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  1. #181 Zitieren
    Drachentöter Avatar von numberten
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    Zitat Zitat von Khardim Beitrag anzeigen
    [Bild: Maeyaalinh_avatar.jpg] ,,Ich werde trotzdem einen weiteren Schutzzauber auslegen.“, erklärte Maeya’alinh als sie sich gemeinsam wieder der Hütte zuwandten. Die Tür war größtenteils zerstört und würde keinen Eindringling mehr aufhalten, da konnte es nicht schaden, wenigstens früh genug vor dessen Ankommen gewarnt zu werden. Der Wald war offensichtlich bereits der Verderbnis anheim gefallen, also war gut möglich, das noch weitere Kreaturen in der näheren Umgebung ihr Unwesen trieben. ,,Wir sollten so gut es geht versuchen zu schlafen. Die kommenden Nächte könnten genau so aufreibend werden wie diese.“ Der Ton der Elfe klang ungewohnt düster. Sie selbst war sich bewusst, dass sie mit jedem Tag dem Herzen der Verderbnis näher kommen würden, aber ob Fafnir sich dessen wirklich im Klaren war, konnte sie nicht wissen. Wie würde der Zwerg reagieren, wenn sie von nun an jeden Tag Ungeheuer wie dieses antreffen würden? Würden der zwergische Starrsinn und die kämpferische Zuversicht Bestand haben? Maeya’alinh hoffte es. Ihre letzte Gefährten waren alle wohlbehalten ihres Weges gezogen, es wäre eine unangenehme Abwechslung, einen weiteren auf tragischere Art einzubüßen.
    Sie bereiteten ihr Lager und ergänzen den elfischen Schutzzauber unfreiwillig um eine weitere Barriere: Ohrenbetäubendes Schnarchen aus zwei Kehlen vertrieb zuverlässig alle Tiere im Umkreis. Ein zufällig vorbeikommender Passant hätte das Geräusch für das Klagen zahlloser gefolterter Seelen oder Dämonenbrüllen halten können, doch kam niemand vorbei, denn der Wald war verderbt und der Landstrich verlassen. Außer Maeya’linh und Fafnir gab es keine vernunftsbegabte Kreatur im Umkreis einer Meile.

    Die Elfe erwachte mit dem Strahl der ersten Sonne, der durch den ramponierten Türrahmen fiel. Wie eine Feder sprang sie auf und suchte leise ihre Sachen zusammen, um Fafnir nicht zu wecken. Der Kadaver vor der Tür hatte angefangen zu stinken und vertrieb ihr fürs Erste den Appetit auf Frühstück. Sie ging einige Schritte ums Haus und sah sich das Holzfällerlager im Licht des beginnendes Tages an. Jeder Ort erzählte eine Geschichte und auch wenn dieser vor allem von der übereilten Flucht berichtete, die seine Bewohner angetreten hatten gab es auch einige andere Spuren. Hinweise auf persönliche Geschichten, ein paar vergilbte Spielkarten als Überbleibsel geselliger Abende, verschiedene Utensilien, deren Verwendung die Elfe nur erahnen konnte. Melancholisch dachte Maeya’alinh an das zurück, was gewesen war. Von ihrer Vergangenheit war kaum mehr zu finden gewesen und die Zukunft war noch nicht soweit, um gefunden zu werden. Unwillkürlich griff sie in ihre Tasche und fing an, den Kirschkern zwischen den Fingern kreisen zu lassen. Sie atmete tief ein, sog den Geruch des Waldes hinter der Verderbnis auf und ging dann in die Hütte, um Fafnir zu wecken.


    [Bild: Fafnir.klein.jpg]

    Das ihn die Elfe wecken musste war für Fafnir ungewöhnlich, normalerweise trieb es ihn mit zunehmenden Alter recht früh aus dem Bett. Ein Kampf mit einem Monsterbären schien da wohl ein probates Gegenmittel zu sein. Dennoch würde er darauf verzichten das jeden Abend zu machen. "Guten Morgen meine Liebe.", sprach er zu der Elfe und begann sich für den Tag zu rüsten. "Zeit für ein gutes Frühstück und dann weiter südwärts?", erkundigte er sich während der die Brustplatte anlegte. Ein Geruch stieg ihm schwach von draussen in die Nase, bekannt aber dennoch unangenehm. "Oh, die vertraute Mischung aus Verderbnis und Verwesung. Da fühle ich mich doch direkt 30 Jahre jünger. Ich denke wir können auch aufbrechen und unterwegs essen.", erklärte er und setzte sich seinen Rucksack auf.

    Die beiden gingen weiter südwärts in die Richtung aus der der Bereskarn gekommen war und die Verderbnis lauerte. Fafnir hatte sich eine Räucherwurst aus dem Rucksack geangelt und aß diese jetzt während sie gemütlich voranschritten. "Wisst ihr das erinnert mich an früher. An die Patrouillen in den tiefen Wegen.", sprach er in den Zeiträumen in denen sein Mund nicht mit Wurst gefüllt war. "Also natürlich nicht von der Umgebung, aber die Situation. Man geht weiter und weiter, mit dem Wissen das man zwangsläufig auf Brut oder andere Auswüchse der Verderbnis treffen wird. Das sie irgendwo im Dunkeln oder hinter der nächsten Ecke lauern. Deswegen haben wir auch immer an jeder Kreuzung die Position des ersten Mannes gewechselt. Eine Art makabres Glücksspiel.", erklärte er und biss ein weiteres Stück Wurst ab. "Hier kann man wenigstens weiter sehen.", fügte er optimistisch an. Er schluckte den letzten Rest Wurst herunter und spülte ihn mit etwas Wasser herunter.
    "Man darf sich davon aber nicht verrückt machen lassen, wir hatten da verschiedene Mittel für. In den befriedeten Teilen der Wege war es Gesang." Auf einmal begann Fafnir zu singen. Er hatte vielleicht nicht die schönste Singstimme, aber er traf immerhin den Ton und konnte laut singen. Aus Rücksicht auf seine Gefährtin war seine Lautstärke jedoch moderat.

    "Oh!
    Als das Schlachtschiff kam, rannten wir alle umher!
    Nuggins, Nuggins! Er hörte uns schrein.
    Ließ neun Qunari stolpern und wurde zum Ser!
    Nuggins, Nuggins! So tapfer wie klein!

    Oh!
    Ein Ufer voll Piraten, da half auch kein Flehn.
    Nuggins, Nuggins! Sein Herz stark und hehr.
    Ließ' nen Admiral stolpern und wurd' Kapitän!
    Nuggins, Nuggins! Du bist so viel mehr!"


    Nach der zweiten Strophe von dem Lied das er in Kirkwall gehört hatte, stoppte er. "Sagt bitte Bescheid falls euch das stört, falls nicht dürft ihr natürlich gerne mitsingen. Oder ein eigenes Lied anstimmen. Aber es darf nicht melancholisch sein, sondern muss heiter sein. Gerne auch zotig.", sprach er freundlich an die Elfe gewandt und lachte kurz. Die meisten Elfenlieder waren immer so bedrückend.
    numberten ist offline
  2. #182 Zitieren
    Halbgöttin Avatar von Fawks
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    vorheriger Post: Schlechte Gedanken abwaschen ~ Antwort von: Glandis


    [Bild: Aril_Ava.png] Aril merkte kaum, dass Glandis nicht sofort mit ihr zum Wasser ging. Sie hatte es so eilig, sich erneut zu reinigen, dass sie glaubte, die Elfe hielte im Gleichschritt mit. Und am Fluss war sie ja dann direkt neben ihr. Als Aril die Soldaten beschimpfte, kicherte Glandis, gab aber zu bedenken: »Wart mit dem Urteil bis zum Winter«

    Sie traten den Rückweg zum Feuer an und kaum waren sie dort, ergriff die Dalish das Wort. Ein recht kurzes, wie sich zeigen sollte:
    »Ich werde das hier jetzt mal etwas abändern.«
    Sie marschierte schnurstracks auf das Feuer und die Soldaten zu. Aril staunte nicht schlecht. Die Dalish ließ sich nicht aus der Reserve locken und kam gleich auf den Punkt: »Männer! Wer etwas für Mylady, die Schwester eures Befehlshaber tun möchte, bringt ein paar Becher, zwei Teller und … etwas Besteck wäre auch nett, wir wollen ja nicht wie die Tiere essen.«
    Hoch erhobenen Hauptes ging sie zwei Schritte Richtung Hütte, dann drehte sie sich noch einmal um und erklärte, als sie es das Offensichtlichste der Welt:
    »Wer damit zu uns kommt, denn wird Mylady, die Tochter von Arl George Nuemb und Arlessa Elizabeth Nuemb, bei ihrem Bruder, dem Befehlshabers dieser Truppen Nien Nuemb, selbstverständlich erwähnen. Etwas Urlaub sollte da schon drin sein …«

    Aril hörte diese Worte deutlich und zum Glück hatte sie sich noch nicht niedergelassen. So tat sie nun also, als Glandis zu ihr zurückstolzierte, aus der Ferne ihr Bestes um diesen Selbstbewusstseinsanspruch aufrecht zu halten. Sie stand aufrecht da, lümmelte nicht herum, musterte jeden der Soldaten kurz und grimmig und zog eine Miene, als wäre sie insgeheim schon beim Auszählen derjenigen, die sie empfehlen würde.

    Die Soldaten schienen - wie Aril auch - einigermaßen geplättet zu sein und nahmen die Wendung hin. Mehr als nur ein paar eilten in kleinen Grüppchen davon und besorgte Besteck und Geschirr.

    Und Glandis? Glandis setzte sich, als hätte sie nur mal eben Gwess gestreichelt und seufzte: »Aril, es wird bald durch sein. Endlich was zu essen.«
    Aril begann, wie sie es schon bei so manchem Feldherren gesehen hatte, vor dem Feuer auf und ab zu laufen. So saß sie nicht untätig herum und verströmte gleichzeitig die Ungeduld, dass ihr etwas fehlte, was die Soldaten heranzuschaffen hatten.
    "Gut gemacht, Glandis!" sagte sie leise zur Elfe, als sie wieder einmal kehrt machte. "Jetzt müssen wir das nur so überzeugend zu Ende bringen."
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  3. #183 Zitieren
    Deus Avatar von VRanger
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    vorheriger Post: Ein Bluff ~ Antwort von: Aril

    Aril & Glandis | Fereldischer Wachposten • Ein Bluff und seine Wirkung

    [Bild: VR_Gladis_1.png] Nun Aril hatte ihre Scharade mitgespielt. Ja, sie hatte sie angenommen. Das war eigentlich nicht so selbstverständlich. Denn ein Langohr war in ihrem Namen aufgetreten. Eine Dalish hatte Soldaten Fereldens Befehle erteilt. Glandis hatte im eigentlichen Sinne Strafe angedroht, verkleidet in die Hoffnung auf Urlaub. Und sie hatte all die Namen von Personen genutzt, von denen sie bisher nicht mehr als einen Knopf mit einem Wappen darauf gesehen hatte. Aril hätte auch mit ausgestreckter Hand sagen können: „Sie ist der Feind. Sie ist die Spionin. Fesselt sie …“ Doch sie hatte es nicht getan.

    Stattdessen spiele sie mit in diesem Bluff. Aber sie zeigte sehr deutlich ihre Erwartungen. Das wiederum hatte seine Wirkung auf die Gruppe am großen Lagerfeuer. Es war schon Betriebsamkeit zu bemerken. Glandis erfreute es, als Aril leise, flüsternd sagte: „Gut gemacht, Glandis!“ Und sie fügte auch ihre Hoffnung noch an, die sich mit der der Dalish vollkommen deckte: Jetzt müssen wir das nur so überzeugend zu Ende bringen.“

    [Bild: VR_Begl_b.png] [Bild: VR_Begl_a.png] Dann kam Bewegung auf den Hof. Zwei Männer kamen auf sie zu und Glandis wurde es grummelig im Bauch. Denn sie wusste, wer da kam. Also stand sie auf. Auch die Männer am Feuer richteten nun ihre Blicke wirklich auf sie. Es war Drusus Nerva, der Kommandant dieses Wachposten. Er kam festen Schrittes auf die beiden. Hinter ihm folgte Tom Shields. Er hielt einige Dinge in der Hand. Dann begrüße Drusus Nerva Aril mit den Worten: »Mylady!« und nickte einen Gruß, der sicher beiden Frauen galt. Das führte am großen Feuer doch zu einem Raunen. Die hatten vielleicht etwas anderes gedacht, aber hier stand wohl wirklich die Schwester. So konnte man das Gemurmel deuten. Dann befahl der Kommandant dem neben ihm stehenden Soldaten: »Stellt die Dinge dort auf die Kiste!« Und er sah zu, wie der etwas beleibte Untergebene Zinngeschirr aufbaute. Teller, Becher und zwei Gabeln legte er ab. Und die beiden hörten: »Kommandant! Ausgeführt!« Dieser zeigte sich anerkennend und gab Order, dass sich der Soldat entfernen konnte. Wie immer war das bei Tom so eine Sache. Er hatte ja stellenweise an dem Verhör teilgenommen. Also wusste er mehr als viele hier auf dem Hof. Aber seine aufgerissenen Augen zeigten, dass er anders handelte, als wie er dachte. Glandis sah es. Sie war der Meinung, dass Tom Shields sicher ein guter Handwerker geworden wäre, aber das Militär war nicht seins. Doch es war keine Zeit das jetzt zu erkunden. Denn Drusus Nerva beanspruchte all die erforderliche Aufmerksamkeit. Dann holte er aus seinem Gewand zwei Handwaffen hervor. Es war das Stilett, was sie im Flüchtlingslager gefunden hatten und ihr eigenes Jagdmesser. Er hielt beiden Frauen die Waffen so ihn, dass sie diese an den Griffen fassen konnten.

