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Zitat von void
Ich glaub je nach Antwort könnte das durchaus eine aussortierende Frage sein^^
Wobei eine Milliarde Jahre Lebenszeit selbst mit biologischer Unsterblichkeit vollkommen unwahrscheinlich ist, bei unfall/suizid/...-bedingten Todesraten von 0.1% wird ja bereits nur noch einer in zwanzigtausend Menschen 10.000 Jahre alt, geschweige denn eine Milliarde.
"Tja, tut mir leid, aber sie sind da unserer Fangfrage aufgesessen. Wer sich in diesem Job so reinkniet, wie wir es erwarten, wird nicht mal halb so alt. Für Faulpelze ist hier kein Platz.".
Mit freundlicher Genehmigung von Casablonga
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Zitat von void
Derzeit schon, auf die Dauer wahrscheinlich nicht. Allerspätestens in einer Milliarde Jahren will kein Mensch mehr hier sein, außer wir verkleinern die Sonne. Aber dazu bräuchten wir ebenfalls bereits "interplanetare" Raumfahrt.
Die erste Stufe wäre also interplanetar, und mit der zweiten müssten wir unser Sonnensystem verlassen. Doch sollte das wirklich nötig sein? Wie einfach und realistisch wäre es demgegenüber, die Fortpflanzung auf diesem Planeten zurückzufahren und dann ganz einzustellen? Ist es überhaupt sinnvoll und vertretbar, die Menschheit als ein abstraktes Kollektiv anzusehen und letzteres über das Individuum zu stellen, wenn es um das Heil eines jeden einzelnen Individuums geht? Was existiert wirklich, abstraktes kollektives Heil (was im Fortbestehen der Menschheit gesehen werden kann) oder individuelles Leid (welches hier und jetzt oder in tausend Jahren durchlitten wird)?
Also sagen wir, um die Antithese zu bedienen, bis es so weit ist, sei die menschliche Existenz erheblich von der biologischen abgekoppelt bzw. wären Menschen auf irgendeine Weise (Zucht, Evolution...) anders konstituiert, sodass solche Reisen eine viel größere Erfolgswahrscheinlichkeit hätten, wobei überdies die Lebenserwartung zigfach größer sei, sodass die Angst, die unabwendbare Katastrophe miterleben zu müssen, gerechtfertigt sei.
Vor diesem Hintergrund wären jedoch unsere heutigen potentiellen Versuche auf dem Mars eine Witzveranstaltung, da sie komplett bei der Technologie zur Lebenserhaltung jetzt lebender Menschen ansetzten und aufgrund eines viel zu großen Technologieabstandes nur sehr wenig beizutragen hätten, bei einem unverhältnismäßig großen Aufwand.
Wir kennen die künftigen Anforderungen nicht. Davon auszugehen, sie würden sich aus einem konkreten Projekt unserer Zeit einigermaßen repräsentativ ergeben, halte ich für sehr gewagt, weil es eben notwendig ist, dass der Mensch sich stark verändert, wobei wir noch keinen blassen Schimmer davon haben, wie diese Entwicklung verlaufen wird. Demzufolge dürfte die Wahrscheinlichkeit für passenden Experimente auf absehbare Zeit sehr gering ausfallen.
Zitat von Wocky
Da kommt es dann auf 2-4 Männeken Besatzung als Beilast auch nicht mehr an.
Es geht weniger um die Masse für die Leute als um die lebenserhaltenden Systeme und die vielfach größeren zu schaffenden Sicherheiten, was einen stark überproportionalen Zusatzaufwand an Technologie (die man zu sonst nichts nutzen kann), Masse und Energie erfordert.
Zitat von Wocky
Forschung und Entdeckung ist immer gut. Auch wenn man anfangs nicht genau weiß, wofür.
Ich kenne dieses Argument, doch es handelt sich dabei um eine unbegründete Verallgemeinerung. Ferner wird nicht gegengerechnet, was der Schweiß an anderer Stelle hätte hervorbringen können.
Zitat von Wocky
Geld ist auch genügend da.
