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Ist es sinnvoll von einer deutschen Kultur zu sprechen?

  1. #61 Zitieren
    General Avatar von Cichorium Intybus
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    Zitat Zitat von Tyler Nagarjuna Beitrag anzeigen
    Alle fünf Punkte werden in China noch viel maßgeblicher durch die fünftausend Jahre alte Geschichte dieses Landes bestimmt.
    Also ist die Kultur des chinesischen Kaiserreichs identisch mit jener in der heute noch bestehenden Volksrepublik nach der Kulturrevolution durch Mao.
    Alles klar, hab ich heute wieder was gelernt.

    *edit*

    Grammatikterror.
    Cichorium Intybus ist offline Geändert von Cichorium Intybus (15.01.2018 um 20:44 Uhr)

  2. #62 Zitieren
    Abenteurer Avatar von Tyler Nagarjuna
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    Zitat Zitat von Cichorium Intybus Beitrag anzeigen
    Also ist die Kultur des chinesischen Kaiserreicsh identisch mit jener in heute noch bestehenden Volksrepublik nach der Kulturrevolution durch Mao.
    Alles klar, hab ich heute wieder was gelernt.
    Nein sie ist nicht identisch mit der chinesischen Kultur des Kaiserreichs. Genauso wenig wie die heutige Kultur Japans mit der Kultur der Shogun Zeit identisch ist.

    Aber die heutige Kultur Chinas ist tief geprägt, von der Geschichte Chinas. Niemand, der sich mit China beschäftigt, wird zb. bestreiten das die Lehren des Konfuzius und des Laotse auch heute noch eine große Rolle in China spielen. Selbst die kommunistische Partei Chinas ist mehr eine konfuzianische Partei, als eine kommunistische Partei.

    Rückbesinnung auf die Lehre der Harmonie
    Tyler Nagarjuna ist offline

  3. #63 Zitieren
    General Avatar von Cichorium Intybus
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    Ok, klingt alles sehr überzeugend.

    Aber eines verstehe ich noch nicht.
    In Tibet gab es ja auch immer schon konfuzianische Mönche, aber Tibet war nicht immer chinesisch.
    Wenn China eine konfuzianische Kultur hat, Tibet auch, dann heißt das folglich, dass China = Tibet, was natürlich auch erklärt, wieso Tibet Heim ins Reich geholt werden musste.
    Aber wieso sieht Tibet das dann anders, wo sie doch alle die gleiche Kultur haben in diesem Staat mit 1,4 Mrd. Menschen?
    Cichorium Intybus ist offline

  4. #64 Zitieren
    Abenteurer Avatar von Tyler Nagarjuna
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    Zitat Zitat von Cichorium Intybus Beitrag anzeigen
    Ok, klingt alles sehr überzeugend. Aber eines verstehe ich noch nicht. In Tibet gab es ja auch immer schon konfuzianische Mönche, aber Tibet war nicht immer chinesisch.
    Mönche spielten im Konfuzianismus, der mehr Ethik und Staatslehre als Religion ist, ursprünglich keine große Rolle, auch wenn es heute konfuzianische Mönche gibt. Du verwechselt da den Konfuzianismus mit dem Daoismus und dem Buddhismus. Der Konfuzianismus ist der Welt zugewandt, will sie aktiv zum Besseren verändern, während Buddhismus und Daoismus lehren, dass Menschen, die Erlösung finden wollen, sich von der Welt abwenden müssen.

    Und damit ist deine Frage auch schon beantwortet, Tibet hat eine andere Kultur als China. Tibet ist geprägt vom tibetischen Buddhismus, der aus einer synkretistischen Vermischung der Lehren Buddhas mit der schamanistischen Bön Religion besteht. In China spielt der tibetische Buddhismus dagegen keine Rolle. Der Mahayana Buddhismus, der sich stark vom tibetischen Buddhismus unterscheidet, hat China aber ebenso geprägt wie Daoismus und Konfuzianismus.

    Tibet ist Teil der VR China, aber die tibetische Kultur ist kein Teil der chinesischen Kultur. Dasselbe trifft auf die Kultur der muslimischen Uiguren zu. Die chinesische Kultur beherrscht den größten Teil der VR China, sie ist aber nicht deckungsgleich mit ihr.
    Tyler Nagarjuna ist offline Geändert von Tyler Nagarjuna (16.01.2018 um 00:25 Uhr)

  5. #65 Zitieren
    Ehrengarde Avatar von Eliphas
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    Zitat Zitat von Opodeldox Beitrag anzeigen
    Ein Kultur ist eben kein Objekt, sondern eine Ansammlung von Symbolen, so wie ein Wald eine Ansammlung von Bäumen ist. Du kannst einen Wald definieren, aber einen bestimmten Wald trotzdem nicht. Was du uns damit sagen willst ist dass du, wenn du ein Katana siehst, es nicht eindeutig einer Kultur zuordnen kannst?
    Natürlich ist z.B ein Katana deutlich kulturell zuzuordnen. Es entspringt einem historischen Kontext und einer bestimmten Schmiedekunst. Ich habe auch kein Problem damit, z.B. von einer Samurai-Kultur zu sprechen. Das ändert nichts daran, dass ein Großteil der Japaner damit nichts zu tun hat und hatte. Und auch in einem eher homogenen Land wie Japan gibt es regionale Unterschiede.

    Wenn man z.B. die japanische Kultur definieren würde als ein Sammelbegriff verschiedener Teilkulturen, sowohl regional als auch historisch/umstandsbedingt (Beispiel Samurai), dann ist das ein Ansatz, den ich für zumindest methodisch nachvollziehbar halte.