    Dann sagte er mit einem Blick auf das Abendessen: »Nun ihr wart ja bereits in der Lage Waffen zu besorgen. Denn das Feuer hätte auch den Schuppen und noch manches mehr verzehren können. Jemand, der fliehen wöllte, hätte es getan. Also, warum mit den Fingern essen?« Bei diesen Worten lachte er Glandis an. Und sie spürte, dass sie wirklich nei allein gewesen waren.

    Dann nahmen die beiden Frauen eher wortlos das Angebotene und er drehte sich um, denn er war im Begriff zu gehen. Doch er wäre nicht der Kommandant, wenn nicht noch etwas gefolgt wäre. Und so fragte er: »Fehlt sonst noch etwas?«

    Glandis reagierte sofort und sagte: »Ich würde mir das Schlafquartier gern selber wählen. Vielleicht hier mit etwas Stroh aus dem Stall?«

    nächster Post: Ein kühler Hauch
    VRanger ist offline Geändert von VRanger (17.08.2018 um 16:48 Uhr) Grund: verlinkt
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    Halbgöttin Avatar von Fawks
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    vorheriger Post: Ein kleines Schauspiel ~ Antwort von: Aril

    [Bild: Aril_Ava.png] Glandis schien mit der Entwicklung zufrieden. Und die Wirkung am Lagerfeuer war durchaus zu spüren. Die Männer gerieten in geschäftige Bewegung.
    Und dann passierte das, was Aril am meisten gefürchtet hatte: Sie sah den Kommandanten mit seinem treudoofen Speichellecker Shields über den Hof, auf sie zu, marschieren. Frucht keimte in ihr auf. Waren sie zu weit gegangen? Würde man sich ihrer nun entledigen? Oder würden sie anders bestraft werden?
    Nerva begrüüßte sie dem Protokoll gemäß: »Mylady!«

    Damit legitimierte er schon einmal die Identität von Aril. Sie spürte Erleichterung aufkommen. Sie nickte Nerva ernst zu.
    »Stellt die Dinge dort auf die Kiste!« Der Dicke begann Besteck und Geschirr auf die gewiesene Kist zu verteilen und danach zu melden: »Kommandant! Ausgeführt!«

    Aril beobachtete Tom Shields, der wieder einmal unruhig daneben stand und so gar nicht ins Bild passte. Dann lenkte der Kommandant sie ab, denn er holte zwei Waffen aus seinem Wand: das Stilettund Glandis' Jagdmesser. Er hielt sie ihnen beiden so hin, dass sie die Griffe fassen konnte.
    Vorsichtig nahm Aril das Stilett entgegen. "Danke, Kommandant," bedankte sie sich höflich. Gleichwohl sie die Wahrheit gesagt hatte und er das nun zu verstehen schien, war es als Kommandant dieses Lagers immer noch seine Pflicht, alles zu überwachen und da er nun entschied, dass sie vertraunswürdig genug sei, war es ihre Pflicht, ihm zu zeigen, dass sie die Adlige war, die sie behauptet hatte - inklusive ihrer Manierung und Höflichkeit.

    »Nun ihr wart ja bereits in der Lage Waffen zu besorgen. Denn das Feuer hätte auch den Schuppen und noch manches mehr verzehren können. Jemand, der fliehen wöllte, hätte es getan. Also, warum mit den Fingern essen?« Der KOmmandant schenkte Glandis eines seiner seltenen Lächeln und Aril begriff, dass sie nicht ansatzweie verstanden hatten, wie sie beobachtet worden waren. Sie dankte Glandis im Stillen dafür, dass sie diesen Weg gegangen waren und keinen Fluchtweg.

    »Fehlt sonst noch etwas?« fragte der Kommandant und Glandis antwortete direkt.
    »Ich würde mir das Schlafquartier gern selber wählen. Vielleicht hier mit etwas Stroh aus dem Stall?«
    Aril nickte beifällig. "Dem schließe ich mich an": Sie sah den Kommandanten aufmerksam an. "Ansonsten wäre ich für sämtliche Informationen, seit unserem Gespräch nicht geben konntetn, überaus dankbar. Aber das kann natürlich bis morgen warten..."

    Aril lächelte dem Beleibten Soldaten zu, der sich noch nicht getrollt hatte und fand, dass die Situation sich gerade sehr verbessert hatte.
    Fawks ist offline
  5. #185 Zitieren
    Waldläufer Avatar von Sonmoon
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    Sarah
    [Bild: kasimava.jpg]
    "Wie konnte ich das nur nicht merken?" Immer tiefer ins Unterholz führten die Spuren. Er konnte sich beim besten Willen nicht erklären wie die Entführer Sarah so dermaßen lautlos hatten mitnehmen können. Aber die Fußspuren waren sehr deutlich zu erkennen. Wollten sie am Ende dass er ihnen folgte? Hielten sie auch noch eine Überraschung für ihn bereit?
    Der Weg wurde zunehmend unpassierbarer. Mit seiner breiten Rüstung blieb er mehrmals im Gestrüpp hängen, musste sich mit dem Schwert den Weg freischneiden. Offenbar hatte der Entführer diesen Pfad schon mehrfach beschritten und wusste wie man ihn möglichst effizient passierte, selbst mit etwas schwerem zu tragen. "Ich verstehe einfach nicht. Hier ist weit und breit ni - " Das Selbstgespräch wurde unterbrochen. Der Boden unter seinen Füßen gab plötzlich nach und mit einem erstickten Schrei stürzte der Chevalier in die Dunkelheit.....
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  6. #186 Zitieren
    #16  Avatar von Forenperser
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    Irgendwo da draußen.....
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    Zitat Zitat von Khardim Beitrag anzeigen
    [Bild: Dethmold_Avatar_2.png] Ein Panther. Darius hatte nie einen aus Fleisch und Blut zu Gesicht bekommen, aber auch mit seinem Wissen aus Büchern konnte er die Großkatze vor ihnen sicher identifizieren. Wie eine der uralten Statuen, welche die heidnischen Tempel vor Äonen ausgelöschter Urwaldvölker bewachten saß das Tier vor ihnen und beobachtete sie aus goldgelben Augen. Aggressiv wirkte es dabei nicht, aber da es mitten auf der Straße und somit genau in ihrem Weg saß stellte sich die Frage, ob der Frieden halten würde, wenn sie auf die Katze zu oder gar an ihr vorbei gehen würden. ,,Gib mir Deckung. Wenn sie angreift, schlag zu.“ Für weitere Erklärungen blieb keine Zeit. Darius hockte sich hin und klappte seine Tasche auf. Er spürte förmlich einen neugierigen Blick auf sich ruhen. Doch kein Fauchen oder Brüllen verriet einen Angriff des Panthers.
    Aus bereits etwas speckig gewordenem Wachspapier zog der Ben-Hassrath einige Streifen Dauerfleisch und hielt sie sichtbar nach oben. Wenn Anblick oder Geruch des Fleisches eine Wirkung auf die schwarze Bestie hatten, verriet diese es mit keiner Regung. Das Fleisch war großzügig mit Salz eingelegt und danach gewürzt worden, um den Geschmack halbwegs erträglich zu machen. Darius richtet sich auf und streckte die Hände aus, um dem Panther das Fleisch so gut es nur ging zu zeigen. Nach einem Moment der Stille, in dem alle lebenden Wesen, die auf diesem Stück Weg vom Qun versammelt worden waren in andächtigem Schweigen das Fleisch betrachteten schleuderte Darius es seitwärts in die Büsche und hoffte, dass sein Plan aufgehen würde.
    Der Panther rührte sich nicht. Würdigte das weggeworfenen Fleisch nicht einmal eines weiteren Blickes. Darius‘ Gesicht legte sich in Frustfalten. ,,Andere Ideen? Es wäre unklug, das Tier einfach nur zu umgehen und dann hinter uns zu haben, wenn wir später rasten wollen.“

    [Bild: rsz_1scarred.jpg]
    Es wirkte beinahe so als würde das Tier Gefallen an der Nervosität der Männer finden. Nach ein paar weiteren Momenten der Regungslosigkeit richtete es sich plötzlich auf und machte ein paar Schritte auf die Gruppe zu. Talorr's Hände an seinem Speer zuckten instinktiv. Und das war eine Bewegung zu viel für seinen vierbeinigen Freund gewesen. "Slim nicht!" Doch der Wolf war bereits im vollen Angriffssprung. Die Raubkatze reagierte sofort. Mit einem mächtigen Prankenhieb schleuderte sie Slim mit einer solchen Wucht von sich, dass der Wolf vor Schmerz und Überraschung fiepend gegen seinen Herren geschleudert wurde. Den Jäger riss es von den Füßen und beide fielen unsanft zu Boden. Nicht im Begriff aufzugeben wollte der Wolf sich sofort wieder auf den viel größeren Gegner stürzen, doch Talorr hielt ihn mit ganzer Kraft fest. "Slim, nein!" Sie hatten so oder so keine Chance im Kampf. Nun blieb nur noch eine verrückte Hoffnung......
    Und tatsächlich. Einige Augenblicke beobachtete der Panther die Dreiergruppe noch abschätzend, dann drehte er sich um, griff mit dem Maul tatsächlich das zuvor von Darius hingeworfene Stück Fleisch, und sprang dann nahezu unbekümmert zurück ins Dickicht. "Das war unglaublich." konnte Talorr nur innerlich sagen, immer noch eingeschüchtert, aber gleichzeitig auch völlig beeindruckt von der wilden Ungezähmtheit dieses Stückes Natur. "Wir haben noch ein gutes Stück vor uns....gehen wir weiter....." Nebenbei kam er nicht umhin die innere Ruhe seines alten Reisegefährten zu bewundern. Selbst im Angesicht einer solchen Gefahr.
    Forenperser ist offline
  7. #187 Zitieren
    Grisha Avatar von Emerahl
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    Yonice

    Ayden

    [Bild: 4SwLKzqqxG82wAKV9h1RsE2GZMHnqPDarion_portrait.png]

    „Arwan, bevor Ihr einen Zauber aussprecht, den Ihr nicht kennt, seht Euch an was in diesem Buch geschrieben steht. Könnt Ihr es lesen? Könnt Ihr sagen, was es bewirken wird? Es wäre gut, wenn meine Augen mit diesem Zauber geheilt werden könnten bevor wir aufbrechen um die Kräuter zu holen, aber wir sollten nicht riskieren einen Zauber auszusprechen von dem Ihr nicht wisst, was er bewirkt.“ Yonice schwieg kurz, als würde sie überlegen, bevor sie fortfuhr: „Sprecht den Zauber nur, wenn Ihr ganz sicher seid, dass er weder Euch noch uns in Gefahr bringen wird.“

    Gerade als er zur Antwort ansetzen wollte, fiel Arwan die Angst in Niklas Augen auf und den roten Kopf von Anni konnte er auch nicht ignorieren. Selbst nun große Augen machend, lauschte er Annis Ausführungen, dass sie nicht selbst die Heilerin wäre, sondern ihm nur zur Hand gehe. Also war sie wohl auch so eine Art Schülerin wie er selbst. Auch dass sie ihn bei Mutter Carol melden müsse, erwähnte sie. Und da war wieder das mit dem Auftrag des Arls. Das hatte ja ihr Ritter erwähnt.

    Arwan dachte nun fest nach, bevor er sich zu einer Antwort durchrang, die hoffentlich alle Parteien zufrieden stellen würde: "Ich weiß nicht, was Ihr über die Magie wisst, aber es hat ja seine Gründe, warum es diese Zirkel gibt, in denen wir Magier leben und von den Templern überwacht werden. Nichts desto trotz werde ich mir das Büchlein anschauen, sobald wir uns um die Kinder und die Kräuter gekümmert haben. Aber ob ich in der Lage bin, diesen Zauber zu sprechen, weiß ich nicht. Denn wie unser Ritter Niklas schon erklärte, verstehe ich mich nicht auf Heilmagie. Mein Weg war bisher der der Urtümlichen Magie. Vielleicht sollte ich vorher üben, bevor ich ihn an Euch, Yonice, anwende." Dass er Mutter Carol gar nicht begegnet war, verschwieg er lieber mal. Dem Problem würde er sich später stellen, wenn sie zurück im Dorf waren. Oder auch nicht.

    Anschließend wandte er sich zu dem Ritter, der während Arwans Überlegungen den Grund ihres Daseins in dem Dorf erklärt hatte und sprach: "Danke, dass Ihr dies so gut erklärt habt. Ich hätte dies nicht gekonnt." Er hatte noch so viel zu lernen. Vor allem den Umgang mit Nichtmagier.

