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Zensur von verfassungsfeindlichen Symbolen - eure Meinung

  1. #21 Zitieren
    Deus Avatar von FlashX
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    Ob nun das dritte Reich bis in die Zukunft überlebt hat oder die Germanen...

    Wobei bei letzterem die Hintergrundgeschichte ihren Sinn verliert
    ~ That is not dead which can eternal lie
    ~ And with strange aeons even death may die

    We shall swim out to that brooding reef in the sea and dive down through black abysses to Cyclopean and many-columned Y'ha-nthlei,
    and in that lair of the Deep Ones we shall dwell amidst wonder and glory for ever.
    FlashX ist offline

  2. #22 Zitieren
    Screaming at your soul!  Avatar von MindWorm
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    Man könnte es so interpretieren, dass das Spiel in einer Paralleldimension spielt, in der sich das Dritte Reich Germanien nennt. Das Szenario ist ja schon abgedreht genug, da kommt es darauf auch nicht mehr an. Weit mehr ärgert mich die deutsche Synchro... wenn die wenigstens synchron wäre, aber selbst darauf muss man wohl verzichten.
    MindWorm ist offline

  3. #23 Zitieren
    objektiv falsch Avatar von Heinz-Fiction
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    Ich hab Wolfenstein jetzt etwas weiter gespielt und bei mir verhärtet sich die Meinung, dass eine Zensur hier völlig unnötig ist. Besonders auffällig ist das bei der berühmten Hitlerszene im neuen Spiel:

    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Terror Billy übernimmt verkleidet die Rolle eines Schauspielers bei einem Casting für einen Propagandafilm der Nazis. Dabei tritt Hitler selbst in Aktion - als debiler, geistig und körperlich stark beeinträchtigter Führer, sabbernd, auf den Boden kotzend und "in einer anderen Welt" das Dasein fristend. Jedenfalls eine nicht sehr charmante Darstellung des Diktators.


    Die Frage ist: Inwiefern ist eine Zensur hier gerechtfertigt? Ist das ganze Szenario selbst nicht schon eine humoristische Kritik des dritten Reichs? Welcher bekennende Neo-Nazi würde Wolfenstein wohl als spielgewordenen künsterlischen Ausdruck seiner Ideologie akzeptieren?
    "Taucht ein in die Schönheit der deutschen Sprache. Ich tue das. Für mich sind Anglizismen ein No-Go"
    Heinz-Fiction ist offline Geändert von Heinz-Fiction (27.11.2017 um 11:13 Uhr)

  4. #24 Zitieren
    Screaming at your soul!  Avatar von MindWorm
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    Ich verweise mal auf dieses Interview auf GameStar.de, in dem sich ein Anwalt mit genau dieser Frage (und anderen) auseinandersetzt und den Artikel, der schon hier in dem Thread verlinkt wurde, gut ergänzt.
    MindWorm ist offline

  5. #25 Zitieren
    General
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    Zitat Zitat von Heinz-Fiction Beitrag anzeigen
    Ich hab Wolfenstein jetzt etwas weiter gespielt und bei mir verhärtet sich die Meinung, dass eine Zensur hier völlig unnötig ist. Besonders auffällig ist das bei der berühmten Hitlerszene im neuen Spiel:

    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Terror Billy übernimmt verkleidet die Rolle eines Schauspielers bei einem Casting für einen Propagandafilm der Nazis. Dabei tritt Hitler selbst in Aktion - als debiler, geistig und körperlich stark beeinträchtigter Führer, sabbernd, auf den Boden kotzend und "in einer anderen Welt" das Dasein fristend. Jedenfalls eine nicht sehr charmante Darstellung des Diktators.


