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SATA (Hardware)RAID Controller mit GUI

  1. #1 Zitieren
    Held Avatar von Illuminatum
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    Hallo,
    ich bin auf der Suche nach einem RAID-Controller für meinen Homeserver mit mindestens 4 internen SATA-Ports (mehr geht auch) uind einem PCIe-Anschluiss.
    Ich will die Möglichkeit haben, im OS (Server-OS von MS) den Status einzusehen und aus dem OS heraus das RAID managen zu können; RAID erstellen, Rebuild starten, Warnung wenn eine Platte ausfällt, evtl. Hotspare einrichten usw.

    Ich habe nun schon 2 ausprobiert, einmal ein uralter von i-tec, wo die GUI nicht mehr auf einem aktuellen OS läuft und einen von Digitus für knapp 50€, wo ich zu spät festgestellt habe, dass die GUI nur anzeigt und ein Rebuild im BIOS gemacht werden muss. Da ich eine Menge Daten habe, die ich nicht verlieren will, sollte das aber im laufenden Betrieb passieren.

    Ich dachte an einen Controller im Bereich von 200€, mehr geht auch. Ich habe aber nicht wirklich Ahnung von Hardware, weiß daher nicht, worauf ich achten muss Ich habe schonmal einen gesehen, der intern per SAS angebunden war, aber dann auf ein Kabel geht mir mehreren SATA-Ausgängen - das würde auch gehen.

    Kann mir jemand helfen? Vielleicht auch einen gebrauchten?

    Danke!

    MfG
    Illuminatum ist offline Geändert von Illuminatum (09.12.2017 um 14:46 Uhr)

  2. #2 Zitieren
    Tieftöner Avatar von Lookbehind
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    Uff. Ähm, ja, wo fange ich an.

    Also: Solltest du wirklich einen solchen RAID-Controller erwerben wollen, achte darauf, dass er einen eigenen Cache hat und einen eigenen Akku, um diesen Cache am leben zu erhalten. Und wenn du einen gebrauchten kaufst, dann auch, das dieser Akku auch noch in Ordnung ist.
    Außerdem: Reviews lesen, Reviews lesen, Reviews lesen. Und zwar auch welche, die das Ding nach einer gewissen Betriebsdauer betrachten. Wenn man sich nicht täglich mit solcher Technik befasst, findet man da schnell etwas, das auf den ersten Blick total toll aussieht, und die ersten 2 Jahre auch super funktioniert. Und dann macht es einem plötzlich Brei aus den Daten.
    Finger weg von Fake-RAID!

    Was dein gewünschtes Feature mit der RAID-Verwaltung aus Windows heraus angeht, bin ich mir nicht so ganz sicher, ob das überhaupt sinnvoll umsetzbar ist. Ein Rebuild und Monitoring wahrscheinlich schon, aber der Rest?
    Is ja auch Logisch. Wenn du im laufenden Betrieb das RAID-Setup ändern kannst, dann ziehst du damit deinem Betriebssystem ja den Boden unter den Füßen weg.
    Warum es dafür unbedingt einer GUI bedarf ... ach so, Windows ...

    Dann kommen wir zu der Frage, ob man sowas überhaupt haben will.
    An sich gibt es RAID ja nicht ohne Grund. Aber in den letzten Jahren hat sich für mich der Bedarf an Hardware-RAID, insbesondere im Heim-Bereich, echt nicht mehr erschlossen. Software-RAID steht dem in den meisten Teilen in nichts nach und ist bedeutend flexibler. Noch besser wird es mit Dateisystemen wie ZFS.
    Nun weiß ich nicht, was Windows so in Sachen Software-RAID kann. Dass es das kann weiß ich. Wie gut das ist, wiederum nicht.

    Und dann kommen wir zu dem Punkt, warum du überhaupt ein RAID möchtest.
    Du hast angst vor Datenverlust? Dann lass dir gesagt sein, dass ein RAID dich davor nicht schützen wird! Das probate Mittel gegen Datenverlust nennt sich Backup! Nicht RAID! Bei RAID geht es nur und ausschließlich um Verfügbarkeit, nicht um Datensicherheit!
    Darum bin ich ja auch immer so amüsiert über die ganzen Leute, die ihren Selbstbau-Server mit großen mehrfach redundanten Platten-Verbünden für die Daten verwenden, aber das Betriebssystem von einem einzelnen USB-Stick aus betreiben.
    Wenn dir der Stick, oder die Platte, auf der sich das OS befindet, in Rauch auf geht, dann hilft dir dein RAID einen feuchten Kehricht. Wenn, dann gehört das OS mit auf das RAID.

