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    Deus Avatar von Laidoridas
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    Kommentare und Diskussionen zu den Geschichten, Gedichten etc. #40





    Vor einigen Tagen begann ich damit, die mittlerweile fertig gestellte Geschichte "Dark Universe II" von Dean noch einmal von Anfang an zu lesen - und was dann Unglaubliches geschah, damit hätte niemand gerechnet!

    Ich habe sie nämlich gerade durchgelesen und schreibe jetzt, ungefähr fünfzehn bis zwanzig Cliffhanger später, einen Kommentar dazu! Die ersten ca. siebzig Seiten der Geschichte hatte ich ja vor zwei Jahren beim damaligen Wettbewerb schon einmal kommentiert, und weil ich das, was ich damals geschrieben habe, auch nach dem zweiten Lesen immer noch genauso sehe, möchte ich zu diesem Teil der Geschichte auch gar nicht mehr so viel sagen. Da würde ich mich wahrscheinlich nur wiederholen. Ich habe mir aber noch ein paar Stellen notiert, die ich auf irgendeine Weise bemerkenswert fand, und die ich damals nicht erwähnt habe. Deswegen geht es jetzt erstmal mit ein paar losen Zitaten los:

    Ich habe mich noch nie so glücklich gefühlt, ein paar meine alten guten Freunde wieder zu sehen. Wobei einige, wie Lefty und Bloodwyn nicht zu den netten Personen zählten. Aber trotzdem sah ich sie als gute Bekannte.
    Bloodwyn ist nicht nur nicht nett, sondern vor allem doch auch vom Helden geköpft worden, oder? Gut, man kann sich hier in den Geschichten immer eine Menge Freiheiten herausnehmen, was du auch machst in deinen Geschichten, aber du knüpfst ja durchaus an die Ereignisse in den Gothic-Spielen an (Ravens Tod spielt schließlich z.B. auch eine Rolle für die Handlung von Dark Universe II), und dort gehört Bloodwyns Tod schon fest zur Handlung dazu. Davon abgesehen musste ich aber ziemlich darüber schmunzeln, wie der Held in seiner guten Stimmung hier erstmal alle zu seinen guten alten Freunden zählt und dann direkt danach so ein bisschen zurückrudern muss.

    „Du hattest doch vorhin etwas von einem Banditenlager im Süden erzählt.“ „Ja, wieso?“, fragte Thorus. „Was hast du genau dort alles entdeckt?“ Thorus holte ganz tief Luft und sprach: „Das wirst du mir nicht glauben, aber was wir entdeckt haben, damit hätte niemand gerechnet.“ „Was? Was habt ihr denn entdeckt?“, wollte ich wissen. Thorus spannte mich voll auf die Folter.
    Das ist wohl das beste Beispiel für die vielen Cliffhanger in der Geschichte. Thorus würde bestimmt auch einen sehr erfolgreichen News-Redakteur bei einem großen Onlinemagazin abgeben.

    Wir beide mögen zwar keine besten Freunde sein, aber Kumpels waren wir für immer und ewig.
    Eine meiner Lieblingsstellen in der Geschichte, zu herrlich. Das ist schon richtiges Poesiealbum-Material! Möchte ich auf alle Fälle mal zur PotM nominieren.

    „Dann sag mir, wer du bist.“ Langsam wurde Lares zornig. „Okay, du willst die Wahrheit wissen?“ „Ja.“, rief er fest entschlossen. „Ich bin ein Diener eines sehr alten Gottes. Ein Gott der Finsternis, um genau zu sein. Ich bin...“, setzte er eine dramatische Pause ein und setzte fort, „… Mc Dano.“ Der Name war aber leider für die beiden ziemlich unbekannt.
    Und auch hier musste ich wirklich lachen, inbesondere wegen diesem entschuldigenden und fast schon betroffenen Tonfall, der im letzten Satz des Erzählers mitschwingt.

    Nun aber zurück zur Handlung, die ich ja beim letzten Lesen und Kommentieren an dem Punkt verlassen hatte, als der Held und seine Freunde gerade mit der schockierenden Erkenntnis konfrontiert worden waren, dass Lester und Lares mit einer Rakete zu einem fremden Planeten unterwegs sind. Lester und Lares hatten unterdessen bereits den Erzschurken Mc Dano in dessen Lager auf dem fremden Planeten kennengelernt und waren von ihm in einen Kerker gesperrt worden.
    In den für mich neuen Kapiteln geht es nun so weiter, dass sich diese Handlung quasi wiederholt, indem nach Lares und Lester jetzt auch der Held mitsamt seinen anderen Freunden entführt und in einer Rakete auf den Planeten gebracht werden, wo sie auf Mc Dano treffen und anschließend im Kerker landen. Einerseits verstehe ich natürlich, dass du die Hauptfiguren gerne wieder alle zusammenführen wolltest, aber so richtig elegant gemacht ist das dann leider nicht. Denn so wie es sich jetzt darstellt, hätte ich es besser gefunden, wenn einfach alle auf einmal entführt worden wären. Die Geschichte gewinnt ja nichts dadurch, dass Lares und Lester zuerst auf dem Planeten landen, denn die machen da ja gar nichts, außer im Kerker auf die anderen zu warten. Da hätte ich es besser gefunden, wenn der Held und seine Kumpanen es geschafft hätten, eine Rakete zu stehlen und es irgendwie bewerkstelligt hätten, mit der auf den fremden Planeten zu fliegen. Das hätte auch sicher einiges Potential für spannende oder auch witzige Momente geboten, denn so ganz einfach ist das ja sicher nicht, eine Rakete zu fliegen. Hätte ich jedenfalls so deutlich interessanter gefunden als eine erneute Entführung, denn da hatte ich einfach zu sehr das Gefühl, genau das gleiche ein paar Kapitel vorher schon mal gelesen zu haben. Vermutlich ist dir das sogar selber aufgefallen, denn die Helden werden dann ja, noch bevor sie auf dem Planeten gelandet sind, per Teleportmagie direkt zu Mc Dano befördert - ich nehme mal an, weil du selber keine Lust hattest, den Weg dorthin noch einmal komplett zu beschreiben?

    In Mc Danos Hauptquartier angekommen, hat mich die Handlung dann aber wieder deutlich mehr gepackt, denn jetzt sind der Held und seine Freunde ihrem Erzrivalen schutzlos ausgeliefert, der seine Machtposition auch prompt ausnutzt, um sie mit einem James-Bond-Oberschurken-würdigen Mechanismus erst mit giftigen Dämpfen zu betäuben und anschließend aus schwebenden Gefängniszellen heraus in einen Bottich mit Mutagen fallen zu lassen, um sie dadurch in Mutanten zu verwandeln. Das fand ich schon ziemlich klasse, und da kam auch tatsächlich so ein "Oha, wie kommen sie denn da jetzt heil wieder raus?"-Gefühl bei mir auf. Die Rettung erfolgt dann, indem sie plötzlich wegteleportiert werden, was natürlich so ein bisschen arg Deus-ex-machina-mäßig daherkommt, aber gut, so eine richtige Möglichkeit, sich da eigenhändig zu befreien, gab es für die Helden ja nun auch nicht.
    Im Folgenden wird dann die Handlung aber doch ein bisschen konfus bzw. widersprüchlich, denn bei den Leuten im Flüchtlingslager (das sich, wie man später erfährt, nur zwei Minuten von Mc Danos Palast entfernt befindet, was mir doch ein bisschen sehr gewagt vorkommt) befindet sich auch ganz selbstverständlich Lord Hagen. Obwohl der doch eigentlich böse geworden und mit seiner Horde von Paladinen Jagd auf die Helden gemacht hatte, woran sich nun aber auf einmal keiner mehr erinnern kann. Ich hatte ja die ganze Zeit die Hoffnung, dass das noch aufgeklärt wird (Böser Klon oder so), aber nö, es ist so, als hätte es den fiesen Lord Hagen auf der Insel nie gegeben. Vermutlich wirst du den also wohl einfach selber vergessen haben, was ich dir natürlich jetzt ganz klar als Fehler ankreiden muss! Auch diese Sache mit dem vielen Blut in der Höhle, aus der Thorus und Kumpels plötzlich verschwunden waren, wird nicht mehr aufgeklärt, denn auch Thorus erfreut sich ja nun bester Gesundheit, ohne dass geklärt würde, was mit dem passiert ist. Allgemein hast du es dir gerade gegen Ende hin manchmal ein bisschen leicht gemacht, indem Leute unerklärte Visionen bekommen, die sie über wichtige Dinge informieren, damit sie rechtzeitig zur Hilfe eilen können, oder indem Fragen nach Hintergründen bestimmter Merkwürdigkeiten mit einem lapidaren "Ich weiß es auch nicht" abgehandelt werden.

    Der Ausflug in die Stadt der Engel, die der Held kurz vor Schluss unternimmt, hat mich ein wenig an diesen Abstecher ins Reich der Toten erinnert, den es doch in "Dark Universe I" gab, wenn mich nicht alles täuscht. Inwiefern diese beiden Totenreiche jetzt zusammenpassen, kann ich nun nicht genau sagen, weil ich mir dazu den ersten Teil nochmal genauer anschauen müsste, aber es kam mir zumindest auch wie eine kleine Doppelung vor. Wobei ich mir nicht ganz sicher bin, ob in dieser Stadt wirklich alle Toten landen (oder zumindest alle "guten" Toten, die dann offenbar zu Engeln werden), denn es heißt ja, dass die Stadt so aussieht wie Khorinis, weil die meisten Leute, die dort ankommen, auch aus Khorinis stammen. Das hieße ja, dass die ganzen Bewohner Myrtanas, Varants, Nordmars, der südlichen Inseln usw. usf. gar nicht in diesem Teil des Jenseits landen? Vielleicht sind die alle nicht gut genug?
    Nett und unerwartet fand ich auf jeden Fall, dass der Held nun tatsächlich auf die drei wohlgesonnenen unter den legendären Vorgöttern trifft - die so wahnsinnig abgehoben dann aber gar nicht daherkommen, wenn einer dem Helden z.B. anbietet, bei ihm "pennen" zu können.

    Die Beschaffung des Schwertes geht dann flotter vonstatten, als ich es erwartet hätte, denn da hätte man auch sicherlich wieder eine groß angelegte Suchaktion daraus machen können. Stattdessen geht es zügig auf den finalen Kampf gegen Mc Dano zu, vor dem die Helden wieder einmal alle unsichtbar gezaubert werden. Hier hatte ich auch ein wenig das Gefühl, dass die Beteiligten den ersten Unsichtbarkeitszauber, der damals noch von Milten durchgeführt wurde, alle schon wieder vergessen hatten, denn ansonsten hätte doch mal jemand ernsthafte Zweifel anmelden müssen. Immerhin ist der gleiche Plan beim ersten Mal ziemlich schief gelaufen, weil alle plötzlich wieder sichtbar wurden! Der Held stellt aber lieber wieder die gleiche Frage wie beim ersten Mal, ob sie sich denn auch alle gegenseitig sehen können, die schon beim ersten Einsatz des Zaubers zweimal beantwortet wurde... nunja!

    Ab diesem Zeitpunkt wird eigentlich der Geist Nagor zum eigentlichen Helden der Geschichte. Er ist es ja, der den Namenlosen und seine Freunde gleich zweimal rettet und es ihnen überhaupt erst ermöglicht, Mc Dano zurück nach Khorinis zu folgen. Das eigentliche Finale in der Kaserne von Khorinis hat mir auch recht gut gefallen, weil Mc Dano hier wieder so richtig oberschurkenmäßig aufgetreten ist und mit der Enthüllung, dass die Freunde des Helden mutieren werden, sobald sie beim Kampf gegen die Orks auch nur einen Kratzer abbekommen, auch eine ziemliche Bombe platzen lässt! Auch diese schonungslose Brutalität, mit der er den Helden mit bloßen Fäusten kaputtkloppt, hat mir gut gefallen und unterstreicht seine Mächtigkeit angemessen - der hat halt irgendwelche besonders tollen Waffen gar nicht nötig und ist dem Helden sogar noch eindeutig überlegen, wenn der seine göttliche Superwaffe dabei hat! Da kommt es mir fast ein bisschen unfair vor, dass ihn Nagor auf einmal von hinten absticht... aber gut, Leute in Mutanten zu verwandeln ist natürlich auch nicht die feine Art, da hält sich das Mitleid dann in Grenzen.
    Die Story endet ganz schön abrupt, indem der Held wieder einmal in letzter Sekunde in Sicherheit teleportiert wird (ich vermute mal, dass die Wassermagier dahinter stecken könnten, die ja urplötzlich wieder aus der Geschichte verschwunden waren), und ob die Freunde des Helden nun wirklich zumindest teilweise mutiert sind, wird sich wohl erst in der nächsten Geschichte herausstellen, die du ja auch schon begonnen hast.

    Was mir am Ende doch eindeutig gefehlt hat, sind ein paar konkrete Informationen darüber, wer Mc Dano eigentlich ist und was seine Beweggründe sind. Zwischendurch hieß es mal, er und seine Gefolgsleute seien irgendwie "gehänselt" worden, aber naja, das ist ja jetzt auch eine eher vage Angabe und nicht besonders überzeugend. Und vor allem, wie genau sollte das mit der Wiedererweckung Xarons funktionieren? Es wirkt ja fast so, als würde der allein durch die Eroberung von Khorinis plötzlich wieder zum Leben erwachen, aber wieso sollte das so sein? Und inwiefern muss er überhaupt zum Leben erweckt werden, nachdem er doch offenbar schon lebendig genug war, um ganz Jharkendar platt zu machen? Alles ein bisschen sehr nebulös! Aber ich vermute mal, dass Xaron in der Nachfolgegeschichte noch eine Rolle spielen wird, also hast du ja dort vielleicht noch die Chance, solche Fragen zu klären.

