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    Kämpfer
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    Isegrim ist offline
    Das Anwesen war eine einzige Bruchbude, vom Keller bis hoch zum Dachfirst. Kein Wunder, dass sein Besitzer darauf saß und es nicht zu Geld machen konnte, wer würde freiwillig, gerade in der heutigen Zeit, so ein Gebäude kaufen? Isegrim war zwar kein Zimmermann und Baumeister, aber die Kosten würden sicherlich im Bereich tausender Goldmünzen liegen. Und wer besaß schon so viel? Du bald, mein Freund, flüsterte ein leises Stimmchen in seinem Kopf, der große Dieb Isegrim. Viel weiter von deinem Erbe als Nordmann kannst du dich nicht entfernen. Er schüttelte den Kopf und bewegte sich vorsichtig weiter, folgte Damien durch den düsteren Flur. Das Schloss des Seiteneingangs war relativ einfach zu knacken gewesen, keine fortschrittliche Konstruktion. Anfangs war er mit großer Vorsicht und fast übertriebenem Fingerspitzengefühl herangegangen, ehe der Hehler ihm grimmig mitgeteilt hatte, dass das Schloss so grob hergestellt worden war, dass sie es auch mit zwei Schürhaken als Dietriche knacken könnten. Und so hatte Isegrim den größten Dietrich genommen und nach zwei, drei Anläufen das Schloss geöffnet. Die Verzögerung kam nur dadurch, dass seine Hände schwitzten und er immer mal wieder abrutschte und neu ansetzen musste. Schlussendlich hatten sie es dann geschafft und sich ruhig und geduckt durch die Schatten bewegt, trotz Dunkelheit.

    "Dort gehts zum Keller", flüsterte Damien und deutete auf eine offen stehende, niedrige Tür, die einem schwarzen Schlund glich. Der Soldat nickte, bewegte sich, blieb kurz stehen und sah zu dem Hehler zurück.
    "Und du?", fragte er leise, "Wartest du?"
    "Nein", antwortete der Lehrmeister, "Ich habe oben etwas zu erledigen." Und damit verschwand er auch schnell und keinen Mucks machend Richtung Treppe.
    Isegrim seufzte, sah zum Kellereingang. Hatte jemand was von Wachhunden gesagt? Oder vielleicht selbstgebauten Fallen? Götter, dachte der Soldat, ich werde langsam paranoid!

  2. Beiträge anzeigen #22
    Kämpfer
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    Isegrim ist offline
    Die erste Kellertür, die in einen breiten, aus Steinen gefügten Gang geführt hatte, war fast ein Kinderspiel gewesen. Zwar abgeschlossen, jedoch war auch hier das Glück auf Isegrims Seite gewesen. Ein altes, halb rostiges Schloss, welches ihm und seinen Dietrichen nicht allzu viel entgegenzusetzen hatte. Er merkte, wie sich die Übungen, die Damien ihm auferlegt hatte, auszahlten. War er bei der Tür zum Anwesen noch nervös gewesen, ja fast etwas aufgekratzt, war er nun die Ruhe selbst. Seine Finger zitterten nicht, er hielt den Dietrich mit solch Gelassenheit, als wäre er nicht gerade dabei, eine Straftat zu begehen, die ihm den Dienstgrad und seine Uniform kosten würde. Isegrim lächelte schief und überlegte einen Moment, während er sich langsam durch den Kellergang bewegte, was er tun würde, wenn plötzlich ein Trupp der Miliz hier hereinplatzen würde, im besten Fall noch Männer aus seiner Einheit. Dann schwand das Lächeln. Nein, amüsant wäre das nicht. Eigentlich konnte er nur auf Holz klopfen und zu Innos beten, dass hier gar niemand herein stolpern würde. Isegrim schüttelte den Kopf, sah sich um und seufzte.
    "Verfluchter Aremus", murmelte er, "Hat hier ein verdammtes Labyrinth bauen lassen, nicht viel weniger als das."
    Ja, überall gingen kleine und große Gänge ab. Ein Rattennest war das, gewunden und gehauen in jede Richtung, die man sich vorstellen konnte. Der Dieb dachte an Stewark, an den Aufbau der Stadt. Neue Bauwerke auf den Überresten der alten errichtet, ein sich in die Höhe windendes Zeugnis der Jahrhunderte, wenn nicht gar Jahrtausende. Was bei der Festungsstadt so war, musste hier wohl auch geschehen sein. Vielleicht war Thorniara schon seit den legendären proto-argaanischen Zeiten ein wichtiger Hafenort gewesen. Der eine oder andere Novize Adanos' hatte ihm erzählt, dass Setarrifs Gründung in weiter und ferner Vorzeit lag.
    "Wahrscheinlich", sagte sich Isegrim selbst, "hat Damien Unrecht. Aremus hat dieses Anwesen mit seinem gerade wild gebauten Keller sicherlich mit Absicht gewählt."
    Ein Knurren im Dunkeln.
    Nein! "Hund", kam es dem Dieb über die trockenen Lippen, "Ich hasse dich, Schicksal. Wirklich."
    Ein Lachen. Isegrim zuckte zusammen, so plötzlich, dass er ernsthaft Angst hatte, sich das Genick zu brechen. "Verflucht!"
    "Oh Grim", lachte Damien, der hinter ihm aufgetaucht war, "Habe ich dich erschreckt?"
    "Nein, ich habe nur eine ... Ertüchtigungsübung durchgeführt.", murmelte er, "Mehr nicht."
    "Natürlich. Und, fündig geworden?", fragte der Hehler. Der Dieb hob die Schultern.
    "Na ja ..."
    "Was?"
    "... viele Türen. Ich habe keine Lust, jede einzelne zu öffnen und zu sehen, was dahinter ist. Am Ende erweist sich Aremus doch als Hundezüchter und hat hier eine ganze blutgeile Kötermeute hocken."
    Damien schüttelte den Kopf. "Keine Hunde, keine Diener. Ganz alleine." Ein kaltes Lächeln fuhr wie ein kurzer, eisiger Wind über seine Lippen. "Bis jetzt. Jetzt ist er an einem Ort, wo niemand alleine ist."
    Nun war es an Isegrim, langsam und ungläubig den Kopf zu schütteln. "Wirklich?", fragte er, "Mord? Warum habe ich das miese Gefühl, dass uns das noch irgendwann wie eines dieser torgaanischen Wurfhölzer wieder einholen wird?"
    "Was?", Damien wirkte ernsthaft verwirrt, "Wurfhölzer?"
    "Egal. Du bist der erfahrene Dieb. Wo würdest du deine Wertsachen verstecken?"
    Der Hehler sah ihn einen Moment misstrauisch an, ehe er sich umschaute. Dann deutete er auf eine niedrige Tür, wahrscheinlich für Goblins konzipiert.
    "Da wo es am wenigsten auffällt.", erklärte Damien, "Mit dem Reichtum kommt der Wahn und der allgemeine Fehler, seinen Prunk und sein Gold auch entsprechend prunkvoll und golden zu schützen. Aremus ist jedoch nicht so." Er spuckte aus. "War nicht so. Da wird es sein, wette ich."
    Isegrim klatschte in die Hände und lachte trocken. "Schön, deine Wette. Hast du ihn wenigstens leise getötet?", fragte er düster, "Oder kommt nun der immense Zeitdruck hinzu, weil gleich eine Patrouille aufschlagen wird?"
    Der Hehler lachte erheitert. "Das, mein lieber Wolf, ist eine Überraschung."

  3. Beiträge anzeigen #23
    Kämpfer
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    Isegrim ist offline
    Wachen kamen natürlich keine. Damien hatte sein blutiges Werk äußerst diskret vollbracht. Schnell, in den Rücken, sodass dem armen Herrn Aremus beim Sterben nur der Blick auf zwei dreckverschmierte Lederstiefel blieb. Seinen Mörder würde er erst in Beliars Hallen wiedersehen. Isegrim wusste immer noch nicht, ob ihm diese persönliche Note bei der Unternehmung zusagte oder nicht. Damit gefährdete der Hehler in seinen Augen die Durchführung des Raubes, der nun auch bei der Aufklärung durch die Stadtwache eine düsterere, niederträchtigere Note bekommen würde. Isegrim schluckte, hatte er nun nämlich begriffen, dass der Hehler ihn damit zu seinem Mordkomplizen gemacht hatte. Ein gehauchter Fluch, dann standen sie schon vor der niedrigen, alt wirkenden Tür. Das Schloss - von außen ebenso verfallen wirkend - sah bei näherer Betrachtung völlig intakt und fast neu aus, als hätte Aremus erst vor einigen Monden einen Schlosser da gehabt. Dieses Mal fluchte der Dieb lauter und sah zu Damien hin.
    Der deutete hingegen nur auf das Schloss und machte eine Geste die so viel sagte wie: Mach endlich hin, Idiot!
    Also machte Isegrim, der sich langsam wirklich idiotisch fühlte, endlich hin.

