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    Archipoeta Avatar von Dumak
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
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    »Da... da... da... Untote!«, stieß er, ganz außer Atem hervor.
    »Im Bad! Was hast du dir dabei gedacht!«, rief er vorwurfsvoll Esteban entgegen.
    »Ich will einfach nur ein Bad genießen und dann sowas! Das kann doch nicht wahr sein. Das ist doch gruselig!«

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    nomina nuda tenemus
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
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    »Beruhige dich!«, erwiderte der Schwarzmagier.
    »Was glaubst du denn, wo du dich befindest?«, hielt er dem Barden vor.
    »Und waren ihre Berührungen denn nicht so, wie du sie dir gewünscht hast? Ich habe sie extra so beschworen, wie es für diese Zwecke angemessen war.«

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    Archipoeta Avatar von Dumak
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
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    »Zwecke? Angemessen? Was bei Beliar ...«, keuchte Dumak.
    »Du kannst doch nicht ... obwohl ... du kannst das schon. Die Frage ist, solltest du auch?!«
    Dumak war sich auf einmal nicht mehr sicher, ob seine Empörung angebracht war.

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    nomina nuda tenemus
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
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    »Sie war so gut wie jede andere«, wand er ein. Und: »Du solltest die Grenzen deines beschränkten Denkens überwinden. Ob lebendig oder wieder beschworen macht in diesem Fall keinen großen Unterschied. Sie hat ihre Arbeit getan. Eine Arbeit, die sie wohl auch früher, vor ihrem Ableben verrichtet hat. Es gab also nichts, was ungewöhnlich war.
    Für diesen Zweck wurde sie von mir gerufen und nachdem sie ihn erfüllt hatte, wieder entlassen. Dies war ein Pakt. Zwischen Wesen verschiedener Ebenen. Mehr ist es nicht. Die Verbindung von Dingen, die für andere Menschen getrennt sind. Doch Schwarzmagier überschreiten diese Grenzen, denn sie sind unnatürlich und beruhen auf dem unvollkommenen Verständnis gewöhnlicher Menschen von der Welt und den Kräften, die in ihr walten.«
    Dann wandte er sich wieder an Hirni.
    »Wie ist es Euch ergangen in der letzten Zeit? Hattet Ihr nicht ein Problem mit diesem Miniaturtroll? Wie hieß er noch einmal? Garis oder so ähnlich?«

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    Priester des ZuX  Avatar von Hirni
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    Hirni ist offline
    Hirni wusste nicht, was er davon nun halten sollte. Da war dumak mit einem mal verschwunden, kurze zeit später tauchte dann esteban auf. Und das mit einer selbstverständlichkeit als hätten sich die beiden schwarzmagier heute morgen noch zum frühstück ein ei mit speck geteilt. Natürlich war sein neuer tischgeselle sofort zum wein übergesprungen, statt des süffigen bieres.
    Hirni fragte sich in dem momemt ob esteban und dumak ein und die selbe person sei. Das war aber eigentlich völlig abstrus, warum sollte esteban neuerdings auf kostümwechsel stehen?
    Andererseits gab es ja auch künstler, die sich extra ins andere geschlecht umwandelten für ihre auftritte. Doch für beides hielt er esteban zu... spießig war das falsche wort... zu... humorlos und steif, ja. Das konnte hinkommen. Und ehe er sich versah, rannte dann auch dumak hals über kopf wieder ins refektorium. Die gedankengänge hirnis waren damit also komplett umsonst hinfällig.

    Als die beiden dann etwas von offensichtlich sexuellen dienstleistungen von untoten redeten, hörte der schwarzmagier angewidert, aber fasziniert, zu. So klang das zumindest, was sie da andeuteten. Dann gab er, völlig unbedacht, zum besten:
    "Das ihr, esteban auf nekrophilie steht ist zwar einerseits verstörend... andererseits passt es auch irgendwie. Zumindest zu dem eindruck den ihr äußerlich macht. Aber was kümmert es mich? Andere reiben schafe die berühmten vier buchstaben mit besonderen substanzen ein. Zu welchem zweck auch immer. Jeder so wie er mag, nicht wahr?"
    Als er sowohl von dumak, als auch von esteban verdutzt angeschaut wurde, wechselte er dann schnell das thema. Schließlich hatte sein zirkel-kollege ihm eine frage gestellt"

    "Gohrim hieß er... und scheinbar habe ich da mist gebaut. Bei dem versuch ihn in seine heimat zu teleportieren, schlug wohl etwas fehl. Irgendwie gab es da ein problem. Ich sag es mal so: es knallte, es qualmte, es stank. Sachen flogen umher, nicht nur materielle. Nein auch... fleischliche. Eine riesensauerei im ganzen labor, versteht ihr?"
    Er hielt kurz inne, überlegte wie er fort fahren sollte. Esteban sollte ihn nicht für verrückt halten. Was angesichts seines namens wohl vergeblich war. Wobei... sie lebten im kastell. Hier war jeder normale verrückt und jeder verrückte normal.
    "Aufjeden fall glaube ich, ich hab ihn getötet. Anstatt ihn in die heimat zu teleportieren. Und nun bilde ich mir ein, von seinem geist verfolgt zu werden. Ich glaube zumindest, das ich es mir einbilde, versteht ihr? Also... vielleicht ist es ja auch ein echter geist. Ich kann es nur vermuten. Ich habe die hoffnung, das es irgendwie wieder vergeht..zum beispiel in dem ich selber die teleportation wieder erlerne. Jedoch nervt mich der geist dabei so stark, das ich neulich ohne hose neben den kastell skeletten gelandet bin. Fanden die natürlich sehr lustig.
    Vielleicht ist er ja auch ein poltergeist?"