    Ayden bat auch Anni, sich die Augen von Yonice anzuschauen, ob man den Schaden vielleicht doch auch ohne Magie heilen konnte. Gemeinsam gingen sie zu Yonice und Arwan trottete hinterher. Während sie auf Yonices Antwort warteten, blickte sich Arwan nochmals um, ob auch die Kinder nicht in der Nähe wären und sprach dann: "Und was machen wir mit den Spinnen?"
    Emerahl ist offline
  8. #188 Zitieren
    Auserwählter Avatar von Shepard Commander
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    Samira

    Bastien

    Der Chevalier sülzte die dralle Schankmaid zu, als sei sie die einzige Frau auf der Welt. Meine Güte, vielleicht war dem so. Lana dachte an die merkwürdigen Wesen, diese „Brut“. Zähe Biester, aber sterblich. Doch wenn selbst sie, Lana Misericordia, derart mit diesem Auswurf zu tun hatte, wie standen dann die Chancen weicher, schwacher Menschlinge? Denkbar schlecht, mochte sie wetten, zumal die Brut weder Gnade noch Furcht zu verspüren schien. Bastiens Angebot, Samira im Umgang mit einem Dolch zu unterrichten, ließ sie nur müde lächeln. Ihr Körper entspannte sich etwas, nun wo die verbeulte Rüstung sie freier atmen ließ. Sie fühlte sich jedoch auch ungeschützt, angreifbar, exponiert, wie sie auf diesem wurmzerfressenen Stück Holzbett lag, ihre Wache aus einem Schürzenjäger und einem dickbrüstigen Jammerlappen bestehend. Lana knurrte, als man ihr das Kettenhemd abstreifte. Der schwere Panzer glitt rasselnd zu Boden und die Elfe selbst fühlte sich, als würde sie sogleich in die Wolken abheben wie der vom Wind erfasste Samen einer Pusteblume. „Vorsichtig damit. Das Kettenhemd ist mehr wert als die Taverne deiner Eltern“, krächzte die Elfe. Die Wunden saßen tief, wie ihr bei jedem Atemzug bewusst wurde. Narben würden bleiben, der Zorn auch und so das Leben. Bevor die Elfe den ewigen Schlaf antrat, würde sie noch viele Seelen – beschmutzte oder nicht – in die andere Welt schicken. Sie lächelte bei dem Gedanken. Mordlust brannte in ihr, der Kettenhund riss im Zwinger ihrer Seele. Sie wollte töten, am liebsten sofort. Aber ihr schwacher Leib verweigerte ihr das Aufstehen, ihr Verstand verweigerte ihr das Zugeständnis, ihrem Wunsch nachzugehen und die rotblonde Samira aufzureißen wie ein Laib Brot. „Ich komme klar“, beschied sie schließlich. Ihre Hände zitterten leicht – kein gutes Zeichen. „Geht und übt mit Eurem Spielzeug, Comte.“ Ob sie damit den Dolch oder aber die Schankmaid meinte ließ Lana offen.
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  9. #189 Zitieren
    Legende Avatar von Annalena
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    Ayden

    Arwan

    [Bild: Char_Yonice.png]
    Yonice senkte den Kopf und presste ihre Lippen zu einer dünnen Linie. Die Lügen, die Ayden erzählte, schienen immer größer zu werden und drohten sie zu ersticken. Natürlich meinte es der Krieger gut und erzählte dies nur um Arwan zu schützen, doch ihr wurde immer unwohler dabei untätig zuzusehen wie sich diese Lügen weiter verbreiteten. Die Qunari seufzte innerlich und rang mit sich selbst. Sollte sie die Lügen aufdecken? Was würde mit Arwan geschehen, wenn sie es tat? Würde Ayden bestraft werden, weil er einen Magier deckte? Untätig zuzusehen widerstrebte ihr immer mehr, denn es ging gegen alles für was sie stand. Ehrlichkeit und Rechtschaffenheit waren etwas, dass sie über alles schätzte und hier war sie nun, unfähig ihre Stimme zu erheben und die Lügen aufzudecken. Warum fiel es ihr so schwer? Was stimmte mit ihr nicht?

    Doch trotz ihrer innerlichen Zerrissenheit hörte sie wie Ayden ihre Notlage erklärte. Anni war zwar keine Heilerin, aber wollte sich trotzdem ihre Augen ansehen. Arwan wollte keine Magie an ihr anwenden und ein Teil von ihr war erleichtert, dass musste sie, wenn auch etwas beschämt, zugeben. Es war die richtige Entscheidung von ihm und das machte sie auch ein wenig stolz, dass er so bedacht gehandelt hatte.

    „Ihr könnt Euch meine Augen gerne ansehen, Anni“, sagte sie zur Heilerin, die vor ihr stand wie Ayden sagte. Sie setzte sich um der jungen Frau die Möglichkeit zu geben sich ihre Augen anzusehen. Für den Moment würde sie nichts über die Lügen sagen. Aber wie lange kann sie schweigen? Was würde Maraas tun?
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  10. #190 Zitieren
    Deus Avatar von VRanger
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    Antwort von: Ayden Le Brun, Arwan und Yonice

    Anni • Ein kleines Dorf bei Lothering • Ein unfreiwilliger Gefallen

    [Bild: Anni_WoP.png] Sie, die aus dem kleinen Dorf bei Lothering, stammte und bisher nicht viel von der Welt gesehen hatte, war in Sorge um die Kinder. Aber auch die Fremden, die bei der Rettung von Lucy so tatkräftig waren, hatten ihren Reiz. Es war etwas anderes. Sie war noch nie einem Magiebegabten begegnet. Zumindest nicht so wie hier auf der Lichtung. Die Dinge, die Niklas und später auch dieser Le Brun erklärt hatten, waren plausibel. Doch ob es stimmte? Sie wusste es nicht. Dann noch diese Qunari. Sie war nie so jemanden gegenübergetreten. Und um ehrlich zu sein, ein wenig fürchtete sie sich. Es sind keine Banditen! Hatte sie sich in ihrem Kopf gesagt, als sie sie zum ersten Mal gesehen hatte. Zumal auch das Bein des Jungen für die Verhältnisse hier gut versorgt worden war. Banditen hätten sich nie um ein Kind gekümmert. Das hatte sie sich wieder und wieder zu sich selbst gesagt. Aber ihr Herz wummerte. Es war alles so schrecklich neu für sie.

    Dann sagte der Ritter: »Deshalb meine Frage, auch als Bitte, könnt ihr euch die Augen von Yonice anschauen? Jetzt und hier. Vielleicht kann man sofort etwas tun.« Und ohne ihr überhaupt die Möglichkeit einer Antwort zu lassen führte er sie zu dieser großen Frau mit einem ungeheuer langen Schwert auf dem Rücken. Sie konnte nur aufstehen, den Rock glatt streichen, mitgehen und zuhören, als er weiter sprach: »Yonice, ich stehe mit Anni vor dir. Sie möchte sich mal deine Augen ansehen, wenn du möchtest. Geht das in Ordnung?«

    Sie konnte nicht den Kopf schütteln. Wollte es aber. Sie kannte keine Qunari, wie sollte sie da etwas untersuchen? Er war in vielen Dingen ihrem Herrn gleich. Der fragte auch nicht und sie hatte zu parieren. Irgendetwas beschäftigte die ihr gegenüberstehende Kriegerin. Denn eine Antwort kam nicht sofort. Anni war sich nicht sicher, ob sie die Dinge prüfte, wenn es um die Augen ging. Aber es konnte auch etwas völlig anderes sein. So galt es zu warten.

    „Ihr könnt Euch meine Augen gerne ansehen, Anni,“ sagte Yonice. Weil sie sich zugleich hinsetzte und so der jungen Frau aus dem Dorf eine Sorge abnahm, wuchs die Sympathie bei Anni. Sie war dankbar für diese Handlung, sagte es aber nicht. Sie nahm sich vor alle Dinge anzusagen. Denn sie kannte manche Reaktion von den Hiesigen, wenn der Heiler diese mit seinen kalten Händen anfasste und sie nicht wussten, was folgen würde.

    »Ich werde euch jetzt am Kopf anfassen. Ihn ein wenig nach links und rechts bewegen. Haltet bitte die Augen offen«, erklärte die Frau. Kurze Zeit später tat sie es und Yonice lies es geschehen. »Gut gemacht«, lobte Anni. Sie staunte immer noch über die blassrote Augenfarbe. So etwas hatte sie in der Tat noch nicht gesehen. Dann erklärte sie weiter: »Ich werde jetzt mit meinem Zeigefinger eure Augenlieder anheben, bitte erschreckt nicht. Ich fange links, also bei euch rechts an.« Wiederum geschah genau das, was Annis angekündigt hatte. Sie hielt das Lied oben fest und fragte: »Könnte ihr bitte nach oben schauen, …« »gut« »… und jetzt nach unten«. Es folgten noch weitere Richtungsangaben und es wurde die gleiche Prozedur am rechten Auge wiederholt.

    Dann gab es eine abrupte Änderung im Verhalten der Dörflerin. Sie gab eine Anweisung. So wie man sie eben Patienten gibt und keinen Widerspruch erwartet. »Ich verbinde jetzt die Augen. Haltet still!« Auch das lies die Qunari mit sich geschehen.

    Aber Ayden hielt es nicht mehr aus und platze in dieses Ende: »Nun sagte Anni, was habt ihr festgestellt?«

    Anni seufzte und sagte dann mit ruhiger Stimme: »Die Binde schützt den Geist. Yonice weiß, dass sie jetzt nichts sehen kann. Aber ihre Gedanken erforschen ihre Augen. Doch diese brauchen Ruhe. Eine Binde sagt dem Kopf, es ist dunkel und das Suchen wird beendet. Die Augen bekommen endlich Ruhe. Das ist auch bitter nötig. Im Dorf habe ich noch eine Salbe, zum Kühlen.«

    Dann holte sie tief Luft, fasste der Qunari an die Schulter und sprach zu ihr: »Ich habe so etwas schon einmal gesehen. Es war einer, der mit dem Schwert geblendet werden sollte. Aber es war für ihn zum Glück schludrig ausgeführt worden. Er hatte auch so eine weißliche Hornhaut wie ihr sie jetzt habt. Eure Augen sehen irgendwie verblitzt aus. Ich kann es nicht genau beschreiben. Aber auch der Heiler wird euch nicht helfen können. Die Hornhaut müsste behandelt werden, vielleicht wissen die Dalish etwas darüber oder Arwan …«

    Das »… kann in dem Buch lesen« verschluckte sie, denn Lucy stieß röchelnd einen Laut aus und das erforderte nun all ihre Aufmerksamkeit.

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    VRanger ist offline Geändert von VRanger (17.11.2018 um 07:11 Uhr) Grund: verlinkt
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    Kasim

    [Bild: Sarah_klein.png]
    Ein blonder Junge, nicht älter als zehn, lief mit schnellen Schritten zu seinem Lord. Seine Entdeckung ließ keine Verzögerung zu und er war froh, dass sein Lord nicht zu weit von ihm entfernt war. Er betrat etwas atemlos eine kleine Höhle, die mit Kerzen hell ausgeleuchtet war. Auf einem verrosteten Bett lag die Frau, die sie bald erlösen würden, regungslos und nur mit ihrer Unterwäsche bekleidet. Sein Lord wusch sie andächtig mit einer speziellen Lauge, die sie auf das Ritual vorbereiten würde. „Was gibt es, Yoshi?“ Sein Lord drehte sich nicht um und der Junge lächelte. Er war glücklich, dass sein Lord ihn nur an seinen Schritten erkennen konnte. „Ein Fremder ist in die heiligen Hallen eingedrungen, Lord Akito“, antwortete er ernst und schluckte etwas nervös als sein Lord seine Tätigkeit unterbrach bevor er sich umdrehte. Sein Lord hasste es, wenn nicht alles nach Plan verlief und der Fremde würde dafür büßen.

    Akito war verärgert als er unterbrochen wurde. Die Salbung war der letzte Schritt bevor sie mit dem Ritual beginnen konnten. Er gab natürlich nicht Yoshi die Schuld, denn er war nur der Bote. „Wir werden uns um den Fremden kümmern“, sagte er mit kalter Stimme, „er wird dafür bezahlen, dass er uns unterbrochen hat.“ Er warf einen Blick auf die bewusstlose Frau bevor er seine knochigen Hände in das Becken mit der Lauge tauchte um die Salbung fortzuführen. „Sarana“, sagte er und die junge Frau war sofort an seiner Seite, „kümmere dich um ihn.“

    Yoshi zuckte ein wenig zusammen, da er sie vorher nicht bemerkt hatte. Ehrlich gesagt war ihm Sarana etwas unheimlich. Sie sah so jung aus, doch sein Lord sagte, dass sie älter war als er. Sie war sehr gut im Kampf und tötete mit einer Skrupellosigkeit, die den Jungen erschauern ließ wenn er nur daran dachte. Aber sein Lord vertraute ihr und deswegen hatte er nur etwas Angst vor ihr.

