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  1. Beiträge anzeigen #61
    Sleeping Dragon Avatar von Françoise
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Françoise ist offline

    Tempelviertel

    »In der Tat. Das ist leider eine Lektion, die manche unter uns nur schwerlich lernen. Wie dem auch sei, gehen wir zum praktischen Teil über. So wie ich bereits erklärte bezieht dieser Zauber seine Stärke vor allem aus dem Glauben seines Erschaffers. Um ihn wirkungsvoll einsetzen zu können ist es deshalb wichtig, dass du dich mit der Frage auseinander setzt...«
    Unerwartet klopfte es an der Tür. Die oberste Feuermagierin rief herein. Es handelte sich um Leonard, den Vertrauten der Priesterin und seines Zeichnes ebenfalls Feuermagier.
    »Innos zum Gruß.«, sagte der bärtige Mann und verneigte sich höflich. »Es tut mir leid, dich und Bruder Vicktar unterbrechen zu müssen. Allerdings halte ich es für ausgesprochen wichtig, dass du sofort ins Tempelviertel kommst.«
    »Was ist denn passiert?«
    »Die anderen Magier haben sich versammelt. Kalthar hat genug des Mittels hergestellt, um es einzusetzen. Bloß herrscht Unklarheit, wie weiter vorgegangen werden soll. Kalthar hat sich gegen deine Methoden ausgesprochen.«
    »Hat er das? Nun, ich denke, dass diese Angelegenheit dich auch betrifft, Vicktar. Wir gehen gemeinsam und hören an, was Kalthar an meinen Methoden auszusetzen hat.«
    Einen letzten Schluck ihres Tees, dann griff sie ihren Stab und machte sich auf den Weg zum Tempelviertel. Während sie durch die Straßen gingen, erläuterte Leonard, was er von der Versammlung mitbekommen hatte. Es überraschte die Priesterin nicht. Kalthar war eigensinnig und intelligent. Leider hatte die Abgeschiedenheit seines Alchemielabors ihn abstumpfen lassen.
    »Wo war ich stehen gegeblieben.«, setzte Françoise dann an, als sie an den Fachwerkhäusern vorbei gingen. »Methodik. Das war es. Du musst dir als erstes klar machen, was der Glaube für dich selbst bedeutet. Warum bist du da, wo du gerade bist? Was hat dich dazu veranlasst, dein Leben Innos zu verschreiben. Die Antwort darauf zu finden, ist die Essenz des Ehrfurchtszaubers. Erst wenn du dir darüber im Klaren bist, was der Glaube für dich bedeutet, wirst du in der Lage sein, ihn auf andere zu projizieren. Generell sollte man sich dessen natürlich bewusst sein als Magier. Im Fall des Zaubers ist es aber noch mal von besonderer Bedeutung. Es kann dir buchstäblich das Leben retten.«
    Kurz darauf erreichten sie die Versammlung und die zierliche Priesterin bahnte sich einen Weg zwischen den anderen Feuermagiern hindurch. Sie hörte gerade noch, wie über die Hinrichtung in Stewark debattiert wurde.
    »Innos mit dir, Bruder.«, grüßte die oberste Feuermagierin Kalthar mit einem sanften Lächeln. »Wie ich höre, gibt es Diskussionen wie wir jetzt weiter verfahren sollen, ja?«

  2. Beiträge anzeigen #62
    Veteran Avatar von Die Feuermagier
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    Die Feuermagier ist offline

    Das Tempelviertel

    Gerade als Isgaroth auf das gesprochene Wort des Feuermagiers Kalthar reagieren wollte, öffnete sich die Tür. Die oberste Feuermagierin hatte von der Versammlung erfahren und wollte sich offenbar über die weitere Vorgehensweise erkundigen. "Wie ich hörte, gibt es Diskussionen, wie wir jetzt weiter verfahren sollen, ja?" fragte sie. Feuermagier Kalthar rieb sich die Augen und erwiderte: "Das ist richtig. Es bestehen große Bedenken über die Vorgehensweise, das Mittel gegen die Wirkung des roten Sumpfkrautes über den Wege der Zerstäubung oder über die hiesige Wasserversorgung zu verteilen."

    "Durch den in den Gassen der Stadt herrschenden Wind und auch durch andere Witterungseinflüsse, ist eine Zerstäubung wohl tatsächlich keine zielführende Option. Was spricht aber gegen eine Verteilung über die Brunnen?" fragte Feuermagier Icarion. Erneut rieb sich Kalthar die Augen und antwortete: "Im Hafenviertel existiert nach den Plänen lediglich ein einziger Brunnen, der die dortigen Bewohner nur unzureichend mit Wasser versorgt. Das Wasser wird bevorratet. Zwischen den Gassen gibt es selbstgebaute Vorrichtungen, um Regenwasser aufzufangen und einige der Fischer versuchen das Meerwasser durch Kochen von Salz zu befreien. Es gibt keine zentrale Wasserversorgung im Hafenviertel."

    "Stimmt!" sagte Feuermagier Daron, der verspätet zur Versammlung gekommen war. "Der Brunnen ist vermutlich nicht tief genug und hat deswegen manchmal kein Wasser." Feuermagier Kalthar seufzte auf, mochte er es doch nicht, wenn man ihm ins Wort fiel. "Wie dem auch sei..." fuhr der hochgewachsene Magier fort: "Selbst wenn die Wasserversorgung im Hafenviertel für eine Verteilung des Gegenmittels geeignet wäre, stünde der Orden noch immer vor einem Problem. Der Widerstand resultiert nicht allein aus der verheerenden Droge. Natürlich wünschen sich einige von euch, dass der Aufstand im Hafenviertel nur ein weiteres Machwerk des Schwarzmagiers ist. Dass mit dem Gegenmittel nicht nur der roten Wahnsinn, sondern auch der Aufstand verschwindet. Dem wird nicht so sein. Der Einsatz unserer Ordenskrieger wird daher unausweichlich sein. Deswegen können wir die Verabreichung des Gegenmittels auch gleich mit der Wiederherstellung der Ordnung im Hafenviertel verbinden."

    Als Feuermagier Kalthar einige zweifelnde Gesichter sah, fügte er seinem Vorschlag noch hinzu: "Durch eine starke Präsenz der Ordenskrieger und auch durch unsere persönliche Anwesenheit, sollten wir eine gewaltvolle Auseinandersetzung verhindern können. Es ist auch nicht in meinem Interesse, die Bewohner für ihren Protest zu bestrafen."

    Maximus

  3. Beiträge anzeigen #63
    Sleeping Dragon Avatar von Françoise
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
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    »Eine lobenswerte Einstellung, Bruder. Ich werde deinem Beispiel folgen und ebenfalls ins Hafenviertel gehen.«, erklärte die oberste Feuermagierin, gefolgt von einem Raunen der Anwesenden. Jeder von ihnen war sich der Gefahr bewusst. Zwar sah die Mehrzahl der Feuermagier ein, dass die Arbeit erledigt werden musste. Dennoch mangelte es ein wenig an Courage, den Worten Taten folgen zu lassen. Leicht war es, andere vorzuschicken oder das kleinere Übel in Kauf zu nehmen.