    Dieses Mal ging es nicht so schnell und einfach von der Hand. Einerseits wurde der Dieb etwas nervös, da er jeden Moment polternde Schritte von Panzerstiefeln erwartete, zum anderen weil Damien mit seiner beobachtenden Anwesenheit und spürbarer Ungeduld nicht gerade dazu beitrug, Isegrims Konzentration zu steigern. Aber er machte sich, versuchte sich in Gedanken zu beruhigen, den Hehler und seine eigenen Ängste auszublenden. Es gab nur seine Hände, den Dietrich sowie Spanner und das Schloss, das geknackt werden wollte.
    "Bei Beliar!", zischte Damien und riss Isegrim aus der Konzentration, "Pack den Halbdiamanten weg."
    "Äh ..."
    Ein kurzer, schwacher Schlag auf seinen Hinterkopf bekam er für die knappe, unprofessionelle Antwort. "Den Dietrich, den du da hast. Hast du dir die drei nicht angeschaut?"
    "Na ja, du hast sie mir ja genau vor dem Einbruch gegeben, also ..."
    Der Hehler seufzte. "Halbdiamant ist der, den du gerade nutzt. Klar, gut um mehrere Stifte im Schloss zu bewegen, aber das Problem ist, dass der recht hart ist und über sie kratzt. Eierst du also zu lange und zu rabiat herum, sind die Stifte im Arsch und du kriegst das Schloss nicht mehr auf. Die Schlange, Grim, ist der mit der gewellten Spitze, auch dafür da, um mehrere Stifte zu bewegen, jedoch sanfter. Der letzte Dietrich ist der Haken, damit bearbeitest du einzelne Stifte. Dauert länger, ist aber sicherer. Der Name kommt von der leicht gebogenen Spitze."
    Isegrim nickte, sah sich die Dietriche an, wählte die Schlange. Er setzte den Spanner an, fuhr mit der Schlange ins Schloss und bearbeitete es vorsichtig. Mehrmaliges Klicken verriet ihm, dass es geklappt hatte. Der bewegte nun den Spanner, drehte ihn einem Schlüssel gleich ... und die Tür ließ sich öffnen.
    Damien grinste, als er an dem hockenden Dieb vorbeiging. "Sehr gut, hast Talent"
    Isegrim seufzte, packte seine Werkzeuge weg und folgte dem Hehler. Dann, als er erblickte wo sie sich befanden, pfiff er anerkennend.
    "Nicht schlecht", murmelte er und blickte sich um, "Wertvolles Zeug."
    Eine fast schon klischeehaft geöffnete Kiste mit allerlei silbernen und vereinzelten goldenen Pokalen und anderem edlen Geschirr, zwei Schatullen mit Geschmeide und ein ganzer Haufen Säcke, in denen sich Münzen befanden.
    "Die Säcke bekommst du.", erklärte Damien und hielt ihm dann etwas vors Gesicht. Ein Ring, schlicht und geschwärzt. Das Erbstück. Isegrim grinste schief.
    "Zufrieden?", fragte er bedächtig.
    "Ja. Irgendwie.", antwortete der Hehler, "Damit schließt sich ein altes Kapitel."
    Der Dieb nickte. "Warum aber lebte Aremus in scheinbarer Armut, wenn ..."
    "Hier genug von Wert war, um über die Runden zu kommen?", fuhr Damien die Frage fort. "Weiß Innos, warum! Eigenheit der Reichen? Vielleicht wollte er auch nicht, dass die Händlergilde hier heran kommt. Nun, einiges hiervon werden sie erhalten, wir nehmen nicht alles mit. Pack dir die Säcke und stopft die Taschen mit etwas Schmuck voll, damit wir verschwinden können. Keine schweren Pokale, so schön sie auch sind. Lassen sich schwieriger verstecken als der Kleinkram."
    Alsbald waren die Taschen gefüllt, der Keller verlassen. Als sie aus dem Seiteneingang des Anwesens traten, blickte Isegrim noch einmal über die Schulter, sah zu dem Fenster hin, wo immer noch der Kerzenschein sichtbar war. Eine Furcht nagte an ihm, schmerzte ihn mit stechenden Bissen. Er befürchtete, dass Damien mit seiner eigensinnigen Tat auch sein Schicksal besiegelt hatte. Schnell wandte er sich ab, als würde der lange Blick zurück sofort die Wache auf den Plan rufen. Dann verschwanden sie.

  4. Beiträge anzeigen #24
    Kämpfer
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    Isegrim ist offline
    "Mann, Isegrim, du warst ja eine Ewigkeit weg!"
    Der Dieb räusperte sich, sprang überraschend einfach zurück in die Rolle des Milizsoldaten, des Kameraden und Waffenbruders. Sein Trupp blickte ihn fragend an, wie sie hier so zusammengepfercht waren in ihrer Unterkunft. Er fuhr sich mit der Hand übers Gesicht, entledigte sich der Kleidung, um sich in die Nasszellen zu begeben. Hummel sah ihn an. Hummel. Irgendwann hatte Isegrim dem Kameraden den Namen gegeben, erst in Gedanken, dann auch im Gespräch. Erst war der Soldat nicht begeistert gewesen, später hatte er sich der gewaltigen Mehrheit ergeben. Auch die restlichen Männer besaßen solche oder ähnliche Namen. Kosenamen regierten die Armee, das wusste Isegrim schon lange. Er wurde Wolf genannt, des Namens wegen. Ein anderer hieß Klopper, weil er einen Streitkolben schwang und sich gut und gerne in der Schänke schlug. Schleicher war ein ausgezeichneter Späher und Bogenschütze. Innerlich seufzte Isegrim. Manche der Namen waren himmelschreiend dumm und einfach. Letztlich aber auch zwei Züge, die Soldaten sich oftmals teilten.
    "Ach nun, so lange war das gar nicht", erklärte Isegrim, während er das dunkle Wams ablegte, "Kam euch nur wie eine Ewigkeit vor, weil ihr kein Gefühl für die Zeit habt. Würdet ihr weniger ans Saufen und an Frauenärsche denken, konzentriert sein ... ach, ihr könntet so viel machen." Er lachte auf. "Fremdsprachen lernen, Poesie schreiben, malen oder singen. Aber nun, Frauenärsche und Bier besitzen letztlich ihre Anziehungskraft."
    Einhelliges Gelächter in der Unterkunft. Ja, lacht ruhig. Eigentlich müsstet ihr mir direkt den Knüppel überziehen und mich dem Kerkermeister übergeben, mit der Bitte, besonders sorgfältig mit mir umzugehen. Ein wölfisches Grinsen flog in Windeseile über seine Lippen und verschwand wieder.
    "Der Hauptmann war da", unterbrach dann Narbe das Lachen seiner Kameraden. Narbe war wirklich ernsthaft. Wenig lachen, viel böse drein blicken. Es gab sympathischere Leute, aber die Gründe waren verständlich. Narbe war verhältnismäßig alt, hatte noch unter Tronter gedient und sich lange und oft mit den Setarrifern geprügelt. Daher auch der Name, da ihm ein gutes Stück seiner rechten Gesichtshälfte fehlte. Ein Veteran, dessen Direktheit ihn davor bewahrt hatte, Wulfgar gleich in den höheren Rängen der Wache Gesellschaft zu leisten.
    "Ja", gab Isegrim zurück, in die Runde grinsend, "Und?"
    "Da war so ein Herr aus dem Marktviertel. Sah nicht sauber aus. Wollte dich sprechen, Unteroffizier."
    Er hatte Mühe, seine Gesichtszüge nicht entgleiten zu lassen. "Aha, ein unsauberer Kerl. Was soll mich das stören?"
    Narbe sah ihn lange und eingehend an, dann schüttelte er den Kopf. "Nichts, Unteroffizier. Wollte es nur erwähnen."
    "Danke dafür.", schloss Isegrim nicht gerade freundlich und wandte sich halb bekleidet zum Gang in die Waschräume. "Sonst noch wer was Wichtiges?"
    Niemand sagte etwas. Der kurze Wettstreit zwischen Dem Ältesten des Trupps und dem Führer ebendiesen hatte die Stimmung gedrückt. Isegrim war froh darüber, da so keiner mehr sah, wie aufgewühlt er war. Der verfluchte Kredithai hatte den Mumm, die Wache direkt anzusprechen. Innos, dachte sich der Eisenwolf, ich hoffe das da niemand weiter drauf herum reitet!
    Geändert von Isegrim (07.01.2018 um 01:27 Uhr)

  5. Beiträge anzeigen #25
    Drachentöter Avatar von Shakuras
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Shakuras ist offline
    "Wer da?!", donnerte es von den Zinnen der äußeren Brustwehr Thorniaras. Männer legten ihre Bögen an und spähten in die Dunkelheit. "Gebt euch zu erkennen!"
    Zwei dürre Schemen pulten sich aus dem Schwarz der hereinbrechenden Nacht. Ihre Schritte waren getrieben und haltlos und ihre Bewegungen zeugten von weiterem Eifer. Unumwunden schnell strebten sie dem Haupttor entgegen. "Im Namen Innos, öffnet das Tor! Ich bin Shakuras und der Primus von Thorniara!", schallte es verbissen zu den Wachen. Gleißendes Licht entfachte augenblicklich später und begleitete und tauchte die eilenden Glaubensbrüder in einen rotgoldenen Schein. Es dauerte nur kurz, dann setzten sich Hebel in Bewegung und ein massives Keilholz wurde nach Oben gezogen. Ketten rasselten und Zurufe unter den Torwächtern erklangen. Noch immer waren sie gewarnt und die Männer auf den Zinnen hielten den Bogen, aber das Tor öffnete sich. "Primus.", begrüßten die Soldaten den nahenden Grauen und seinen mit Überwurf in Adeptenrobe stehenden Mündel. "Was bei den Dreien zieht Euch bei Nacht ins Umland?" Die Schritte der Gebrüder ihres Herrn und Schöpfers verlangsamten sich nur unwesentlich, aber jetzt, da sie das Tor erreichten, fiel die Anstrengung von ihnen. "Wir ziehen nicht länger aus, wir kehren wieder zurück! Mehr braucht ihr nicht wissen.", watschte Shakuras die neugierige Frage eines Soldaten ab und konzentrierte sich erneut auf den Weg. "Gebt Ordensbruder Odyr über unsere Anwesenheit hier in Thorniara Bescheid." Dann fiel sein Blick neben ihn auf den ausgezerrten Thelyron, ein kurzes Nicken, dass es weitergeht. Auf zu Kalthar.