    Die Frage ist: Inwiefern ist eine Zensur hier gerechtfertigt? Ist das ganze Szenario selbst nicht schon eine humoristische Kritik des dritten Reichs? Welcher bekennende Neo-Nazi würde Wolfenstein wohl als spielgewordenen künsterlischen Ausdruck seiner Ideologie akzeptieren?
    Habe mir diese Szene angesehen und finde die Zensur vollkommen unnötig. Die Szene verliert damit sehr viel Witz im Vergleich zur ungeschnittenen Fassung. Man kann durchaus sagen, dass die Zensur dort die Vision der Entwickler (und damit ein Kunstwerk) zerstört.
    Carador ist offline

  6. #26 Zitieren
    Deus Avatar von Filben
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    Ziemlich unnötig. Es ist zwar wichtig, den (vor allem jungen) Leuten bewusst zu machen, aus welcher beschissenen Zeit die Symbolik kommt und das das früher kein "Spaß" war, auch wenn man Hitler heute durch den Kakao zieht. Aber das Bewusstsein dafür, genau wie für andere kultur- und gesellschaftlichen Probleme wie auch Diskriminierung oder Rassissmus, sollte nicht durch übergestülpte Gesetze mit fragwürdiger Bewertung oder Reflektion geschärft und angegangen werden. Dass man die Nazi-Zeit eben nicht verherrlicht, sollte den Jugendlichen plausibel gemacht werden und für Erwachsene selbstverständlich sein. So eine Verherrlichung, die auf eine Zeit von extremer Verachtung, Verfolgung, Vorurteilen, Morden und Genoziden beruht, sollte bestraft werden. Das zeigen von Nazi-Symbolik stellt aber wohl kaum eine solche Verherrlichung da, im Kontext von Wolfenstein oder auch Commandos. Bei letzteren hat es übrigens gereicht, aus den Hakenkreuzen normale zu machen. Andere Referenzen blieben gleich. Wir haben also hier ein fiktives RTS mit starkem Historienbezug.

    Im Beispiel Wolfenstein hat sich aber Bethesda, und nur Bethesda alleine, dazu entschlossen nicht nur die Symbolik zu entfernen, sondern das komplette fiktive Setting. Es geht im Grunde nicht mehr um ein fiktives Nazi-Deutschland, sondern um ein fiktives Regime-Reich. Herr Hitler heißt Herr Heiler (ohne Bart, natürlich), Begriffe wie Obersturmbannführer wurden gestrichen oder ersetzt. Die jüdische Mutter des Protagonisten, die in einem Vernichtungslager starb wurde zur Polin, die in Gefangenschaft starb.

    99% von dem, was ein Videospiel in seiner Gesamtheit ausmacht, bleibt davon unberührt. In der deutschen Version von Soldier of Fortune 2 entschied man sich, vor dem eigentlichen Intro einen kurzen Text einzublenden, der einem erklärte, dass die Handlung in einem Paralleluniversum bevölkert von Androiden spielt. Dies war die Erklärung dafür, dass man auf Androiden ballert und keine Menschen; USK befürwortet das mit der Zahl 16.

    Was mich an sowas stört, ist die Bevormundung, als müsste man, als erwachsener Mensch geschützt werden und könnte, ansonsten, durch negative Beeinflussung eine Gefahr für die Gesellschaft darstellen. Zumal jeder weiß, was für Symbole in Commandos, Wolfenstein u.a. eigentlich zu finden sind. Rechtsradikale oder neonationalsozialistische Ausprägungen und Neigungen werden damit sicher nicht unterdrückt oder gar verhindert.

    Naja, so hat jedes Land wohl seine eigenen gaming-relevanten Probleme. Kanadier können sich fast nur gebrauchte Spiele leisten, nicht-europäische Sprachen bekommen keine oder selten vertonte Dialoge in ihrer Sprache, und Brasilien ist ein Land der Hardware-Kopien oder überteuerten Originale, deren Einfuhr lange Zeit verboten wurden.