    „Wo ist er, Yoshi?“ Der Junge zuckte zusammen, doch Sarana störte das nicht. Sie wusste, dass er riesige Angst vor ihr hatte. Das war nicht ungewöhnlich und sie hatte sich an diese Reaktionen gewöhnt. So lange er Akito gehorchte musste er sie nicht fürchten. „In der Halle der Stille“, antwortete der Junge und es amüsierte sie, dass er seine Furcht nicht wirklich verbergen konnte. Ihre Hände umklammerten ihre Waffen, zwei Sicheln, und ein kaltes Lächeln stahl sich in ihr Gesicht. „Soll ich ihn gefangen nehmen oder töten, Akito?“

    Akito überlegte kurz. „Töte ihn“, sagte er knapp. Sarana verbeugte sich leicht bevor sie die Höhle verließ. Sie hoffte, dass er etwas Widerstand leisten würde und sie etwas Spaß haben konnte. Der Weg bis zur Halle der Stille war nicht weit. Die Höhle war, wie alle anderen, gut ausgeleuchtet und sie erkannte den Eindringling sofort. Er war die Begleitung ihres Neuankömmlings und vermutlich war er ihnen gefolgt. Eine dumme Aktion für die er nun bezahlen würde. „Ihr hättet nicht herkommen sollen, Fremder“ sagte sie lächelnd. Sie schwang ihre beiden Sicheln mit geübtem Griff. „Mein Befehl lautet Euch zu töten.“
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    Aril & Glandis | Fereldischer Wachposten • Ein kühler Hauch

    [Bild: VR_Gladis_1.png] Glandis hatte sofort auf die Frage des Kommandanten reagiert: »Ich würde mir das Schlafquartier gern selber wählen. Vielleicht hier mit etwas Stroh aus dem Stall?« Aril meinte dazu: „Dem schließe ich mich an.“ Ihre Begleiterin sagte noch etwas, aber das ging bei der Dalish unter. Sie hatte ihr Jagdmesser und es galt das Fleisch vom Feuer zu nehmen. Wie hatte sie es vermisst. Alles verlief glatt und zügig. Die Klinge flutschte durch den Rehbraten. Klar war der nicht mehr Rosa, sondern leicht hellbraun. Aber es war aufgewärmtes Fleisch. Denn sie hatten es gestern schon einmal gebraten. Aber das warme Fleisch, was sie jetzt in Scheiben schnitt, konnte man gut essen. Die ersten Scheiben waren fertig portioniert und sie legte diese auf die bereitliegenden Teller. Wie sie so an der nächsten Scheibe mit aller Selbstverständlichkeit war, musste die Dalish den Kopf schütteln. Ihr war nicht klar gewesen, wie man so an einer Sache hängen konnte. Einem Ding, welches sonst im Schuhwerk sein zu Hause hatte. In diesem Hantieren hörte sie noch den Kommandanten im Gehen sagen: »So sei es! Ich gebe im Stall Bescheid.«

    Sie blickte hoch, sah ihn und den etwas dickeren, manchmal recht tollpatschig wirkenden Soldaten gehen. In diesem Moment streifte sie ein Hauch voller Kälte. Etwas unwirkliches voller Barschheit berührte sie. Dieser Moment fuhr durch alle Glieder und Knochen. Es lies sie erschaudern. Obwohl sie am Feuer stand, fror sie in diesem Moment. Begleitet wurde das Ganze von einer Schwäche, die sie durchfuhr. Stück für Stück. Bis in jeden Finger ihrer Hände strömte diese Bitterkeit. Sie legte das Rehfleisch und Messer ab. Glandis setzte sich. Nicht freiwillig, sondern gezwungener Maßen. Ihr wurde übel, aber sie konnte ja nicht mehr fallen. Denn sie saß ja auf einer dieser Kisten. Doch ihr war schummerig und es war so ein eigenartiges Gefühl. Und wie wenn man Spinnweben aus dem Gesicht wischte, strich sie sich mit dem Handrücken über die Stirn. Der Handrücken war nass. So schwitze sie. Und dass, obwohl ihr gerade eine Erstarrung durch den Körper kroch. Wie sie um Hilfe sich umschauen wollte, war es wieder vorbei. Sie blickte trotzdem zu Aril, nicht wissend, wie lange es vorgehalten hatte. Sie da stand und schaute den beiden Soldaten hinterher. So wie es gerade Glandis getan hatte, bevor dieser eisige Schauer in sie fuhr. Da sich ihr Zustand zunehmend besserte, stand sie auf und trat neben Aril. Sie fragte ihre Begleiterin:

    »Hast Du die Kälte eben auch gespürt?«

    VRanger ist offline Geändert von VRanger (07.09.2018 um 06:44 Uhr) Grund: verlinkt
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    [Bild: Rafael_2.jpg][Bild: Marius_Avatar_2.jpg]

    Nach einigem Herumfragen fand er Rordarian im großen Lesesaal der Bibliothek lustlos in einem Wälzer über die Geschichte Fereldens herumblättern. Bereits aus der Ferne erkannte Rafael das Bild, das sich ihm da bot: Der Junge wollte sich irgendwie auf das vorbereiten, was ihn draußen erwarten könnte, wusste aber nicht wie. Mit leise raschelnder Robe trat er an Rordarian heran. ,,Auf der Suche nach Hinweisen für den Kampf gegen die Verderbnis?“Der Lehrling wandte den Kopf und konnte sich grade noch das Rollen der Augen verkneifen. Rafael war einer, wenn nicht der Letzte, mit denen er grade sprechen wollte. Rafael wusste das. Deswegen hatte er Rordarian gesucht. ,,Komm, wir gehen ein Stück.“ Ein leises Seufzen, das störrische Zuklappen des Buches und ein Aufstehen in dem mehr hoffnungsloser Trotz stecke, als die meisten Zweijährigen aufbieten konnten, aber keine Widerworte. Rordarian folgte, als Rafael die Bibliothek verließ.

    *

    ,,Hoch!“ Der andere Templer kämpfte sich auf seinen Schild gestützt wieder auf die Beine. Marius ließ das Schwert in einem Bogen kreisen, hielt sich nicht mit Finten auf und ließ die Klinge steil von oben herabrasen. Sein Gegner konnte die Wucht des Schlages grade noch mit seinem Schild abfangen, taumelte dadurch aber einen Schritt zurück. Marius trat mit Gewalt gegen das Schwert der Gnade, das auf die Eichenbohlen gemalt war und schickte den Ordensbruder erneut zu Boden. ,,Hoch!“ ,,Herr Leutnant, .. ich..“ ,,Hoch!“, herrschte er ihn erneut an und zog ihn an der Schulter auf die Beine. Er wandte sich ab, ging zwei Schritte, um seinem Gegenüber Zeit zu geben und ging dann sofort wieder zum Angriff über. Aus der Drehung, ein Schlag gegen den Hals geführt, den sein Sparringspartner noch mit der eigenen Klinge abwehren konnte. Dem als müder Hieb geführten Gegenangriff wich Marius mit einem kleinen Seitschritt aus, der ihm genug Schwung für den nächsten Angriff gab. Erneut prallte Stahl auf Stahl. ,,Hoch!“

    *

    ,,Was glaubst Du, erwartet Dich da draußen?“ Sie hatten sich auf eine steinerne Bank zwischen zwei übermannshohen Statuen gesetzt, die den breiten Rundgang im dritten Stock zierten. Rordarian schaute weiter konzentriert auf den Fußboden. Rafael kämpfte mit seiner Ungeduld. Der Bursche hatte zwar erst wenig Flaum auf den Wangen, aber für eine dreizehnjährige Zicke war er zu alt. ,,Rordarian?“,,Weiß nicht.“ Der Lehrling spielte mit einer Fluse, die er von der Bank aufgelesen hatte und drehte sie richtungslos zwischen seinen Fingern. Wie eine Wahrsagerin in ihre Kristallkugel schaute er auf den Staubfetzen als ob er ihm sagen könnte, was die Zukunft bringen würde. Rafael packte sich seine speckigen Hände und entriss ihm den Dreck. ,,Rordarian, schau mich an.“ Der Junge gehorchte widerwillig. ,,Keiner weiß, was passieren wird, aber der Hauptmann, Meister Mykkarion und ich sind uns sicher, dass Du zu den Lehrlingen gehörst, die damit zurechtkommen werden. Hörst Du mich?“ Rordarian wandte den Blick ab, während Rafael seine Hände los ließ. ,,Du hast Angst, das ist in Ordnung. Die haben wir alle und die gehört dazu. Wir werden da draußen eine Gemeinschaft sein, Gefährten auf einer Mission. Jeder wird für den anderen da sein und ihn unterstützen. Alle haben ihre eigene Angst und tragen die der anderen mit. Auch Deine.“ Während er sprach wich die Ungeduld aus Rafael. Er hatte es nie erklären können oder auch nur im Ansatz selbst begriffen, aber wenn er unterrichtete, wenn er mit den Lehrlingen sprach, die ihm anvertraut worden waren, kehrte eine Ruhe in ihm ein, die er sonst nie erfuhr. ,,Wovor hast Du Angst?“ Wieder der Blick auf die kalten Steinplatten zu ihren Füßen. Jemand wünschte sich seine Staubfluse zurück. Rafael drängte nicht mehr.
    ,,Vor dem Wetter.“, murmelte ein unsicherer junger Mann in Richtung Fußboden. Rafael musste ein Schmunzeln unterdrücken. ,,Dem Wetter?“ ,,Ja, dem Wetter!“, brach es plötzlich aus Rordarian hervor, jedoch sprach er weiter mit der Fliese zwischen seinen Füßen. ,,Es geht auf Oktober zu, die Tage werden kürzer, es wird regnen und kalt sein, wir werden im Schlamm liegen und friere, uns erkälten, wir werden tagelange keine trockenen Kleider haben, es wird irgendwann schneien und …“ ,,Bevor es anfängt zu schneien hat uns die Brut vermutlich eh alle umgebracht, deswegen würde ich mir keine Sorgen machen.“ Der Lehrling schaute auf, sein Blick mehr verwundert als geängstigt. ,,Was?“ ,,Du machst Dir Sorgen um den Schnee, bevor Du auch nur den Himmel gesehen hast. Bevor wir erfrieren oder tagelang im Matsch liegen können und werden noch so viele andere Dinge geschehen, an die Du jetzt noch gar nicht denken kannst. Und vielleicht werden wir einen zauberhaften Altweibersommer haben und unsere größte Sorge werden Stechmücken sein, wer weiß?“ Er konnte das Grinsen nicht mehr zurückhalten, aber nach dem zu urteilen, was in sich Rordarians Gesicht abspielte glaubte dieser nicht, dass der ältere Magier sich über ihn lustig machte. Tat er auch nicht. ,,Ihr glaubt also, dass wir gutes Wetter haben werden?“ Rafael schüttelte den Kopf und strich sich die Haare aus dem Gesicht.,,Nein, es wird gewiss regnen. Vielleicht sogar sehr viel. Vielleicht werden alle Deine Befürchtungen wahr. Aber das sind eben alles nur „Vielleichts“. Über die machen wir uns Gedanken, wenn wir sie treffen. Für den Moment ist wichtig, dass wir ein Dach über dem Kopf haben und uns das Wetter mal gern haben kann. Alles weitere werden wir sehen, wenn wir draußen sind.“ ,,Aber wir müssen uns doch vorbereiten!“ Rafael besänftige den Lehrling mit einer Geste und nickte. ,,Gewiss. Bereite Dich auf alles vor, auf das Du Dich vorbereiten kannst. Ausrüstung wird Euch gegeben werden und Deine Sprüche solltest Du in der Tat so gut es nur geht können. Aber über all die Dinge, die Du jetzt nicht kontrollieren kannst, mach Dir keine Gedanken. Das raubt Kraft und Zeit und bringt am Ende doch nichts. Wir werden ohnehin improvisieren müssen, wenn es erst einmal soweit ist und dabei hilft nichts mehr als ein freier Geist, der nicht mit unnötigen Sorgen verstopft ist.“ Rordarian schaute ihn unsicher und auch etwas verwirrt an. ,,Ihr meint also..“ ,,Ich meine nicht, ich weiß: Ich weiß, dass Du das Zeug für diese Reise hast und ich weiß, dass alle möglichen Dinge geschehen werden, auf die sich niemand vorbereiten kann. Und ich weiß, dass wir das hinbekommen werden, wenn es soweit ist. Verstanden?“ Der Lehrling zögerte. ,,Ich denke .. Ja, ich glaube schon.“ ,,Sehr gut. Dann bring den Schinken über Geschichte zurück zum Bibliothekar und schnapp’ Dir ein Buch über die Kräuter Fereldens. Davon werden wir auf jeden Fall welche finden und vielleicht auch brauchen.“ Mit rosigen Wangen unter seinem zarten Flaum und einem Elan, den Rafael bei ihm noch nicht gesehen hatte, erhob sich Rordarian und wackelte zurück in Richtung Bibliothek. Mit sich selbst zufrieden blieb Rafael auf der Bank zurück und beschloss, das Gespräch mit Fringilla erst am Abend zu suchen. Ein wenig Müßiggang würde ihm gut tun und in den nächsten Wochen würde es ohnehin zu wenig davon geben.

    *

    Keuchend tauchte Marius aus dem siedend heißen Bad auf und legte die Arme auf den Beckenrand. Sein ganzer Körper war geschunden und schmerzte, doch sein Blut brannte noch zu heiß, um Erschöpfung zuzulassen. Die würde erst später kommen, wenn der Mond hoch am Himmel stand und Marius sich etwas beruhigt hatte. Für den Moment allerdings wollte er sich gar nicht beruhigen. Zum ersten Mal seit Tagen fühlte er sich gut und spürte sich selbst wieder. Die Trainingskämpfe gegen die anderen Templer hatten gut getan und er fieberte dem Kampf mit Von Xerox entgegen. Sein Geist war voll mit dem Wunsch, es dem verhassten Vorgesetzten heim zu zahlen, ihn zu demütigen und zu bestrafen. Er spürte die Hitze des Bades kaum, glühte er doch selbst vor Eifer und Hass. Der Hauptmann würde seinen Platz kennen lernen und danach war Marlov dran. Sie würden wochenlang im Felde unterwegs sein als kleine Gruppe. Unvorstellbare Dinge konnten da draußen geschehen. Dinge, auf die sich niemand vorbereiten konnte. Marius spürte den bittersüßen Geschmack der Rache bereits auf seiner Zungenspitze, als er sich erneut ins Badewasser hinabsinken ließ und seinen düsteren Gedanken nachging.