    Alles in allem ist da sicherlich an jeder Ecke eine Menge Verbesserungspotential in dieser Geschichte, gerade natürlich sprachlich, wie du aber ja selber auch weißt. Trotzdem muss ich aber sagen, dass mich die Geschichte wieder gut unterhalten hat und auch eine Menge Themen und Ideen auffährt, die mir einfach Spaß machen: Raketen, Mutanten, ein fieser Erzschurke und ein fremder Planet, Körperkontrolle und eine geheime Höhle in der Nähe des Erdkerns, und das alles als Fortsetzung der Gothic-Handlung, sowas liest man halt nicht alle Tage.

  2. Beiträge anzeigen #2
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    Zitat von MiMo:
    Dann solltest du deine Story vielleicht vorher noch einmal überarbeiten, damit du auch die Wahrheit sagst.
    Die Stelle zeig mir doch einmal.
    Zitat:
    Das ist ja nun schon ein wenig peinlich für dich, Mylord!
    Was die Games angeht, hast du natürlich recht, dass Halvor und Fenia ganz unterschiedliche Läden betreiben. Was deine Erzählung angeht, widersprichst du dir halt selbst. Während in einem der ersten Posts noch von getrennten Läden die Rede ist, gibt es später Szenen wie die zitierte. Es ist also ganz umgekehrt ein Beweis dafür, dass Eispfötchen deine Story gelesen hat, denn woher sonst sollte sie denn dieses von den Spielen abweichende Szenario kennen?
    Mit keinem Wort wird dort jedoch erwähnt, dass sie Fische verkauft. Es war viel mehr so gedacht, dass wenn sie wieder ihren Stand betreibt, Halvor dann etwas zurückfahren kann. Immerhin wird Obst und Gemüse doch mehr gekauft, als Fisch.
    Zitat:
    Im Übrigen fände ich es auch eher unlogisch, wenn Halvor und Fenia sich die Mühe machen würden, zwei getrennte Stände zu betreiben. Sie können so doch einen Blick auf den Stand des anderen haben, wenn einer von ihnen mal kurz wohin muss, und obendrein beflügeln sie so doch das Geschäft des jeweils anderen, indem die Kunden des Einen dann auch direkt die Ware des Anderen sehen. Nun gut, Fisch stinkt natürlich durchaus, aber im Hafenviertel stinkt es wahrscheinlich ohnehin überall und der Verkauf findet ja unter freiem Himmel statt.
    Und noch einmal: Mit keinem Wort wird erwähnt, dass sie Fische verkauft. Reine Interpretation.
    Zitat:
    Was man als Leser allerdings nicht so zu teilen vermag, ist diese merkwürdige Anziehung, die Salandril auf Fenia hat. Das fand ich schon ein bisschen befremdlich, dass immer wieder diese Ausstrahlung ausschlaggebend dafür ist, dass Fenia sich weiter von ihm behandeln lässt, anstatt dem Fakt, dass sie gar keine andere Wahl hat. Das hätte ich an den fraglichen Stellen deutlich nachvollziehbarer gefunden.
    Als Mann ist so etwas sicherlich schwer zu verstehen. So kann ich auch nicht die Faszination von Mr. Grey nachempfinden. Dutzende Frauen vergöttern ihn...
    Zitat:
    Plötzlich geht es nur noch, und ich betone noch mal: nur noch, um die Vergewaltigung. Plötzlich geht es nur noch darum Salandril so unerbittlich wie möglich zu bestrafen. Dabei muss doch sowohl Fenia als Halvor klar sein, dass das Fenias einzige Hoffnung zerstört. Es ist doch viel wichtiger, dass Fenia geheilt wird als dass Salandril bestraft wird. Ich will Sexualstraftäter keinesfalls in Schutz nehmen, aber es wäre doch wirklich sinnvoller gewesen, Salandril zur Rede zu stellen. Fenia hätte die Vergewaltigungen akzeptieren können. Es haben sich bestimmt schon ganz andere Frauen prostituiert, um geheilt zu werden. Dann hätte sie zwar mehrmals Sex mit Salandril gehabt, aber dafür wäre sie gesund und könnte von dem Tag an endlich wieder ein unbeschwertes Leben führen. So wie es jetzt läuft wird sie bis ans Ende ihres Lebens leiden. Oder Halvor hätte sie von da an zu ihren Sitzungen begleitet, um sicherzustellen, dass Salandril nicht wieder übergriffig wird. Halvor scheint ja während ihrer Sitzungen auch nur herumzusitzen. Dass Salandril sich wahrscheinlich geweigert hätte, mit den Behandlungen fortzufahren, ist dann das nächste Problem, aber im Hinblick auf die Erkrankung immer noch erfolgversprechender als Salandril gefangen nehmen zu lassen.
    Du gehst ja fast schon vom Standpunkt aus, dass er sie vergewaltigt hat. Hat er das denn? Zudem geht es nicht nur um Fenia. Halvor will ihn in erster Linie einbuchten und nicht Fenia. Versetz dich doch mal in Halvors Situation. Für ihn gibbet es sicherlich nichts anderes, als den Typen einzubuchten.
    Zitat:
    Das ist so schwammig, dass man selbst ohne Ständeunterschied nicht erwarten könnte, dass Salandril verurteilt wird.
    Gut erkannt und ja, das ist durchaus gewollt so.

    Vielen Dank, MiMo!

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    Loderndes Feuer von Eddie:
    Zitat:
    V.i.P
    Wie wird man so einer?
    Zitat:
    gröbste Schitzer beseitigt, nehm ich an!
    Annahmen werden hier nicht geduldet.

    Inhaltlich geht es um eine Feier im Kloster des Feuers. Nun gut, Besäufnis trifft es wohl eher. Du hast es dir für einen Anfang üblich zur Aufgabe gemacht, erst einmal alles zu beschreiben. Dies ist dir ganz ordentlich gelungen, auch wenn du durchaus noch mehr ins Detail hättest gehen können. Aber das ist meckern auf hohen Niveau.

    Pyrokar und dessen Tortur mit den Händlern hast du sehr amüsant dargestellt. Man fühlt förmlich mit ihm und ich muss schreiben, dass er mir auch ein klein wenig Leid tut. Warum sich das Kloster eine Turmuhr kauft, ist mir dabei jedoch sehr suspekt. Ist ja jetzt nicht unbedingt das Objekt des Glaubens. Auch hier hättest du durchaus mehr ins Detail gehen können.
    So ziemlich Überhand nimmt das alles dann wohl, als Pyrokar dann seinen Verkauf beendet hat und mit seinen Kameraden einen trinken möchte. Dabei muss er feststellen, dass alle bereits sternhagelvoll sind und sich auf den Heimweg begeben. Auch hier musste ich wieder Schmunzeln.
    Zitat:
    Ulthar und Serpentes…
    Pyrokar mag ja sein, wie er ist, doch er würde niemals schlecht über seine Kameraden denken. Das traue ich ihm schlicht und ergreifend nicht zu.
    Zitat:
    „Oh, Pyro…komm… setz…dich doch!“
    Sehr amüsant.
    Zitat:
    „Hey, wie sieht`s aus, Pry..pyrk…wie auch immer.“
    Das wiederum ist sogar fast schon peinlich. Doch vielleicht muss es das in dieser Situation ja auch so sein.

    Insgesamt ist das Werk ganz ordentlich. Bisher kann ich zumindest nichts negatives erkenn und in diesem Sinne bin ich mal gespannt, wie sich das noch entwickeln wird.

  4. Beiträge anzeigen #4
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    Zwischenspiel von Wörterschmied:
    Zitat:
    04:32
    Warum ist man so spät noch wach und macht das SF unsicher?
    Zitat:
    Geändert von Eddie (22.02.2010 um 19:50 Uhr)
    Warum?
    Zitat:
    Estragon
    Bist du sicher, dass die Story im Gothic-Universum spielt?
    Zitat:
    400
    Kann man ausschreiben.

    Inhaltlich ist mir das ganze wohl mehr als suspekt. Es ergibt nicht wirklich Sinn und eine ansatzweise Handlung erschließt sich mir auch nicht.


    Habe ich eigentlich schon Eine Kurzgeschichte von Oblomow kommentiert? Ich weiß es nimmer, also (wieder) hole ich das nun einfach mal (nach):
    Zitat:
    Geändert von MiMo (31.03.2017 um 20:49 Uhr)
    MiMo ist überall...

    Inhaltlich ist deine Story so kurz wie auf den Punkt kommend.
    Zitat:
    Langsam tapste er auf die Straße in Richtung Markt und als er die Unterführung von Constantino durchschritt, fiel er einfach um. Herzschlag.
    Ich glaube genauer kann man da gar nicht werden. Die übertragende Botschaft kommt jedoch an und genau das macht die Kurzgeschichte wiederum doch besonders. Man stellt als Leser dann doch das ein oder andere in Frage und das ist glaube ich auch das, was du erreichen wolltest.

    Daumen hoch!

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    Loderndes Feuer von Eddie:
    Es offenbart sich, dass Pyrokar anscheinend nur von tolpatschigen Kameraden umgeben ist. Jedenfalls ist das bei dem Fest eine ganze Menge schiefgegangen. Da versteht man als Leser tatsächlich auch seinen Missmut gegenüber seinen Kameraden. Qualitativ habe ich nach wie vor nichts auszusetzen, bis auf, dass du auch hier hättest noch mehr ins Detail gehen können.
    Zitat:
    „Es ist gut, Serpentes! Geh und leg dich schlafen!“
    Das die Magier untereinander so miteinander umgehen, halte ich eher für unwahrscheinlich. Klar sind es auch nur Menschen, doch solche Umgangsformen waren dem Kloster im Spiel immer fremd. Zudem glaube ich auch nicht, dass sich alte Menschen bis zu solch einen Punkt besaufen
    Zitat:
    „Wieso sollte ich?“
    „Weil ich dich sonst anbrenne!“ Zunächst ignorierte Pyrokar diese aus seiner Sicht lächerlichen Worte, doch als er schon Augenblicke später den Feuerball über der Serpentes‘ Hand erspähte, wurde ihm doch etwas mulmig.
    Genau das meine ich. Das mag zwar durchaus amüsant sein, würde aber natürlich so niemals passieren und schon gar nicht im Spiel.

    Insgesamt kann ich bisher nichts negatives finden. Die Sache mit den Details ist ein Punkt und die abweichenden Charaktere fallen auf. Dennoch ist das an sich nicht unbedingt mies, insofern bin ich doch ganz zufrieden.

    Daumen hoch!

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    Albtraummärchen von Lady Xrystal:
    Zitat:
    Vorwort: Das wird ohnehin die letzte Story sein, die ich hier im Forum poste. *ultrasüß und doch verlogen zwinker*
    Du bist so süüüüüß!
    Zitat:
    Nico
    Ein eher unpassender Name für die zeitliche Epoche in der Gothic nun einmal spielt...
    Zitat:
    "Der Typ vorhin, der hat dich angemacht"
    Ein doch recht komisches Gesprächsthema bei der offensichtlichen Lage der beiden. Immerhin scheinen beide auf der Flucht zu sein. Düstere Umgebung, verbrannte Erde... dennoch solch ein Thema?
    Zitat:
    innosgetreuer Flammenwerfer
    Obwohl doch sehr amüsant, passt diese Bezeichnung ebenfalls nicht in die zeitliche Epoche in der Gothic nun einmal spielt...

    Inhaltlich kann sich deine Story durchaus sehen lassen. Die Ansätze, die du verfolgst lassen sich in der Tat auch auf die gegenwärtige Zeitlinie anwenden. Dies wiederum ist, wenn man es denn genauer bedenkt, doch schon recht traurig.
    Dennoch spricht dies ja wiederum für dich. Rechtschreibfehler habe ich keine gefunden (bei dir hätte ich sie ohnehin für mich behalten) und handwerklich gefällt mir das auch doch sehr.

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    Deus Avatar von Laidoridas
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    Den Kommentar zu "Sie und Er" von DGDM habe ich nun bis zuletzt hinausgezögert. Nach dem Lesen habe ich mich von der Geschichte einfach zu überfordert gefühlt, um irgendwas dazu zu sagen, und auch jetzt noch habe ich meine Zweifel, ob mir dazu etwas Schlaues einfällt. Aber ich versuche es mal!

    Zu Beginn der Geschichte war ich erst einmal am Rätseln, mit welchen Leuten man es hier überhaupt zu tun hat. Dadurch, dass die Hauptfiguren zunächst keine Namen bekommen (später geben sie sich dann ja zumindest Tiernamen), waren sie für mich nicht so recht greifbar und wirkten weniger wie ein Teil der geschilderten Welt auf mich, sondern mehr wie konstruierte Persönlichkeiten, die vor einer Kulisse agieren - und bis zum Ende hatte ich ein wenig dieses Gefühl, dass die beiden Hauptpersonen entweder die einzigen "echten" oder aber die einzigen "unechten", weil bloß fantasierten Personen sind (dazu aber später noch mehr). Es treten zwar ab und zu auch noch andere Leute auf, etwa die Diener oder der Schneider, aber die wirken mehr wie Statisten und sind auch ihrerseits meist fremdartig. "Gewöhnliche" Leute, die wie ein natürlicher Teil dieser Welt wirken, gibt es nur in der einen Kneipenszene oder als gesichtslose Masse, die sich in den Straßen von Vengard vorwärts schiebt.

