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  1. Beiträge anzeigen #1
    Waldläufer Avatar von Tor zum Kastell
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    Tor zum Kastell ist offline

    Das Kastell des ZuX #96

    Epilog

    Auf des Gebirges breit hinfließend kahlem, höchstem Gipfel
    Erhebt sich, schwarz aufragend, aus gemauert' kunstvoll Stein,
    Ein Schloß, hoch droben über all der Wälder schwankend Wipfel.
    Eine Faust, die noch den Wolken droht, so scheint's zu sein.

    Doch schnell sie ziehen hin über das ragende Gemäuer,
    Nur Windes Stimme an des Giebels scharfem Grat gewetzt.
    Und selbst der Sturm über die steingeschnitt'nen Ungeheuer,
    Gargylen, Wyrme, zähnefletschend Drachen, ist entsetzt.

    Regenfäden in der Luft, gemacht wie feinster Zwirne.
    Millionen Tropfen auf der dunklen Mauer Stein hernieder
    Sinken, nein: sie schlagen auf die harten Felsenstirne
    Der Buckelquader, die vor Nässe glänzen, immer wieder.

    In diesem Augenblick der Glanz, der auf den Mauern liegt,
    Wird offenbar in seiner ganzen unnahbaren Pracht.
    Denn ein gewaltig Blitz sich plötzlich an die Dächer schmiegt
    Und sein gleißend Licht schickt durch die Düsternis der Nacht.

    Zischend greift er nach dem Turm, der ihm entgegenstrebt.
    Der siedend Äther brüllt den Schmerz hinaus, der ihm geschieht.
    Wände zittern, Scheiben klirren und die Erde bebt
    Wenn Donners Hall entrollt über den schwarzen Himmel zieht.

    Doch unergründlich tief in Berges Fels verankert hält
    Der Bau den ungestümen Elementen stand und ragt
    Den Ungebilden, die die Götter schicken durch die Welt,
    Entgegen, trotzt dem Zahn der Zeit, der rastlos an ihm nagt.

    Mag auch die Gewalt des Sturmes, Blitz und Frostes Kälte
    Von außen ohne Unterlass die hohen Mauern geißeln
    Wenn es einen sich'ren, stillen Ort zu wählen gälte,
    Wär's das Kastell, an dem umsonst der Wetter Kräfte meißeln.

    Denn Einlaß ist den Stürmen, Feinden aller Art verwehrt.
    Obwohl seit unerdenklich Zeiten sie die Mauern wetzen,
    Bleiben sie doch glatt und blank und völlig unversehrt
    Und niemand kann sein Zeichen in die steilen Wände setzen.

    Beschützt durch göttlich Geist vor allem Unbill, das die Welt,
    Gepeinigt durch den ewig während Streit auf ihrem Rücken,
    Der alles seit dem Anbeginn in stetem Wandel hält,
    Durch die Sphären schickt, um ihre Schmerzen auszudrücken.

    Als Schlachtfeld für der mächt'gen Götter endlos Streit und Hader,
    Ist sie einst von ihnen selbst erschaffen aus dem Nichts.
    Gedanken wurden festgefügt zu Fels mit erzen Ader
    Vielfach gefaltet durch die Kraft des eigenen Gewichts.

    Und Wasserstrudel, Ozeanen gleich, alles verschlingend
    Brachen unaufhaltsam sich verwüstend ihre Bahn.
    Streitend schufen beide Brüder, miteinander ringend,
    Geschöpfe, nur zu Nutze für des Kampfes endlos Wahn.

    Und wenn die grellen Blitze zucken um die Mauern des Kastells
    Die winzig Menschen in den düstren Hallen lächeln nur
    Denn sie wissen, Sturm mit Blitz und Donner nagt, als gelt's,
    Zu spielen mit dem einzig standhaft Ding auf weiter Flur.

    In dem Krieg der Götter, die die Elemente nutzen,
    Sind Menschen nur Figuren in dem endlos während Spiel;
    Und trotzdem steht ihr höchster Sinn danach, der Welt zu trutzen,
    Das Schicksal aufzuhalten ist der Menschen ewig Ziel.

    Höchste Macht die Magier sich zu Eigen machen schaffen,
    Verführte Beliars und seinen Zielen untertan?
    Weise Hüter alten Wissens, wo sonst Lücken klaffen?
    Vielgestaltig wars, was staunend die Besucher sah'n.

    So wird sich jeder, der dies Haus einst zu betreten wagte -
    vielleicht aus freiem Will‘n allen zum Trotze hierher kam -
    Aus mancherlei Gerüchten, die der Mund des Volke sagte,
    Ein Bild von dem Kastell erschaffen haben, das ganz wundersam.

    Nur kann die fabelreichste Mär der Wahrheit nicht gereichen,
    Sind doch Erzählungen und auch Berichte dieses Orts,
    So ausgeschmückt – der wahre Kern vor langem musste weichen.
    Doch gibt es einen Weg, zu sehn des Augenzeugen Worts.

    Caput I: Die Bibliothek

    Das Tor jedoch, in dieses Haus, es ist sorgsam verschlossen,
    Zwei Wächter weisen jeden, der es wagt, zu stören, ab.
    Doch schafft er es, der ernsten Hüter Fragen ganz entschlossen
    Zu entgegnen, werden still und stumm sie wie ein Grab.

    Und gleich die hölzern Flügel dieser großen, hohen Pforte,
    Ihre eisern Bänder, die wie verzierte Ranken blühn,
    Mit denen sie beschlagen, und auf denen magisch Worte;
    Sie schwingen auf und all die Worte fangen an zu glühn.

  2. Beiträge anzeigen #2
    Priester des ZuX  Avatar von Hirni
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    Hirni ist offline
    Hirni überlegte. So war es eigentlich nicht geplant, das er nun ebenfalls rätsel lösen sollte um wieder einlass ins kastell zu bekommen.
    "Öhm... ich bin schwarzmagier und komme gerade direkt AUS dem kastell. Lediglich ein etwas missglückter teleportationszauber hat mich VOR unserer imposanten unterkunft gebracht. Ich müsste also auch so in das kastell kommen dürfen... OHNE rätsel einlage."

    Die knochenmänner machten keinerlei anstalten, ihn herein zu lassen.
    Jetzt stand er hier... ohne hose. Und ohne einlass. Dabei wollte er nur einen kleinen schabernack machen. Nun musste er ihn selber über sich ergehen lassen.
    Eigentlich hatte er dafür. Obwohl doch, hatte er. Was sollte hirni sonst machen?
    Noch einmal teleportieren? Dann würde er vielleicht ohne hosen in thornaria landen. Andererseits, was sollte das schon groß ausmachen?
    "Jungs... oder alte? Ich hab keine zei... "
    D fiel es ihm wie die schuppen von augen.
    "ha... genau. Die zeit. Zeit ist die richtige antwort!" Manchmal waren lösungen so einfach zu finden...