    Und nochmal: Vor Datenverlust schützt ein Backup! Kein RAID! Das kann man einfach nicht oft genug betonen, weil es immer wieder falsch verstanden wird.
    Lookbehind ist offline

  3. #3 Zitieren
    Held Avatar von Illuminatum
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    RAID (ungleich-zeichen) Backup, ich weiß.
    Ich will ein RAID um vor spontan ausfallenden Festplatten geschützt zu sein. Aber was Datenverlust angeht bin ich ein gebranntes Kind. Hatte schon zweimal das Problem, dass plötzlich einfach eine Festplatte verreckt ist und dann waren die Daten weg.

    Das OS-RAID wird natürlich im BIOS gebaut, aber weitere Daten-Volumes dürfen gerne im OS passieren.

    Was Windows angeht - nun wir nutzen es nunmal in unserer IT und bei unseren Kunden. Daher macht es für mich nur Sinn, das auch privat zu nutzen.
    Und dass ich nun schon öfters mit Linux versuchte habe anzubandeln und jedes Mal zurückgeschreckt bin, wenn ich googlen muss, wie ich jenes und jenes Programm unter Linux installiere (und dann auch noch konfigurieren will!), dürfte wohl inzwischen auch bekannt sein.
    "Wie kann ich TOR installieren?" - herp die derp, gehe einfach ins Terminal und Tippe folgenden Befehl ein: <es folgt ein Befehl mit dem ich Tor installiere aber nicht weiß, ich damit nun eigentlich konfiguriert habe>
    "Wie kann ich TOR einrichten?" herp die derp, gehe einfach ins Terminal und Tippe folgenden Befehl ein: <es folgt ein Befehl den ich nicht nicht verstehe>"
    "Warum bekomme ich einen Zertifikatsfehler?" Geh einfach ins Terminal und gebe den Befehl ein

    Also mit Linux werde ich einfach nie froh, ich habe es nun schon oft genug versucht. LinuxMint, Ubuntu, Fedora, openSUSE, Kubuntu, ich habe schon einige durch. Aber wenn ich mit den kleinsten Probleme immer sofort googlen muss, weil wieder irgendetwas nicht geht (bestes aktuelles Beispiel Installation TOR, irgendein Problem mit dem Zertifikatsschlüssel - gib einfach den Befehl ein und dann geht es wieder. Aber warum muss ich diesen Befehl erst eingeben, mit Linux soll doch angeblich alles so einfach sein?)

    Wie auch immer. Ich will hier kein Linux vs Windows Thread bauen. Ich weiß, dass Linux sicherer ist und ich kann mir vorstellen, dass Linux modularer ist und besser auf bestimmte Wünsche zugeschnitten werden kann und ich glaube auch, dass wenn ich mich früher schon mit Linux auseinander gesetzt hätte, ich viel mehr geneigt wäre, privat auf Linux zu setzen. Aber wie gesagt, unsere Kunden nutzen ausschließlich Windows Server und daher will und sollte ich das auch privat nutzen. Und ja, wenn etwas mit dem Windows Server ist, wird auch ein Linux Live System genutzt, um bestimmte Probleme zu beheben

    Ich möchte ein Hardware-RAID, weil ich es gut finde und damit arbeiten will.
    Dass mit dem Cache ist ein guter Hinweis, danke dafür.

    Gibt es Vorschläge für gute Controller oder noch mehr Tipps? Marken?
    Der hier zum Beispiel?
    https://www.ebay.de/itm/Adaptec-Raid...gAAOSwNSxVJ~9V
    €dit: bzw hier inkl. Batterie:
    https://www.ebay.de/itm/Adaptec-Raid....c100009.m1982

    Danke
    MfG
    Illuminatum ist offline Geändert von Illuminatum (09.12.2017 um 16:30 Uhr)

  4. #4 Zitieren
    Tieftöner Avatar von Lookbehind
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    Zitat Zitat von Illuminatum Beitrag anzeigen
    RAID (ungleich-zeichen) Backup, ich weiß.
    Ich will ein RAID um vor spontan ausfallenden Festplatten geschützt zu sein. Aber was Datenverlust angeht bin ich ein gebranntes Kind. Hatte schon zweimal das Problem, dass plötzlich einfach eine Festplatte verreckt ist und dann waren die Daten weg.
    In dem Fall: Wohl dem, der ein Backup hat.
    Zitat Zitat von Illuminatum Beitrag anzeigen
    Das OS-RAID wird natürlich im BIOS gebaut, aber weitere Daten-Volumes dürfen gerne im OS passieren.
    Ich könnt mir dennoch vorstellen, dass das schwierig wird. Vor allem wenn du beide RAIDs über den gleichen Controller verwalten möchtest. Denn letztlich ist der große Vorteil eines Hardware-RAID eigentlich, dass das OS die einzelnen Platten nicht mehr sieht, sondern nurnoch ein großes Block-Device und um den Rest kümmert sich der Controller.
    Zitat Zitat von Illuminatum Beitrag anzeigen
    ...
    Und dass ich nun schon öfters mit Linux versuchte habe anzubandeln und jedes Mal zurückgeschreckt bin, wenn ich googlen muss, wie ich jenes und jenes Programm unter Linux installiere (und dann auch noch konfigurieren will!), dürfte wohl inzwischen auch bekannt sein.
    Naja, deine persönlichen Erfahrungen damit, sind mir nicht so geläufig. Aber zumindest deine Beschreibungen kann ich recht kurz kommentieren:
    Das hat wenig mit dem Betriebssystem zu tun. Wie man mit dem verwendeten OS und den verwendeten Anwendungen um zu gehen hat, muss man in jedem Fall verstanden haben. Ob Windows, Linux, BSD, Solaris oder sonst was. Handbuch lesen gehört da eben dazu. Und gerade am Anfang muss man da recht viel Handbuch lesen. Bei den unixoiden Systemen erkennt man halt irgendwann ein Muster in den Installations und Konfigurationsanleitungen und kann sich dann gewisse Dinge schon denken.