    Hirni schloß seine erzählungen ab. Dann griff er zu dem met, den er sich gerade bestellt hatte und nahm einen starken schluck. Mit den augen suchte er die winkel des raumes ab. Kein geist war momentan zu sehen. Das war gut. Dann fiel sein blick auf den kreidebleichen dumak. Kurzerhand schob er seinen honigwein herüber zu ihm. "Hier. Trinkt das. Vielleicht bringt euch der süßliche geschmack wieder etwas farbe ins gesicht"
    Abschließend wandte er sich an den hohepriester esteban:
    "Und bei euch so?"
    Geändert von Hirni (03.01.2018 um 23:32 Uhr)

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    Ritter Avatar von Adson Muller
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    Die vornehme Stille wurde nur vom Rascheln von Buchseiten durchbrochen, dann hüllte sich die ehrwürdige Bibliothek wieder in Schweigen. Adson saß mit geschlossenen Augen an einem der Tische und sog die Stille in sich auf. Da war nichts und doch war da was. Überall in der Bibliothek spürte er dieses sonderbare Kribbeln, das er schon damals gespürt hatte, als er das Portal zum Hort der Bücher zum ersten Mal durchschritten hatte. Jetzt war dieses Kribbeln für ihn allgegenwärtig, wenn auch viel schwächer und nur einer Ahnung gleich.

    Adson atmete langsam aus und öffnete die Augen. Vor sich hatte er eine handvoll Bücher bereitgelegt, alle sahen sie alt aus und alle schienen sie wenig gelesen zu sein. Adson betrachtete die Bücher mit einem seltsamen Blick, in dem sich Ehrfurcht und Gier zugleich erkennen ließen. Seit seinem ersten Besuch im Kastell hatte ihn die Suche nach der freien Magie nie wirklich in Ruhe gelassen und hier hatte er zumindest ein paar wenige Informationen finden können, über diese sonderbare Art von Zaubern, von denen kaum jemand zu wissen schien. Das es sich bei den Geschichten, die er gehört hatte, nur um reine Fantasien handelte, hatte Adson kategorisch abgelehnt und so hatte es ihn, direkt nach einem ausgiebigen Mahl, in die Bibliothek gezogen. Was seine Begleiterinnen wohl gerade machten? Adson beschloss später nach ihnen zu sehen und schlug das erste Buch auf. Sein Blick irrte über die dicht beschriebenen Zeilen und bald schlug er das Buch unzufrieden wieder zu. Es war in einer fremden Sprache verfasst, die der Narbige nicht kannte. Also legte er das Buch vorsichtig zur Seite und griff nach dem Nächsten. Hoffentlich würde es ihm auf seiner Suche weiter helfen.

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    Schmetterling  Avatar von Redsonja
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    Da Adson sich in die Bibliothek aufgemacht hatte, blieben Madlen und Redsonja zurück und die rothaarige Kriegerin nutzte den relativ ungestörten Moment, um die Frage an Madlen zu richten:

    "Warum sind wir wirklich hier?"

    Denn ihr war nicht wohl bei der Sache. Seit sie in Setarrif gewesen waren, hielt sie eine kaum beschreibbare Beklommenheit im eisigen Griff, die auch hier im Kastell, wo sie scheinbar sicher war, nicht weichen wollte. Und sicher, wenn man von verrückten, experimentierfreudigen Magiern absah. Dachte Redsonja. Sie hätte fast gelächelt.

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    Schwertmeister Avatar von Madlen
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    Schlussendlich hatten sie das Rätsel lösen können, woraufhin ihnen der Eintritt gewährt wurde. Danach verschwand Adson in einem der vielen Räume und Madlen war mit Sonja alleine. Die Kriegerin stellte die Frage, welcher ihr vermutlich schon lange auf der Zunge lag. „Warum sind wir wirklich hier?“ Wie ein Echo hallte es in ihrem Kopf und einige Augenblicke lange starrte die junge Frau in Richtung ihrer Freundin. Beinahe hätte sie mit den Schultern gezuckt und „Weiß nicht!“ geantwortet, doch das hätte Sonja nicht verdient.