    [Bild: Kilian_2.jpg]

    Kilian träumte einenwilden Traum. Einen furchtbaren Traum. Ob es das Fieber war, dass in dieser Nachtzurückgekehrt war, die Anspannung der kommenden Schlachten oder ein garstigerDämon, der sich, Albträumen gleich, von dem Geist des Schlafenden näherte,blieb verschleiert. Er träumte von einer Bestie in Menschengestalt mitfratzenhaftem Gesicht, das entfernt an einen Hund erinnerte. Das Wesen, zweifellosSilas, drosch mit seiner Spektralklinge auf Kilians Schild ein, der dem Templerviel zu groß und viel zu schwer erschien und den er nur mit Mühe zu führenvermochte. Silas hatte jedoch nichts von der adligen Eleganz an sich, dieKilian bei ihrem Aufeinandertreffen gesehen hatte. Er trug eine Templerrobe,schwarz und lang fallend und geiferte gar gotteslästerliche Worte, während erauf den Hauptmann einschlug. Kilian spürte, wie seine Knochen erlahmten, spürtedie ersten Hiebe sein Fleisch zerfetzen. Er wollte schreien, doch kein Klangentwich seiner Kehle.

    Dann fand er sich plötzlich amRande einer Klippe wieder. Der Wechsel war so rasch, dass der Templer sich kurzorientieren musste. Die donnernde Brandung konnte Kilian nur erahnen, denzerfallenen Turm, der am Ende der Klippe aufragte jedoch schimmerte klar vorihm. Es war still, keine Möwe war zu sehen, kein Mensch, kein Dämon. Kilianschaute sich um. Er war allein. Seine Füße, seinem Willen nicht mehrunterworfen, führten ihn zu dem alten Turm, dessen verwesendes Gerippe sichgegen den blauen Hintergrund abhob. Kilian legte den Kopf schief, wunderte sichüber die bronzene Note im Schein des Himmelszelts. Der Turm wuchs. War eranfangs noch illusionär klein gewesen, klein genug als dass er ihn hättebesteigen können, nahm er mit jedem Schritt eine bedrohlichere, einschüchterndeGröße ein. Der freundliche Efeu verschwamm vor dunklem Stein, die rundlichenBögen wurden spitzer. Und dann sah er sie: Gestalten, direkt vor dem Turm.Kilian spürte, dass sowohl das Gebäude als auch die Menschen – so es Menschenwaren – Furcht verhießen. „Wer seid ihr“, rief er schon von weitem. DieGestalten wandten sich ihm zu. Die Umrisse wurden schärfer und Kilian erkannteRafael Marlov. Der Magier sah ihn als, als könne er ihn nicht zuordnen.Seltsam. Die Gestalt knapp hinter ihm war die der jungen Fringilla und rechtsdaneben… Kilian stockte. Das hündische Grinsen des Magiertemplers ließ ihnabrupt stehen bleiben. Rafael wandte den Blick und Kilian und schien mit dem Hundewesenein Gespräch wieder aufnehmen zu wollen. Dieses ignorierte ihn, starrte Kilianaus hasserfüllten Augen an. Seine Haut war von lediger Art, nun sah es kaummehr Menschlich aus. Rechts von dem Biest stand noch jemand, ein Schatten.Obwohl Kilian kein Gesicht erkennen konnte, keine Farbe wahrnahm wusste er es.„Saskia“, hauchte er fragend. Zweifel mischten sich in die groteske Natur derSituation. Das Hundewesen berührte ihre schemenhafte Schulter mit einerbehandschuhten Hand und lächelte.

    Kilian sah, dass am Sockel des Turms nochzwei Gestalten warteten. Sie saßen dort, lauernd wie Kettenhunde. Die eine wargesichtslos wie eine Puppe, die andere kopflos. Die Zierlichkeit ihres Körpersaber ließ Kilian wissen, wen er da sah. Rasch wandte er sich ab. „Quo vadis“,sagte das Wesen mit dem Hundekopf in einer Sprache, die Kilian nicht verstand.Der Sinn lag aber auf der Hand. „Ich weiß es nicht“, antwortete Kilianwahrheitsgetreu. „Aber mich dünkt, dass ich hier einen Kampf aufzutragen habe.“Das Wesen lachte bellend. „Seht Euch um, Templer. Wir sind viele. Ihr solltetfliehen, soweit Euch Eure alten Beine tragen.“ „Ein Templer flieht nicht, wenndie Pflicht ruft“, sagte Kilian stolz und warf den Kopf zurück. Die AnwesenheitSaskias verunsicherte und beflügelte ihn gleichermaßen. „Darum werdet Ihr auchvernichtet.“ „Der Orden…“ „Ich meine nicht den Orden, Kilian von Xerox. Ichmeine Euch. Ihr hättet auf mich hörensollen. Ihr hättet das Übel ausmerzen sollen, als Ihr die Gelegenheit dazuhattet.“ Kilian legte die Hand auf das Schwert, das er dankenswerterweise anseiner Seite fand, ohne hingeschaut zu haben. „Wohl wahr, auch wenn ich nichtweiß, welches Übel Ihr meint, Dämon“, sagte Kilian streng. „Und doch will ichdie Gelegenheit nicht verstreichen lassen.“ Sein Geist fühlte sich wach an, alsseine Hände seinen Schwertgriff umfassten.


    *

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    [Bild: Artur_mal_ohne_Helm_mini.jpg][Bild: 14jlgz1i9WTcPy6veMorgana_mini.jpg][Bild: Mealla_portrait.jpg]

    Die Suppe hatte gut getan, auch wenn das Schlucken Mealla Schmerzen in der Brust bereitet hatte. Dennoch jetzt nach der Suppe und etwas Schlaf fühlte sie sich etwas besser. Die in sich ihr ausbreitende Wärme wollte sie auch gerne erhalten, weswegen sie nach Nimues abschließenden Worten wieder langsam zu ihrer Decke trottete. Für eine Feuerwache war sie nicht fit genug und die Zauberin konnte ihr erst am morgigen Tag helfen. Auch wenn es das vermutlich nicht mehr so viel zu machen gab. Die Wunde würde über Nacht anfangen zu heilen und soweit sich Mealla an damals im Wald erinnerte griff Nimue ungern mit Magie ein wenn die natürliche Heilung schon eingesetzt hatte. Es würde also vermutlich eine Narbe zurückbleiben, aber diesen Fall sah sie jetzt nicht als allzu tragisch an. Eine weitere in der Sammlung, aber vielleicht konnte man die Heilung beschleunigen. Und falls Nimue oder Morgana etwas gegen die ganzen schmerzhaften Schwellungen und Prellungen hatten, würde sie sich auch nicht beschweren. So wickelte sich die Elfe aber nur in ihre Decke ein und schloß die Augen, diesen beschissenen Tag hinter sich lassend.

    Artur sah wie die anderen sich zum Schlafen legten, einen Impuls den er nachvollziehen konnte. Allerdings war er auch der Meinung das jemand aufpassen musste und er wollte niemanden diese Bürde aufzwingen, schließlich waren aller erschöpft. Jedoch tauchte Morgana auf, die sich nicht zu ihrem Platz zurückbegeben hatte, sondern die trockene Deckeund ihren Schlafplatz Larissa überließ. Die Hexe war von der Aussicht das Haesten und der Templer weiter mit ihnen reisen sollten nicht begeistert, aber ein valides Argument dagegen hatte sie auch nicht vorzubringen. Wobei Haesten in ihren Augen vakant war, immerhin schien dieser doch so dumm zu sein wie sie gedacht hatte. Nachdem man sich durch die Stadwache gehackt hatte, auffällig war wie ein bunter Hund, war es in ihren Augen glatter Selbstmord am nächsten Tag wieder in die Stadt zu marschieren.
    "Ihr könnt euch hinlegen Artur, ich passe schon auf.", sagte sie im freundlichen Ton und setzte sich ans Feuer. "Wirklich, wollt ihr euch nicht auch wieder hinlegen? Ihr seht immer noch erschöpft aus.", fragte Artur skeptisch nach. "Das täuscht, ich konnte doch schon etwas schlafen und anders als ihr alle, hatte ich doch ein verhältnismäßigen einfachen Tag.", log die Hexe überzeugend, auch wenn ihr Gesicht eine andere Geschichte erzählte. Die Hexe hatte jedoch keine Lust ihre Alpträume von vorhin fortzuführen, da konnte sie auch genauso gut direkt wach bleiben und aufpassen. "Ihr seht bei weitem schlechter aus als ich. Geht schlafen." Auch wenn Artur nicht komplett davon überzeugt war das die Hexe sich erholt hatte, so schien ihm Morgana entschlossen. Dankbar sich hinlegen zu können und nicht versessen darauf mit der schwarzhaarigen zu diskutieren, wischte er seine Bedenken beiseite und suchte sich selbst einen Schlafplatz. Auch der Rest schien sich jetzt hingelegt zu haben nur der Templer schien noch etwas mit Nimue zu bereden. Morgana wandte ihren Blick wieder den schwachen Feuer und dem Höhlenausgang zu und begann dann wieder mit ihrer Bürste die immer noch sehr zerstörte Frisur zu richten. Einfache stupide Handbewegungen, das würde ihr vielleicht helfen den Kopf wieder frei zu bekommen.


    [Bild: Larissa_klein.jpg] & [Bild: TxGIDkV4csRmordred_klein.png] & [Bild: zq0QcywsNnimueblaurot_klein.jpg]


    „Mylady, was wisst Ihrvon denen mit denen Ihr reist?“, flüsterte Ser Ria, nachdem sich die Magierinund der Templer in eine Ecke der Grotte gedeckt haben. „Genug“, antwortete dieRothaarige. „Warum fragt Ihr?“ „Ich fürchte, dass ihr nicht genug wisst. Ichhabe Befürchtungen was diese Gesellschaft angeht.“ Sein Blick fiel auf Haesten,Mordred und Larissa. „Sie wirken auch mich so wie das Gefolge von etwasSchlimmerem. Wie die Wilde Jagd selbst.“ Nimue warf dem Templer einenbedeutungsschweren Blick zu. „Sie sind ein dreckiger Haufen, aber bisher rechtehrbar. Und sie ließen mich in Ruhe. Und der blonde Axtkämpfer ist ebensofrisch bei uns wie Ihr selbst. Würdet Ihr nicht das Schwert der Gnade tragen,so wäre mein Misstrauen in Euch ebenso tief wie das in ihn.“ Ria nickte. „Klugvon Euch. Dennoch…“

    *
    Der Regen frischte in der Nachtwieder auf, preschte gegen die Wände der Grotte und ließ die Schutzsuchenden inihrem Innern bibbern und dichter an das Feuer rücken. Dieser Teil Fereldensschien sich gegen die ungleiche Reisegruppe verschworen zu haben. Schlimmgenug, dass das Schicksal ihnen kein Glück bescheren wollte und die Söldnerohne frisches Geld in der Tasche weiterziehen mussten. Ausschließlich Mordredverließ Highever mit schwereren Beuteln – der Leihgabe eines alten Freundes seiDank.

