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    Sword Master Avatar von Florence
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
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    Die Milizsoldatin lauschte Meister Isgaroths aufmunternden, Nein, seinen erbauenden Worten gespannt und voller Freude. Nach und nach fiel ihr immer mehr ein Stein vom Herzen und dieses Gefühl des Nicht-Dazu-Gehörens, des Verloren-Seins schien ein wenig gedämpfter, ja sogar ein wenig zu schrumpfen. Es war keineswegs vollkommen weg, dafür hegte sie bereits zu lange solche Gedanken, aber Meister Isgaroth schien genau zu wissen, was er sagen musste, damit es ihr besser ging. Sie fühlte sich einfach verstanden.
    Meister Isgaroth scheint Menschen wirklich zu verstehen, versteht es so, sich auf sie einzulassen, dass man sich einfach wohl fühlt. Er nimmt einem die Angst, die Selbstzweifel, und er zeigt einem, wie viel man selbst doch daneben liegen kann – und dies nicht nur in Hinsicht der dessen, wie häufig die eigenen Probleme auch Probleme sind, die andere betreffen, den viele, das merke ich nun, die gleichen oder ähnliche Probleme. Ich frage mich, ob diese Feststellung für manche entmutigend wirken könnte? Nicht, wenn Meister Isgaroth dies feststellt, den er setzt die Probleme gekonnt in die richtige Perspektive. Ich bin nicht allein mit meinen Problemen, also bin ich auch nicht so wertlos, wie ich immer gedacht habe, so eine Aussetzige.
    Wieso bin ich nicht schon eher ins Tempelviertel zu ihm?
    Als der Feuermagier geendet hatte, war der trübe Blick auf Florences Gesicht verschwunden und ein leises, zaghaftes Lächeln formte sich langsam auf ihren Lippen. “Meister Isgaroth, vielen Dank für eure aufbauenden Worte. Ich… ich weiß gar nicht, wie ich euch danken soll!”
    Sie hielt erneut inne, dieses Mal aber nicht, weil sie sich nicht traute, sich zu offenbaren, sondern weil sie so voller Freude war, dass sie gar nicht wusste, was sie zuerst sagen wollte. Sie spürte, dass der Prozess, dies zu verstehen, gerade erst begonnen hatte, dass dort noch ein gewisser Teil in ihr war, der sich dagegen sträubte oder wenigstens zweifelte, doch sie hatteauch zugleich das Gefühl, dass es endlich vorangehen konnte.
    „Da laufe ich seit Wochen, Nein, seit Monaten mit diesen Gedanken herum, zweifele an mir und an meinem Glauben, und dann treffe ich auf euch und Ihr seid es, der den Knoten zu durchbrechen scheint. Der Knoten, der mein Leben so lange fest im Griff hatte.“
    Nur was jetzt tun? Was damit anfangen? Weiter s wie bisher nur mit dem Gefühl, dass sie es richtig machte? Nein, das schien ihr auch nicht der richtige Weg zu sein. Ganz und gar nicht. So würde sie vermutlich wieder zurückfallen in alte Muster. Was konnte sie also tun? Ihr Lächeln war wieder etwas verdunkelt, der erste Moment der Euphorie fast verschwunden.
    „Ich glaube, ich werde aber noch eine ganze Weile brauchen, dies zu verstehen. Dass mein Glaube da ist, dass Innos mich erhört, beides erscheint mir so… irreal. Ich habe so lange mit dem Gedanken gelebt, dass es eben nicht so ist.“ Sie hielt noch einmal inne, schluckte ihre aufkommenden Sorgen so gut es ging wieder hinunter. „Wenn ihr mir noch eine Frage erlauben würdet: Was tue ich nun mit dieser Erkenntnis? Ich kann nicht einfach so weitermachen. Innos sieht, was ich tue, wie Ihr mir sagtet, er ist allgegenwärtig, aber ich habe das Gefühl, dass das, was ich tue, nichts ist, was Innos wirklich hilft, da ist nichts, was für so wirklich für ihn ist. Wie kann ich ihm mehr dienen, ihm wirklich dienen? Einfache Patrouillen durch die Stadt scheinen mir da nicht das richtige zu sein. Nur was kann ich tun, wo kann ich etwas tun?“

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    Veteran Avatar von Die Feuermagier
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Die Feuermagier ist offline
    Manchmal fragte sich Isgaroth, wie er es anstellte, die richtigen Worte zu finden. Natürlich besaß er viele Jahre Erfahrung darin, den Besorgten gut zuzureden. Trotzdem hielt sich der Feuermagier nicht für einen begnadeten Redner oder dergleichen. Innos musste ihm offensichtlich wie ein unsichtbarer Souffleur zur Seite stehen.
    Wie dem auch sei, war Isgaroth erfreut darüber, dass er Florence helfen konnte.
    »Dank nicht mir, Florence. Dank Innos. Er setzte mich auf diesen Pfad und seinetwegen bin ich heute hier, um dir helfen zu können.«
    Die Soldatin führte ihre Bedenken weiter aus und Isgaroth nickte verständnisvoll. Es war keineswegs das erste Mal, dass ein Milizsoldat mit ähnlichen Sorgen an ihn wandte. Die Sorge, einfach nicht genug zu tun, um Innos gefällig zu sein.
    »Meine gute Florence. Bist du dir wirklich sicher, dass dein Dienst unbedeutend in den Augen Innos' ist? Orkhorden besiegen, Drachen niederschlagen, Untote verbannen. Sind das die einzigen Aufgaben, die Innos würdig sind?«, sagte der Feuermagier und hielt einen Moment lang inne. »Nein. Das sind sie nicht. Womöglich werden Geschichten darüber geschrieben oder Lieder davon gesungen. Doch daran misst Innos nicht deinen Dienst. Sieh dir die Arbeit unserer Novizen an. Sie reinigen den Tempel, pflegen die Gärten, hüten Schafe und vieles mehr. Sie dienen damit unserer Gemeinschaft und unsere Gemeinschaft dient Innos. Als Soldat der Miliz ist das nicht anders. Wie die oberste Feuermagierin es einmal ausdrückte: wir alle sind Zahnräder in der Maschine, die unsere Gemeinschaft darstellt.« Kurz kratzte sich Isgaroth am Kinnbart. Er war nicht so bewandert in den Wissenschaften, die Françoise studierte, doch er war sich relativ sicher, dass er sie korrekt zitierte. »Jeder von uns trägt zum größeren Ganzen bei, selbst wenn es augenscheinlich nur ein kleiner Beitrag ist.«
    Der Feuermagier lächelte und klopfte Florence auf die Schulter.
    »Und sollte dir das trotzdem nicht genug sein, nun, ich bin mir sicher, dass du eine formidabele Ritterin sein könntest. Glaub an dich und an Innos, dann steht dem nichts im Wege!«

    Françoise

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    Sword Master Avatar von Florence
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
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    Die Milizsoldatin, die sicherlich auch mit ihren 33 Jahren noch als jung bezeichnet werden konnte, fiel nach und nach ein immer größerer Stein vom Herzen. Meister Isgaroth wusste genau, was er zu ihr sagen musste und schien dabei überhaupt nicht überheblich oder patronisierend, wie sie es so manches Mal kennengelernt hatte in der Miliz oder auch bei anderen Feuermagiern.
    „Ich bin ein Zahnrad in der Maschine, die unsere Gemeinschaft zusammenhält“, wiederholte sie die Worte der Obersten Feuermagierin, die Meister Isgaroth soeben zitiert hatte. Sie war keine Handwerkerin, wusste nicht, wie Maschinen wirklich von innen aussahen, aber sie hatte schon in einer Mühle dem Mahlprozess beigewohnt und kannte Zahnräder und deren Wirkung. „Das ist ein… ein wirklich schönes Bild. Das gefällt mir. Vielen Dank dafür, natürlich auch gerade der Obersten Feuermagierin.“
    Ein Lächeln erschien auf ihren Lippen. Ein Gefühl, das nur Freude sein konnte, machte sich in ihr breit und sie glaubte, dass der Knoten endgültig gebrochen war. Wenn ich meine Arbeit so weiter mache wie bisher, dann gefalle ich Innos schon. Ich muss nicht weiterhinaus, ich kann es aber tun, wenn ich nur an mich glaube. Ja, das gefällt mir auch.
    „Ihr habt mir viel mitgegeben, über das ich weiter nachdenken muss, Meister Isgaroth, aber ich glaube, ich bin endlich auf dem richtigen Weg“, sprach sie dann nach einem kurzen Moment des Nachdenkens. „Ich fühle mich endlich wieder gut mit dem, was ich tue. Und ihr habt Recht: ich kann Innos so dienen, ich kann aber auch an mich glauben und über mich hinauswachsen. Innos wird mir dabei zur Seite stehen, solange ich an ihn glaube und meinen Dienst und meine Gebete für ihn spreche.“
    Die plötzliche Freude, die sie überkommen hatte, schien endlich da zu bleiben, sich festzusetzen. Sie spürte in sich, dass es noch lange nicht wieder alles gut war; sie wusste, dass sie noch eine ganze Weile gegen Zweifel und Sorgen ankämpfen werden müsste, doch sie war sich zum ersten Mal seit langer Zeit sicher, dass sie es konnte und dass dies auch der richtige Weg war. Das wa r ein Gefühl, das sie viel zu lange schon nicht mehr gespürt hatte.
    „Es muss Innos‘ Fügung gewesen sein, euch hierher zu bringen, genau jetzt und heute. Ich weiß gar nicht, wie ich euch danken kann. Wenn ihr Hilfe benötigt, so werde ich stets da sein. Nicht, dass ihr Hilfe benötigen würdet oder aber sie nicht eh erhalten würdet. Doch meinen Dank kann ich euch gar nicht anders ausdrücken.“
    Sie zupfte an ihrem Waffenrock, machte sich wieder präsentabel und schaute dann noch einmal zu dem Feuermagier, der sie in die richtige Richtung gelenkt hatte. „Vielen Dank, Meister Isgaroth, ihr seid ein Lebensretter. Und nun muss ich wieder los, auf zu einer Schicht. Für Innos!“
    Mit einem breiten Grinsen und großen Schritten schritt sie von dem Tisch auf dem Marktplatz, schaute sich nicht mehr verlegen oder verunsichert um, sondern nur geradeaus. Dorthin, wo sie ihre Füße hintragen würden. In die Zukunft.

