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  1. Beiträge anzeigen #61
    Deus Avatar von Laidoridas
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    Laidoridas ist offline
    Hmm, die Geschichte für Ewek ist ja mal etwas kniffliger zuzuordnen. Den Stil erkenne ich jetzt nicht wieder und würde von daher vermuten, dass es sich um jemanden handeln muss, von dem ich nichts/nicht viel/nichts aus den letzten Jahren gelesen habe. Also da kämen dann eigentlich nur Rohten, Ork, Eispfötchen und Cyco infrage, wobei ich mir jetzt einfach mal einbilde, dass ich nach einer Geschichte von Eispfötchen ihren Stil schon gut genug kenne, um sie da gleich wieder ausschließen zu können. (Die Geschichte wäre aber mit ausgetauschtem Protagonisten auch eine ziemlich gute Wichtelstory für sie, oder? ) Bei Ork habe ich keine Ahnung, ob der mittlerweile so schreiben würde. Damals war sein Schreibstil auf jeden Fall deutlich chaotischer und es kommen keine Sowjet-Panzer in der Geschichte vor, was klar gegen seine Autorschaft spricht. Zu Cyco würde der sehr sichere Stil passen, aber vielleicht würde man da etwas Düstereres erwarten? So ein paar Sätze kamen mir auch sehr Cyco-untypisch vor, aber von ihm habe ich natürlich in letzter Zeit auch nur die paar Posts seiner angefangenen Entscheidungsgeschichte gelesen, insofern bin ich mir da nun auch nicht so ganz sicher. Trotzdem wäre wohl Rohten erstmal mein Favorit, dem ich jetzt einfach mal zutraue, dass er so gut schreiben kann, auch wenn ich noch nie was von ihm gelesen habe.

    Die Geschichte fand ich auf jeden Fall wirklich schön, sehr herzig und mit einem neuen kreativen Weihnachts-Ersatzbrauch für Myrtana.
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Besonders beeindruckt war ich übrigens davon, wie locker es Sir Ewek Emelot weggesteckt hat, dass ihm sein großer Zeh abgebissen wurde! Weil, was anderes kann da doch eigentlich nicht bei rauskommen, wenn einem ein Wolf "beherzt" in den Zeh beißt, oder?

  2. Beiträge anzeigen #62

  3. Beiträge anzeigen #63
    Deus Avatar von Laidoridas
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    Laidoridas ist offline
    Stimmt, ich schiebe die beiden neuen einfach zwischendrin ein. Die sind ja nicht so lang, da kann man das ja ruhig mal machen. An deiner Stelle würde ich die 111-Seiten-Geschichte jetzt aber eh erstmal nicht mehr lesen, sonst findest du noch irgendwelche Fehler und ärgerst dich zu früh abgegeben zu haben.

  4. Beiträge anzeigen #64
    Irenicus-Bezwinger  Avatar von MiMo
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    MiMo ist offline
    Bei mir war heute Bescherung und der Titel lässt Großes erwarten!