    Am Morgen des nächsten Tages setzten sich dieGefährten nochmals zusammen, beratschlagten und prüften die Möglichkeiten. „Ichschlage vor, dass wir den Regen nutzen und schnellstmöglich gen Westen reisen“,meinte Larissa. „Im Matsch verschwimmen die Spuren.“ „Meine Habe“, beharrteHaesten. „Die werden wir noch holen“, versprach Mordred, der die frischgeschmiedete Freundschaft offenbar mit allen Mitteln stützen wollte. „Wirmogeln uns einfach hinein und wieder heraus. Ihr werdet sehen, das wird einSpaziergang.“ Am auffälligsten waren zweifellos Artur und die Elfen. Die Dalishwürde man überall erkennen und auch Haesten selbst war nicht von unauffälligerNatur. Doch ebenso wild wie seine Mähne war sein Gemüt und er weigerte sich,seinen Besitz zurückzulassen. „Vielleicht sollten die gehen, die dort nicht gesucht werden“, schlug Mordred vor und schielte zu Morgana und Nimue. „Hmm,besser als nix. Ich schreibe eine Liste“, stimmte Haesten zu und beeindruckte gleichzeitig mit der Tatsache, dass der Barbar des Lesens und Schreibensmächtig war. „Die Dinge, die ich habe, befinden sich in eurem Wirtshaus und indem Wirtshaus im Hafen. Hat jemand Pergament?“ Nimue erklärte sich, nicht ohne durchblicken zu lassen, dass sie es nur unter Protest tat, bereit die Dinge zuholen. Auch sie wollte diese Gefilde bald verlassen und auch wenn sie lieber Haesten als seinen Besitz zurückgelassen hätte, ahnte sie, dass die anderen –zumindest Mordred – nicht für diese Art von Kaltschnäuzigkeit zu gewinnen wären. „Ich kann alleine gehen und dort irgendwelche dümmlichen Jungen anheuernden Kram zu schleppen“, schlug sie vor. „Oder will sonst noch jemand in die Stadt?“
    Shepard Commander ist offline
  14. #194 Zitieren
    Waldläufer Avatar von Sonmoon
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    Sarah
    [Bild: kasimava.jpg]

    Glücklicherweise war der Fall nicht all zu tief gewesen. Und seine Rüstung hatte ihn vor schlimmerem bewahrt. Dennoch schmerzte seine Seite nun ein wenig und der Brustpanzer war an der Stelle auf welcher er aufgekommen war ein wenig eingedrückt. Es war eine seltsame Einrichtung. Überall hingen Fackeln und der Boden war an vielen Stellen mit Platten versehen. Wer hauste hier, und aus welchem Grund? Und wieso hatten sie Sarah entführt? Was konnte sie schon haben was irgendwer haben wollte....Der Weg endete in etwas größerem. Eine richtige Halle. Nun war der Chevalier definitiv verunsichert. Niemand normales erbaute so etwas einfach so unter der Erde. Doch bevor er weiter nachdenken konnte hörte er Schritte hinter sich. Er fuhr herum und erblickte ein Mädchem. Dem Äußeren nach zu urteilen war sie nicht sehr alt, vielleicht gerade einmal ins Erwachsenenalter eingetreten. Mit langsamen Schritten und den zwei Sicheln in ihren Händen umherwirbelnd kam sie auf ihn zu. "Steck das weg." erwiderte Kasim zunächst ruhig. "Ich kämpfe nicht gegen Kinder." Doch sie machte keinerlei Anstalten zu gehorchen. Langsam zog der Blonde seinen Zweihänder und ging in Verteidigungsstellung. "Letzte Chance. Lass - " Kling Weiter kam er nicht. Mit unglaublicher Geschwindigkeit war sein Gegenüber nach vorne gesprungen und hatte mit beiden Waffen gleichzeitig zugeschlagen. Gerade eben so parierte Kasim die tödlichen Hiebe der Zwillingsklingen und hielt mit Mühe das Gleichgewicht. Seine Gegnerin indes sprang leichtfüßig einige Schritte zur Seite und setzte zur nächsten Attacke an. "Verdammt!" Das würde schwieriger werden als erwartet.
    Sonmoon ist offline
  15. #195 Zitieren
    Drachentöter Avatar von numberten
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    [Bild: Larissa_klein.jpg] & [Bild: TxGIDkV4csRmordred_klein.png] & [Bild: zq0QcywsNnimueblaurot_klein.jpg]
    „Mylady, was wisst Ihrvon denen mit denen Ihr reist?“, flüsterte Ser Ria, nachdem sich die Magierinund der Templer in eine Ecke der Grotte gedeckt haben. „Genug“, antwortete dieRothaarige. „Warum fragt Ihr?“ „Ich fürchte, dass ihr nicht genug wisst. Ichhabe Befürchtungen was diese Gesellschaft angeht.“ Sein Blick fiel auf Haesten,Mordred und Larissa. „Sie wirken auch mich so wie das Gefolge von etwasSchlimmerem. Wie die Wilde Jagd selbst.“ Nimue warf dem Templer einenbedeutungsschweren Blick zu. „Sie sind ein dreckiger Haufen, aber bisher rechtehrbar. Und sie ließen mich in Ruhe. Und der blonde Axtkämpfer ist ebensofrisch bei uns wie Ihr selbst. Würdet Ihr nicht das Schwert der Gnade tragen,so wäre mein Misstrauen in Euch ebenso tief wie das in ihn.“ Ria nickte. „Klugvon Euch. Dennoch…“

    *
    Der Regen frischte in der Nachtwieder auf, preschte gegen die Wände der Grotte und ließ die Schutzsuchenden inihrem Innern bibbern und dichter an das Feuer rücken. Dieser Teil Fereldensschien sich gegen die ungleiche Reisegruppe verschworen zu haben. Schlimmgenug, dass das Schicksal ihnen kein Glück bescheren wollte und die Söldnerohne frisches Geld in der Tasche weiterziehen mussten. Ausschließlich Mordredverließ Highever mit schwereren Beuteln – der Leihgabe eines alten Freundes seiDank.

    Am Morgen des nächsten Tages setzten sich dieGefährten nochmals zusammen, beratschlagten und prüften die Möglichkeiten. „Ichschlage vor, dass wir den Regen nutzen und schnellstmöglich gen Westen reisen“,meinte Larissa. „Im Matsch verschwimmen die Spuren.“ „Meine Habe“, beharrteHaesten. „Die werden wir noch holen“, versprach Mordred, der die frischgeschmiedete Freundschaft offenbar mit allen Mitteln stützen wollte. „Wirmogeln uns einfach hinein und wieder heraus. Ihr werdet sehen, das wird einSpaziergang.“ Am auffälligsten waren zweifellos Artur und die Elfen. Die Dalishwürde man überall erkennen und auch Haesten selbst war nicht von unauffälligerNatur. Doch ebenso wild wie seine Mähne war sein Gemüt und er weigerte sich,seinen Besitz zurückzulassen. „Vielleicht sollten die gehen, die dort nicht gesucht werden“, schlug Mordred vor und schielte zu Morgana und Nimue. „Hmm,besser als nix. Ich schreibe eine Liste“, stimmte Haesten zu und beeindruckte gleichzeitig mit der Tatsache, dass der Barbar des Lesens und Schreibensmächtig war. „Die Dinge, die ich habe, befinden sich in eurem Wirtshaus und indem Wirtshaus im Hafen. Hat jemand Pergament?“ Nimue erklärte sich, nicht ohne durchblicken zu lassen, dass sie es nur unter Protest tat, bereit die Dinge zuholen. Auch sie wollte diese Gefilde bald verlassen und auch wenn sie lieber Haesten als seinen Besitz zurückgelassen hätte, ahnte sie, dass die anderen –zumindest Mordred – nicht für diese Art von Kaltschnäuzigkeit zu gewinnen wären. „Ich kann alleine gehen und dort irgendwelche dümmlichen Jungen anheuernden Kram zu schleppen“, schlug sie vor. „Oder will sonst noch jemand in die Stadt?“


    [Bild: Artur_mal_ohne_Helm_mini.jpg][Bild: 14jlgz1i9WTcPy6veMorgana_mini.jpg][Bild: Mealla_portrait.jpg]

    Steif wie ein Brett, das war eine gute Umschreibung für den Zustand in dem sich Mealla nach dem aufstehen befand. Allerdings vermutete sie das Bretter nicht bei jeder Bewegung Schmerzen hatten, ungeachtet der Tatsache das Bretter sich generell wenig von alleine bewegten. Mit Mühe stand sie von alleine auf, wobei ihre steifen Muskeln und zahlreichen Prellungen, Quetschungen und Schwellungen sie dabei erinnerten das sie mit dieser Idee nicht einverstanden waren. Ihre Gelenke schienen auch den Dienst verweigern zu wollen, das Beugen ihres linken Armes konnte sie nur gegen schmerzhaften Widerstand vollführen. Linksseitig konnte sie aufgrund der Schwellung des Auges fast gar nichts mehr sehen und schaffte es auch nicht es weit zu öffnen. Nun immerhin würde sie jetzt wohl aufbrechen und wenn sie einmal im Sattel saß würde sie es schon schaffen irgendwie zu reiten.

    Morgana hatte den Ausführungen der anderen aufmerksam zugehört, auch den Umstand das man sich wieder Probleme machte wo keine sein sollten. Warum sie nicht einfach den Seeräuber zurückließen und weiterzogen erschien ihr nicht besonders schlüssig, am Besten auch ohne den Templer, aber der beharrte wenigstens nicht wie eine Gräfin darauf nicht ohne sein Gepäck weiterzureisen. Ein simples, "Dann holt es und kommt nach.", schien ihr die ehrlichste Antwort zu sein, aber Mordred schien ohne seinen neuen Saufkumpan nicht weiterziehen zu wollen. Ein weiterer Umstand den sie nicht nachvollziehen konnte, schien aber wohl unter das Mysterium der "Männerfreundschaft" zu fallen. Logik war da Fehl am Platz.
    Da sich keiner von den Trotteln jedoch wieder in der Stadt sehen lassen konnte, schienen sie Nimue und Morgana selbst dafür ins Auge gefasst zu haben, ein Plan für den sich Nimue, wohl von der Situation ähnlich begeistert wie Morgana, bereit erklärte. An sich ein guter Gedanke, würde aber die Abreise wohl weiter nach hinten verzögern. Also überwand sich Morgana und meldete sich widerwillig zu Wort. "Ich habe daran keinerlei Interesse, aber ich würde mich trotzde bereit erklären in die Stadt zu gehen um die Sache schnell zu erledigen und hier zu verschwinden.", erklärte sie und stand von ihrem Platz auf. "Ich würde allerdings vorschlagen das ich euch nicht begleite, sondern an eurer statt gehe. Ihr könnt zwar die Farbe eurer Augen oder Haare ändern, aber euere Klamotten stechen bei Tage trotz Schlamm immer noch aus der Masse hervor. Außerdem, auch wenn ich immer noch nicht weiß was überhaupt vorgefallen ist, so wart ihr doch wohl trotzdem anwesend als dieses Fiasko seinen Anfang nahm und könnt so leichter wiedererkannt werden.", sprach Morgana und erwähnte dabei gleich nochmal das für einen Teil der Gruppe immer noch nicht klar war, warum sie gestern überhaupt um ihr Leben rennen mussten. Eine der vielen Fragen die sich die Hexe stellte, genau wie die wer eigentlich die nicht gerade hilflose Mealla fast totgeprügelt hatte.
    "Letztendlich geht es mir aber auch nicht darum das ich unbedingt unaufälliger bin, sondern das ihr so direkt Zeit habt euch um die zu kümmern, welche gestern Verletzungen davon getragen haben und wir so aufbruchsbereit sind wenn unser stumpfer Herr der Meere seine Habe wieder hat.", sagte Morgana und schaute in Richtung von Mealla welche gerade versuchte ihre Satteltaschen am Pferd zu befestigen. Dabei schien sie sich mehr am Pferd zu stützen als dieses zu beladen, was ein bemitleidenswertes Bild abgab, da sie es dennoch weiter versuchte.

    Da die Schwarzhaarige nicht Unrecht hatte und auch Nimue vermutlich nicht unfroh war sich den Gang in die Stadt zu sparen, machte sie sich nach Erhalt der Liste nach kurzer Verabschiedung wieder auf in Richtung Stadt. Nachdenklich studierte sie die Liste von Haesten, wobei ihr auffiel das dieser für einen stinkenden Seemann gar nicht so eine hässliche Schrift hatte. Besser als die von Mealla und auch als Larissa wenn diese nicht mehr übte. Die Dalish dazu zu bringen schöner zu schreiben als ein Barbar schien der Hexe für die nähere Zukunft gar kein so schlechtes Lernziel zu sein. Langsam näherte sie sich wieder der Stadt, sie hatte ihre Tasche und Stab zurückgelassen und trog nur ihren Mantel über dem Kleid, welche beide nach gestern mit Schlamm überzogen waren. Das war widerlich, aber momentan wohl in ihrem Sinne. Der Himmel war immer noch dunkel bewölkt, aber das Gewitter hatte endlich aufgehört. In Reichweite der Stadtmauern sah Morgana dann das es wohl nicht einfach sein würde hinein zu kommen, das Tor war verschlossen und mehrere Wagen standen auf dem Pfad ohne Einlass zu erhalten. Der vorderste Waagenführer schien gerade mit dem Wachhabenden zu diskutieren: Was soll das heißen bis auf weiteres geschloßen? Ich habe Waren, die ich liefern soll. Verderbliche Waren!" "Ach was, so wie ihr ausseht sind die wahrscheinlich schon verdorben. Ich befolge nur Anweisungen, die Straßen und Häuser werden gerade nach gefährlichen Invid, Indivit, äh Personen durchsucht. Solange kommt keiner rein oder raus. Nicht mal eine Maus." "Tja, Ratten sind ja wohl scheinbar schon genügend in der Stadt.", erwiderte der Fuhrmann spöttisch. "Ja mach nur weiter so, dort drüben hängen noch ganz andere Großmäuler. Ein paar sind schon durchgerottet und haben Platz gemacht.", drohte der Wachsoldat, winkte dann aber ab und ging von den Zinnen weg. Ein wütendes Gemurmel ging durch den Stau und auch Morgana fluchte leise und ging ein wenig abseits des Weges parallel zur Stadtmauer. Das hätte sie bedenken sollen, vielleicht wäre Nimue in ihrer Katzengestalt doch besser geeignet gewesen. Aber garantiert würde sie nicht zurückgehen und das sagen und außerdem zweifelte sie das eine Katze durch das geschlossene massive Tor kam. Die Hexe ging zu einem Stück wo sie das Tor sehen konnte, aber nicht direkt in der Nähe war und betrachtete nachdenklich die Stadtmauer. Vielleicht sollte sie einfach zurückgehen und sagen das die Stadt abgeriegelt war, jedoch bezweifelte sie das diese unumstößliche Wahrheit den Sturkopf Haesten dazu bewegen würde seine Sachen aufzugeben. Wieso zog ihre Gruppe bloß manchmal immer solche sonderbaren Gestalten an?