  6. Beiträge anzeigen #26
    Burggraf von Verdistis  Avatar von Maximus
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Maximus ist offline

    Das Händler- und Handwerkerviertel, Marktplatz

    Abschätzend blickte der Graf auf die Liste seiner Schuldner. Tatsächlich musste er in den letzten Wochen und Monaten immer mehr als säumig markieren. Selbstredend, dass kein einziges Goldstück von den Hafenbewohnern bezahlt wurde. Aber auch die Bürgerinnen und Bürger aus dem Händler- und Handwerkerviertel und auch die gut betuchten Herrschaften aus dem Reichenviertel waren mit ihren Zahlungen stellenweise in Verzug geraten. Als Geldverleiher war man zwar stets an der pünktlichen Rückzahlung des Kredits interessiert. Maximus hingegen konnte angesichts der Zahlen gar nicht zufriedener sein.

    Nachdem der Graf die auf dem Tisch ausgebreiteten Pergamente weggeschlossen hatte, verließ er in Begleitung seines Leibwächters das Anwesen im Reichenviertel. Er wollte sich selbst ein Bild von der Situation am Marktplatz machen, auch wenn ihn Markom vor Kurzem darüber berichtet hatte. Man konnte nur erahnen, welche Anstrengungen der Orden tatsächlich unternahm, um die Versorgung der Bevölkerung sicherzustellen. Während die Bewohner im Hafenviertel noch immer an ihrem Aufstand festhielten und die Bauern über weniger üppige Ernten klagen, mussten große Teile des Notvorrates freigegeben werden, die eigentlich den Angehörigen des Ordens vorbehalten waren. Die schnelle Reaktion der Obrigkeit zeigte, dass sie nicht nur die Notlage ihrer Stadt erkannt hatte, sondern einer Hungersnot mit allen Mitteln entgegenwirken wollte.

    Die Präsenz der Händlergilde wurde unterdessen immer größer. Durch den anhaltenden Aufstand im Hafenviertel war ein Zugriff auf die dortigen Lagerräume unmöglich geworden. Dass deren Inhalte bereits geplündert wurden, ahnten viele der Kaufleute bereits. So entstand nicht nur ein erheblicher finanzieller und materieller Verlust. Auch die Menge an gehandelten Waren wurde immer geringer. Konkurrenzkampf mit einer wohlhabenden und gut organisierten Gilde konnten sich da nur noch die wenigstens Händler leisten.

    "Das Warenangebot war aber schon einmal besser." stellte der Graf fest und wusste nicht, ob er das nun bedauerlich oder erfreulich finden sollte. Denn auf der einen Seite war es zwar erfreulich, dass die Pläne der Händlergilde zunehmend größere Früchte trugen. Auf der anderen Seite hingegen war es aber auch bedauerlich, dass mit zunehmenden Erfolg auch gleichzeitig die Vielfalt derjenigen Speisen abnahm, die der Graf täglich auf seiner Tafel serviert bekam.

    "Ich habe genug gesehen..." stellte Maximus fest. Gerade als er den Marktplatz wieder verlassen und sich in Richtung seines Goldschmiedes begeben wollte, kam ein Mann wild gestikulierend auf ihn zugelaufen. "Du widerlicher Halsabschnieder!" schrie er, als er einen Dolch hervorzog. Gerade noch rechtzeitig wurde der Graf durch seinen Leibwächter zur Seite gezogen, um schwersten Verletzungen zu entgehen. Danach zog nun auch Bragan sein Schwert aus der Scheide und stellte sich dem Angreifer entgegen. "Du kannst mich nicht aufhalten! Ich werde dich töten!" schrie der Mann und rannte geradewegs auf die Leibwache zu. Wenige Augenblicke später ertönte ein schmerzverzerrter Schrei. Blut tropfte auf den gepflasterten Boden des Marktplatzes. Ungläubig, verzweifelnd, gar wütend blickte der Mann auf das Breitschwert, das seinen Körper wie Butter durchbohrt hatte.

    Als Bragan das Schwert unbeeindruckt wieder herauszog, fiel der Angreifer zu Boden. Er war tot.

  7. Beiträge anzeigen #27
    Waldläufer Avatar von Hierodius Lex
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Hierodius Lex ist offline

    Das Händler- und Handwerkerviertel, Marktplatz

    Der breitgebaute Soldat konnte sich nur wenige Stunden ausruhen, bevor er erneut seinen Dienst am Eingang zum Hafentor verrichten musste. Noch immer herrschte dort ein Aufstand der Bewohner. Es oblag der Stadtwache unter Unterstützung der Ordenskrieger, die Sperrung des Hafenviertels aufrechtzuerhalten und im Ernstfall einzugreifen. Hierodius Lex hatte es im Gefühl, dass der Orden in Kürze eingreifen werde, um die haltlosen Zustände im Hafenviertel zu beenden.

    Noch etwas erschöpft lief der breitgebaute Soldat von der Bastion ausgehend in Richtung des Hafenviertels. Er war gerade in Gedanken versunken, als ihn ein markerschütternder Schrei aufschrecken ließ. Hierodius Lex schaute auf und rannte zum Markt der Stadt. Inmitten des Platzes erblickte er einen in Rüstung gekleideten Mann, der gerade sein grobes Breitschwert aus einer schmalgebauten Gestalt zog, die in eher ärmlichen Stoffen gekleidet war. Nun zog auch Hierodius Lex sein Schwert aus der Scheide. "Im Namen des Königs! Legt sofort die Waffe nieder!" Das Herz der breitgebauten Stadtwache schlug schneller. Jede Sekunde rechnete Hierodius Lex mit einem Angriff. "Legt sofort die Waffe nieder!" wiederholte er seine Forderung.

    Doch der Mann reagierte nicht, versuchte sich stattdessen einen Überblick zu verschaffen. Offenbar vermutete er weitere Angreifer unter den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt. "Rotes Sumpfkraut!?" dachte sich Hierodius Lex und war nun in noch größerer Sorge. Ein schwer bewaffneter und gerüsteter Mann, der auf offener Straße einen Bürger tötete und möglicherweise unter dem Einfluss der unberechenbaren Droge stand, war eine große Gefahr für die Stadt. "Zum letzten Mal! Legt die Waffe nieder!" In diesem Moment eilten weitere Stadtwachen zur Hilfe, die der Aufforderung noch mehr Ausdruck verliehen.

    Entweder sich der Überzahl der Stadtwachen bewusst oder sich von der Sicherheit der Lage überzeugt, steckte der Mann sein grobes Breitschwert zurück in die Scheide. Gerade als die Soldaten ihn festnehmen wollten, ertönte aus dem Hintergrund eine Stimme. "Haltet ein! Diese erbärmliche Gestalt hat versucht, mich zu töten! Mein Leibwächter hat nur seine Pflicht erfüllt. Die Pflicht, mich als ein Bürger dieser Stadt zu schützen. Eine Pflicht, die eigentlich der Stadtwache obliegen sollte!" Zähneknirschend vernahm Hierodius Lex die Worte des Mannes, der sich vor den Soldaten aufzuspielen versuchte. Aus der unverantwortlichen Handlung seines Leibwächters wollte er augenscheinlich Kapital schlagen, gar Politik gegen die Stadtwache betreiben. Das fand der breitgebaute Weibel alles andere als lustig.

    Dann erinnerte sich Hierodius Lex daran, dass er dem Mann und seinem Leibwächter schon einmal begegnet war. Bei einer Schlägerei in der Marktschänke, musste der breitgebaute Soldat ebenfalls schlichtend einwirken. Auch dort hatte der Leibwächter jegliche Aufforderung der Stadtwache ignoriert und erst auf Befehl seines Herrn reagiert. Sein Herr war im Besitz einer Immunitätserklärung, die ihm damals vor dem Zugriff der Stadtwache bewahrte. Doch dieses Mal sollte es anders sein. Dieses mal musste es anders sein. Ein Bürger war getötet worden und die Umstände mussten geklärt werden. Um die Autorität des Ordens zu bewahren, mussten diese beiden Männer festgenommen werden. Auch wenn ihre Immunitätserklärung möglicherweise genau dies verhindern würde. Es gab dieses Mal keine Alternative.

    "Zur Klärung des Sachverhaltes werdet Ihr uns augenblicklich zur Bastion begleiten!" befahl Hierodius Lex. Doch wie es zu erwarten war, glaubte sich der in feinen Stoffen gekleidete Mann in Sicherheit, zog ein kleines Pergament hervor und baute sich auf: "Bauerntölpel! Wie wagst du es mit einem Grafen zu sprechen!? Dies Dokument hier ist eine Immunitätserklärung! Ausgefertigt und unterzeichnet von deinem Vorgesetzten - Lord Hagen! Und nun geht mir aus dem Weg!"