Es mag, wie du sagst, genug Geld existieren, aber es ist, wie du auch selber festgestellt hast, leider nicht genügend Geld verfügbar (es geht immer um verfügbares Geld, und das ist das der arbeitenden Bevölkerung, welches sich widerstandslos entziehen lässt), um die ganz realen Probleme zu lösen. Von diesem knappen Geld, welches hinten und vorne nicht reicht, muss dann noch die Raumfahrt finanziert werden. Es wäre schön, wenn es mal anders laufen würde.
Zudem ist es keine wirtschaftliche Realität, dass von den Tresoren auf den Markt geschmissenes Geld sich alsbald in konstruktiver Arbeitsleistung ausdrücken würde. Die Sache ist komplizierter und weniger hoffnungsvoll (ohne gewisse Nutzeffekte abzuerkennen).
Zitat von Wocky
Man bräuchte es nur dort abzuziehen, wo es sinnlos verprasst oder stupide gehortet wird.
Es gelingt (was deine Aussage impliziert) schon ohne Raumfahrt nicht, auch dann nicht, wenn es zum Lösen akuter Probleme gebraucht wird. Raumfahrt als besseres Argument?
Zitat von Wocky
Richtig ist aber, dass bemannte Raumfahrt nicht oberste Priorität haben muss. Da gäbe es derzeit tatsächlich dringlicheres.
Letzteres zu unterlassen, halte ich, angesichts der wunderbaren Möglichkeiten, die wir heutzutage haben, für besonders schäbig.
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Mir geht es mit meiner Romantik auch nicht anders als anderen, da ich auch teilweise mit Science Fiction sozialisiert wurde. Doch dann hinterfrage ich in einer ruhigen Minute, woher das alles kommt und worauf es fußt und warum es bei mir so wirkt. Ich gucke mir die nüchterne physikalische und biologische Realität an und besinne mich darauf, was ich Menschlein für ein Gewürm bin, was in meinen Möglichkeiten liegt und was nicht, was hoffnungsvolle Visionen sind und was, zumindest jetzt noch, Phantasterei ist. Denn vieles, was wir jetzt als Pionierleistung ansehen, ist bei dem wirklich benötigten technologischen Stand, bei dem sich ein Anknüpfen lohnt, schon längst wieder obsolet. Nicht jedes Entwicklungsstadium muss als notwendig angesehen werden.
Geändert von jabu (13.12.2017 um 21:05 Uhr)
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Zitat von jabu
Die erste Stufe wäre also interplanetar, und mit der zweiten müssten wir unser Sonnensystem verlassen. Doch sollte das wirklich nötig sein? Wie einfach und realistisch wäre es demgegenüber, die Fortpflanzung auf diesem Planeten zurückzufahren und dann ganz einzustellen? Ist es überhaupt sinnvoll und vertretbar, die Menschheit als ein abstraktes Kollektiv anzusehen und letzteres über das Individuum zu stellen, wenn es um das Heil eines jeden einzelnen Individuums geht? Was existiert wirklich, abstraktes kollektives Heil (was im Fortbestehen der Menschheit gesehen werden kann) oder individuelles Leid (welches hier und jetzt oder in tausend Jahren durchlitten wird)?
Man könnte den Bestand des Kollektivs als vorrangig ansehen, wenn man z.B. die Anzahl der durchlebten Leben mit einer Möglichkeit auf Erfüllung, Glück usw. als Kriterium hernimmt. Die ist höher, wenn man das Kollektiv sichert, da dies viel mehr solcher Leben ermöglicht, als es kostet. Aber derzeit ist unser Kollektiv nicht in Gefahr, das wäre wie gesagt in einer Milliarde Jahren der Fall. Also ist derzeit das Wohl des individuums quasi vorrangig.
Also sagen wir, um die Antithese zu bedienen, bis es so weit ist, sei die menschliche Existenz erheblich von der biologischen abgekoppelt bzw. wären Menschen auf irgendeine Weise (Zucht, Evolution...) anders konstituiert, sodass solche Reisen eine viel größere Erfolgswahrscheinlichkeit hätten, wobei überdies die Lebenserwartung zigfach größer sei, sodass die Angst, die unabwendbare Katastrophe miterleben zu müssen, gerechtfertigt sei.