    Ich habe keinen vergleich gefordert, in meiner Frage steckt, ob es soetwas wie eine nationale Kultur denn geben kann und darum habe ich auch Japan gewählt.
    Korrekt, die Forderung nach dem Vergleich kam von Wolfchild, das habe ich durcheinander gebracht. Mea culpa.

    Kann es so etwas wie eine "nationale Kultur" geben? Sicherlich, gerade bei Kleinstnationen wie z.B. Liechtenstein, Andorra etc. kann das durchaus sein. Die meisten heutigen Nationalstaaten sind nicht entlang kultureller Linien, sondern historisch machtpolitisch gewachsen. Auf diese wurde dann nachträglich eine einheitliche Kultur projiziert, die die internen Unterschiede herunterspielte. Deutschland ist da eigentlich ein Musterbeispiel für.

    "I will either find a way, or make one." - Hannibal Barca
    Eliphas ist offline

  6. #66 Zitieren
    Knight Avatar von Opodeldox
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    Zitat Zitat von Eliphas Beitrag anzeigen
    Natürlich ist z.B ein Katana deutlich kulturell zuzuordnen. Es entspringt einem historischen Kontext und einer bestimmten Schmiedekunst. Ich habe auch kein Problem damit, z.B. von einer Samurai-Kultur zu sprechen. Das ändert nichts daran, dass ein Großteil der Japaner damit nichts zu tun hat und hatte. Und auch in einem eher homogenen Land wie Japan gibt es regionale Unterschiede.
    Das ist doch ziemlich irrelevant, jeder der in einer bestimmten Kultur lebt, hat nur mit bestimmten Fassetten von ihr zu tun und ein Katana ist kein historisches Artefakt. Es werden weiterhin neue hergestellt und mit ihnen trainiert. Davon abgesehen ist Kultur nicht nur das, was gerade stattfindet, sondern auch was stattgefunden hat und gepflegt wurde. Darum ist ein Katana ein ganz besonderer Ausdruck Japanischer Kultur, weil es solange als teil der Japanischen Kultur gepflegt wurde, dass es nun Weltweit ein Symbol japanischer Kultur ist.

    Hier wird auch wieder das Problem klar, das man eine Kultur damit verneint, dass sie Teilbar ist. Es gab auch keine Samurais, es gab verschiedene Clans, mit verschiedenen Kulturen. Trotzdem hatten sie eine so große Schnittmenge, dass man sie und du auch, als Samuraikultur zusammenfassen kann. Genauso wie die Samuraikultur als Untermenge Teil der Obermenge der japanischen Kultur ist. Nicht jeder ist ein Teil davon, aber es ist Teil des gemeinsamen kulturellen Erbes der Japaner.

    Zitat Zitat von Eliphas Beitrag anzeigen
    Wenn man z.B. die japanische Kultur definieren würde als ein Sammelbegriff verschiedener Teilkulturen, sowohl regional als auch historisch/umstandsbedingt (Beispiel Samurai), dann ist das ein Ansatz, den ich für zumindest methodisch nachvollziehbar halte.
    Das ist meiner Meinung der einzige Ansatz der funktionieren kann. Du kannst die Samurais wie gesagt in Clans unterteilen, die eigene Traditionen und damit kulturelle Ausprägungen haben, diese Clan kann man dann sicher in Familien teilen, bei denen das auch so ist und diese Familien letztendlich in einzelne Personen, mit individuellen Verhaltensweisen. Japan wiederum kann man in einen Kreis asiatischer Kulturen stecken, Clans haben sicher auch Zeitweise zusammen gearbeitet und eigene Schnittmengen gebildet.

    Genauso gibt es eine deutsche Kultur die gewisse Regionale und überregionale Komponenten enthält.
    “If it is not right do not do it; if it is not true do not say it.” ― Marcus Aurelius

    Opodeldox ist offline

  7. #67 Zitieren
    General Avatar von Cichorium Intybus
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    Zitat Zitat von Tyler Nagarjuna Beitrag anzeigen
    Mönche spielten im Konfuzianismus, der mehr Ethik und Staatslehre als Religion ist, ursprünglich keine große Rolle, auch wenn es heute konfuzianische Mönche gibt. Du verwechselt da den Konfuzianismus mit dem Daoismus und dem Buddhismus. Der Konfuzianismus ist der Welt zugewandt, will sie aktiv zum Besseren verändern, während Buddhismus und Daoismus lehren, dass Menschen, die Erlösung finden wollen, sich von der Welt abwenden müssen.

    Und damit ist deine Frage auch schon beantwortet, Tibet hat eine andere Kultur als China. Tibet ist geprägt vom tibetischen Buddhismus, der aus einer synkretistischen Vermischung der Lehren Buddhas mit der schamanistischen Bön Religion besteht. In China spielt der tibetische Buddhismus dagegen keine Rolle. Der Mahayana Buddhismus, der sich stark vom tibetischen Buddhismus unterscheidet, hat China aber ebenso geprägt wie Daoismus und Konfuzianismus.

    Tibet ist Teil der VR China, aber die tibetische Kultur ist kein Teil der chinesischen Kultur. Dasselbe trifft auf die Kultur der muslimischen Uiguren zu. Die chinesische Kultur beherrscht den größten Teil der VR China, sie ist aber nicht deckungsgleich mit ihr.
    Ergibt für mich keinen Sinn, aber da die gleiche Debatte hier paralell in zwei Threads geführt wird, belass ich es jetzt einfach dabei.
    Cichorium Intybus ist offline

  8. #68 Zitieren
    banned
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    Zitat Zitat von Eliphas Beitrag anzeigen
    Korrekt, ich betrachte die französische/japanische/etc. Kultur als genauso arbiträr gezogen wie die deutsche.
    Wobei man schon feststellen kann, dass es in Japan eine sehr homogene nationale Ethno-Kultur gibt. Das hat aber ganz bestimmte, für Japan einzigartige Gründe:

    Die jahrhundertelange Abschottung, seit Jahrhunderten eine identitätsstiftende Zentralgewalt, und die Insellage.