    „Habe ich dir jemals von Ata, meinem ersten Mann erzählt?“ Sie wartete keine Antwort ab, sondern fuhr gleich weiter fort zu reden. „Er hatte mich aus der Sklaverei und damit einhergehend einem Leben als willenloses Objekt der Begierde befreit. Er hat mir alles gegeben, was er besaß. In einer Nacht wurde ich von einer Unfreien zu einer Adligen. Titel und Reichtum. Doch das war nicht wichtig, vielmehr hatte ich Ata, welcher mich vor allen Übeln beschützte. Wenn wir nicht am Hofe Zubens verweilten – der Herrscher der Wüste war ein Verwandter von meinem Mann -, so bereisten wir die unendlichen Weiten des Kontinents. Wir sprachen mit Fürsten und Königen, Händlern und Handwerkern. Wir waren frei und ich fühlte mich behütet. Egal, in welcher Gefahr wir auch waren, Ata war da. Doch eines Tages…“ Madlen schluckte schwer. „…geriet ich in die Fänge des dunklen Ordens und Dead Priest. Das Böse kann viele Formen annehmen und so wurde ich eine tödliche Schönheit. Zuerst musste man mich zwingen, doch nach und nach verfiel ich dem Rausch der Grausamkeit und hinterließ immer die gleiche Botschaft: das Blütenblatt einer Rose auf dem Mund meines Opfers. Ich tötete im Auftrag des Ordens, welche vermutlich im Sinne Zubens handelten. Ata hat davon nichts gewusst. Doch eines Tages…nun, irgendwie fand er es heraus und das war vermutlich sein Todesurteil. Von da an war nichts mehr, wie es war. Mein Leben war kein schöner Traum mehr, sondern eine einzige Abfolge schrecklicher Zwischenfälle. Es fühlte sich an, als würde mich jemand führen. Ich hatte keine Gewalt mehr über meinen Geist, zumindest hoffe ich das. Schlussendlich erstach ich Ata in der Wüste und floh, was mich am Ende nach Argaan brachte.“ Langsam ging die Bardin ein paar Schritte und sprach müde weiter: „Bis vor ein paar Tagen habe ich nicht mehr an Ata oder an die damaligen Geschehnisse gedacht, da sich zu viel seitdem ereignet hat. In Setarrif hat sich mein Schicksal offenbart. Ich habe meinen Geist und mein Leben dem Jenseits verkauft. In meinem Haus sind mir Ata, Marcel und viele andere ehemalige Weggefährten erschienen. Und auch…“ Die junge Frau musste eine Träne wegwischen. „…Yinne. Ich wusste nicht, dass sie verstorben ist. Und doch erschien sie vor mir. Sie sprachen davon, dass ich eine Brücke ins Jenseits bin. Krieg, Leid, Hunger und Tod sind mein Lebenselixier. Die Seelen der Verstorbenen geben mir Energie, wenn sie durch mich wandern. Nur darum lebe ich.“ Mit einem Mal lachte sie kurz laut auf. „Entweder bin ich also verrückt oder nicht. Und genau das versuche ich herauszufinden. Außerdem…Ata zu sehen hat mein Inneres wiedererweckt. Ich kann fühlen und das will ich nicht verlieren. Ich muss wissen, wie ich mit ihm in Kontakt treten kann.“ Ein Seufzen entfuhr Madlen, ehe sie fortfuhr: „Versprich mir eins, sollte ich hier den Verstand verlieren, dann töte mich. Und nun will ich endlich herausfinden, ob mein Leben tatsächlich einen Sinn hat oder nicht…“

    Mit diesen Worten sah sich um und fragte sich, wohin jetzt? Mit einem Mal erkannte sie eine versteinerte Statue im Mittelpunkt der großen Eingangshalle. Etwas zierte den Boden, doch die Bardin wusste nicht, was es war. Die Figur hielt einen Teller in der Hand. „Und Sonja, was nun? Müssen wir etwas noch eine Spende entrichten, um uns in diesen Räumen bewegen zu dürfen?“

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    nomina nuda tenemus
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
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    Esteban betrachtete das Weinglas, das er in der Hand hielt.
    »Möglich, dass du ihn wirklich umgebracht hast, schließlich ist Magie eine gefährliche Sache, jedoch gibt es allerdings mehrere Möglichkeiten, was passiert sein kann«, konstatierte er, und wendete sich Hirni zu.
    »Du solltest also nicht zu schnell Schlüsse ziehen aus den wenigen Beobachtungen, die dir vorliegen. Vielleicht wurde beim Teleport sein Geist von seinem Fleisch getrennt. Vielleicht wurden beide Dinge in unterschiedliche Dimensionen geschickt? Vielleicht wurde sein Körper beim überschreiten der Teleportschwelle aus Symmetriegründen, deren tieferen Sinn nur das Universum kennt, gegen etwas anderes ausgetauscht und dies waren die Reste, die du gesehen hast? Oder es gab eine Interferenz und er hat sich verdoppelt. Ein Exemplar prallte an der Transferwelle ab und zerplatzte, das andere gelangte ans Ziel. Vielleicht aber ist dieser Ghorim nun auch in einer falschen Dimension gefangen und die Erscheinung, die du zu sehen glaubst, ist nur ein Echo, das seine Hilferufe überträgt. Möglicherweise ist er in einer der zahllosen Kerkerdimensionen, von denen eine ganze Abteilung in der Bibliothek berichtet.«

  10. Beiträge anzeigen #30
    Archipoeta Avatar von Dumak
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
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    »... zu der er im Moment leider keinen Zutritt hat«, warf Dumak ein, der den wortreichen Ausführungen Estebans mit zunehmender Langeweile gelauscht hatte.
    »Aber vielleicht kannst du ja bei diesen Dämonen aus eurem Büchersaal vermitteln?«, schlug er dann verschmitzt vor.