    Hierodius Lex schätzte die Situation ein. Der wohlhabende Bürger war unbewaffnet, auch wenn er seine Wortgewandtheit durchaus als Waffe einzusetzen wusste. Von seinem Leibwächter ging jedoch eine weitaus größere Gefahr aus. Er war in etwa genauso breit gebaut, wie der Weibel selbst und schreckte sicherlich nicht davor zurück, auf Befehl seines Herrn auch die Soldaten anzugreifen. Doch Hierodius Lex musste das Risiko eingehen. "Ihr habt es so gewollt. Festnehmen!"
    Geändert von Hierodius Lex (11.01.2018 um 19:59 Uhr)

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    Schwertmeister Avatar von Redlef
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Redlef ist offline
    Seine Lungen und er Hals schmerzten immer noch fürchterlich, als er auf Yareds Schulter gestützt das Rabenweilanwesen durchquerten. Doch all das war nun nebensächlich. Nicht ohne einen Funken Stolz und einiger Genugtuung blickte der Hauptmann auf den Gefangenen. Ihre Mission war nun endlich erfolgreich gewesen. Seine Intuition hatte bei diesem sonst so unauffälligen Händler richtig gelegen. Er war der gesuchte Schwarzmagier. Er musste der Mann sein, der mittels der verderbten Magie das rote Sumpfkraut in die Stadt gebracht hatte. War er auch der Rotgesichtige Priester, der die Menschen mit seinen Lügengeschichten und Hetzreden anstachelte?
    Nun all das sollte sich bald in den Katakomben des Kerkers klären. Für diese Bestie sollte es keine Gnade geben. Er hatte sie nicht verdient und kein Priester konnte ihm da dieses Mal hineinreden. Die Stadt und all ihre gepeinigten Bewohner verdienten restlose Aufklärung. Ein heißer Zorn stieg in ihm auf. All die Scheußlichkeiten, die durch dieses Mann angerichtet wurden, würden nicht ungesühnt bleiben. Zu viel Leid hatte Red gesehen.
    Sie kamen nur langsam voran. Rabenweil wurde von dem Paladin, der ihn eskortierte eher getragen, als dass er auf seinen eigenen Füßen gehen könnte. Die Bolzenwunde und auch der Dämonenangriff hatten ihm übel mitgespielt. Vielleicht hätte man ihn wie ein Tier verrecken lassen sollen, doch wäre das nicht eher gnädig gewesen, im Gegensatz zu dem, was Red noch mit ihm und seiner Brut vorhatte?
    Er knirschte mit den Zähnen.

    Es hatte aufgehört zu regnen, als die das Hauptportal des Anwesens durchtraten. Eine prunkvolle Eingangstreppe führte sie auf den Platz zwischen Reichen- und Tempelviertel. Als er das Kopfsteinpflaster unter seinen Stiefels spürte, löste er sich vom Kapitän und brauchte nur einen Moment um auf seinen Beinen das Gleichgewicht zu finden.
    Von ihren Positionen erschienen nun auch die anderen Mitglieder des Ordens und der Stadtwache. Ihr Erscheinen riss den Hauptmann aus seinen Gedanken. Sie waren noch nicht fertig mit diesem Zugriff. Er räusperte sich, leerte seine Kehle von widerlichem braunem Schleim und zeigte dann auf Rabenweil. »Das ist der gesuchte Schwarzmagier! Seht zu, dass er sicher in den Kerker gelangen kann.«
    Red sah zu dem talentierten jungen Armbrustschützen herüber. Er hatte seinen Namen vergessen. Joe oder Jack…Josh? »Soldat, eile zum Tempel. Wir brauchen einen fähigen Heiler, der Gefangene ist verwundet.«
    Dann erspähte er auch Rupert unter den Männern, die sich nun wachsam um den Paladin scharten. »Rupert!«, Redlefs Ruf wurde von einem Husten unterbrochen und er würgte noch etwas mehr Schleim hervor, den er mit angeekelt verzogenen Gesicht auf den Boden spukte. »Rupert, eine Familienzusammenführung…« Weiteres Husten schnitt ihm das Wort ab. In Richtung des alten Kerkerwächters machte er eine abwinkende Handbewegung. Doch der Alte hatte sowieso schon verstanden. Er sorgte nun dafür, dass Rabenweil in eine Kerkerzelle unter Reds privates Haus gebracht wurde. Das war zwar nicht so offiziell wie im Kerker unter der Bastion, doch dieser war immer noch überfüllt und Rabenweils Überlebenschancen sanken rapide, wenn man ihn mit den Opfern seiner Sumpfkrautkampagne zusammen sperrte. Das konnte der Hauptmann nicht verantworten. Also sollte er lieber in eine Einzelzelle verlegt werden, direkt neben seine Tochter. Zu wissen, dass diese sich ebenfalls in den Händen der Wache befand, machte ihn sicherlich gesprächiger…

    Langsam zog die Gruppe ab. Red wagte einen Blick an sich herunter. Er war über und über beschmiert mit Exkrementen, Dreck und irgendwelchen undefinierbaren Resten. Ihm kam die Galle hoch, als er sich klar machte, was da alles an ihm klebte, was alles in seine Augen, Ohren, Nase und sogar den Mund geflossen war, als er im Kanal gelegen hatte.
    »Danke, dass Ihr mich aus der Scheiße gezogen habt«, im wahrsten Sinne des Wortes, auch wenn der Kanalinhalt recht dünnflüssig gewesen war, da er sich mit dem Regenwasser des Morgens vermischt hatte. Red sah den Korsaren an seiner Seite an. Auch wenn er einer fragwürdigen Bestimmung folgte, so war er ein anständiger Mann.
    »Gute Arbeit Kapitän! Wie ist der Status Eurer Männer. Verletzte, Verlorene?«
    Langsam setzte sich auch Red in Bewegung. Sein Ziel war die Bastion. Rabenweil musste warten, auch die Oberster Feuermagierin und Lord Hagen, die sicherlich schnellstmöglich einen Bericht von ihm hören wollten. Eine erste Anlaufstelle würde der Zuber sein. Seine Kleidung musste verbrannt werden, denn dieser penetrante Gestank konnte wohl nie aus dem Stoff vertrieben werden. Er biss sich in die Atemwege und jede Minute länger, die die Sonne auf die durchtränkte Uniform schien, musste Redlef mehr und mehr mit einem Würgen kämpfen. Ein weiteres Hoch auf Yared, der ihn aus dieser Brühe gezogen hatte und nun gleichfalls erbärmlich stank.
    Geändert von Redlef (13.01.2018 um 20:05 Uhr)

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    Burggraf von Verdistis  Avatar von Maximus
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
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    Das Händler- und Handwerkerviertel, Marktplatz

    "Das wird nicht nötig sein! Wir werden euch begleiten. Doch eines verspreche ich dir, Bauerntölpel: Diesen Fehler, wirst du noch bereuen!" drohte der Graf im vollen Bewusstsein der breitgebauten Stadtwache und machte sich sodann in Begleitung seines Leibwächters und der übrigen Soldaten auf den Weg zur Bastion. Bragan schaute immer wieder erwartungsvoll in Richtung seines Herrn, glaubte er wohl doch, in Kürze den Befehl zum Angriff zu erhalten. Doch auch wenn Maximus den darauffolgenden Kampf mit den unfähigen Milizsoldaten gerne beigewohnt hätte, so wäre dies zweifelsohne der letzte Befehl gewesen, den der Graf hinter den Mauern dieser Stadt noch hätte geben können.

    Vielmehr war sich Maximus seiner Sache sicher. Sein Leibwächter hatte in einer klaren Notwehrsituation gehandelt. Der Angreifer - vermutlich einer seiner vielen säumigen Schuldner - wollte ihn töten. Bragan tat als sein Leibwächter nur das, für was er auch bezahlt wurde. Er verhinderte die Tat. Der Tod war nur das Ergebnis seiner Pflicht. Es würde nicht lange dauern, bis Maximus die Bastion mit ebenso gehobenen Hauptes wieder verlassen konnte, wie er sie betreten hatte. Und für die Bürger der Stadt würde deutlich werden, dass selbst die Stadtwache das Spiel gegen Grafen verloren hatte.

    "Der Zustand eurer Bastion lässt aber zu wünschen übrig. Scheinbar fehlt dem Orden das nötige Gold, um wenigstens dieses Gebäude in Stand zu halten. Vielleicht solltet ihr Jungs lieber für mich arbeiten. Ich bezahle meine Diener immer pünktlich." sagte Maximus und lachte dabei laut auf. Die Stadtwachen waren aber weniger gut gelaunt, öffneten lediglich stumm das Eingangstor zur Bastion und ließen den Grafen und seine Leibwache eintreten. Die beiden Männer wurden in einem Raum geführt, in welchem sie an einem kleinen Tisch platz nehmen sollten. Offenbar sollte dort die Vernehmung abgehalten werden.
    Geändert von Maximus (13.01.2018 um 22:16 Uhr)

  10. Beiträge anzeigen #30
    Schwertmeister Avatar von Redlef
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    Gerne hätte der Hauptmann noch ein paar Worte mit dem Kapitän gewechselt, um den Einsatz nach zu besprechen, doch die Gelegenheit dazu ergab sich nicht. Kaum hatten sie den Platz der Bastion erreicht, da trat auch schon ein älterer Soldat auf ihn zu.
    »Hauptmann…«, sein Blick wanderte über die verschmierte Erscheinung seines Vorgesetzten. Angewidert verzog er die Nase. Redlef stank immer noch nach Kanalisation. Um seine Stiefel bildete sich eine braune, dampfende Pfütze. »Also… Hauptmann es gab einen Vorfall auf dem Markt. Ein Mann wurde dort erschlagen. Es… Es wird euch nicht gefallen.«
    »Mir gefällt gerade eine ganze Menge nicht. ‚Scheiße‘ wäre wohl eine passendere Bezeichnung.« Er wischte sich mit der Hand über das Gesicht und versuchte dann, den stinkenden Schleim instinktiv an seiner Kleidung abzuwischen – schlechte Idee. Angewidert schüttelte er die Hand.
    Er verabschiedete sich knapp von Yared und wandte sich dem Soldaten zu. »Gehen wir.«