  3. Beiträge anzeigen #3
    Waldläufer Avatar von Tor zum Kastell
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    Tor zum Kastell ist offline
    Die Skelette schauten skeptisch. (Nunja, in Wirklichkeit schauten sie gar nicht, denn ihre Augenhöhlen waren leer. Aber irgendwie schafften sie es, diesen Eindruck zu erwecken. Es war sicher eine Art Magie.)
    »Also wenn es nach uns ginge ...«, hub das eine an.
    »Hätten wir noch eine ganze Menge Zeit«, setzte das andere fort. »Vielleicht für zehn weitere Rätsel?«
    »Achwas, neunzehn!«, rief das erste wieder mit Begeisterung in der Stimme.
    »Wieso jetzt neunzehn? Was ist das denn für eine krumme Zahl?!«
    »Neunzehn ist so gut wie fast jede andere Zahl«, verteidigte sich das erste Skelett. »Und in dem Fall sogar besser als eins bis achzehn.«

    Doch ehe sein Leidensgenosse auf dieses Argument antworten konnte, schwangen die Torflügel auf und rissen die nebeneinander hängende Zweisamkeit der beiden Knochenmänner schnöde auseinander. Der frierende Magier konnte eintreten.

  4. Beiträge anzeigen #4
    Priester des ZuX  Avatar von Hirni
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    Hirni ist offline
    „Hach, dieser Vorteil einer Hose…“ gluckste Hirni fröhlich, als er zufrieden auf seinem Hosenboden am Tisch saß und, wie konnte es auch anders sein, gemütlich etwas aß. Wildschweinfilet an Pfeffersauce. Dazu ein herzhaftes Bier. Perfekt.
    Weniger Perfekt war, das er noch immer von diesem Geist heim gesucht wurde.
    Kaum war er neulich wieder im Kastell, weg von den beiden Klapper-Gauklern am Tor, suchte ihn wieder dieses Gespinst auf. Er wusste nicht: War es ein Hirngespinst? Oder ein Gespenst? Ein Poltergeist? Einbildung? Aber machte es einen Unterschied, WAS es war?
    Wichtiger war doch die Frage: WIE wurde er es wieder los. Immer wieder tauchte Ghorim auf, beleidigte ihn als Mörder, Zwergtroll-Töter und Familien-Zerstörer. Es war zum verrückt werden. Doch genau danach stand ihm momentan gar nicht der Sinn. Verrückt werden wollte er nun wirklich nicht.
    Es gab nur eine Lösung: „Weglaufen bringt gar nichts. Ich sollte wohl mal eine Lektüre aufsuchen, wie ich diesen kleinen Bastard wieder los werde?“
    Und so erhob er sich, natürlich erst NACH dem Essen, schritt Richtung Bibliothek und hoffte, dort fündig zu werden nach Möglichkeiten nicht verrückt zu werden.

    Wieder einmal fielen ihm die leeren Gänge auf. Seit der Lehre bei Esteban hatte er keine Schwarzmagier-Seele respektive Menschenseele mehr hier angetroffen in diesen Mauern. Lediglich mit den Skeletten hatte er sich unterhalten. Oder halt mit dem Ghorim-Geist.
    Kein Wunder dass er fürchtete, verrückt zu werden. Oder besser: ein Wunder, dass er das sprechen nicht verlernt hatte.
    „Den erst besten Menschen, den ich hier antreffe, umarme ich. Und Begrüßungsküsse bekommt er auch,“ schwor sich das Zirkelmitglied.
    In der Bibliothek angekommen überlegte er nicht lange. Er warf einfach so mit Schlagwörtern um sich:
    „Bekämpfung eines Poltergeistes“, „Gespenst beseitigen“, „Hirngespinste“, „Einbildungen im Kopf“ und so weiter und so fort. Wobei er letzteres natürlich nicht sagte. Sonst wäre er noch in zwanzig Jahren damit beschäftigt, Bücher aufzulesen die Und so weiter Und sofort beinhalteten.
    Es plumpste in jeglichen Ecken der vielen Gänge irgendwelches Lesematerial auf den Boden.
    „Na denn… auf ans Werk.“ Raunte Hirni leise…

  5. Beiträge anzeigen #5
    Archipoeta Avatar von Dumak
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    Dumak ist offline
    »Au ... au ... aua!«
    Auch in einem der seltener besuchten Gänge der Bibliothek war auf die von dem Schwarzmagier aufgerufenen Suchworte hin der eine oder andere Foliant aus den Regalen gefallen. Doch anders als üblich landeten sie nicht mit einem Klatschen auf dem Boden, sondern gaben stattdessen Schmerzenslaute von sich. Aber nein, das waren gar nicht die in altes Leder gebundenen, verstaubten Bücher, sondern ein dort schlafend an einem Regalfuß lehnender Besucher, dem sie direkt auf den Kopf gefallen waren.

    »Was ist das denn? Fliegende Bücher?!«, wunderte sich Dumak, denn um keinen anderen handelte es sich.
    Der Barde hatte auf einem seiner Streifzüge durch das Kastell, die er nur so aus Langeweile unternahm, auch die Bibliothek entdeckt und war tief in das Gewirr der Gänge eingetaucht. Doch plötzlich hatte ihn eine unerklärliche Müdigkeit überfallen und er war eingenickt. Aber das konnte doch höchstens ein paar Augenblicke her sein!

    Dass er in die Reichweite der Bibliothek des Bösen gelangt war und als einfacher Geist auch aus der Ferne von der dort angesammelten hinterhältigen magischen Kraft manipuliert worden war, hätte er nie für möglich gehalten. Ja woher auch, wusste doch heutzutage niemand mehr von dieser Ansammlung von selbst für Schwarzmagier blasphemischen Büchern. Einen waschechten Magier hätte die von dort ausgehende Bosheit auf diese Entfernung nichts anhaben können, doch ein einfacher, magisch völlig ungebildeter Barde ...

    So geiferten die in blutverkrustetes Leder (man will nicht wissen, von welcher Provenienz) gebundenen Texte weiter vor sich hin und erreichten ihn doch nicht, denn zu früh war er entschlummert, zu weit weg von ihnen und ihrer Magie. Sie konnten sein Hirn nicht leer saugen, wie sie es sonst mit unvorsichtigen Individuen zu tun pflegten, die ihnen zu nahe kamen, so dass Dumak keinen Schaden nahm, außer einen unerhört langen Schlaf zu schlafen.

    »Mir war ...«, er rieb sich die Augen und gähnte noch einmal, »als hätte ich einen furchtbar langen Traum geträumt. Von einer Kuppel und später von Inseln und grässlichen Orks und anderen Monstern«, murmelte er, ehe ihm klar wurde, dass es sich keineswegs um einen Traum handelte, sondern um die Erinnerungen seines Lebens.
    Er sprang auf und lief, verwirrt und verwundert zugleich, in irgendeine Richtung. Schon nach wenigen Wendungen in immer neue kurze, von hohen Regalreihen gesäumte Gänge prallte er gegen einen Menschen und plauzte auf den Hosenboden. Jetzt tat ihm nicht mehr nur der Kopf von den darauf gefallenen Büchern weh, sondern auch noch der Hintern.
    »Oh, verzeiht!«, rief er aus, als er sich wieder berappelt hatte.
    Das schien einer dieser Schwarzmagier zu sein. Langes, dunkles Gewand, ernste Mine, irgendwie abgehoben und nicht von dieser Welt wirkend - das war bestimmt einer dieser Burschen. Besser ein wenig Respekt zeigen. Sonst verwandelte er ihn noch in einen Frosch oder einen Dämon oder sowas.
    »Ich ... äh ...«, er überlegte fiebrig, irgendetwas zu sagen, was nicht dumm klang und den peinlichen Zusammenstoß von eben Vergessen machte oder wenigstens davon ablenkte. »Ich suche den Magier Esteban. Der ist doch hier irgendwo?«