    "Das Tor ist verschloßener als der Schoß einer ehrwürdigen Mutter, nicht wahr?", bemerkte eine weibliche Stimme hinter ihr gefolgt von einem knackenden Geräusch. Morgana drehte sich ruckartig um und erblickte plötzlich eine Person hinter sich, eine Elfe um genau zu sein. Sie war etwas kleiner als die Hexe und hatte noch einen blasseren Teint als Morgana. Rabenschwarzes Haar fiel ihr leicht wellig über die Schultern. Das Knacken welches Morgana vernommen hatte kam durch einen grünen Apfel von dem sich die Elfe ungerührt einen weiteres Stück lautstark abbiss. War die Frau schon die ganze Zeit hier gewesen, oder hatte sie sich angeschlichen. Morganas Blick fiel jetzt auf die Lederrüstung, an der zwei Schwerter und verschiedene Phiolen befestigt waren. Wie eine harmlose Passantin sah sie nicht aus, auch wenn sie jetzt im Moment nicht besonders bedrohlich wirkte, bedächtig kauend, mit einem interessierten Blick auf die andere Schwarzhaarige gerichtet. "Habt ihr mich beobachtet?", fragte Morgana misstrauisch. Die Elfe kaute langsam den Apfel und schluckte ihn dann lautstark herunter. "Mitnichten Madame. Ich habe die Stadt beobachtet und da kamt ihr auf einmal in mein Blickfeld. Ihr saht suchend aus, nach einem Einlass suchend. Das habe ich daran erkannt das ich auch am überlegen war wie ich reinkomme.", erklärte die Elfe beschwichtigend. Morgana war immer noch skeptisch, selbst wenn es stimmte, was wollte sie dann von ihr? "Vielleicht liegt ihr richtig, habt ihr denn einen Weg gefunden?" "Naturellement. Es ist eigentlich ganz einfach. Man kann durch das Hafenbecken schwimmen, was ich bei den Temperaturen allerdings nicht empfehlen würde...oder man klettert einfach über die Mauer.", erklärte die Elfe in einem Tonfall als ob es das einfachste der Welt wäre. "Das nennt ihr einfach?", erwiderte Morgana verächtlich. "Nun vielleicht das falsche Wort, aber es ist halt eine Möglichkeit. Aber ihr klettert wohl nicht oft?", erkundigte sich die Elfe neugierig. Morgana hob kurz ihren Rocksaum an und sah sie provokativ an. "Was denkt ihr?" "Das euch das Kleid gut steht, aber es zum klettern denkbar ungeeignet ist." "Richtig. Aber danke für eure Tipps. Hatte es einen bestimmten Grund warum ihr mich angesprochen habt, oder gebt ihr Fremden nur gerne ungewollte Ratschläge?", antwortete die Hexe leicht schnippisch. "Manchmal. Aber hauptsächlich saht ihr hilfsbedürftig aus und ich helfe je nach Situation gerne. Was wollt ihr denn in der Stadt?" Morgana seufzte kurz, wieso unterhielt sie sich noch weiter? "Etwas für jemanden holen, auch wenn euch das ja nichts angeht.", erklärte die Hexe. Letztendlich war es doch egal. Die Elfe schien jetzt noch interessierter und Morgana wusste nicht ob das gut war. Vom Aussehen her war Halsabschneiderin, eine mögliche Berufsbezeichnung für die Rabenschwarze. "Ich verstehe, also ist eure Person selbst in der Stadt nicht erforderlich? Wisst ihr ich muss tatsächlich in die Stadt hinein, vielleicht könnte ich es euch holen." "Ihr wollt rein und wieder raus um einer Wildfremden etwas zu holen. Verschaukelt mich nicht, so hilfsbereit ist niemand der noch ganz bei Trost ist.", erwiderte Morgana ungläubig. "Ihr seid etwas zynisch finde ich und ihr hört nicht richtig zu. Ich muss rein, raus komme ich natürlich nicht. Aber ich könnte die Gegenstände vielleicht von der Mauer abseilen wenn es sich nicht um einen Schrank handelt. Und wenn ihr mir einen kleinen Anreiz bieten könnt.", antwortete die Elfe jetzt auch etwas schnippisch, aber entgegenkommend. "Nun das erscheint mir realistischer als Altruismus. Vielleicht könntet ihr mir dann wirklich helfen, sofern ihr überhaupt hinein kommt.", antwortete Morgana jetzt etwas freundlicher und lächelte. "Ihr solltet öfters lächeln, macht einen hübscher. Also, was kann euch die gute Feia denn aus der Stadt holen." "Nun ich hätte eine Liste, aber wie kann ich sicher gehen das ihr euch den Kram nicht einfach schnappt wenn ihr wisst wo es ist und es für euch behaltet?", fragte Morgana und taxierte Feia misstrauisch. "Gar nichts. Allerdings bekommen Sachen die man nicht abholt für gewöhnlich nach kurzer Zeit Füße und zwar keine die sie zu dem Besitzer tragen. Ihr könnt natürlich auch warten bis man die Tore wieder öffnet.", verkündete die Elfe ehrlich. "Wisst ihr was, es ist nicht mein Kram und ihr seid immerhin eine Option, auch wenn ich euch noch nicht in der Stadt sehe. Hier ist die Liste, ich vermute ihr findet auch irgendwelche Wertsachen darunter, ich kann eh nicht verhindern das ihr sie durchsucht. Nehmt euch da einfach eine Entschädigung, falls es der Wirt nicht längst schon geklaut hat.", verkündetete Morgana fatalistisch. Auf der Liste waren eh keine Berge von Reichtümern aufgeführt und sie musste nur das bringen was drauf stand und würde sicher nicht seine Börse zählen. Die Elfe lachte amüsiert. "Weiß der Besitzer das ihr so freigiebig mit seiner Habe seid?" "Ach das ist vermutlich eh nicht ehrlich erworben." "Euer Bekannter ist Händler?", scherzte Feia. "In Ordnung, ich sehe was ich machen kann. Unweit von hier ist ein kleiner Kamm im Gelände, dort könnt ihr euch ein wenig verbergen aber die Mauer beobachten. Ich werde dann die Sachen an der Mauer herunterlassen, wie ihr es dann holt bleibt euch überlassen.", erklärte die Elfe und zeigte zuerst in das Gelände und dann auf einen bestimmten Mauerabschnitt. "Ihr wollt wirklich klettern?", fragte Morgana ungläubig. "Ja, zum schwimmen ist es zu kalt."

    Morgana hatte sich flach hinter die Kammspitze gelegt und beobachtete den Mauerabschnitt. Die Mauer war mehrere Meter hoch und ging steil nach oben. Sie konnte sich nicht vorstellen wie die Elfe da hoch wollte und dann auch noch unentdeckt. Die Elfe die sich als Feia vorgestellt hatte ging hingegen direkt auf den Mauerabschnitt zu. Plötzlich jedoch begannen ihre Konturen zu verschwimmen, wurden schemenhaft und nebulös. Morgana rieb sich kurz die Augen und schob es auf den Schlafentzug, aber mit jedem Schritt zur Mauer schien die Elfe weiter zu verschwimmen und verschwand plötzlich aus ihrem Blickfeld. Fassungslos suchte die Hexe das Vorfeld mit den Augen ab, war sie am träumen?

    Das Miasma strömte leise und bedächtig aus der geöffneten Phiole und umhüllte die schwarzhaarige Elfe wie eine persönliche Wolke. Ein Wolke die das Licht auf spezielle Weise brach und damit Feia aus dem Sichtfeld von Zuschauern entfernte. Schließlich erreichte sie das Mauerwerk und kontrollierte nochmal ob ihre Ausrüstung fest saß. Die Mauer war stabil und massiv, mehrere Meter hoch und war trotz ihres Alters vermutlich immer noch äußerst standhaft. Dennoch ragten ungleichmäßig behauene Steine hervor und auch der Zahn der Zeit hatte seine Spuren hinterlassen. "Dann wollen wir mal.", sprach Feia leise und rieb sich ihre Fingerspitzen mit einem Puder ein. Dann begann sie zu klettern, langsam und bedächtig immer den Körper fest an die Mauer gepresst. Stück für Stück arbeitete sie sich hoch und erreichte schließlich einen Überhang, dort wo das Zinnwerk anfing war die Mauer leicht vorgerückt. Sie stoppte, über sich waren Stimmen zu hören. Zwei Wachen schienen sich auf ihrem Wachgang die Zeit zu vertreiben. Angespannt wartete die Elfe, die Finger fest in die Fugen gekrallt, mit den Füßen den optimalen Halt suchend. Solche Kletterpartien luden nicht zu langen Pausen ein. Schließlich gingen die beiden Plaudertaschen endlich weiter. Feia atmete leise aus, jetzt noch der Überhang und sie war oben. Vorsichtig tastete ihre Hand über den Stein nach oben und fand schließlich Halt. Mit ihren Beinen stieß sie sich ab und kraxelte mit wenigen Zügen weiter nach oben, froh dann endlich ihre Hände über den Mauerrand legen zu können. Vorsichtig zog sie sich hoch, schaute in den Wehrgang und kletterte dann über die Mauer. Sie war drinnen.

    *

    Morgana hasste es zu warten, auch weil sie keine Ahnung hatte wie lange und ob die Elfe es überhaupt geschafft hatte. Und wenn doch war es ungewiß ob sie wirklich die Sachen rausgeben würde. Warum auf Almosen hoffen wenn man alles haben konnte? Schließlich nach einer gefühlten Ewigkeit, die aber vermutlich nicht viel länger als zwei Stunde gewesen sein konnte, entdeckte die Hexe schließlich Bewegung an der Mauer. Auf der Mauerkrone selbst war nichts zu erkennen, aber dafür konnte sie ein kleines Bündel sehen welches sich langsam nach unten bewegte. Ungläubig verharrte die Hexe kurz, machte sich dann aber langsam in Richtung Mauer auf. Momentan schienen nicht viele Soldaten auf der Mauer zu sein, vermutlich suchten die meisten innerhalb der Stadt. Und sie selbst war ja keine Bedrohung der man groß Beachtung schenkte. An der Mauer angekommen entdeckte sie schließlich das Bündel, mit einem Tau umwickelt dessen Ende von oben fallen gelassen worden war. Vorsichtig hob die Hexe das Paket auf und schaute nach oben. Natürlich war niemand zu erkennen, hätte sie auch gewundert.

    Etwas von der Stadt entfernt legte die Hexe den Kram ab. Leider war kein dümmlicher Junge unterwegs der es für sie schleppen konnte. Sie öffnete kurz das Bündel in dem die Liste überraschenderweise ganz oben lag und schaute ob alles da war. Es schien so und ob die Elfe etwas geklaut hatte konnte sie nicht überprüfen, sie hatte schließlich keine Ahnung und würde sicher nicht die Taschen durchsuchen. Das hätte sie in der Taverne schließlich auch nicht getan.

    Bepackt erreichte sie schließlich wieder die Höhle, wo sie von Larissa erwartet wurde, welche die Straße beobachtet hatte. Ob sie jetzt nach der Hexe oder Patrouillen Ausschau gehalten hatte wusste Morgana nicht, war aber auf jeden Fall froh ihr Gesicht wieder zu sehen. Im Inneren der Höhle angekommen, ließ sie den Kram recht unsanft auf den Boden fallen.
    "Hier eure Habe, Held der Meere. Ich habe alles mitgebracht was ihr auf eurer Liste geschrieben habt. Der Besitzer eurer Unterkunft hat es allerdings nur sehr widerwillig rausgerückt, er hat es wohl schon als sein Eigentum angesehen. Falls also doch etwas fehlen sollte, dürft ihr gerne noch selbst ein Gespräch mit ihm führen, ich laufe sicher nicht nochmal zurück.", sprach Morgana in einem leicht giftigen Tonfall zu Haesten und drehte sich dann direkt zum Rest der Gruppe um dem Seeräuber nicht zuviel Aufmerksamkeit zu widmen. "Wären wir dann soweit aufzubrechen? Noch durchsucht man vornehmlich die Stadt, aber ich denke das wird nicht mehr lange so sein."

    numberten ist offline Geändert von numberten (25.08.2018 um 04:10 Uhr)
  16. #196 Zitieren
    Legende Avatar von Annalena
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    Kasim

    [Bild: Sarah_klein.png]
    Sarana musste lächeln als ihr Gegenüber ihren Angriff abwehrte. Sein holpriger Versuch einen Kampf mit Worten zu vermeiden war süß, aber erfolglos. „Ich bin älter als Ihr glaubt, Ser“, sagte sie leicht amüsiert. „Ich hatte einen langweiligen Kampf befürchtet, doch es scheint spannender zu werden als ich glaubte.“ Sie musterte ihn bevor sie sich flink von ihm entfernte. Ihre Waffen senkte sie leicht, doch sie ließ ihn nicht aus den Augen.