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    nomina nuda tenemus
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    »Achso?«, fragte Esteban mit hochgezogener Augenbraue.
    »Egal. Das ist nicht von Belang. Die Erzählungen über irgendwelche Kerkerdimensionen sind sowieso nur theoretisches Geschwätz«, stellte er mit einer abschätzigen Armbewegung fest.
    »Wir müssen praktisch vorgehen, keine Theorien wälzen.«

    »Ach, und diese Sache mit den Schafen, die du vorhin erwähntest«, wandte er sich wieder direkt an Hirni, »darüber will ich auf keinen Fall mehr wissen. Darüber hinaus überlasse ich nekrophile Neigungen anderen, ich halte nichts davon. Dem steht schon meine persönliche Abneigung entgegen. Und hinzu kommt, dass sich ein Magier nie mit von ihm selbst herbeigerufenen Dingen vereinen sollte. Das könnte zu einer implodierenden Magiekaskade führen, die den Magier in eine Spirale geballter Magie zieht und invertiert. Oder irgendetwas ähnlich Interessantes. Interessant nur für außenstehende Betrachter, wohlgemerkt.
    Nein, wenn du selbst an derlei Erfahrungen interessiert bist, dann lerne, mit anderen Ebenen in Verbindung zu treten, Ebenen, die nur erfahrene Magier zu erreichen wissen. Such dir einen Sukkubus. Ein Wesen aus einer anderen Sphäre. Doch wähle keines, das dir im Geiste überlegen ist.«

  12. Beiträge anzeigen #32
    Priester des ZuX  Avatar von Hirni
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
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    "Ah... die dämonen werden mich sicherlich bald wieder einlassen. Die sind ja nicht nachtragend... oder?" Meinte hirni erst selbstbewusst, doch gegen ende des satzes kam doch die unsicherheit durch. Lebenslanger bibilothek-verbot wäre eine, gelinde gesagt, katastrophe. Dann würde er nie wieder an seine damalige schaffensphase heran kommen.

    Mit einer handbewegung wischte er den gedanken hinfort.
    "Ah unfug. Die können mir ja keinen lebenslangen bann verordnen, nur wegen dem bisschen unordnung. Andere sind schon mit offenem feuer in die räumlichkeiten gelaufen."

    Er wandte sich an esteban:
    "Hm. Die praxis... eventuell hilft es mir ja, die teleportation zu erlernen. Vielleicht plagt mich ja nur mein schlechtes gewissen!"
    Während er nach seinem getränk griff, spürte er wieder eine gewisse präsenz.
    "Hihi. Gar nichts wirst du. Weder dich erfolgreich teleportieren... noch dein gewissen beruhigen. Ich bin tot und du schuld!" Mahnte ihn der geist des trollkönigs lachend.
    "HALTS MAUL, DU PENNER!" brach es aus dem schwarzmagier heraus.
    Der geist verschwand wieder, mit lautem lachen... und hirni wollte sich am liebsten ein loch in den boden graben und darin vor scham versinken.
    "Sag dumak... weshalb suchst du nochmal esteban?" Versuchte er von seinem ausbruch abzulenken...

  13. Beiträge anzeigen #33
    Archipoeta Avatar von Dumak
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    Der Barde war noch für einen Moment verwirrt von dem, was gerade geschehen war. Aber dann fing er sich schnell wieder. Waren sie nicht im Kastell? Hier wimmelte es doch nur so von Dämonen. Vielleicht hatte Hirni seinen eigenen, inneren Dämonen.
    »Achja, richtig!«, wandte er sich dann dem Hohepriester zu.
    »Ich bin auf der Suche nach Nienor. Nachdem wir vor kurzem ins Kastell gekommen sind, hab ich sie irgendwie aus den Augen verloren. Ich war nur einmal kurz in der Bibliothek ...«

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    nomina nuda tenemus
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    »Nur einmal kurz?«, wiederholte Esteban.
    »Dass wir nach euren Abenteuern das Kastell erreichten, das ist zwei Jahre her! Was hast du all die Jahre hier getan?«
    Man sah Dumak die Bestürzung an, als er erfuhr, dass mehrere Jahre vergangen waren.
    »Aber ...«, versuchte er, die Fassung zu bewahren.
    Doch Esteban sprach schon weiter. »Wahrscheinlich ist Nienor schon längst wieder ganz woanders. Hat dieses Haus schon vor Jahren verlassen und befindet sich irgendwo weit weg.
    Offenbar hast du dich länger in der Bibliothek befunden, als dir bewusst war. Unterschätze niemals die Auswirkungen, die magische Dinge auf dich haben können«, schloss er und nippte selbstzufrieden an seinem Wein.