    Meine ersten Gedanken beim Lesen dieses einleitenden Abschnitts aus Schlanges Perspektive waren, dass all das, was er da über sich und seine unermessliche Macht erzählt, garantiert nicht der Wahrheit entspricht. Insofern war ich schon überrascht, als er seine Auserwählte dann zu sich nach Hause entführt hat und dort tatsächlich eine luxuriöse Schwarzmagierbehausung auf sie gewartet hat. In diesem Moment hat mich die Geschichte ja gehörig an "Prinzessin Lena" erinnert (die allerdings etwas später entstanden oder zumindest veröffentlicht wurde, wie ich gerade mal nachgeschaut habe), denn auch dort beginnt das Geschehen mit der Entführung einer jungen Dame, wobei es sich dann aber, auch wenn so gewisse thematische Parallelen zu erkennen sind, in eine doch deutlich andere Richtung entwickelt. Wie Schäfchen hier aber in eine ihr fremde Umgebung geworfen wird, sich da zurechtfinden muss und von all dem lange nicht so eingeschüchtert ist, wie man es eigentlich erwarten würde, das hat mich aber jedenfalls schon sehr an "Prinzessin Lena" erinnert.
    Meine Lieblingsszene in der Geschichte ist dann glaube ich auch die, in der ihr die Diener vorgestellt werden. Das fängt schon so herrlich an...
    Dann nahm er einen Löffel, sprang vom Stuhl auf und rief mit ausgebreiteten Armen: „Darf ich dir nun meine Freunde und Diener vorstellen?“
    Wie auf Befehl öffneten sich mit einem Mal alle vier Türen des Zimmers und allerhand ... Leute kamen herein. Die in der Freundesliste weiter oben stehenden durften sich auf einen der vierzehn noch freien Stühle setzten, die anderen stellten sich in drei Reihen ringsherum – die Kleinen nach vorne, die Großen nach hinten – und beschäftigten sich mit expressivem Nasebohren, während am Tisch eine angeregte Unterhaltung begann.
    ...und wird dann noch besser, als die Begegnung mit der grandios abscheulichen untoten Harpyie folgt. Die Szene ist auch insofern irgendwie typisch für dich, als du da, wo die meisten aufhören würden (nämlich bei der Beschreibung von Schäfchens Übelkeit angesichts dieses Anblicks) einfach noch einen Schritt weitergehst und sie dann auch konsequenterweise über den Tisch kotzen lässt.

    Im Prinzip wird ja aber trotz solcher Ekeleskapaden schon sehr früh deutlich, dass es sich im Kern um eine Liebesgeschichte handelt. Mir schien es zu Beginn sogar so, als ob die Sache mit der beidseitigen Liebe im Prinzip schon von der ersten Begegnung an eingetütet wäre, denn wie sie da so sitzen und sich die Sterne angucken, da ist doch eigentlich alles ganz klar. Nach der Entführung sieht die Sache dann aber schon wieder ganz anders aus und Schäfchen wird von ihrem Entführer zeitweise regelrecht terrorisiert, wobei dann zwischenzeitlich auch immer mal wieder Momente von Verletzlichkeit bei Schlange auftreten, bis hin zum plötzlichen Heulkrampf. Bevor sich alles in Harmonie ergehen kann, kommt aber mit den Drohungen Beliars noch ein neues, waschechtes Problem dazu, das verhindert, dass sich Schlange allzu problemlos "häuten" und seine sympathischere Seite zeigen kann. Derweil gehen die beiden dann noch diverse Sehenswürdigkeiten von Vengard besichtigen und reden vor allem viel. Eine ganze Menge sogar! Besonders zum Schluss hin wird geredet, was das Zeug hält, und irgendwann hatte ich dann ganz deutlich das Gefühl, dass sich die Gespräche im Kreis drehen, wenn Schäfchen die Schlange ein ums andere Mal auffordert, jetzt doch endlich mal die richtigen Worte zu finden, was diese aber erst ganz am Ende schafft. Mit dem Schlussgespräch ist auch die Beliarbedrohung offenbar passé, und in dieser Schlusspasasge scheint mir auch so der Knackpunkt der Geschichte zu liegen. Hier hatte ich weniger das Gefühl, dass es überhaupt noch um zwei Personen geht, sondern um die beiden Seiten einer und der selben Person, die lernen muss, beide Seiten an sich zu akzeptieren und zu lieben: Das Weibliche und das Männliche, das Schöne und das Hässliche. Dazu passt natürlich auch, dass von den Menschen der Außenwelt kaum einer eine Rolle spielt - auch die Taverne ist menschenleer, wenn sie und er am Ende dort sitzen - weil die für die zentrale Problematik in der Geschichte überhaupt keine Rolle spielen. Es scheint mir hier um einen inneren Konflikt zu gehen. Das ist auch der Aspekt, der mir am besten gefällt an der Geschichte und der sie dann auch so richtig interessant macht.

    Was so das "Leseerlebnis" angeht, muss ich aber sagen, dass mir die Geschichte nicht so gut gefallen hat wie andere Geschichten von dir. Ich glaube, das lag einerseits an den Figuren, zu denen ich immer so eine gewisse Distanz hatte, und andererseits auch daran, dass mich die Handlung nicht so sehr gereizt hat. Man weiß sehr schnell, dass die beiden am Ende schon zueinander finden werden, und abseits dieses fortlaufenden Zwiegesprächs zwischen den beiden passiert ja nicht viel in der Geschichte - einzig Beliars Drohung bringt dann noch mal ein bisschen Spannung in die Angelegenheit. Die Dialogspiralen gegen Ende fand ich dann irgendwann eher anstrengend, und ich glaube auch nicht, dass die Geschichte etwas verloren hätte, wenn sie in diesem Teil schneller auf den Punkt gekommen wäre. Davon abgesehen weiß ich aber nicht, ob es vielleicht auch eher eine Frage persönlichen Geschmacks ist, denn ich hab ja schon gesehen, dass die Geschichte bei anderen sehr gut angekommen ist. Ich fand sie jetzt natürlich auch alles andere als völlig schrecklich, aber so richtig gut unterhalten gefühlt habe ich mich von ihr leider nur stellenweise.
    Dazu kommen dann noch die generelle sprachliche Schluderigkeit, die sich durch die Geschichte zieht (manchmal fehlt auch an ganz entscheidenden Stellen ein Wort, wodurch diese an Wirkung einbüßen), und so manche Passagen, die mir einfach zu albern oder zu sehr "dahingeschrieben" vorkommen:
    Wenn er ganz ehrlich zu sich war, begrüßte er ja auch, dass sie ihr altes Kleid noch anhatte, denn so war das Augenkrebsrisiko deutlich niedriger.
    Er erwachte und lachte. Dann hörte er damit auf, denn er bemerkte, dass es nichts zu lachen gab.
    Also, alles in allem komme ich jedenfalls zu dem Fazit, dass mir andere Geschichten von dir, die zu der Zeit bzw. kurz darauf entstanden sind ("Undead", "Prinzessin Lena") eine ganze Ecke besser gefallen haben, weil die einerseits noch mehr Absurditäten und mehr Witz aufgefahren haben, andererseits aber auch eine (für mich) packendere Handlung hatten. Ein paar denkwürdige Momente hat die Geschichte aber natürlich schon zu bieten, und es ist auch eine, bei der es interessant ist, über sie nachzudenken. Bloß das Lesen hat mir halt bei anderen Storys von dir schon mal mehr Spaß gemacht.

  8. Beiträge anzeigen #8
    hokuspokus 
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    Ajnif ist offline
    Schnapsexperimente von MiMo

    Ich habe mir heute Abend einmal deine Geschichte zu Gemüte geführt. Das du sie im Rahmen eines Wettbewerbs geschrieben hast, fällt meines Erachtens nach gar nicht so auf. Wenn ich da an meine SnB Geschichte denke, stellen sich mir die Nackenhaare auf.

    In der Geschichte geht es anfänglich um Herwig, der aufgrund des Todes seines Vaters nun seine Familie versorgen muss. Das ist natürlich ziemlich hart, vor allem, wenn man nicht wirklich ausgelernt hat und nun irgendwie versuchen muss seinen alten Lehrmeister erneut von sich zu überzeugen.
    Das mit Constantino etwas nicht stimmt, fällt dabei sehr schnell auf. Durch diverse Geschichten von euch gehe ich mal davon aus, dass er ohnehin eher von der unfreundlichen Sorte ist. Doch schon nach den ersten Zeilen seines Auftritts klingt der Husten ja schon sehr besorgniserregend.
    Als Wambo dann auch noch auf den Plan tritt, keimt sogar ein wenig Mitgefühl für Constantino in mir auf, selbst wenn es kurz darauf wieder verschwunden ist. Die Räumungsklage ist natürlich ziemlich gemein und man kann gespannt sein, wie es in dieser Sachlage weitergeht.

    Das Aufeinandertreffen zwischen Barry und Herwig gefällt mir dann auch recht gut. Man kann förmlich mit Barry mitfühlen, während er von Herwigs Mutter quasi wieder vor die Tür gesetzt wird.
    Verständlich ist natürlich auch Herwigs Trauer darüber, dass Constantino ihn fortgeschickt hat. Dass er diesen Traum ein Alchemist zu werden nicht so schnell aufgeben will, kann man durchaus nachvollziehen, ist aber aufgrund der Situation, in der seine Familie steckt eher nebensächlich.

    Als er dann durch Zufall entdeckt dass die Flasche, die Barry ihm geben wollte, scheinbar mit seltenem Drachenblut gefüllt ist, ist die Freude natürlich groß. Dass Herwig da etwas lauter geworden ist, finde ich dabei durchaus verständlich, wobei mich wohl eher weniger interessiert hätte woher er die Flasche hat.

    Der nächste Gang ist dann der zu Constantino, dessen Allgemeinzustand immernoch mehr als schlecht ist. Dass dort dann wieder Wambo aufkreuzt und nach dem Drachenblut fragt, was angeblich gestohlen ist, scheint mir auch gar nicht so abwegig. Sie machen sich dann gemeinsam auf den Weg, um den Inhalt der Flasche testen zu lassen. So weit kommen sie aber gar nicht, als sie auf Cassia und ihre Bande treffen, zu der Barry Minijobmäßig wohl auch gehört. Das finde ich tatsächlich ziemlich erstaunlich. Barry hat gar nicht so gewirkt als könne er für Banditen arbeiten.
    Sie nehmen Herwig und seine Begleiter gefangen. Im Nachhinein wohl kein guter Schachzug, wenn man bedenkt was dieses Drachenblut mit Constantino anstellt, der zu einem Dämon wird. Dabei rückt Herwig immer mehr in den Hintergrund und man kann nur vermuten ob er durch die Folter gestorben ist.
    Dass Wambo und Atilla alte Bekannte sind, hat mich im Übrigen auch überrascht, erklärt aber, wieso Attila diesen Hass auf Wambo hat.
    Am Ende gelingt es den beiden sogar noch mit Hilfe des seltsamen Händlers den Dämon zu erledigen. Schade um Barry, der auf dem weg dorthin auch sein Leben lassen musste.

    Alles in allem hat mir die Geschichte sogar ziemlich gut gefallen. Wobei man bestimmt auch noch mehr aus ihr hätte herauskitzeln können.

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    hokuspokus 
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    Jagd nach dem Sonderrang vom Lord in Persona,

    Ich finde es schön, wie du in deiner Geschichte versuchst die Storyforumuser einzubinden.

    El Toro beschwört also einen Dämon, der vernichtet werden muss. Derjenige, der ihn letzten Endes vernichtet bekommt den Titel eines Lords verlieren.

    In der Geschichte gefallen mir die verschiedenen Gruppenbezeichnungen, wie jene die es versuchen wollten, oder jene die sich nicht entscheiden konnten. Jeder Storyforumuser wird da einer Gruppe zugeteilt. Der Lord ist der gleichbleibende penetrante Lord, der es bloß durch seine Anwesenheit schafft John genervt dreinblicken und reagieren zu lassen. Das gefällt mir recht gut. vor allem wie er immer wieder versucht ihm diesen Titel schmackhaft zu machen.
    CherryPie bringt sich dabei gleich selbst mit ins Rennen und verspricht dem Sieger ihre Hand. Aber so einfach ist die Sache dann ja doch nicht und so einige Helden müssen ihr Leben lassen, während Laidoridas die Jagd versteuern will, so wie er eigentlich alles versteuert, was noch nicht versteuert ist.

    John und Regi machen sich dann doch auf den Weg. Dass die beiden gar nicht so mutig sind, kommt auch recht gut rüber. Letzten Endes ist es ja auch nicht ihrem Mut zu verdanken, dass der Dämon stirbt, sondern einfach Johns Bekanntheitsgrad.

    Alles in allem hat mich die Story gut unterhalten.