    »Was nutzt ein oberster Feuermagier, der nichts Willens ist für die Gläubigen durch das Feuer zu gehen? In meiner Laufbahn habe ich viele Gefahren meistern müssen, die weit größer waren als ich. Innos' Macht steht mir bei! Ich werde heilen und nicht verletzen. Ich werde bauen und nicht zerstören. Und ich werde zusammenführen und nicht trennen.«

    Für den Moment herrschte Ruhe unter den Erwählten Innos'. Es war Françoise, die wieder das Wort ergriff.

    »Die Einschätzung bezüglich des Brunnens erscheint mir stichhaltig. Mal abgesehen von der Tatsache, dass wir erst einmal zum Brunnen gelangen müssten. Ja, dieser Weg ist aussichtslos. Aber wo ich dir widersprechen muss, Kalthar, ist die Verteilung des Mittels über die Luft. Das Areal ist von überschaubarer Größe, so dass ich in der Lage bin den Wind zu kontrollieren. Mit strategisch gut platzierten Magiern außerhalb des Viertels wird das eine Weile vorhalten. Lange genug, um die Luft mit dem Gegenmittel zu sättigen und die Mehrzahl der Bewohner damit zu versorgen. Das ist der Grund, weshalb ich dich gebeten hatte, mehr davon herzustellen.
    Und ich bin mir durchaus bewusst, dass sich viele kriminelle Elemente unter die Bewohner gemischt haben. Doch Gerechtigkeit schlägt nicht blind zu. Wir werden diejenigen ergreifen, die sich des Aufruhrs schuldig machten, und sie vor den Gerichten beurteilen. Das ist die Ordnung der Dinge!«

  4. Beiträge anzeigen #64
    Veteran Avatar von Die Feuermagier
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    Das Tempelviertel

    Erneut seufzte Feuermagier Kalthar aber dieses Mal leiser als zuvor. Er kannte um die Möglichkeit, den Wind zu kontrollieren, hielt eine solche Manipulation des Wetters aber gerade in Anbetracht des Aufstandes für überflüssig. Einen Moment lang überlegte er, ob er der obersten Feuermagierin widersprechen sollte. Nicht dass er die Vertreterin des Ordens fürchten würde. Ganz im Gegenteil. Kalthar war davon überzeugt, ihr mindestens ebenbürtig zu sein. Er wusste aber auch, dass Widerspruch in den Reihen des Ordens dann zwecklos waren, wenn die Entscheidung bereits getroffen war. Der hochgewachsene Magier schaute zu den Sonnenstrahlen, die die Bleiglasfenster leuchten ließen und erhob dann seine Stimme.

    "Natürlich kann der Orden den Bewohnern dieser Stadt seine Macht demonstrieren, indem er das Wetter manipuliert und mit einem aufwendigen Verfahren das Heilmittel zerstäubt und über das Hafenviertel ausbringt. Möglicherweise werden damit alle vom roten Wahnsinn betroffenen Bewohner geheilt. Diese Methode sorgt aber auch dafür, dass wir keine Aufzeichnungen darüber führen können, wie viele der im Hafenviertel lebenden Menschen tatsächlich der neuartigen Droge verfallen waren. Ich verweise an meine Berichte zu dem Gefangenen im Kerker der Bastion. Die Testperson war nach Einnahme des Trankes vollständig geheilt. Es waren danach keine Suchtmerkmale erkennbar."

    Der hochgewachsene Magier schaute erneut in die Runde und erhob abermals seine Stimme: "Außerdem möchten wir uns in die Lage derjenigen Hafenbewohner versetzen, die dem roten Sumpfkraut nicht verfallen sind. Mehrere Magier versammeln sich außerhalb des Viertels, beginnen das Wetter zu manipulieren und ein feines Pulver auszubringen. Gewiss kann ich das Heilmittel soweit zerstäuben, dass es kaum noch sichtbar ist. Doch diejenigen, die es bemerken, werden dem Orden eine weitere List vorwerfen und sich uns bei Einsatz der Ordenskrieger vielleicht noch entschiedener entgegenstellen."

    Kalthar schaute auf seine Pergamente mit unzähligen Notizen und hastig angefertigten Zeichnungen, dann schaute er zur obersten Feuermagier und sagte: "Die Entscheidung liegt bei Euch. Wir werden nach Eurer Weisung handeln."

    Maximus

  5. Beiträge anzeigen #65
    Sleeping Dragon Avatar von Françoise
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    Ein weiteres Mal fragte sich Françoise auf wessen Seite Kalthar überhaupt stand. Es war unvorstellbar, dass er allen Ernstes eine gewaltsame Lösung vorzog. Die Priesterin konnte sich keinen Reim darauf machen. Soviel stand zumindest fest; diese Art von Hochmut war eine weit verbreitete Krankheit unter Magiern.
    »Wir werden das Mittel über die Luft verteilen.«, antwortete die oberste Feuermagierin auf die offene Frage. »Machen wir uns nichts vor. Uns wird so oder so von niederen Element falsches Spiel vorgeworfen werden. Verhindern können wir das nicht. Doch werde ich nicht erlauben es auch noch schlimmer zu machen, indem Menschen unnötig zu Schaden kommen. Menschen, um die wir uns anschließend kümmern müssen! Nein, der Entschluss steht fest! Außerdem ist es unerheblich, wie viele dem Kraut verfallen sind. Wichtig ist einzig und allein, sämtliche Krauthändler dingfest zu machen. Lebend! Sie müssen Innos' Gerichtsbarkeit unterworfen werden, damit unter den Bürgern jeder Zweifel ausgeräumt ist, wer die Wurzel ihres Leids war.«
    Die oberste Feuermagierin blickt Kalthar an. Er hielt sich geradezu an seinen Notizen fest. Ein Teil von ihr dachte kurz darüber nach ihn strafzuversetzen, wenn das hier vorüber wäre. Ohne Zweifel würde er als Dorfmagier von Ardea viele wichtige Lektionen über das Zusammenleben von Menschen lernen. Françoise besann sich aber eines besseren. So ungehobelt er auch sein mochte, nutzte Kalthar dem Gemeinwesen des Ordens mehr in einem Alchemielabor.
    »Nun denn, um abschließend noch einmal zu rekapitulieren. Zuerst sättigen wir die Luft im Hafen mit dem Gegenmittel. Diejenigen unter uns mit Erfahrung in der Windmagie verteilen sich außerhalb des Viertels. Die Luft muss nahezu stehen, damit wir Erfolg haben. Vicktar, du wirst gemeinsam mit Kalthar und den Ordenskriegern die Lage im Viertel beobachten. Du, Kalthar, wirst am besten beurteilen können, wann bei jemandem die Wirkung eingesetzt hat. Untersuch diejenigen und sofern sie gesund und friedvoll sind, schleuse sie in einen gesicherten Abschnitt des Viertels. Der Rest von uns wird sich dort ihrer annehmen. Aufrührer sind festzunehmen und im Anschluss sämtliche Vorräte des Krauts zu beschlagnahmen. Ich bin mir bewusst, dass das sehr langwierig und aufwendig ist. Aber es ist in unser aller Interesse es beim ersten Mal richtig zu machen.«