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    "Ich hab mir doch gedacht, das du da schon länger im Schlaf gelegen hast. Es wirkte einfach... zu sicher, das du nur kurz eingeschlafen warst. Wahrscheinlich kam es dir vor wie ein kurzes Nickerchen, so wie auch wir wenn wir im absoluten Tiefschlaf sind. Da vergehen acht Stunden in der Nacht und wir bekommen es nicht mit, denken es war nur eine kurze Zeitspanne. Anders, wenn wir Träumen, da kommt uns der Schlaf viel länger vor." gab Hirni zum Besten.
    "Sprich, du bist mal ebend für 2 Jahre im Tiefschlaf gewesen, ohne es mit bekommen zu haben. Die gesuchte Nienor kann nun überall stecken... Wenn sie von der Insel runter gekommen ist. In Thornaria spinnen ja alle nur noch herum. Und mit einer kleinen Nussschale von einem der Strände ablegen erscheint mir wenig Sinnvoll."

    Hirni dachte über seine Anreise nach. Der Riesenkalmar, der sie attackierte. Die Überfahrt an der Küste entlang mit Madlen. Welche sie nur mit einem Pfand beruhigen konnte, nachdem es fast soweit gekommen war, das die Piratin die Reisegruppe um Ihn Kiel holen wollte. Das war nun auch schon über 2 Jahre her alles. Hm... Aber an eine Nienor konnte er sich nicht erinnern.

    "Esteban... Gibt es da vielleicht eine Art magische Möglichkeit, Nienor aufzuspüren? Bestimmt, oder? Ich weiß, ihr werdet hier gerade ziemlich ausgefragt über alle möglichen Probleme, aber gut. Ihr seit halt eine Koriphäe auf dem Gebiet der dunklen Künste. Ich hingegen habe ja mal ebend gut 8 Jahre pausiert. Und wie man weiß, ist Stillstand in jeglicher Hinsicht auch Rückstand. Wenn nicht sogar der Verlust gewisser Fähigkeiten."

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    »Nichts leichter als das«, erwiderte der Hohepriester, und gab sich den Anschein, nicht weiter geschmeichelt zu wirken von Hirnis unangebrachtem Lob. »Sofern sie noch im Kastell weilt, werden die Dämonen wissen, wo genau sie sich gerade aufhält. Und wenn nicht, so werden sie sicher wenigstens wissen, wohin sie zu gehen gedachte.«
    Das war natürlich keine ungeheuer innovative, dem gewaltigen Intellekt eines Hohepriesters angemessene Leistung, sondern lediglich die Standardprozedur. Und schon erschien einer der für normale menschliche Maßstäbe abgrundtief hässlichen Kreaturen vor ihnen, aufgetaucht aus dem Nichts wie aus den Nebeln der Vergessenheit.
    Esteban hatte sich in den langen Jahren im Kastell fast an ihre Erscheinung gewöhnt, ja er empfand sie gar nicht mehr als abstoßend, sondern als faszinierend. Schon allein die Zeichnung ihrer ledernen Haut, wild gesprenkelt und in geheimnisvollen Mustern, die von schwarz über violett ins gelbliche changierten, die bei näherer Betrachtung in ihrer spiralförmigen Verschlungenheit um sich selbst und immer wieder um Abbilder ihrer selbst, verschlungen um andere angeordnet, eine Ahnung von der Unendlichkeit gaben, für den, der sie lesen konnte.
    »Befindet sich jemand namens Nienor in diesen Mauern?«

    Der Dämon antwortete. Wie üblich allein im Kopf des Magiers. Andere Menschen mussten für diese wunderbare Erfahrung viel Sumpfkraut rauchen und erhielten doch nur einen schwachen Abklatsch davon.

    Blut floss in einem dünnen Faden aus dem Ohr und der Nase Estebans.

    Da war sie wieder, diese wunderbare Befriedigung beim Spüren des einzigartigen Schmerzes, der fast die Hirnschale sprengte, als er von innen dagegen hämmerte. Und bei dem sich der Schwarzmagier fragte, wie stark er sich noch steigern müsste, um dies tatsächlich zu tun. Und er hoffte, das er jedes Mal stärker sei, um sich an diese Grenze heranzutasten, doch nie zu überschreiten. Fast war es wie eine Sucht nach dem perfekten Schmerz und er überlegte sich schon, welches Thema sich für eine längere, sich bis ins Crescendo steigernde Diskussion mit einem Dämonen eignen würde, wenn sie nicht immer alle Fragen so kurz und bündig und endgültig beantworten würden, so dass kaum eine fragende Entgegnung blieb und jede Unterhaltung schon nach viel zu kurzer Zeit endete.