    Das Schneemonster

    Leise rieselte der Schnee vom khoriner Himmel. In schier unendlichen Mengen fielen die weißen Flocken, dicht schön und daunenweich. Tanzende Kristalle strahlten in stummer Kälte, als ob ihr Licht das Firmament erhellen wollen würde. In kürzester Zeit wuchsen schaurige Schneegebilde heran. Die Schneeberge nahmen dabei die Form von Gestalten an und man mochte meinen, dass jene schon bald zum Leben erwachen würden. Khorinis war eingeschneit und es breitete sich eine romantische Stimmung aus. Obgleich das Leben in dieser Zeit sehr mühselig war, wurde die Mühe durch die winterliche Atmosphäre belohnt. In der Stadt bereiteten sich die Menschen auf ihre Festlichkeiten vor. Kekse wurden gebacken, heißer Tee getrunken und die Besinnlichkeit der winterlichen Zeit wurde in vollen Zügen genossen. Kaum einer vernahm das bedrohliche Rumoren unweit der Stadtmauern...
    Angefangen hatte alles mit einem kleinen, sich losgelösten Stein. Es dauerte nicht sehr lang, dann war aus dem knopfgroßen Stein ein faustdicker Schneeball geworden. Nur ein Blinzeln später hatte der Schneeball die Größe einer Kanonenkugel erreicht. Der Einschlag erfolgte kurz, dafür aber ungebremst. Die Explosion förderte eine gewaltige Lawine zutage, die sich mehr und mehr zu einem gewaltigen Berg auftürmte. Ganz allmählich nahmen die zunächst noch irrational dreinschauenden Konturen Form an. Ein haushohes Ungetüm aus Schnee und einem kristallenen Zepter in den mächtigen Pranken bewegte sich unaufhaltsam auf die Stadt zu.
    Mit genau einem Würfel Zucker verfeinerten die Bewohner der Hafenstadt ihren Tee. Auf keinen Fall einen zweiten Würfel, denn das würde den qualitativ hochwertigen Tee nur verschandeln. Der Würfel schlug beim eintauchen in die heiße Flüssigkeit seichte Wellen, die sich üblicherweise wiederum nach einiger Zeit beruhigten. Dies geschah jedoch dieses Mal nicht. Kaum einer vernahm das bedrohliche Rumoren unweit der Stadtmauern, noch viel weniger sahen die Anzeichen in ihrer Tasse voll Tee...
    Ein markerschütternder Schrei durchbrach plötzlich die allgegenwärtige Besinnlichkeit und hallte auch noch durch die allerletzten Winkel der Stadt. Es war ein Schrei, der das Blut in den Adern gefrieren, den Atem aussetzen und die Nackenhaare zu Berge steigen liess. Eine eisige Stille, die mit der winterlichen Kälte beinahe schon konkurrieren konnte, legte sich für mehrere Sekunden auf die Stadt nieder, nachdem der Widerhall des Aufschreis abgeklungen war. Unzählige Flocken tanzten zur sanften Meeresbrise durch die Luft. Ein zarter Windhauch suchte sich seinen Weg durch die schmalen Gassen der Stadt. Die weihnachtliche Besinnlichkeit war den Häusern entwichen und trat nun als Gesamtes dem Ungetüm entgegen. Ein erneuter Aufschrei zerschlug jedoch die marode Fassade.
    Die Bewohner der Hafenstadt verließen panisch ihre Häuser. Der verstörende Anblick des Schneemonsters vor ihren Stadtmauern, löste eine Massenhysterie aus. Schreiend rannten die Mengen völlig chaotisch durch die schmalen Gassen der Stadt. Ein Schauspiel, dass dem Ungetüm zu gefallen wusste. Mit einem gebieterischen Schwung seines Zepters, brach es die Wolkendecke entzwei. Eine Armada von messerscharfen Eiszapfen suchte ihren Weg zu Boden, um mindestens ein Viertel aller Stadtbewohner aufzuspießen. Voller Häme richtete das Ungetüm sein gewaltiges Zepter auf die schützenden Mauern der Stadt. Das Mauerwerk hatte der eisigen Kälte nur wenig entgegenzusetzen. Es zersprang in alle Himmelsrichtungen und öffnete dem Schneemonster die Pforte zur Stadt. Für jene, die innerhalb der schützenden Stadtmauern zu fliehen versuchten, war es im wahrsten Sinne des Wortes die viel gefürchtete Pforte der Pandora.
    Endlich rückte das städtische Militär aus. Gottgleiche Ritter mit ihren prachtvollen Rüstungen. Zeitaufwendig anzulegen, doch die Inszenierung war entscheidend... womöglich sogar entscheidend für die Schlacht. Erste Armbrustbolzen trafen das Ungetüm, das aufgrund seiner Masse eine gewaltige Angriffsfläche bat. Ein jeder Treffer wurde dabei von den Stadtbewohnern heftigst umjubelt. Nicht wissend, dass die Bolzen nicht den annähernd gewünschten Effekt erzielten.
    Dutzende Kieselsteinchen trafen das Schneemonster. Kaum Spürbar und ohne nennenswerten Schaden der gut ausgehärteten Eisschicht. Ein Haufen aufgewühlter Ameisen, die verzweifelt versuchten, ihren Bau zu schützen. Dutzende Kanonenschläge am gegenüberliegenden Ende der Stadt erweckten die Aufmerksamkeit des Monsters. Nur wenige Sekunden später wurde es von mehreren Kanonenkugeln getroffen. Im Gegensatz zu den Armbrustbolzen, bewirkten die einschlagenden Kanonenkugeln weitaus mehr Schaden. Die wuchtigen Explosionen sprengten riesige Eisbrocken vom Körper des Schneeriesen und brachten das Ungetüm ins Straucheln. Es rammte das gewaltige Zepter in den mit Kopfsteinpflaster verzierten Straßenboden und versuchte sich so auf den Beinen zu halten. Jedoch verteidigten aufgewühlte Ameisen ihren Bau bis zum letzten... Stadtbewohner.
    Ein verzweifelter Aufschrei des Ungetüms durchbrach die allgegenwärtige Geräuschkulisse des Kampfes und hallte auch noch durch die allerletzten Winkel der Stadt. Es war ein Schrei, der das Blut in den Adern gefrieren, den Atem aussetzen und die Nackenhaare zu Berge steigen liess. Die Kanonenschläge setzten aus. Eine eisige Stille, die mit der winterlichen Kälte beinahe schon konkurrieren konnte, legte sich für mehrere Sekunden auf die Stadt nieder, nachdem der Widerhall des Aufschreis abgeklungen war. Unzählige Flocken tanzten zur sanften Meeresbrise durch die Luft. Ein zarter Windhauch suchte sich seinen Weg durch die schmalen Gassen der Stadt.
    Dem Aufschrei des Ungetüms folgten in der Ferne dumpfe Antworten. Zahlreich und ebenso grausam wie der Aufschrei des Schneemonsters zu Beginn des Angriffes. Eisriesen erhoben sich in der Ferne, um ihren gefallenen Bruder zu rächen; die Stadt in ihren Grundfesten zu erschüttern.
    „Weckt den kleinen MiMo“!, hallte eine männliche Stimme durch die schmalen Gassen der Hafenstadt.
    „Eilt euch und weckt den kleinen MiMo!“, wiederholte die verzweifelte Stimme, wohl wissend, dass die neuerlichen Eisriesen die Stadtmauern baldigst erreichen würden.
    Der kleine MiMo lebte in der Nähe der nassen Untiefen des Meeres. Ein Waisenkind, dass von einem Schmied aufgenommen ward. Als Zeche für die Unterkunft und Verpflegung half der kleine Junge in der Schmiede aus. Die Identität von MiMo`s Eltern war seit jeher unbekannt. Nur er wurde als alleiniger Überlebender an die Küsten der Hafenstadt gespült. Es war Neptuns Wille, dass er überlebte. Es war Morpheus Wille, dass sich die träume des leinen Jungen in der Realität manifestierten.
    „So erwecket doch endlich den kleinen MiMo!“, hallte es ein letztes Mal durch die schmalen Gassen der Hafenstadt.