    In Zeiten von VPN und PEGI-Versionen für Konsolen ist das also noch ein geringeres Problem für uns. Die Frage ist, wie es mit der nächsten Konsolengeneration aussieht, wenn man heute schon eine Internetverbindung benötigt für Singleplayer-Offlinespiele, und Geo-Blocking einfach implementiert werden kann: Call of Duty WW2 Update 1.02 Required to Play Campaign.
    Filben ist offline

  7. #27 Zitieren
    Deus Avatar von EfBieEi
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    Zitat Zitat von Filben Beitrag anzeigen
    Ziemlich unnötig. Es ist zwar wichtig, den (vor allem jungen) Leuten bewusst zu machen, aus welcher beschissenen Zeit die Symbolik kommt und das das früher kein "Spaß" war, auch wenn man Hitler heute durch den Kakao zieht.
    Gerade da versagen die meisten Schulen. Es haben zwar die meisten (leider nur die meisten) vom Holocaust gehört aber was genau diese bedeutet wird nicht jedem klar gemacht.

    Auch dass geistig sowie körperlich Behinderte egal welcher Nationalität in Krankenhäuser gebracht wurden unter den Vorwand sie zu heilen dabei aber vergast oder vergiftet wurden um sie letztlich heimlich zu verscharren. Alles nur weil sie keine vollwertige Arbeitskraft sein können. Die Herabwürdigung des Menschen und die folgende industrialisierte Tötung des Menschen als wäre er schlimmeres Vieh ist einmalig in der Geschichte und sollte nicht vergessen werden.

    Trotzdem ist Wolfenstein nur ein Videospiel und die Symbole nur Symbole. Wenn Filme wie Inglourious basterds die verwenden dürfen warum nicht auch Spiele?
    EfBieEi ist offline

  8. #28 Zitieren
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    Zitat Zitat von EfBieEi Beitrag anzeigen
    Gerade da versagen die meisten Schulen. Es haben zwar die meisten (leider nur die meisten) vom Holocaust gehört aber was genau diese bedeutet wird nicht jedem klar gemacht.
    Da wäre es vielleicht sinnvoll einen Besuch in einem ehemaligen KZ als Pflicht in der Oberstufe oder schon früher einzuführen.

    Ich war auf einem recht angesehenen Gymnasium, aber hätte ich mich nicht privat sehr für die deutsche Geschichte interessiert wüsste ich darüber heute nicht viel. Bei uns ging es gefühlt immer nur um die Römer & die Industrialisierung. Klar hat man auch mal Schindler's Liste oder Der Pianist geguckt, aber die Einordnung in den historischen Kontext hat größtenteils gefehlt.
    Carador ist offline

  9. #29 Zitieren
    Halbgott Avatar von Kyle07
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    Zitat Zitat von EfBieEi Beitrag anzeigen
    Gerade da versagen die meisten Schulen. Es haben zwar die meisten (leider nur die meisten) vom Holocaust gehört aber was genau diese bedeutet wird nicht jedem klar gemacht.
    Wir haben das in der Realschule gelernt. Leider zu sehr gehetzt, da wir in der 9. Klasse zu viel Zeit mit dem 1. WK verbracht haben.

    Zitat Zitat von EfBieEi Beitrag anzeigen
    Auch dass geistig sowie körperlich Behinderte egal welcher Nationalität in Krankenhäuser gebracht wurden unter den Vorwand sie zu heilen dabei aber vergast oder vergiftet wurden um sie letztlich heimlich zu verscharren. Alles nur weil sie keine vollwertige Arbeitskraft sein können. Die Herabwürdigung des Menschen und die folgende industrialisierte Tötung des Menschen als wäre er schlimmeres Vieh ist einmalig in der Geschichte und sollte nicht vergessen werden.
    Die Euthanasie haben wir in kath. Religion in der 10. Klasse behandelt.

    Zitat Zitat von Carador Beitrag anzeigen
    Da wäre es vielleicht sinnvoll einen Besuch in einem ehemaligen KZ als Pflicht in der Oberstufe oder schon früher einzuführen.
    Sowas ist nicht Pflicht? Wir waren im KZ Dachau, im tiefen Winter, damit man sich ungefähr vorstellen kann welch Umständen man da allein von den Temperaturen her ausgeliefert war. Wir hatten ja noch Winter-Klamotten usw. Die Häftlinge natürlich nicht.

