Dies ist eine gegenüber Frauen sehr positivistische, liberale Einstellung.
Für diese Frauenrechte musste hunderte Jahre gekämpft werden.
Lange Zeit wurden Frauen auf das Heftigste angefeindet, wenn sie in der Frage der Abtreibung eigene Entscheidungen treffen wollten.
Ist eine solche Haltung also gleichzusetzen mit dem Sieg der Gerechtigkeit?
Dazu ein paar Vergleiche.
1) Wenn eine Frau der Ansicht ist, dass es jetzt noch nicht Zeit für ein Kind ist, kann Sie abtreiben.
Das können sehr ernste Gründe wie Krankheit, Lebensgefahr oder Vergewaltigung sein.
Oder auch nur Gründe wie unzureichend stabile Partnerschaft, Party, Karriere oder kein Bock.
Der Mann hat das hinzunehmen, egal ob und wie sehr er darunter leidet. Ja selbst wenn er deshalb in Depression abgleitet und in psychologische Behandlung muss.
2) Wenn eine Frau unbedingt das Kind will, muss der Mann eben dafür gerade stehen.
Egal ob er wegen unzureichend stabiler Partnerschaft, Party, Karriere oder kein Bock kein Kind will.
D.h. wegen Gründen, die bei einer Frau als legitime Gründe für eine Abtreibung gelten.
Er kann sich nicht entziehen. Selbst dann nicht, wenn die Frau aus den gleichen Gründen zuvor bereits einmal eine Abtreibung vorgenommen hatte.
3) Wenn ein Mann der schwangeren Frau anbietet sich alleine um das Kind zu kümmern, um eine Abtreibung zu verhindern, ist er trotzdem auf das Einverständnis der Frau angewiesen. Und diese wird wohl ablehnen.
Wenn eine Frau ein Kind alleine groß ziehen will, hat der unverheiratete Mann das hinzunehmen und jahrzehntelang zu bezahlen. Egal wie sehr er unter der Trennung von seinem Kind, dem Ungerechtigkeitsgefühl und/oder den mit den hohen finanziellen Belastungen verbundenen Einschränkungen, leiden wird.
Die einzige Möglichkeit für einen Mann "eine Abtreibung vorzunehmen", ist die Flucht vor der Verantwortung.
Doch dies ist illegal und wird staatlich sowie gesellschaftlich sanktioniert.
Warum wird "der Körper" der Frau so viel höher eingestuft als Jahrzehnte des Lebens eines Mannes?
Immerhin ist auch bei der Frau sehr häufig nicht die körperliche Belastung Grund für Abtreibungen, sondern der Wunsch nach Kinderlosigkeit.
D.h. die Aussage "mein Körper, meine Entscheidung" ist oft nur vorgeschoben.
Ja selbst wenn ein Mann nachweislich durch die Trennung von seinem Kind, oder aber durch massive Einschränkungen in seiner Freiheit, körperlich leidet, so wird dieser männliche "Körper" gegenüber dem weiblichen "Körper" als irrelevant angesehen.
Ist das oben aufgeführte Zitat also wirklich gerecht? Oder doch nur einseitig?
PS: Keine der oben beschriebenen Szenarien trifft auf mich zu
PPS: Jedes Kind muss versorgt werden. Die Frage ist blos: durch wen?
PPPS: @SmiloDon - nix für ungut. Geht nicht gegen Dich