  6. Beiträge anzeigen #66
    Drachentöter Avatar von Shakuras
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Shakuras ist offline
    Etwas abseits der Szenerie stand der alte Mann gestützt auf seinem Hirtenstab und beobachtete die Würdenträger stillschweigend bei ihrer Diskussion.
    Icarions Ruf zu einer Versammlung der Feuermagier waren nicht alle sogleich gefolgt. So schloss die Oberste in Begleitung des Bruders und Feuermagiers Viktar und auch Meister Daron erst verspätet auf. Shakuras Anteil war es an Beginn zu zuhören. Nachdem seine Suche maßgeblich zum Erzeugnis des Heilmittels führen konnte, hatte der Prior ihn geheißen mit beizuwohnen und als Primus der Gemeinde seine Position zu beziehen. Er würde gemessen an der Entscheidungsfindung wie nun das Heilmittel zu gebrauchen war, die Ressourcen und Kräfte der niederen Dienerschaft einschätzen, organisieren und in Person dazu bei Bedarf den Magiern anempfehlen. Die anfängliche Auseinandersetzung mit der Thematik fand mit der Obersten jedoch ein jehes schnelles Ende. Es war durch Sie beschlossene Sache und besiegelt: Das Heilmittel sollte über die Luft und auf magischen Wege verteilt werden. Keine natürliche, aber eine eminente Vorgehensweise, die nicht unbedingt zur merklichen Entspannung zwischen Francoise und Kalthar beitrug. Andere Magier schienen sich durch das Urteil in ihren Tendenzen bestätigt, wiederum andere eher verunsichert.
    Shakuras hielt eine friedliche Lösung des Konflikts für ebenso angebracht. Und doch waren die Bedenken Kalthars und manch stummer Magier aus Thorniara nicht von der Hand zu weisen. Laut den Geheimnissen der Arkanai mussten für eine solche Wettermanipulation Magier zu Tate schreiten, die nicht länger gebunden nämlich losgelöst ihre magische Macht freisetzen konnten. Auf wieviele traf das in dieser Gemeinde zu? Auch der Gedankengang des lange Zeit und sodann verstärkt beängstigten Volkes, das in Panik erheblich größere Aggressionspotenziale aufbieten konnte, war realistisch. Für den Alten galten zum Schutz des Ordens selbst und natürlich den der Armen noch zuviele Punkte als ungeklärt. Francoise hatte eine Entscheidung für den Orden getroffen. Aber wie genau jene angegangen werden sollte, mit welchen Vorkehrungen und welcher Feinfühligkeit, die es für einen beschwichtigenden Verlauf absolut bedurfte, das fehlte.
    Shakuras ließ seinen Blick über die anwesenden Magier schweifen...

  7. Beiträge anzeigen #67
    Schwertmeister Avatar von Kjarl
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    Kjarl ist offline
    Der bärtige Jäger wog das kleine Säckchen in der Hand und schaute dem Händler dabei ohne Unterbrechung direkt in die Augen. Kjarl ließ sich Zeit. Während der Blick des Händlers immer nervöser wurde, blieb Kjarls Gesicht unverändert freundlich, vielleicht ein bisschen amüsiert. “Zu viel.“, sagte er schließlich, während er das Säckchen weiter in der Hand wog. “Für magisches Erz wäre der Preis angemessen, für Salz verlangt Ihr zu viel. Ich zahle euch sieben Kupferlinge.“ “Ihr scherzt!“, brauste der Händler auf. “Das wäre ein Verlustgeschäft für mich.“ Kjarl lachte auf: “Was kann ich dafür, wenn Ihr Euch von Eurem Lieferanten betrügen lasst? Haut ihm kräftig aufs Maul, wenn er wieder solche Wucherpreise verlangt. Oder lasst ihn schlagen, wenn ihr euch nicht traut.“ Kjarl zuckte mit den Schultern, wobei ihm das Säckchen aus der Hand fiel. Unsicher versuchte er es zu fangen, konnte es nicht greifen und sammelte es schließlich von der Auslage des Händlers. Zum Glück war das Säckchen nicht aufgegangen.

    “Zehn Kupferlinge. Weil Ihr immer ein guter Geschäftspartner wart.“, sagte Kjarl schließlich und streckte dem Händler die Münzen entgegen. Dieser sträubte sich noch einen Moment, dann nahm er das Geld. Kjarl verabschiedete sich mit einem kurzen Gruß und schlenderte davon. “Salz hab ich.“, brummte er in den Bart, “Garn?“ Kjarl zauberte eine Garnrolle aus seinem weiten Ärmel hervor und grinste. Er hatte es noch nicht verlernt, wenngleich der Händler nicht sehr aufmerksam gewesen war. Im Kopf ging er weitere Begriffe durch. Es war an der Zeit, die Stadt zu verlassen und so füllte der Jäger seine Vorräte auf, bevor er sich auf die Reise gen Süden machte.

  8. Beiträge anzeigen #68
    Veteran Avatar von Die Feuermagier
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    Die Feuermagier ist offline

    Das Tempelviertel

    Abschätzend nickte der hochgewachsene Magier und erwiderte: "So soll es geschehen." Wenige Augenblicke später trug er seine Pergamente zusammen, richtete seinen Blick ein letztes Mal in die Runde der Feuermagier und erhob sich. "Ich werde die notwendigen Vorbereitungen treffen. In den frühen Morgenstunden wird der Prozess abgeschlossen sein. Entschuldigt mich." Mit diesen Worten verließ Kalthar den Raum, in dem sich die Feuermagier versammelt hatten.

    "Ich bin froh, dass wir die Ordenskrieger nicht gegen die Bewohner des Hafens einsetzen werden." sagte Feuermagier Isgaroth. Doch während sich Icarion und Daranis ebenfalls erleichtert zeigten, ließen die Erwählten Daron und Vestos keinen Zweifel darüber aufkommen, dass sie mit der Entscheidung nicht zufrieden waren. Auch sie verließen zügig den Raum und würdigten den übrigen Magiern keines weiteren Blickes. Der durchaus geduldige Alchimist Ventros wirkte nachdenklich. Es war offensichtlich, dass einige der Erwählten Innos' nicht mit der getroffenen Entscheidung zufrieden waren. Das war nicht das erste Mal. Doch in der Regel akzeptierten alle Feuermagier die Entscheidung des Kollektivs oder die Worte der obersten Feuermagierin. Dass nun einige der Erwählten Innos' die Versammlung vorzeitig verließen, sich gar abschätzig zeigten, war ungewöhnlich. Zumindest konnte sich Ventros nicht daran erinnern, eine derart seltsame Stimmung unter den Feuermagierin schon einmal erlebt zu haben.