  6. Beiträge anzeigen #6
    Schwertmeister Avatar von Madlen
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    Vor dem Tor

    In einer stillen Pause, in der man lediglich das scharfe Rauschen des Windes über die glatten Felswände hören könnte. Der feine, durch die Luft gewirbelte Sand schmiergelte wie eine grobe Bürste über die offen liegenden Hautflächen und blieb überall dort hängen, wo es ihm gelang. Und schließlich waren sie weitergegangen. Ein kurzer Moment, in dem sie Kraft für den letzten Anstieg geschöpft hatten. In der Ferne konnten sie den hohen Turm des Kastells endlich erkennen. Nicht mehr weit und sie hätten es endlich geschafft. Trotz aller Widrigkeiten und Gefahren, welche sie in Setarrif und anschließend während ihrer Reise zu den uralten Gemäuern überstehen mussten. Natürlich kannte Madlen dieses Gebäude nur aus Erzählung und selbst hatte sie es nur einmal aus der schützenden Ferne von ihrem Schiff aus gesehen. Jetzt auf direktem Weg dorthin unterwegs zu sein, war etwas ganz anderes und doch musste es sein. Genauso, wie die Wahrheit über den Grund von ihrem Schicksal zu erfahren.

    Sie klopfte ihrem Pferd an die Flanke, nachdem sie erneut einen Schluck Wasser getrunken hatte. Gerade rechtzeitig hatten sie das Kastell erreicht. Ihre Vorräte waren komplett erschöpft. Nichts war mehr übrig und auch ihre Kräfte gingen trotz der Pause merklich zu Ende. Nun konnten sie nur hoffen, dort auf der hoch aufragenden Klippe aufgenommen zu werden. „Wenn wir hier wieder lebend rauskommen, so müsst ihr mir erzählen, warum ihr mir eigentlich gefolgt seid! Selbst du, Sonja. Sehenden Auges folgt ihr einem Schatten der Dunkelheit auf dem Weg zu uralten Mächten. Das kann nicht nur bloße Abenteuerlust oder Mitgefühl sein!“ Madlen schüttelte den Kopf und hustete kurz. „Aber sei es, wie es sei. Auf ewig stehe ich in eurer Schuld und werde euch immer Hilfe leisten, solltet ihr sie einmal benötigen. Und nun…was machen wir jetzt? War einer von euch schon einmal beim Kastell? Wie kommen wir rein?“
    Sie standen vor dem verschlossenen Tor. Es schien recht schmucklos, einfach zu sein. Keine Griffe und keine Möglichkeit, um höflich anzuklopfen. Zwei Skelette zierten die beiden Flügel von dem Eingang. Entweder war es scherzhaft gemeint oder todernst, jedenfalls hatten sie Kronen auf. „Ein Einfaches: ‚Können wir bitte eintreten?‘, wird hier wohl nicht reichen, oder?“

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    Waldläufer Avatar von Tor zum Kastell
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    Tor zum Kastell ist offline
    »Nein, das genügt nicht!«, ertönte plötzlich eine Stimme von oben. Eines der beiden Skelette hatte doch tatsächlich gesprochen.
    »Richtig«, ließ sich nun das zweite vernehmen. »Das genügt auf keinen Fall.«
    »Wir wollen nämlich unterhalten werden«, stellte das erste fest. »Und zwar mit einem Rätsel. Wir stellen euch eins und nur wenn einer die Lösung weiß, lassen wir dich und deine Begleiter ein.«
    »Jawohl, nur dann!« bekräftigte das erste Skelett (es war das am linken Torflügel hängende).
    »Das hab ich doch gerade gesagt«, ärgerte sich das andere.
    »Aber ich wollte es auch noch einmal sagen«, befand der Knochenmann. »Und jetzt sag uns die Antwort! Oder du! Oder du!«, rief es dann nach unten den späten Gästen zu.
    »Aber wir haben doch noch gar kein Rätsel gestellt«, ließ sich in missbilligendem Tonfall wieder sein Kumpan hören.
    »Achja, richtig. Aber welches stellen wir nur, ja welches?«
    »Ich hab eins, hört gut zu, ihr da unten!

    Der es macht, der will es nicht
    der es trägt, behält es nicht
    der es kauft, der braucht es nicht
    der es hat, der weiß es nicht.

    Nun sage uns einer von euch, was meine ich?«

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    Ritter Avatar von Adson Muller
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    Vor dem Tor

    Adson blickte ungläubig auf die beiden Skelette. Er wollte endlich Ruhe haben, wollte etwas essen, frisches Wasser trinken und die Bibliothek aufsuchen. Als er Madlens Spuren gefolgt war, hatte ihm auch die Bibliothek Antrieb gegeben. Seit er damals hier einige Schriften über die fremde Magie gefunden hatte, war er mit seiner Suche nicht weiter gekommen. Aber nun hingen da diese Knochenmänner und gackerten sinnlose Wortphrasen vor sich hin. Puuuh.

    "Hat jemand von euch eine Idee?", fragte Adson in die Runde. Madlen? Redsonja? Das Pferd vielleicht? Adson wäre alles recht gewesen. Er selber hatte keine Ahnung. Bei seinem letzten Besuch hatte er keine Rätsel gegeben. Er hatte Geschenk geben müssen, das wusste er noch, und dafür hielt er die Warantrophäen bereit. Das Geschenk eines Jägers, mehr hatte er nicht. Aber jetzt diese Rätsel.

    "Na dann lasst mal überlegen. Der es macht, der will es nicht. Was macht man und will es nicht? Hmm. ... Ein Kind?", Adson war bereit auch die verrücktesten Antworten zu akzeptieren, um eingelassen zu werden. "Manch einer macht Kinder und will keine. Es hat sich schon so mancher überzeugt. Passt also. Am Anfang trägt man Kinder auf dem Arm, setzt sie aber auch wieder ab. Passt auch. Aber wenn man ein Kind kauft, dann braucht man es im Normalfall auch. Mist. Der letzte Punkt hätte auch passen können. Blödes Rätsel."
    Sie grübelten weiter, während Adsons Kopf schon brummte. Nicht wollte passen. Warum sollte man auch etwas kaufen, wenn es nicht wollte? Außer bei einem Geschenk. Aber das weiß man doch, wenn man es hat. Obwohl? Wenn es in einer Kiste liegt oder in einem Tuch eingeschlagen ist?

