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Ist es sinnvoll von einer deutschen Kultur zu sprechen?

  1. #101 Zitieren
    Ehrengarde Avatar von ColdRock
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    Passt das zum Thema? Ich glaube schon. Aus 2 Geschlechtern werden 3. Ich hatte die TAge das Vergnügen mal in Erfahrung zu bringen wie ich in einem Schreiben an Behörden das dritte Geschlecht zum Ausdruck bringe. Es wurde ja beschlossen. Wovon reden wir hier? 2-3% der Bevölkerung?
    Also, wie eröffne ich ein offizielles Schreiben an ein Amt?
    Seh geehrte Damen und Herren und Divers?

    Will ich wissen was das für ein AUfwand wird um das festzustellen?
    He stood up straight and looked the world squarely in the fields and hills. To add weight to his words he stuck the rabbit bone in his hair. He spread his arms out wide. “I will go mad!” he annouced.
    ColdRock ist offline

  2. #102 Zitieren

    Faszinierend!
    Avatar von smiloDon
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    Ich habe hier ein paar Post in den Thread "Die Linke ist schuld am Aufstieg der Rechten!" verschoben. Bleibt also bitte beim Thema!
    smiloDon ist offline

  3. #103 Zitieren

    Faszinierend!
    Avatar von smiloDon
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    Zitat Zitat von Thorn1030 Beitrag anzeigen
    Kultur ist aber nunmal keine exakte Wissenschaft. Wer versucht, etwas mit sachlichen Erklärungen zu definieren was nicht zu definieren ist, hat schon verloren. Man muß nur hier im Thread nach oben schauen, um zu sehen wo das hinführt. Weswegen ich es eben lasse. Ich weiß es für mich.
    Wenn man etwas weiß, dann sollte man auch in der Lage sein, es anderen zu erklären, es zu definieren. Ansonsten weiß man nichts.
    Was keine Schande ist! Manchmal zeugt das Bekenntnis, nichts zu wissen, von mehr Verständnis über eine Sache, als Wissen darüber vorzutäuschen.

    Um mal wieder etwas zum eigentlichen Thema beizutragen: Mir beispielsweise fällt es recht einfach, Kritierien für eine Kategorie europäische oder auch westliche Kultur zu definieren. Da wären Demokratie, Rechtsstaatlichkeit, Menschen- und Bürgerrechte, Werte wie Toleranz, Freiheit und die bürgerliche Zivilgesellschaft. Aber auch so vermeintlich profane Dinge wie die Tatsache, dass man hier mit Messer und Gabel isst, bzw. auch die weitgehende Übereinstimmung in dem, was man isst. Ich mache weiter bei den ähnlichen Ausdrucksformen der Künste, sei es nun Musik, Literatur, Kunst usw. immer hat man sich gegenseitig beeinflusst und die neuen Ideen weiter entwickelt. Möglich war dies, weil die damaligen Eliten, Klerus, Adel und die Patrizier in den Städten, nicht nationalistisch, der Gedanke war ihnen noch fremd, gedacht haben.
    Erst mit dem aufkommenden Nationalismus im 19. Jahrhundert versuchte man einen Dualismus zwischen Kultur und Nation zu konstruieren. Und so mystifizierten die Deutschen Hermann, den Cherusker, und Siegfried, den Drachentöter, die Franzosen vereinnahmten Vercingetorix, obgleich sie ebenso wenig von den Galliern abstammten wie die Deutschen von den Nibelungen.
    Ist es deshalb so abwegig den deutschen Kulturbegriff zu hinterfragen?
    smiloDon ist offline

  4. #104 Zitieren
    Sergej Petrow
    Gast
    Zitat Zitat von smiloDon Beitrag anzeigen
    Wenn man etwas weiß, dann sollte man auch in der Lage sein, es anderen zu erklären, es zu definieren. Ansonsten weiß man nichts.
    Was keine Schande ist! Manchmal zeugt das Bekenntnis, nichts zu wissen, von mehr Verständnis über eine Sache, als Wissen darüber vorzutäuschen.