    Dem Alchimisten war es einerlei, wie man den Bewohnern das Gegenmittel verabreichte. Er sehnte sich lediglich nach dem Moment, an dem der rote Wahnsinn besiegt werden würde und er sich wieder seinen Studien widmen konnte.

    Maximus

  9. Beiträge anzeigen #69
    Kämpfer
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    Isegrim ist offline
    Der Wind wehte kalt von Norden her, über das offene Meer und in das ungeschützte Gesicht des Diebes, der auf die Wellen blickte, die bis zum Horizont reichten. Dunkle Wolken dräuten dort und ließen Regen auf die offene See niedergehen. Einen Moment überlegte der Mann, ob es wohl gegen Abend regnen würde, kam dann aber zu dem Schluss, dass es ihm eigentlich egal war. Die letzten Tage hatte er einer Maschine gleich seine Arbeit getan. Patrouille gelaufen, Wache gestanden und den Bürgern ein Bild von Ordnung gegeben. Innerlich hatte er sich ein ums andere Mal scheckig gelacht, wenn er eine gestohlene Geldbörse zurück gegeben und den verantwortlichen Taschendieb erwischt hatte. Sie kannten ihn noch nicht, wussten nicht, dass er selber ein Dieb war. Dieses Gefühl der Unabhängigkeit gefiel ihm, ebenso wie dieses doppelte Spiel, dass ebenso gut in Glanz und Gloria wie im Kerker enden konnte.
    "Unteroffizier?", fragte der Soldat, mit dem Isegrim Wache ging und trat heran.
    "Ja, Gefreiter?", antwortete er grimmig. Seinen Männern gegenüber gab er das Bild des gesetzestreuen Vorgesetzten, des Vorbildes in jeglicher Hinsicht, während ihn im Innern die Blauäugigkeit jüngerer Männer und Frauen einfach begeisterte, ja wirklich erheiterte. "Was gibt es? Irgendetwas gesehen?"
    Innos, sie waren am Friedhof. Hier gab es nichts. Alte Grabsteine und die eine oder andere Katakombe. Nichts, was es zu bewachen gab. Die wirkliche Spannung erlebte man bei der Wache im Armenviertel oder am Hafenviertel. Andererseits ... war er kein Krieger, ihm Schild und Schwert noch zuwider. Also waren diese ruhigen, abgeschiedenen Wachposten doch relativ angenehm.
    "Nein, Unteroffizier, "antwortete der Bursche, "Nur ist die sechste Stunde nach dem Mittag durch. Es ist Zeit für das Abendessen."
    Einen Augenblick überlegte Isegrim, irgendeinen gemeinen oder pseudo-belehrenden Spruch vom Stapel zu lassen, entschied sich jedoch dagegen. Seiner Diebesseele zum Trotz, war er letztlich auch Soldat und hatte einen Eid geschworen. Zwei Seelen, die in ihm hausten und zwei Teile seines Wesens wiedergaben. Gut und Böse, wenn man so wollte.
    "Dann auf auf, Männer, mir knurrt der Magen."

  10. Beiträge anzeigen #70
    Provinzheld Avatar von Slicer
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    Slicer ist offline

    Die Marktschenke

    Slicer hatte die Augen geschlossen. Sein Unterkiefer mahlten. Die Zähne knirschten. Die Hände, vor dem Mund zusammengenommen, wirkten verkrampft und geschunden.

    Einige Tage waren Vergangen, seitdem er seine letzte, fragliche Heldentat in Angriff genommen hatte. Eigentlich keine große Sache. Ein Mann hatte sich geweigert auszupacken, also hatte Slicer ihn zum Reden 'motiviert'. Ganz alte Schule. Nichts dabei. Und doch war die Sache anders gewesen. Der Mann, sein Vater. Der Tatort, sein altes Zuhause. Die Hand die das rostige Fischmesser geführt hatte, hatte nicht ein einziges Mal gezuckt oder danebengeschnitten.
    Doch nun, einige Tage später, musste er sich stark konzentrieren, dass seine Finger nicht in einem wilden Rythmus zitterten. Am leichtesten war es, die Hände zusammen zu pressen und sich auf etwas anderes zu konzentrieren. Doch selbst jetzt, wo es niemandem sonst auffiel, spürte Slicer das unterschwellige Vibrieren, dass von den feinen Muskeln und Sehnen seiner Handgelenke ausging.
    Bis jetzt war er sich nicht sicher, ob seine Hände die Tat am liebsten ungesehen machen, oder fortführen wollen.
    Die Tatsache, dass er sich nicht sicher war, machte ihn am meisten Sorgen.

    Am Ende hatte sein Vater geredet. So viel geredet, wie er es vermutlich niemals im Leben getan hatte und definitiv niemals wieder tun würde. Namen hatte er einige ausgespukt, wobei mehr als die Hälfe für Slicer nutzlos gewesen waren. Den Dämon von Sohn direkt vor Augen, hatte Roderik kaum mehr zwischen heute und gestern, nützlich und unnütz unterscheiden können. So war Slcier mit Namen abgespeist worden wie "Berthold", "Alfred" und anderen Kontakten die er ohnehin bereits kannte. Alle die ihm unbekannt gewesen waren, hatte Slicer zuletzt überprüft. Fraglich geblieben war nur einer. Damien. Doch dieser Drecksack war nirgends ausfindig zu machen, und niemand aus der Unterwelt wagte es, auch nur ein sterbens Wörten über den Kerl zu verlieren. Das alleine reichte, um Slicers Interesse zu wecken. Zumal ihm der Name nicht ganz unbekannt schien. Argaan war klein. Setariff war noch kleiner. Und Slicer hätte bei den Nägeln seines Vaters geschworen, den Namen Damien in Setariff schon einmal gehört zu haben.

    Seufzend öffnete Slicer die Augen. Langsam, vorsichtig, nahm er die Hände auseinander, legte sie um den Bierkrug vor sich. Nur um festzustellen, dass er leer war. Slicer grummelte. Widerwillig nahm er eine Hand vom Krug und tippte damit den Wirt von der Seite an. Wortlos hielt er ihm den Krug unter die Nase. Das würde wohl eine erstaunlich lange Nacht werden...