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    Sword Master Avatar von Florence
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    Die Sonne strahlte angenehm auf Thorniara herunter, während Florence und Geoffrey ihre Runde durch das Handwerkerviertel drehten. Die Temperaturen waren schon ein paar Tage nicht mehr auf dem Level, was sie noch vor wenigen Wochen erreicht hatten. Tagsüber war es angenehm spätsommerlich warm, nachts hingegen bereits herbstlich kühl. Genau so wie sie es gerne mochte. Die sommerliche Hitze der letzten Monate hatte ihr definitiv zu sehr zugesetzt, sie war aber auch keine Freundin der winterlichen Kälte. Nein, ich bin nicht so verrückt wie mein Ex Tinquilius. Wer ist das aber auch schon?
    Während sie so durch die Straßen schritten und sich nach Ungereimtheiten und Problemen umschauten, dachte die Milizsoldatin zurück an das Gespräch mit Meister Isgaroth vor wenigen Tagen. Sie hatte gleich eine wunderbare Erleichterung gespürt, hatte aber auch gewusst, dass es nicht gleich alles beheben werden könnte. Und so war es auch gekommen: Während der Tag nach dem Gespräch voller Euphorie war, war sie die folgenden zwei Tage in ein Tief gefallen. Obwohl sie dies geahnt hatte, hatte sie es nicht verhindern können. Wäre aber auch zu einfach, oder? Und wie kann ich weiter auf einem Hoch bleiben, wenn ich noch nichts wirklich geändert habe? Das kann ja auch nicht funktionieren. Nachdem es gestern bereits besser ging, so war sie heute auch schon wieder voller Zuversicht.
    „Hast du dir denn schon überlegt, was du als nächstes machen möchtest?“, fragte Geoffrey nach einigen Minuten des Schweigens.
    Sie wandte sich ihm zu. „Wie meinst du das?“
    „Na, nach deinem Gespräch mit Meister Isgaroth hattest du gesagt, dass du nun die Chancen beim Schopf packen möchtest und wenn es keine gibt, so möchtest du dann eine Chance erschaffen. Das waren deine Worte.“
    „Ich erinnere mich an meine Worte, mein lieber Geoffrey, aber was möchtest du jetzt hören?“
    Der andere wandte sein Gesicht ihr nun auch zu. „Nun, bislang hat sich noch keine Chance ergeben, also musst du die Initiative selbst ergreifen. Hast du dir da schon etwas überlegt?“
    Die Milizsoldatin wandte den Kopf wieder ab, dann schüttelte sie langsam den Kopf. „Nein, aber ganz so eilig habe ich es dann doch nicht. Ich will ja schließlich auch noch ein paar Runden hier mit dir drehen, nicht wahr? Was ist, wenn ich in den Orden voll aufgenommen werde? Dann wird das vermutlich nicht mehr möglich sein, oder?“
    „Na, und wenn ich eher aufgenommen werde?“ Ein Grinsen erschien auf seinem Gesicht. „Na, das wäre mir alles zu anstrengend. Ich finde die Arbeit als Milizsoldat ganz angenehm, das reicht mir vorerst.“
    „Hast du denn keine Ambitionen?“
    „Doch, natürlich“, meinte er sogleich, zuckte dann aber mit den Schultern. „Ich bin nicht so gläubig wie du und habe auch nicht vor, irgendwann ein Ritter zu sein. Ich möchte eine Frau finden, eine Familie gründen und hier alt werden. Da reicht es mir Milizsoldat zu bleiben.“
    „Familie“, meinte sie ruhig, versuchte die Anspannung in ihrer Stimme zu verbergen. „Für mich wäre das eher nichts“, kam es daraufhin weiter von ihr. „Ritterinnen brauchen auch keine.“ Dass es dabei um viel mehr ging, wollte sie selbst Geoffrey nicht sagen. Nein, für sie war eine Beziehung keine Option. Jetzt nicht, vermutlich nie wieder. Und ich brauche das auch nicht, ich kann Innos anders dienen. Danke, Meister Isgaroth! „Jetzt lassen wir das Thema aber mal. Siehst du den Mann da vorne?“ Sie deutete auf einen jungen Mann, der ganz verstohlen schaute, als er sich einem Stand näherte. „Ich glaube, wir haben zu tun.“
    Und gleich ging es in Richtung einer möglichen Straftat.
    Das kann ich, damit kann ich Innos dienen. Aber vielleicht gibt es doch noch mehr?

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    „So, das wäre der letzte, oder?“, meinte Florence zu Geoffrey, als sie die letzte schwere Holzkiste in einen der Handwerkerläden getragen und auf den Boden abgestellt hatten.
    „Ich glaube schon“, sprach Geoffrey mit heiserer, erschöpfter Stimme und wischte sich den Schweiß von der Stirn. „Reicht auch.“ Sie schauten sich beide um und betrachtete die Arbeit der letzten Stunden, quasi des gesamten Vormittags. „Als ich dich fragte, ob du schon weißt, was für eine Initiative du ergreifen magst, hatte ich nicht erwartet, dass ich so miteingespannt werde. Ich dachte eher, dass du das alleine machst.“
    Sie grinste ihren langjährigen Freund an. „Und du meinst, dass dies eine solche Initiative ist? Ich glaube wohl eher nicht. Das hier ist unsere Aufgabe als Milizsoldaten, unsere Pflicht. Das wird uns niemand extra danken, deshalb glaube ich auch nicht, dass ich hiermit irgendetwas erreichen werde.“
    „Unsere Aufgabe? Unsere Pflicht?“, fragte Geoffrey aufgeregt.
    „Natürlich“, erwiderte Florence und wischte sich ebenfalls den Schweiß von der Stirn, steckte das Schweißtuch dann wieder weg und wandte sich der jungen Handwerkerin zu, der sie geholfen hatten. „Habt ihr noch etwas für uns?“
    „Nein, das… Ich weiß gar nicht, wie ich euch danken soll.“
    „Das braucht ihr auch nicht, das haben wir gerne gemacht, nicht wahr, Geoffrey?“ Der etwas jüngere Milizsoldat murmelte kurz eine positive Erwiderung. „Falls Ihr mehr haben solltet, meldet euch einfach bei uns.“
    „Vielen Dank, Streiter Innos‘!“
    „Für Innos‘!“, kam es von den beiden, dann verließen sie die kleine Handwerksstube und die 15 schweren Holzkisten, die sie hineingetragen und teils auch ausgeräumt hatten. „So, das war doch eine gute Morgenbeschäftigung.“
    Geoffrey schüttelte nur den Kopf. „Ich glaube, das Gespräch mit Meister Isgaroth ist dir zu Kopf gestiegen. Ist j nicht mehr auszuhalten mit dir.“
    „Was, wieso das denn?“
    „Puh, das weißt du ganz genau.“
    „Nein, weiß ich nicht.“
    Erneut schüttelte ihr Freund den Kopf. „Dann bin ich einmal ganz offen.“ Geoffrey klang genervt.
    „Bitte“, kam es von ihr in einem ebenso genervten Tonfall.
    „Nun, du warst schon immer eine, die unbedingt alles perfekt und direkt machen wollte, die sich mehr engagiert hat als alle anderen. Und dann dieser starke Glaube oder dein Versuch, einen starken Glauben zu finden. Alles schön und gut und ich unterstütze dich auch gerne, aber seit deinem Gespräch mit Meister Isgaroth kannst du ja gar nicht mehr aufhören alles noch perfekter zu machen. Ich hatte gehofft, dass es sich abschwächen würde, aber ich habe das Gefühl, dass es nur stärker wird. Hier und da hilfst du, gehst über das hinaus, was wir eigentlich machen sollen.“
    Sie war baff. Sie wusste nicht, was sie auf diese Worte erwidern sollte. Ein kurzes Räuspern entwich ihrer Kehle, mehr aber nicht.
    „Versteh mich nicht falsch, Florence. Ich finde es toll, was du für dich entdeckt hast und dass du nun wieder glücklicher bist, aber du musst auch verstehen, dass wir anderen vielleicht nicht so sind, dass wir etwas anderes wollen. Und ich habe die Befürchtung, dass du so ganz schnell ausbrennen wirst vor Eifer – oder gar in Gefahr gerätst.“
    „In… in Gefahr?“
    „Ja. In Gefahr ausgenutzt zu werden. In Gefahr, deine Gesundheit für andere zu opfern. In Gefahr, etwas auf dich zu nehmen, was du nicht schaffen kannst.“ Er hielt inne und blieb stehen, dann schaute er mit einem freundlichen Gesicht zu ihr. „Wir sind schon so lange Freunde. Ich meine es nur gut mit dir. Nimm dich zurück.“
    Noch immer war sie sprachlos, was auch Geoffrey sogleich auffiel.
    „Komm, lass das erst einmal sacken und uns weitergehen. Du kannst mich gleich anmeckern.“