    Um mal wieder etwas zum eigentlichen Thema beizutragen: Mir beispielsweise fällt es recht einfach, Kritierien für eine Kategorie europäische oder auch westliche Kultur zu definieren. Da wären Demokratie, Rechtsstaatlichkeit, Menschen- und Bürgerrechte, Werte wie Toleranz, Freiheit und die bürgerliche Zivilgesellschaft. Aber auch so vermeintlich profane Dinge wie die Tatsache, dass man hier mit Messer und Gabel isst, bzw. auch die weitgehende Übereinstimmung in dem, was man isst. Ich mache weiter bei den ähnlichen Ausdrucksformen der Künste, sei es nun Musik, Literatur, Kunst usw. immer hat man sich gegenseitig beeinflusst und die neuen Ideen weiter entwickelt. Möglich war dies, weil die damaligen Eliten, Klerus, Adel und die Patrizier in den Städten, nicht nationalistisch, der Gedanke war ihnen noch fremd, gedacht haben.
    Erst mit dem aufkommenden Nationalismus im 19. Jahrhundert versuchte man einen Dualismus zwischen Kultur und Nation zu konstruieren. Und so mystifizierten die Deutschen Hermann, den Cherusker, und Siegfried, den Drachentöter, die Franzosen vereinnahmten Vercingetorix, obgleich sie ebenso wenig von den Galliern abstammten wie die Deutschen von den Nibelungen.
    Ist es deshalb so abwegig den deutschen Kulturbegriff zu hinterfragen?
    Sicher gibt es auch eine westliche Kultur und sicher gibt es auch eine europäische Kultur. Merkt man z.B. daran, dass es viel leichter ist, sich in europäischen Staaten zurechtzufinden, als wenn man sich z.B. in der Türkei, Ägypten oder Tunesien aufhält.

    Nur jetzt mal ernsthaft. Du hast kein Problem damit, regionale Kultur zu definieren. Weil das ja so schön klein ist. Beim Westen oder bei Europa hast Du offensichtlich auch kein Problem damit, kulturspezifisches zu definieren, die von anderen Kulturkreisen unterscheiden.
    Bei Frankreich, Deutschland, Polen usw. hättest Du aber ein Problem damit. Da passt irgendwas nicht.
    Eine Kultur Deutschland ist z.B. das länderlastige. Es war schon immer in Deutschland sehr schwer, die Länderfürsten zu umgehen oder noch schlimmer, zu übergehen. Daraus ist ein Staat entstanden, wo die Länder im Vergleich zu vielen anderen Staaten, immer noch sehr viele Rechte haben, für deren Verbleib erbittert gekämpft wird. Ist es nicht überraschend, wo viele Staaten in Europa z.B. Probleme haben mit Separatisten haben, vieles schon umgesetzt wurde, dass das Bevölkerungsreichste Land in Europa dieses Problem quasi gar nicht kennt. Keiner der sich abgrenzen will. Keiner der ein eigenes Land aufmachen will. Fragst Du große Teile der Bevölkerung, nennen sie sicher auch ihre Region, aber vor allem sind sie deutsch. Es spiegelt sich eigentlich in allem wieder, was dieses Land ausmacht. Ihr dürft sein wie ihr wollt. Ihr dürft streiten wie ihr wollt. Aber am Ende müsst ihr euch einig sein.

    Unser Ausbildungssystem was so gar nicht in Pisa passte, weshalb auch Deutschland in den ersten Vergleichen bei Pisa nicht gut aussah, da man es gar nicht berücksichtigt hat. Mittlerweile aber nicht nur anerkennt, dass es anders ist, sondern auch besonders erfolgreich. Viele Staaten kommen zu uns und wollen es kopieren oder zu Teilen übernehmen, was nicht so einfach ist, weil es hier quasi so gewachsen ist. Man hat das Gefühl, dass es quasi schon immer hier dieses mehrgleisige System gab, über Geselle, Meister, Techniker, usw..
    Die Jugendarbeitslosigkeit ist deshalb fast kein Problem, im Gegensatz zu vielen anderen Ländern. Soziale Brennpunkte wo es richtige Schlachten mit der Polizei gibt, gibt es hier fast nicht. Selbst solche Staaten wie Frankreich oder Schweden haben mehr Probleme als wir. Was ist anders? Klappt die Integrierung eventuell hier doch besser, als anderswo? Warum ist das so?

    Ich bin mir sicher, dass in fast allen europäischen Ländern die Regierungsbildung gescheitert wäre. Denen wäre es egal, ob eine Neuwahl nochmal 100 Mio Kosten. Denen wäre es egal, ob das Wahlergebnis fast identisch wäre und sie doch wieder miteinander sprechen müssen. Hier wird trotz allem versucht, eine Regierung zu bilden. Weil es eben eine Regierung geben muss. Weil man kompromissbereit ist (hier wird wenigstens verstanden, was eine Demokratie sein muss).