  11. Beiträge anzeigen #71
    Kämpfer
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    Isegrim ist offline
    "Was gibt es eigentlich?"
    "Weiß nicht, aber Bruno kocht wieder."
    "Bruno?", fragte ein Rekrut. Die Soldaten - Isegrim eingeschlossen - lachten. Der Unteroffizier drehte sich im Gehen halb zu dem Frischling und grinste ihn an. "Bruno kennt jeder. Bruno ist der mit Abstand beschissenste Koch im Orden. Sag ihm das aber nicht. Bruno stammt von Ogern oder Riesen ab, so groß und fett wie er ist. Hab ihn beim ersten Treffen mal ... versehentlich ... Waldschrat genannt. Fand er nicht so witzig, die Verfolgungsjagd durch die Kantine wurde erst vom Feldwebel und das ziemlich lautstark beendet. Seither mag er mich nicht besonders. Das weiß ich aber, weswegen ich seine Küche meistens meide. So wie heute auch."
    Einige ältere Kameraden riefen durcheinander, baten ihren Unteroffizier sie zu begleiten. Der lachte nur und schüttelte den Kopf. "Männer, ich weiß, dass ich eine gute Tischgesellschaft bin, aber am Ende ist entweder Bruno tot oder meine Wenigkeit. Genießt seine formidable, dem Königshof würdige Küche, während ich in die Marktschenke gehe."
    Und damit war die Sache beschlossen. Isegrim trennte sich von seinen Kameraden und schlug den Weg Richtung Marktviertel ein. Als er sich alleine wähnte, seufzte er schwer und entnervt. Den ständig gut gelaunten Tonangeber zu spielen, ging ihm gehörig aufs Gemüt. Das war nicht seine Art, sicherte aber so sein zweites Leben als Dieb. Mit einer klaren, von außen makellosen Fassade würde niemand davon ausgehen, dass in den Kammern hinter ihr ein gemeiner Verbrecher hauste. Er lächelte über diesen Vergleich.
    "Coragon, Wein und etwas Braten!", rief er aus, als er eintrat. "Zehn Münzen?"
    "Fünfzehn, du Idiot. Es ist kein Feilschen, wenn der Preis voll und ganz festgeschrieben ist."
    "Zwölf, dann trinke ich auch zwei Gläser Wein."
    "Gern kannst du die trinken, Isegrim, aber dann zahlst du beide sowie das Essen."
    Isegrim seufzte und warf die Arme hoch. "Gewonnen, Wirt."
    Als er sich setzte, weitab vom Trubel und der Heiterkeit, ließ der Meisterdieb die Schultern hängen und seufzte erneut.
    "Ich hasse Menschen einfach", murmelte er und rieb sich die Schläfen.

  12. Beiträge anzeigen #72
    Provinzheld Avatar von Slicer
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    Slicer ist offline
    Kaum hatte Coragon ihm das gewünschte Bier in die verkrampfte Hand gedrückt, wurde laut die Tür aufgestoßen und ein Rotrock marschierte ein. Slicer nahm langsam, vorsichtig, den Krug an die Lippen und wartete auf den üblichen Ausruf. "Inspektion, die mit Bürgerurkunde nach rechts, die ohne nach links, wer zuwiderhandelt wird entsprechend behandelt!"

    Zu einem solchen zusätzlichen Ärgernis dieses ohnehin beschissenen Abends kam es zum Glück nicht. Lautstark bestellte der Milizionär etwas zu Essen und wagte es, mit dem Wirt zu feilschen wie irgendein dreister Tagedieb. Slicer, vom Bier leicht angestoßen, grinste vor sich hin und zollte dem Milizmann Respekt für sein ausgesprochen respektloses Verhalten. Er wollte ihm schon unüberlegt zurufen, dass in der Miliz offenbar doch nicht nur unfähige Weicheier dienten, als irgendwo in seinem Kopf ein Schalter heruntergedrückt wurde und Slicer den Soldaten nur wortlos anglotze.

    Langsam klappte Slicer der Mund auf. Sein überraschtes Gesicht wich einem amüsierten Grinsen, bis er leise vor sich hin kicherte als hätte der Soldat einen Witz gemacht, den nur er verstanden hätte. Er bedachte Coragon mit einem verabschiedenden Zwinkern, zahlte das Bier das er immer noch umklammert hielt und schwang sich dann von seinem Hocker hinab, um in den hinteren Teil des Ladens zu schlendern. Dorthin, wohin sich der loyale Soldat verzogen hatte. Der rieb sich, den Blick gesenkt, die Schläfe und murmelte irgendwas vom Menschenhass.

    Slicer blieb unvermittelt vor ihm stehen, nahm einen herzhaften Schluck aus dem Krug und zischte:
    "Sieh mal einer an. Der flüchtige Novize." Slicer rollte bedrohlich mit den Augen. Die gespielte Geste vertrieb die angespannte Härte ein wenig aus seinem Gesicht, doch nicht vollständig. Dafür saß der Zweifel zu tief. "Dachte ich mir doch, dass ich dich hier finde. Die Magier werden sich freuen."
    Einen Moment lang behielt er das bedrohliche Gesicht aufrecht, ehe er es nicht mehr aushielt und in seinem bekannten, leisen Gelächter ausbrach. Der Gesichtsausdruck und die Aufmachung Isegrims war auch einfach zu komisch. Ja, den Soldaten hätte man ihm beinahe abkaufen können. Kurz geschorene Haare, schicke Rüstung... doch das Gesicht hätte Slicer überall wiedererkannt.
    "Offenbar reichte dir das Dasein als Fußabtreter der Magier nicht, um ein besserer Menschen zu werden, was Isegrim? Das nenne ich mal eine Steile Karriere." Slicer nickte zu dem Hocker, der Isegrim gegenüber stand. "Darf ich?"

  13. Beiträge anzeigen #73
    Kämpfer
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    Isegrim ist offline
    "Slicer."
    Mehr kam Isegrim nicht über die Lippen, dafür war die Überraschung dann doch einfach zu groß und zu gut. Er hatte mit vielen Menschen in dieser Taverne gerechnet, mit manchen mehr und manchen weniger. Der Wassermagier, der ihn gefoltert hatte, wäre einer jener, die er weniger erwarten würde. Sein eigener Bruder Ragnar, der Ausbund des Lichtes in dieser Sphäre. Und Slicer der gottverdammte Meuchler. Einen Moment sah er ihn noch überrascht an, ehe er grinste und mit einer beiläufigen Geste den Mann bat, Platz zu nehmen.
    "Slicer", wiederholte er, diesmal jedoch melodiöser, "Slicer, Slicer, Slicer. Hier und nicht in Ethorns Kerker?", fragte er und nahm dankend das Weinglas an, welches ihm eine Schankmaid brachte. Seine Augen glitzerten gefährlich, wölfisch. "Weißt du, was man hier als Soldat für das Ergreifen eines Spions bekommt? Eine Woche Urlaub und einen höheren Sold. Dazu eine Beförderung. Es juckt mir ernsthaft in den Fingern, dir den Schwertknauf auf die Rübe zu zimmern und dich dem nächstbesten Wachoffizier vor die Stiefel zu schmeißen."
    Wie üblich war das Gesicht des Attentäters unleserlich, ja geradezu ein Mysterium. Statt einer Drohung hätte Isegrim ihm auch sinnloses Geplapper vorbringen können und hätte ebenso diese unbewegte Miene zum Dank erhalten. Der Meisterdieb seufzte, schüttelte den Kopf und das markige Soldatengebärden ab. Als er den Blick wieder hob, sah man ihm eine gewisse Erschöpfung an.
    "Ich pfeife auf die Magier. Diese hier und andere. Mich kümmert nicht, wer was anbetet und wem deswegen Befehle erteilt, diesen oder jenen zu töten. Sollen die sich alle selber verbrennen, einfrieren und in ewige Schwärze katapultieren. Ihre Sache, wenn sie Spaß daran haben.", murmelte er und trank einen heftigen Schluck. "Du hattest damals recht und ich nicht. Ich war früher ein Dieb und bin heute wieder zu alter Klasse zurückgekehrt. Das hier" - er deutete fast abfällig auf die Rüstung - "ist zum Teil Schein. Niemand verdächtigt den Soldaten aus dem Bilderbuch, ein Dieb zu sein. Andererseits ... bin ich letztlich auch Myrtaner, Nordmar hin oder her, Festland ist Festland. Ich spiele lieber den Milizsoldaten meiner Heimat als den Lakaien von Ethorn und seinen Vögeln."
    Er lehnte sich zurück, wartete auf das Essen. "Aber es ist 'ne gute Verkleidung. Ich schiebe Dienst, kann ausspähen, wo es was zu holen gibt und habe Einblick in Dienstpläne und Karten, kenne mehr als genug Verstecke und Geheimwege. Götter, ein so gefährlicher und doch so faszinierender Tanz ist das." Er grinste befreit, ehe seine Miene sich verdüsterte. "Ich hoffe natürlich, ganz im Rahmen der Diebesehre und unserem unausgesprochenen Kodex der Verbrecher, dass du dicht hältst. Sonst landest du im Kerker ... oder ich mache dir wesentlich leichter und unbürokratischer den Gar aus."