    Das gibt es so sonst nirgends. Ausnahmen bestätigen die Regel.
    ulix ist offline

  9. #69 Zitieren
    Sergej Petrow
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    Zitat Zitat von ulix Beitrag anzeigen
    Jap. Und für jeden der Millionen, die wiessen, was sie bedeutet, ist "deutsche Kultur" was anderes.

    Es gibt ja auch Millionen Menschen in Deutschland, die an Gott glauben. Bedeutet das jetzt es gibt Gott?

    Schon wieder dieses Beispiel. Geht aber halt auch nie jemand drauf ein.
    Ich verstehe schon, warum: es zerstört jede Behauptung, es gäbe sowas wie "deutsche Kultur". Das würd ichg auch ignorieren wenn ich in diesem Fall der falschen Meinung wäre.
    Es macht lediglich keinen Sinn, so etwas mit dir zu diskutieren, weil Du es nicht verstehst.

    Zitat Zitat von ulix Beitrag anzeigen
    Hier zeigst du wunderbar, dass du trotz seitenlanmger Diskusion, trotz dutzendfach wiederholter Argumente noch nichtmal im Ansatz verstanden hast, was ich und andere hier sagen wollen (also feststellen).

    Niemand argumentiert gegen lokale Wurzeln, gegen Kultur. Ich bin für Kultur. Kultur ist großartig. Kultur muss gefördert werden. Kultur muss geschützt werden.

    NIEMAND hier argumentiert gegen Kultur.

    Diese offensichtliche Hilflosigkeit der Verfechter "deutscher Kultur" ist aber auch etwas unterhaltsam, wenn sie versuchen solche billigen Ablenkungsmannöver zu starten, weil sie mal wieder keine Argumente haben. Da wird dann einfach mal Zeug behauptet, vom dem man weiß dass es Blödsinn ist ("die anderen leugnen dass es Kultur gäbe!"), weil man sonst nichts zu sagen hat.
    Hier sieht man, dass Du dich selbst nicht verstehst. Lokale Wurzeln sind nichts anderes, als Länderwurzeln, nur ein wenig größer. Da fehlt dir halt einfach die Vorstellungskraft für, dass es egal ist, wie groß lokal ist. Lokal kann 1 km² sein, kann auch 100 mio km² sein. Es kann sogar sein, dass eine Entfernung von 900 km näher ist, als eine Entfernung von 10 km zur Grenze zum Nachbarland. Völlig egal. Aber da Du immerhin begriffen hast, dass es lokale Wurzeln, lokale Kultur gibt, zeigst Du halt auch, dass es dir lediglich drum geht, nationale Kultur als nicht existent zu verneinen. Wie gesagt, sinnlos mit Leuten, wie dir zu diskutieren, denen es nur darum geht, Gemeinsamkeiten zu leugnen.
    Und ja, ich habe verstanden, was Du und andere hier sagen wollen. Deutsche Kultur gibt es nicht. Aber das ist natürlich lediglich hanebüchender Unsinn kommend von mehrheitlich extremen Linken und braucht nicht weiter beachtet werden. Solange der Rest der Welt versteht, dass es jeweils nationale Kulturen gibt und die jeweils eindeutig unterscheidbar sind, ist es nicht so schlimm. Gibt ja auch Reichsbürger. Die halten wir auch aus, obwohl die ebenso nur Unsinn erzählen.

  10. #70 Zitieren
    Knight Avatar von Opodeldox
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    Zitat Zitat von ulix Beitrag anzeigen
    Die jahrhundertelange Abschottung, seit Jahrhunderten eine identitätsstiftende Zentralgewalt, und die Insellage.

    Das gibt es so sonst nirgends. Ausnahmen bestätigen die Regel.

    So wie Australien, Nordamerika, Südamerika, England, große Teile Afrikas, Steppen in Eurasien usw. das wovon du sprichst ist nicht die Ausnahme, sonder war, bis vor Kurzem die Regel. Bis vor ca. 100 Jahren haben z. B. ein Ozean, eine Bergkette, oder Wüste gereicht, um Kulturen von einander genügen abschotten zu können.
    “If it is not right do not do it; if it is not true do not say it.” ― Marcus Aurelius

    Opodeldox ist offline

  11. #71 Zitieren
    General Avatar von Cichorium Intybus
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    Ich empfinde es als eine tiefe Beleidigung, dass ein ehemaliger WoP-Mod mich hier einfach als "extremen akulturen Linken" bezeichnen darf. Es zeugt jedenfalls nicht von gegenseitigem Respekt und widerspricht meiner Auffassung nach auch der Netiquette des Politikforums, die jenen einvernehmlich voraussetzt.
    Cichorium Intybus ist offline Geändert von Cichorium Intybus (16.01.2018 um 10:29 Uhr)

  12. #72 Zitieren
    Knight Avatar von Opodeldox
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    Das ist einfach nur Feedback und darüber kann man nachdenken, oder nicht, aber als Beleidigung sehe ich es nicht.
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    Opodeldox ist offline

  13. #73 Zitieren
    Abenteurer Avatar von Tyler Nagarjuna
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    Zitat Zitat von Eliphas Beitrag anzeigen
    Korrekt, ich betrachte die französische/japanische/etc. Kultur als genauso arbiträr gezogen wie die deutsche.
    Dann mache ich auch dir den Vorwurf der Doppelmoral nicht. Wieso du aber klar erkennbare Unterschiede zwischen so der französischen Kultur und der japanischen Kultur als willkürlich bezeichnest, verstehe ich nicht. Das kommt mir beinahe ebenso unsinnig vor, wie das Abstreiten von Unterschieden zwischen verschiedenen Obstsorten.