    "Die Antwort ist: Ein Geschenk!", sagten die müden Wanderer hoffnungsvoll. "Der es anfertigt, der will es nicht für sich. Derjenige, der es trägt, reicht es weiter. Der es kauft, der braucht es nicht für sich. Und der es hat, der weiß es nicht, solange es nicht ausgepackt ist."
    Klapperndes Gelächter war die Antwort der Skelette. "Hahahaha. Wer denn sein Geschenk nicht aus? Geschenke müssen ausgepackt werden.", krächzte das eine.
    "Ja. Ich packe meine Geschenke immer aus.", meinte das Zweite.
    "Du kriegst doch eh nie Geschenke, weil du so hässlich bist.", entgegnete das Erste und klapperte vergnügt mit dem Kiefer.
    "Von uns beiden bist du der Hässliche und die Geschenke bekommt immer dieser Vabun. Ungerecht. Ich will auch welche. Beim nächsten Mal stellen wir kein Rätsel, sondern verlangen Geschenke."
    Adson Kopfschmerzen wurde stärker und gleichermaßen seine Wut. "Lasst uns die Knochenkasper da runterholen und in eine Leichenkiste stecken. Dann Deckel drauf und fertig.", brummte er verstimmt. "Ich kann die beiden nicht mehr ..."
    "Das ist es.", fiel ihm Redsonja ins Wort. Und zu den Skeletten gewandt sagte sie: "Die Lösung des Rätsels ist der Sarg."

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    Priester des ZuX  Avatar von Hirni
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
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    Hirni erschrak. Woher kam der Knabe denn auf einmal? War das wieder ein Hirngespinst? Oder gar ein Bibliotheken Dämonen der Ihn dafür rügen wollte, dass er hier so viele Bücher aus den Regalen plumpsen ließ?
    Nein, der Kerl schien echt. Hirni konnte nicht viel erkennen in dem dämmrigen Licht des Bücherraumes. Voller Freude, endlich nicht mehr allein im Kastell zu sein, warf er sich dem Typen um den Hals und drückte Ihm einen Schmatzer auf den Mund.
    „HA! Ich bin nicht alleine hier! HAHA! Willkommen! Ich bin der Hirni“ rief er laut. „Schwarzmagier des Zirkels und froh, nicht mehr alleine zu sein hier. Sagt, wo kommt ihr her? Entschuldigt meine Unhöflichkeit, Ich sollte erst eure Frage beantworten. Ja, Esteban ist hier. Also, nicht gerade in der Bibliothek, sondern
    Hier im Zirkel. Ob er direkt gerade hier im Kastell unterwegs ist, weiß ich aber nicht.“
    Mit einem Mal bebte die ganze Bibliothek. Es rumste, purzelte und polterte an allen Ecken. Verdammt! Wie laut hatte er gerade geredet? Er hatte schier gebrüllt. Aus sämtlichen Regalen vielen zig Bücher. Ein einziges Chaos. Oberstes Gebot in der Bibliothek war doch immer ein Flüstern.
    Nicht nur aufgrund der Tatsache, keinen Studierenden zu stören, sondern vor allem da die Bücher hier auf die etwas lauter gesprochenen Worten sofort aus den Regalen fielen.

    Ein heilloses Chaos brach gerade über sie her. Der Fremde und Hirni sprangen sofort in Deckung, die Hände schützend über den Kopf gelegt.
    Zwei drei Bücher fielen auf Hirnis Rücken, dann gab es ein lautes Geräusch, der Schwarzmagier schloss die Augen und als er sie wieder öffnete, nach einem flauen Gefühl im Magen, befanden sich die beiden VOR dem Eingang der Bibliothek.
    „Scheisse!“ entfuhr es Hirni. Mit einem Mal durchfuhr ihm ein starker Kopfschmerz, seine Nase fing an zu bluten als ein Dämon mit ihm Kontakt aufnahm. Seine Stimme donnerte regelrecht in Hirnis Schädel, so stark wie schon lange nicht mehr.
    „Schwarzmagier! Was habt ihr getan? In der Bibliothek herrscht nun heilloses Durcheinander. Die Dämonen dürfen nun erst alles aufräumen, bevor die Bibliothek wieder zur Verfügung steht. Tausende von Büchern, Schriften und Lektüren liegen nun verteilt auf dem Boden. Gerade Ihr als ehemaliger Lehrmeister solltet es besser wissen!
    Was euch betrifft: Ihr habt erst einmal Bibliotheken-Verbot. Sucht euch euer Wissen woanders!“


    Der Schmerz verflog so schnell, wie er gekommen war. Betrübt wischte Hirni sich mit dem Ärmel seiner Robe die Blutstropfen weg. „Oh man…“ gab er betrübt von sich. „Ich bin vielleicht ein Trottel… Sagt… Habt ihr öhm… Hunger?“
    Der arg gebeutelte Magier legte seine Hand noch einmal auf den Arm des Fremden um sicher zu gehen. Immerhin fühlte sich der Fremde aus der Bibliothek ziemlich echt an. Und sein säuerlich, muffiger Geruch ließ auch darauf schließen, das er KEIN Gespenst war.
    Geändert von Hirni (01.12.2017 um 15:04 Uhr)

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    Archipoeta Avatar von Dumak
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    Dumak ist offline
    Dumak war schnell zurückgewichen, nachdem ihn dieser mysteriöse Magier einen dicken Schmatzer auf den Mund gesetzt hatte. So einen hätte er ja damals gerne von der drallen Schankmagd im Ehernen Eber in Vengard bekommen, aber von einem dunklen Magier? In einem Reflex hatte er sich sofort mit dem Handrücken über die Lippen gewischt und dazwischen mit einigen »Bäks« und »Igitts« verkündet, was er von der Aktion gehalten hatte. Aber viel weiter war er nicht gekommen, denn noch als der Magier aus irgendeinem Grund laut jubilierte und sich unbändig darüber zu freuen schien, dass er nicht alleine war, hatte eine Art Erdbeben die Bibliothek erfasst und erneut hatte es Bücher geregnet.
    »Nicht schon wieder ...«
    Aber noch ehe der Barde diesen Gedanken zu Ende hatte denken können, fand er sich zusammen mit dem Schwarzgewandeten in einem Kastellgang außerhalb der Bibliothek wieder. Verrückte Magier, einstürzende Bücherberge, wilde Ortswechsel ... langsam reichte es ihm hier.

    »Ha! Ob ich Hunger habe? Ich habe den größten Hunger meines Lebens. Als ob ich jahrelang nichts gegessen hätte«, prahlte Dumak. Und in der Tat fühlte er plötzlich einen so gewaltigen Hunger, wie noch nie. Als ob er wirklich seit Ewigkeiten nichts mehr im Magen gehabt hätte.
    »Aber sagt mir, was war das denn eben? Wieso fliegen in eurem Büchersaal immer die Bücher aus den Regalen. Könnt ihr die nicht mal festbinden? Im Adanoskloster südlich von Haruthar gibt es eine große Büchersammlung, da ist jedes Buch an einer kleinen Kette am Bücherschrank befestigt. So herrscht Ordnung.«
    Er rappelte sich wieder einmal auf. Das geschah in letzter Zeit auf jeden Fall zu oft, fand er.
    »Mehr darüber könnt Ihr mir beim Essen erzählen, Herr Magier.
    Wo das Refektorium ist, weiß ich.
    Achso, ich bin Dumak und ich komme aus Vengard, glaube ich zumindest«, fuhr er dann fort. »Später war ich auch mal eine zeitlang auf Khorinis. Und dann mal hier und mal da. Seit ein paar Jahren bin ich meistens mit der Herrin Nienor unterwegs, in Myrtana und hier auf Argaan. Wir haben die unglaublichsten Abenteuer erlebt ... Sie ist auch hier im Kastell. Esteban hat sie vor kurzem gerettet vor irgendeinem magischen Spuk. Sie muss ich auch finden, irgendwo hier in diesem Haus wird sie ja wohl herumsitzen. Aber es gibt so furchtbar viele Türen hier und hinter jeder ist irgendein anderer komischer Raum. Ich hab schon in so viele hineingeschaut. In einem hab ich zwei Dämonen in ziemlich komischer Stellung erwischt. Der eine lag auf ... naja, das interessiert Euch sicher nicht. Ihr Magier habt sicher furchtbar komplizierte Probleme zu wälzen, die die Welt beschäftigen.«
    Unter derlei Gedanken kamen sie am Refektorium an.
    Dumak roch an sich und rümpfte die Nase.
    »Also an eurer Bibliothek muss irgendwas kaputt sein. Als ich da rein gegangen bin, hab ich auf keinen Fall so gestunken.«
    Ob er stattdessen anders gestunken hatte, ließ er offen.
    »Vielleicht solltet ihr die mal ausräuchern. Achnein, keine gute Idee, die Bücher brennen ja so schnell, das wäre zu gefährlich mit dem Feuer und so. Nach dem Essen brauch ich jedenfalls dringend ein heißes Bad!«