    Schindlers Liste haben wir nicht angeschaut.
    Kyle07 ist offline

  10. #30 Zitieren
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    Zitat Zitat von Kyle07 Beitrag anzeigen
    Sowas ist nicht Pflicht? Wir waren im KZ Dachau, im tiefen Winter, damit man sich ungefähr vorstellen kann welch Umständen man da allein von den Temperaturen her ausgeliefert war. Wir hatten ja noch Winter-Klamotten usw. Die Häftlinge natürlich nicht.
    Nein ist es nicht. War es zumindest damals in den 2000ern nicht. Ich war nie in einem KZ. Soweit ich mich erinnere wurde das von den Lehrern in der Schule nicht mal angesprochen oder als Idee zumindest mal in den Raum geworfen. Damals hab ich mir da nicht viele Gedanken drüber gemacht, aber mit 10 Jahren Abstand halte ich es für fahrlässig mit einem so wichtigen Teil unserer Geschichte so stiefmütterlich umzugehen.
    Carador ist offline

  11. #31 Zitieren
    General Avatar von Liferipper
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    Auf seltsamen Schulen wart ihr, wir haben damals (gefühlt) nichts anderes behandelt (und waren auch im KZ) - mit dem Ergebnis, dass ich von dem ganzen Thema gehörig die Schnauze voll habe .
    Gestern gehorchten wir Königen und verneigten unsere Häupter vor den Imperatoren. Heute verneigen wir uns nur noch vor der Wahrheit.
    - Kahlil Gibran

    "Child pornography is great."
    Liferipper ist offline

  12. #32 Zitieren
    objektiv falsch Avatar von Heinz-Fiction
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    Ich hatte die deutsche Geschichte der 30er/40er etwa 2 Wochen als Thema, wenn ich mich recht entsinne. Das Thema haben wir praktisch gar nicht behandelt
    "Taucht ein in die Schönheit der deutschen Sprache. Ich tue das. Für mich sind Anglizismen ein No-Go"
    Heinz-Fiction ist offline

  13. #33 Zitieren
    Held Avatar von Cagigawa
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    Zitat Zitat von EfBieEi Beitrag anzeigen
    Echt? Germanen ist ja noch schwammiger bzw. als Germanen kann man heute fast jeden Europäer bezeichnen.
    Ähhh nicht ganz richtig und nicht ganz falsch

    Zitat Zitat von Carador Beitrag anzeigen
    Da wäre es vielleicht sinnvoll einen Besuch in einem ehemaligen KZ als Pflicht in der Oberstufe oder schon früher einzuführen.

    Ich war auf einem recht angesehenen Gymnasium, aber hätte ich mich nicht privat sehr für die deutsche Geschichte interessiert wüsste ich darüber heute nicht viel. Bei uns ging es gefühlt immer nur um die Römer & die Industrialisierung. Klar hat man auch mal Schindler's Liste oder Der Pianist geguckt, aber die Einordnung in den historischen Kontext hat größtenteils gefehlt.
    Das war bei uns in der achten Klasse Pflicht da musste jeder hin im Geschichtsunterricht gab es das ganze Jahr auch kein anderes Thema mehr es hing einem irgendwann zum Hals raus.

    Great holy armies shall be gathered and trained to fight all who embrace evil. In the name of their gods ships shall be built to carry our warriors out amongst the stars and we will spread Origin to all the unbelievers.
    Cagigawa ist offline

  14. #34 Zitieren
    Deus Avatar von Filben
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    Zitat Zitat von EfBieEi Beitrag anzeigen
    Gerade da versagen die meisten Schulen.
    Leider. Wir waren damals in Buchenwald. Das war schon krass, und man hat uns nicht mal die richtig verstörenden Bilder gezeigt von verkohlten Leichen, die von ihren Familienmitgliedern begraben werden mussten. Oder die ganzen Experimente. Ich weiß nicht, ob das für eine Schulklasse zu krass wäre, aber vielleicht wäre genau das nötig. Wenn dann aber zwei, drei labilere Schüler dann erstmal vom Schultherapeuten betreut werden müssen, ist das auch nicht so geil. Heikles Thema; sollte aber definiert in der Schule behandelt werden. Und zwar möglichst affektiv und nicht kognitiv.
    Filben ist offline

