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Bedeuten heute Ehre und Respekt wirklich so wenig? (aus PE)

  1. #81 Zitieren
    Held Avatar von Tiha
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    Zitat Zitat von da_irga Beitrag anzeigen
    denke, des ist der nachteil einer konsumgesellschaft.
    die leute können heute problemen aus dem weg gehen und sich davor verstecken. online-probleme löst man bequem über den Schließen-button.
    man muss sich auch nicht mehr treffen und sich mit den leuten auseinandersetzen, man schreibt nachrichten per smartphone zurück, wenn man selbst es will und zeit dazu hat... wenn man mit etwas konfrontiert wird, kann man sich darüber gedanken machen, man muss sich problemen nicht mehr direkt und "spontan" stellen. wenns ist, ignoriert man einfach die konfrontation und blockt eine person per ignorier-funktion. wieso sollte man sich einem konflikt stellen? gibt ja bessere leute..

    gibt auch ne studie darüber, dass beziehungen deshalb auch oft scheitern, weil die leute es gewohnt sind, immer etwas besseres zu bekommen. der fernseher ist nach 2 jahren schon wieder alt, das smartphone auch... immer muss alles besser sein, so wird es wohl auch einen besseren partner geben...

    durch diesen konsum schätzt man gegenüber und gegenstände allgemein wohl nicht mehr so richtig. wenn man das mit nem indianerstamm vergleicht... wo alle ums überleben "kämpfen" und dankbar sind für essen und wasser... und dankbar sind für ein dach über den kopf und zusammenhalten...
    Mal ganz blöd nachgefragt.
    Was hat dein Wortschwall mit dem Theat Thema zu tun? Haste dich im Fenster geirrt?
    Tiha ist offline

  2. #82 Zitieren
    Ritter Avatar von Meister Bratwurst
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    Zitat Zitat von Tiha Beitrag anzeigen
    Mal ganz blöd nachgefragt.
    Was hat dein Wortschwall mit dem Theat Thema zu tun? Haste dich im Fenster geirrt?
    da_irga schriebzusammengefasst: Durch den mangelnden direkten kontakt aufgrund moderner gesellschaft sehend die allgemeinen beziehungen nunmal ganz anders aus als früher..
    passt doch eigentlich hier rein
    Meister Bratwurst ist offline

  3. #83 Zitieren
    Irregular  Avatar von Zetubal
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    Zitat Zitat von Takeda Shingen Beitrag anzeigen
    Ich sehe Ehre eher im Kontext von den Samurai oder dem heutigen Japan. Je mehr "gute" Taten man macht um so ehrenhafter wird man. Begeht man jedoch Schandtaten wird man ehrlos. Natürlich auf die heutige Zeit und Gesellschaft angepasst.
    Hm, nee, irgendwie wird daraus kein Schuh, egal wie ich es drehe. Ich versuche es mal der Reihe nach:
    1) War für Buke im feudalen Japan "Ehre" (in Anführungszeichen, weil das Wort dort eine andere Konnotation hatte als bei uns) ein unverhandelbarer und kaum ausgleichbarer Gegenstand. Buke konnten "Gunst" sammeln und sich standesgemäß, also sittlich, verhalten, hatten aber im wesentlich weder Grund noch Möglichkeit ihre Ehre zu mehren. Sie konnten wohl Prestige oder Ruhm erlangen, aber spätestens im konfuzianistisch geprägten Ständesystem der Sengoku-Zeit war das mehr oder minder verpöhnt, da die Stabilität des Systems oberste Priorität hatte. Gerade für Buke/Samurai war das fühlbar, da Ihnen diverse Erwerbs- und Handlungsverbote auferlegt waren.
    Was es jedoch gab, war ehrverletztende Handlungen und Versäumnisse, die ein Krieger allerdings nicht im klassischen Sinne ausgleichen konnte, sondern für die er Buße tun sollte/musste. Das ist etwas kategorisch anderes als ein Ausgleich (im Sinne einer Wiedergutmachung).
    2) Ist die in Japan hauptsächlich motivierende Triebfeder für gute Taten der Shinto-Buddhistische Glaube an Karma und Wohlwollen der Ahnen. Erneut gilt zu beachten, dass das mit "Ehre" kaum etwas zu tun hat.
    3) Ist der Gedanke, Ehre könne man mehren und verspielen unrealistisch (zumindest in Japan), weil es dort nie einen Messgrad dafür gab, wie ehrenhaft jemand nun genau war. Schließlich kann man nur etwas vergrößern, das eine bestimmte feststellbare Größe hat. Etwa so wie in Sumer, im antiken Griechenland oder im tanistrischem Irland, wo Ehre eine Währung war. Das war nicht der Fall im feudalen Japan und ist nicht der Fall im modernen.
    4) Sagen selbst japanische Forscher, dass das Sozialverhalten von Japaner*innen von Pflichtbewusstsein gegenüber der Gemeinschaft geprägt ist (und eben nicht von dem Bedürfnis, Ehre zu wahren oder zu mehren). Tatsächlich hatte ich das in dem von dir zitierten Post sogar erwähnt als von Matsumotos Konzept der social identity sprach. Ich zitiere mal wortwörtlich Matsumoto, einen Japaner, dessen gesamter Forschungsschwerpunkt auf diesem Gegenstandsbereich liegt, auf die Frage hin, ob Japaner*innen von dem Verteidigen und Instandhalten der Ehre (hier als "territory" im Sinne der eigene Ehrenbesitzes übersetzt) getrieben sind