    Deutschland hat immer noch einen verhältnismäßig hohen Anteil an Gewerkschaftern. Deutschland hat Betriebs- und Personalräte. Auch hier scheint das Zusammen statt Gegeneinander sehr hoch gestellt zu sein. Mal als Vergleich Frankreich pro 1000 Beschäftigte ausgefallene Arbeitstage durch Streiks: 139 Tage. Dran denken, zusammen, nicht gegeneinader. In Frankreich habe ich das Gefühl, die Gewerkschaften arbeiten nicht zusammen, sondern besonders gegeneinander, eben gegen Firmen. Das ist bei uns nicht das Ziel. Zusammen zu arbeiten, damit ein besseres Ergebnis zustande kommt. AG und AN sollen sich wohl fühlen. Ja, ja, ich weiß, es läuft nicht überall rund. Aber hierzu sind Vergleiche hilfreich und die kann man hier sehen.
    Selbst die Briten haben mehr Ausfalltage, als wir. Und jetzt kommt es: Die USA hat eine deutliche geringere Gewerkschaftsorganisierung als wir, kennt keine Betriebs- und Personalräte (kennen sowieso die meisten Staaten nicht) und hat gerade mal mit Hire und Fire, also deutlich schlechtere Arbeitsbedingungen im Schnitt als hier 6 Streiktage weniger, die wegfallen.
    Achso, die Zahl fehlt noch. In Deutschland sind es 16 !!! Streiktage pro 1000 Beschäftigte, die im Jahr ausfallen.

    Aber wie auch immer. Ich denke, den Fehler, den viele machen, ist etwas einmaliges rauszustellen. Darum geht es nicht. Man findet alles irgendwo. Aber die Summe macht unsere Kultur einzigartig in der Welt und ist für ein Großteil der Bürger hier im Lande, da bin ich mir sehr sicher, ein eindeutiges Kriterium, um ihre Heimat wieder zu erkennen und zwar ihre Heimat als Nationalstaat und nicht als Region. Diese Summe sorgt für ein besonderes Klima, welches besondere Stärken befeuert. Und ich denke, niemand hier will bezweifeln, was für eine wirtschaftliche Macht dieses Land hat. Warum nicht Spanien? Warum nicht Russland? Warum nicht Frankreich? Warum nicht Großbritannien? Ein deutsches Kulturgut ist ganz sicher Made in Germany. Erfunden von einem Briten, um minderwertige Ware zu kennzeichnen. Was ist aus dem Label geworden? Ich würde sagen höchste Anerkennung weltweit. Überall in der Welt hat man gerne was mit Made in Germany stehen. Weltweit ist Made in Germany das führende Label im Bereich Qualität und Sicherheitsstandards. Wobei wir gerne auch über das Sicherheitsdenken in Deutschland im Vergleich zur Welt reden können. Z.B.

  5. #105 Zitieren
    Abenteurer Avatar von Tyler Nagarjuna
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    Zitat Zitat von smiloDon Beitrag anzeigen
    Wenn man etwas weiß, dann sollte man auch in der Lage sein, es anderen zu erklären, es zu definieren.
    Ich bestreite deine Prämisse, dass man Phänomene sprachlich immer eindeutig definieren muss. Die Realität besteht nicht nur aus sprachlich erfassbaren Tatsachen, sondern auch aus Sinneserfahrungen, die sich nicht genau beschreiben lassen. Koste zwanzig verschiedene Äpfel. Nun definiere eindeutig den Unterschied der Äpfelgeschmäcker. Kannst du das? Nein! Und muss man, weil man nicht genau definieren kann, sagen, es gibt keine zwanzig Apfelgeschmäcker? Nein!
    Um mal wieder etwas zum eigentlichen Thema beizutragen: Mir beispielsweise fällt es recht einfach, Kritierien für eine Kategorie europäische oder auch westliche Kultur zu definieren.
    Das stimmt. Du liegst absolut richtig, wenn du schreibst, dass man die europäische Kultur genauer definieren kann als die deutsche Kultur. Die Überbewertung der Sprache und die Unterbewertung von sprachlich kaum erfassbaren Sinneserfahrungen, wie im Thread zu sehen, ist zb. ein Teil dieser europäischen Kultur, durch den man sie von anderen Kulturen - etwa buddhistische Kulturen - abgrenzen kann. Nur folgt daraus nicht, dass es keine deutsche Kultur gibt.
    Es gibt heute im Bundestag keine Mehrheit für einen höheren Mindestlohn oder eine Vermögenssteuer für Superreiche. Es gibt diese Mehrheiten aber in der Bevölkerung. Sahra Wagenknecht.
    Tyler Nagarjuna ist offline Geändert von Tyler Nagarjuna (22.01.2018 um 15:44 Uhr)