Vor diesem Hintergrund wären jedoch unsere heutigen potentiellen Versuche auf dem Mars eine Witzveranstaltung, da sie komplett bei der Technologie zur Lebenserhaltung jetzt lebender Menschen ansetzten und aufgrund eines viel zu großen Technologieabstandes nur sehr wenig beizutragen hätten, bei einem unverhältnismäßig großen Aufwand.
Wir kennen die künftigen Anforderungen nicht. Davon auszugehen, sie würden sich aus einem konkreten Projekt unserer Zeit einigermaßen repräsentativ ergeben, halte ich für sehr gewagt, weil es eben notwendig ist, dass der Mensch sich stark verändert, wobei wir noch keinen blassen Schimmer davon haben, wie diese Entwicklung verlaufen wird. Demzufolge dürfte die Wahrscheinlichkeit für passenden Experimente auf absehbare Zeit sehr gering ausfallen.
Ich stimme dir ja auch zu, dass es derzeit definitiv wichtigere Dinge gibt, die Milliarden benötigen.
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Zitat von void
Man könnte den Bestand des Kollektivs als vorrangig ansehen, wenn man z.B. die Anzahl der durchlebten Leben mit einer Möglichkeit auf Erfüllung, Glück usw. als Kriterium hernimmt. Die ist höher, wenn man das Kollektiv sichert, da dies viel mehr solcher Leben ermöglicht, als es kostet. [...]
Ich weiß nicht, ob es wirklich so gut ist, ein Mensch zu sein. Wenn ich die menschliche Existenz pauschal befürworten sollte, käme ich mir wie ein Sadist vor.
Reincarnation, the torture will not end. Reincarnation, our bloody fate...
https://youtu.be/U7vCm7U3-Bc
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Zitat von jabu
Ich weiß nicht, ob es wirklich so gut ist, ein Mensch zu sein. Wenn ich die menschliche Existenz pauschal befürworten sollte, käme ich mir wie ein Sadist vor.
Reincarnation, the torture will not end. Reincarnation, our bloody fate...
https://youtu.be/U7vCm7U3-Bc
Nach welchen Maßstäben?
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Zitat von Wocky
Nach welchen Maßstäben?
Dem des empfundenen Leids.
Edit: Wenn du erst mal dekonstruiert hast, was du bist, dann kann es ganz hart werden. Von dort aus mag es wieder etwas aufwärts gehen, aber eben nur etwas.
Geändert von jabu (13.12.2017 um 21:34 Uhr)
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Zitat von jabu
Ich weiß nicht, ob es wirklich so gut ist, ein Mensch zu sein. Wenn ich die menschliche Existenz pauschal befürworten sollte, käme ich mir wie ein Sadist vor.
Reincarnation, the torture will not end. Reincarnation, our bloody fate...
https://youtu.be/U7vCm7U3-Bc
Das ist eine sehr seltene Ansicht, welche ich nicht teile.
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Zitat von void
Das ist eine sehr seltene Ansicht, welche ich nicht teile.
Ich weiß (ausgenommen das "sehr"), und es ist gut so, dass du sie nicht teilen musst (zumindest jetzt noch nicht).
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Zitat von jabu
Dem des empfundenen Leids.
Edit: Wenn du erst mal dekonstruiert hast, was du bist, dann kann es ganz hart werden. Von dort aus mag es wieder etwas aufwärts gehen, aber eben nur etwas.
Echt? Also ich finde dabei eigentlich eher immer eine ausgeglicherne, besänftige Seinsform meines Selbst.
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Zitat von lucigoth
https://www.mondgrundstueck-kaufen.de/
Darf die USA dann auf meinem Grundstück überhaupt landen?
Mir doch egal, ich kassiere dann Landegebühren .
Rechtlich machbar?
Helium3 Transport zur Erde ist möglich aber auch sinnvoll?
Man könnte es doch auch als "Treibstoff" für die Weiterflüge zum Mars benutzen.
Es gibt noch viel zu tun- packen wir es endlich an!