    Bei Server-Diensten läuft das unter Linux in der Regel auf folgende Schritte hinaus:
    - Paketverwaltung veranlassen den Dienst zu installieren
    - Konfigurationsdateien des Dienstes bearbeiten
    - Dienst (neu) starten

    Wenn du da anderes gewohnt bist, ist das so. Das war übrigens gar nicht, worauf ich hinaus wollte.
    Zitat Zitat von Illuminatum Beitrag anzeigen
    ...
    Wie auch immer. Ich will hier kein Linux vs Windows Thread bauen.
    Dann lassen wir das doch auch einfach.
    Zitat Zitat von Illuminatum Beitrag anzeigen
    ...
    Gibt es Vorschläge für gute Controller oder noch mehr Tipps? Marken?
    ...
    Konkrete? Nein. Da müsste ich selbst erst suchen. Ich kauf sowas auch nicht täglich.
    Aber was mir gerade noch einfällt: Wenn du sowieso im Bereich 200€ investieren möchtest. HP bringt gerade ihre neuen ProLiant Micro-Server heraus, im Zuge dessen sind die "alten Modelle" (Gen8) derzeit für knapp über 200€ zu haben. Da passen 4 Platten rein, das Ding hat nen integrierten RAID-Controller der auch gar nicht so schlecht sein soll (keine eigenen Erfahrungen) und bietet auch ansonsten recht viel für das Geld. Einzig: Die CPU ist halt "nur" n G1610T. Aber je nach dem was du damit machen möchtest, wenn das ne reine Storage-Box wird, reicht das dicke.
    Lookbehind ist offline

  5. #5 Zitieren

    Metasyntaktische Variable
    Avatar von foobar
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    Einen Akku braucht man normalerweise nicht zwingend, sondern nur, wenn man den Cache im Write-Back-Modus betreiben will. Ansonsten muss er halt auf Write-Through konfiguriert werden. Kostet natürlich Performance bei der Schreibleistung (zumindest, sofern man nur in Bursts schreibt, die klein genug sind, um auch in den Cache zu passen). Aber dafür spart man sich den Wartungsaufwand. LSI beispielsweise empfiehlt meines Wissens, dass man die Pufferakkus jährlich wechselt. Und die Dinger sind mit 50-200 Euro je nach Modell nicht gerade preiswert. Und wo wir gerade über Geld reden: Für einen "richtigen" RAID-Controller kann man übrigens mindestens 500 Euro Neupreis anhalten. Der zieht dann auch alleine schon mal so 20-30 Watt. Also nochmal ca. 60-70 Euro jährliche Stromkosten bei Dauerbetrieb in einem Server - nur für den Controller.

    Und eigentlich braucht man zwei identische RAID-Controller. Einen zum Einsatz im Server, und einen zweiten, falls der erste mal kaputt geht. Ansonsten hat man sich selbst ins Knie geschossen: Anstatt dass eine Platte kaputt geht und alle Daten darauf weg sind, geht dann eben der Controller kaputt (was ja auch passieren kann) und dann kann man die Daten auf dem gesamten RAID-Verbund (also allen Platten) nicht mehr lesen. Es ist nämlich nicht garantiert, dass ein anderer RAID-Controller (zum Beispiel ein Nachfolge-Modell oder gar ein Konkurrenzprodukt) das ursprüngliche Format auch wirklich fehlerfrei lesen kann. Man braucht also genau das Modell, das das RAID erstellt hat. Dumm nur, wenn das nicht mehr zu kriegen ist.

    Das ist halt der Vorteil von RAID auf Betriebssystem-Ebene (bei Windows z.B. die Storage Spaces). Die lassen sich im Zweifel auf jedem beliebigen x86-Rechner wiederherstellen, solange die betreffende Windows-Version darauf läuft.

    Feeling a bit masochistic and want to read more of my diatribes? Check out Foobar's Rantpage.

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