  5. Beiträge anzeigen #65
    hokuspokus 
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    Ajnif ist offline
    Die Weihnachtsmannfrau hat mich auch beschenkt

    Eine Woche Schnee

  6. Beiträge anzeigen #66
    Deus Avatar von Laidoridas
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    Laidoridas ist offline
    Noch so ein dicker Brocken! Sogar noch eine satte Seite dicker! Aber gut, wenns nach John geht, habe ich die Story ja bestimmt auch wieder selber geschrieben.

    Grandios auf jeden Fall, wie die beiden Geschichten für dich und den Lord längenmäßig aneinander angepasst sind. Perfekt zum gemütlichen Synchronlesen.

  7. Beiträge anzeigen #67
    Kleiner als drei  Avatar von Lady Xrystal
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    Lady Xrystal ist offline
    Frohe Weihnachten ihr Lieben.

  8. Beiträge anzeigen #68
    hokuspokus 
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    Ajnif ist offline
    Ich wünsche euch auch allen frohe und besinnliche Weihnachten.
    Zitat Zitat von Laidoridas Beitrag anzeigen
    Noch so ein dicker Brocken! Sogar noch eine satte Seite dicker! Aber gut, wenns nach John geht, habe ich die Story ja bestimmt auch wieder selber geschrieben.