    Zitat Zitat von Cichorium Intybus Beitrag anzeigen
    Ergibt für mich keinen Sinn, aber da die gleiche Debatte hier paralell in zwei Threads geführt wird, belass ich es jetzt einfach dabei.
    Die zwei Threads verwirren mich auch. Wieso gibt es zwei Threads zum selben Thema? Der Moderator sollte einen der zwei Threads schließen, schlage ich vor.
    Tyler Nagarjuna ist offline

  14. #74 Zitieren
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    Zitat Zitat von Opodeldox Beitrag anzeigen
    Ein Kultur ist eben kein Objekt, sondern eine Ansammlung von Symbolen, so wie ein Wald eine Ansammlung von Bäumen ist. Du kannst einen Wald definieren, aber einen bestimmten Wald trotzdem nicht.
    Das geht in aller Regel deutlich leichter als bei Kulturen, da zwischen den Wäldern Räume liegen die keine Wälder sind. Das ist bei Kultur nicht der Fall.

    Zitat Zitat von Opodeldox Beitrag anzeigen
    Was du uns damit sagen willst ist dass du, wenn du ein Katana siehst, es nicht eindeutig einer Kultur zuordnen kannst?
    Wenn ich eine Weißwurst oder Lederhose sehe, dann denke ich im Gegensatz zum Amerikaner, wenn er an einen Klischee-Deutschen denkt, eben nicht an "deutsche Kultur". Das ist der große Unterschied zur "japanischen Kultur".

    Ich finde es interessant, wie hier diese Ausnahme von der Regel als Normalfall dargestellt wird. Es gibt in keinem Land der Erde auch nur eine annähernd so homogene Ethno-Kultur wie in Japan. Trotzdem haben Yakuza, Angestellte und Otakus komplett unterschiedliche Kulturen.

    Zitat Zitat von Opodeldox Beitrag anzeigen
    Linke Ideologien sind extrem autoritär und darum ist Kultur ein Problem, denn ein Teil der Kultur ist die Idee, wie Autorität behandelt wird, wer sie hat und warum, darum kann aus ihr Opposition entstehen. Es gilt also die Kultur mit dem Staat zu ersetzen.
    Sorry, aber das ist vollkommener Schwachsinn. Das sieht man auch u.a. wenn man sich mal 3 Sekunden mit der Realität beschäftigt.

    Schau dir zum Beispiel mal an, welche Regierungen eher und im größeren Umfang Kulturförderung betreiben, also Geld für den Kulturbetrieb ausgeben. Du kannst folgende Beispiele nehmen, die allesamt meinen Punkt unterstreichen:

    Alle demokratischen Staaten der Erde, in denen jemals dem Selbstverständnis nach linke Regierungen an der Macht waren. Deren Kulturpolitik vergleichst du dann mit der eher rechter Regierungen dieser Staaten. Ausnahmen bestä... blabla.

    Mal ganz abgesehen davon ist deine Charakterisierung der Linken auch sonst falsch. Ausnahmen bestä... blabla. Aber das würde jetzt zu weit führen.

    Zitat Zitat von Opodeldox Beitrag anzeigen
    [FONT=sans-serif]Ueber 90% der Chinesen sind Han, ca 1,25 Milliarden Menschen. Wenn so viele Menschen eine Kultur haben koennen, dann vielleicht auch 82 Millionen Deutsche? Auf Wikipedia kann man lesen:
    Diese Menschen haben auch nicht "eine Kultur". Sie haben zwar eher eine Kultur als "die Chinesen", genauso wie "die Europäer" eher eine Kultur haben als "die Erdbewohner". Vernünftig abgrenzbar oder definierbar ist diese Kultur bis auf ein paar Banalitäten wie die Sprache aber nicht.

    Zitat Zitat von Opodeldox Beitrag anzeigen
    Es gibt eine westliche Kultur, eine europaeische Kultur, eine deutsche Kultur, eine thüringer Kultur. Je mehr umfassender eine Kultur ist, umso weniger Gemeinsamkeiten haben die Menschen in ihr und je weiter man ins Detail geht, um so mehr Teilt man sich auch viele Dinge im Detail. Die deutsche Kultur ist eine Zoomstufe, geht man weiter raus wird sie zur mitteleuropäischen Kultur und mehr im Detail landet man vielleicht im Allgaeu.
    Der Punkt ist halt aber, dass man sowhl auf der Zoomstufe "europäische" Kultur, alsauch der Zoomstufe "thüringische" Kultur diese Kulturen deutlich besser definieren UND besser von anderen Kulturen (auf gleicher Betrachtungsebene) unterscheiden kann, als auf der Ebene der "deutschen Kultur". Ich könnt jetzt auch die "mitteleuropäische", oder die "germanisch-geprägte" Kultur konstruieren, um dann Deutsche, Schweden und Briten in einen Topf werfen, um sie z.B. von Spaniern und Franzosen zu unterscheiden. Nur... ist das sinnvoll?
    ulix ist offline