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    Ohne viele große Worte hatten Florence und Geoffres gestern ihre Runde beendet. Anschließend hatte sie sich schlicht und einfach von ihm verabschiedet und sich auf den Weg in die Kapelle gemacht, um zu Innos zu beten – und um vor allen einen freien Kopf zu bekommen. Das Gespräch mit Geoffrey hatte sie doch mehr aufgewühlt, als es ihr lieb gewesen war.
    Nun am nächsten Tag, an dem sie zufälligerweise frei hatte, war die junge Milizsoldatin wieder auf dem Weg in die Kapelle. Das Gebet und die Stille hatten ihr gestern Abend so gut getan, dass sie ihren Tag mit diesem wohligen Gefühl starten wollte, bevor es dann daran ging, etwas zu unternehmen. Sie hatte das Reichenviertel bereits hinter sich gelassen und sah die Mauern des Tempelviertel vor sich, als ihr Geoffrey entgegen kam.
    „Geoffrey? Was machst du hier?“, fragte sie verwundert, konnte aber auch ihre Verärgerung nicht ganz verstecken.
    „Ich war gestern zu harsch. Sybille meinte, ich solle mich bei dir entschuldigen und ich glaube, dass sie recht hat.“ Er schaute zu Boden und strich mit der rechten Fußspitze durch den Staub, genau wie ein kleiner Schuljunge. „Es tut mir leid, Florence, ich habe aus der Reihe gesprochen und auf eine Art und Weise, die falsch war. Ich wollte dich nicht verletzen und schätze dich sehr.“ Er schaute langsam wieder auf und schmunzelte. „Kannst du mir vergeben?“
    Die junge Frau bliebe einen Moment ganz still, versuche keine Regung in ihrem Gesicht zu zeigen, dann huschte ein Lächeln über ihre Lippen und sie nickte. „Aber natürlich. Wir sind schon so lange befreundet, wie kann ich dir da nicht vergeben?“ Sie fügte grinsend an: „Was würde Innos dazu sagen, wenn ich einem seiner Getreuen, der noch nicht den rechten Weg gefunden hat, nicht vergebe?“ Geoffreys Schmunzeln verschwand wieder und sie sah, wie Farbe in sein Gesicht stieg. Bevor er aber etwas sagen konnte, hob sie lachen die Hand. „Ein Scherz, nur ein Scherz.“
    Sie sah Erleichterung auf Geoffrey Gesicht erscheinen, auch wenn er nicht zu lachen begann. Einen Moment starrten sie sich noch an, dann atmete er schwer aus. „Das hatte ich wohl verdient.“
    „Oh ja, das hattest du.“
    „Nun gut, dann zur Kapelle?“
    „Du musst nicht mitkommen, das ist die klar, oder?“
    Er zuckte mit den Schultern und bedeutete ihr loszugehen, was sie auch sogleich tat. Kurze Zeit später passierten sie den Eingang zum Tempelviertel und bogen nach links zur Kapelle ab. „Auch wenn meine Worte harsch gewesen sein mögen“, meinte Geoffrey kurz bevor sie die Kapelle betreten würden, „so habe ich mir nur Sorgen gemacht. Du übernimmst doch gerne.“
    Sie drückte ihn freundschaftlich und lächelte. „Ich weiß. Aber ich weiß auch, dass ich etwas verändern muss, damit es mir gutgeht. Ich habe einfach nur noch nicht das gefunden, was mir helfen kann, aus dieser ganzen Situation herauszukommen.“ Das Lächeln war wieder von ihren Lippen verschwunden und sie schaute nach vorne. „Und nun ‚Pscht‘, wir wollen Innos nicht verärgern – oder zumindest nicht seine fleißigen und tiefgläubigen Diener.“
    Die kleine Kapelle war komplett leer, niemand war zu sehen, auch keine fegenden Novizen und Novizinnen. So begaben sie sich schnurstracks nach vorne und knieten beide sogleich nieder. Florence schloss sogleich die Augen und faltete ihre Hände zum Gebet.
    „Flo?“, flüsterte Geoffrey fragend.
    „Ja?“
    „Ich war schon lange nicht mehr…“
    „Sprich mir einfach nach, das wird schon.“
    Vielleicht ist es ja mal ganz gut, wenn er hier mal mit mir ist und versteht, wie sich so ein Glaube anfühlen mag. Vielleicht hilft er dann nicht nur mir, sondern ich auch ihm.
    „Innos…“