    Als sie sich dem altehrwürdigen Gebäude näherten, fiel Red eine regsame Betriebsamkeit auf. Er stutzte. »Mitch? Was ist hier los? Warum sind die Männer hier? Was ist mit dem Hafen? Es sollte doch…?«
    »Kaum wart Ihr weg, da kam eine Order aus dem Tempel. Der Sturm wurde abgesagt. Wir waren alle bereit und gerüstet und dann tauchte ein Novize auf, der die ganze Sache abgeblasen hat. Nun herrscht ein wenig Verunsicherung und wir fragen uns, wie es weiter geht. Die Feuermagier, haben angeordnet, dass wir abwarten müssen. Sie werden weitere Instruktionen geben, wenn das Heilmittel fertig ist. Soviel haben wir herausfinden können. Jetzt heißt es wohl abwarten…“

    „Der Befehl wurde zurückgenommen?“ Red schüttelte kaum merklich den Kopf. Doch das Ganze jetzt hier mit einem Soldaten zu diskutieren brachte nun auch niemanden weiter. Inzwischen hatten sie die Bastion erreicht. Mitch hielt die Tür offen und gab damit auch den Blick frei auf den Trubel, der in diesem alten Gebäude herrschte. So viele Männer waren hier schon langer nicht mehr auf den Füßen gewesen. Doch obwohl auch der eine oder andere Paladin ihren Weg kreuzte waren der Obrist oder Hagen nicht zu sehen. Von Mitch wurde er in einen seitlichen Gang. Hier war es etwas ruhiger. An einer offenen Tür erspähte Redlef Weibel Lex, er sprach mit Männern innerhalb des Raumes. Die Stimmen waren gedämpft und er verstand kein Wort. Lex, der sich sonst nicht aus der Ruhe bringen ließ, machte einen angespannten Eindruck.
    »Mitch, seid so gut und holt mir irgendetwas, das weniger stinkt als das hier. Es wird wohl noch etwas dauern, bis ich ein Zuber und ein großes Feuer für diese Fetzen zu Gesicht bekomme.«
    Der Soldat schmunzelte und verschwand dann.
    »Lex, was ist passiert?«

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    Die Bastion

    Ohne weitere Probleme ließ sich der vermeintliche Graf und seine Leibwache zur Bastion geleiten. Der einzige Widerstand des betuchten Herrn lag in seinen sarkastischen Bemerkungen. Bemerkungen, die der breitgebaute Weibel der Stadtwache getrost ignorierte. Als die beiden Männer in einen der Verhörräume geführt wurden, wies Hierodius Lex einen Soldaten der Stadtwache dazu an, nach einem Schriftführer der Zitadelle zu verlangen, um das Verhör niederzuschreiben. Lesen und Schreiben gehörten zwar auch zu den Fähigkeiten des Weibels. Aber Hierodius Lex wollte angesichts der immer noch im Raum stehenden Immunitätserklärung kein Risiko eingehen. Nachher hatte der arrogante Händler wohlmöglich weitreichende Verbindungen, stellte abstruse Behauptungen auf und der breitgebaute Soldat würde der Stadtwache verbannt.

    Gerade als Hierodius Lex den übrigen Soldaten den Befehl erteilt hatte, zurück zum Eingang des Hafenviertels zu gehen, wurde er vom Hauptmann der Stadtwache angesprochen: Lex, was ist passiert?" Der Weibel zuckte kurz mit den Schultern und erwiderte dann: "Der Sachverhalt liegt noch im Dunkeln. Wir wissen soviel, dass der Leibwächter eines Grafen, der obendrein auch noch im Besitz einer Immunitätserklärung ist, einen eher ärmlich wirkenden Mann auf offener Straße getötet hat. Der Graf behauptet, sein Leibwächter hätte nur seine Pflicht getan, indem er dem Angreifer abwehrte. Nun ja. Er spielte sich ziemlich auf und machte der Stadtwache einige Vorwürfe. Ich entschied mich dazu, ihn in die Bastion zu bringen und dort verhören zu lassen. Sobald ein Schriftführer der Zitadelle eingetroffen ist, geht's los."

  12. Beiträge anzeigen #32
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    Das Tempelviertel, Alchemielabor

    Viele Tage und Nächte verbrachten die Feuermagier Kalthar und Ventros damit, das rote Sumpfkraut eingehend zu erforschen und auf Basis ihrer Erkenntnisse ein Mittel herzustellen, welche die Bewohner von dem Einfluss der gefährlichen Droge befreien sollte. Es waren nicht nur unzählige Versuche notwendig, bis das Gegenmittel ohne erkennbare Nebenwirkungen angewendet werden konnte. Es mussten auch Novizen entsandt werden, um diverse fehlende Zutaten zu finden. Der kleine Garten im Tempelviertel war nicht dafür angelegt worden, um in derart kurzer Zeit die Vielzahl an Ingredienzien hervorzubringen. Dennoch ging der Orden ein großes Wagnis ein, indem er Adlaten und Novizen außerhalb der schützenden Mauern nach Kräutern und Pilzen suchen ließ. Noch immer trieben sich Echsenmenschen in den hiesigen Wäldern umher und noch immer waren einige der Wanderwege zu Lagerplätzen von Banditen geworden.

    Doch der Orden hatte keine Wahl, als die Novizen mit dem Segen Innos' und unter der Begleitung eines Ordenskrieger auf die Suche zu schicken. Glücklicherweise - wenn auch einige Zeit später, als von Feuermagier Kalthar erwartet - konnten die Novizen ihren Auftrag erfolgreich ausführen und die benötigten Zutaten liefern. Unter Anwendung von Magie und den seit Jahren geschulten und gereiften Fähigkeiten der beiden Alchimisten gelang es, das Gegenmittel in der benötigten Menge herzustellen, um es zeitgleich und flächendeckend in Thorniara zu verteilen. Indem man die vom roten Wahnsinn befallenen Bürger allesamt heilen wollte, wollte man auch die weitere, schleichende Ausbreitung der Droge verhindern.

    Unterdessen behielten die Ordenskrieger das Hafenviertel weiter im Blick, in der sich der gewaltbereite und äußerst feindselige Aufstand zu festigen drohte. Die Intensität des Widerstandes schien zwar abzunehmen. Zumindest unternahmen die Bewohner keine Versuche mehr, die an den Toren platzierten Soldaten anzugreifen. Die Stimmung gegen den Orden und seiner Herrschaft wurde aber weiterhin aufrecht erhalten. Einige der Feuermagier glaubten daran, dass mit der Bekämpfung und Beseitigung des roten Sumpfkrautes auch die Ordnung im Hafenviertel wieder hergestellt werden würde. Einige kritische Stimmen, zu denen auch Feuermagier Kalthar zählte, glaubte nicht daran. Um das Gegenmittel zu verabreichen, war es möglicherweise erforderlich, den Hafen vorher unter die Kontrolle des Ordens zu bringen. Zweifelsohne würden die Ordenskrieger dabei auf erheblichen Widerstand stoßen, der möglicherweise auch nur mit Waffengewalt gebrochen werden könnte.

    Das größte Problem stellte nicht alleine der Widerstand gegen die Herrschaft des Ordens dar. Sondern vor Allem die damit einhergehende Niederlegung der Arbeit. Zwar hatte der Orden auf diese widrigen Umstände schnell reagieren können und so die Lebensmittelvorräte seiner Ordenskrieger für die einfache Bevölkerung freigegeben. Doch lange würde man diese Notlösung nicht mehr aufrecht erhalten können. Die Feuermagier wussten, dass viel auf dem Spiel stand. Möglicherweise würde der Einsatz des Heilmittels nicht nur über die Zukunft der Bewohner, sondern auch über die Zukunft des Ordens entscheiden.

    Wenigstens einen Erfolg konnte der Orden dieser Tage vermelden. Der für das rote Sumpfkraut verantwortliche Schwarzmagier - ein gewisser Überseehändler namens Kajetan Rabenweil - konnte erfolgreich bekämpft werden. Die Zusammenarbeit von Stadtwache und Ordenskriegern trug damit größere Früchte, als es die Zitadelle und ihr gewaltiger Verwaltungsapparat erwartet hätte.

    "Das letzte Fläschchen ist fertig." sagte Feuermagier Ventros, als er erleichtert zu Meister Kalthar aufblickte. Dieser nickte stumm, machte sich einige Notizen und erwiderte dann: "In der Tat. Die Ingredienzien haben gerade noch ausgereicht. Wohl an denn. Wir sollten keine weitere Zeit verlieren und die anderen Feuermagier darüber unterrichten. Ich hoffe, sie haben sich zwischenzeitlich darüber Gedanken gemacht, wie wir das Gegenmittel effektiv an die Bevölkerung verteilen können ohne dabei auf die Waffengewalt der Krieger zurückgreifen zu müssen."