    Geübt zückte er ein schwarzes Taschentuch aus einer verborgenen Tasche irgendwo in seiner in perfekten Falten fließenden Robe und tupfte die roten Rinnsale ab, ehe sie antrockneten.

    »Interessant«, murmelte er dann mehr zu sich als zu Hirni und Dumak.
    »Und wo genau?«

    Neues Blut rann aus der Nase und Esteban hielt in der eben reflexartig angefangenen Bewegung inne, denn zu sehr überraschte ihn die Antwort, die nur in seinem Kopf herumschwirrte zwischen all den Hammerschlägen gegen seine Stirn.

    »Aber daran habe ich schon seit 14 Jahren, sechs Monaten und 20 Tagen nicht mehr gedacht.«

    Der Dämon verblasste, da er nicht länger benötigt wurde. Oder belästigt wurde? Wer wusste das im Kastell schon so genau? Und war es von Belang?

    »Ich weiß, wo sie ist«, wandte sich der Magier an die anderen beiden. »Folgt mir!«

    Esteban stand auf und verließ das Refektorium, sich dabei mit einer nebensächlichen, achtlosen Bewegung das restliche Blut unter der Nase fort wischend.

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    Dumak sprang auf, neugierig und mit neuem Mut erfüllt.
    »Sie ist noch hier? Nach all den Jahren, die ich verschlafen habe?«, fragte er aufgeregt. Die Erkenntnis, zwei Jahre seines Lebens verschlafen zu haben, hatte ihn zuerst ziemlich getroffen. Was er in der Zeit alles hätte erleben können ...
    »Dann sag, wo finden wir sie? Ist sie am Leben?«, drang er auf den Schwarzmagier ein. Die Nachricht, dass sich die Kriegerin noch hier im Kastell befand, hatte jedoch die trübsinnigen Gedanken sofort wieder weggewischt.
    »Ich hoffe, es geht ihr gut. Doch wundere ich mich, was sie so lange hier getan hat. Wenn wirklich schon zwei Jahre vergangen sind ...Aber in diesem Kastell hier voller merkwürdiger Magie, die allen Menschen, die noch bei Trost sind, Angst macht, ist alles möglich«, fand er.
    »Vielleicht wandelt sie nur noch als Skelett herum, belebt von den unheiligen Kräften, die hier walten«, stellte er sich laut vor, während er Esteban auf den Gang hinaus gefolgt war und nun hinter ihm her lief und bei der Vorstellung standen ihm die Haare zu Berge. Das wäre der Stoff für ein gruseliges Lied, wenn es nicht den wichtigsten Menschen, den es für ihn gab, betreffen würde. Über sowas Persönliches wollte er dann lieber doch nicht vor aller Welt auf irgendwelchen Marktplätzen singen.
    »Hirni, kommst du?«, wandte er sich um, um nach dem zweiten Schwarzmagier zu sehen.
    »Ich bin gespannt, wohin uns Esteban führt. Und wann er endlich mal mehr sagt. Dabei löchere ich ihn schon so sehr.«

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    Enttäuschung war es, was Hirni da gerade verspürte. Ja, so konnte man dieses Gefühl passend beschreiben.
    Da hatte er nun vermutet, Esteban würde ein großes Experiment aus dem Ärmel ziehen. Eine groß angelegte Sache, mit Zauberformeln, Zeitsprüngen, Visionen oder Wetterbeeinflussungen. Eine schier unbändige Naturgewalt sozusagen, die Bilder von der gesuchten Nienor aufwiesen.
    Eine Art „Ins Feuer schauen“ zum Beispiel, oder eine große Illusion. Irgend so etwas magisches halt.
    Doch stattdessen befragte er einfach die Dämonen.
    „Ja super, toll. Klasse! Das hätte ich auch noch geschafft…“ dachte er enttäuscht. Es war zwar in gewisser Weise beeindruckend, wie locker Esteban scheinbar das „Gespräch“ mit dem Dämonen führte ohne groß Schmerzen zu verspüren, aber mehr war da auch nicht.
    Keine Magie in dem Sinne, keine Zauberei in irgendeiner Art und Weise. Nur ein lächerliches Frage und Antwort Spiel.

