Das es hier niemanden gelingt, ist völlig unwichtig. Hier sind einige mit sehr extremen Ansichten. Da ist es völlig sinnlos, über Kultur, Patriotismus, usw. reden. Also ein von vorneherein zum Scheitern verurteiltes Vorhaben.
Viel wichtiger ist, dass es doch ein recht großer Teil im Lande ist, der patriotisch angehaucht ist und auch für sich weiß, was deutsche Kultur bedeutet.
Nimm ein anderes Forum, bei der die Beteiligung eher dem Querschnitt des Landes entspricht und Du wirst dich wundern. Natürlich würde hier versucht werden, alles zu zerreißen, weil es hier in einigen Augen nicht sein darf und sowieso alles egal ist, ohne Wurzeln, ohne irgendwas. Aber letztendlich ist das völlig wumpe, was ein paar wenige hier im Forum denken. Ich bin froh, dass die Deutschen im Lande sich in großer Mehrheit auch als Deutsche sehen, über unsere Kultur nicht großartig diskutieren müssen, als weit gereiste die Unterschiede zu anderen Nationen kennen und sogar stark mehrheitlich auch patriotisch sind. Sonst würde der ganze Laden hier auch nicht funktionieren.
Ita est! Ich kann mich des Eindruckes nicht erwehren, dass die Kulturverweigerer hier noch nie weiter in der Welt herumgekommen sind als bis zu Ballermann und Co. Wer sich schon länger in den verschiedensten Weltgegenden aufgehalten hat, weiß durchaus, was deutsche Kultur, deutsche Indentität ist. Aber was solls.
Moors
Ich möchte, einfach weil ich mich als Teil der Kritiker hier sehe, einmal einwerfen, dass nur, weil ich "den deutschen Kultur"-Begriff hier ablehne, ich nie behaupten würde, dass es keine Kultur gäbe.
Mein Argument war, dass es Kultur immer nur im Plural gibt und es davon ausgehend nicht einfach semantisch, sondern vor allem logisch unmöglich ist, dass es DIE deutsche Kultur überhaupt geben kann.
Darauf hatte aber keiner der selberernannten Patrioten hier mehr Lust einzugehen, weil hier alle viel lieber damit beschäftigt sind, sich entweder den Artikel oder die Verneinung des Artikels in völliger Selberüberzeugung und -überschätzung an den Schädel zu ballern.
Ich stimme Sergej zu, hier geht es nicht um Argumente, ging es vielleicht nie. Es geht nur darum - wie immer - Recht zu haben oder noch mehr, sich selbst im Recht gar zu wissen, und zwar bar jeder Kritik.
Man kann Dinge bestimmten, die eindeutig Teil der deutschen Kultur sind, also muss es sie geben. Die Unmöglichkeit sie komplett und abschließend zu definieren, auch weil sie in Bewegung ist, schließt das nicht aus.
Blödes Beispiel: Brot & Bier sind eindeutig Teil der deutschen Kultur, man findet sie überall im deutschen Kuklturraum und überall sind sie wichtig und haben tiefe Tradition (wurden kultiviert).
Genauso kann man Dinge bennen, die nicht zur deutschen Kultur gehören, zum Beispiel Rikschas, die aber in Indiem ganz selbstverständlich.
Von solchen Dingen abgesehen gibt es natürlich noch unsere Sprache und unsere Symbolik.
Was ich mich auch frage: Wenn es keine deutsche Kulktur gibt, gibt es dann eine japanische Kultur?
“If it is not right do not do it; if it is not true do not say it.” ― Marcus Aurelius
Dann erklär mir doch bitte mal, wie man etwas nicht definiertes mit etwas anderem nicht definiertem vergleichen soll. Das war nämlich die Aufforderung, auf die ich reagiert habe.
Bevor wir eine Definition des Objektes "deutsche Kultur" haben, macht eine Aufforderung zum Vergleich ungefähr so viel Sinn, wie die Forderung "Vergleich doch mal kruguses mit hibonks!".