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    „Oh man, was für ein miserables Wetter“, maulte Geoffrey mit tief ins Gesicht gezogener Kapuze.
    „Naja, es könnte ja noch schlimmer sein, geht doch noch“, kam es nur von Florence, die ihre Kapuze aber auch tiefer ins Gesicht zog, um sich vor der steifen Brise etwas zu schützen. „Was wäre denn, wenn es regnen würde. Das wäre ja noch schlimmer, findest du nicht auch?“
    Geoffreys Antwort war ein nicht identifizierbares Gegrummel, dessen Aussage aber dennoch ganz klar war: beschwör es nicht noch herauf und es ist schon schlimm genug. Die kräftige Brise, die direkt vom Meer in die Stadt Thorniara zog, hatte gestern Abend bereits begonnen, die Temperaturen merklich abzukühlen. Dazu war eine graue Wolkenfront herangezogen, die sich nun hartnäckig hielt. Herbst. Während sie die Tage noch geglaubt hatte, dass es vielleicht doch schön war so im Herbst, so war sie sich dessen nun nicht mehr so sicher. Die Brise war noch vollkommen in Ordnung, sollte nun aber Regen dazu kommen, so würde es ganz schnell richtig ungemütlich und sie konnte Geoffrey schon ganz gut verstehen. Schließlich gehörten sie als Milizsoldaten der Stadtwache an und mussten bei jedem Wetter ihre Patrouillen schieben. Und wer denkt, dass sich Diebe und andere Kriminelle von etwas Regen abhalten lassen, der täuscht sich ganz gewaltig. Die werden eher noch aufmüpfiger.
    Sie bogen um die Ecke und erblickten vor sich bereits das Ende des Hafenviertels. Während sie beide gerne die Patrouillen durch das Handwerkerviertel mochten und sich auch mit dem Reichenviertel arrangieren konnten – Geoffrey war da viel besser aufgehoben als sie, vermochte er es doch, die Ignoranz und Eitelkeit vieler dort einfach zu übergehen und sie alle so zu nehmen, wie sie waren – so fanden sie beide die Arbeit im Hafenviertel als besonders anstrengend. Meist ging es um kleine Diebstähle, oft auch um betrunkene Matrosen oder gar Schlägereien, oft ausgelöst durch den erhöhten Alkoholkonsum vieler. Manchmal mussten sie auch der Hafenverwaltung helfen, ein Schiff genauer zu untersuchen. Alles keine besonders spannenden Aufgaben, oft gar sehr unangenehm. Aber es musste auch hier Präsenz gezeigt werden, gerade nach den Unruhen und Problemen der letzten Jahre.
    Kurz bevor sie ganz oben angekommen waren, kam ein aufgeregter Mann auf sie zu, dessen Gesicht rot und voller Furcht war. „Oh, Milizsoldaten. Oh, bitte helft mir. Oh…“ Er brach unter Tränen ab.
    Sogleich schritt Florence auf ihn zu und sprach mit beschwichtigender Stimme: „Ganz ruhig, Hilfe ist da! Wie können wir denn helfen?“
    „Meine Frau, meine Tochter… Sie, ich…“
    Florence machte einen weiteren Schritt auf den Mann zu und wollte eine Hand beruhigend auf seine Schulter legen, als sie die Blutspritzer auf dessen stoppeligem Gesicht sah. Ihr Blick schweifte hinunter zu seinen Händen, die nicht nur einige Spritzer Blut abbekommen hatten, sondern die blutverschmiert waren. Sogleich machte sie einen Schritt zurück und zog langsam ihr Schwert aus der Scheide. „Herr, weicht zurück und sagt uns, was geschehen ist.“
    „Ich… ich“, begann der Mann und suchte anscheinend nach Worten. „Ich kam nach Hause und da… ja, da…“
    „Habt ihr eure Frau gefunden?“, meinte Geoffrey, der herangetreten war und dessen Schwert ebenfalls gezogen war.
    „Ja, gefunden habe ich sie. Mit meiner kleinen Tochter und… und einem roten Teufel!“
    „Einen Teufel?“, fragte Florence vorsichtig.
    „Ja, so ein roter Teufel, ein ganz übler“, seine Stimme verdunkelte sich. „Er… er tat meiner Frau etwas an und als ich ihn ergreifen wollte, war er auch schon verschwunden in sie. Ich… ich konnte nur…“
    Florence atmete tief ein und aus, versuchte ganz ruhig zu bleiben, auch wenn sie schon ahnte, was geschehen war. „Bringt uns zu eurer Frau, zu eurer Tochter und wir helfen euch.“
    „Ja, wollt ihr das tun?“
    „Aber sicherlich. Wir sind Diener Innos.“
    Der Mann schaute einen Moment verwirrt, als er Innos‘ Namen vernahm, dann drehte er sich mit weiten Augen aber um und schritt voran. Florence und Geoffrey folgten ihm mit ausreichendem Abstand, beide weiter mit der Waffe in der Hand. Der Mann führte sie in eine Nebengasse und dort in eine weitere hinein, bevor er vor einem Haus mit offener Tür stehenblieb.
    „Hier, ja hier wohne ich. Der Teufel ist weg, dafür habe ich schon gesorgt.“
    Florence wandte sich Geoffrey zu. „Bleib du bei ihm und sieh zu, dass er sich beruhigt. Und schau nach, dass er keine Waffen hat. Ich gehe hinein.“ Geoffrey wollte zunächst protestieren, doch sie erhob die Hand. „Ich kann mich gut genug verteidigen, wir müssen hingegen lieber darauf achte, dass nicht mehr passiert mit ihm hier.“ Geoffrey gab nach und schritt zu dem Mann hinüber, während Florence all ihren Mut zusammennahm und das Haus betrat. Einen vorsichtigen Schritt nach dem anderen machte sie hinein, schaute sich sorgsam um und hielt ihr Schwert sicher vor sich. „Hallo?“, fragte sie ruhig aber bestimmt, und sogleich vernahm sie ein leises Wimmern.
    „Hi… Hier“, kam es aus der Ecke, wo sich auch das Bett befand. Florence lief schnellen Schrittes hinüber und blieb erschrocken ob des Anblicks vor einer Blutlache stehen. Dort, auf und neben dem Bett, lagen drei Körper: eine junge Frau, die leise wimmerte, ein kleines Kind, keine drei Jahre alt, und ein junger Mann. Der Mann und die Frau waren beide eng umschlungen, das Kind lag halb unter ihnen. Florence steckte das Schwert sogleich weg und eilte hin. Sie kniete neben der jungen Frau. „Nein, mein… mein Kind.“
    „Sofort, ich schaue sie mir gleich an, aber was ist mit euch?“
    „Ich…“, flüsterte die junge Frau noch kurz, dann verstumtme sie und entließ einen letzten Atemstoß, bevor ihre Augen starr wurden. Der Mann daneben, dessen Kehle und Brust durchstochen waren, wirkte auf den ersten Blick bereits tot. Deshalb wandte Florence sich stattdessen dem kleinen Mädchen zu. Zunächst glaubte sie auch bei diesem, dass es tot sei, dann aber sah sie eine Zuckung.
    „Oh, keine Angst, Hilfe ist hier.“
    Sie schob sogleich die anderen beiden von dem Kindeskörper hinunter. Auch das Mädchen hatte eine Schnittwunde, diese aber war nur oberflächlich. Es atmete kräftig genug, dass Florence nicht glaubte, sie würde gleich sterben.
    „Kannst du mich hören?“ Keine Regung. Mist. Florence hob die Kleine hoch und lief zur Tür hinaus. Sowohl das Mdchen als auch die Milizsoldatin waren nun beide von Blut bedeckt, mussten ein tragisches Bild abgeben. Draußen angekommen sah sie Geoffrey, der den Mann nun am Boden festhielt und erschrocken zu ihr aufschaute. „Die Frau und der Mann sind tot, beide offensichtlich getötet worden, die Kleine hier aber scheint es schaffen zu können. Ich bringe sie ins Tempelviertel zu den Heilern.“
    „Ja, macht das! Ich halte ihn fest.“
    „Wenn ich eine Wache sehe, werde ich Verstärkung schicken lassen.“
    „Ach, das schaff ich schon“, scherzte Geoffrey, doch sie sah ihm an, dass er gerne Hilfe hätte. „Keine Eile.“
    Und dann sprintete Florence mit dem Mädchen im Arm los. Hoffentlich können sie ihr noch helfen. Oh Innos, steh ihr bei!

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    Müde und erschöpft saß Florence an dem Bett des kleinen Mädchens, das sie gestern blutüberströmt aus dem Haus gerettet hatte. Wie sie bereits dort gedacht hatte, war das kleine Mädchen körperlich relativ unversehrt. Es hatte eine Schnittwunde im Gesicht, diese war aber eher oberflächlich und keinesfalls lebensbedrohlich. Am restlichen Körper, so die Heiler, war sie unversehrt. Doch die Kleine wollte nicht aufwachen. Zwischendurch schien es kurzzeitig so, sie murmelte gar etwas und ihre Augen bewegten sich unter den Lidern, doch sie öffnete diese niemals. „Schock. Wer weiß, was das arme Würmchen erleben musste? Was es gesehen hat?“, hatte einer der Heiler kopfschüttelnd und mit betrübter Miene gemeint.
    Ja, was sie wohl gesehen haben muss? Ihre Mutter erstochen durch den Vater? Dazu noch der andere Mann? Was auch immer die beiden gehabt haben müssen, nichts konnte eine solche Bluttat auch nur ansatzweise rechtfertigen.
    Sie strich vorsichtig über die Stirn des Mädchens. Das Blut, welches überall an ihr geklebt hatte, hatten die Heiler und Heilerinnen weggewaschen und die Kleine dann in frische Kleidung gesteckt. Diese passte nicht perfekt, aber sie reichte derzeit vollkommen aus. Nun sah die Kleine, die die Heilerinnen dann doch auf dreieinhalb oder gar vier schätzten, wieder gesünder aus.
    „Du arme kleine Maus“, flüsterte Florence. „Es tut mir so leid, was du miterleben musstest. Aber das ist vorbei, das hat du überstanden. Und hier sind viele, die dich kennenlernen und dich beschützen wollen.“
    Sie hatte sich vorgebeugt und die Worte in das Ohr der Kleinen geflüstert, weshalb sie die Schritte der Heilerin nicht bemerkt hatte. Sie stand nun hinter ihr. „Wie geht es ihr?“
    Florence schreckte hoch und schaute zu der Heilerin. „Sie wirkt so gesund. Aber sie will nicht aufwachen.“
    Die Heilerin beugte sich vor und fühlte die Stirn der Kleinen, dann öffnete sie vorsichtig ein Auge und schaute hinein. Die Kleine zuckte leicht. „Ihr Körper ist gesund, daran liegt es nicht. Sie scheint auch keine Gifte eingenommen zu haben oder so. Es ist ihr Geist, der gerade nicht damit zurechtkommt, was geschehen ist. Traurig.“ Dann schaute die Heilerin wieder zu Florence und musterte sie. „Ihr habt die Kleine definitiv gerettet. Aber vielleicht mögt ihr euch etwas ausruhen?“
    Die Milizsoldatin schüttelte entschieden den Kopf.
    „Nun, dann macht euch wenigstens frisch. Ihr habt noch überall Blut am Körper – und ihr riecht auch sehr danach.“
    Florence schaute die Heilerin kurz ungläubig an, dann senkte sie ihr Haupt und roch vorsichtig. Sofort riss sie ihre Nase wieder hoch. „Oh, das ist mir gar nicht aufgefallen. Ich war so vertieft darauf, die Kleine zu beschützen und jede ihrer Bewegungen zu verfolgen, dass mir das entgangen ist.“
    Die Heilerin nickte verständnisvoll. „Das ist nur verständlich.“
    „Aber ich will sie nicht alleine lassen. Nicht, dass sie aufwacht und niemand ist da.“
    „Ich bleibe an ihrem Bett, bis ihr wieder da seid.“
    Die Milizsoldatin bedankte sich nickend und strich der Kleinen noch einmal über die Stirn, dann stand sie auf und streckte sich. Alle Muskeln schmerzten, ihr Körper war einfach zu lange in sitzender Haltung gewesen. „Ich beeile mich.“
    Die Heilerin, die etwas älter als sie sein musste, lächelte. „Macht in Ruhe – und besorgt euch vielleicht noch etwas zu essen. Ihr hattet bestimmt seit gestern nichts mehr.“
    Daraufhin gewiesen knurrte der Magen der Milizsoldatin. „Gute Idee. Ich bin bald wieder da.“
    Und damit verließ sie das Bett und kurz darauf die Heilerstätte im Tempelviertel. Schnell etwas frisches anziehen, mich kurz waschen und dann etwas auf dem Weg zurück essen. Ja, das klingt nach einem Plan. Und vielleicht finde ich auf dem Markt oder im Handwerkerviertel noch etwas für die Kleine.