    Dumak schien hingegen begeistert zu sein, das es eine Spur gab. Der Schwarzmagier hingegen trank noch in Ruhe sein letztes Bier auf, nahm noch schnell etwas von dem leckeren Essen zu sich, und erhob sich dann gemächlich.
    Der Barde hingegen drängte ihn regelrecht, mit zu kommen, ihm zu folgen. „Hirni, kommst du?“ rief er ihm hinterher.
    „Jaja…“ murmelte der Schwarzmagier nur. „Alter Mann ist kein Rennpferd!“
    Dumak löcherte Esteban mit Fragen, dieser jedoch ging unbeirrt weiter. So als ob er die vielen Fragen gar ignorierte?
    Oder aber vernahm er die Worte gar nicht? Vielleicht hatte sich in dem Gehörgang des Hohepriesters nun so viel Blut angesammelt, das sein Hörsinn vorerst völlig unbrauchbar geworden war? Man hatte immer wieder davon gehört, das Schwarzmagier sich so lang mit den Dämonen unterhalten hatten, dass sie dadurch taub geworden waren. Meist resultierte daraus dann Isolation, worauf wiederum Irrsinn folgte und manches Mal, in wirklich heftigen Fällen, Suizid oder Wahnsinn.
    Esteban brabbelte dann auch noch irgendetwas vor sich her. Aber das war ja auch irgendwie normal. Öfters hatte Hirni schon erlebt, wie das wohl höchste Zirkelmitglied seine Gedanken laut vor sich hin sprach. Aber zumeist nur so laut, das er es selber gerade so verstehen konnte.
    Andererseits: Der Hohepriester machte all dies nun schon so lange, unterhielt sich nun auch schon seit Dekaden mit den Dämonen, warum sollte er ausgerechnet nun noch verrückter werden, als er es eventuell eh schon war?
    Dies könnte höchstens dann geschehen, falls sich eine höhere Macht dagegen stemmte, die gesuchte Nienor zu finden.

    Hirni wagte nun selber den Versuch, Esteban anzusprechen, nachdem er dessen Worte in seinen Gedanken rekapitulierte.
    „Sagt mal, Esteban… Wo geht es denn nun hin? Wenn ihr an diesen Ort nun schon so lange nicht mehr gedacht habt… müssen wir dann unsere Koffer packen? Geht es aufs Festland? Oder auf eine Insel? Müssen wir uns ein Schiff besorgen? Oder einfach nur Innos umhauen? Erwartet uns eine Abenteuerreise? Oder hängt Nienor in irgendeiner verranzten Kneipe um die Ecke?

    Eurer Zeitlichen Abgrenzung zumindest nach zu urteilen ist sie NICHT hier auf der Insel. Ich vermute eher ein anderes Land. Zum Beispiel das Minental auf Khorinis. Oder Gorthar?“

    Mit Gorthar konnte Hirni sich sogar noch anfreunden. Dort war er noch nie gewesen. Das Minental hingegen. Das kannte er schon in und auswendig Dumak hingegen schien nicht so begeistert, überhaupt eine Reise zu machen. Wobei auch hier der Schein trügen konnte.

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    Held Avatar von Nicolei
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    Was war das? Er meinte es ernst. Was war das? Waren es die Fliegen und die Würmer, die sich über das längst verdorbene Essen hermachten, welches noch immer, seit Tagen auf dem kleinen Tisch stand? War es der Wein, dessen Tannine schon längst die Flucht ergriffen hatten? Es lag ein fahler Geruch in jener Kammer, die Luft war geschwängert von Sumpfkraut, am Boden huschte hin und wieder eine Maus vom Bett zum Regal und wieder zurück. Mit der Pfeife zwischen den Zähnen, das berauschende Kraut inhalierend, stand der Magier in einer abgetragenen Robe in seinem Raum. Unbewegt seit die Zeit ihre Bedeutung für ihn verloren hatte.

    Der Stoff an den Schultern war aufgerissen, die Säume der einst so ordentlichen Robe waren ausgefranst und oft nicht mehr als lose Fäden, die hier und da einen Stofffetzen zusammenhielten. Das tiefe Schwarz der Robe, war einem verblichenen Grau gewichen, und die offene Naht der aufgerissenen Stellen schimmerten schier grau-weiß.
    Seine Wangen waren eingefallen, der Bart reichte ihm mittlerweile bis zum Schlüsselbein und war kraus und die grauen Haare bildeten Strähnen, die sich durch die einst so dunkle Haarpracht, wie Äste zweigten. Tiefe, blau und manchmal schon grün wirkende Augenringe, waren das einzige was man in den tiefen Augenhöhlen finden konnte. Lange spitze, schwarz unterlaufene Fingernägel spielten ab und zu mit der erloschenen Glut in seiner Pfeife.

    Die Maus, welche über die Tage und Wochen, oder gar Jahre, ihre Schüchternheit verloren hatte, krabbelte durch einen Riss am Boden der Robe unter den Habit des Magiers und krabbelte an seinen untersetzten Beinen empor und am Ärmel wieder hinaus. Manchmal verkroch sie sich auch, in sein langes, an manchen Stellen schon verfitztes Haar.
    Sein Blick, sonst von einem schweren Nebel verhangen, lichtete sich für einen Augenblick als er die Maus auf seiner Hand realisierte. Er hob die Innenfläche der Hand vor sein Gesicht und betrachtete die Maus aus seinen tiefen Augenhöhlen. Sie knabberte an einem Stück steinharten Brot, welches sie womöglich vor den Würmern und Maden gerettet hatte. Vielleicht hatte sie es aber auch auf dem Weg durch die Robe gefunden.

