Nun, zumindest kann ich nachweisen, dass die Juristen den Begriff eher hatten als die Biologen. Der Begriff der vom arabischen "Raza" Kopf abgeleitet wird, wurde 1438 erstmals von einem Kirchenoberen Alfonso Martínez de Toledo, Bischof von Toledo in der juristischen Weise benutzt. Eingang fand er sodann in die "Statuten von der Reinheit des Blutes" die erstmals 1449 in Toledo erlassen wurden und ein Vorläufer der Nürnberger Rassengesetze sein könnten. Vorher fand er hauptsächlich in der Pferdezucht Verwendung um Abstammungslinien zu kennzeichnen.
Erst 200 Jahre später eigneten sich die Biologen den Begriff an, die ihn zunächst synonym benutzten. Erst weitere 100 Jahre später unter Federführung von Carl von Linné begann die Definition abzuweichen. Also warum sollten die Juristen den Begriff abgeben den die Biologen entwendet und zweckentfremdet haben?
Und jetzt erkläre mir genderpolitisch korrekt den Begriff "rassig" für eine Frau.
Wir hatten dieselbe Diskussion schon mal. Die eigentliche Frage ist doch, wofür Juristen diesen Begriff benötigen sollten? In dem zitierten Absatz des GG könnte man den Begriff Rasse völlig problemlos streichen; es blieben alle relevanten Faktoren abgedeckt.Zitat von Harvald
Wird allgemein synonym verwendet für „südländisch temperamentvoll“. Ein recht bescheuerter Klischeebegriff, der prinzipiell auf die verschrobenen Sexphantasien des Mannes verweist. Oder hast Du schon mal was von einer „rassigen Deutschen“ gehört? Ich würde mal schätzen, dass hinter „rassige“ in aller Regel Italienerin, Spanierin, Griechin, steht. Weiter südlich wäre es dann „exotisch“…Zitat von Harvald
letzteres sollte inhaltlich ein wenig auflockern und zeigen, dass es auch in ganz andere Richtungen weisende Ableitungen des Wortes Rasse gibt und "rassistisch" nicht die einzige ist.
Deine Frage kann ich ganz leicht beantworten. Warum sollten sie? Genausogut könntest du den Biologen sagen sie sollen sich einen neuen Begriff suchen mit dem sie ihre Nomenklatur einkleiden
Politiker definieren mit Hilfe von Juristen gesellschaftliche Wirklichkeit. Und sonlage der Begriff noch in der UN Charta der Menschenrechte steht, kann man aus dem weltweiten Kontext als einzelnes Mitgliedsland nicht ausscheren. Der Punkt ist doch der gleiche wie in der Flüchtlingsfrage: Wir haben das Ding unterschrieben.
Bei einem weltweiten Konsenz könnte man darüber nachdenken.
Hm, ja, die auflockernden Bereiche der Sexklischees; ein guter Einwand…Zitat von Harvald
Und wenn Du mal etwas genauer in die Zusammenhänge dieser auflockernden „Rassigkeit“ eintauchen würdest, dann könntest Du womöglich auch durchaus Zusammenhänge zu den allgemeinen Problemen mit der Konzeption der menschlichen Rassen erkennnen…
Du beginnst damit zu sagen, dass Du es mir leicht beantworten kannst und stellst dann eine rhetorische Gegenfrage; das ist keine Antwort. Der Begriff Rasse ist in seiner Verwendung biologischer Natur. Allein Deine etymologische Herleitung war schon fehlerhaft, da der arabische Ursprung eher unwahrscheinlich ist. Die Bedeutung von Rasse ist heute faktisch im zugehörigen Sprachraum eine biologische Kategorie, und damit nun mal eine falsche.Zitat von Harvald
Welcher Kontext? Wovon redest Du? Wo würde es dem deutschen Staat Probleme verursachen, wenn er „Rasse“ aus ein dem GG rausnimmt?Zitat von Harvald
Ich finde es gut, dass "seiner Rasse" mit im Grundgesetz steht. Warum? Weil es immernoch Nazis gibt, die z.B. Schwarze für eine minderwertige Rasse halten. Da geht es im GG also nicht unbedingt um einen realen Bezug, sondern viel mehr um einen Theoretischen, an dem immernoch eine Menschen festhalten. Somit ist aber auch für diese Menschen eindeutig klar, was sie dürfen und was nicht - selbst wenn sie in den Bundestag kommen.
Wer mit Sonderzeichen gendert, diskriminiert jene, die sich nicht zu Mann oder Frau zuordnen lassen. Geschlechtergerechtigkeit in der Sprache erreicht man nur mit gender-neutralen Begriffen. Wer das weiß und dennoch gendert, diskriminiert mit Vorsatz!
Wenn man schon dabei ist, kann "Geschlecht" auch aus dem Paragraphen rausgestrichen werden. Wie wir inzwischen wissen ist das auch nur ein soziales Konstrukt und dient ausschließlich der Diskriminierung.