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    »Das ist es, sie hat es, sie hat es tatsächlich gewusst!«, rief das eine Skelett, als einer der drei Besucher am Ende doch die richtige Lösung wusste. »Es ist ein Sarg. Ach, ich hätte ja so gerne einen. Die eigenen vier Wände, davon träumt doch jeder. Nicht mehr bei Wind und Wetter hier hängen zu müssen. Und einmal auch alleine sein zu können nur für sich und ganz ohne Gesellschaft. Hachja ...«, seufzte es und hing diesem unerfüllbaren Wunsch nach. Doch Beliar war unerbittlich und hatte andere Pläne mit ihnen. Und diese änderte er für gewöhnlich nie.
    »Aber wenn sie es gelöst haben, dann müssen wir sie ja einlassen und sie können uns gar nicht weiter unterhalten!«, beschwerte sich das andere, es war das linke.
    »Ja, du sagst es«, sprach das rechte wieder und wandte sich dann an die Besucher: »So tretet ein und seid willkommen als Gäste dieses Hauses. Möge euch hier Erleuchtung zuteil werden.«
    »Das hast du aber sehr schön gesagt«, befand das linke.
    »Ich fand mich auch sehr staatstragend«, bestätigte das rechte. »Wenn ich nicht hier eine unabkömmliche Festanstellung hätte, würde ich mich sicher auch gut als Redner machen. Herold von Rhobar III. würde mir vorschweben«, träumte es laut.
    »Meinst du etwa, er nimmt Skelette in seinen Dienst?«
    »Wer weiß ... wer weiß ...«
    Die Torflügel schwangen auf, noch während die Skelette debattierten. Anscheinend nahm das Tor selbst als Teil des Kastells nicht sonderlich Rücksicht auf die beiden Plagegeister, die an ihm hingen wie zwei Furunkel an der Nase einer alten Hexe.
    »Wann werden wir uns wieder sehn?«, kreischte das linke Skelett, als das Tor sich öffnete und die beiden Flügel auseinander schwangen.
    »Dich seh ich, wenn die Tür'n zu gehn«, antwortete das andere mißmutig.
    Und so geschah es.
    Die Besucher waren eingetreten.

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    Nienor? Dumak? Er hatte noch nie zuvor von diesen Personen gehört. Die Orte kannte er aber natürlich.
    „Um ehrlich zu sein… Mir ist die genannte Person absolut fremd. Ich hab noch nicht einmal im Ansatz von dieser Nienor gehört. Was unsere Bibliothek betrifft…“
    Hirni holte tief Luft und setzte zur Erklärung an: „Sie ist magisch. Wenn man bestimmte Schlagworte laut ausspricht, fallen die Bücher, die diese enthalten, halt auf den Boden und man selber darf sich dann auf die
    Suche machen in diesen schier unendlichen Räumlichkeiten, wo denn die Bücher zu finden sind. Schon so mancher hat sich dabei dort drin verlaufen, ist nie wieder zurück gekehrt oder auch einfach auf halbem Wege
    Umgedreht, weil er Hunger verspürte. Die Dämonen sorgen dann dafür, dass die Bücher, die nicht aufgelesen werden, wieder zurück zu ihrem Platz finden. Dies beansprucht natürlich… einen gewissen Zeitraum. Zumeist
    Machen sie dies nebenbei. Da in letzter Zeit nicht mehr viele Zirkelmitglieder oder generell Besucher hier auftauchen, wird diese natürlich nicht mehr oft genutzt. Die Empfindlichkeit der Bücher ist also enorm hoch.
    Und wenn dann so ein Volldepp daher kommt, und in der Bibliothek herum schreit… Naja, ihr könnt es euch denken, weshalb da gerade so ein Chaos auftrat.
    Nun ist die Bücherei also erst einmal geschlossen, die Dämonen räumen auf. Deshalb sind wir heraus geworfen worden, und ich hab erst einmal, nun… nennen wir es Lokal-Verbot. Für meine Studien natürlich… nun ja… dezent beschissen.
    Gleiches gilt übrigens für Feuer. Wer Feuer in der Bibliothek entfacht…. Lokalverbot. Wer Bücher entwendet… Lokalverbot. Wer Unfug darin verbreitet… Lokalverbot.
    Im Grunde ein ziemlich prüder Raum. Wenn ich es recht überlege, wohl der prüdeste und Langweiligste überhaupt. Nicht mal essen darf man darin. Aber immerhin schlafen. Vielleicht seit ihr dort ja eingeschlafen?
    Also wenn ihr euch darin mal ein gutes Geschichtsbuch zu Gemüte führen wollt, müsst ihr entweder vorher etwas essen. Oder eine komplette Abschrift des Textes vornehmen. Aber wer tut sowas schon?“
    Hirni überlegte kurz und dachte an ein vorzügliches Mahl: Grillschinken, ein ganzes Wildschwein, dazu Erdäpfel, Rotkohl und anderweitiges Gemüse. Verschiedenste Soßen wurden noch dazu aufgetischt. Zum Runterspülen zwei riesige Humpen Bier. Für den Anfang, versteht sich.
    In kürzester Zeit waren die Speisen serviert.
    „Bedient euch. Oder ist nicht das richtige dabei?“ Dumak schien zu zögern. „Keine Sorge, das ist nicht giftig. Es kommt zwar immer schnell, keine Ahnung wie der Küchendämon das macht, aber es ist nicht aus Luft oder ähnlichem. Das hier macht satt und schmeckt teuflisch gut.“