  15. #75 Zitieren
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    Zitat Zitat von Tyler Nagarjuna Beitrag anzeigen
    [/I][/B]Und genauso verhält es sich mit allen anderen Kulturen, deren Existenz du bestreitest. Den Vorwurf der Doppelmoral kann ich dir aber nicht machen. Auf die meisten Linken trifft dieser Vorwurf aber zu. Während sie die deutsche Kultur bestreiten, oder als spießig empfinden, überschlagen sie sich vor Begeisterung, wenn es um fremde Kulturen geht. Ich nehme deshalb an, du bist kein Linker. Aber was versprichst du dir dann davon, die Existenz von nationalen Kulturen zu negieren? Jeder der im Urlaub herumreist sieht doch, dass beispielsweise die Kultur in Vietnam eine ganz andere Kultur ist als in Deutschland.
    Wie ich im anderen Thread bereits eingeräumt habe kann man "deutsche Kultur" natürlich als Ansammlung, als Konglomerat, als heterogenes Konstrukt, als riesiges Venn-Diagramm der in Deutschland vorhandenen Kulturen ansehen.

    Das ist reichlich banal, und bedeutet dass der Islamist der kein Wort Deutsch spricht genauso Teil der deutschen Kultur ist wie der Neonazi. Es bedeutet ebenso, dass Pizza, Spaghetti und Pesto deutsche Kultur sind, und dass Shakespeare deutsche Kultur ist.

    Und natürlich wird ein vietnamesischer Barbesitzer einem Deutschen Kneipen-Wirt kulturell ähnlicher sein als einem vietn. Polizisten.
    ulix ist offline Geändert von ulix (16.01.2018 um 11:50 Uhr)

  16. #76 Zitieren
    Abenteurer Avatar von Tyler Nagarjuna
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    Zitat Zitat von ulix Beitrag anzeigen
    Wie ich im anderen Thread bereits eingeräumt habe kann man "deutsche Kultur" natürlich als Ansammlung, als Konglomerat, als heterogenes Konstrukt, als riesiges Venn-Diagramm der in Deutschland vorhandenen Kulturen ansehen.

    Das ist reichlich banal, und bedeutet dass der Islamist der kein Wort Deutsch spricht genauso Teil der deutschen Kultur ist wie der Neonazi. Es bedeutet ebenso, dass Pizza, Spaghetti und Pesto deutsche Kultur sind, und dass Shakespeare deutsche Kultur ist.

    Und natürlich wird ein vietnamesischer Barbesitzer einem Deutschen Kneipen-Wirt kulturell ähnlicher sein als einem vietn. Polizisten.
    Ein vietnamesischer Kneipenwirt teilt, beruflich bedingt, zwar mit einem deutschen Kneipenwirt manche Ansichten und Erfahrungen, die er nicht mit einem vietnamesischen Polizisten teilt, aber er teilt mit einem vietnamesischen Polizisten viele andere Ansichten und Erfahrungen, die er nicht mit einem deutschen Kneipenwirt teilt, weil sie kulturell bedingt sind. Du argumentierst stark an der Realität vorbei, wenn du schreibst, dass berufliche Gemeinsamkeiten wichtiger sind als kulturelle Gemeinsamkeiten. In allen Einwanderungsländern bilden die Einwanderer aus den jeweiligen Kulturen Communities, die ausschließlich kulturell bedingt sind, nicht aber beruflich. Chinesen bilden chinesische Communities, Vietnamesen bilden vietnamesische Communities, Syrer bilden syrische Communities usw.

    Ich habe in meinem Familienkreis eine Fillipina. Wenn du behauptest, die gemeinsame Kultur spielt kaum eine Rolle, dann kann ich nur verwundert den Kopf schütteln, wenn ich daran denke, welch innige Gemeinschaft Fillipinas bilden, die in Deutschland leben, allein deshalb weil sie Fillipinas sind. Denn diese Fillipinas teilen viel mehr als die gleiche Sprache, sie teilen die gleichen Essgewohnheiten, dieselbe Form des phillipinisch geprägten Katholizismus, dieselbe Vorliebe für Karaoke, und sehr viele andere grundlegende Denk und Verhaltensweisen, die sich so stark von den deutschen Denk und Verhaltensweisen unterscheiden, dass man blind und taub sein muss, wenn man behaupten will, dass eine Fillipina, die in Deutschland eine Krankenschwester ist, mehr kulturelle Gemeinsamkeiten mit einer deutschen Krankenschwester hat, als mit einer Fillipina, die hier Hausfrau ist.

    Wenn du diese kulturellen Unterschiede sehen willst, besuche eine deutsch - philippinische Feier, sieh sie dir an und unterhalte dich mit den Ehemännern dieser Frauen, die alle bestätigen werden, dass ihre Frauen eine andere Kultur haben und ihnen genau deshalb oft ein großes Rätsel sind. Und dann unterhalte dich mit den Frauen aus den Philippinen, die dir auch bestätigen werden, dass sie eine andere Kultur als die Deutschen haben, wenn sie mit dir darüber wollen, was aufgrund eben dieser anderern Kultur nicht immer sicher ist. Denn Fillipinas sind hier fast ausnahmslos zurückhaltender gegenüber Fremden, die keine Fillipinos sind, als Deutsche.

    Und, auch wenn mir jetzt vielleicht einige User Rassismus unterstellen, schreibe ich nun noch, dass die Kultur dieser Fillipinos viel besser mit der deutschen Kultur harmonisiert, als die Kulturen der Menschen, die seit 2015 in unser Land als Flüchtlinge kamen. Selbst im finstersten Osten erregen Fillipinas keinen Anstoß, nicht einmal die dort zahlreich vorhanden Rechtsradikalen sehen sie als Problem. Und das ist so, weil sie aufgrund ihrer spezifischen Kultur fleißig, unauffällig und friedlich sind,was ihnen Sympathien bei beinahe allen Deutschen, die sie kennenlernen, einbringt. Selbst der Höcke Fan im Dorf kann meistens nicht anders, als sie nett zu finden.