Das ganze hat schon was von Neusprech nach George Orwell. Unabhängig davon wer am Ende Recht oder Unrecht hat, es ist der selbe Mechanismus, um Andersdenkende zu kontrollieren.
Ähnliches konnte man auch im Thread über Kultur beobachten, wo einige Leute auf einmal den Begriff "deutsche Kultur" nicht gelten lassen wollten. Die Logik dahinter ist klar: Wenn es keine deutsche Kultur gibt, kann man Argumente von Leuten, die um ihre Entwicklung besorgt sind von vorneherein ignorieren.
Der Unterschied ist natürlich, dass man "deutsche Kultur" noch ziemlich frei diskutieren kann. Anders sieht es natürlich bei "Rasse" aus, wo man in den meisten Kreisen außerhalb eines anonymen Forums sozialen Selbstmord begehen würde, weil man dann ja höchstwahrscheinlich Rassist, Nazi, whatever ist.
Das selbe gilt natürlich auch im wissenschaftlichen Umfeld. Als ob Wissenschaftler in einem Vakuum leben würden, und ihre Arbeit von dem politischen Klima unter dem sie leben völlig unberührt bliebe..
Und nein, ich habe jetzt keine Zeit mehr das Wort Rasse zu diskutieren. Ich habe vor ein paar Tagen in dem gesplitteten Thread schon gesagt, was ich sagen wollte. Persönlich ist es mir sogar egal, wenn der Gebrauch eingeschränkt wird, um irgendwelche Befindlichkeiten nicht zu verletzen. Solang es andere Wörter gibt und man immer noch darüber reden kann, worüber man reden will.
Rasse einfach in race umbenennen. Problem solved.
Der Begriff der Ethnie wäre in jedweder Hinsicht der bessere.
Ich persönlich hab mit Personen, die den Rasse-Begriff weiter benutzen wollen auch gar kein Problem. Wer Rassist sein möchte, darf das natürlich auch und sollte auch als solcher klar benannt werden.
Ach Blubber. Tu doch nicht immer so blöd.
Wir haben dir den Unterschied zwischen den beiden Geschlechts-Konzepten, dem biologischen und dem sozialen, in Englisch besser verständlich durch die zwei Begriffe "sex" und "gender" doch bestimmt schon dutzendfach erklärt, oder?
Das eine Geschlecht (sex) ist eine biologische Realität, und in 99% (+) der Fälle binär, also auch nach einfachen, konsensfähigen Kriterien klar unterscheidbar und klar definiert. XX = Frau. XY = Mann.
Das soziale Geschlecht (gender), also das Vorhandensein von Geschlechterrollen, hingegen ist ein soziales Konstrukt.
Das aber ganz real zu Diskriminierung führt. Deshalb sind entsprechende Gesetze in beiden Fällen sinnvoll, um vor Diskriminierung zu schützen.
Wenn sie sich dabei auf "deutsche" Kultur berufen ist das sinnvoll. Man sollte sie ignorieren.
Wenn sie allerdings um eine "aufgeklärte", "liberale", "westliche" Kultur besorgt sind, ist das schon eher verständlich. Diese wird ja auch massiv bedroht, u.a. (und im Westen hauptsächlich) von Gauland, Trump, Le Pen, Strache und Konsorten.
Ich weiß schon was der Unterschied ist. Jedoch wurden Stimmen laut man solle doch die Geschlechter Trennung allgemein abschaffen in Deutschland. Das heißt dass die biologische Trennung damit auch betroffen ist. Außerdem ist eine Frau für mich erst mal eine Frau und Mann ein Mann. Ich spreche sie natürlich mit dem gewünschten Pronomen an, und akzeptiere wenn sie transgender sind. Aber für mich innerlich werden sie das bleiben als was sie geboren wurden. Bzw sind transgender. Da unterteile ich für much selbst, halt schweigend und ohne irgendwie anzugreifen. Aber ist ein anderes Thema
Das Problem verschwindet sicher nicht einfach dadurch, dass im GG der Begriff ersetzt wird.
Aber es trägt zur Lösung insofern bei, als das es ein klares Bekenntnis einer der mächtigsten und friedlichsten Demokratien der Erde zu einer der Leitwissenschaften und einer globalen Ethik im Sinne der Menschenrechte darstellt.
Immerhin handelt es sich ja immernoch um einen Gesetzestext, also einem (möglichst) gesamtgesellschaftlichen Konsens, in dem die eigene Moralität zum Ausdruck kommt.
Würden wir über ein Buch reden, wie damals die Debatte um den Begriff "Negerkönig" bei Pippi Langstumpft, sähe ich das anders.
Aber Aufklärung wird nicht über Gesetze gemacht, sondern letztere sind - sofern sie gut sind - das Resultat eben dieser und genau deshalb gehört der Begriff endgültig getilgt und ist eben kein Widerspruch zum deutschen Erbe oder den Intentionen der Väter und Mütter des Grundgesetzes.