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    Provinzheld Avatar von Slicer
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    Slicer ist offline
    Ein freundliches Grinsen.
    Slicer hatte jede Reaktion erwartet, aber nicht diese. Vom zweifelhaften Novizen war Isegrim zum strahlenden Vorzeigesoldaten aufgestiegen und grüße ihn, den schäbigen Schmalspurganoven, mit beinahe freundschaftlicher Herzlichkeit. Die Drohung und das gefährliche Grinsen mit eingeschlossen natürlich.
    "Slicer. Wie er leibt und lebt." Betonte der Gauner die überhäufige Feststellung Isegrims witzelnd, lies sich auf dem Hocker nieder und machte es sich so bequem das auf dem ungemütlichen Sitzmöbel nur möglich war.
    "Ein Spitzel? Ich? Wie absurd. Du weist doch, wieviel ich von den Ränkespielen der hohen Herren halte." Offenbar genug, um Lukar immer noch regelmässig mit den entsprechenden Informationen zu füttern, du alter Heuchler. Der Dieb war zunehmend überrascht über die wortgewandte bissigkeit Isegrims. Wo vor einigen Wochen noch der leicht missmutige Novize des Wassers am Feuer kauerte und reumütig Besserung gelobte, saß ein frecher, einfallsreicher Opportunist. Slicer hatte den lobenden Kommentar schon auf den Kippen, als die lockere Fassade Isegrims in sich zusammebröselte und einer gewissen Erschöpfung platt machte. So schluckte Slicer seinen eigenen Humor vorerst hinunter und lauschte, am Bierkrug schlürfend, dem Beinahe-Monolog des ehemaligen Novizen.
    "Ich bin der letzte, der dir einen moralischen Vortrag über richtig und falsch halten wird." Kommentierte Slicer, verhältnissmässig trocken. "Wenngleich ich dir zustimme. Zur Hölle mit den Magiern. Was haben sie je für uns getan, als unsere Leben mit ihrem Geschwätz komplizierter zu gestalten?" Darauf wurde feierlich der Bierkrug geleert und verkam somit wieder nur zu einem schützenden Gegenstand für Slicers zittrige Hände. So war es letztlich auch nur die feste Umklammerung des Bierkruges, die Slicer davon abhielt, laut aufzuklatschen und Isegrim damit seinen Respekt zu zollen.
    "Scheiße Mann... wenn du mir grade nicht einen Vormachst, um mir ein Geständnis zu entlocken und mich im nächsten Kerker zu versenken... dann sitzt du wahrlich auf einer Goldgrube. Und ich dachte, es hätte dich aus reiner Nächstenliebe zu dieser Hofschranzenuniform getrieben." Slicer schwebte das nichttsagende Lächeln noch im Gesicht, als Isegrim jedoch unvergleicht ernst machte und Slicer nun wirklich mit dem kalten Stahl drohte. Der Dieb grummelte, wurde sich des kleinen Messers unter seinem Umhang gewahr, lies jedoch vorerst die Finger davon.
    "Wer sollte dich verraten? Ich? Der schäbige Langfinger, den jeder Soldat in dieser beschissenen Stadt am liebsten gleich zweimal aufhält? Es kann nicht jeder ein so beschissen gutes soziales Chamäleon sein wie du es bist."
    Das Lächeln verschwand nicht aus seinem müden Gesicht, doch der tiefe Blick seiner Augen machte deutlich, dass Slicer es ernst meinte und dichthalten würde.
    "Ich muss sagen, der Ton gefällt mir schon viel besser. Aber keine Sorge, ich halte dicht. Ich habe ohnehin besseres zu tun, als im Kerker zu verschimmeln oder Beliar deine Grüße auszurichten. Um ganz direkt zu sein... ich suche einen Kerl... nicht direkt diesen Kerl, aber über ihn hoffe ich, andere Kerle zu finden die mir den Weg zu jemand besonderen Weisen können... du kennst das alte Spiel ja. Über sechs Ecken findet man irgendwann jeden auf dieser Insel. Vorausgesetzt, du machst ernst was deine Rolle in dieser Stadt angeht... vielleicht könntest du mir sogar helfen. Natürlich nicht umsonst."
    Geändert von Slicer (18.02.2018 um 20:43 Uhr)

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    Isegrim ist offline
    "Wenn du einen Hehler namens Damien meinst, einen unglaublich aufrichtigen Händler, der nur aufgrund tragischer Ereignisse mit Diebesgut schachert, dann muss ich dich enttäuschen, der ist über alle Berge", erklärte Isegrim und trank einen weiteren Schluck Wein, während er den Ganoven vor sich mit einem gewissen Wohlwollen zu betrachten. Vor einigen Monden noch hatte er die Scheuklappen des Glaubens und der Hoffnung getragen. Ohne zu wissen, dass es letztlich nur das war: Scheuklappen vor seinen Augen, aufgesetzt von Menschen, die ihn zu ihren Zwecken formen wollten. Isegrim liebte seine Freiheit, schon immer. Sein Vater hatte versucht, ihn an etwas zu binden, an ein Schicksal, war gescheitert und hatte ihn aufgegeben. Ragnar war gebunden an Familie, Ehre und das Licht. Frei? Nur in seinem eigenen Geiste. Aber er, Isegrim, war wirklich frei. Wenn er wollte, wenn es nicht solche Chancen bieten würde, könnte er die Uniform an den Nagel hängen und einfach verschwinden, in der Menge untertauchen und irgendwo neu beginnen. Diese Möglichkeit in der Hand zu haben, fühlte sich gut an.
    "Wer ist dieser Besondere? Vielleicht kenne ich ihn, vielleicht kennt ihn aber auch ein Kamerad. Oder er sitzt im Kerker, wer weiß. Wenn ich weiß, wen du suchst, können wir über das Auffinden und die Bezahlung reden."