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    Nachdem sich die Milizsoldatin gestern frisch gemacht und auch etwas für ihren leeren Magen gekauft hatte, war sie auf schnellstem Weg wieder in die Heilerstätte im Tempelviertel zurückgekehrt. Eine Kleinigkeit für das kleine Mädchen hatte sie nicht auftreiben können, sie hatte aber auch nicht zu lange wegbleiben wollen. Stattdessen war sie schnell wieder an das Bett der Kleinen gekommen und hatte dort den restlichen Tag verbracht. Geoffrey hatte zwischendrin kurz vorbeigeschaut und ihr mitgeteilt, dass der Mann, den sie verhaftet hatte, bald dem Richter vorgeführt würde und dass sie beiden sicherlich aussagen müssten. Nach gut einer Stunde war er aber wieder weggegangen und hatte Florence alleine gelassen.
    Einen Tag später nun war Florence gerade auf dem Weg zum Tempelviertel. Sie hatte ihren Fähnrich davon unterrichtet, dass sie die nächsten Tage ohne Sold freinehmen wollte, um sich um das kleine Mädchen zu kümmern und man hatte diesem Wunsch stattgegeben. Deshalb war sie bereits am Morgen am Bett der Kleinen gesessen und hatte ihr tatsächlich etwas Haferschleim gereicht, als diese wach war – zumindest meinten die Heiler und Heilerinnen, dass sie immer wieder wach war, dass sie aber derzeit nicht auf irgendwelchen Reize reagierte. Das Essen und etwas Wasser, sofern man es ihr aber an den Mund reichte, nahm sie langsam und bedächtig an. Wenigstens etwas.
    Nun auf dem Weg durch das Handwerkerviertel schaute die Milizsoldatin sich ein wenig um. Sie kannte das Viertel mittlerweile wirklich gut, wusste wo welcher Laden und welcher Handwerker war, dennoch hatte sie gestern kein Glück gehabt. Heute nun aber war die Tür des Schreiners auf, zu dem sie wollte. Sie trat langsam heran und klopfte.
    „Herr Silvan, seid ihr da?“
    „Herein, herein“, kam es von drinnen.
    Florence trat ein. Der Raum des alten Schreiners roch nach Holz, nach Harz, nach Späne. „Guten Mittag, Herr Silvan“, meinte sie dann, als sie den alten Mann auf seinem Stuhl erblickte. Er war gerade dabei etwas zu schnitzen, das stark nach einem Tischbein aussah. „Entschuldigt die Störung, aber ich hoffe, dass ihr vielleicht einen kurzen Moment Zeit habt?“
    „Ah, die Milizsoldatin. Natürlich habe ich Zeit für euch, Frau …“
    „Einfach nur Florence.“
    „… Florence. Wäre mir auch gleich wieder eingefallen.“ Der Alte lachte kurz. „Wie kann ich euch denn helfen?“
    Die junge Frau schaute sich kurz um. „Ich weiß gar nicht, ob ihr es könnt. Ich bin auf der Suche nach einem Spielzeug für ein kleines Mädchen, etwa 4 Jahre alt. Aber ich sehe bei euch hier nur Möbel.“
    „Das ist auch das, was ich mache.“ Der alte Mann stand mit einem leisen Stöhnen auf. „Aber das heißt nicht, dass ich nur das kann.“ Er trat an die Theke und kramte unterhalb dieser, dann zog er eine kleine, hölzerne Figur hervor. „Ich hatte einmal mehr, aber ich hatte lange keine Kundschaft mehr.“
    Er reichte Florence die kleine Figur. Die Milizsoldatin musterte das kleine, hölzerne Ding. Es war ganz eindeutig ein kleines Mädchen, das aber erstaunlicherweise kleine Flügel besaß. Es war eine wunderschöne Arbeit. „Ich glaube, dass ihr dies gefallen wird. Wie viel bekommt ihr hierfür?“
    Der alte Mann winkte ab. „Gar nichts. Ihr habt mir nach dem Einbruch so sehr geholfen, da ist das doch das Mindeste, was ich zur Entschädigung geben kann.“
    „Oh Nein, das brauch ihr nun wirklich nicht, es ist doch meine Pflicht.“
    „Ihr seid weit darüber hinausgegangen, kamt die Tage danach immer wieder und habt auch meine Frau beruhigt. Dies hat viel geholfen und ich kann mir nicht vorstellen, dass dies auch eure Pflicht ist.“
    Die junge Milizsoldatin lächelte daraufhin und nickte dankend. „Wenn ihr noch etwas finden sollte, vielleicht auch etwas, das sich bewegen kann, so würde ich mich freuen. Und dies würde ich dann auch bezahlen – auch wenn ihr dies nicht mögt.“
    Nun grinste der alte Schreiner. „Kommt die Tage wieder. Vielleicht habe ich dann etwas.“
    „Möge Innos euch schützen.“
    „Und auch euch.“
    Mit einem breiten Lächeln verließ die Milizsoldatin den Laden wieder und blieb draußen vor der Tür stehen. Damit hatte sie nicht gerechnet. Nein, ganz und gar nicht. Was für eine liebe Geste. Und sie hatte sich bemüht, hatte versucht alles wieder besser zu machen für die zwei. Würden andere dies nicht machen? Das kann ich mir gar nicht vorstellen. Vielleicht ist es doch die richtige Arbeit für mich?
    Fragen über Fragen, für die sie nun keine Zeit hatte. Schnellen Schrittes begab sie sich wieder in Richtung des Tempelviertels. Vielleicht war die Kleine ja nun wach.

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    Seit Tagen verbrachte die Milizsoldatin jede freie Minute am Bett des kleinen Mädchens, dessen Namen sie immer noch nicht kannten. Nachdem sie sich ein paar Tage freigenommen hatte, war sie vor 2 Tagen doch wieder in den aktiven Dienst gegangen und nur zu den Mahlzeiten sowie nach der Patrouille in der Heilkammer gewesen. Das Mädchen schien sich körperlich zu erholen, nahm Essen und Trinken zu sich. Leider aber reagierte sie auf keine anderen Reize. Wenn sie die Augen auf hatte, so starrte sie nur an die Decke. Oft wimmerte sie auch zwischendurch, schloss die Augen und zog die Beine an. Dann schlief sie oft ein.
    So auch jetzt. Florence hatte heute erst am Nachmittag Dienst und verbrachte deshalb den Vormittag in der Heilkammer. Vor gut einer Stunde hatte sie der Kleinen etwas Haferbrei gereicht, dazu ein Glas Milch. Die Kleine hatte es unbewusst alles aufgenommen. Anschließend hatte Florence versucht sie etwas zu waschen und frisch zu machen, doch das kleine Mädchen reagierte nicht so gut auf Berührungen und heute schien ein besonders schlechter Tag zu sein. So hatte die Milizsoldatin es auch gleich wieder gelassen.
    „Wir haben sie gestern Abend ganz frisch gemacht“, hatte die Heilerin gemeint, als sie kurz vorbeigeschaut hatte, weil Florence leise mit sich selbst schimpfte. „Vielleicht lässt sie es ja nachher wieder zu.“
    „Könnt ihr denn nichts machen? Könnt ihr ihr nicht helfen? Ich weiß, dass die Heilmagie viel bewirken kann, auch mit dem Geist.“
    Die Heilerin hatte nur den Kopf geschüttelt. „Wir können viel machen, das stimmt, aber auch keine Wunder wirken. Und die Kleine braucht einfach Ruhe und Zeit. Wenn sie sich genug erholt hat, dann wird sie auch wieder aus ihrem Versteck hervorkommen. So lange können wir einfach nur warten.“
    Warten. Ja, das war nicht unbedingt ihre größte Stärke. Das hatte sie vor noch gar nicht so langer Zeit erlebt, als sie mit Meister Isgaroth in ein Gespräch über ihren Glauben und ihre Zukunft vertieft gewesen war. Und nun sollte sie einfach hier herum sitzen? Sie schaute auf die kleine hölzerne Puppe, die sie für die Kleine gekauft hatte und die hier nun auf dem Nachttisch stand.
    Oh Innos, hilf dem kleinen Mädchen! Ich weiß, ich bin nicht immer die gläubigste, zweifele oft an mir, gar an dir, aber lass die Kleine nicht leiden. Hilf ihr, oh Innos!