    Maximus
    Geändert von Maximus (23.01.2018 um 21:05 Uhr)

  13. Beiträge anzeigen #33
    Kämpfer Avatar von Vicktar
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    Zitadelle

    Vicktar schwieg. Eine ganze Zeit lang - es schienen Wochen zu vergehen, bevor er wieder eine Regung zeigte.
    Der Drache war also tot? Das war... nun, der Feuermagier wusste es gar nicht in Worte zu fassen. Es war für sich genommen eine außerordentlich gute Nachricht, mit der er nicht gerechnet, an die er nicht zu hoffen gewagt hatte. Es war ein Triumph für sie alle, dass die Höllenbrut sie nicht in die Knie gezwungen hatte, sondern die Menschen siegreich geblieben waren. Und dennoch trübte die allgemeine Lage seine Stimmung. Seit Monaten schon tat dieses unheilige Kraut Übles und der Orden sah sich nicht in der Lage, der Lage Herr zu werden. Es machte ihn wütend, solche schrecklichen Neuigkeiten auf so nüchterne Art und Weise zu hören.
    "Seit Monaten? Und wir forschen nach Beweisen?" Der Tee blieb unangetastet.
    Wäre Vicktar in dieser Hinsicht ein Mensch gewesen, der es vorzog, ehrlich zu sich selbst zu sein, statt Realitäten seinen Ansichten entsprechend zu verklären, hätte er sich eingestehen müssen, dass er niemand war, der es mit der Erforschung von Faktenlagen allzu genau nahm. Seine Devise war, sofort zu helfen, wenn jemand es wert war, zu helfen, und sofort den Hammer zur Hand zu nehmen, wenn es etwas zu zerschmettern galt.
    "Wenn dieser Mann und die... Händlergilde...", er spuckte den Begriff aus wie bittere Galle, "dafür verantwortlich sind, dann sollten wir direkt etwas tun und uns nicht mit Nachforschungen begnügen. Da der Drache nicht mehr ist, sollte das Reich doch wieder bereit sein, uns zu unterstützen, um den Zugriff auf die südlichen Inseln nicht zu verlieren. Wir sollten die Verbrecher festnehmen - alle, nicht nur diesen Rabenweil! - öffentlich zu Schau stellen, was mit solch widerlicher Beliarsbrut geschieht, und ihre Besitztümer beschlagnahmen. Mit einer Kompanie aus Vengard könnten wir die Ordnung am Hafen sicher wieder herstellen, bis die Wirkung dieses Giftes nachlässt."

    Vicktar war nicht bereit, Vorsicht und Besonnenheit in dieser Angelegenheit walten zu lassen. Sie mussten hart und entschieden durchgreifen, wenn sie die Ordnung aufrecht erhalten wollten, die hier schon viel zu lange beträchtlich schwankte. Ordnung war das oberste Gebot - und wenn es bedeutete, einige reiche Pfeffersäcke an den Galgen zu bringen, wäre er nur allzu gern bereit, den Strick persönlich noch etwas fester zu ziehen.
    Der Alte unterbrach sich in seiner aufschäumenden Rage und atmete einige Male tief durch. Bald hatte er sich wieder gefasst.
    "Wenn die Sache bereits in die Hand genommen wird, würde ich gern an anderer Stelle behilflich sein. Die Menschen im Hafenviertel müssen irgendwie ihren Glauben an Innos wiederfinden. Ist es nicht möglich, unsere Magie zu diesem Zweck einzusetzen und den bösartigen Einfluss des Dunklen mit Glaube und Hoffnung zu erdrücken? Ich könnte die Macht der Stimme einsetzen, um die Botschaft des Glaubens zu verbreiten. Oder vielleicht könntet Ihr mir einen effektiveren Weg zeigen. Ich hörte von einem Zauber, der die Menschen so von Ehrfurcht und Ergriffenheit erfüllt, dass sie außerstande sind, ihren Blick abzuwenden."
    Sein Zorn hatte sich wieder in Aktionismus verkehrt. Der Greis war Feuer und Flamme.

  14. Beiträge anzeigen #34
    Sleeping Dragon Avatar von Françoise
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    Vicktar so aufgebracht zu sehen, überraschte Françoise. Von einem jungen Magier hätte sie es durchaus erwartet, jedoch nicht von dem alten Mann. Sie hieß den Enthusiasmus willkommen. Nun galt es, ihn in die richtigen Bahnen zu lenken. Wie die Flamme einer Kerze könnte er den Menschen ein Licht sein, um sich darum in Einklang zu versammeln. Doch wehe die Flamme brannte zu heiß, dann verschlänge sie die Kerze und womöglich alles um sie herum.
    »Ganz gewiss könnten wir mit direkter Hilfe aus Vengard vieles erreichen.«, erläuterte die Priesterin und nahm einen weiteren Schluck vom Tee. »Im Augenblick müssen wir uns aber mit unseren Mitteln benügen. Innos sei Dank, dass er dich genau jetzt zu uns zurückführte!«
    Statt wieder auf ihrem erhobenen Sessel Platz zu nehmen, setzte sich Françoise an den Tisch und bot Vicktar an, das gleiche zu tun.
    »Ohne Frage kann das Hafenviertel die volle Aufmerksamkeit eines Feuermagiers gut gebrauchen. Das heißt, wenn du dich wirklich dazu berufen fühlst. Meinen Segen hast du jedenfalls. Ich werde dich auch entsprechende Magie lehren. Doch bevor ich damit beginne, sage ich dir jetzt schon: Magie wird das Problem nicht lösen. Nur wahrhaftiger Glaube.«

  15. Beiträge anzeigen #35
    Provinzheld Avatar von Slicer
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    Der Marktplatz

    "Willst du mich eigentlich verarschen?!" Slicer spuckte angewiedert aus. Ein halbzerkautes Stück Frucht landete auf dem Pflaster des Marktplatzes. Der Händler, welcher ihm besagten Apfel zuvor verkauft hatte, starrte ihn lediglich teilnahmslos und beinahe resigniert an. Nicht nur, das der Kerl seine Ware in den letzten Tagen drastisch verteuert hatte, nein, sie war auch nicht mehr als genießbar zu bezeichnen.
    "In diesem Apfel ist sprichtwörtlich der Wurm drin, alter Mann!"
    Sagte Slicer mit nun deutlich ruhigerer, aber nicht eben freundlicher Stimme. Seine Augen funkelten Zornig. In ihnen stand nicht nur der Zorn über den verfaulten Apfel. Vielmehr hatte sich dort die Wut und Frustration über unzählige Kleinigkeiten angesammelt, die den Gauner in dieser Stadt zu schaffen machten. Ewige Milizschikanen. Der Aufstand im Hafenviertel war noch immer nicht gelöst. Und jetzt war auch noch dieser arrogante Arsch von Großhändler nicht mehr in seinem Haus anzutreffen. Verhaftet, wie Slicer einige befragte Bürger versichtert hatten. Über den Grund dieser Verhaftung war sich niemand einig. Einige vermuteten den Mord vor einigen Tagen. Über eines jedoch waren sich alle einig: Über die Gründe weshalb der reiche Sack längst hätte verhaftet werden sollen. Maximus war nicht unbedingt beliebt bei jenen, denen die Schulden sprichwörtlich bis zum Hals standen. Einer davon musste zweifellos dieser dreiste Händler hier sein. Ein weiterer Leidtragender in dieser Geschichte. Ein Opfer. Aber nur deswegen wollte Slicer nicht der kleinste Fisch in dieser Kette von Opfern sein, der sich mit einem gammeligen Apfel abspeisen lies.
    "Der Wurm drin sagst du?" Der Händler lehnte sich gespielt interessiert nach vorne. "Tatsächlich. Was für eine Schande."
    "Ich denke, es ist klar, das ich Ersatz fordere." Sagte Slicer aalglatt, wobei er den gammeligen Apfel wie selbstverständlich zurück auf die Ablage platzierte. Er bereitete sich darauf vor, den Händler in eine längere Diskussion zu verwickeln die ihm am Ende den zweiten Apfel nichts kosten sollte. Doch die Antwort des Händlers kam ebenso prompt wie unerwartet.
    "Weist du, das ist mir völlig egal." Der Kerl verschränkte Kraftlos die Arme vor der Brust und nickte zu den Äpfel hin. "Bedient dich. Nimm sie. Nimm so viele du willst. NIMM SIE ALLE VERDAMMT NOCH MAL!"
    Slicer wäre beinahe vor Schreck zurückgesprungen, doch die scheinbare Wut des H#ndlers währte nicht für lange. Der Mann zitterte, und ehe Slicer etwas hätte erwidern können, sank er kraftlos in sich zusammen. Slicer stand da, verdutzt, sprachlos. Er trat vor und blickte am Stand hinab. Der Händler kauerte sich auf dem Boden in eine sitzende Position. Er wimmerte lautlos den Schmerz und die emotionale Last der letzten Jahre von seiner Seele. Die beständige Furcht vor den Schuldeneintreibern des Grafen, dem drohenden -und überfälligen- Bankrot seines Geschäftes und dem Ende als Mittelloser ohne Aussicht auf bessere Zeiten hatten ihn völlig zermürbt. Slicer blickte sich zu allen Seiten um. Nachdem erst letztens der arme Schlucker offen ermordet worden war, wollte Slicer nicht, das es so aussah als wollte er hier den nächsten Mord veranstalten, oder einen der Händler öffentlich demütigen. Indes blickte ihn der Händler flehentlich an. "Ich schaffe es nicht... Ich schaffe es einfach nicht... Meine... meine Schulden sind lange überfällig... du hast sicher gehört was sie mit dem armen Kerl gemacht haben... Die Händlergilde wird mich ebenfalls töten."
    Slicer erwiederte den sehnsüchtigen Blick des Mannes. Keinerlei rationaler Verstand lag in diesem Moment des Schmerzes mehr darin. In diesem Zustand hätte er jeden so flehentlich angeglotzt.
    "Ja. Das kann gut sein." Meinte Slicer, zuckte mit den Schultern und griff nach einem der Äpfel, der weniger läddiert aussah als der vorherige. Er musterte die Frucht akribisch, befand sie für gut und kostete einmal. Der Apfel schmeckte annehmbar. Er trat um den Stand herum, bis er direkt vor dem alten Mann stehen blieb. Er ging langsam, fast bedächtig in die Knie und schluckte genussvoll das Apfelstück hinunter.
    "Aber: Es gibt noch eine andere Alternative, als durch die Hand dieser Gilde den Tod zu finden."
    Sprach Slicer gespielt geduldig und zog vertrauensvoll die Augenbrauen empor. Als der Mann die Worte vernahm, konnte er sie kaum glauben. Irritiert, ob er glauben sollte was er da hörte, blinzelte er.
    "Weist du, was südlich von hier liegt?" Ohne auf eine Antwort zu warten reichte er dem Mann die Hand und zog ihn auf die Beine. Er wollte nicht, dass die Stadtwache ihn in diesen fragwürdigen Zustand über einem Händler kauern sah. Dieser gab sich ernsthaft Mühe, zu ergründen was Slicer meinte.
    "Das.... B...Bluttal?"
    "Weiter südlich." Gemahnte Slicer mit einem freundschaftlichen Lächeln.
    "Der Silbersee?"
    Slicer schüttelte den Kopf. "Freiheit, alter Mann. Im Süden liegt die Freiheit. Die Händlergilde hat dort keinen Einfluss. Scheiße, der Orden hat dort keinen Einfluss. Dort sind die Menschen noch ihre eigenen Herren. Du könntest jetzt durch das Tor verschwinden und die Gilde würde dich niemals kriegen."
    Slicer sah, wie es hinter der Stirn des Mannes arbeitete. Der Schmerz wurde verdrängt durch den Funken Hoffnung, den Slicer gesäht hatte. Natürlich. All die Jahre unter der Knute des Ordens, und jetzt der Händlergilde, und die Menschen hatten völlig vergessen das sie den hohen Herren hier nicht auf gedei und verderb ausgeliefert waren. Als der Händler Slicer wieder mit seinen alten, eingesunkenen Augen fixierte, erkannte der Dieb dort eine Entscheidung. Zufrieden griff er in die Tasche. Unter dem Staunen des Händlers schob Slicer ein zusammengerolltes Pergament und einen kleinen Lederbeutel über die Ablage des Obststandes.
    "Falls du vorhst, wie ein echter Mann zu handeln und dich nicht länger von der Händlergilde in Knechtschaft halten zu lassen und im Staub zu kriechen, dann höre mir jetzt ganz genau zu..."
    Geändert von Slicer (23.01.2018 um 20:19 Uhr)