    Grandios auf jeden Fall, wie die beiden Geschichten für dich und den Lord längenmäßig aneinander angepasst sind. Perfekt zum gemütlichen Synchronlesen.
    Grandios ist in jedem Fall auch, dass die Geschichten sich tatsächlich etwas überschneiden . In beiden gibt es diesen schönen Seitenhieb mit der wilden Ehe und der Hochzeit, die man vielleicht ja auch mal in Erwägung ziehen könnte.

    Ich habe beide Geschichten bereits verschlungen, von meiner bin ich komplett begeistert, dass da auch so einiges aus meinem leben drin steckt, wobei dies bei der Geschichte für Regis ja auch irgendwie der Fall ist. (Ich bin momentan tatsächlich anerkannte Handpuppenspielerin und kann meine Stimme in mehreren Lagen verändern, ist auch bitter nötig, wenn man in einer Krippe arbeitet )

    Das unser Schwedenabenteuer auch Teil der Geschichte geworden ist, finde ich total schön. Wir sind damals natürlich auf die Hochzeit eingeladen gewesen, man lernt halt den ein oder anderen besser kennen, wenn man in dessen Land studiert.
    Mir gefällt diese Geschichte wirklich ausgesprochen gut, ich bin restlos begeistert. Aber mehr dazu kommt dann ganz bestimmt auch noch in einem ausführlichen Kommentar. Selbst das Ende war dann wirklich toll. Vielen Dank an den Wichtel

  9. Beiträge anzeigen #69
    Deus Avatar von John Irenicus
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    John Irenicus ist offline
    Zitat Zitat von Laidoridas Beitrag anzeigen
    Noch so ein dicker Brocken! Sogar noch eine satte Seite dicker! Aber gut, wenns nach John geht, habe ich die Story ja bestimmt auch wieder selber geschrieben.
    Mein erster Impuls war jetzt jedenfalls schon, dass ich bei der anderen Story wohl etwas zu vorlaut war und mich zu früh auf dich festgelegt habe.

  10. Beiträge anzeigen #70
    Undead  Avatar von DerGroßeDummeMann
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    DerGroßeDummeMann ist offline
    Die Weihnachtsmänn*in hat mir ein Geschenk überbracht. Viel Spaß damit.

    Grash-Varrag-Morra

    Die Luft im Tempel vibrierte. Pure Macht, welche mit jedem Wort der Beschwörungsformel mithallte, legte sich schwer und erdrückend auf jedem im Tempel nieder, egal ob Sklave oder Ork. Sie raubte jedem den Atem und zerdrückte sie fast, bis sie plötzlich verschwand, so als hätte es sich jeder nur eingebildet. Wie bereits nach den letzten Versuchen erschallten auch nun wieder grollende und wütende Flüche durch die Gänge, gefolgt von einem schmerzerfüllten Schrei.