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    Es war schon verwunderlich, wie ein einzelnes Ereignis Pläne komplett über den Haufen werfen konnte. Ein Geschehnis, das man selbst nicht beeinflussen konnte, das einen aber dann für eine ganze Zeit, ja vielleicht für immer zu beeinflussen mochte. So ein Ereignis hatte sich vor einer Weile der jungen Florence ereignet und es hatte ihr Leben komplett über den Haufen geworfen. Ihre Pläne mehr zu tun, sich mehr zu engagieren hatten sich nicht in Luft aufgelöst, sie waren aber verschoben worden, denn seitdem die Milizsoldatin das kleine Mädchen gerettet hatte, verbrachte sie den größten Teil ihrer freien Zeit am Bett der Kleinen.
    So auch heute wieder. Sie hatte vor einer guten Stunde die Patrouille mit Geoffrey beendet und war sogleich ins Tempelviertel und dort in die Heilkammer gegangen, um die Kleine zu sehen. Sie hatte sich mittlerweile eine Routine angewöhnt, die sie trotz des Stresses zu schätzen gelernt hatte: zunächst wusch sie das kleine Mädchen, wenn sie ankam, dann reichte sie ihr etwas zu essen an und danach erzählte sie ihr Geschichten. Manchmal kam eine der Heilerinnen dazu und half ihr mit Geschichten über Innos, über König Rhobar und andere besonders wichtige Personen in der Geschichte Myrtanas aus, oft aber war Florence auch alleine bei der Kleinen und erzählte, streichelte ihre Wangen oder kämmte ihr Haar. All solche Dinge, die sie als Kind immer gemocht hatte und bei dem sie hoffte, dass die Kleine davon ein gutes Gefühl erhalten würde. Schließlich sollte sie irgendwann wieder richtig aufwachen.
    „Ich kann nicht mehr sagten als die letzten Wochen“, hatte die Heilerin heute zu Florence gemeint. „Ihr Körper ist wach, arbeitet und nimmt ja auch Essen und Trinken auf. Es ist ihr Geist, der nicht möchte. Er hält sie zurück.“
    „Aber sie kann uns hören?“
    „Das wissen wir nicht. Wir gehen davon aus, dass es auf jeden Fall nicht schadet. Wir haben es auch schon mit der Geistesheilung versucht. Die Kleine hat keine Geisteskrankheit, ihr Geist selbst ist nur zu verängstigt, zu verletzt. Sie muss da selbst wieder herauskommen, aber ich bin der festen Überzeugung, dass eure Worte ihr helfen werden, Milizsoldatin.“
    Und so saß Florence wieder am Bett und erzählte dieses Mal nichts über Innos, sondern sie sprach von ihrer Zeit im Sumpflager, von den großartigen Erlebnissen dort. Magische Lichter, gefräßige Sumpfhaie, Templer und Baals. Besonders sprach sie aber davon, wie sie aus der Angstsituation mit dem Alchimisten in dieses Lager gekommen war, wie sie gelernt hatte wieder neuen Mut zu fassen und vor allem auch Freude zu haben. Viele tolle Feiern, große Abendessen mit Freunden, Schlittschuhfahren auf dem zu geeisten See unterhalb des Klosters der Heiligen Allianz. Je länger sie davon sprach, desto mehr verspürte sie die Freude selbst, die sie damals erlebt hatte. Dies war die Zeit vor ihren dunklen Jahren, vor der Vereinsamung, aus der sie nur schwerlich wieder herausgekommen war. Und nun war sie hier, eine Milizsoldatin im Dienste Innos. Hier bei der Kleinen.
    Sie war so vertieft in ihre Worte und Gefühle, dass sie zunächst gar nicht spürte, dass das kleine Mädchen ihre Hand drückte und sie mit großen, müden Augen anschaute. Als sie es dann mitbekam, musste Florence lachen. „Oh, hallo. Endlich sehen wir deine schönen Augen. Hallo Kleine.“ Sie legte ihre andere Hand auf die des Mädchens und lächelte sie weiter an. „Ich bin Florence. Eine Milizsoldatin. Weißt du, was das ist?“ Die Kleine, die bislang nur die Augen geöffnet hatte, nickte langsam. „Dachte ich mir doch, du bist ja schließlich auch ein schlaues, kleines Mädchen. Möchtest du mir vielleicht deinen Namen verraten?“
    Erneut nickte die Kleine und öffnete den Mund. Doch es kamen keine Worte heraus, nur ein Gekrächze und Gehuste. Florence nahm sogleich einen Becher Wasser in die Hand und reichte ihn der Kleinen, die gierig ein paar Schlücke daraus trank.
    „Du musst gar nicht reden. Deine Stimme wird bestimmt bald wieder da sein, aber vielleicht wirst du ja erst einmal wach. Hast du noch mehr Durst? Hast du Hunger?“ Die Kleine schaute verstohlen, dann nickte sie eifrig. „Gut, dann lass mich mal eben etwas holen“, meinte Florence und wollte aufstehen, doch die Kleine ließ ihre Hand nicht los. „Keine Sorge, ich komme gleich direkt wieder“, sprach Florence, doch der Griff der Kleinen wurde nur fester. Die Milizsoldatin ließ sich wieder tiefer in den Stuhl sinken und lächelte. „Gut, ich bleibe hier. Wir kriegen so sicherlich auch gleich etwas. Soll ich dir bis dahin noch etwas erzählen?“
    Wieder nickte die Kleine eifrig und lächelte sogar etwas.
    „Gut. Wo war ich denn? ‚Ach ja, im Sumpflager…“

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    Hafen

    „Nächster!“
    Der Soldat der Hafenwache blickte Kiyan mit einer Mischung aus Genervtheit und Ungeduld an, hatte dabei die Hand fordernd ausgestreckt. „Reichsbürgerurkunde!“, setzte er knurrend nach. Der Gortharer räusperte sich und zog das Dokument aus den Tiefen seiner Ausrüstung, das ihn als stolzen Bürger des Herzogtums Gorthar auswies. Als der Soldat dies las, schüttelte er den Kopf und spuckte aus.
    „Ziemlich weit weg von zuhause, mein Freund.“
    „Ja.“, antwortete Kiyan nur einsilbig und hielt nun seinerseits fordernd die Hand hin. „Darf ich jetzt gehen, nachdem klar ist, woher ich komme?“
    Der Soldat knirschte mit den Zähnen. „Nur Bürgern des Großreiches von Myrtana ist es gestattet, Waffen innerhalb der Stadtmauern der Ordensstadt Thorniara zu tragen“, trug er vor wie einstudiert, „Alle anderen müssen ihre Waffen abgeben und kriegen sie beim Verlassen der Stadt wieder ausgehändigt.“
    Der Gortharer unterdrückte einen unflätigen Ausruf. In seiner Heimatstadt waren immer wieder allerlei Söldner, Abenteurer und Rumtreiber mit Waffen herumlaviert. Die Oberen der Stadt hatten da auch selten etwas gegen gehabt, bedeutete eine solche Ansammlung von Reisenden doch meist gute Einnahmen in Tavernen und Unterkünften. Als er jedoch merkte, dass der Soldat wartete, öffnete Kiyan den Waffengurt und reichte das Breitschwert an einen Untergebenen des Soldaten.
    „Nordmarisch, hm?“, bemerkte der Truppführer, während er Kiyan die Papiere zurückgab. „Erstanden oder gestohlen?“
    „Was?!“, fuhr Kiyan auf, „Sehe ich wie ein beschissener Dieb aus?!“
    „Mäßige dich, Gortharer. Du ahnst gar nicht, wie der Schmuggel mit nordmarischen Relikten und Kulturgegenständen brummt. Wir haben hier mal einen Kutter aufgebracht, der Nebelgeist nach Torgaan schmuggeln wollte. Schnaps! An Ureinwohner!“
    Der Soldat schüttelte den Kopf. „Wo führt dich deine Reise hin?“
    „Ins Umland der Stadt. Ich besuche einen Bekannten im Dorf vor der Stadt.“
    „Gut, dann bringen wir deine Klinge zum dortigen Stadttor. Der Nächste!“, kanzelte ihn der Soldat ab.
    Sich eine derbe Beleidigung verkneifend, machte sich Kiyan auf den Weg.
    Geändert von Kiyan (16.03.2021 um 09:42 Uhr)