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    Sapere aude  Avatar von Jünger des Xardas
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    „Das kleine Molerat“ von John ist wieder eine Story, zu der ich gar nicht so viel zu sagen weiß. Sie ist halt einfach völlig rund und gelungen, es gibt kaum was zu kritisieren, und dabei ist sie zugleich völlig klar und kommt ohne irgendwelche Mysteryelemente wie etwa die Story von Laido aus, an denen man ruminterpretieren könnte.
    Zunächst mal möchte ich die Darstellung der Molerat-Welt loben. Wenn wir endlich mal über die beste Tierstory abstimmen würden, ich bin sicher, dass du auch da mit dieser Geschichte sehr gute Karten hättest. Solche Tiergeschichten sind ja nie ganz einfach. Einerseits sollten die Tiere bitteschön schon ein wenig wie Tiere wirken und nicht so sehr vermenschlicht sein, dass man sich fragen muss, warum eigentlich noch keines von denen das Rad erfunden hat und angefangen hat, ein Haus zu bauen. Andererseits muss ein gewisses Maß an Vermenschlichung natürlich auch einfach sein, da einerseits sowieso kein Mensch wirklich aus Tierperspektive schreiben könnte und da andererseits wohl auch kaum eine für Menschen lesbare Geschichte rauskäme. Und dann will man die Tierheit der Protagonisten auch nicht unbedingt dadurch simulieren, dass man die als besonders unwissend darstellt und allem und jedem irgendwelche komischen beschreibenden Namen gibt, auf die kein Kleinkind je käme, was meist eher etwas albern und peinlich als wirklich gelungen ist (ich denke da an so was wie die Dinos in einem Land vor unserer Zeit, die zu Regen Himmelswasser sagen und die Sonne große leuchtende Scheibe nennen oder so). Ich finde, du hast da eine sehr schöne Balance gefunden. Das eigene Erleben der Tiere wird durchaus herausgestrichen, etwa gleich zu Anfang durch die Stunde des Feuers oder später durch den Totmacher, aber es artet nicht ins Lächerliche aus. Auch haben die Molerats natürlich sehr menschliche Züge in ihrem ganzen Familienleben, in den kleinen Alltagssorgen der Mutter, in dem etwas pubertären Gebaren des Kindes, das zwar noch Kind ist, aber möglichst erwachsen sein will, aber sie benehmen sich dann auch doch wieder tierisch genug – sehr schön fand ich Garups Warten auf die Rückkehr seines Vaters, bei dem er ein bisschen in der Erde gräbt, Hügel aufwirft usw. Das einzige, was mir in diesem Zusammenhang gar nicht gefallen hat, war die Sache mit Krahoh (toller Name allerdings, wie überhaupt die Tiernamen sehr stimmig und irgendwie passend wirken, wie ich finde, dieser hier aber ganz besonders). Denn das war das einzige, was für mich herausstach als wirklich menschlich und nicht tierisch. Dass da etwas faul ist, war ja spätestens klar, als beiläufig erwähnt wurde, dass der angeblich gerade umgefallene Baumstamm voller Pilze und Moos ist, und die Implikation ist wohl die, dass die Wölfe Krahoh das Auge ausgekratzt haben und er seine Haut durch den Verrat an den Molerats gerettet hat. Aber mal abgesehen davon, dass ich es komisch finde, dass zwischen dem Verlust seines Auges und der Falle noch mal so viel Zeit vergeht – warum sollten denn die Wölfe so lange auf ihr Futter warten? –, und dass ich mich frage, was Krahoh die Garantie gibt, dass er nicht auch sofort dran glauben muss, jetzt wo es sich mit seinem Nutzen hat, da ja drei Molerats sicher nicht lange ein ganzes Wolfsrudel ernähren werden, ist das halt einfach kein tierisches Verhalten. Wölfe zwingen keine Beutetiere, andere Beutetiere in die Falle zu locken, die jagen einfach. So eine Falle funktioniert nur bei eindeutig anthropomorphisierten Tieren und das ist, finde ich, ein Stilbruch im Gegensatz zur restlichen Geschichte. Alles andere, was die Tiere so machen, da kann ich mir noch sagen: Ja, so was könnten die echt machen. Das Papamolerat auf die Suche nach Beeren geht und dann seine Familie dahin führt, dass Mamamolerat Menschen anfällt, um ihr Kind zu verteidigen (auch wenn das, so wie die Situation letztlich beschrieben war, gar nicht so nötig wirkte und mehr rüberkam, als hätten die sich auch einfach in die Höhle flüchten können), das kann ich mir alles gut vorstellen, und dass den Menschen nicht klar ist, dass Molerats auch miteinander reden, Gedanken und Gefühle haben usw., das kommt eben daher, dass sie ihr Gequieke nicht verstehen, aber so eine Falle wie diese würde in der Natur doch nie vorkommen.
    Im Mittelpunkt der Geschichte steht ja aber Garups Erleben. Vereinzelt gab es da, zumindest für mich als Leser, komische Stellen, etwa wenn es heißt:
    Jetzt, wo sein Vater tot war, musste er dessen Aufgaben übernehmen. Nicht alle, natürlich. Aber die wichtigen schon.
    oder aber Kais altbekanntes Lied, wie es für ein Molerat klingt – da habe ich mich ziemlich weggeschmissen. Aber insgesamt handelt es sich natürlich um eine sehr traurige Geschichte. Und eine, bei der du wirklich, wie ich finde, in schreiberischer Bestform warst. Garups Wahrnehmung und Gefühle bilden hier klar den Mittelpunkt und sind auch sehr eindrücklich dargestellt. Das geht schon am Anfang mit dem sehr intensiven Traum und der eindrücklich beschriebenen Flucht los, zieht sich dann aber gelungen und ohne irgendwelche Schnitzer oder irgendwo zu schwächeln durch die ganze Geschichte bis zum Tod seiner Mutter. Auch hier wieder sind die Gefühle des kleinen Molerats hervorragend dargestellt; die Ohren, die wie in Wasser getaucht sind – klasse!
    Also nicht so klasse ist natürlich, was dem armen Garup widerfährt. Aber es hat etwas, diese Szene aus Edwin mal aus einer ganz anderen Perspektive zu erleben. Dort mag man darüber lachen. Klar kommt auch da das Lachen schon irgendwie daher, dass die beiden Menschen eben so gedankenlos sind und dieser Trost in Form des Liedes ein ziemlicher Hohn bzw. gerade gegenüber so einem Tier, das ja nicht mal den Text versteht, einfach nur völlig behämmert ist. Auch dort ist die ganze Sache schon irgendwo grausam, wenn man drüber nachdenkt, aber letztlich ist es halt doch nur ein kleines Molerat, über das man sich keinen großen Kopf macht, und das Ganze bleibt ein amüsantes und abstruses Zwischenspiel. Hier dagegen hast du es geschafft, dass man mit diesem Molerat umso mehr mitfühlt und dann eben merkt, dass das Ganze für dieses nicht nur Zwischenspiel, sondern eine ganz existenzielle Katastrophe ist. Du deckst da gekonnt selbst die Gedankenlosigkeit und Grausamkeit auf, die eben in dieser alten Passage von dir drinsteckten, und zeigst, wie so ein Tier die Menschen wahrnimmt: Als nur ein weiteres Raubtier wie die Wölfe bzw. als viel schlimmer, weil die Menschen hier nicht einmal jagen, sondern ganz sinnlos und ohne groß drüber nachzudenken einem Kind seine Mutter rauben. Und so lustig ich das durch die Moleratohren verzerrte Lied fand, das Lachen kann einem natürlich schnell im Halse stecken bleiben, denn durch diese gelungene Verfremdung wird man umso mehr in die Haut des Molerats versetzt, für das alle Menschenworte nur unverständliches Gebrabbel sind, und merkt erst so richtig, wie das Lied seine intendierte Wirkung komplett verfehlt und was für ein Hohn das eigentlich ist.
    Ja, wie gesagt, außer dem einen oben genannten Kritikpunkt habe ich eigentlich nur Lob auszusprechen. Eine wirklich gelungene, wenn auch natürlich leider sehr traurige Story, die zweifellos gute Chancen auf meine Stimme hat.