    Zitat Zitat von Matsumoto (1988:405)
    What is of paramount concern to a Japanese is not his/her own territory, but the position in relation to the others in the group and his/her acceptance by those others. Loss of face is associated with the perception by others that one has not comprehende and acknowledged the structure and hierarchy of the group. A Japanese generally must understand where s/he stands in relation to other members of the group or society , and must acknowledge his/her dependence on the others. Acknowledgement and maintenance of the relative position of others, rather than preservation of an individual's proper territory, governs all social interaction
    Die Quelle ist Yoshihiko Matsumotos 1988 erschienener Artikel "Reexamination of the unversality of face: Politeness phenomena in Japanese" erschienen im selben Jahr im Journal of Pragmatics, Ausgabe 12 S. 403-426.





    Kurzum: Ich denke, vor allem mit dem Beispiel Japan klammerst du dich an eine medial romantisierte, ins Deutsche gravierend fehlübertragene und nachweislich kontrafaktische Vorstellung von Ehre.
    Zetubal ist offline

  4. #84 Zitieren
    Knight Commander Avatar von BugLuke
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    Zitat Zitat von lucigoth Beitrag anzeigen
    Ohne Rücksicht auf andere- diese Ichmenschen mag ich nicht.
    Intolerantes Verhalten überall, egal ob im Straßenverkehr mit einem Fahrzeug, oder als Fußgänger, Radfahrer, öffentliche Verkehrsmittel- ICH, ICH ICH und nochmals ICH.
    Respekt und Ehre vor der älteren Generation, das gibt es nicht mehr.
    Danke= ein Fremdwort!
    ICh ICH ICH und mein Handy bums, fertig aus!
    Sehe Ich übrigens bei der älteren Generation genauso

    Genug Rentner verlangen von mir einen Sitzplatz im Bus, den sie dann sicher nicht bekommen werden. Es muss gegenseitger Respekt sein, sonst hat das ganze keinen Sinn
    Zitat Zitat von meditate;
    Ich weiß auch nicht, warum man nicht dem amerikanischen system folgen sollte. da gibts für jede nation ghettos.
    Zitat Zitat von Flux
    BugLuke liefert Qualität


    BugLuke ist offline

  5. #85 Zitieren
    objektiv falsch Avatar von Heinz-Fiction
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    Keine Ahnung, mir fällt auf Anhieb keine Situation ein, in der mit Ehre durchs Leben geholfen hätte. Insofern kann ich mit der verminderten Bedeutung heutzutage leben.
    "Taucht ein in die Schönheit der deutschen Sprache. Ich tue das. Für mich sind Anglizismen ein No-Go"
    Heinz-Fiction ist offline