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    »Sie ist erwacht!«
    Ortar lief die Treppe hinab, ja stürtzte fast hinunter, so schnell wollte er die Botschaft an seinen Herrn überbringen.
    »Varumar, mein Herr. Euer Gast oben im Zimmer ist wach. Nach all den Jahren ...«
    Es war wirklich ein Wunder.
    »Dann ist es endlich geschehen!«, frohlockte Varumar.
    »Nicht, dass ich das nicht erwartet hätte«, beeilte er sich, schnell hinterherzuschieben. Schließlich wollte er keine Zweifel an seinen alchimistischen Fähigkeiten aufkommen lassen.
    »Ich werde mich in Kürze zu ihr begeben. Doch zuerst haben die Geschäfte Vorrang.«
    »Wir Ihr wünscht, mein Herr.« Ortar verbeugte sich.
    die Erfolgreiche Behandlung der Frau oben im anderen Geschoss würde Varumar sicher einige Vorteile bei seinen Geschäftspartnern verschaffen. Er konnte nun die Wirksamkeit der Mittel, die er verkaufte, am eigenen Beispiel belegen.
    Und was seine anderweitigen Geschäfte und Vereinbarungen anging, denen er als Mitglied einer Geheimloge nachging, so hatte Ortar darin keinen Einblick. Neugierig war er ja, aber vermutlich wusste Varumar noch nicht einmal, dass er von deren Existenz wusste. Irgendwas mit Alchimie und dunklen Künsten, hatte er sich zusammengereimt. Wenn das die Feuermagier wüssten, wären sie sicher nicht erfreut, konnte er sich vorstellen. Aber einerseits bezahlte ihn sein Herr soweit, dass Ortars Auskommen gesichert war - und das war schon viel in den heutigen Zeiten - und andererseits hatte er nichts als Vermutungen vorzuweisen. Also wozu Staub aufwirbeln?

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    Nienor konnte sich nicht daran erinnern, wie sie hierher gelangt war. Und auch nicht, wo sie war. Ein Raum, weiß gekalkte, steinerne Wände, das Bett, in cdem sie lag gut gefügt und mit einigen Schnitzereien verziert. An der gegenüberliegenden Wand eine Kommode, vor dem Bett eine Kiste.
    Wenn sie vom Bett aus aus dem Fenster schaute, konnte sie den Leuchtturm an der Hafenmole von Thorniara sehen. Also war sie auf Argaan. Die Machart des Bettes und die Wände aus behauenem Werkstein ließn auf ein recht wohlhabenes Haus schließen. Die Burg war es nicht, vielleicht irgendeines der Händlerhäuser in der Stadt in der Nähe des Hafens? Sie überlegte fieberhaft, aber es fiel ihr niemand ein, den sie dort kannte. So oft war sie nicht in Thorniara gewesen, um sich unter den Bewohnern viele Bekannte zu schaffen. Im Grunde war sie doch nur in Thorniara, um Aufträge des Ordens ...
    Der Orden!
    »Ich muss ...« Sie versuchte, aufzustehen, setzte die Beine auf den Boden und knickte weg.
    Die Muskeln hatten sich zurückgebildet. Wie lange hatte sie hier gelegen? Wieviel Zeit war vergangen? Und in wessen Haus befand sie sich?
    Vor der Tür waren Schritte zu hören. Nienor legte sich wieder zurück ins Bett und zog die Decke hoch.

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    Die Tür öffnete sich.
    »Ich grüße euch«, rief der in ein langes kuttenartiges Gewand gekleidete Mann, der im Türrahmen erschien.
    »Mein Name ist Varumar. Wie geht es Euch?«
    Doch er ließ Nienor gar nicht erst zu einer Antwort anheben.
    »Ich bin so froh, dass Ihr nach all der Zeit wieder erwacht seid. Ihr müsst wissen, Ihr lagt hier viele Monate. Doch ich hab die Hoffnung nie aufgegeben, dass euch meine Fähigkeiten als Heiler wieder genesen lassen würden.«
    Er stand nun neben Nienors Bett.
    »Vielen Dank ... nehme ich an«, antwortete Nienor, »doch wieso bin ich hier? Was ist passiert?«
    »Oh, richtig«, antwortete Varumar, »Ihr wisst es natürlich nicht ... Meine Angestellten fanden euch in einer Gasse nicht weit von hier. Es schien ihnen, dass Ihr ein Opfer eines Überfalls geworden wart. Sie brachten Euch hierher und ich versuchte, Euch so gut ich es vermochte, wieder herzustellen. Ich bin froh, dass meine Versuche nun endlich Wirkung gezeigt haben.«
    »Ein Überfall? Aber wer ...« sie verstummte. Das würde Varumar sicher auch nicht wissen.
    »Haben Eure Leute irgendetwas gefunden? Irgendwelche spuren? Hinweise auf die Angreifer?«
    Seltsam, dass sie sich an nichts erinnern konnte.

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    »Nein, leider konnten wir keinen der Angreifer stellen«, bedauerte Varumar.
    »Meine Leute haben Euch dann in mein anwesen getragen und da ich mich seit langem mit Heilungsfähigkeiten befasse und mich deshalb mit verschiedenen Tränken gut auskenne, habe ich die Hoffnung nie verloren, Euch retten zu können.«
    Er strich sein Geqand glatt. »Ich hoffe, Ihr hättet vielleicht eine Erinenrung an das, was geschehen ist.«
    Nienor überlegte.
    »Nein, da ist nichts. Ich hatte den auftrag, im Händlerviertel einen Wachrundgang durchzuführen, das weiß ich noch«, antwortete sie dann.
    »Aber da das nun schon so lange her ist, dürfte sich das erledigt haben.«
    Sie wunderte sich, dass niemand vom Orden hier war.
    »Wollt ihr nicht einen Boten schicken, um den Orden zu informieren, dass ich wohlaufbin?«
    Varumar hob die Hände in einer Abwehrhaltung leicht an. »Neion nein. Ihr seid noch viel zu schwach. Erholt Euch bitte erst weiter, ehe wir euch den ganzen Befragungen aussetzen. Genießt die Zeit in meinem Haus«, schlug er vor.
    »Ja, vielleicht muss iich nach so langer Zeit erst wieder lernen, meine Muskeln zu nutzen. Zu Kräften kommen ... Ich danke Euch für eure Gastfreundschaft. Und alles ...«
    »Gut, ich werde Euch jetzt erst einmal verlassen. Wenn Ihr irgendetwas benötigt, ruft nach Ortar, meinem Bediensteten.«
    Und damit verließ Varumar das Zimmer.
    Nienor schlug die Decke zurück, schwang die Beine aus dem Bett und versuchte, vorsichtig aufzustehen.

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    Ein langes, einfaches Leinenhemd fiel ihr bis an die Waden, nur die Füße ragten darunter hervor. Entschlossen erhob Nienor sich. Wackelig, sich am Bettpfosten abstützend und mit vorsichtigen Bewegungen versuchte sie, einige Schritte zu laufen. Denn nach den Erklärungen Varumars musste sie schon eine lange Zeit hier liegen. Überraschenderweise fielen Nienor die Bewegungen leichter, als sie dachte. Sie versuchte, etwas mehr Gewicht auf ihre Beine zu verlagern und auch das klappte besser als sie erwartet hatte.
    Nienor hörte Schritte auf der Treppe, die Stufen knarksten. Schnell ließ sie sich wieder ins Bett fallen und zog die Decke über ihren Körper, dabei darüber nachdenkend, weshalb die ersten Schritte so einfach gefallen waren.

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    Erneut öffnete sich die Tür.
    Ortar betrat den Raum, in den Händen einen Korb mit Speisen und einem Krug Wasser.
    »Ich bin Ortar. Varumar trug mir auf, Euch das hier zu geben«, erklärte er und stellte den Korb auf die Kommode.
    »Darin findet ihr Brot und Fleisch und Obst. Und Wasser.«
    »Ortar«, fragte Nienor, »wisst Ihr, wie lange ich schon hier liege?«
    »Mhm ...«, erwiderte er gedehnt. »Lasst mich mal überlegen. Das müssten jetzt bald drei Jahre sein.«
    Nienor ar wie vom Donner gerührt.
    »So lange ...«, hauchte sie stimmlos.
    »Und all die Zeit lag ich hier ohne Bewusstsein?«
    »Ja, so war es. Mein Herr hat jedoch immer dafür gesorgt, dass es Eurem Körper an nichts fehlte. Und er hat auch ...«
    Er stockte.
    »Was hat er?«, fragte Nienor. »Erzählt es mir bitte!«
    »Nun ... ich weiß nicht, ob es mir ansteht, dies zu erwähnen. Aber er hat einige Fähigkeiten in der Herstellung wirkungsvoller Tränke. Wenn Ihr versteht, was ich meine. Jedenfalls hat er sie in den letzten Jahren sehr verbessert, wie er anderen gegenüber immer wieder betonte. Ich hörte manches Mal, wie er davon sprach, wenn ich in der Nähe war, er mich jedoch nicht bemerkte.«
    In Nienor arbeitete es. War sie das Experiment eines Alchemisten? Oder wurde sie zufällig von einem kundigen Menschen gerettet und sollte ihm dafür dankbar sein?
    »So lange ...«, seufzte sie. Wohin es wohl die Menschen verschlagen hatte, die sie kannte?
    »Ich danke Euch, Ortar.«
    Der Diener Varumars verließ den Raum wieder und schloss die Tür hinter sich, Nienor in Grübeln versunken zurücklassend.