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    An "Die 4 Freunde" von Eispfötchen bin ich mit ziemlichem Interesse rangegangen. Einerseits natürlich, weil hier ein neuer Autor schreibt, was ja im Storyforum nun auch nicht gerade an der Tagesordnung ist. Zum anderen auch des Themas wegen. Gothic 1-Storys sind hier ja deutlich in der Unterzahl. Und obwohl die vier Freunde in den Spielen ja einen recht wichtigen Platz einnehmen, spielen sie und ihre Freundschaft hier im Storyforum meist eher eine geringe oder gar keine Rolle; sie mögen einzeln als Figuren in Geschichten vorkommen, aber das sind dann weniger sie als Gruppe und es steht nicht so sehr ihre Freundschaft als solche im Mittelpunkt; da fiele mir spontan eigentlich nur Altes Eisen von Stone ein, das ja aber auch... ein wenig von den Spielen abweicht [Bild: rote_zunge.gif] Die vorliegende Story hält sich im Gegensatz zu diesem natürlich viel enger ans Spiel und an den Kanon. Ein paar kleine Abweichungen mag es geben: Gorn hat ein Steinhaus spendiert bekommen, während im Spiel ja die Wassermagier die einzigen Steinhäuser des Neuen Lagers bewohnen, Sonnenaloe wächst jetzt auf stinknormaler Trollkacke, statt nur auf der eines Schwarzen Trolls, was, da es solche im Minental ja gar nicht gibt, für die Handlung wohl auch notwendig war, aber sonst ist das alles eng am Spiel.
    Womit wir sogleich bei einem Kritikpunkt wären, denn ich möchte sagen: teilweise zu eng. Nun bin ich als alter Nacherzähler der letzte, der ein Problem mit Nähe zum Spiel hat, aber hier bewegt sich alles teilweise ein bisschen ZU stark an dem, was wir alle schon kennen, finde ich, und es fehlt mir mitunter eine gewisse Kreativität in den Details, die die starre Spielwelt mit Leben füllen würde. Das wird gleich an der Anfangsszene mit Gorn deutlich: Da wird quasi eins zu eins das Spiel beschrieben, bis hin zu Torlof am Schleifstein, aber es kommt bei mir beim Lesen kein echtes Gefühl der Lebendigkeit auf, kein Gefühl, dass das nicht nur NPCs mit einem festen Tagesablauf sind. Auch bei den Gesprächen ist es ähnlich: Da erzählen sich dann zwei Dudes im Neuen Lager, dass die im Alten ja alle nur vor sich hingammeln und nie ausbrechen werden und dass die in der Sekte alle Spinner sind, aber gutes Sumpfkraut haben – der Dialog fühlt sich nicht wirklich echt an, nicht wie ein alltägliches Gespräch, das man mal eben mit seinem Kumpel führt, denn die beiden Kerle sind doch sicher schon lange genug in der Barriere, die wissen das doch sicher alles schon und müssen sich das nicht aufs Neue erzählen, als gäbe es jeden Morgen nichts anderes zu tun, als sich gegenseitig noch mal darin zu bestätigen, dass der Himmel ja übrigens blau und Regen nass ist. (Die Diskussion später in der Kneipe über die Gefährlichkeit von Bluthunden und Razors usw. ist da schon deutlich besser und auch lustig.) Und was noch schwerer wiegt: Teilweise scheint sogar die Spielmechanik übernommen, was gerade bei Kämpfen deutlich wird. Nicht nur nehmen Diego oder Gorn hinterher mal eben so Felle oder Krallen mit, als könnte man die einem toten Tier einfach aus dem Inventar nehmen und müsste die auch nirgends verstauen, die Kämpfe selber scheinen auch aus zig gegenseitigen Treffern zu bestehen, die erst mal dem Gegner nicht wirklich etwas ausmachen, als hätten beide Seiten Lebensenergie, die sie sich eben vollständig abziehen müssen. Da haben Diego und Gorn dann nach einem Kampf mit einem Snapperrudel eben überall blutige Schnitte und Kratzer. Sehen wir mal von ihrer Kleidung ab, die dann ja auch ziemlich hinüber sein müsste, wobei auch kein Heiltrank hilft, und überlegen nur, wie solche Kratzer zustande gekommen sein sollen: Entweder so ein Snapper erwischt einen oder nicht. Wenn er einen erwischt, dann wird er einen wahrscheinlich nicht nur ein bisschen mit den Krallen streifen und einem die Haut aufritzen, sondern dann wird er einem die Krallen oder Zähne voll ins Fleisch schlagen und in vielen Fällen ist man geliefert. Realistischere Kämpfe sind ziemlich schwer zu beschreiben, das stimmt, aber die laufen nun mal nicht ab wie in Spielen oder Filmen, sondern gehen meist ziemlich schnell und bestehen oft kaum aus mehr als aus einem Angriff von jeder Seite: Wer das erste Mal trifft, hat gewonnen, der andere ist tot. Denn so ein Treffer ist in der Regel dann eben auch ein richtiger Treffer und streift nicht nur irgendwie über die Haut – und ist er es nicht, dann hat man sich beim Versuch zu treffen in der Regel solch eine Blöße gegeben, dass nun der andere einen erwischt, wenn er nur ein bisschen was drauf hat. Gefallen hat mir Diegos Waranjagd am Anfang. Da dachte ich mir noch: Hey, da versucht mal jemand, nicht nur wildes Monstergeschnetzel wie im Spiel, sondern eine realistische Jagd darzustellen, mit Anpirschen, Abwarten, einem einzelnen Beutetier statt fünf oder so. Aber leider hast du solche Beschreibungen dann nicht durchgehalten, sondern bist bei der Action später eben auf die Spielmechanik verfallen.
    Aber zum Inhalt: Von der Grundidee her simpel (aber es muss ja auch nicht immer gleich um die Rettung der Welt oder so gehen), aber nett. Die vier Freunde suchen sich einen Treffpunkt. Deren Heimlichkeit fand ich ein bisschen übertrieben. Zwischen den Lagern herrscht doch kein kalter Krieg (oder höchstens zwischen Neuem und Altem), Verbindungen zwischen Angehörigen verschiedener Lager sind doch nicht verboten oder so (schon gar nicht für einen wie Diego, der immerhin Schatten ist und damit quasi ein Spion der Erzbarone; man selber kann ja bei Gomez gerade mit seinen verschiedenen Bekanntschaften punkten, wenn man aufgenommen werden will). Man braucht auch nicht immer einen guten Grund, um ein Lager zu betreten (schon gar nicht beim Neuen, wo die Banditen am Tor einen im Spiel ja gerade nicht aufhalten und danach gefragt sogar meinen, das sei ihnen viel zu stressig), der Held wird ja auch nicht jedes Mal gefragt, was er wolle. Im Neuen und Alten Lager laufen doch ganz frei und selbstverständlich Sektenanhänger rum, verticken Sumpfkraut, missionieren, ohne dabei irgendwelche Probleme zu kriegen, oder gehen in die Kneipe. Und im Alten Lager hängen sogar Leute aus dem Neuen Lager ab, sei es Kharim, um in der Arena zu kämpfen, oder Mordrag, der da ganz selbstverständlich Handel treibt, auch wenn das Thorus nicht passt. Wenn die jetzt beispielsweise mit Diego reden würden, würde das doch sicher nicht gleich Ärger geben. Nur im Sektenlager findet man keine Fremden, aber das liegt wohl auch weniger daran, dass die nicht willkommen sind (die sind da ja im Gegenteil sehr gastfreundlich und hoffen ja immer auf neue Mitglieder), sondern daran, dass es eben abgelegen und für Fremde nicht von Interesse ist (das einzig interessante da wäre das Sumpfkraut und das bringen die ja selber in die anderen Lager, dafür muss niemand dorthin kommen). Also bei Milten finde ich es noch nachvollziehbar, wenn Corristo nicht will, dass der ständig außerhalb der Burg rumschawenzelt oder sich mit dem Pöbel abgibt (auch wenn es etwas seltsam war, dass der ja offenbar von Miltens Gespräch mit Lester sofort oder vielleicht noch vor dessen Beginn wusste, da ja quasi umgehend Torrez auftauchte, um Milten zu Corristo zu rufen, der ja gar nichts anderes wollte, als ihn deswegen zurechtzuweisen), aber bei den anderen halte ich diese Heimlichkeiten für übertrieben, zumal sich mir da auch die Frage aufdrängt, wie die sich überhaupt je angefreundet haben sollten, wenn man mit Fremden ja gar nicht ins Gespräch kommt im Minental (es sei denn, sie waren schon vorher Freunde, was der Comic zwar so darstellt, aber na ja...). Aber gut, einen Treffpunkt braucht es trotzdem. Nur fand ich, dass das leider auch ein wenig zu sehr aus dem Nichts kam. Die treffen sich mal wieder – und die Betonung liegt eben auf „mal wieder“, denn es wird der Anschien erweckt, als wären die nicht erst seit gestern Freunde, sondern würden das schon lange so machen – und plötzlich wird geäußert, dass sie mal einen festen Treffpunkt bräuchten. Warum gerade jetzt? Warum ist das nicht beim letzten Treffen jemandem eingefallen? Warum nicht beim vorletzten? Hier wird zu deutlich, was in einer Geschichte eigentlich niemals deutlich werden sollte: Dass der Autor eben eine Handlung brauchte und entschieden hat, gerade jetzt die Geschichte zu beginnen. So was braucht doch einen Anlass. Wenn in Gothic 2 die Armee der Finsternis und der Avatar Beliars auftauchen, wird das ja auch erklärt: Der Schläfer hat sie gerufen und außerdem geschieht das immer, wenn sich die Sternbilder von Ochse und Krieger treffen. Stell dir mal vor, es hätte stattdessen einfach nur geheißen: Da sind Drachen, mach was! Man hätte sich doch gefragt: Schön und gut, aber warum kommen die Drachen ausgerechnet jetzt, um alles plattzumachen, warum haben sie nicht vor zehn Jahren schon angegriffen? Natürlich brauchte PB einfach eine Handlung und einen Gegner für Gothic 2, natürlich ist die Erklärung in dem Sinne auch nur ein Alibi, aber wenigstens solch eines braucht es für eine ordentliche Handlung halt.
    Aber gut, das Ziel ist gesetzt, die restliche Handlung der Geschichte steht damit im Prinzip. Dann hat die ganze Story für mich etwas Comichaftes, wirkt ein wenig wie ein Cartoon. Das betrifft die Handlung, die im Grunde ein simples Ziel hat (Schlüssel zurückbekommen), welches aber nur über andere Wege erreicht werden kann, die selbst wiederum Vorbedingen haben usw. (Information von Butch, die braucht wiederum den Trank, der wiederum die Sonnenaloe...), sodass das Ganze ein wenig künstlich in die Länge gezogen wird. Wobei die Handlung ja eh schon einigermaßen künstlich ist: Plötzlich tauchen da außerhalb des Orkgebiets irgendwelche Orks auf (der Orkfriedhof gilt ja eigentlich als lange verlassen, und dass die Templer da auf Orks stoßen, ist eine große Überraschung), die klauen den Schlüssel, aber sie werfen ihn nicht später einfach so weg oder nehmen ihn mit in ihr Dorf oder was immer und es macht sich auch keiner der Freunde Sorgen wegen solcher Möglichkeiten, sondern alle gehen ganz selbstverständlich davon aus, dass die Orks irgendwo außerhalb ihres Dorfes ein festes Lager für Tand haben, was dann auch tatsächlich der Fall ist, obwohl es für so was natürlich gar keinen Grund gibt. Aber nicht nur die Handlung selbst hat etwas von einem Cartoon, auch einzelne Szenen. Wie Lester da beispielsweise vom Ork kopfübergehalten wird und ihm sofort all seine Habseligkeiten aus den Taschen fallen. Kann ich mir prima als Zeichentrick vorstellen, aber so richtig ernst nehmen kann ich es nicht. Und wie bei einem Cartoon nicht unüblich, ist die Handlung auch ziemlich stark von der Doofheit der Hauptfiguren getragen, denn seien wir ehrlich: die vier Freunde sind schon ein ziemlicher Haufen Trottel. Wie die recht ziellos durch die Kolonie stapfen und mehr durch reines Glück einen Treffpunkt finden oder dann später quasi zufällig auf Butch kommen, wie Lester einfach das Treffen verpennt und dann den Schlüssel verliert, überhaupt, wie die da die Tür sonstwie verrammeln (offenbar gut genug, dass selbst der starke Gorn oder ein Feuerball Miltens sie nicht aufbekommen; mit Gewalt einzubrechen, wird ja auch einmal vorgeschlagen, aber ohne Nennung irgendeines Grundes einfach verworfen) und da all ihre Habseligkeiten reinpacken (was sowieso wenig nachvollziehbar ist; ja gut, die Sachen sind da vor Dieben in Sicherheit, aber dafür kommt man selber ja nicht mehr an sie ran, wenn man sie braucht, sondern nur noch bei den gemeinsamen Treffen, und Lester hat den einzigen Schlüssel, selbst wenn er den nicht verloren hätte, müssten die drei anderen also immer auf ihn warten, wenn sie mal kurz was von ihrem Krempel holen wollten)...
    Zwischendurch gibt’s auch noch kleinere Logikproblemchen, etwa dass Lester mit gerade mal 33 Stängeln Sumpfkraut zum Neuen Lager losgeschickt wird, was sich für so eine Verkaufstour doch kaum lohnen dürfte (zumal ja realistisch betrachtet nicht jeder nur wie im Spiel einen Stängel kaufen, sondern manch einer gleich ein paar haben wollen wird), es dann aber heißt, er habe fast jeden im Lager angesprochen, und tatsächlich wirkt, als wäre er nicht bloß bei dreißig Leuten oder so gewesen. Aber nicht die sind mein Hauptkritikpunkt, sondern die Beschreibungen: Die sind oft praktisch gar nicht vorhanden. Am Anfang macht die Story da mit der Gornszene (wenn die auch eben zu stark am Spiel orientiert ist) und Diegos Jagd noch eine ganz gute Figur, aber dann nimmt sie schnell ab und vieles wird da (auch noch in Sätzen, denen es oft an Varianz fehlt und die immer wieder die Struktur „X tat y“ haben) protokollartig runtererzählt. Ganz schlimm wird es, wo dann auch noch Spielsätze quasi eins zu eins übernommen werden. Gegen einen coolen Spruch aus dem Spiel habe ich gar nichts. Aber das Krautverteilen ist ja schon im Spiel selber einer der langweiligeren Parts, die Passage über Lesters Krautverkauf hätte nun wirklich nicht sein müssen, sie war ja noch obendrein für die Handlung völlig unwichtig, es hätte gänzlich gereicht, eben kurz zu schreiben, dass er den halben Tag mit Kraut gehandelt hat oder so. Auch Szenenwechsel geschehen sehr abrupt, sodass eben noch einer der Freunde irgendwo unterwegs ist und dann, ohne Übergang, ohne Beschreibung des Weges oder irgendwelcher Gedanken oder von irgendwas wieder mit den anderen Freunden redet, die sich auch nicht mal begrüßen, sondern sofort wieder bei der Sache sind. Wie gesagt, das hat etwas von Protokoll, als hätte da schnell das Wichtigste runtergeschrieben werden müssen, was die Freunde eben gemacht haben, aber nicht, als solle da wirklich eine Geschichte erzählt und beim Leser eine bestimmte Stimmung erzeugt werden. Darunter leiden dann auch die Freunde selbst, was bei einer Geschichte mit diesem Titel und diesem Thema vielleicht am schwersten wiegt, denn da findet praktisch keinerlei Charakterisierung statt: Diego ist der mit dem Bogen, Gorn der mit der Axt, Milten kann zaubern und Lester ist vielleicht noch ein Stückchen blöder und unfähiger als der Rest, mehr habe ich da jetzt nicht mitgenommen, was ihre Unterschiede angeht. In einer guten Geschichte sollte meistens klar sein, wer gerade redet, ohne dass es dabei stehen muss, weil man die Figur schon an der Art ihres Ausdrucks, an ihren Gedanken und Ansichten, an ihrem Humor usw. erkennt. Hier dagegen wüsste man nie, wer gerade spricht, wenn es nicht dastünde, und die meisten Sätze wären auch austauschbar, ein Einwurf Lesters könnte ebensogut von Milten, eine Idee Gorns von Diego kommen, ohne dass es irgendwie auffallen würde. Dabei wäre es gerade bei so einer Gruppe von mehreren Personen in einer Geschichte wichtig, dass jeder heraussticht und seine eigene Persönlichkeit hat, auch wenn das in der Tat nicht immer einfach ist und mit steigender Gruppengröße auch nur schwerer wird. Ich denke übrigens gar nicht, dass diese stilistischen Schwächen alle daher rühren, dass du es gar nicht anders kannst, denn es gibt dann immer mal wieder ziemlich gelungene Formulierung. Laido hat ja z.B. das mit Gorn und den Molerats zitiert, was ich auch prima fand und mir auch gut als PotM vorstellen könnte. Aber dieses Talent, was in solchen Sätzen zum Vorschein kommt, scheint halt oft nicht so zum Tragen gekommen zu sein. Das ist bei längeren Erzählungen auch anstrengender. Ich kenne das von mir selber so, dass ich gerade am Anfang einer neuen Geschichte noch sehr auf Details und einzelne Formulierungen achte und später dann dazu neige, eher routiniert runterzuschreiben, was natürlich schnell an der Qualität kratzen kann. Aber ich denke jedenfalls, die nötigen Anlagen hast du, um deutlich Besseres zu schreiben, die Geschichte ist auf keinen Fall schlecht, aber vieles geht einfach zu schnell und ist zu knapp geschrieben.
    Also insgesamt: Ein eigentlich nettes Thema für eine Story, auch ein paar nette Stellen, gerade zu Anfang, aber insgesamt dann doch zu viele Schwächen, um bei dieser Konkurrenz im Wettbewerb etwas reißen zu können. Aber lass dich von der Kritik nicht entmutigen, wir haben ja alle mal irgendwo angefangen und mit der Zeit immer mehr dazugelernt, und soweit ich das mitbekommen habe, ist das ja auch eine recht alte Story von dir, vielleicht kannst du es also längst besser (deine neuere Story habe ich mir noch nicht zu Gemüte geführt).