"I will either find a way, or make one." - Hannibal Barca
Google hat mich zu dieser Diskussion geführt, als ich mich darüber informieren wollte, warum Linke nun sogar die Existenz der deutschen Kultur bestreiten. Nachdem ich mir diesen Thread durchgelesen habe, komme ich zu der Ansicht, dass sie dies aus denselben Gründen tun, warum die weißen Rassisten früher behauptet haben, Afrikaner und Indianer wären kulturlose Barbaren. Will man eine Kultur zerstören, dann geht dies natürlich einfacher, wenn man die Existenz dieser Kultur oder ihren Wert bestreitet.
Man muss die deutsche Kultur nicht genau definieren, um die Frage zu stellen, die Opodeldox gestellt hat, denn allein die Frage reicht schon aus, um die typische linke Doppelmoral zu entlarven, die Deutschen abspricht, was sie jedem anderen Volk der Erde zugesteht. Eine eigene Kultur. Und ein Recht darauf, diese Kultur behalten zu wollen.
Es ist schön, dass ich euch kenne
Es macht Spaß, mit euch zu plauschen
Ihr habt Nachmittags oft Zeit
Ihr habt immer was zu rauchen
Aber wenn bei mir ein Rohr platzt, seid ihr wirklich zu nichts nütze
Ihr seid zwar alles Lappen, aber trotzdem gibt's 'ne Pfütze
Das Lumpenpack - Pädagogen
Linke wollen nicht irgendeine Kultur zerstören, sondern sie wollen nur die Kultur des verhassten, weißen Mannes zerstören.
Doch habe ich. Und die Argumente dafür, dass es keine deutsche Kultur gibt, sind so konstruiert, dass mir nur die Frage bleibt: Welche Motivation steckt hinter diesen Argumenten? Warum will man unbedingt glauben, es würde keine deutsche Kultur geben, während man die Existenz der arabischen, afrikanischen oder japanischen Kultur nicht bestreitet?Und so genau kannst du den Thread nicht gelesen haben.
Ich sage auch nicht, dass diejenigen, die diese These vertreten sich immer darüber bewusst sind, welches Motiv hinter dieser These steckt. Denn auch während der Zeit des Kolonialismus waren sich die meisten Europäer , die den Afrikanern und Indianern den Wert ihrer Kultur absprachen, sich nicht bewusst darüber, welches Motiv hinter dieser Ungeheuerlichkeit steckte, sondern haben ernsthaft geglaubt Afrikaner und Indianer hätten keine Kultur von Wert.
Aber dennoch kann man heute klar sagen, man hat den Indianern und Afrikanern ihre Kultur abgesprochen, um diese Kulturen besser zerstören zu können.
Du gehst damit nur seiner berechtigten Frage aus dem Weg, weil du dich dieser Frage nicht stellen willst. Gibt es keine deutsche Kultur, weil man die nicht so einfach definieren kann, dann gibt es überhaupt keine nationale Kultur, denn alle Argumente dagegen, das es eine deutsche Kultur gibt, treffen ebenso auf jede andere größere Kultur zu. Lehnst du die Existenz der deutschen Kultur mit der Begründung ab, das man diese Kultur nur schwer genau definieren kann, dann musst du auch die Existenz der japanischen, arabischen oder chinesischen Kultur ablehnen. Machst du das nicht, machst du dich der Doppelmoral schuldig.
Jap. Und für jeden der Millionen, die wiessen, was sie bedeutet, ist "deutsche Kultur" was anderes.
Es gibt ja auch Millionen Menschen in Deutschland, die an Gott glauben. Bedeutet das jetzt es gibt Gott?
Schon wieder dieses Beispiel. Geht aber halt auch nie jemand drauf ein.
Ich verstehe schon, warum: es zerstört jede Behauptung, es gäbe sowas wie "deutsche Kultur". Das würd ichg auch ignorieren wenn ich in diesem Fall der falschen Meinung wäre.