    Der Schwarzmagier langte ordentlich zu. Zwischen dem Kauen und Schlucken versuchte er, das Gespräch am Laufen zu halten:
    „Ihr müsst meinen Gefühlsausbruch von vorhin entschuldigen. Im Grunde springe ich nicht immer jedem gleich um den Hals. Aber wenn man wochenlang keine Menschenseele mehr trifft, wird man entweder verrückt oder stumm… Und ich hatte Sorge um beides. In letzter Zeit…
    Werde ich von einem Geist heimgesucht. Ich denke zumindest das es ein Geist ist. Denn eigentlich dürfte der Zwergtroll nicht mehr leben, nachdem ich Ihm in die Luft gejagt habe…“
    War es so gut, Dumak das alles zu erzählen? Nicht das der Knabe gleich schreiend davon lief… Aber gut. Er war hier im Kastell. Da musste er doch mit solcherlei Geschichten rechnen.
    „Solltet ihr euch gleich nach dem Essen säubern wollen, wir haben hier einen super Baderaum am Rande der Katakomben. Zwar gibt es dort keine nackten Frauen, die euch massieren, aber sonst ist alles vorhanden. Es könnten euch höchstens nackte Dämonen massieren, solltet ihr entsprechende Fetische besitzen. Soll ja so Leute geben, ihr versteht?“ Hirni musste breit grinsen, als er an Dumaks Schilderung der beiden Dämonen zurück dachte. Diese kleinen Ferkel. Aber gut, auch Dämonen wollen ab und an mal ihren Spaß.
    „Aber sagt mal, was wollt ihr von Esteban? Nicht das ich neugierg bin, aber ich frage mich öfter Mal, was der Mann so in der Freizeit treibt… Solltet ihr euch erfrischt und gesättigt haben, Schlaf benötigt ihr ja eher keinen nachdem ihr scheinbar Tagelang in der Bibliothek gepennt habt, könnte ich auch einen Dämonen fragen, wo sich unser Höchster gerade herumtreibt. Vielleicht führt einer der geflügelten Diener euch ja zu Ihm. Alternativ könnt ihr euch auch in die Eingangshalle begeben, und dort solange nach seinem Namen rufen, bis er euch hört…
    Und diese Nienor ist auch hier in unseren Mauern? Wo verstecken sich denn alle, das ich meine hier seit Wochen alleine zu sein? Oder bin ich so blind? Wer weiß, was mir hier für ein Streich gespielt wird?“
    Wurde er doch langsam verrückt? Und wie lange die Dämonen wohl für das Aufräumen und Sortieren der Bücher benötigten?
    Geändert von Hirni (04.12.2017 um 10:10 Uhr)

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    Das schien mal ein Schwarzmagier zu sein, der sich wie ein normaler Mensch benahm, nicht so ein geheimnistuerischer Typ, der nur in Rätseln sprach oder gar irgendeinen finsteren Plan verfolgte, den nur er kannte. Seltsam, das Kastell war doch immer wieder für Überraschungen gut.
    Was Hirni über die Bibliothek erzählte, war ja interessant. Aber was passierte, wenn man ein ganz allgemein gehaltenes Suchwort aussprach? Sowas wie ... Bücher zum Beispiel? Dann mussten ja wirklich alle Bücher aus den Regalen fallen, schließlich waren sie alle Bücher. Und gingen sie nicht irgendwann einmal kaputt von der dauernden Runterfallerei?

    Aber noch ehe Dumak weiter darüber nachdenken konnte, welch Seltsamkeiten die Bibliothek noch bereithalten könnte, hatten sie schon Platz genommen und es erschien plötzlich Essen. Er beschloss, später zu fragen, jetzt gab es Wichtigeres. Nämlich das Essen.
    »Das kenn ich schon«, freute sich der Barde, denn im Rerektorium hatte er schon öfter fürstlich gespeist. »Man muss nur an Essen denken und schon kommt es kurz darauf herangeschwebt. Sowas hat nichtmal der olle König Rhobar an seiner Tafel.
    Wenn Ihr mich fragt, dann ist der Speisesaal die großartigste Sache im Kastell«, befand Dumak. »Das lässt einen auch die merkwürdigen Dinge, die Ihr mir über die Bibliothek erzählt habt, fürs Erste wieder vergessen.«
    Und er griff beim Grillschinken ordentlich zu und spülte alles mit einem kräftigen Schluck des süffigen Bieres hinunter.
    »Also ihr Schwarzmagier, ihr wisst schon, wie man tafelt, da gibt's keinen Zweifel«, meinte er anerkennend zwischen zwei Bissen, in denen er ein Stück vom Wildschwein mit den Zähnen zerteilte.
    Dann wurde er nachdenklich. »Aber wenn ich so daran denke, wo überall Krieg und Hunger herrscht, da ist das schon ganz schön abgehoben. Vielleicht solltet ihr alle armen Leute der Gegend einmal einladen, damit sie sich satt essen können?
    Mhm ...«, überlegte er weiter. »Wahrscheinlich würden die sich gar nicht erst hierher trauen«, vermutete er dann. »Na egal, dann bleibt eben mehr für mich übrig.«
    Und er nahm noch einen langen Zug aus dem Humpen.

    Dann antwortete er auf die anderen Dinge, die Hirni angeschnitten hatte.
    »Ich hab mich auch schon gewundert, wie wenig hier los ist. Ich war früher vor vielen Jahren einmal hier, da stand das Kastell noch auf Khorinis. Damals herrschte ein Kommen und Gehen, man hätte glatt eine Drehtür ins Kastell einbauen können und den Skeletten wäre dabei ganz schwindlig geworden.
    Und Nienor«, versuchte Dumak zu erklären, »ist eine Kriegerin, so mit Rüstung aus Eisen und Streitross und so. Sie war von irgendeinem hohen Tier in Thorniaras ausgeschickt worden, eine seltsame Bedrohung für die Bauernhöfe südöstlich von Thorniara zu finden und zu vertreiben. Aber dabei ist sie in den Bann einer uralten magischen Madcht gefallen. so ein Wesen, tot und lebendig zugleich, das sich sein Dasein durch finstere Magie (nichts gegen Euch) verlängert hatte und als eine Art Lich dahinvegetierte. Herr über eine Armee von skelettkriegern und Gefangenen Bewohnern der umliegenden Gegenden. Alles tief unter dem Weißaugengebirge. Esteban hat mit Hilfe seiner Magie dagegen angekämpft. Aber ich hatte eine Laute, die mir König Pedro auf einem Abenteuer geschenkt hatte und durch diese wurde ein anderer Zauber ausgelöst, der den Bann gebrochen hat und alle Sklaven waren frei und wieder lebendig und die Skelette ruhten endlich und verwehten zu Staub.
    Und das war vor ein paar Wochen, glaube ich. Aber nun ist Nienor verschwunden. Ich hab sie nirgendwo gefunden. Und deswegen wollte ich Esteban fragen, ob er mir sagen kann, wo sie ist.«

    Jetzt hatte er so lange geredet, er stellte sich flugs einen neuen Humpen Bier vor und sofort kam er herangeschwebt. Schnell nahm der Barde einen großen Schluck.
    »Aber was ist mit dem Geist, der Euch verfolgt? Wisst Ihr noch mehr darüber? Von Zwergtrollen hab ich ja noch nie gehört! Aber seitdem ich dort unter dem Weißaugengebirge war, glaub ich auch, es gibt eine Menge über geheimnisvolle Wesen, die wir gar nicht bemerken, zu wissen. Ich könnte Lieder darüber singen ... aber vermutlich will die niemand hören. Die meisten Zuhörer wollen immer irgendwas von Liebe oder von heldenhaften Kämpfen hören, wenn ich auftrete. Oder von beidem!«

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    "Ja, die Zeiten in Khorinis..." Hirni dachte kurz wehmütig daran zurück.
    "Da war hier sozusagen der Beliar los. Was haben hier viele Leute herum experimentiert, sich gegenseitig Sachen gelehrt oder gar sich hier in den verrückten Gängen verlaufen. So manch einer wurd hier Wahnsinnig, so manch einer Brilliant. Gute alte Zeiten..."
    Er nahm einen tiefen Schluck, als wolle er damit die vergangenen Zeiten herunter spülen.
    "Doch kommen wir zur Gegenwart." Der Schwarzmagier erfreute sich daran, das er endlich wieder einen Gesprächspartner vor sich sitzen hatte, der ihn nicht bepöbelte, beschimpfte oder gar belehrte. Dumak war... gesellig.