  6. #86 Zitieren
    World of Elex  Avatar von Dark_Bauer
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    Zitat Zitat von Baldurs_Gate_2 Beitrag anzeigen
    Weil es überwiegend Moslems sind, die sowas tun. Liest man tagtäglich in der Zeitung. Oh wait, wenn ein Rechter das macht, dann wird das natürlich nirgendwo in der Zeitung auftauchen #verschwörungstheorie
    Ich hatte damals in der Schule nur heilige deutsche Mitschüler in meiner Klasse.
    Und wie viele prügeleien es unter denen gab, weil irgendwer des anderen „Ehre“ beleidigt hat, kann ich gar nicht alle aufzählen.

    Es ist Schwachsinn, sowas auf irgendeine Gruppe zu beschränken.

    Leute, die anderen aus diesen Gründen etwas antun sind einfach Arschlöcher und vermutlich mit sich selbst nicht zufrieden.
    Das hat aber in den seltensten Fällen etwas mit Religion zu tun.
    https://worldofelex.de/site/newsarchiv/61-artikel-de/826-elex-ii-review
    Dark_Bauer ist offline

  7. #87 Zitieren
    Bringt Kekse aus Holland Avatar von Balvenie
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    Respekt ist wichtig! In jeder Lebenslage funktioniert alles besser durch gegenseitigen Respekt.

    Ehre hingegen ist ein abstraktes Konstrukt, mit dem naive, ungebildete, oder auch charakterschwache Menschen dazu getrieben werden, Dinge zu tun, die sie normalerweise nicht tun würden.
    Balvenie ist offline

  8. #88 Zitieren
    ICorg
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  9. #89 Zitieren
    Ritter Avatar von Li Jian
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    Zitat Zitat von ICorg Beitrag anzeigen
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    Ein Duden, wem ein Duden gebührt!
    Li Jian ist offline

  10. #90 Zitieren
    Charon. Be my guest! Avatar von Wocky
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    Corg bekam wohl schon das ihm gebührende. ^^
    Wocky ist offline

  11. #91 Zitieren
    Der Schläfer erwache  Avatar von Sternchenfarbe
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    Zitat Zitat von Wocky Beitrag anzeigen
    Corg bekam wohl schon das ihm gebührende. ^^
    bei uns gibt es ein Sprichwort:
    "Wer kriegt, dem gehört"
    Sternchenfarbe ist gerade online

  12. #92 Zitieren
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    Zitat Zitat von Zetubal Beitrag anzeigen
    Hm, nee, irgendwie wird daraus kein Schuh, egal wie ich es drehe. Ich versuche es mal der Reihe nach:
    1) War für Buke im feudalen Japan "Ehre" (in Anführungszeichen, weil das Wort dort eine andere Konnotation hatte als bei uns) ein unverhandelbarer und kaum ausgleichbarer Gegenstand. Buke konnten "Gunst" sammeln und sich standesgemäß, also sittlich, verhalten, hatten aber im wesentlich weder Grund noch Möglichkeit ihre Ehre zu mehren. Sie konnten wohl Prestige oder Ruhm erlangen, aber spätestens im konfuzianistisch geprägten Ständesystem der Sengoku-Zeit war das mehr oder minder verpöhnt, da die Stabilität des Systems oberste Priorität hatte. Gerade für Buke/Samurai war das fühlbar, da Ihnen diverse Erwerbs- und Handlungsverbote auferlegt waren.
    Was es jedoch gab, war ehrverletztende Handlungen und Versäumnisse, die ein Krieger allerdings nicht im klassischen Sinne ausgleichen konnte, sondern für die er Buße tun sollte/musste. Das ist etwas kategorisch anderes als ein Ausgleich (im Sinne einer Wiedergutmachung).
    2) Ist die in Japan hauptsächlich motivierende Triebfeder für gute Taten der Shinto-Buddhistische Glaube an Karma und Wohlwollen der Ahnen. Erneut gilt zu beachten, dass das mit "Ehre" kaum etwas zu tun hat.
    3) Ist der Gedanke, Ehre könne man mehren und verspielen unrealistisch (zumindest in Japan), weil es dort nie einen Messgrad dafür gab, wie ehrenhaft jemand nun genau war. Schließlich kann man nur etwas vergrößern, das eine bestimmte feststellbare Größe hat. Etwa so wie in Sumer, im antiken Griechenland oder im tanistrischem Irland, wo Ehre eine Währung war. Das war nicht der Fall im feudalen Japan und ist nicht der Fall im modernen.
    4) Sagen selbst japanische Forscher, dass das Sozialverhalten von Japaner*innen von Pflichtbewusstsein gegenüber der Gemeinschaft geprägt ist (und eben nicht von dem Bedürfnis, Ehre zu wahren oder zu mehren). Tatsächlich hatte ich das in dem von dir zitierten Post sogar erwähnt als von Matsumotos Konzept der social identity sprach. Ich zitiere mal wortwörtlich Matsumoto, einen Japaner, dessen gesamter Forschungsschwerpunkt auf diesem Gegenstandsbereich liegt, auf die Frage hin, ob Japaner*innen von dem Verteidigen und Instandhalten der Ehre (hier als "territory" im Sinne der eigene Ehrenbesitzes übersetzt) getrieben sind