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    Ein einziges Ereignis, das das Leben der Milizsoldatin Florence vor nun mehr zwei Jahren gehörig auf den Kopf gestellt hatte. Ein Ereignis, mit dem sie niemals gerechnet hatte, das sie die letzten zwei Jahre viele Nerven und Ruhe gekostet hatte – dennoch aber auch ein Ereignis, das sie nicht mehr missen möchte.
    „Cordelia, bist du fertig?“, rief Florence und drehte sich kurz um. „Ich muss zu meiner Schicht.“
    Erst geschah nichts, dann hörte Florence ein Poltern und kurz darauf auch leises Schimpfen. Die Milizsoldatin musste Schmunzeln. Das war vor zwei Jahren noch ganz anders gewesen, als sie das kleine Mädchen, gerade erst vier Jahre alt, nach dem Tod der Mutter aufgenommen hatte. Nun ja, nicht direkt aufgenommen. Sie hatte stattdessen monatelang an ihrem Bett verbracht und darauf gewartet, dass sie wieder wach wurde. Als dies endlich geschehen war, war Florences Leben in eine ganz andere Richtung gegangen als zuvor. Nun war sie nicht mehr nur eine Milizsoldatin, die mit Geoffrey zusammen durch die Straßen Thorniaras zog und Ambitionen hatte weiter aufzusteigen. Nein, nun war sie für das Leben eines kleinen Mädchens verantwortlich, das sonst niemanden mehr hatte.
    Sie packte die zwei Taschen vor ihr mit etwas zu essen und legte beiden auch einen Trinkschlauch bei. Dann schaute sie zurück zum Zimmer. „Cordelia?“
    „Ich komme“, rief eine Kinderstimme, kurz bevor diese dann wieder in Schimpfen überging, weil sie anscheinend über ihr H-Spielzeug gestolpert war. Kurz darauf hörte Florence tapsende Schritte in der Wohnküche und dann stand ein junges Mädchen neben der Milizsoldatin. Sie rieb sich die verträumten Augen. Florence fuhr ihr durch das wuschelige braune Haar. „Florence, lass das.“
    „Aber so sieht es besser aus“, kam es von der Milizsoldatin. „Alles ganz durcheinander. Hast du deine Bürste nicht gefunden?“
    „Ich mag keine Bürste. Die Haare sind gut.“ Cordelia schaut auf die beiden Taschen. „Kann ich etwas trinken?“
    Die Milizsoldatin nickte. „Lass aber noch etwas drin. Du musst nicht immer die arme Tante Alma durch die Straßen zum nächsten Brunnen treiben, weil du deinen Trinkschlauch schon geleert hast, bevor du da bist.“
    Die Kleine reagierte gar nicht darauf, sondern trank nur etwas. „Holst du mich nach der Schicht?“
    „Habe ich dich jemals nicht geholt?“, kam es von Florence, die sich nun zur Cordelia hinunter gebeugt hatte und die Kleidung richtete.
    „Kommt Onkel G… frey auch mit?“
    Cordelia konnte wie eine Weltmeisterin schimpfen, den Namen von Geoffrey aber richtig auszusprechen fiel ihr noch immer schwer. „Vielleicht. Ich weiß nicht, ob er Zeit hat. Aber ich bringe dir etwas Leckeres zu essen mit.“
    Die kleine Cordelia grinste, dann stapfte sie auch schon zur Treppe hin. Sie griff das Geländer und machte vorsichtig einen Schritt nach dem anderen. „Tante Alma“, rief sie zugleich.
    Florence musste lachen. Nach den ersten Wochen in der Unterkunft der Milizsoldaten und -soldatinnen hatte Florence durch einen Zufall nach einem Einsatz zwei kleine Zimmer angeboten bekommen für sich und Cordelia. Sie waren nichts Besonderes, aber sie waren genau richtig für die beiden. Nun lebte sie schon seit zwei Jahren bei Alma und ihrem Mann Paul.
    „Warte auf mich, Cordelia. Nicht, dass du wieder hinfällst.“
    Doch die Milizsoldatin hörte bereits wieder Almas verzückte Stimme und Cordelias Lachen.
    Wer hätte jemals gedacht, dass ich mich um ein Kind kümmern würde?, dachte sie, als sie sich auf den Weg hinunter und danach zum nächsten Dienst machte.

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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Florence ist offline
    Arbeit, Arbeit. Tagein, tagaus. Jede Woche zu einer anderen Zeit, jede Woche mit neuen Herausforderungen, mit neuen Problemen – und mit neuen menschlichen Tragödien. Manche Tage liebte die Milizsoldatin, die sich mit ihren bald 36 Jahren nicht mehr jung schimpfen durfte, ihre Arbeit sehr, an anderen Tagen kam sie an ihre Grenzen. So auch heute: Während der größte Teil ihres Dienstes ruhig vonstatten gegangen war und Geoffrey und sie nichts zu tun gehabt hatten, so hatte dies alles abrupt geendet, als ein junger Mann blutüberströmt aus einem der Häuser im Hafenviertel gekommen war, ein Messer weiterhin in seiner Hand. Sogleich hatten Florence und Geoffrey ihre Schwerter gezogen und versucht den Mann zu beruhigen. Dies hätte auch geklappt, wäre nicht eine junge Frau hinterhergelaufen, die sich mit einer Hand eine Wunde am Bauch hielt und mit der anderen Hand einen Schürhaken als Waffe nutzte. Bevor die beiden auch nur einen Schritt auf die beiden hin hatten machen können, hatte die junge Frau bereits den Schürhaken in die Schulter des Mannes gerammt, wohingegen dieser schmerzerfüllt sein Messer so um sich herumgerissen hatte, dass die junge Frau eine tiefe Wunde am Oberschenkel und der Hüfte erhalten hatte. Sie war schreiend zu Boden gefallen – und der Mann war sogleich auf sie gesprungen.
    Nun hatten die beiden Milizsoldaten genügend Zeit gehabt, um sich den beiden zu nähern. Geoffrey hatte den jungen Mann überrumpelt, das Messer war davon geflogen, und Florence war der jungen Frau zur Hilfe gekommen. Während Florence versucht hatte die Wunden einzuschätzen, hatte die junge Frau versucht aufzustehen und gleichzeitig den Mann anzuschreiben. Dieser, mit dem Gesicht auf den Boden gedrückt unter Geoffrey liegend, hatte zurückgeschrien.
    Es hatte eine ganze Weile gedauert bis die beiden sich wieder beruhigt hatten und Florence und Geoffrey sie hatten abführen können. Die Wunden beider waren weniger schlimm als gedacht, ein Heiler oder eine Heilerin sollte sie sich aber natürlich dennoch anschauen. Beide waren in separate Zellen verfrachtet worden, während Florence die Protokolle geschrieben hatte. Als Grund der ganzen Eskalation konnte, wieder einmal, die Liebe gezählt werden: beide hatten sich des Betrugs bezichtigt und ihr Streit war aus dem Ruder gelaufen.
    Was für ein Streit, hatte Florence gedacht. War für eine Eskalation.
    Nun, über eine Stunde später, nachdem ihre Schicht geendet hatte, war Florence wieder in ihrer kleinen Wohnung. Alma hatte sich wieder einmal um die kleine Cordelia gekümmert, die mit ihren sechs Jahren wissbegierig und bereits ganz schön altklug war.
    „Ich hoffe, sie hat keine allzu großen Umstände gemacht heute“, meinte Florence zu Alma.
    „Ach Quatsch, Cordelia niemals. Auch wenn man immer ein Auge auf sie haben muss.“
    „Oh ja.“
    „Aber du siehst nicht so gut aus. Fühlst du dich krank?“
    „Nein, das nicht“, kam es von Florence nüchtern, während Cordelia auf ihrem Schoß saß und ein Stück Brot mit Käse aß. „Die Arbeit heute war wieder einmal besonders anstrengend. Viel menschliches Leid und so.“
    Die Alte nickte verständnisvoll, auch wenn Florence nicht glaubte, dass sie es wirklich verstehen konnte. „Thorniara ist nicht mehr das, was es einst war. So viel Verbrechen, so viel Leid. Die letzten Jahren waren für uns alle nicht leicht.“
    Florence wollte die Worte abtun, hatte sie an jedem Ort, an dem sie je verweilt war, in der einen oder anderen Form bereits mehrfach gehört, und doch wusste sie nicht, ob es dieses Mal nicht sogar stimmte. Sie schaute zu Cordelia. Thorniara war kein schlechter Ort, aber war er der richtige Ort um die kleine Cordelia aufzuziehen?

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