Hier zeigst du wunderbar, dass du trotz seitenlanmger Diskusion, trotz dutzendfach wiederholter Argumente noch nichtmal im Ansatz verstanden hast, was ich und andere hier sagen wollen (also feststellen).
Niemand argumentiert gegen lokale Wurzeln, gegen Kultur. Ich bin für Kultur. Kultur ist großartig. Kultur muss gefördert werden. Kultur muss geschützt werden.
NIEMAND hier argumentiert gegen Kultur.
Diese offensichtliche Hilflosigkeit der Verfechter "deutscher Kultur" ist aber auch etwas unterhaltsam, wenn sie versuchen solche billigen Ablenkungsmannöver zu starten, weil sie mal wieder keine Argumente haben. Da wird dann einfach mal Zeug behauptet, vom dem man weiß dass es Blödsinn ist ("die anderen leugnen dass es Kultur gäbe!"), weil man sonst nichts zu sagen hat.
Lol, wat? "Afrikanische" Kultur?
Ich hoffe ja jeder Mensch mit einem Hirn im Kopf bestreitet die Existenz einer "afrikanischen" Kultur. Oder was genau haben ein durchschnittlicher Äthiopier und ein durchschnittlicher Sierra Leoner kulturell gemeinsam?
Zu Japan zitiere ich einfach mal mich selbst aus dem anderen Thread. Japan ist ein einzigartiges Beispiel, da es eine außergewöhnliche homogene ethno-nationale Kultur hat.
Aber natürlich gibt es keine arabische oder chinesische Kultur. Ich wüsste nicht, wie jemand auf die Idee kommen könnte, ein Marrokaner und ein Jemenit hätten die gleiche Kultur. Genausowenig ein Tibetaner, ein Mongole, ein Kasache, ein Uygure, ein Han-Chinese... alles chinesische Staatsbürger, alle mit vollkommen unterschiedlicher Ethno-Kultur.In Ländern die relativ isoliert waren (über Jahrzehnte und Jahrhunderte), und die eine relativ starke Zentralgewalt hatten (über Jahrzehnte und Jahrhunderte) gibt es zumindest homogenere Kulturen als z.B. in Deutschland. Japan wäre da ein gutes (und vielleicht das einzige) Beispiel, bei dem die Grenzen eines modernen Nationalstaates mit einer weitgehend homogenen Ethno-Kultur (die außerdem von den umliegenden Kulturen unterscheidet) einhergehen.
Hier mal am einfachen Beispiel der Sprachen dargestellt:
[Bild: languages-spoken-in-china.jpg]
Ein Kultur ist eben kein Objekt, sondern eine Ansammlung von Symbolen, so wie ein Wald eine Ansammlung von Bäumen ist. Du kannst einen Wald definieren, aber einen bestimmten Wald trotzdem nicht. Was du uns damit sagen willst ist dass du, wenn du ein Katana siehst, es nicht eindeutig einer Kultur zuordnen kannst?
Linke Ideologien sind extrem autoritär und darum ist Kultur ein Problem, denn ein Teil der Kultur ist die Idee, wie Autorität behandelt wird, wer sie hat und warum, darum kann aus ihr Opposition entstehen. Es gilt also die Kultur mit dem Staat zu ersetzen.
Ich habe keinen vergleich gefordert, in meiner Frage steckt, ob es soetwas wie eine nationale Kultur denn geben kann und darum habe ich auch Japan gewählt.
Ueber 90% der Chinesen sind Han, ca 1,25 Milliarden Menschen. Wenn so viele Menschen eine Kultur haben koennen, dann vielleicht auch 82 Millionen Deutsche? Auf Wikipedia kann man lesen:Zitat von ulix
"Als verbindende Identifikationsebene dienen vielen Chinesen unter anderem traditionelle Feste, die in ganz China begangen werden; familiäre Bindungen, oft zwischen den verschiedenen Volksgruppen; und ein äußerst stark ausgeprägtes nationales Selbstbewusstsein, als eine der weltweit ältesten menschlichen Hochkultur die eigene kulturelle Identität zu pflegen und zu verteidigen."