    Die Quelle ist Yoshihiko Matsumotos 1988 erschienener Artikel "Reexamination of the unversality of face: Politeness phenomena in Japanese" erschienen im selben Jahr im Journal of Pragmatics, Ausgabe 12 S. 403-426.





    Kurzum: Ich denke, vor allem mit dem Beispiel Japan klammerst du dich an eine medial romantisierte, ins Deutsche gravierend fehlübertragene und nachweislich kontrafaktische Vorstellung von Ehre.
    Hm ich glaub ich hab mich etwas falsch ausgedrückt. Jedoch das mit Dem Gesicht bewahren und Ehre da sehr ineinander geflossen sind.
    Natürlich könnte man keine Ehre sammeln das war dämlich ausgedrückt von mir. Jedoch haben die Taten und auch die Treue zum Lehnsherren gezeigt wie viel Gunst ein solcher Samurai hatte und dementsprechend auch ob er als besonders ehrenwert galt in den Augen der anderen.
    Takeda Shingen ist offline

  13. #93 Zitieren
    Ritter Avatar von Meister Bratwurst
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    Zitat Zitat von Takeda Shingen Beitrag anzeigen
    Hm ich glaub ich hab mich etwas falsch ausgedrückt. Jedoch das mit Dem Gesicht bewahren und Ehre da sehr ineinander geflossen sind.
    Natürlich könnte man keine Ehre sammeln das war dämlich ausgedrückt von mir. Jedoch haben die Taten und auch die Treue zum Lehnsherren gezeigt wie viel Gunst ein solcher Samurai hatte und dementsprechend auch ob er als besonders ehrenwert galt in den Augen der anderen.
    nö.. denn man musste immer tun was der lehnsher sagt.. da gibt kein besonders gut.. wenn du einmal nein sagst biste weg.. nur weil du 100x mehr als andere gemacht hast, bist du nicht in der gunst gestiegen
    Meister Bratwurst ist offline

  14. #94 Zitieren
    General Avatar von Konig Robar der 2.
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    Ehre ist, wenn du richtig tust und die Wahrheit sagst. Daher kommt auch der Begriff ehrlich. Du sollst Dinge tun, die nicht als hinterhältig gelten. Passt? So gesehen ist auch Töten ehrlich, wenn es unter gewissen Bedingungen wie zum beispiel den Duellregeln abläuft.
    Respekt? Wofür? Fremde haben keinen besonderen Respekt verdient. Respekt, dass du mit 50 noch nicht tot bist? Nein. Tu was dafür, dann reden wir weiter.
    Liebe grüße von einem 24jährigen.
    Hast du was intelligentes erwartet?