    Mit einem schmatzenden Geräusch zog Arushat seinen Dolch aus der Brust des toten Sklaven und drehte sich wieder zu seinen Brüdern um, welche sich auf ihre Stäbe stützten. Schweiß perlte auf ihrer Haut und ihrem Fell. Die Beschwörung hatte wieder stark an ihren Kräften gezerrt. Arushat selbst wurde von seinem endlosen Zorn aufrecht gehalten. Zorn darüber, dass die Herbeirufung wieder gescheitert war. Zorn darüber, dass er nicht verstand, warum sie es nicht schafften, wo sie doch die mächtigsten Schamanen aller Orks waren und sogar mit dem Segen Beliars handelten. Zorn über seine Brüder, welche die Schuld ganz allein bei ihm suchten. Sie sagten es nicht, aber ihre Blicke verrieten es. Sie brannten wie glühende Kohlen in seinem Rücken.
    „Was tun wir jetzt, Arushat? Es funktioniert nicht.“ in Kasorgs Stimme schwang ein Hauch von Vorwurf mit. „Uns bleibt nur noch bis morgen Abend Zeit, dann ist die Sternenkonstellation vorbei.“
    Arushat verzog das Gesicht zu einer grimmigen Fratze. „Wir probieren es noch einmal. Uns bleibt nur noch diese letzte Nacht.“
    Er bückte sich und hob seinen Stab auf, welchen er voller Wut hatte fallengelassen, als er den Sklaven erstochen hatte. „Los ihr faules Pack! Stellt euch wieder auf!“
    Seine Brüder zuckten zusammen und gingen wieder auf ihre Positionen um das Dimensionstor herum, ihre Blicke noch immer auf das Morrablut gerichtet, das auf den Dolch in Arushats Hand glänzte. Arushat selbst wünschte sich, er könnte sie einfach alle vier wie Sklaven abstechen und sie in Flammen aufgehen lassen, bis nur noch Asche übrig war. Aber er brauchte sie. Denn nur durch die Blutsbande würden sie verhindern können, dass sie alle unter die Kontrolle von Krushak gerieten.
    Arushat atmete tief ein. „Bereit, meine Brüder?“
    Sie nickten stumm und begannen, ihre Magie zu kanalisieren. Auch diesmal legte sich eine erdrückende Schwere über den Tempel.
    Nach gefühlt endlosen Kräften zerrenden Stunden voller Konzentration passierte es. Hashor sah es als erster. Bei einer schwungvollen Bewegung von Arushats Armen löste sich ein Tropfen Blut vom Dolch, welchen er immer noch in Händen hielt. Die Zeit schien einzufrieren. Jeder Zentimeter, den Arushats Augen dem Tropfen folgten, kam ihm vor wie eine Ewigkeit. Auch der laute Entsetzensschrei von Hashor schien sich bis in alle Ewigkeit zu strecken.
    Als das Blut auf dem Dimensionstor aufschlug schien das magische Gewebe mit einem hellen Ton zu zerbrechen. Das Tor fing an zu flackern und mit einer alles verschlingenden Schwärze wurde es im gesamten Tempel dunkel.
    Die Dunkelheit dauerte nur einen kurzen Augenblick, nicht länger als ein Lidschlag. Später war sich Arushat nicht mal mehr sicher, ob es wirklich dunkel wurde. Sicher wusste er nur noch, dass der riesige Morra mit dem seltsamen Hut vorher nicht zwischen ihnen gestanden hatte.
    Die Schamanen waren sichtlich verwirrt. Sie verstanden nicht, wo der Morra herkam und warum er nicht wie alle anderen Sklaven demütig gebeugt vor ihnen stand.
    Die Verwirrung der Orks schlug sich in Erstaunen um, als der Mora gradewegs auf Arushat zuging, seine Hand auf dessen Schulter legte und in schlechtem Orkisch fragte: „Wo ich sein?“
    Das Erstaunen der Schamanen wuchs, als sie sahen, dass Arushat förmlich zur Salzsäule erstarrt war. Sie hatten erwartet, dass er den dreisten Morra ohne zu zögern erdolchen würde. Doch stattdessen glitt der Dolch aus Arushats Hand und prallte mit einem leisen Klirren auf den Steinboden.
    Die Brüder sahen sich verwirrt an, denn sie verstanden nicht, was dort vor sich ging. Arushat selbst war wie gelähmt. Dieser Morra strahlte eine solche Magie und Macht aus. Bei der Berührung des Mannes dachte Arushat, er würde von der Magie aufgezerrt werden. Und nun lächelte der Mann ihn auch noch an.
    „Freund, wo ich sein?“ wiederholte er seine Frage.
    Mit Mühe antwortete der Schamane ihm. „Dies ist der Tempel von Krushak und unser Reich.“
    Der Mann schien ihn nicht richtig zu verstehen. Er zuckte mit den Achseln und drehte sich um. „Was das für Ding?“
    Mit schnellen Schritten ging der Morra auf das Tor zu und strich mit seiner Hand darüber. Endlich lies die Starre von Arushat ab und er atmete tief durch. Seine Brüder scharrten sich um ihn.
    „Wer ist dieser Morra?“ fragten sie. „Warum spricht er unsere Sprache?“
    Arushat hörte ihnen kaum zu, denn in ihn selbst arbeitete es. Es musste etwas mit dem Tropfen Blut zu tun gehabt haben. Anders konnte er es sich nicht erklären. Irgendwie hatte das Blut eine Verbindung zu diesem Mann hergestellt.
    „Ich werde ihn töten!“ sagte eine Stimme hinter Arushat. „Er hat unsere letzte Chance für die Beschwörung ruiniert.“
    Arushat wirbelte herum und packte seinen Bruder Ruuushk bei den Schultern. Mit weit aufgerissenen Augen sah er ihn an.
    „Bist du wahnsinnig? Spürst du nicht die Magie, die von dem Morra ausgeht?“
    „Es ist doch nur ein großer dummer Mann! Was redest du da von Magie, Arushat?“ erwiderte Ruuushk, während er die Hände seines Bruders von sich schüttelte.
    Dann ging er zwei Schritte auf den Morra zu, der immer noch das Dimensionstor musterte. „Verbrenne, du großer dummer Mann!“ rief Ruuushk und schleuderte einen Feuerball auf den Morra.
    Dieser drehte sich im selben Moment um und hob winkend eine Hand.
    „Ich wissen was das sein“, sagte er und zum Erstaunen aller wurde der Feuerball einfach von der winkenden Hand weggeschlagen. Mit einer lauten Explosion traf er die Decke, direkt über der Gruppe von Schamanen. Steine fielen herab und drohten, die Orks unter ihren Trümmern zu begraben.
    Der Morra schien Ruuushks Angriff nicht mal als solchen aufgefasst zu haben. Er ging einfach weiter, bis er Ruuushk erreicht hatte und zerrte diesen mit Leichtigkeit zum Dimensionstor.
    „Was Töne von dieses Wort?“ Er zeigte auf die eingravierte Beschwörungsformel.
    Völlig apathisch folgte der Ork dem menschlichen Finger und wie von weiter Ferne vernahm er seine eigene Stimme, welche jene Wörter aussprach, auf die gezeigt wurde.