    Filipinos sind gut integriert in die deutsche Gesellschaft und von ihren Nachbarn als fleißig, geschickt und friedlich angesehen.
    Es gibt heute im Bundestag keine Mehrheit für einen höheren Mindestlohn oder eine Vermögenssteuer für Superreiche. Es gibt diese Mehrheiten aber in der Bevölkerung. Sahra Wagenknecht.
    Tyler Nagarjuna ist offline Geändert von Tyler Nagarjuna (16.01.2018 um 13:14 Uhr)

  17. #77 Zitieren
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    Zitat Zitat von Sergej Petrow Beitrag anzeigen
    Hier sieht man, dass Du dich selbst nicht verstehst. Lokale Wurzeln sind nichts anderes, als Länderwurzeln, nur ein wenig größer. Da fehlt dir halt einfach die Vorstellungskraft für, dass es egal ist, wie groß lokal ist. Lokal kann 1 km² sein, kann auch 100 mio km² sein. Es kann sogar sein, dass eine Entfernung von 900 km näher ist, als eine Entfernung von 10 km zur Grenze zum Nachbarland. Völlig egal. Aber da Du immerhin begriffen hast, dass es lokale Wurzeln, lokale Kultur gibt, zeigst Du halt auch, dass es dir lediglich drum geht, nationale Kultur als nicht existent zu verneinen. Wie gesagt, sinnlos mit Leuten, wie dir zu diskutieren, denen es nur darum geht, Gemeinsamkeiten zu leugnen.
    Es ist also egal, ob ich mich den Menschen aufgrund von "Heimatverbundenheit" verbunden fühle, weil ich tatsächlich täglich oder wenigstens mehrmals - und sei es nur an der Supermarktkasse - Kontakt zu ihnen habe, wie das halt so ist in einer Kleinstadt oder einem Stadtteil (in einem Dorf sowieso), oder ob ich mich mit ihnen verbunden fühle weil irgendjemand behauptet, sie gehörten der gleichen Nation an, ich aber wirklich NIE etwas mit 99,99% von ihnen zu tun haben werde?

    Naja gut, kann man so sehen. Find ich halt blödsinnig.

    Ich fühle mich meiner Heimat verbunden, weil ich dort wirklich mit den Menschen verbunden bin, und mit den Orten. Ich habe eine reale Verbindung zu meiner Heimat. Diese Heimat ist eine Kleinstadt. Selbst mit den Leuten in der nahen Großstadt verbindet mich mehr, als mit "den Deutschen".

    Du hast auch eine Heimat. Deutschland. Die Verbindung, die du mit 99,99% der Menschen in Deutschland hast, ist imaginär.

    Meine Heimat ist real, deine imaginär. Das ist ein qualitativer Unterschied.

    Zitat Zitat von Sergej Petrow Beitrag anzeigen
    Und ja, ich habe verstanden, was Du und andere hier sagen wollen. Deutsche Kultur gibt es nicht. Aber das ist natürlich lediglich hanebüchender Unsinn kommend von mehrheitlich extremen Linken und braucht nicht weiter beachtet werden. Solange der Rest der Welt versteht, dass es jeweils nationale Kulturen gibt und die jeweils eindeutig unterscheidbar sind, ist es nicht so schlimm.
    Solange hier wirklich jeder kläglich scheitert, wenn er versucht zu definieren, inwiefern deutsche Kultur z.B. von österreichischer, schweizer oder südtiroler (oder Amish-Kultur) unterscheidbar ist (also nicht bloß was sie ausmacht, sondern was sie einzigartig macht), mögen es einige Verblendete vielleicht nicht so schlimm finden, dass sie an offensichtlichen Unsinn glauben den sie selbst nichtmal erklären können. Ich finds schon schlimm.

    Es ist vor allem die Wurzel von jeder Menge übel, von der AfD über Trump bis Hitler.
    ulix ist offline

  18. #78 Zitieren
    Knight Avatar von Opodeldox
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    Zitat Zitat von ulix Beitrag anzeigen
    Das geht in aller Regel deutlich leichter als bei Kulturen, da zwischen den Wäldern Räume liegen die keine Wälder sind. Das ist bei Kultur nicht der Fall.
    Wälder sind auch nicht Homogen darin wo welche Pflanzen wachsen, aber natürlich, das ist nur eine Metapher.

    Zitat Zitat von ulix Beitrag anzeigen
    Wenn ich eine Weißwurst oder Lederhose sehe, dann denke ich im Gegensatz zum Amerikaner, wenn er an einen Klischee-Deutschen denkt, eben nicht an "deutsche Kultur". Das ist der große Unterschied zur "japanischen Kultur".
    Natürlich tust du das nicht, das ist Teil deiner Kultur, darum fällt es dir auch nicht auf und es ist im Vergleich zum Katana kein außergewöhnliches Objekt.

    Zitat Zitat von ulix Beitrag anzeigen
    Ich finde es interessant, wie hier diese Ausnahme von der Regel als Normalfall dargestellt wird. Es gibt in keinem Land der Erde auch nur eine annähernd so homogene Ethno-Kultur wie in Japan. Trotzdem haben Yakuza, Angestellte und Otakus komplett unterschiedliche Kulturen.
    Man kann auch einfach feststellen das Yakuza, Angestelle und Otakus zusammen in der japanischen Kultur leben und eigene Subkulturenpflegen. Wenn man Kulturen aufteilt, so wie du es tust, endet man irgendwann beim Indiviuum und seinen unterschiedlichen Lebensgewohnheiten und Traditionen.