  16. Beiträge anzeigen #76
    Provinzheld Avatar von Slicer
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    Slicer ist offline
    Slicer lachte grimmig in sich hinein. "Aufgrund tragischer Ereignisse, natürlich. Verdammt, wo du das so sagst, erinnere ich mich sogar woher ich den Mistkerl kenne." Ein zufrienes Lächeln zeigte sich auf seinen Lippen. Die Welt war wirklich kleiner als gedacht. Setariff. Der Ring der Attentäter. Wie konnte er nur so blöd gewesen sein. "Tatsächlich meinte ich Damien. Ein... alter Bekannter von mir spukte seinen Namen aus. Aber wenn er über alle Berge ist, werde ich wohl mit dir vorlieb nehmen müssen, was?"
    Der Gedanke, gleich zwei Steine im Brett dieses Mannes zu haben, der seine Loyalitäten offenbar schneller wechselte als manche Bauern ihre Kleidung, lies Slicer kurz stutzig werden. Andererseits hatte er kaum eine andere wahl. Alle Quellen von damals stecken im Hafen fest oder waren tot.
    "Althoff. Das ist der Name. Sind Brüder und haben hier einiges zu sagen. Oder hatten. Als ich sie damals kennen lernte, waren sie groß drin im Glücksspiel, dem Schutzgeldgeschäft und Sumpfkrauthandel. Ein Mann für den ich Arbeite, möchte mit ihnen Kontakt aufnehmen."
    Kontakt aufnehmen war gut gesagt. Er wollte sie aus der Stadt schmuggeln, bevor ihre Sache aufflog, und in seiner eigenen Organisation einbinden. Aber Isegrim musste nicht zu viel auf einmal erfahren.
    "Zusätzlich soll ich für meinen Mann von außerhalb... mhm... ja du hast es schon richtig erkannt, die Lage im Auge behalten. Dafür wären gewisse... offiziele Hilfsmittel nicht schlecht. Kommst du an sowas ran? Bürgerurkunden, Aufenthaltsgenehmigungen, weis der Beliar was, hauptsache ich werde nicht von jeder Wache gefilzt."

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    Isegrim ist offline
    "Eine Bürgerurkunde sollte wohl relativ einfach zu besorgen sein", sprach Isegrim und trank das Weinglas leer, setzte es ab und fuhr sich über das unrasierte Kinn, dass es knisterte. "Der Weg dahin geht über die Bastion und einen Schreiber des Statthalters, der einem dann nach Vorlage einiger Dokumente vom Festland, die im Grunde bescheinigen, dass du Reichsbürger bist, ebenjene Urkunde aushändigt." Er sah sein Gegenüber einige Sekunden lang mit todernster Miene an, ehe er kurz kicherte. "Ein Scherz, Slicer. Das ist der lange, offizielle und damit umständliche Weg. Du würdest damit den feuchten Traum der Reichsbürokraten erfüllen, aber auch einiges an Zeit verstreichen lassen."
    Er rieb sich die Hände und überlegte. "Ich kenne da den Aufpasser eines Kredithais. Lass dich von der Bezeichnung Hai bitte nicht täuschen, mein Freund, denn dem habe ich sämtliche Zähne gezogen. Er tanzt, wenn man so will, nach meiner Pfeife. Der Intelligente in diesem Gespann ist ganz klar sein Türsteher. Lass mich ihn kontaktieren und wir suchen für dich eine Urkunde. Ganz inoffiziell offiziell. Dann hält dich niemand mehr ungestraft auf, außer du rennst hier blutverschmiert durch die Straßen und beschwörst Dämonen."
    Dann wechselte er das Thema. Althoff. Den Namen hatte er schon gehört, wusste jedoch jetzt erst, dass es sich um Brüder handelte. Damien hatte sie mal erwähnt. Sagte, sie hätten ihm Arbeit angeboten. Isegrim verzog unmerklich das Gesicht. Was für Arbeit wohl? Egal.
    "Aus dem Krauthandel werden sie wohl ausgestiegen sein. Nach dieser Misere mit dem roten Kraut ist das ein ganz, ganz gefährliches Pflaster. Glücksspiel ... hm, wir könnten mal den einen oder anderen Keller im Armen- oder Handwerkerviertel abklappern. Ebenso kann ich mal durch den Kerker gehen und schauen, welche Haudraufs festgenommen wurden, weil sie in Ausübung ihrer Schutzgeldeintreiberpflichten, na ja, erwischt wurden. Blutiges Anfängerpack."

  18. Beiträge anzeigen #78
    Provinzheld Avatar von Slicer
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    Slicer ist offline
    "Ich sehe, im Kern der Sache hat sich diese Stadt kein bisschen geändert." Bürokratie. Für den Armen der größte Feind, ein undurchsichtiges Konstrukt von Beamten, Papieren und Paragraphen, die ihm jeglichen Aufstieg vorenthielten. Für die Reichen dagegen, ein Schlupfloch, eine Tarnung um sich hinter Bergen von offizielen Verlautbarungen und Gesetzen zu verkriechen. Slicer spuckte abfällig Luft aus. Es gab wenige Dinge, die er so sehr verabscheute wie diesen elitären Papierkram. Das war Lukars Fachgebiet. Zum Glück gab es immer wieder Leute wie Isegrim. Pragmatiker, die sich wie ein Wurm durchs Gebälk der Bürokratie frassen und so den Zugang für jene erleichterten, die die richtigen Fragen stellen konnten.
    Ja, das war der Isegrim den er damals ab liebsten am Lagerfeuer gesehen hätte. Keine verweichlichte Gestalt die sich in Scham und Schuld suhlte wie ein Schwein. Hier saß ein aufrechter, ein freier Mann der wusste was er wollte. Und, wichtiger, wer er eigentlich war.
    "Haie ohne Zähne sind gefährlich. Wenn irgendjemand ihr zahnloses Maul sieht, ist's aus. Dann werden sie zerfleischt. Ich vertraue darauf, dass dein Türsteher zu bluffen weis." Für Slicer klang es so, als wäre jener Türsteher der eigentliche Drahtzieher des ganzen. Der Kredithai dagegen eine Zielscheibe. Eine unwissentliche Zielscheibe. Ungefähr das, was Dillinger für Lukar darstellte. Nur das Dillinger um das Risiko wusste, dem er sich aussetzte.
    "Klingt wirklich gut. So müsste ich mich nicht erst in so eine..." Er drehte die Handfläche nach oben und deutete, den Arm rauf und runter schwenkend, auf Isegrims rot- braunen Waffenrock. "...Uniform zwängen um ein wenig Respekt der Städter zu bekommen."
    Er lehnte sich zurück, schob den Bierkrug von sich und schlug einmal in die Hände. Langsam erwachte das alte Selbstvertrauen wieder. Es war wie mit allem im Leben. Arbeit, ein festes Ziel, lenkte von unnützen Sorgen und Gewissensbissen ab.
    "Eine innosverdammte Scheiße, ja. Wer auch immer für diesen Mist verantwortlich ist..."
    Slicer seufzte. Wer auch immer den Mist mit dem roten Kraut zu verantworten hatte, hatte letztlich die Mittel und Wege genutzt, die Lukar, Boran und das Waldvolk aufgezogen hatten. Sollte der Aufstand irgendwann niedergeschlagen werden, und jemand dahinterkommen über welche Wege das Kraut in die Stadt gelangt war, wären Lukar und die Gebrüder Althoff vermutlich ziemlich am Arsch. Um so dringender, dass Slicer sie ausfindig machte.
    "Die Brüder nutzen gerne unwissende Strohpuppen. Vollversager, die für sie die Zeit im Knast absitzen, aber nicht wirklich viel ausplaudern könnten." Slicer winkte ab. "Sollte für dich kein Problem sein, so jemand ausfindig zu machen und die richtigen Fragen zu stellen. Die Frage, die ich mir stelle, ist nur.... wieviel ist dir der ganze Aufwand wert, den ich dir mache?"

