Zitat von
smiloDon
Wenn man etwas weiß, dann sollte man auch in der Lage sein, es anderen zu erklären, es zu definieren. Ansonsten weiß man nichts.
Was keine Schande ist! Manchmal zeugt das Bekenntnis, nichts zu wissen, von mehr Verständnis über eine Sache, als Wissen darüber vorzutäuschen.
Um mal wieder etwas zum eigentlichen Thema beizutragen: Mir beispielsweise fällt es recht einfach, Kritierien für eine Kategorie europäische oder auch westliche Kultur zu definieren. Da wären Demokratie, Rechtsstaatlichkeit, Menschen- und Bürgerrechte, Werte wie Toleranz, Freiheit und die bürgerliche Zivilgesellschaft. Aber auch so vermeintlich profane Dinge wie die Tatsache, dass man hier mit Messer und Gabel isst, bzw. auch die weitgehende Übereinstimmung in dem, was man isst. Ich mache weiter bei den ähnlichen Ausdrucksformen der Künste, sei es nun Musik, Literatur, Kunst usw. immer hat man sich gegenseitig beeinflusst und die neuen Ideen weiter entwickelt. Möglich war dies, weil die damaligen Eliten, Klerus, Adel und die Patrizier in den Städten, nicht nationalistisch, der Gedanke war ihnen noch fremd, gedacht haben.
Erst mit dem aufkommenden Nationalismus im 19. Jahrhundert versuchte man einen Dualismus zwischen Kultur und Nation zu konstruieren. Und so mystifizierten die Deutschen Hermann, den Cherusker, und Siegfried, den Drachentöter, die Franzosen vereinnahmten Vercingetorix, obgleich sie ebenso wenig von den Galliern abstammten wie die Deutschen von den Nibelungen.
Ist es deshalb so abwegig den deutschen Kulturbegriff zu hinterfragen?