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    Sapere aude  Avatar von Jünger des Xardas
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    Jünger des Xardas ist offline
    Eins steht fest, „Rüdes Prügeln“, äh, ich meine natürlich „Heilung“ von Laido ist als Geschichte für El Toro absolut großartig (auch wenn ich deiner eigenen Einschätzung zustimme, dass „El Toro“ besser war, aber mehrmals eine auf jemanden zugeschnittene Geschichte zu schreiben, muss auch ziemlich schwer sein, ich selbst kriege es ja nicht mal einmal hin). Aber hier ist sie ja weniger als Wichtelgeschichte zu bewerten, sondern eben als Kandidat im Kurzgeschichtenwettbewerb.
    Nun, zunächst mal glänzt die Story immer wieder mit typischem Laidohumor und ist ganz einfach unheimlich lustig; ich musste mehrmals laut auflachen. Allein der erste Satz ist PotM-verdächtig, wie ich finde und mal ein WIRKLICH gelungener erster Satz. Zumindest finde ich „Das rüde Prügeln hatte eine lange Tradition in Khorinis.“ viel besser als „Ilsebil salzte nach“! Aber überhaupt das rüde Prügeln in seiner ganzen Absurdität, angefangen beim konsequent immer ausgeschriebenen Namen bis hin zur Tatsache, dass es einerseits als unorganisierte und regellose Hinterhofschlägerei dargestellt wird, es aber andererseits einen offiziellen Kampfplatz, Termine, Runden und all so was gibt, ist super. Ebenso Hannas Entschluss, eine räudige Hinterhofprüglerin zu werden (auch so eine Stelle, bei der ich herzlich lachen musste), wie überhaupt ihre ganzen lebenslangen Versuche, mal so richtig Ärger zu bekommen von ihren Eltern, die mal ziemlich cool waren (das mit der eintätowierten Rune, die dann auch wirklich zaubern kann, ist eine tolle Idee, wie ich finde, auch wenn das sicher sehr unpraktisch ist, da es ja nicht nur das Händeschütteln verhindern dürfte), mal wiederum zum Brüllen (wie sie erst das Kuschel- und dann das richtige Schaf ins Meer wirft, auch wenn letzteres natürlich gemein und absolut nicht in Ordnung ist!) und erklären ja ganz nebenbei noch Hannas Verbindungen zur Diebesgilde im Spiel. Oder das Jharkendarische mit der von den Erbauern selbst nicht recht verstandenen F-Konjugadron, das wohl jedem bekannt vorkommen wird, der mal mit der lateinischen Sprache in Berührung kam. Oder aber wie sie da nebenbei beim Kampf einen Apfel stibitzt, um ihn der Ratte an den Kopf zu werfen, was neben den rüdesten Prügeleien und mit diesen im Kontrast steht.
    Aber neben dieser Sorte abstrusem Laidohumor gibt es in der Geschichte auch noch einen anderen, der auf seine Weise noch viel absurder und der ebenfalls laidotypisch ist bzw. wohl auch immer mehr zum Laidomarkenzeichen wird, und das ist der morbide und groteske Humor des banalen Grauens und der selbstverständlich hingenommenen Verstümmelungen: Zumindest kann, wer von dem Messer in Hannas Schulter oder dem abgehackten Arm, den sie ja auch ziemlich locker wegsteckt, liest, nicht umhin, sich zu fragen, ob die Gute wohl mit Greg verwandt sein könnte.
    Aber die Geschichte hat neben der humorigen (ob es nun um laidoesken Klamauk oder um ebenfalls laidoeskes Gemetzel geht) noch eine ganz andere Seite, die ebenfalls oder umso mehr morbide und dabei geradezu verstörend ist. Sie ist von einer seltsamen Grundstimmung getragen, die das von dir gezeichnete Khorinis einzuhüllen scheint. Viele Dinge gehen dort vor sich, die mehr als nur seltsam sind, aber mit einer solchen Selbstverständlichkeit erzählt und dabei auch nicht im mindesten erklärt werden, dass da eine ganz eigene Welt entsteht, deren Bewohner diese Dinge einfach so hinnehmen. Dinge wie den Umstand, dass da offenbar jemand zur Schule geht, aber zugleich eine große Werft besitzt und sich schon auf seine Kinder vorbereitet und dann auch alt genug ist, um seine Lehrerin zu heiraten (das Besitzen der Werft und die Banditengefangenschaft in der Vergangenheit sprechen ja dafür, dass das der Monty aus dem Spiel ist, aber warum der nun Schüler geworden ist?). Und Dinge wie natürlich die Kinder selbst, die mit realen Kindern bis auf die Größe ja nicht viel gemein zu haben scheinen und bei denen es einem kalt den Rücken runterlaufen könnte; selten schien mir das Wort creepy so angebracht wie bei diesen Kindern, die man offenbar einfach aus dem Nichts und ohne Partner erhält, die auch irgendwie einfach da sind, ohne dass die Eltern eine besondere Bindung zu ihnen zu haben scheinen, und die so starr und regungslos die Grausamkeiten des rüden Prügelns verfolgen und dabei dann noch irgendwelche obskuren fremden Worte murmeln. Und während die Haupthandlung mit dem rüden Prügeln, um den Eltern mal einen Wutausbruch zu entlocken, ja eher lustig, wenn auch furchtbar grotesk ist, scheint sich da noch eine zweite Handlung im Hintergrund abzuspielen. Die seltsame Verbindung der Kinder mit dem rüden Prügeln, die mehrmaligen, irgendwie selbstverständlichen Verweise auf die „kinderlose Zeit“ (noch eine Erklärung der Umstände im Spiel, wenn man es denn eine solche nennen will), das hat etwas Mythisches und würde selbst dann das unheimliche Gefühl vermitteln, dass ganz Khorinis einer höheren Macht unterworfen ist, die seine Bewohner einfach passiv hinnehmen, wenn am Ende nicht noch das grüne Licht die Kinder wieder rauben und der Himmel etwas von Totenwache und Heilung verkünden würde – wobei ja auch wieder gar nicht erklärt, wieso das nun Hannas Verlobung mit Monty verhindern soll; sicher sorgt es erst mal für gehörige Ablenkung, aber auf Dauer betrifft das ja eigentlich nicht ihre Heiratspläne. Da ich bekanntermaßen sowieso ein miserabler Germanist bin, enthalte ich mich mal aller Deutung, am Ende greife ich doch nur komplett daneben. Aber auch oder gerade ungelöst geben diese Mysterin der Story eine interessante Note und besonders in der Mischung mit dem beschriebenen Humor ergibt das etwas ganz Eigenes, wie es hier im Forum nicht alle Tage zu lesen ist.

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    Thorus Geschichte von John

    Mit deinen heutigen Werken ist diese Geschichte absolut gar nicht zu vergleichen. Da fehlen die vielen Details, die Tiefe und die schönen Atmosphären.

    Thorus ist in dieser Geschichte wohl ein kleiner Antiheld, der seine Kräfte manchmal vielleicht nicht ganz unter Kontrolle hat. Während er Wache hält, kommt der ahnungslose Mud daher, der direkt von Scar angeblafft wird. (Genau so stelle ich mir das Spiel manchmal im Übrigen vor) .
    Thorus springt jedenfalls in die Bresche, verteidigt Mud und verprügelt Scar, den er irgendwie sowieso nicht richtig leiden kann. Aber irgendwie steckt hinter diesem Akt der Nächstenliebe ja doch etwas mehr, denn Thorus fühlt sich beim Anblick von Mud irgendwie an sich selbst erinnert.
    Dieser scheint die Miliz auf den Plan gerufen zu haben, sodass die Banditen, bevor sie Thorus töten können, in das Minenlager verfrachtet werden, um dort zu arbeiten.
    Dass Thorus dort auch direkt auf Mordrag losgeht, weil dieser ihn an Scar erinnert, finde ich ja etwas gewagt, sodass ich mir bei Mordrags letzter Frage ob Thorus nicht Hunger habe, gar nicht so sicher bin worauf das letzten Endes hinausläuft, aber vielleicht interpretiere ich da ja zuviel herein.

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    Sapere aude  Avatar von Jünger des Xardas
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    „Uns ward ein Irrlicht geboren.“ von Söldi beginnt erst mal mit der, wie ich dir ja schon sagte, gut gemeinten, aber gar nicht nötigen Erklärung, dass Jens der Jäger nicht Jens der Jäger aus Kap Dun ist, den man aus Gothic 3 kennt – gar nicht nötig, weil „man“ in diesem Falle wahrscheinlich eh nur uns beide umfasst und dem Rest hier von allen Gothic 3 NPCs doch höchstens der Kriegsherr Umbrak ein Begriff ist.
    Aber zur Sache: Wir haben es hier, wie ich als Forenfreudianer natürlich sofort bemerke, mit einer Geschichte zu tun, die die tiefe Sehnsucht nach Rückkehr in die Geborgenheit des Mutterschoßes und nach Flucht vor den Schrecken des Lebens darstellt bzw. mit einem Protagonisten, der eindeutig vom Thanatostrieb bestimmt und von tiefer Todessehnsucht getrieben ist. Ebenso gut kann ich natürlich mit Eliade eine archetypische Erzählung von dem Bestreben nach Rückkehr in den Mittelpunkt – der See ist natürlich eine klare axis mundi, Ort einer in illo tempore, in Jens’ seliger und geradezu mythisierter Jugend, geschehenen Hierophanie, Ort des Auftauchens der Irrlichter –, nach mystischer Überwindung der profanen Welt und Vereinigung mit dem Heiligen in dieser Geschichte erkennen, wobei Jens der Jäger, schon zuvor ausgezeichnet durch seine außergewöhnliche und auch durch sein oberkörperfreies Jagen unterstrichene Naturverbundenheit, ein sich auf geistige Reise Begebender und durch diese Initiation zum Schamanen Werdender ist. – Aber ich will solche Späße mal El Toro überlassen. Also zur Sache:
    Sprachlich gibt es natürlich diverse Schnitzer und auch einige Fehler, die sich durch die ganze Geschichte ziehen, wovon am deutlichsten natürlich das Problem mit den Zeitformen ist. Standarderzählform in deutschsprachigen Geschichten ist eigentlich das Präteritum. Du scheinst es hier irgendwie mit dem Präsens versucht zu haben. Kann man machen, aber ich würde eine solche stilistische Abweichung vom Standard nur dann vornehmen, wenn sie auch irgendeinen tieferen Sinn hat und diese Form durch den Inhalt gerechtfertigt ist. Hier kann ich für diese Entscheidung keinen rechten Grund erkennen und deshalb wirkt das Erzählen in der Gegenwart beim Lesen nur seltsam. Zumal du das ja auch nicht komplett durchgehalten hast, sondern dich teilweise wieder in den Zeitformen verhaspelst, was es nicht besser macht. Andere Fehler hat es auch, beispielsweise Probleme im Umgang mit dem Genitiv eines auf S endenden Namens wie Khorinis (man schreibt Khorinis’). Oder dass du „bat“ für die Vergangenheit von „bieten“ hältst (die wäre „bot“, „bat“ ist die Vergangenheit von „bitten“). Aber ich mache mir jetzt nicht die Mühe, diese Fehler alle einzeln rauszuschreiben. Viele wurden dir ja eh schon genannt. Und wenn du magst, können wir die Story gerne mal gemeinsam durchgehen und ich erkläre das jeweils. Gleiches gilt für Sachen, die zwar nicht direkt Fehler sind, wo aber zu merken ist, dass noch ein gewisses Gespür für die richtige Formulierung fehlt, das vor allem auch Übung braucht, um sich weiter zu entwickeln, etwa wo es heißt, dass die Irrlichter in den See rein fliegen, was zwar grammatikalisch korrekt ist, aber gar nicht in die Stimmung der Szene passt und aus dieser herausreißt, während ein viel sanfteres herein Fliegen deutlich besser gepasst hätte.
    Ich will mich also stattdessen lieber zum Inhalt äußern. Der weist von Anfang bis Ende immer wieder zahllose Absonderlichkeiten auf. Die treten vor allem im Zusammenhang mit Jens‘ Jagdgewohnheiten (siehst du? so macht man das) auf. Warum es nachts irgendwie sicherer oder leichter sein sollte, zu jagen bzw. man da eher vor Schattenläufern sicher sein sollte, die doch eher nachtaktiv zu sein scheinen, weiß ich z.B. nicht. Auch die ganze Sache mit dem Feuer, in dessen Schein Jens immer jagt, wirkt seltsam. Mal abgesehen davon, dass das doch sicher die Tiere eher vertreibt bzw. vor ihm warnt, scheint das ja keine Fackel, sondern ein festes Lagerfeuer zu sein – und von dessen Schein entfernt er sich nie bei der Jagd? Dann hat er aber nur einen sehr kleinen Radius, um Beute zu finden, zumal im Wald, wo das Feuer ja schnell hinter den Bäumen verschwinden dürfte. Da frage ich mich, wie er in so einem kleinen Gebiet fünf Wölfe und drei Keiler gefunden haben will. Überhaupt eine ziemlich krasse Zahl. Macht der in jeder Nacht so viel Beute? Das würde im Monat 150 Wölfe machen, im Jahr dann 1800 – ich habe ja keine Ahnung, wie viele Wölfe in so einem Wald leben, aber ich finde, es sollte dringend mal jemand den Artenschutz verständigen. Auch dass er die Viecher alle im Schlaf getötet hat, ist beachtlich. Der kann sich nicht nur an schlafende Wölfe oder so ranschleichen, nein, vorausgesetzt, die schlafen nicht alle einzeln, sondern im Rudel, kann er die noch einen nach dem anderen abmurksen, ohne dass die übrigen wach werden. – Vielleicht sollte man den Artenschutz doch nicht verständigen, sondern diesen Wölfen lieber den Darwin Award verleihen; wer so doof und so unfähig ist, zu überleben, der verdient es ja auch irgendwie, auszusterben #darwin #hitler #leistungmusssichwiederlohnen Am seltsamsten ist natürlich das homoerotische Detail, dass Jens immer mit nackter Brust auf die Jagd geht, welches erst recht spät, aber mit einer völligen Selbstverständlichkeit offenbart wird. Umso seltsamer ist das, als es ja auch noch heißt, er gehöre „zu der Gruppe von Jägern, die gerne mal oberkörperfrei jagen geht“, als gäbe es da ganz viele und als wäre das etwas, was eben viele Jäger so machen. Das ist auch ein Detail, das so völlig aus dem Nichts kommt und gerade aus dieser ansonsten (dazu gleich mehr) schönen Szene herausreißt. Dabei ist seine Kleidung ansonsten sogar ganz stimmig beschrieben. Die Snapperlederhose, der Hut mit den Schattenläuferohren, das passt – und dann rennt der Knilch da eben oben ohne durch die Botanik. Das könnte in anderem Kontext ja ziemlich witzig sein. Aber hier liegt, wie ich dir schon sagte, ein Problem deines Erzählens: Eine gewisse Unsortiertheit in Bezug darauf, was du da eigentlich für eine Geschichte erzählen willst. In einer lustigen und klamaukigen Story hätte das ein klasse Gag sein können. Diese Story hier hat ansonsten ja aber einen eher ernsten Ton und deshalb habe ich diesen Witz gar nicht als solchen wahrgenommen – weil eben ein Witz an dieser Stelle gar nicht gepasst hat –, sondern auch den als etwas Ernstes gelesen – und mich dann entsprechend gewundert. Also: Man sollte als Autor immer wissen, was für eine Geschichte man eigentlich erzählen will und was entsprechend in diese hineinpasst und was nicht. Natürlich muss es auch in einer ernsthaften Geschichte nicht ganz verkrampft zugehen und kann auch mal lustige Stellen geben, aber diese sollten dennoch ins Gesamtbild reinpassen und mit diesem nicht brechen. Das heißt, selbst Stilbrüche können in bestimmten Erzählungen ihren Sinn haben, aber dann sollten sie wohlüberlegt sein und eine klare Intention haben, die über das bloße Platzieren eines Gags hinausgeht.
    Was den eigentlichen Inhalt der Geschichte angeht, hätte Jens sich natürlich nicht sein Leben lang fragen müssen, wie Irrlichter geboren werden, sondern er hätte einfach einmal zu Vatras gehen müssen, der ihm erklärt hätte, dass Irrlichter magische Wesen sind, die in magischem Erz leben und mit diesem verbunden sind, weshalb man sie sich eben nutzbar machen kann, wenn man ein Amulett aus diesem Erz fertigt, weshalb sie aber auch wahnsinnig und aggressiv werden, wenn man sie von ihrem Erz trennt. Aber gut, so was weiß außer mir ja eh keiner und der Story tut das auch gar keinen Abbruch. Tatsächlich finde ich die Idee hinter dieser sehr schön. Und damit meine ich nicht einfach die, dass sich da ein Mensch in ein Irrlicht verwandelt, was derart plump ausgedrückt nicht viel hermacht, sondern das Thematische und die Motive, die du in diese Story eingeflochten hast. Jens’ lebenslange Sehnsucht nach Licht und Wärme, seine frühe Faszination mit den Irrlichtern, die ihn quasi schon immer für diese Verwandlung vorherbestimmt hatten. Es verwandelt sich eben nicht irgendein Mensch in ein Irrlicht und es konnte auch nicht irgendein Mensch sein, es musste genau dieser sein. Damit käme ich aber auch in die Nähe meines Hauptkritikpunktes an der Story, der schwerer wiegt als einzelne stilistische oder sprachliche Probleme. Es kommt durchaus Stimmung auf. Gerade dieser Tanz der Irrlichter ist sehr schön und atmosphärisch beschrieben. Aber insgesamt begegne ich hier eher dem Phänomen, das sich gerade bei noch ungeübten, aber dabei doch nicht einfach schlechten Autoren öfter einstellt (und das übrigens auch meinen eigenen Geschichten nicht fremd ist): Es ist zwar irgendwie zu spüren, was der Autor eigentlich wollte, aber es ist eben noch nicht wirklich da. Ich denke, diese Story hätte, auch als Kurzgeschichte, etwas umfangreicher sein sollen. Womit ich nicht deine Sorgen ansprechen will, sie sei für eine Story zu kurz (eine Story kann sogar noch kürzer sein, nur vielleicht eben nicht gerade diese), und auch nicht ausdrücken will, dass du da noch mehr Zeit durch Wiederholungen oder so hättest schinden sollen. Aber da nun einmal Jens im Zentrum steht und es letztendlich nur um diesen, seine Sehnsucht und seine Verwandlung geht, hätte auf ihn und seine Gefühlswelt viel stärker eingegangen werden sollen, was zugegeben gerade für einen Anfänger keine leichte Aufgabe ist. Dass er da einfach dem Irrlicht von seinem Feuer weg folgt, wirkt zunächst kaum nachvollziehbar, irgendwelche Verweise auf Jens’ Lebensthemen und –wünsche oder die Offenbarungen über seine Kindheit kommen zu spät (und sind ja teilweise einfach nicht ausführlich genug, beispielsweise wäre es vielleicht gut gewesen, diese Kindheit, die damaligen Begegnungen mit Irrlichtern, und was diese in Jens auslösten, viel genauer zu schildern, um den Bogen zum Jetzt zu schlagen und die Verwandlung nachvollziehbarer zu machen). Kurz und gut: Es hätte von Anfang an deutlicher werden und die ganze Zeit über eine Rolle spielen sollen, dass es für Jens ein großes Lebensthema gibt: Die Geborgenheit und Sicherheit. Es hätte vielleicht geschildert werden sollen, was für ein einmaliges Erlebnis es war, als Kind die Irrlichter zu treffen, dass ihn das nie wieder losgelassen hat und dass er entsprechend nun, als er endlich wieder eines sieht, ganz aufgeregt und bezaubert ist. Es hätte dargestellt werden können, dass er sich unter Menschen nie wohl fühlte, dass er vielleicht deswegen allein in der Wildnis lebt und ein Jagderlebnis sucht, bei dem er mit der Natur und seiner Beute möglichst eins ist, dass ihm aber auch hier noch etwas fehlt, dass da immer eine Finsternis und eine Kälte, ein tieferes Bedürfnis nach echter Wärme und immer und immer wieder die Erinnerung an die Irrlichter damals und deren magisches Licht ist... Wenn du es geschafft hättest, wirklich in Jens’ Kopf und Fühlen einzudringen, uns wirklich zu beschreiben, was Jens für einer ist, und wirklich deutlich zu machen, dass ihm der Weg zum Irrlicht quasi schon immer vorherbestimmt war und dass es für ihn wirklich natürlich und richtig ist, dem Irrlicht zu folgen und dann am Ende in den See zu steigen, dann hätte das eine ziemlich gute Geschichte und vielleicht sogar der Wettbewerbssieger sein können. So hat sie schöne Elemente, bleibt aber selbst von den handwerklichen Schwächen abgesehen hinter denen von John und Laido zurück.
    So, und jetzt warte ich auf Johns nächstes Nymphenburgkapitel. Ich sehe es schon ganz lebhaft vor mir: „Jens gehörte zu der Gruppe von Jägern, die gerne mal unterkörperfrei jagen geht“, sagt aber ständig „no homo“, vergießt künstliche Tränen, hat in der letzten Nacht 346 Schattenläufer, 799 Snapper und 16542 Wölfe erlegt, folgt dann einem Irrlicht, ist von dem herrlichen Tanz der Lichter ganz bezaubert, folgt ihnen in den See – und ersäuft.