  16. Beiträge anzeigen #36
    Kämpfer
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    Isegrim ist offline
    "Ach, sieh an", der Kreditgeber lächelte wohlwollend, "der säumige Schuldner."
    Isegrim verzog keine Miene. Sein Blick galt erst dem Türsteher des Mannes. Man maß sich, schätzte sich ein.
    "Grüße von Damien", murmelte er dem Schläger zu. Dieser grinste einen kurzen Moment schief und nickte dann.
    "Entgegen genommen, Grüße zurück." Nun war es an Isegrim zu grinsen. Der Kredithai schenkte dem Ganzen wenig Beachtung. Er tat gönnerhaft, bat den Soldaten hinein, bot ihm einen Platz in einem freien Sessel vorm Kaminfeuer an. Er setzte sich, machte jedoch keine Anstalten sich zu bedanken oder, wie es sich für einen Gast gehörte, des Mantels zu entledigen. Er fixierte den Geldgeber nur mit kalten, harten Augen. Dem fiel der Blick auf und entlockte ihm ein Kopfschütteln.
    "Härte statt kriecherischem Verhalten?", fragte er langsam. "Es gab schon andere Schuldner, die es so versucht haben. Die meisten von ihnen landeten mit den Füßen an einen Stein gekettet im Hafenbecken"
    "Ja, die meisten. Ich nicht."
    "Oh, und woher die Gewissheit, Herr Unteroffizier?"
    Der Soldat verzog das Gesicht. "Gut informiert.", knurrte er, "Aber nicht gut genug. Ich habe das Gold beschafft."
    "Ah, wo hast du es denn? Tausend Münzen müssten, na ja, einiges an Platz wegnehmen, findest du nicht?", fragte er und sah sich gespielt verblüfft um, "Na, wo ist's?"
    "Hier." Isegrim warf etwas Schmuck zu, fünf Ringe im Wert von zweihundert Münzen. Natürlich waren es Fälschungen, einfache, billige Duplikate, die Damien beschafft hatte, wusste Beliar woher. Nachdem Isegrim darüber informiert worden war, dass der Kredithai die Bastion aufgesucht hatte, war er direkt zu dem Hehler und Lehrmeister gegangen. Dieser hatte nur gelacht und um einige Tage Zeit gebeten. Dann war er mit den Fälschungen wiedergekehrt, hatte sie Isegrim in die Hand gedrückt und dafür zwei der originalen Ringe genommen. Ein fairer Handel, wie der Soldat fand.
    "Mh, sehr gut", der Geldgeber nickte langsam, prüfte die Ringe. "Ja, das sollte für die Hälfte reichen."
    "Nein. Ein Ring á zweihundert Münzen. Ich hab sie schätzen lassen. Das passt. Sonst gebe ich dem Schätzer weiter, dass Ihr seine Arbeit absolut nicht zu schätzen wisst ... und Euer Geschäft wird einiges an Schaden nehmen."
    "Du bist frech, Hundesohn."
    "So lebt man lang, mein Freund."
    "Na gut, verschwinde. Das passt so. Vorerst. Vielleicht komme ich nochmal ..."
    Nun lächelte Isegrim wirklich kalt und wirklich widerwärtig. "Kommst du nochmal zur Bastion und versuchst mich in Scherereien zu verwickeln, breche ich hier nachts ein und steche dich ab. Verstanden? Gut. Ich empfehle mich."
    Der Soldat erhob sich, deutete eine linkische Verbeugung an und marschierte an dem Türsteher vorbei.
    "Fälschungen?", fragte der flüsternd.
    "Japp"
    Ein leises Lachen. "Er ist und bleibt ein Idiot."

  17. Beiträge anzeigen #37
    Provinzheld Avatar von Slicer
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    Slicer ist offline
    Slicer war zufrieden mit sich.
    Gewiss, es gehörte wenig Geschick dazu, einem verzweifelten alten Mann einige Almosen in die Hand zu drücken und ihn mit der Aussicht auf Freiheit von seinen erdrückenden Schulden über die halbe Insel zu schicken. Aus diesem Grund hatte Slicer ja auch noch einen der Jäger mit exakt der selben Nachricht betraut. Ein Brief, der in diesen Tagen nicht in zweifacher Abfertigung losgeschickt wurde, war bekanntlich nutzlos. So aber, war die Chance relativ hoch, dass Lukar auch diese Info bezüglich der Situation in der Stadt schnell und sicher erreichte. Mit einer großen Portion Glück war Silbersee sogar bald einen Rebellen reicher, der sich mit der Verzweiflung der Freiheit gegen den Orden stellte. Hatte Slicer somit nicht im Grunde sogar ein gutes Werk getan? Slicer grinste in sich hinein und verspeiste genüsslich den wurmlosen Apfel.
    Nun, wo die wichtigsten Dinge vorerst erledigt waren -auf die Gefangennahme des Grafen und somit Lukars Warenlieferung konnte Slicer schlecht in seiner Position Einfluss nehmen- galt es die dritte, letzte und vielleicht wichtigste Aufgabe in Angriff zu nehmen. Der Kontakt mit den Gebrüdern Althoff. Slicer hätte die Sache am liebsten so diskret und unpersönlich wie möglich geregelt. Doch mit der Lage im Hafen, die sich vermutlich erst in den kommenden Wochen legen würde... nein, auf unsinnige Befangenheiten durfte er keine Rücksicht nehmen. Er galt, herauszufinden, ob hier in der Stadt noch immer die selben Drecksäcke den Untergrund kontrollieren, und ob der Name einer der Männer, die Reyn zu den Fischen geworfen hatten, noch Gewicht besaß.
    So führte ihn sein Weg an diesem Abend fern von den protzigen Bauten der Reichen und Mittelständigen. Alsbald schon drang ihm der Duft von Exkrementen, von Schweiß, Dreck und Verzweiflung -Armut- in die Nase. Schäbige Dreckshütten- und häuser schälten sich aus der Dunkelheit und irgendwo hustete ein verarmter Penner seine Seele in den Wind. Slicer blieb stehen, sog den Gestank des Armenviertels in seine Nüstern und lächelte wehmütig. Er war Zuhause. Wiedereinmal.