Das Problem, dass diese Diskussion plagt, ist meiner Meinung nach offensichtlich. Nur weil man etwas Teilen und Zusammenfügen kann, ist es darum nicht nicht existent.
Es gibt eine westliche Kultur, eine europaeische Kultur, eine deutsche Kultur, eine thüringer Kultur. Je mehr umfassender eine Kultur ist, umso weniger Gemeinsamkeiten haben die Menschen in ihr und je weiter man ins Detail geht, um so mehr Teilt man sich auch viele Dinge im Detail. Die deutsche Kultur ist eine Zoomstufe, geht man weiter raus wird sie zur mitteleuropäischen Kultur und mehr im Detail landet man vielleicht im Allgaeu.
Deutschland hat es da natürlich schwer, weil wir als Nation sehr jung sind, aber nicht als Kultur, vor all wenn man mit mitteleuropäischen Kontext darüber spricht.
“If it is not right do not do it; if it is not true do not say it.” ― Marcus Aurelius
Japan ist als Nation auch nicht älter als Deutschland, sondern (fast) gleich alt.
Seinerzeit hat Preußen an der japanischen Erstverfassung mitgewirkt, was auch den engen Bund zwischen Deutschland und Japan in den späteren Jahren erklärt.
(Es lässt sich sogar eine klare paralelle zwischen dem preußischen und dem kaiserlich-japanischen Militarismus ziehen, aber das nur ma Rande.)
Ich sehe nicht, wieso die Argumente bei dem einen Land gelten sollen und bei dem anderen nicht. Es sei denn, dass der Faktor "Zeit" letztlich gar keinen entscheidenden Einfluss auf die Frage hat.
In der Wikpedia steht: Als chinesische Kultur (chinesisch 中華文化 / 中华文化, Pinyin Zhōnghuá wénhuà) kann die Gesamtheit der spezifisch in China anzutreffenden kulturellen Aspekte wie Denkweisen, Ideen und Vorstellungen sowie deren Verwirklichung im Alltagsleben, in der Politik, in Kunst, Literatur, Malerei, Musik und anderen Bereichen menschlichen Lebens betrachtet werden.Aber natürlich gibt es keine arabische oder chinesische Kultur. Ich wüsste nicht, wie jemand auf die Idee kommen könnte, ein Marrokaner und ein Jemenit hätten die gleiche Kultur. Genausowenig ein Tibetaner, ein Mongole, ein Kasache, ein Uygure, ein Han-Chinese... alles chinesische Staatsbürger, alle mit vollkommen unterschiedlicher Ethno-Kultur.
Und genauso verhält es sich mit allen anderen Kulturen, deren Existenz du bestreitest. Den Vorwurf der Doppelmoral kann ich dir aber nicht machen. Auf die meisten Linken trifft dieser Vorwurf aber zu. Während sie die deutsche Kultur bestreiten, oder als spießig empfinden, überschlagen sie sich vor Begeisterung, wenn es um fremde Kulturen geht. Ich nehme deshalb an, du bist kein Linker. Aber was versprichst du dir dann davon, die Existenz von nationalen Kulturen zu negieren? Jeder der im Urlaub herumreist sieht doch, dass beispielsweise die Kultur in Vietnam eine ganz andere Kultur ist als in Deutschland.
Alle fünf von Wiki genannten Punkte werden in China maßgeblich durch die kommunistische Partei mitbestimmt.
Legt also die kommunistische Partei fest, was chinesische Kultur ist und folgt dem Wiki dann rechtmäßig?
Kritiker wie Liu Xiaobo, inzwischen allerdings verstorben, haben das jedenfalls anders gesehen. Ist dessen Standpunkt dann kein Teil chinesischer Kultur mehr, obwohl er Chinese war? Laut Wiki jedenfalls "ja" oder es ist selbstkontradiktierend.
Welchen Kulturbegriff Wiki nutzt wäre sicher an dieser Stelle auch interessant zu klären, aber dazu kommen wir hier ja leider nie.