  15. #35 Zitieren
    Halbgott Avatar von Kyle07
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    Zitat Zitat von Carador Beitrag anzeigen
    Nein ist es nicht. War es zumindest damals in den 2000ern nicht. Ich war nie in einem KZ. Soweit ich mich erinnere wurde das von den Lehrern in der Schule nicht mal angesprochen oder als Idee zumindest mal in den Raum geworfen. Damals hab ich mir da nicht viele Gedanken drüber gemacht, aber mit 10 Jahren Abstand halte ich es für fahrlässig mit einem so wichtigen Teil unserer Geschichte so stiefmütterlich umzugehen.
    Kommt glaube auch auf die Region/Ortschaft an. Für München und Umgebung ist es kein weiter Weg zum KZ Dachau zu fahren. In anderen Regionen Deutschlands kann das natürlich anders aussehen. Es gab ja nicht überall Konzentrationslager.

    Zitat Zitat von Heinz-Fiction Beitrag anzeigen
    Ich hatte die deutsche Geschichte der 30er/40er etwa 2 Wochen als Thema, wenn ich mich recht entsinne. Das Thema haben wir praktisch gar nicht behandelt
    Bei uns war das leider auch so turbo-mäßig. -.-

    Zitat Zitat von Filben Beitrag anzeigen
    Leider. Wir waren damals in Buchenwald. Das war schon krass, und man hat uns nicht mal die richtig verstörenden Bilder gezeigt von verkohlten Leichen, die von ihren Familienmitgliedern begraben werden mussten. Oder die ganzen Experimente. Ich weiß nicht, ob das für eine Schulklasse zu krass wäre, aber vielleicht wäre genau das nötig. Wenn dann aber zwei, drei labilere Schüler dann erstmal vom Schultherapeuten betreut werden müssen, ist das auch nicht so geil. Heikles Thema; sollte aber definiert in der Schule behandelt werden. Und zwar möglichst affektiv und nicht kognitiv.
    Bei uns hat man glaube nix vorenthalten. Wir haben das gesehen, was andere Besucher der KZ-Gedenkstätten auch sahen. Naja, als 10. Klässler wäre es mehr als lächerlich gewesen da noch bevormundet zu werden.
    Kyle07 ist offline

  16. #36 Zitieren
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    Das mit der geografischen Nähe ist mit Sicherheit ein Faktor. Ich bin in Bonn zur Schule gegangen und das nächste KZ von Bonn aus dürfte Bergen-Belsen sein, aber auch bis dahin sind es schon 350 Kilometer. Für einen Tagesausflug etwas weit und um mehrere Tage da zu bleiben müssten Schüler / Eltern dann auch mehr zahlen, wozu vielleicht auch die Bereitschaft gefehlt hat.

    Zum Thema "in Schutz nehmen" sehe ich das so wie Kyle07. Jugendliche sollten alt genug sein damit umgehen zu können. Und wenn es jemanden besonders mitnimmt - umso besser! Man darf da ruhig mal schockiert sein. Dann kommt man hoffentlich nie auf die Idee, auf die rechte Schiene abzudriften. Dass wegen einem Besuch in einem ehemaligen KZ tatsächlich jemand in Therapie landet wage ich zu bezweifeln.
    Carador ist offline

  17. #37 Zitieren
    Halbgott Avatar von Kyle07
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    Zitat Zitat von Carador Beitrag anzeigen
    Zum Thema "in Schutz nehmen" sehe ich das so wie Kyle07. Jugendliche sollten alt genug sein damit umgehen zu können. Und wenn es jemanden besonders mitnimmt - umso besser! Man darf da ruhig mal schockiert sein. Dann kommt man hoffentlich nie auf die Idee, auf die rechte Schiene abzudriften. Dass wegen einem Besuch in einem ehemaligen KZ tatsächlich jemand in Therapie landet wage ich zu bezweifeln.
    Genau.
    Was ich aber bedenklich finden würde, wäre jemanden zu zwingen eine KZ-Gedenkstätte zu besuchen. Iwie muss da doch schon etwas eigenes Interesse vorhanden sein. Also jetzt z.b. in Bezug auf die grausamen Bildaufnahmen von damals. Man sollte irgendwie die Wahl haben, finde ich.