  6. #106 Zitieren
    banned
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    Zitat Zitat von Sergej Petrow Beitrag anzeigen
    Ist es nicht überraschend, wo viele Staaten in Europa z.B. Probleme haben mit Separatisten haben, vieles schon umgesetzt wurde, dass das Bevölkerungsreichste Land in Europa dieses Problem quasi gar nicht kennt. Keiner der sich abgrenzen will.
    32% der Bayern...
    ulix ist offline

  7. #107 Zitieren
    Sergej Petrow
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    Zitat Zitat von ulix Beitrag anzeigen
    Oh, toll, 32 Prozent ...

    Na dann. Merkste selbst, wie toll dein Beispiel ist, oder?

  8. #108 Zitieren
    Ritter Avatar von Meister Bratwurst
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    Zitat Zitat von Sergej Petrow Beitrag anzeigen
    Oh, toll, 32 Prozent ...

    Na dann. Merkste selbst, wie toll dein Beispiel ist, oder?
    naja aber viele deutsche wollen bayern ja auch nicht.. genauso wie mehr wessis als ossis sich die mauer wiederwünschen.. in deutschland sieht das halt andersrum aus weil wir einfach einen kleinen teil hassen und dieser uns aber mag.. statt das ein kleiner teil gehasst wird und dabei die anderen hasst wie es sonst normal ist
    Meister Bratwurst ist offline

  9. #109 Zitieren
    Sergej Petrow
    Gast
    Zitat Zitat von Meister Bratwurst Beitrag anzeigen
    naja aber viele deutsche wollen bayern ja auch nicht.. genauso wie mehr wessis als ossis sich die mauer wiederwünschen.. in deutschland sieht das halt andersrum aus weil wir einfach einen kleinen teil hassen und dieser uns aber mag.. statt das ein kleiner teil gehasst wird und dabei die anderen hasst wie es sonst normal ist
    Das ist nur Gerede, dass viele deutsche Bayern nicht wollen. Es gibt übliche Aufziehereien Bayern Preussen Ostfriesland, Hessen, usw.. Solange die Länder ihre Rechte haben, wird da nichts passieren. Halt Kurfürstentradition.

    Mit der Mauer halte ich auch für ein Gerücht. Der größte Teil hier im Lande steht da voll hinter. Und darauf kommt es an. Ich bin noch mit der Grenze aufgewachsen, könnte mir also was wieder wünschen. Aber bei mir ist es eindeutig. Für mich war das geteilte Land eine Strafe und das Ziel der Wiedervereinigung, dass was ich wollte. Auch wenn ich am Ende kaum mehr dran glauben wollte, dass es eines Tages klappt. Aber es hat geklappt und das war für mich ein wunderbarer Tag.
    Aber es gibt immer mehr, die Deutschland gar nicht anders kennen, wie es heute ist. Die kennen die Mauer nicht mehr. Da ist das sowieso obsolet.

    Nein, im Gegensatz zu vielen anderen Nationen ist Deutschland tatsächlich gefestigt und das hat mit der Geschichte des Landes zu tun.

  10. #110 Zitieren
    Deus Avatar von Lemimus
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    Nun ja. Es gibt halt politische Sachen, die halt "reine Ländersache" sind, so wie die Schulbildung oder die Unterstützung von Vereinen, die keinen politischen Zweck haben. Und dass so manche die "Mauer" wieder zurück haben wollen, verstehe ich nicht so ganz. Aber es sind mehr die im Osten, die den "antikapitalistischen Schutzwall" zurück haben wollen als die aus dem Westen. Vor allem, weil die "Wessis" ihnen vorwerfen, sie würden "rückständig" sein und daher die AfD oder die NPD wählen, was zwar schon stimmt. Aber auch in Sachsen oder Sachsen-Anhalt wählt der Rest den "Rest der Parteien" und im Grunde noch immer die Linke.
    [SIZE="4"] Binger sind Pinscher![/FONT]

    Leute, liest ein Buch! Das Internet ist sowieso schon kaputt genug, durch die vielen Quarantänemaßnahmen! Lasst auch den Armen das Recht auf ein BISSCHEN Internet! Ich blockiere hier gar nichts! IHR TUT DAS!!!!
    Lemimus ist offline

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