    Arushat richtete sich auf. Er war leicht benommen, denn ein Stein hatte ihn am Kopf erwischt. Um ihn herum lagen und stöhnten seine Brüder halb begraben unter den Trümmern. Er schaute zum Tor und sah, dass der große dumme Morra Ruuushak hin und her zerrte. Erst verstand er nicht, was die beiden dort machten, doch dann begriff er und Panik machte sich in ihm breit. Er schrie Ruuushak an, doch dieser schien ihn nicht zu hören.
    Dann war es zu spät.
    Die Stimme des Morras hallte durch den ganzen Tempel, als dieser begann, die Beschwörungsformel aufzusagen. Arushat spürte die pure Magie, die mit jedem Wort wie ein Hammerschlag auf ihn einschlug. Dann verschwand der Morra.
    Stattdessen war er da.
    Er stand direkt vor Arushat, überragte ihn um mehrere Köpfe und sah abschätzig auf ihn herab. Mit großen Augen erwiderte Arushat seinem Blick, während er langsam verstand.
    Der Morra hatte das vollbracht, was ihnen seit Wochen misslang. Er hatte ihn beschworen. Den Erzdämon.
    Arushat schloss die Augen. Er wusste, dass sie versagt hatten. In seinem Kopf erklang die Stimme Krushaks.
    „Unbedeutender Wurm! Du und deines Gleichen werden mir auf ewig dienen.“
    Und dann versank Arushats Geist unter der Kontrolle des Schläfers.


    E N D E
    Wer nimmt nochmal alles Teil?
    Geändert von DerGroßeDummeMann (24.12.2017 um 10:23 Uhr)

  11. Beiträge anzeigen #71
    Kleiner als drei  Avatar von Lady Xrystal
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    Lady Xrystal ist offline
    Zitat Zitat von DerGroßeDummeMann Beitrag anzeigen
    Wer nimmt nochmal alles Teil?
    - John Irenicus
    - Laidoridas
    - MiMo
    - Ajnif
    - Lord Regonas
    - DerGroßeDummeMann
    - Eispfötchen
    - Sir Ewek Emelot
    - Rohten
    - Dark_Okri
    - Küken

  12. Beiträge anzeigen #72
    Undead  Avatar von DerGroßeDummeMann
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    DerGroßeDummeMann ist offline
    Oh Gott, das wird das schwierigste Wichtelraten aller Zeiten.

    Weil das in diesem Forum ja keine Selbstverständlichkeit ist: Hat Rohten Gothic eigentlich irgendwann schonmal gespielt?
    Geändert von DerGroßeDummeMann (24.12.2017 um 11:07 Uhr)

  13. Beiträge anzeigen #73

  14. Beiträge anzeigen #74
    Deus Avatar von Laidoridas
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    Laidoridas ist offline
    Frohe Weihnachten allerseits!