    "Eure Geschichte klingt wahnsinnig spannend. Diese Nienor scheint ja sehr gefährlich zu leben. Aber wer tut das nicht heutzutage? Ohne wäre ja auch langwelig." Er kam auf den Geist zu sprechen:
    "Nun ja, ich habe vor einigen Wochen hier einen Zwergtrollkönig namens Ghorim herbei gerufen. Ich frage mich noch heute, wie ich dies schaffte. Irgendwie wurde er von seiner Welt, bei der Ich nicht weiß ob sie in unserem Zeit und Raum liegt, oder in einem anderen Universum, weg teleportiert und ist dort von einer Familienfeier hier im Refektorium gelandet. Er war natürlich sehr erbost, und bepöbelte und beleidigte mich in einer Tour. Ich versprach ihm Hilfe, studierte allerhand Zeugs in der Bibliothek. Viele Versuche, ihn zurück zu teleportieren schlugen fehl.
    Beim letzten Gab es dann einen lauten Knall, alles war voller Rauch. Er war daraufhin verschwunden, mein Labor hingegen voller Blut und Einzelteile. Ich hab das Gefühl, das ich Ihn in die Luft gejagt habe. Und nun sucht er mich als Geist heim, immer, wenn ich es nicht erwarte. Nun wollte ich in der Bibliothek nach recherchieren, wie ich den Geist wieder los werden könnte. Doch nun, tja... Lokalverbot."

    Hirni biss gierig in ein Stück Fleisch, dann spülte er es mit einem weiteren Schluck Bier hinunter.
    "Vielleicht muss ich ja auch einen Exorzisten aufsuchen?"

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    Archipoeta Avatar von Dumak
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    Es hörte sich ein wenig traurig an, als Hirni über längst vergangene Zeiten sprach. Fast wie ein alter Mann, der an seine Jugend zurück dachte und sich bewusst wurde, dass sie nie wieder kehren würde. Vielleicht hatte er Dinge verpasst, die er nun nie würde nachholen können. Also der hypothetische alte Mann. Hirni schien weniger ein Kind von Traurigkeit zu sein. Und überhaupt ein ungewöhnlicher Schwarzmagier. Aber was wusste Dumak schon, er kannte ja nur Meister Esteban, der eher mürrisch oder manchmal auch geheimnnisvoll war. Wie in anderen Welten unterwegs. Er erklärte seine Handlungen nicht und war sicher auch keiner, der abends einen gelungenen Tag zusammen mit anderen feierte.

    Dumak erinnerte sich an die Zeiten, die Hirni ihm beschrieben hatte.
    »Oh ja, ich erinnere mich, ich war damals mehrfach im Kastell. Meistens hat mich Meister Esteban gerufen, weil ich irgendwas Seltsames für ihn erledigen sollte. Einmal war ich auch auf Schatzsuche im Kastell. Einige Söldner von Onars Hof auf Khorinis sind wegen irgendwas dorthin gereist und ich war unter ihnen. Ich habe einen Faden gespannt, um mich nicht zu verlaufen, aber das hat irgendwie nicht so recht funktioniert. Am Ende bin ich in eine große Versuchsflasche im Labor von Esteban gefallen und er hat mich aus dem Kastell geschmissen. War aber ne interessante Erfahrung«, meinte er abschließend.
    »Auf jeden Fall ist nicht nur das Kastell ein seltsamer Ort, auch dieser Esteban ist merkwürdig. Und das auf eine ganz merkwürdige Weise.«
    Das war jedenfalls das Klügste, was Dumak zu der Sache einfiel.
    »Tja, und was Nienor betrifft...« Er seufzte und sagte lieber nichts dazu.
    »Das Ding mit diesem Ghorim klingt für mich nach einer typischen Schwarzmagier-Sache. Wieder mal zu tief in den Geheimnissen der Welt herumgerührt und eins auf die Finger bekommen. Kein Wunder, dass die Leute euch Schwarzmagier nicht so recht mögen. Also mich ausgenommen«, beeilte er sich, zu versichern. »Ich hab keine Probleme mit euch.«
    Er stellte sich noch ein Bier vor und schon kam es herangeschwebt. Tolle Sache!
    »Aber wenn Euer Labor dabei völlig versaut wurde, ist es wohl schief gegangen, fürchte ich. Aber was weiß ich schon, ich habe gar keine Ahnung von Magie. Das ist mir alles höchst suspekt. Und zwar allerhöchst«, bekräftigte er. »Wieso fragt Ihr nicht Esteban? Der mag zwar ein schlechter Unterhalter sein, aber vielleicht hat er Ahnung von diesen Dingen?
    Außerdem kann er mir auch gleich sagen, wo ich Nienor finde. Sie wird sich doch nicht im Kastell verlaufen haben ...«
    Der Barde blies den Schaum vom Krug und nippte am Bier.
    »Sensationell«, befand er. »Sehr süffig. Ich sag's ja, ihr Schwarzmagier habt das mit dem guten Essen und Trinken einfach drauf.«

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    Dumak hatte viel zu erzählen, das merkte hirni sofort. Zumeist nutzte er die betonung exzellent, so als würde er das geschichten erzählen professionell betreiben. So wie hirni einst selbst es getan hatte.
    Viel erlebt hatte auch er. Wie scheinbar jeder, den hirni so kennen lernen durfte bei seinen abenteuern.

    "Esteban fragen... hm... einerseits ja. Andererseits versuche ich meist selber erstmal die probleme zu lösen... jedoch. Ohne bibliotheken-nutzungs-erlaubnis."
    Nachdenklich fuhr er seine hand durch den bart.
    "Wohl die einzige chance die ich aktuell habe. Esteban ist gescheit, gewiß. Und eigentlich kein so übler kerl. Die lehre bei ihm war fabelhaft. Ich glaube ja dieses unnahbare.... ist irgendwie gespielt. Im grunde kann man mit im bestimmt auch prima n bierchen kippen. Oder besser wein." hatte er den hohepriester je bier trinken sehen? "Ich glaube er trinkt eher wein. Naja, kann man auch gut kippen das zeug. In dem sinne..."
    Der schwarzmagier leerte seinen krug. "Sagt... wollen wir sofort esteban suchen? Oder wollt ihr euch nun erstmal frisch machen? Nicht dass wir ihn mit einem mal stören beim holzeisenbahn spielen oder so etwas. Irgendein hobby hat er bestimmt auch, abseits der experimente. Ich zum beispiel halte mir neuerdings fische." Gab er zum besten.