    »Ist es das was bleibt, mein kleiner Freund?« Hauchte der Magier der Maus entgegen »Die Würmer kriechen rein! Die Würmer kriechen raus! Bau'n sich in dir ein neues Haus! Drei Larven, dick und rund, spielen wieder Skat - doch sie wittern, bösen Verrat!« Seine Stimme, seit Wochen unbenutzt überschlug sich in krankhaften Betonungen, jedoch meist an falschen Stellen des Satzes. Und oft war es nur ein klägliches kratzen, der so lang unbenutzten Stimmbänder.

    »Sie streiten sich um deine Augen! Sie wollen deine kleine Nase! Und sie wollen das Gelee deiner alten Gallenblase!« Ein irres Kichern entfuhr dem Magier, ehe er die Maus ganz nah an seine Augen führte, welche noch immer an dem alten Brot knabberte und dem Vortrag seines Herrchens spannend lauschte. »Ein großer Wurm mit großen Augen, kriecht in den Bauch, man mag’s kaum glauben! Aus den Seiten wieder raus, dein Körper ist ein Gästehaus!« Er spazierte, leichtfüßig durch den Raum und summte eine atonale Melodie und mit seiner freien Hand vollzog er theatralische Gesten, »denn alles was von Dir auch bleibt, hat sich der Wurm längst einverleibt! Die Würmer hie, die Würmer ha, die Würmer fressen dich, na wunderbar!«

    Die letzte Zeile stets wiederholend beugte er sich tief auf den Tisch hinab und betrachtete die Würmer und Schaben, wie sie über sein Essen herfallen. Und er fragte sich, ob sie genauso hungrig auf ihn selbst waren. Vielleicht kam ihm auch der Gedanke die kleine Maus zu verspeisen, aber manch einen Gedanke behält man lieber für sich. Man isst doch keine Mäuse! Er warf einen kurzen Blick auf die Stecknadel kleinen schwarzen Augen der Maus. Schmeckt sie eher nach Hühnchen, oder eher wie ein Scavenger? Oder schmeckte ein Scavenger nach Hühnchen? Wie schmeckte Hühnchen? Wieder trafen sich die Blicke der Maus und des alten Magiers. Laut, einem Anfall erlegen, hallte sein Lachen, durch die Tiefen der Katakomben des Kastells, als im bewusste wurde, das er auf keinen Fall verrückt ist.
    Denn nur ein Irrer würde eine Maus essen. Also wirklich.

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    Avatar von Don-Esteban
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
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    »Mein lieber Hirni«, entgegnete Esteban seinem Zirkelbruder, als dieser zu ihm aufgeschlossen hatte und sah ihn kurz von der Seite mit einer Art verschmitztem Lächeln an. Jedenfalls soweit der Hohepriester dazu in der Lage war, solche Emotionen überhaupt auszudrücken. Aber in den lichten Momenten, wenn die Last um das Wissen der Rolle der Magie für das Gleichgewicht der Welt ihn nicht zu sehr in Beschlag nahm, war es möglich.
    »Du denkst zu kurz. Denn bedenke: Einerseits wechselt das Kastell seinen Ort, je nachdem, was unser aller Meister im Sinn hat. Und andererseits können die Dämonen des Kastells nur Auskunft geben über das, was sich in seinen Mauern abspielt, innerhalb dieser abgeschlossenen Welt, die manchmal getrennt erscheint von allem, was außerhalb dieses Hauses liegt. Was übrigens durchaus als eine gültige Definition von Magie angesehen werden kann. Aber das nur nebenbei.«
    Er strebte weiterhin seinem Ziel entgegen, wies den anderen die Richtung, wenn sich der Weg in den nicht kartierbaren Gängen des Kastells - denn diese änderten sich in ihrem Aufbau und Verlauf ständig aufs neue - änderte. Hier und dort bogen sie ab und Esteban machte den Eindruck, als wüsste er ganz genau, wo entlang sie zu gehen hatten.
    »Ausgehend von diesen Prämissen lässt sich sagen: Nienor ist also noch im Kastell!
    Und was deine Enttäuschung über die Art, wie ich ihren Aufenthaltsort fand, angeht«, fuhr er fort (und konnte sich diese kleine Belehrung nicht verkneifen), »so kann ich nur sagen: Ein Magier wählt für gewöhnlich nicht die aufregendste Art, um zu dem Ergebnis zu kommen, das er anstrebt, sondern die effizienteste. Natürlich hätte ich auch über den Spruch Grabgeflüster mehr über diese Frage herausfinden können. Mitsamt der Befragung von Geistern der Toten, dem ganzen Blut, zwielichtigen Orten, an denen dies hätte stattfinden müssen und so weiter. Oder über einen komplizierten Ritus, den nur Eingeweihte kennen und dessen Beschreibung irgendwo in einem verstaubten Buch irgendwo im hintersten Winkel der Bibliothek aufgeschrieben ist. Aber wozu diesen Aufwand treiben, wenn es auch einfacher geht? Wen hätte ich beeindrucken sollen mit komplizierten Ritualen, aufwendigen Zaubern? Dumak? Für ihn zählt nur das Ergebnis, alles andere ist ihm egal.«

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