    Zitat Zitat von ulix Beitrag anzeigen
    Sorry, aber das ist vollkommener Schwachsinn. Das sieht man auch u.a. wenn man sich mal 3 Sekunden mit der Realität beschäftigt.
    Es waren linke idiologien die zu einer Kulturrevolution geführt haben, nur mal so als Gedächnisstütze.

    Zitat Zitat von ulix Beitrag anzeigen
    Schau dir zum Beispiel mal an, welche Regierungen eher und im größeren Umfang Kulturförderung betreiben, also Geld für den Kulturbetrieb ausgeben. Du kannst folgende Beispiele nehmen, die allesamt meinen Punkt unterstreichen:

    Alle demokratischen Staaten der Erde, in denen jemals dem Selbstverständnis nach linke Regierungen an der Macht waren. Deren Kulturpolitik vergleichst du dann mit der eher rechter Regierungen dieser Staaten.
    Kultur und Kunst in Sozialistischen und Kommunistischen Regimen war solange erlaubt und gefördet, solange sie dem Staat, der idiologie und der Indoktrinierung diente. Nich umsonst hat man massive Zensurapparate aufgebaut. Genau dieser Hang zur Zensur ist doch aktuell wieder einer der Reizthemen, nicht nur in Deutschland

    Rechts, autoritäre Regierungen wie z. B. die Nationalsozialisten haben das nicht anders gemacht, im Gegensatz zu Linken, haben sie aber die traditionelle Kultur zu extrem Betont und sie so genutzt um den staatlichen Zielen zu dienen. Das sehen wir aktuell ja auch wieder.

    Zitat Zitat von ulix Beitrag anzeigen
    Mal ganz abgesehen davon ist deine Charakterisierung der Linken auch sonst falsch.
    Ich denke nicht, Linke haben im zwanzigsten Jahrhundert nicht nur mehr Menschen zu Tode gebracht, sie haben auch Konzentrations und Arbeitslager benutzt, bevor Hitler die Chance dazu hatte.

    Die aktuelle, linke Politik tut soetwas nicht, die idiologischen Wurzeln sind aber die Selben.

    Zitat Zitat von ulix Beitrag anzeigen
    Diese Menschen haben auch nicht "eine Kultur". Sie haben zwar eher eine Kultur als "die Chinesen", genauso wie "die Europäer" eher eine Kultur haben als "die Erdbewohner". Vernünftig abgrenzbar oder definierbar ist diese Kultur bis auf ein paar Banalitäten wie die Sprache aber nicht.
    Dass du Sprache für banal hälst zeigt doch schon, dass du Kultur versucht mutwillig zu relativieren. Sprache ist nicht banal, Sprache is extrem wichtig. Sprache trägt Dinge in sich, die wir nicht mehr im Bewusstsein tragen, die aber noch als Artefakte bei uns sind. Sprache verbindet uns Menschen durch Sprichwörter und Methaphern, die andere Kulturen nicht verstehen, weil die Geschichten und Traditionen nicht kennen, auf denen sie basieren. Sprachen, mit ihren historischen Wurzeln, zeigt uns unsere Vergangenheit und woher wir kommen. Sprachen, mit ihren individuellen Wörter, Ausdrücken und Konzepten verbinden uns sogar mit den Orten und Bedingungen unter denen wir leben und wie unsere Vorfahren darüber gedacht haben, es gibt sogar Kulturen die nichteinmal Wörter für Farben haben.

    Ein Werkzeug, wie Sprache, die unsere Gedanken mit denen verbinden, die andere Menschen vor hunderten oder tausenden Jahren hatten, ist nicht banal. Sprachen trennen Menschen, die sie nicht Sprechen, aber verbinden die gleichzeitig durch gemeinsame Wurzeln wieder, das ist nicht banal.

    Sprache ist vermutlich der wichtigste Teil der eine Kultur ausmacht und sie verbindet. Das jemand Sprache banal finden könnte - verstand gelasen(Mindblown).

    Zitat Zitat von ulix Beitrag anzeigen
    Der Punkt ist halt aber, dass man sowhl auf der Zoomstufe "europäische" Kultur, alsauch der Zoomstufe "thüringische" Kultur diese Kulturen deutlich besser definieren UND besser von anderen Kulturen (auf gleicher Betrachtungsebene) unterscheiden kann, als auf der Ebene der "deutschen Kultur". Ich könnt jetzt auch die "mitteleuropäische", oder die "germanisch-geprägte" Kultur konstruieren, um dann Deutsche, Schweden und Briten in einen Topf werfen, um sie z.B. von Spaniern und Franzosen zu unterscheiden. Nur... ist das sinnvoll?
    Die Frage ob etwas Sinnvoll ist, hängt nicht damitzusammen, dass man es machen kann und da man es machen kann, scheint es dort etwas zu geben, worauf es basiert. Ob es Sinn hat, hänt wogl damit zusammen ob man glaubt, dass es Sinn macht sich mit Kultur auseinander zu setzen. Da du Sprache für banal hälst, macht es für dich vermutlich keinen Sinn.

    Sorry, aber das mit der Sprache, sie als banal zu bezeichnen, macht micht echt fertig.