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    Dumak war verwirrt. Was war denn eine Holzeisen-Bahn? Vielleicht irgendein magisches Gerät aus besonderem Holz, hart wie Eisen, das die Magie in sich speicherte? Und daraus eine ganze Laufbahn? Musste man dort beim Zaubern entlang rennen? Oder war das etwa metaphorisch gemeint: Die Laufbahn als Magier war mit Holz und Eisen gepflastert? Und Esteban spielte darauf wie Dumak auf einer Laute? Ergab das mehr Sinn? Nicht wirklich.
    Diese Schwarzmagier, verrückte Menschen ... Er würde sie nie verstehen.
    Laut sprach er zu Hirni: »Oh ja, ich will diesen muffigen Geruch endlich los werden. Woher auch immer der plötzlich kam.«
    Er ließ sich von Hirni den genauen Standort des Bades erklären und lief davon.
    Tatsächlich war alles so, wie es von dem Magier beschrieben worden war und der Barde ließ sich in die wie für ihn bereit stehenden, heißen Fluten gleiten, nachdem er seine Kleidung von sich geworfen und achtlos im Raum verteilt hatte. Auch die Stiefel landeten irgendwo, nachdem er sie, jeweils auf einem Bein hüpfend, von den Füßen gezogen hatte.
    »Ah, tut das gut«, seufzte er, nachdem er bis fast zur Nasenspitze im Wasser lag und etwas Schaum wegpustete.
    »Und jetzt noch eine Massage von zarten Frauenhänden«, dachte er laut und verfiel dann in eine Art dösigen Halbschlaf, eingelullt vom schweren Duft der im Badewasser gelösten Öle.
    Und dann - war es ein Traum oder nicht? - fassten sanft zwei Hände seine Schultern und begannen, die Wirbelsäule entlang zu kreisen.
    »Oh ja. Dieses Kastell ist wirklich besser als jeder Palast König Rhobars.«
    Er kannte ja mittlerweile den einen oder anderen. Nicht nur die der myrtanischen Könige. Nicht alle waren so zugige, finstere Gemäuer voller blakender Fackeln und ohne Fenster. Wenn er an Haruthar dachte ... oder gar die schwebende Stadt der Ingosim mit den Gärten des Sahirs ...
    »Oh ja, genau dort.«
    Die zarten Frauenhände wussten, wo sie hingreifen mussten.
    Plötzlich rauschte und plätscherte etwas irgendwo weiter vorn. Durch die dichten Dampfschwaden konnte er nichts sehen.
    »Wer da?«
    Die Nebel teilten sich und vor ihm stand auf einmal Esteban, in der Hand vor sich nur ein langes Tuch, das ihm sicher zum Trocknen dienen sollte.

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    nomina nuda tenemus
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    Er drehte sich um und ein hilfreicher Dämon trocknete ihn in dem Augenblick auch schon ab.
    »Du kannst meine Kreatur gerne noch benutzen«, sagte er nebenher zu Dumak, während der Dämon die Robe des Magiers brachte. »Eine gute Massage ersetzt eine Nacht Schlaf, habe ich manchmal den Eindruck.«
    Sanft glühten die merkwürdig, verschlungenen Linien auf der Haut des Schwarzmagiers silbrig glänzend auf, während der Dämon seine Arbeit tat. Langsam lief das schwache Leuchten vom Rücken aus die Arme entlang zu den Fingern, um dann wieder zu verblassen.
    »Es wundert mich, dass du es so lange Zeit im Kastell aushältst. Zieht es dich nicht wieder hinaus in die Welt?«, fragte er leichthin, während die Robe über seinen Körper glitt und er die Schnallen schloss, die sie zusammen hielten.
    »Wie auch immer, wir sehen uns im Refektorium, vermute ich.«
    Und damit verließ er die Gemächer, ohne auf eine Antwort Dumaks zu warten.

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    »Wa... wa... was?!« Dumak war verdattert.
    Nicht nur, dass er überrascht war, den Magier hier im Bad zu begegnen, auch die Worte, die Esteban an ihn gerichtet hatte, verwirrten ihn.
    »Wieso Kreatur? Und was meinte er mit ›so lange‹?! So lange bin ich doch noch gar nicht hier!«
    Der Barde drehte sich um und als er sah, was ihn da so wundervoll massiert hatte, entfuhr ihm ein Schreckensschrei.
    »Nein!«
    Sofort brachte er einige Klafter zwischen sich und der ... ja, Kreatur.
    Es mochte vielleicht einmal ein Mädchen gewesen sein, doch nun fehlte ihr das halbe Gesicht. Lange, dunkle Haare fielen ihr über die Stirn. Jedenfalls das, was noch davon vorhanden war. Die linke Schläfe fehlte. Ihre Augen waren dunkle Löcher und auch ihr Unterkiefer hing nur noch an einer Sehne am Körper. Es hätte Dumak nicht gewundert, wenn einige Würmer aus den leeren Augenhöhlen gekrochen wären. Doch ihre alabasterweißen Arme und zarten Hände waren noch vollkommen intakt. Stumm saß die von Esteban beschworene Untote da und wartete auf weitere Anweisungen.
    Doch die kamen nicht.
    Ihre Oberlippe verzog sich. Lächelte sie ihn etwa an? Das war zu viel für den Barden.
    Dumak hatte genug gebadet. Nur schnell raus hier. Mit vor Schrecken geweiteten Augen verließ er das Wasserbecken.
    Eigentlich hatte er so lange im heißen Wasser bleiben wollen, bis er schrumpelige Fingerspitzen hätte, aber nun hielt ihn nichts mehr hier. Gar nichts.
    Wollte sie ihn verführen? Zu ihresgleichenb machen? Auf dass er für ewig vor sich hin moderte, tot und doch nicht tot? Was war das für ein Spiel?
    Er ignorierte den Dämon, der ihm ein Handtuch reichen wollte, klaubte stattdessen in aller Eile mit der ganzen Geistesgegenwart, die er noch aufbringen konnte, seine Siebensachen zusammen und flitzte aus dem Bad hinaus, um sich erst, nachdem sich die Tür hinter ihm geschlossen hatte, hastig anzuziehen.
    »Refektorum. Genau! Refektorium«, murmelte er und machte sich unverzüglich auf, den Speisesaal wieder zu erreichen. Hirni würde staunen, was er zu erzählen hatte. Oder vielleicht auch nicht. Diese Schwarzmagier ... waren es nicht alle seltsame Gestalten?

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    nomina nuda tenemus
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    »Ah, Hirni«, begrüßte Esteban seinen Zirkelbruder, als er den Speisesaal betrat. Der ungewöhnliche Name seines Mitmagiers ging ihm leicht von der Zunge. Nichts deutete darauf hin, dass dies woanders als seltsam empfunden werden könnte. Hier im Kastell gab es so viele Seltsamkeiten, da fiel ein ungewöhnlicher Name nicht weiter auf. Vielleicht war es ja das gewesen, was Hirni vor vielen Jahren hierher geführt hatte: Der Instinkt, dass er hier so akzeptiert wurde, wie er war.
    »Es scheint fast so, als seien wir die einzigen beiden Schwarzmagier, die sich noch an diesem Ort befinden, was meint ihr?«, begrüßte er ihn. »Dieses ganze große Haus mit all seinen fantastischen Möglichkeiten, die kaum genutzt werden.«
    Er setzte sich und dachte an ein Glas Rotwein. Prompt wurde sein Wunsch erfüllt.
    Doch noch ehe sich ein Gespräch entwickeln konnte, stürzte Dumak in das Refektorium.

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