    Zitat Zitat von John Irenicus Beitrag anzeigen
    Mein erster Impuls war jetzt jedenfalls schon, dass ich bei der anderen Story wohl etwas zu vorlaut war und mich zu früh auf dich festgelegt habe.
    Tja, aus der Nummer kommste jetzt aber nicht mehr raus.

    Zitat Zitat von DerGroßeDummeMann Beitrag anzeigen
    Oh Gott, das wird das schwierigste Wichtelraten aller Zeiten.
    Da sagste was. Die zuletzt veröffentlichten Geschichten finde ich alle richtig schwierig zuzuordnen (also die kurzen, zu dem langen Klopper bin ich natürlich noch nicht gekommen). Bei der Geschichte für Rohten hatte ich anfangs Cyco ganz stark im Verdacht, aber wenn ich mir die Story für dich so angucke, wäre die ihm eigentlich auch zuzutrauen. Und bei der Story für MiMo bin ich echt richtig ratlos. Eispfötchen vielleicht? Oder Ajnif? Ajnif könnte auch Rohtens Geschichte geschrieben haben, wobei die Nyha-Anspielung dagegensprechen würde (kein Kommentar dazu ). Bei Ork rätsele ich auch die ganze Zeit, ob der wohl heutzutage so schreiben würde wie in einer dieser Geschichten. Die Geschichte für dich wäre ja thematisch schon so Orks Ding, könnte ich mir vorstellen. Aber seinen Stil von früher erkenne ich da nicht wieder. Wirklich richtig knifflig diesmal!

  15. Beiträge anzeigen #75
    Kleiner als drei  Avatar von Lady Xrystal
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    Lady Xrystal ist offline
    Zitat Zitat von DerGroßeDummeMann Beitrag anzeigen
    Weil das in diesem Forum ja keine Selbstverständlichkeit ist: Hat Rohten Gothic eigentlich irgendwann schonmal gespielt?
    Ja.4

  16. Beiträge anzeigen #76
    Deus Avatar von Laidoridas
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    Laidoridas ist offline
    Zitat Zitat von Lady Xrystal Beitrag anzeigen
    Ja.4
    Arcania zählt nicht.

  17. Beiträge anzeigen #77

  18. Beiträge anzeigen #78
    Kleiner als drei  Avatar von Lady Xrystal
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    Lady Xrystal ist offline
    Zitat Zitat von Laidoridas Beitrag anzeigen
    Arcania zählt nicht.
    Hab ich auch nie behauptet.

    Außerdem hat Rohten ja auch nachweislich Elex gespielt und das spielt ja auch in der Gothic-Welt.

  19. Beiträge anzeigen #79
    Deus Avatar von Laidoridas
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    Laidoridas ist offline
    Zitat Zitat von John Irenicus Beitrag anzeigen
    War noch am Zögern, ob ich diesen Witz jetzt wirklich bringen soll.
    Harr harr! Da ist dir dein Zögern zum Verhängnis geworden, denn jetzt habe ich dir diesen Knallergag eiskalt vor der Nase weggeschnappt und werde das johlende Gelächter der ganzen Story-Forum-Gemeinde dafür ernten, während du hier weiterhin als staubtrockener Witzverächter gelten wirst!

    Zitat Zitat von Lady Xrystal Beitrag anzeigen
    Außerdem hat Rohten ja auch nachweislich Elex gespielt und das spielt ja auch in der Gothic-Welt.
    Aha, dann können wir seine Geschichte bestimmt an den Elex-Crossover-Elementen erkennen! Gut zu wissen!

  20. Beiträge anzeigen #80
    Undead  Avatar von DerGroßeDummeMann
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    DerGroßeDummeMann ist offline
    Mmmh, bei MiMos Geschichte tippe ich jetzt einfach mal auf Ajnif. Die hat ja auch vorher schon irgendwas mit so griechischen Göttern geschrieben. Und die geschliffene Sprache passt ja, wie wir spätenstens seit dem letzten Story-Wettbewerb wissen, auch zu ihr.

    Bei meiner Geschichte tippe ich erstmal auf Regonas. Da bin ich mir aber alles andere als sicher. Könnten genau so gut Eispfötchen oder Rohten sein.

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