    Als ich die 10. Klasse wiederholt hatte, hatte ich keinen Bock nochmal ins KZ Dachau zu gehen. Hab dann Blau gemacht, weils einfach keine Alternative gab.
    Und Gott sei Dank hab ich Blau gemacht. Denn mit meiner Berufsschule gings erneut zur Gedenkstätte. Somit hatte ich zwei Besuche, welche sich gegenseitig ergänzt haben, da man alles nicht schafft an einem Schultag.
    Kyle07 ist offline

  18. #38 Zitieren
    objektiv falsch Avatar von Heinz-Fiction
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    Kleines Update zur Nazi-Thematik in Videospielen. Die Entwickler des Videospiels "Attentat 1942" geben an, dass das Spiel aufgrund der albernen (persönliche Wertung, Anm. v. H.) Ablehnung vom Darstellen der Nazisymbolik in Deutschland hierzulande nicht erscheinen wird. Allerdings haben wohl einige Anwälte ihre Unterstützung zugesichert, die Veröffentlichung des Spiels rechtlich durchzuboxen. Vielleicht ergibt sich daraus ja ein wichtiger Präzedenzfall - falls man den Aussagen glauben schenken darf.

    http://www.4players.de/4players.php/...ntlichung.html
    "Taucht ein in die Schönheit der deutschen Sprache. Ich tue das. Für mich sind Anglizismen ein No-Go"
    Heinz-Fiction ist offline

  19. #39 Zitieren
    Ritter Avatar von Tandrael
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    Zitat Zitat von Heinz-Fiction Beitrag anzeigen
    Kleines Update zur Nazi-Thematik in Videospielen. Die Entwickler des Videospiels "Attentat 1942" geben an, dass das Spiel aufgrund der albernen (persönliche Wertung, Anm. v. H.) Ablehnung vom Darstellen der Nazisymbolik in Deutschland hierzulande nicht erscheinen wird. Allerdings haben wohl einige Anwälte ihre Unterstützung zugesichert, die Veröffentlichung des Spiels rechtlich durchzuboxen. Vielleicht ergibt sich daraus ja ein wichtiger Präzedenzfall - falls man den Aussagen glauben schenken darf.

    http://www.4players.de/4players.php/...ntlichung.html
    Das Problem ist, dass ein Spiel mit Nazisymbolik von der USK indiziert wird und dann nicht verkauft werden darf. Die Korrektur dieses Umstandes kann erst im Nachinein erfolgen und somit wird der Release verkackt. Das ist der Grund, warum sich da kein AAA-Publisher rantraut. Dennoch wäre eine Korrektur dieses Umstandes definitiv ein Schritt in die richtige Richtung. Rechtlich würde man einen solchen Fall nämlich aller Wahrscheinlichkeit nach gewinnen und es würde den Stand von Videospielen als gleichwertige Kunst zu Filmen zementieren.
    Tandrael ist offline

  20. #40 Zitieren
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    Zitat Zitat von Tandrael Beitrag anzeigen
    Das Problem ist, dass ein Spiel mit Nazisymbolik von der USK indiziert wird und dann nicht verkauft werden darf.
    Ich denke genau dagegen würde sich eine Klage dann richten. Aber die finanzielle Problematik ist natürlich da - so ein Rechtsstreit kostet Geld und während große Entwickler dieses Problem mit einer überarbeiteten deutschen Version umgehen haben kleine Entwickler oft nicht die finanziellen Mittel für so einen juristischen Marathon.
    Carador ist offline

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