    Edit: Ajnif hat mir den Fünfachpost kaputtgemacht, das ist wieder typisch, wie die Mods hier auf uns kleinen Usern rumhacken!

  15. Beiträge anzeigen #15
    Sapere aude  Avatar von Jünger des Xardas
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    Zitat Zitat von Jünger des Xardas Beitrag anzeigen
    Edit: Ajnif hat mir den Fünfachpost kaputtgemacht, das ist wieder typisch, wie die Mods hier auf uns kleinen Usern rumhacken!
    Trotzdem kriegt Ajnif natürlich einen Kommentar zu "Verlangen", wenn ich so viel zu der Story auch gar nicht sagen kann. Stilistisch ist nicht viel auszusetzen. Es ist eine Weile her, dass ich etwas von dir gelesen habe, ich kann gar nicht recht sagen, ob es an meiner Erinnerung liegt oder an dir und daran, dass du tatsächlich besser geworden bist, will aber gerne von letzterem ausgehen, wenn ich sage: was ich früher von dir gelesen habe, war auch schon gut geschrieben, das hier kommt mir aber noch mal ein gutes Stück besser vor. Gerade die Beschreibungen der Frauen, von denen der Protagonist so besessen ist, und seiner verqueren Selbsttäuschungen bezüglich dieser sind gelungen.
    Aber zur Handlung: Da mordet also jemand Frauen, wohl immer in dem Glauben, es sei ein und dieselbe und er sei in diese verliebt und führe mit ihr eine Beziehung, wobei er das Weglaufen, das Wehren seiner Opfer usw. als Spiel und Neckerei interpretiert. Ich meine, Ewek hätte in seinem Kommentar den Protagonisten als Arschloch bezeichnet. Das dürfte das Understatement des Wettbewerbs sein. Arschloch ist nicht so recht, was mir da als erstes in den Sinn kommt, eher geistesgestört oder so. Aber wie dem auch sei, der von mir schon genannte Clou der Sache wird einem aus meiner Sicht etwas zu deutlich aufgedrückt. Dass da irgendwas nicht stimmt mit dieser Liebe, von der der Typ da faselt, das ist doch recht schnell bemerkbar. Es wirkt ja gleich unglaubhaft und damit verdächtig, dass der sich da einfach so zu einer Fremden an den Tisch gesetzt haben und die das voll in Ordnung und normal gefunden haben soll. Vor allem aber die wechselnden Haarfarben geben dann ja den entscheidenden Hinweis. Und das fand ich ein wenig zu deutlich bzw. zu sehr auf das Erkennen des Lesers hin konstruiert, denn da werden ja alle Haarfarben abgeklappert. Konnte der sich nicht mal zwei Blonde oder zwei Rothaarige oder so als Opfer auswählen? Ich denke, hier wäre besser gewesen, auch andere Hinweise als nur die Haarfarbe zu bringen (teilweise wurde das ja getan) und im Ganzen etwas subtiler zu arbeiten, sodass man beim Lesen schon etwas genauer aufpassen muss. Dass die Blonde plötzlich rothaarig wird, das merkt ja nun wirklich jeder, der beim Lesen nicht gerade schläft. Vielleicht hätte man mehr auf Sachen eingehen sollen, die zunächst noch nicht sicher auf verschiedene Frauen hinweisen: Wechselnde Frisuren, wechselnder Kleidungsstil, und ansonsten mehr Feinheiten wie die Art des Gangs oder des Lächelns beschreiben oder mal andeuten sollen, dass eine Frau Rechtshänderin ist, um sie dann später was mit der linken Hand machen zu lassen, Dinge eben, die nicht so sehr ins Auge springen, wie eine geänderte Haarfarbe.
    Das ist aber eher Kritik auf hohem Niveau. Mein grundsätzlicherer Kritikpunkt, der dann im Wettbewerb auch den Ausschlag gegen diese Geschichte gibt, richtet sich eher an das Ganze: Wenngleich die Story gut geschrieben war und ich mich nicht gelangweilt habe, bleibe ich doch ein wenig unbefriedigt zurück und frage mich so ein bisschen, warum ich das jetzt lesen sollte. Ich nehme aus der Geschichte nicht so recht irgendetwas mit. Man kann ja meinetwegen auch gerne über wahnsinnige Mörder schreiben, da regen sich bei mir keine Befindlichkeiten gegen, aber es sollte, ich weiß auch nicht, etwas dabei rumkommen. Eine wirkliche Handlung, bei der man mitfiebern könnte, gibt es ja nicht, die Story ist ja auch enorm kurz. Die Enthüllung, dass es hier nicht um eine intensive und romantische Liebe, sondern um Wahnsinn und Mord geht, könnte ein schockierender Twist sein, das Ganze wird aber, wie gesagt, zu schnell deutlich, sodass eine wirkliche Wendung oder Überraschung ausblieb. Und der Protagonist selber bleibt auch völlig uninteressant, weil er halt „nur“ gestört ist. Man könnte ja über so eine Figur schreiben und eben versuchen, wirklich in ihre Psyche einzudringen, eine Studie ihres Charakters und ihres Wahnsinn zu schaffen, und das könnte auch ziemlich interessant sein (ich schätze ja „psychologische“ Autoren wie Schnitzler oder so, auch wenn ich als alter Nietzscheaner die Regel für interessanter als die Ausnahme halte und wohl lieber in die Psyche eines Durchschnittsmenschen als in die eines Psychopathen eindringen würde, was ja Massenmord gar nicht ausschließen muss, wenn man mal an die Durchschnittstypen bei den Nazis denkt; aber ich wäre schon auch für einen Einblick in die Gedankenwelt eines Verrückten zu haben, wenn der gut gemacht wäre), aber davon ist nicht viel vorhanden und dafür ist die Story wohl auch einfach zu kurz.
    Daher: Handwerklich durchaus überzeugend, inhaltlich aber zwar nicht schlecht, aber irgendwie... ja, eben unbefriedigend und ohne einen wirklich bleibenden Eindruck zu hinterlassen.

  16. Beiträge anzeigen #16
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    Ende von Laidoridas

    Das ist wohl die mysteriöseste Geschichte, die in dieser Kategorie angetreten ist und tatsächlich werde ich gar nicht so wirklich schlau aus ihr.

    Eigentlich wird ja gar nicht so viel gesagt, also jedenfalls nichts Neues. Garond scheint jedenfalls durch seinen Glauben etwas größenwahnsinnig zu sein und metzelt in diesem Wahn seine eigenen Leute nieder. Was da wabberndes aus Hände herausfließt erschließt sich mir nicht, aber vielleicht ist es ja der göttliche Wille, der wabbernd durch Garond zum Vorschein kommt. Garond stellt sich letzten Endes dem Feind und plötzlich ist innos nicht mehr wichtig oder doch oder nicht. Letzten Endes hat mich das Ende ziemlich verwirrt, obwohl mir dieses mysteriöse doch recht zusagt

  17. Beiträge anzeigen #17
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    Ajnif ist offline
    Unser Star für Götterdämmerung von Olivia ist wohl eine Geschichte, die ich aufgrund der Tatsache dass ich Gothic noch nie gespielt habe, wohl besser nicht hätte lesen sollen .