    Pech.
    Konig Robar der 2. ist offline

  15. #95 Zitieren
    Deus Avatar von Deathpoodle
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    Nein, jedweder Fremde hat den gleichen Grundrespekt verdient.
    Sicherlich, keinen "besonderen" aber die Art Respekt, die man auch für sich selbst erwartet.
    Deathpoodle ist offline

  16. #96 Zitieren
    Charon. Be my guest! Avatar von Wocky
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    Zitat Zitat von Konig Robar der 2. Beitrag anzeigen
    Ehre ist, wenn du richtig tust und die Wahrheit sagst. Daher kommt auch der Begriff ehrlich. Du sollst Dinge tun, die nicht als hinterhältig gelten. Passt? So gesehen ist auch Töten ehrlich, wenn es unter gewissen Bedingungen wie zum beispiel den Duellregeln abläuft.
    Respekt? Wofür? Fremde haben keinen besonderen Respekt verdient. Respekt, dass du mit 50 noch nicht tot bist? Nein. Tu was dafür, dann reden wir weiter.
    Liebe grüße von einem 24jährigen.
    Hätte dich jetzt für rund vierzehn Jahre jünger gehalten.
    Wocky ist offline

  17. #97 Zitieren
    General Avatar von Konig Robar der 2.
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    Zitat Zitat von Trailerpark Beitrag anzeigen
    Nein, jedweder Fremde hat den gleichen Grundrespekt verdient.
    Sicherlich, keinen "besonderen" aber die Art Respekt, die man auch für sich selbst erwartet.
    Dem stimme ich zu. Dennoch verlangen oft Menschen Respekt, den sie nicht verdienen.

    Zitat Zitat von Wocky Beitrag anzeigen
    Hätte dich jetzt für rund vierzehn Jahre jünger gehalten.
    danke, das muss am Profilbild liegen, Babyboy
    Hast du was intelligentes erwartet?

    Pech.
    Konig Robar der 2. ist offline

  18. #98 Zitieren
    Irregular  Avatar von Zetubal
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    Zitat Zitat von Takeda Shingen Beitrag anzeigen
    Hm ich glaub ich hab mich etwas falsch ausgedrückt. Jedoch das mit Dem Gesicht bewahren und Ehre da sehr ineinander geflossen sind.
    Natürlich könnte man keine Ehre sammeln das war dämlich ausgedrückt von mir. Jedoch haben die Taten und auch die Treue zum Lehnsherren gezeigt wie viel Gunst ein solcher Samurai hatte und dementsprechend auch ob er als besonders ehrenwert galt in den Augen der anderen.
    Den Eindruck hatte ich auch

    Tut mir leid, dass ich hier so reingrätschen muss, aber auch hier stimme ich dir nicht zu. Zunächst gibt es natürlich Unterschiede dazwischen, ob jemand ehrenwert ist (d.h. ihm von bestimmten Personen Ehrerbietung zusteht) oder ob er/sie ehrenhaft ist (d.h. Ehre "besitzt"). Heutzutage mag das ein etwas Hinfälliges Ausklambüstern von Begriffen sein, weil, wie ich bereits mehrfach betont habe, Ehre in vielen Teilen der Welt kein relevantes Konzept mehr ist, aber da du dich am historischen Japan-Beispiel festklammerst, tut die Unterscheidung Not. Und zwar aus folgendem Grund:
    Die Samurai konnten in der Tat so einiges tun, um sich in die Gunst ihres Daimyo zu bringen. Beispiele sind da mannigfach; von Tapferkeit in der Schlacht, über herausragende Leistungen in den "männlichen Künsten", diplomatische Errungenschaften, bis hin zu spirituellen Taten. Die Crux dabei war allerdings, dass diese Dinge nicht zwingend dem Bushido gemäß "ehrenhaft" sein mussten, um die Gunst des Daimyo einzuhandeln. So konnte ein Samurai auch durch ein erfolgreiches Attentat, politisches Ränkespiel oder durch Heimtücke gegenüber dem Feind seinem Daimyo dienlich sein und in dessen Gunst steigen. So ein Günstling galt es, in bestimmten Situationen, Respekt zu zollen (das war v.a. an der Art seiner "Anstellung" zu Hofe und seinem Sold in Reis festzumachen). Das war wiederum aber keineswegs zu verwechseln damit, wie "ehrenhaft" oder "ehrenwert" ein Samurai galt.