    Zitat Zitat von ulix Beitrag anzeigen
    Solange hier wirklich jeder kläglich scheitert, wenn er versucht zu definieren, inwiefern deutsche Kultur z.B. von österreichischer, schweizer oder südtiroler (oder Amish-Kultur) unterscheidbar ist (also nicht bloß was sie ausmacht, sondern was sie einzigartig macht), mögen es einige Verblendete vielleicht nicht so schlimm finden, dass sie an offensichtlichen Unsinn glauben den sie selbst nichtmal erklären können. Ich finds schon schlimm.
    Wenn du dich mit solchen banalitäten wie Sprache auseinandersetzen würdest, könntest du viele Einzigartigkeiten finden. Anscheinend gibt es genug Unterschiede, so dass man lustige Listen machen kann:
    http://likemag.com/de/15-kleine-aber...-schweiz/15161

    Man kann auch Fettnäpfchen finden:
    https://www.monster.de/karriereberat...e-fur-deutsche

    und dann nocht die Sprache als banalität:
    http://www.spiegel.de/karriere/kultu...a-1031608.html

    Du willst Kultur als etwas behandeln, dass es nicht ist. Als etwas, das man erschöpfen auflisten und unterscheiden kann.
    “If it is not right do not do it; if it is not true do not say it.” ― Marcus Aurelius

    Opodeldox ist offline Geändert von Opodeldox (16.01.2018 um 13:33 Uhr)

  19. #79 Zitieren
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    Zitat Zitat von Opodeldox Beitrag anzeigen
    So wie Australien, Nordamerika, Südamerika, England, große Teile Afrikas, Steppen in Eurasien usw. das wovon du sprichst ist nicht die Ausnahme, sonder war, bis vor Kurzem die Regel. Bis vor ca. 100 Jahren haben z. B. ein Ozean, eine Bergkette, oder Wüste gereicht, um Kulturen von einander genügen abschotten zu können.
    Blödsinn. Die Welt ist nicht erst seit gestern globalisiert. Es gab stetigen Austausch. Du scheinst keine Ahnung von japanischer Geschichte zu haben, sonst würdest du nicht so einen Quatsch behaupten.

    Japan hat sich über Jahrhunderte fast komplett von der Außenwelt abgeschnitten. Selbst mit Ländern, die Handel betreiben wollten, wurde nicht gehandelt. Es gab einen bewussten Rückzugsprozess.

    Diese jahrhundertelange Situation der fast vollständigen Isolation ist in der modernen Geschichte vollkommen einzigartig, und wurde u.a. durch die Insellage möglich.

    Bittesehr: Wikipedia.

    England/UK hätte das aufgrund der Insellage auch gekonnt. Sie haben es aber nicht getan.

    Und dir ist schon bewusst dass die Gründer der USA Engländer waren, und sich zumindest zu Beginn Ihres Lebens als Engländer (bzw. Untertanen der englischen Krone) begriffen? Wie haben die es denn rüber geschafft, wenn alles vollkommen abgeschottet voneinander war?

    Und wer waren nochmal die Gründer der englischen Königreiche damals? Doch nicht etwa Angeln und Sachsen?

    Also bitte.
    ulix ist offline Geändert von ulix (16.01.2018 um 13:32 Uhr)

  20. #80 Zitieren
    Knight Avatar von Opodeldox
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    Zitat Zitat von ulix Beitrag anzeigen
    Blödsinn. Die Welt ist nicht erst seit gestern globalisiert. Es gab stetigen Austausch. Du scheinst keine Ahnung von japanischer Geschichte zu haben, sonst würdest du nicht so einen Quatsch behaupten.
    Ein Austausch den du aber nicht mit dem vergleichen kannst, weder in Qualität noch Quantität, wie er heute ist, das ist kein Blödsinn und Japan, gerade hewut zu Tage hatte vielleicht eine besondern gute Abkapselung, aber doch nicht besser als Inui, Maya, Atzteken, die diversen eingebirenen Stämme in Nordamerika, oder die Aborigines in Australien. Selben Indien und China haben sehr distinktive Kulturen entwickeln und waren nie so offen wie heute.


    Zitat Zitat von ulix Beitrag anzeigen
    England/UK hätte das aufgrund der Insellage auch gekonnt. Sie haben es aber nicht getan.
    Ich glaube das haben spätestens die Römer versaut, aber darum habe ich dieses Beispiel auch nicht genannt.

    Zitat Zitat von ulix Beitrag anzeigen
    Und dir ist schon bewusst dass die Gründer der USA Engländer waren, und sich zumindest zu Beginn Ihres Lebens als Engländer (bzw. Untertanen der englischen Krone) begriffen? Wie haben die es denn rüber geschafft, wenn alles vollkommen abgeschottet voneinander war?
    Ersten ist das gerade einmal umd die 500 Jahre her, die Migration von Menschen nach Nordamerika ist 30.000 bis 10.000 Jahre her. Die Abschottung war also nicht so schlecht. So wie die Erfindung von Fahrzeugen und Flugzeugen es uns ermöglicht hat mehr kulturellen Austausch zu betreiben, war es die Möglichkeit über Ozeane zu Segeln.

    Trotzdem ist das kein Vergleich zu heute, die Möglichkeit Menschen zu transportieren war lange sehr begrenz und dementsprechend der Einfluss. Letztendlich wurden viele Kuklturen nicht gemischt, sondern mit Waffen beschämpft.

    Zitat Zitat von ulix Beitrag anzeigen
    Und wer waren nochmal die Gründer der englischen Königreiche damals? Doch nicht etwa Angeln und Sachsen?
    Ja und sie haben die Sprache und die Kultur dort verändert und zwar über hunderte Jahre, nicht spontan. Offensichtlich gibt es dort nun auch kulturelle Unterschiede zu den Ländern, von denen sie eins Kamen und in diesen Ländern zu dem was sie damals waren. Ich sehe den Punkt nicht.
    “If it is not right do not do it; if it is not true do not say it.” ― Marcus Aurelius

    Opodeldox ist offline

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