Der Mond gehört niemanden, dort Grundstücke zu verkaufen ist gegen das Gesetz und völlig Unwirksam.
Und woher hat die USA das Geld? Dort Hungern auch genügend Menschen und mal von deren Verschwenden an Militärgeld ganz zu schweigen.
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Zitat von Wocky
Da kommt es dann auf 2-4 Männeken Besatzung als Beilast auch nicht mehr an.
Forschung und Entdeckung ist immer gut. Auch wenn man anfangs nicht genau weiß, wofür. Geld ist auch genügend da. Man bräuchte es nur dort abzuziehen, wo es sinnlos verprasst oder stupide gehortet wird. Richtig ist aber, dass bemannte Raumfahrt nicht oberste Priorität haben muss. Da gäbe es derzeit tatsächlich dringlicheres.
Du weißt doch, dass zukünftige Flugzeug- und Raumschiffbesatzungen nur noch aus zwei Lebewesen bestehen: Einem Menschen und einem Hund.
Der Mensch ist dazu da, den Hund zu füttern und der Hund soll den Menschen beißen, wenn der irgendwelche Knöpfe anrührt.
Mer hale Pol
Wär ich ein Huhn, wär ich eine Legende
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Die Frage ist doch:
Was will man denn auf dem Mond.
Man war doch da. Sieht mit aller Wahrscheinlichkeit heute noch genauso aus.
Und außer Steinen wird es da nichts geben. Da kann man lieber nen Rover hinschicken, als nen Menschen. Das wäre halt tatsächlich eine unglaubliche Geldverschwendung.
Der Mars bietet mehr interessantes, sollen sich lieber darauf konzentrieren.
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Zitat von Dark_Bauer
Die Frage ist doch:
Was will man denn auf dem Mond.
Man war doch da. Sieht mit aller Wahrscheinlichkeit heute noch genauso aus.
Und außer Steinen wird es da nichts geben. Da kann man lieber nen Rover hinschicken, als nen Menschen. Das wäre halt tatsächlich eine unglaubliche Geldverschwendung.
Der Mars bietet mehr interessantes, sollen sich lieber darauf konzentrieren.
Das sieht aber nicht so schön aus und man wird nicht so beliebt.
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Zitat von Dark_Bauer
Der Mars bietet mehr interessantes, sollen sich lieber darauf konzentrieren.
Was denn?
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Zitat von void
Was denn?
Sponsoren. Ein bestimmter Süßwarenhersteller stünde ziemlich blöd da, wenn man auf dem Mars keinen Mars-Riegel dabei hätte.
Mit freundlicher Genehmigung von Casablonga
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Zitat von Drachenei
Sponsoren. Ein bestimmter Süßwarenhersteller stünde ziemlich blöd da, wenn man auf dem Mars keinen Mars-Riegel dabei hätte.
Haben sie denn bei der zweiten Mondlandung Bluna getrunken ?
Mer hale Pol
Wär ich ein Huhn, wär ich eine Legende
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in deutschland sind wir schon seit einigen jahrzehnten auf dem stand der späten kreidezeit... internet-ausbau? 1000 mal versprochen, 1000 mal ist nichts passiert.
gesetzliche anpassungen generell? soli abschaffen (der osten packt das schon, mein gudster), gez abschaffen, regelungen bestimmen... zu viel verlangt.
im jahr 2154 werden alle mit fliegenden autos und teleportern durch die welt spazieren, bei uns gibt es dann endlich püntkliche züge. fortschritt ist fortschritt.
Bock auf Discord?
Wer Interesse hat, kann sich gern bei antimatter oder mir melden!
Avatar wurde gegen sexuelle Dienstleistungen von Sintoi bereitgestellt
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was erhoffen sie sich dort zu finden?
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Zitat von Cleanboy
was erhoffen sie sich dort zu finden?
Man muss ja auch nicht unbedingt etwas finden.
Es ist ja auch schon erstrebenswert nach Jahrzehnten neue Technologien für die bemannte etwas-weiter-weg-Raumfahrt zu entwickeln und testen zu können finde ich.
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