    Ein schönes Beispiel dafür steckt im Ende der Edo-Zeit. Als das feudale Japan zu bröckeln begann, scharten sich um den damaligen Kaiser vor allem solche Daimyo (, die ihrerseits dem Samurai-Stand entstammten und ihre eigenen Samurai-Vasallen hatten), die von den regierenden Tokugawa marginalisiert worden waren, die sogenannten Tozama-Daimyo. Die waren rein objektiv betrachtet allesamt Samurai, die niedrig in der Gunst des Shoguns standen und denen wenig Respekt gebot, vor allem weil sie weitgehend ausgeschlossen waren von prestigeträchtigen Positionen. Gleichzeitig beschreiben die Annalen der japanischen Geschichte mehrere Tozama-Daimyo als höchst "integer", was wohl die beste Übersetzung dafür war, wenn ein Japaner sagen wollte, dass sich Samurai vorbildlich entsprechend des Kodex verhielten.
    Wenige Jahre später finden sich übrigens ähnliche Beschreibungen über die Samurai, die an der Satsuma-Rebellion beteiligt waren. Das waren aus Sicht der Gewinner zwar "Terroristen" wie wir heute sagen würden, aber dennoch tangierte das kaum ihre Integrität.

    Was lehrt uns das also? Ehre im historische Japan war ein starres, ritualisiertes und dementsprechend kaum relevantes Konzept außerhalb von formelhaften Bekundungen. Ehre und Gunst standen meistens in keinem sinnvollen Bezug zueinander. Gunst konnte ungeachtet von Ehre erworben werden.
    Was bleibt zu sagen? Naja, das ist mehr oder minder die Antwort auf deine Threadfrage: Selbst die spätfeudale Geschichte Japans zeigt anschaulich, dass Ehre wenig bedeutet im Hier&Jetzt, weil sie einfach keine sinnvolle Funktion hat in vielen Gesellschaften. Hatte sie vielerorts schon vor hunderten von Jahren nicht mehr.
    Zetubal ist offline Geändert von Zetubal (04.01.2018 um 00:10 Uhr)

  19. #99 Zitieren
    Neuling
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    Ich, als recht Jüngerer, versuche jeder Person, der ich begegne, einen gewissen Grundwert an Respekt zu zollen - je nachdem, was diese Person tut (Alter dabei irrelevant), passt sich der gezollte Respekt an.

    Wenn ich mich recht entsinne kommt Respekt so ungefähr aus dem lateinischen (re - spicere?) und bedeutet soetwas wie "(auf Jemanden) zurückblicken" bzw. "Rücksicht nehmen".

    Ich muss allerdings schreiben, dass so etwas wie Respekt, sich bedanken und weitere Normen eher zur bedeutungslosen
    Floskel / Selbstverständlichkeit verkommen (vielleicht schon sind?).
    Ich erinnere da gerne an Kinder oder jüngere Schüler, die teilweise dazu gezwungen werden "danke" oder ein unhöfliches "'tschuldige" zu sagen, ohne irgendeine Bedeutung 'rüberkommen zu lassen - vielleicht kommt das aber nur mir so vor .
    Yenster ist offline

  20. #100 Zitieren
    Deus Avatar von Lemimus
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    Das mache ich auch. Ich habe gelernt, dass es nichts bringt, wenn ich in Panik brülle, nur weil es mir manchmal zu eng wird. Und wie gesagt, sollte ich doch jemanden angerempelt haben, nicke ich kurz und lächle leicht, sage aber gar nichts. Ich weiß ja nicht, wie mein Gegenüber das Ganze auffasst. Mit viel Glück nimmt er oder sie die Entschuldigung an. Mit viel Pech ist es ein "provokatives Gelaber", was ihn oder sie zum Angriff übergehen lässt.
    [SIZE="4"] Binger sind Pinscher![/FONT]

    Leute, liest ein Buch! Das Internet ist sowieso schon kaputt genug, durch die vielen Quarantänemaßnahmen! Lasst auch den Armen das Recht auf ein BISSCHEN Internet! Ich blockiere hier gar nichts! IHR TUT DAS!!!!
    Lemimus ist offline

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