    „Ich bin neugierig, Ser“, begann sie und musterte ihn erneut, „warum seid Ihr dieser Frau gefolgt? Ihr solltet wissen, dass sie nach dem Ritual viel glücklicher sein wird. Warum wollt Ihr nicht, dass sie erlöst wird?“ Sarana würde ihn nicht gehen lassen, selbst wenn er sich es jetzt anders überlegt, denn ihr Lord wollte seinen Tod und sein Wunsch ist ihr Befehl. Nichtsdestotrotz interessierte sie sein Grund. Aus dem Augenwinkel sah sie Yoshi im Eingang stehen. Gut, er sollte alles genau beobachten, zuhören und lernen.
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  17. #197 Zitieren
    Halbgöttin Avatar von Fawks
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    vorheriger Post: Ein Bluff und seine Wirkung ~ Antwort von: Glandis

    [Bild: Aril_Ava.png] Aril beobachtete, wie Glandis das Fleisch vom Knochen trennte. Es war wie ein Déjá-Vu: Sorgsam, schnell, effizienz - und das Messer hatte das zum zweiten Mal gebratene Fleisch geöffnet und ihr lief das Wasser im Mund zusammen.
    Glandis schnitt kräftige Scheiben vom Fleisch ab und so hungrig und gierig Aril auf das Essen war - dabei hatte sie vor weniger als 2 Stunden nicht geglaubt, je wieder Hunger empfinden zu können! - so sah sie auch, dass es dicke für sie beide reichen würde.
    Die Teller - ein Geschenk des Himmels - wurden vollgestapelt mit dem Fleisch und Aril nahm hocherfreut ihren Teller entgegen.
    Kaum hatte Aril ihren Teller in der Hand, sah sie wie Glandis sich auf eine der Kisten sinken ließ und Fleisch und Messer beiseite legte.
    Aril runzelte die Stirn, das war nun gar nicht Glandis' Art, etwas anzufangen und nicht zu beenden. Sie machte die 3 Schritt auf sie zu und spürte im Nähertreten eine gewisse Kühle. Sie tat es ab, als Luftzug der von draussen hereinkam und ignorierte es.

    Besorgt musterte sie Glandis. Die Elfe schwitzte, und sommerliche Temperaturen herrschten allenfalls tagsüber. Dunkle Ringe zeichneten sich unter ihren Augen ab und sie war blass. Der Blick ging ins Leere. Aril beschloss, der Elfe diese Pause zu gönnen. Immerhin war es ein sehr anstrengender Tag für sie gewesen, vielleicht holte die Erschöpfung der Schatten sie gerade ein.
    Unschlüssig sah sie sich um und blickte den beiden Soldaten nach, denn sie wollte nicht ohne Glandis essen. Der Dicke watschelte etwas.
    Wie er es wohl bei den Soldaten aushielt...

    Auf einmal stand Glandis neben ihr und fragte
    »Hast Du die Kälte eben auch gespürt?«

    Aril drehte sich zu ihr und sah ihr direkt ins Gesicht. Es war eindeutig, die Dalish war völlig erschöpft.
    "Glandis, du bist mir eine. Du musst dringend etwas essen. Du hast dich völlig verausgabt. Na los!" Widerwillig ließ sich Glandis auf eine Kist bugsieren und im Nu hatte Aril Glandis Teller fertig gefüllt mit den restlichen Scheiben und ihn auf ihren Schoß gestellt.
    Einen Holzbecher füllte sie mit Wasser und spürte deutlich, wie die Elfe auf eine Antwort wartete.
    "Und was die Kälte angeht - das war sicher nur ein Luftzug, den habe ich auch gespürt. Von draußen, es ist schließlich Abend, wird bald Nacht. Aber," sie drückte Glandis den Becher in die Hand und wartete strengen Blickes darauf, dass sie einen Schluck nahm, "aber du hast dich auch noch so verausgabt, dass dein Körper völlig ausgelaugt ist und deshalb friert! Das ist ganz natürlich, wenn man müde und hungrig ist! Weißt du, als ich einmal daheim von einem Ausflug zurückkam und den ganzen Tag nichts gegessen hatte...." sie unterbrach sich, denn sie wusste genau, dass diese Geschichten, die oft ins Endlose mündeten, hier nichts bringen würden. Glandis würde entweder nicht zuhören oder dabei einschlafen - aber zumindest essen sollte sie vorher.
    "Wie auch immer, iss erst mal. Dann machen wir uns über die Kälte Gedanken."

    Aril schenkte Glandis ein kleines Lächeln. "Das wird schon wieder, Glandis."
    Fawks ist offline
  18. #198 Zitieren
    Deus Avatar von VRanger
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    vorheriger Post: Ein kühler Hauch ~ Antwort von: Aril

    Aril & Glandis | Fereldischer Wachposten • Eine anhaltende Beklommenheit

    [Bild: VR_Gladis_1.png] Sie war nach dem Schwächeanfall wieder aufgestanden und hatte ihre ihre Begleiterin gefragt: »Hast Du die Kälte eben auch gespürt?«

    Diese schaute sie an und handelte sofort: „Glandis, du bist mir eine. Du musst dringend etwas essen. Du hast dich völlig verausgabt. Na los!“ Aber wie die Dalish so wieder auf ihren Füßen stand, wollte sie sich nicht erneut hinsetzen. Aber Aril bugsierte sie zu einer der Kisten und schob sie fast merklich. Widerstrebend setzte sie sich. Denn sie wollte die Hände auf ihrem Körper loswerden. Diese Hände, die zu ihrer Begleiterin gehörten. Sie verursachten Schmerzen. Es brannte auf der Haut. Dort wo gerade die erschreckende und alles verzehrende Kälte durch ihren Körper gekrochen war, verbrauchte jetzt etwas Heißes ihre Kraft. Innerlich schrie in ihr etwas: »Weg, weg, nimm die Hände weg!« Doch sie sagte es nicht laut. Nein! Sie setzte sich und, ja die Hände waren weg. Sie bekam einen Teller. Auf diesem lag Fleisch. Obwohl dieses noch eben zum zweiten Male gebraten worden war, war ihr der Teller nicht zu heiß. Sie empfand ihn auch nicht sonderlich warm. Aber bevor sie überlegen konnte, was nun zu tun oder zu antworten sei, gab es noch einen Becher. Dazu hatte die Adlige gesagt: „Und, was die Kälte angeht - das war sicher nur ein Luftzug, den habe ich auch gespürt. Von draußen, es ist schließlich Abend, wird bald Nacht. Aber,“

    Es folgte das, was auf ein aber immer folgt. Sie wurde fast gezwungen, ja genötigt den Becher an den Mund zu führen. Sie hatte so eine Angst davor. Würde der erste Schluck auch so brennen, wie gerade die Hände auf ihrem Körper? Was war nur geschehen? Ja, das hätte die Dalish gern gewusst. Aber in der Unnachgiebigkeit des Verlangens von Aril führte sie vorsichtig das Trinkgefäß an den Mund. Ihre Lippen berührten es und es geschah nichts. Es fühlte sich an, wie ein Trinkbecher eben. Weil aber Aril ihre Forderung mit eine mehr als strengen Blick Nachdruck verlieh, trank sie schließlich.

    Wasser!

    Ja, es war nur Wasser. Es fühlte sich gut an. Mit der Energie des Trinkens breitete sich ein Wohlgefühl in ihr aus. Mit diesem hörte sie, wie Aril weiter sagte, besser auf sie einredetet: „aber du hast dich auch noch so verausgabt, dass dein Körper völlig ausgelaugt ist und deshalb friert! Das ist ganz natürlich, wenn man müde und hungrig ist! Weißt du, als ich einmal daheim von einem Ausflug zurückkam und den ganzen Tag nichts gegessen hatte ...“

    Sie schaute es wieder hoch in ihr Gesicht, als die Pause kam. Denn Aril konnte lange, sehr lange reden. Doch diesmal, so schien es der Dalish, war es nicht so ewig gewesen. Und von dem, was sie halb abwesend verstanden hatte, waren es die richtigen Worte. Und als wenn es untermauert werden musste, hörte sie noch: „Wie auch immer, iss erst mal. Dann machen wir uns über die Kälte Gedanken.“ Die Dalish nickte und wollte schon zu einer Fleischscheiben greifen, wie sie das flüchtige Lächeln sah und die Aufmunterung vernahm: „Das wird schon wieder, Glandis!“

    Die Angesprochene nickte nur. Sie sagte nichts und schnitt sich mit ihrem Messer bedächtig einen Happen von dem Rehfleisch ab und schob es zögernd an den Mund. Doch wie beim Wasser passierte nichts. Sie kaute es ein wenig, immer bereit es auszuspucken. Dann schluckte sie es herunter. Glandis handelte bedächtig. Von Bissen zu Bissen wuchs ihr Vertrauen in die Speise. Ob es nach dem Vorfall so richtig mundete? Schwer zu sagen. Auf jeden Fall wuchs mit dem Sättigungsgefühl die Dankbarkeit. Schließlich war ihre Portion aufgegessen. Sie schaute sich um. Da war immer noch das Feuer, die Soldaten und der verschlissene Gebäudekomplex, der jetzt als Wachposten diente. Sie vermisste ihre Fröhlichkeit und wusste nicht warum. Klar fehlte ihr das Stücken Land, welches an dem alten Baum noch vor Kurzem ihr zu Hause gewesen war. Doch das konnte es nicht sein. Auch ihr Kopf fühlte sich nicht sonderlich anders an. Aber sie traute sich nicht in ihre Haare zu fassen. Es war schon ein sonderlicher Moment, den sie hier erlebte.

    So schaute sie zu Aril und ihre Blicke kreuzten sich. Sie sagte leise in ihrer Muttersprache: »‚hannad‘«

    nächster Post: Eine alte Zusage
    VRanger ist offline Geändert von VRanger (22.09.2018 um 06:09 Uhr) Grund: verlinkt
  19. #199 Zitieren
    Halbgöttin Avatar von Fawks
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    vorheriger Post: Ein kühler Hauch ~ Antwort von: Glandis

    [Bild: Aril_Ava.png]
    Nachdem Glandis das Wasser heruntergewürgt hatte, kehrte wieder etwas Farbe in ihre Wangen zurück. Als Aril ihre kleine Tirade begann, sah sie noch das buchstäblich leere Gesicht Glandis' aufblicken zu ihr, ganz so, als habe sie mit ihrem Leben bereits abgeschlossen. Aber da Aril sich rechtzeitig unterbrochen hatte und die Elfe tröstete, bekam sie ein Nicken zur Antwort.
    Nun, Glandis war noch nie eine Elfe der großen Worte gewesen und wenn man sie sich so besah, war das Nicken ohnehin das Maximale der Gefühle.

    Zögerlich aß gAldnsi vom Fleisch. Aril hielt ihren Blick auf ihren Teller gerichtet, aber schielte immer wieder zur Dalish hinüber.
    Die Sorge um Glandis hatte ihr den Appettit etwas verdorben, aber dennoch genoß sie das gute Fleisch und konnte sich satt essen. Jedoch fehlte die Fröhlichkeit, die Unbeschwertheit, das Zusammensein, wie sie es am Flussbaum immer gehabt hatten.

    Aril hatte gerade den Blick gehoben um Glandis zuzugucken, denn sie selbst hatte ihren Teller bereits leergefegt. Ihre Blicke trafen sich und Glandis sagte leise:
    »‚hannad‘«

    Um Himmels willen, dachte sich Aril, was hieß denn das noch mal??
    Sie hatte einige Wörter in Elfisch aufgeschnappt. "Mae" hieß 'Ja', oder auch 'Gut'
    'Delos' war etwas wie Ekel oder Abscheu.
    'haya' hieß weit fort.
    Die traditionelle Verabschiedung der Elfen lautete 'Aneth ara, abelas'
    Und dann gab es da noch das Wort für die Schatten, an das Aril sich aber nicht erinnern konnte.

    Doch das alles half ihr nicht bei 'hanad'.
    Konnte es so einfach sein, wie es aussah? War es ein schlichtes 'Danke'?
    Aril beschloss, es einmal der Elfe gleichzutun und nur zu nicken. Mit einem lieben Gesichtsausdruck.

    Dann sah sie forschend auf Glandis' Teller und fragte vorsichtig: "Fühlst du dich besser? Ist die Kälte weg?"
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  20. #200 Zitieren
    Legende Avatar von Annalena
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    Lana

    [Bild: Char_Samira.png]
    Samira half dem Comte so gut es ging die Rüstung von der Elfe zu entfernen. Lana schalt sie als das Kettenhemd zu Boden fiel und die junge Frau zuckte zusammen. Es war keine Absicht, doch sie biss sich auf die Lippen bevor sie etwas sagen konnte. Die junge Elfe lächelte plötzlich, doch es war kein freundliches Lächeln und Samira fragte sich, an was Lana dachte um dieses böse Lächeln aufzusetzen. Andererseits war sie sich sicher, dass sie es nicht wissen wollte. Sie Hände von Lana zitterten leicht und obwohl sie sagte, dass sie klar kommen würde, wollte Samira helfen. Es war doch sicherlich einfacher und würde schneller gehen, wenn sie die Wunden verbinden würde. Unsicherheit machte sich in ihr breit, als sie nicht so recht wusste, was sie tun sollte. Lanas Worte waren harsch und Samira war sich nicht sicher, ob wirklich nur der Schmerz aus der Elfe sprach. Sie hatte auch keine Ahnung, was für ein Spielzeug die Elfe meinen könnte. Der Comte war doch aus dem Alter heraus um mit Spielzeug zu spielen.

    Vorsichtig blickte sie zu dem Comte, der nun einige Wundumschläge hervorgebracht hatte. „Um…“, begann sie. Sollte sie Lana helfen oder sollte sie es doch lieber lassen?
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