  18. Beiträge anzeigen #38
    Burggraf von Verdistis  Avatar von Maximus
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    Die Bastion

    Es verging einige Zeit, ehe der breitgebaute Soldat in Begleitung weiterer Männer den Raum betrat, indem Maximus und sein Leibwächter geduldig warteten. Unbeeindruckt musterte der Graf eine schmächtige Gestalt, die ganz offensichtlich als Schriftführer eingesetzt werden würde. Zumindest ließen Pergament und Gänsekiel diesen Schluss zu. Selbstgefällig grinste Maximus und erhob seine Stimme: "Bringen wir es also hinter uns. Ich bin ein viel beschäftigter Mann und ihr... Tja, ihr werdet bald die Straßen fegen."

    "Spart Euch solche Kommentare! Wir verlangen Auskunft darüber, was auf dem Marktplatz geschehen ist und warum Ihr Eurem Leibwächter die Tötung eines Reichsbürgers befohlen habt." sagte der breitgebaute Soldat, während die ebenfalls am Tisch sitzende, schmächtige Gestalt jedes Wort notierte. Maximus hingegen lehnte sich zurück und erwiderte: "Weißt du.. ein Mann meines Standes spricht nicht mit dem niederen Volk. Aber du hast Glück! Ich habe heute einen guten Tag, also werde ich ausnahmsweise auf deine Fragen antworten."

    Der Graf seufzte genervt, verschränkte die Arme und fuhr fort: "Der Bürger war bewaffnet und wollte mich angreifen. Mein Leibwächter tat seine Pflicht und verteidigte mich. Der Tod des Mannes war das Resultat dieser Folge von Ereignissen." Wieder grinste Maximus selbstgefällig, beugte sich nach vorne und schaute dem breitgebauten Soldaten in die Augen: "Und nun endet unser Gespräch. Dir ist die Bedeutung einer Immunitätserklärung hoffentlich bewusst. Dann weißt du auch, dass du einen schwerwiegenden Fehler begangenen hast, indem du dich über diese Erklärung des ehrenwerten Lord Hagen hinweggesetzt hast. Aber ich habe ja heute einen guten Tag. Ich werde über diesen Frevel großzügig hinwegsehen und als Zeichen deiner Dankbarkeit, wirst du mir nun diese Tür öffnen und mir einen schönen Tag wünschen."
    Geändert von Maximus (23.01.2018 um 21:31 Uhr)

  19. Beiträge anzeigen #39
    Waldläufer Avatar von Hierodius Lex
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    Hierodius Lex ist offline

    Die Bastion

    Hierodius Lex kochte vor Wut. Er wusste selbst, dass er sich auf einem schmalen Grad bewegte, als er seinen Soldaten die Festnahme des vermeintlichen Grafen befohlen hatte und ihn zur Bastion abführen ließ. Auch der Hauptmann der Stadtwache wusste die Situation nicht so recht einzuordnen, als er von der Festnahme dieses Mannes erfuhr. Der arrogante Graf erinnerte Hierodius Lex an sein Leben im Fürstentum Ordanai. Dort erschien jedes Leben unterhalb der Adelsfamilien wertlos. In den Armenviertel vegetierte ein Großteil der Bevölkerung, die bis zu sechzehn Stunden am Tag für ihre Lehnsherren arbeiteten und am Ende eines jeden Monats dankbar dafür sein mussten, noch nicht verhungert zu sein.

    Im Vergleich dazu war Thorniara ein Paradies. Die Bürgerinnen und Bürger respektierten einander und versuchten zumindest größere Konflikte zu vermeiden. Selbst der Aufstand im Hafenviertel wurde nicht mit Waffengewalt niedergestreckt. Die Feuermagier des Ordens suchten nach einer friedlichen Lösung, ließen Lebensmittel verteilen und riefen immer wieder zur Vernunft auf.

    Der selbstgefällige Graf war das genaue Gegenteil. Er hatte es in dieser Stadt offenbar zu Reichtum und Einfluss gebracht, wähnte sich in absoluter Sicherheit und behandelte sogar die Soldaten der Stadtwache mit Arroganz und Respektlosigkeit. Jeden anderen Bürger hätte Hierodius Lex angesichts dieses Verhaltens in Ketten legen lassen. Und genau das war es, was den breitgebauten Soldaten so wütend machte. Denn obwohl dieser Graf nicht nur für den Tod eines Mannes verantwortlich war, sondern auch noch offen seine Abneigung gegenüber den Autoritäten der Stadt zur Schau stellte, schienen dem Weibel die Hände gebunden zu sein.

    Doch das musste der selbstgefällige Graf ja noch nicht erfahren. Hierodius Lex wollte weitere Informationen über den Hergang am Marktplatz erfahren. Es machte zwar den Anschein, dass der Graf und sein Leibwächter tatsächlich nur aus Notwehr handelten. Es war aber auch nicht ausgeschlossenen, dass man die Gunst der Stunde nutzte, um einen unliebsamen Konkurrenten zu töten. So holte der breitgebaute Soldat tief Luft, versuchte die Respektlosigkeiten des vermeintlichen Grafen zu ignorieren und sagte: "Unser Gespräch ist erst dann beendet, wenn ich als Weibel der Stadtwache es für beendet erkläre. Und bis dahin werdet Ihr auf meine Fra..."

    Mitten im Satz wurde der breitgebaute Soldat durch das ruckartige Öffnen der Tür unterbrochen. Es war Feuermagier Daron und sein Gesichtsausdruck ließ nichts Gutes vermuten: "Was in Innos' Namen soll das hier!? Seid Ihr noch bei Sinnen!?" fragte Daron den Weibel der Stadtwache. Doch noch ehe Hierodius Lex reagieren und sich erklären konnte, wandte sich der Feuermagier dem vermeintlichen Grafen zu: "Ich bitte vielmals um Verzeihung. Es muss sich wohl um ein Missverständnis handeln. Was auch immer geschehen ist, wir werden die Angelegenheit klären. Bitte, ich geleite Euch nach draußen."

    Zähneknirschend schaute Hierodius Lex mit an, wie der arrogante Graf mit einem selbstgefälligen Grinsen aufstand und in Begleitung des Feuermagiers wenige Sekunden später den Raum verließ. Als der breitgebaute Soldat den Feuermagier außer Hörweite glaubte, brach es aus ihm heraus. Mit der geballten Faust schlug Hierodius Lex auf den Tisch, der mit einem knackenden Geräusch der Kraft widerwillig nachgab. "Was war das denn!?" fluchte er. "Was verflucht noch einmal war das denn!?" wieder schlug er mit der Faust auf den Tisch. "Ist dieser Widerling von einem Graf gerade gehobenen Hauptes mit einem Erwählten Innos' aus unserem Verhörraum stolziert!?" Der Weibel schloss die Augen, atmete tief ein und versuchte sich zu beruhigen. Der Schriftführer und die beiden anderen Soldaten waren angesichts des Wutausbruches regelrecht erstarrt. "Ganz ruhig, Hierodius. Ganz ruhig." sagte der Weibel zu sich selbst. Dann stand er auf, atmete noch einmalige Male tief durch und sagte dann: "Ich muss den Hauptmann sprechen."
    Geändert von Hierodius Lex (23.01.2018 um 22:23 Uhr)

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    Das Händler- und Handwerkerviertel

    "Ich hoffe, wir können die heutigen Vorkommnisse ungeschehen machen. Der Orden ist Euch für Eure fortwährende Unterstützung dankbar und ich ganz persönlich freue mich, wenn wir auch weiterhin eine vertrauensvolle Geschäftsbeziehung pflegen." sagte Feuermagier Daron, nachdem er den Grafen und seinen Leibwächter nach draußen geleitet hatte. "Ihr wolltet wohl sagen, dass Ihr auf weitere Spendengelder meines Adelshauses hofft. Seid unbesorgt, verehrter Daron. Ich werde mich Euch auch in Zukunft erkenntlich zeigen."

    Maximus blieb unweit des Marktplatzes stehen, wandte sich dann dem Feuermagier zu und fuhrt fort: "Ich werde mich nun wieder meinen Geschäften widmen und gehe davon aus, dass Ihr entsprechende Disziplinarmaßnahmen gegen die Stadtwache einleiten werdet. Abgesehen davon, seid Ihr natürlich noch immer zu einem Glas Wein in meinem Anwesen eingeladen. Ich habe noch einige seltene Jahrgänge, die Ihr probieren solltet." Mit diesen Worten verabschiedete sich der Graf und lief zusammen mit seinem Leibwächter in Richtung des Reichenviertels.

    "Trottel!" dachte Maximus, als er den Feuermagier zurück zur Bastion laufen sah. Tatsächlich hielt der Graf nicht sonderlich von jenen Männern, die sich selbst als die Erwählten Innos' betrachteten. Doch mit den Feuermagiern konnte man bisweilen nicht nur sehr lukrative Geschäfte abwickeln. Mit großzügigen Spenden wurden zumindest die Selbstsüchtigen unter den Erwählten zu mächtigen Verbündeten, die in einer Hafenstadt wie Thorniara über jeden Zweifel erhaben waren. Daron war einer dieser Magier, die sich zwar den Geboten und Regeln des Ordens unterwarfen aber sich auch von Goldmünzen beeindrucken ließen. Dazu einige wohlklingende Worte und das eine oder andere kostbare Geschenk, wie die aus Gold gefertigten Innos-Statuen, die der Graf seinerzeit bei seinem Hofschmied anfertigen ließ, und schon stand man in der Gunst solcher einflussreichen Magier.
    Geändert von Maximus (24.01.2018 um 23:06 Uhr)

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