  19. Beiträge anzeigen #79
    Sword Master Avatar von Florence
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
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    Mit einem müden Lächeln auf den Lippen schritt die Milizsoldatin zusammen mit ihrem guten Freund Geoffrey durch das Händler- und Handwerkerviertel. Ihr Blick schweifte von links nach rechts, beobachtete das emsige Treiben. Zwischendurch nickte sie auch Bürgerinnen und Bürgern zu, die sie in ihrer Arbeit als Waffenmagd und Milizsoldatin kennengelernt hatte. Nach nun einigen Schichten am Eingang zum Hafenviertel war die junge Frau froh, wieder in zivilisierteren Vierteln der Stadt eingesetzt zu werden. Zwar war auch hier die Lage nicht mehr so rosig wie noch vor einigen Jahren, die Stimmung etwas getrübter oder zumindest weniger euphorisch als noch vor dem Drachen und vor allem dem Roten Sumpfkraut. Doch es war etwa ganz anderes hier durch das Viertel zu schreiten als am Eingang zum Hafenviertel zu patrouillieren und alle aufzuhalten.
    Natürlich brauchen wir Recht und Ordnung und können das Chaos und den Aufstand aus dem Hafenviertel auf die restliche Stadt übergreifen lassen, doch das heißt nicht, dass ich es gut finden muss, Menschen zurechtzuweisen oder gar von ihren Familien fernzuhalten. Menschen zu helfen liegt mir mehr.
    „Hast du schon gesehen, wer morgen am Hafenviertel Wache stehen muss?“
    „Nein“, antwortete die Milizsoldatin. „Aber wenn du schon so grinst, kann ich es mir sehr gut vorstellen.“
    Der andere lachte. „Es trifft immer die Richtigen.“
    „Nana, nun ist es aber gut“, meinte Florence, auch wenn sie ebenfalls grinste. „Wir alle dienen Innos, egal wo und wie wir dies tun.“
    „Ja, du hast ja Recht. Ich sollte auch nicht so schadenfroh sein, aber manchmal werden wir auch für unsere Worte und Taten belohnt, findet du nicht?“
    So sehr es der jungen Frau auch missfiel, sie konnte nicht umhin ebenfalls in das Lachen von Geoffrey einzustimmen. In solch heiterer Stimmung verließen sie kurz darauf das Händlerviertel und machten sich auf geradem Weg zum Übungsplatz vor der Bastion.
    „Wenn du meinst, dass wir belohnt werden, sollten wir vielleicht ein wenig üben?“
    „Oh, muss das sein? Ich wollte doch heute Abend in die Schenke.“
    „Da kannst du später auch noch hin.“
    „Aber...“
    „Kein aber. Wir üben. Jetzt.“
    „Bei Innos, man wird immer nur bestraft.“
    Florence lachte, meinte kurz, „selbst Schuld“, und rückte den Gambeson zurecht, den sie von Uriel Ventris vor Jahren nach ihrer Beförderung bekommen hatte, nachdem sie den Schild vom Rücken genommen hatte. Dann zog sie das Schwert, welches sie von Freeze vor ach so vielen Jahren im Sumpflager auf Khorinis erhalten hatte, und wartete darauf, dass Geoffrey es ihr gleichtat.
    „Los.“

  20. Beiträge anzeigen #80
    Sword Master Avatar von Florence
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Florence ist offline
    „Guten Morgen, werter Geoffrey“, begrüßte die Milizsoldatin ihren Kollegen, der sie aus halb geöffneten Augen anschaute und dessen Auftreten klar zeigte, wie der gestrige Abend noch verlaufen war. „Wie ich sehe, war es gestern noch ein langer Abend?“ Der andere zuckte nicht einmal mit der Miene, schwieg sie nur weiter an. „Na gut, na gut, ich bin ja schon still. Wollen wir los?“
    Nach einem stummen Nicken und einem Grinsen auf Florences Lippen starteten sie also nun ihre neue Patrouille. Dies war definitiv ihre liebste Aufgabe als Mitglied der Miliz. Auf Patrouille traf sie verschiedene Leute, konnte das Treiben der Stadt auf eine gewisse Art und Weise miterleben und hatte zudem genügend Bewegung. Zwar mochte sie es auch, an den Stadttoren Wache zu schieben, da sie dort mit noch mehr fremden Menschen in Kontakt kam. Menschen, die Nachrichten aus den entfernteren und teils verfeindeten Gegenden brachten. Aber es war auch eine langweilige Arbeit, eine sehr eintönige Arbeit. Die Patrouillen durch die Stadt waren ihr da lieber.
    „Wo sind wir heute eingesetzt?“, kam es von Geoffrey mit heiserer Stimme.
    „Auf dem Marktplatz.“
    Geoffrey schnaubte, ließ dies aber einen Moment im Raum stehen. Dann sagte er: „Oh Nein, da ist es so laut.“
    Lachend klopfte die Milizsoldatin ihrem Kollegen auf die Schulter. „Ich habe dir extra noch gesagt, dass du es nicht übertreiben sollst. Aber“, fuhr sie gleich fort, „ich will ja mal nicht so sein. Du kannst dich gerne eher zurückhalten und vielleicht noch ein wenig ausruhen, während ich meine Runden laufe. Klingt das nach einem Plan?“
    Als Geoffrey zu ihr schaute, war die steinerne Miene einem Lächeln gewichen.
    „So siehst du schon wieder besser aus“, scherzte Florence. Mittlerweile waren sie auf dem Marktplatz angekommen, auf dem ein emsiges Treiben herrschte. Stimmenwirrwarr, Lachen und Schimpfen. All das, was eben so auf einem Markt normal war. „Da wären wir. Such dir ein ruhiges Plätzchen, während ich die erste Runde drehe.“

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