    Tatsächlich gefällt mir die Geschichte trotz dem Aufzeigen gewisser Fehler im Spiel ziemlich gut. Einzig Lena konnte die komplette Gehirnwäsche durch Jowood verhindern, was seine Vor-und sicher auch seine Nachteile hat. Schließlich muss der Erzähler sich mit einem Mal im Körper einer Frau zurechtfinden und das in einem Aufzug, der für die Spielwelt vielleicht etwas unvorteilhaft ist.
    Ich weiß nicht wie dieser Streit zwischen Xardas und dem Helden ausgegangen ist, aber ich denke Lenas Anwesenheit hat in diesem Moment nicht wirklich viel geändert. Schön ist natürlich, dass sie in die Zukunft voraussehen kann, weil sie Spielinhalte sehr gut kennt. So stiefelt Lena nund mit dem Helden durch die Welt, um Empfehlungsschreiben zu besorgen, sich mit seltsamen Anführern herumzuschlagen, die mit ihr ins Bett steigen wollen.
    Der arme Tahert muss dann auch gleich noch sterben, sodass Barnabas seine Kühe zugesprochen bekommt. Als der Held Lena dann die Krone aufsetzt, bin ich mir sogar ziemlich sicher, dass er etwas für sie empfindet und zwischen den Beiden noch etwas laufen könnte.
    Und plötzlich trifft Lena auf den Boss, denn so kommt es einem vor, als sie auf das Wesen trifft, welches JoWood beherrscht.
    Schade, dass die Geschichte danach so schnell ein Ende findet.


  18. Beiträge anzeigen #18
    hokuspokus 
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    Der Wettbewerbsbeitrag von Söldi in Kategorie vier.

    Ich habe bereits vorher deine Geschichte zu den Irrlichtern gelesen, die mir stilistisch dann doch etwas besser gefallen hat.

    Sprachlich schwimmst du immer zwischen der Gegenwart und der Vergangenheit, was sich nicht immer besonders schön liest.

    In deiner Geschichte geht es um Takeshi, der sich auf den langen Weg nach Myrtana macht. Obwohl du immer wieder mit kleinen Einzelheiten aufwartest, wie der Schiffsreparatur oder dem Kampf gegen die Lurker, kann mich die Geschichte nicht ganz in ihren Bann ziehen.
    Das Treffen mit Alina, die Takeshi darüber in Kenntnis setzte, dass Celine ihn unbedingt sehen möchte, ist nun nicht grundsätzlich schlecht. Mir gefiel, dass du von ihrer lieblichen Stimme erzählt hast. Umso mehr tut es mir leid, dass ich von dem Rest des Gesprächs beinahe nichts behalten habe.
    Die beiden machen sich dann auf den Weg zu Celine und zu einem göttlichen Artefakt.
    Bei den beiden Männern auf der Straße, war ich mir direkt zu Beginn nicht sicher, ob es sich dabei nicht um eine Falle handelt. Während Takeshi hinterrücks erschlagen wird, hat er keinen anderen Gedanken als den, wie schön es gewesen wäre Alina bis zum Ende rufen zu hören. Das finde ich dann doch etwas seltsam. Wenn man erschlagen wird, dann ist das so und ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass man in diesem Moment überhaupt an irgendetwas entdeckt, weil es in der Regel einfach zu schnell geht.

    Als Takeshi erwacht, ist Alina verschwunden und meine Vermutung bestätigt sich direkt. Der Angriff ist von den Banditen geplant gewesen. Die Ansicht, dass man Weib und Schwert zurückholen muss, wenn man beides verloren hat, finde ich sehr löblich. Wobei ich in dem Moment wohl weniger an mein Schwert und nur an Alina gedacht hätte.

    Doch Takeshi kommt gar nicht dazu Alina zu retten, sie hat sich ganz alleine aus den Fängen der Banditen befreit. Das finde ich persönlich ziemlich schade. Vor allem, da du im vorangegangenen Post viel über Alina und den Wunsch sie zu retten geschrieben hast, hätte ich mir gewünscht, dass dem auch passiert wäre.
    Der Rest der Reise scheint mir dann doch ziemlich kurz. Alina geht einkaufen, sie müssen noch einige Lurker beseitigen, doch viel passiert da einfach nicht. Am Ziel angekommen verabschiedet Alina sich von Takeshi und sie verschwindet.
    Doch statt auf Celine zu treffen, begegnet Takeshi seinem Bruder. Die Wiedersehensfreude ist eher gering und es wird erklärt, wieso Takeshi seine Familie damals verlassen hat.
    Takeshi soll also Schuld am zugrunde gehen seiner Familie sein. Für jeden wäre das wohl erst einmal ein Moment wo er schlucken müsste, nicht aber für Takeshi. Brüderliche Liebe ist zwischen den beiden jedenfalls nicht vorhanden und sein Bruder geht sogar so weit ihn töten zu wollen. Dass er seine Kraft durch Takeshis Amulett besitzt, bemerkt dieser sofort und freut sich bereits dieses wieder in seinen Händen halten zu können.

    Da dies deine erste Geschichte ist, will ich gar nicht so viel Kritik ausüben. Natürlich hat sie ihre Höhen und Tiefen, Stärken und Schwächen und bestimmt gehört sie nicht zu den besseren Geschichten die ich bisher gelesen habe, aber es ist nun einmal dein erstes Werk, das du aufgrund des SnB sogar noch unter Zeitdruck schreiben musstest. Dafür ist es dir durchaus gelungen einen Handlungsstrang aufzubauen, auch wenn vielleicht nicht alles mögliche herausgeholt wurde. Aber ich weiß ja selber wie es mit eben diesen Geschichten ist, die man unter Zeitdruck schreibt. Die schlechteste Geschichte in Kategorie ist deine jedenfalls nicht.

  19. Beiträge anzeigen #19
    hokuspokus 
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    Ajnif ist offline
    Der Namenlose feat. Bruce Darnell von Oblomow

    Ich weiß gar nicht wieso alle diese Geschichte so madig machen , sie ist doch total super!

    Alleine wie Bruce in das leben das armen und noch ahnungslosen Helden kommt, muss doch gefeiert werden. Ich denke, wenn der Held gewusst hätte in welche Schwierigkeiten er durch Bruce kommt, hätte er das jämmerliche Weinen des hochgewachsenen Mannes einfach ertragen. Aber, wenn man Bruce aus dem Fernsehen kennt, weiß man ja wie emotional dieser ganze Heulakt ist und dass es dabei gar nicht so einfach ist mit dem armen Bruce zu fühlen, sodass es nicht verwunderlich ist, dass der Held Bruce dann mitnimmt. Wer weiß, mit wem er sonst Probleme bekommen hätte.

    Auf dem Schiff gibt es dann direkt die ersten Schwierigkeiten. Bruce eckt mit seiner etwas anderen Art dann doch ziemlich an, wer hätte das gedacht. Dementsprechend häufig streckt Gorn ihn dann auch nieder. Natürlich sind die ganzen Situationen ziemlich überspitzt, ich denke schon, dass Bruce im wahren Leben vielleicht etwas mehr isst und dennoch nicht direkt die nächste Möglichkeit sucht, um sich von dem gerade gegessenen wieder zu entledigen.

    Als sie dann in Irdorath ankommen, geht der Held alleine seines Weges und auch Bruce sucht sich seinen Weg vom Schiff. So oft wie er bereits verprügelt würde, hätte ihm das vielleicht gar nicht so leicht fallen dürfen und man kann nur munkeln, was Bruce auf Irdorath zu suchen hat.

    Letzten Endes treffen Bruce und der Held wieder aufeinander und alles soll sich in einem epischen Bossfight alla Bruce entscheiden. Da werden knappe Höschen angezogen und der Held wackelt über den Laufsteg. Man kann nur erahnen wie heiß dieser Anblick gewesen sein muss, dass der Held am Ende sogar gewinnen konnte.

    Ick mögen die Geschickte irgändwie, kann ich da nur sagen, die Satire gefällt mir doch recht gut, denn als solche sollte diese Geschichte wohl betrachtet werden.

  20. Beiträge anzeigen #20
    Deus Avatar von John Irenicus
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    John Irenicus ist offline
    Zitat Zitat von Jünger des Xardas Beitrag anzeigen
    Zunächst mal möchte ich die Darstellung der Molerat-Welt loben. Wenn wir endlich mal über die beste Tierstory abstimmen würden, ich bin sicher, dass du auch da mit dieser Geschichte sehr gute Karten hättest. Solche Tiergeschichten sind ja nie ganz einfach. Einerseits sollten die Tiere bitteschön schon ein wenig wie Tiere wirken und nicht so sehr vermenschlicht sein, dass man sich fragen muss, warum eigentlich noch keines von denen das Rad erfunden hat und angefangen hat, ein Haus zu bauen. Andererseits muss ein gewisses Maß an Vermenschlichung natürlich auch einfach sein, da einerseits sowieso kein Mensch wirklich aus Tierperspektive schreiben könnte und da andererseits wohl auch kaum eine für Menschen lesbare Geschichte rauskäme. Und dann will man die Tierheit der Protagonisten auch nicht unbedingt dadurch simulieren, dass man die als besonders unwissend darstellt und allem und jedem irgendwelche komischen beschreibenden Namen gibt, auf die kein Kleinkind je käme, was meist eher etwas albern und peinlich als wirklich gelungen ist (ich denke da an so was wie die Dinos in einem Land vor unserer Zeit, die zu Regen Himmelswasser sagen und die Sonne große leuchtende Scheibe nennen oder so). Ich finde, du hast da eine sehr schöne Balance gefunden. Das eigene Erleben der Tiere wird durchaus herausgestrichen, etwa gleich zu Anfang durch die Stunde des Feuers oder später durch den Totmacher, aber es artet nicht ins Lächerliche aus.
    Ja, dankeschön! Das hätte ich ja gar nicht mal als so gelungen aufgefasst, und ich wage mal zu behaupten, dass im Ernstfall einer Tiergeschichtenkategorie gerade unter dem Aspekt "Tierperspektive" deutlich bessere Sachen bei herumkämen. Ich habe das ja wirklich so ganz zaghaft gemacht, und wie du schon den "Totmacher" erwähnst, wusste ich da tatsächlich nicht, ob das nicht schon zu albern ist. Aber dir scheint es so ja zugesagt zu haben! Ich habe da versucht, wirklich nur denjenigen Sachen, die ganz spezifisch menschlich sind und auch nur von Menschen benutzt werden, einen Namen zu geben oder sie eben wie Kais Hut zu umschreiben. Aber wenn man sich die Geschichte genauer durchsieht, hätte man das sicher noch konsequenter oder besser machen können. Aber wie gesagt, da es dir ja gefallen hat, ist ja alles prima.

    Zitat Zitat von Jünger des Xardas Beitrag anzeigen
    Das einzige, was mir in diesem Zusammenhang gar nicht gefallen hat, war die Sache mit Krahoh (toller Name allerdings, wie überhaupt die Tiernamen sehr stimmig und irgendwie passend wirken, wie ich finde, dieser hier aber ganz besonders). Denn das war das einzige, was für mich herausstach als wirklich menschlich und nicht tierisch. Dass da etwas faul ist, war ja spätestens klar, als beiläufig erwähnt wurde, dass der angeblich gerade umgefallene Baumstamm voller Pilze und Moos ist, und die Implikation ist wohl die, dass die Wölfe Krahoh das Auge ausgekratzt haben und er seine Haut durch den Verrat an den Molerats gerettet hat. Aber mal abgesehen davon, dass ich es komisch finde, dass zwischen dem Verlust seines Auges und der Falle noch mal so viel Zeit vergeht – warum sollten denn die Wölfe so lange auf ihr Futter warten? –, und dass ich mich frage, was Krahoh die Garantie gibt, dass er nicht auch sofort dran glauben muss, jetzt wo es sich mit seinem Nutzen hat, da ja drei Molerats sicher nicht lange ein ganzes Wolfsrudel ernähren werden, ist das halt einfach kein tierisches Verhalten. Wölfe zwingen keine Beutetiere, andere Beutetiere in die Falle zu locken, die jagen einfach. So eine Falle funktioniert nur bei eindeutig anthropomorphisierten Tieren und das ist, finde ich, ein Stilbruch im Gegensatz zur restlichen Geschichte.
    Dass dieser Verrat Krahohs einerseits und diese Nötigung durch die Wölfe andererseits hunderprozentig menschliche Verhaltensweisen sind, das sehe ich auch so, da gebe ich dir recht. Ich fand das dann aber auch einfach zu interessant für die Geschichte, als dass ich es mit einem "Nee, sowas machen Tiere nun wirklich nicht" hätte fallen lassen wollen.
    Was die Zeitspanne zwischen dem Verlust des Auges und dem Verrat angeht: Die hier beschriebenen Molerats müssen ja nicht die einzigen sein, die von Krahoh auf Geheiß der Wölfe in die Falle gelockt wurden. Es ist in der Geschichte natürlich nicht beschrieben, aber ich habe mir das schon so gedacht, dass Krahoh so etwas schon länger tut, halt mit anderen Tieren die er irgendwie kennt. Und nun sind eben seine Moleratfreunde dran (die er womöglich sogar erst jetzt ans Messer liefert, weil er das vorher eben unbedingt vermeiden wollte, jetzt aber keine andere Wahl mehr hatte, weil ihm die Opfer ausgegangen sind). Wie realistisch das nun ist, dass Krahoh da so eine lange Zeit immer mal wieder andere Tiere sozusagen ausliefert, naja gut, darüber könnte man trotzdem streiten. Aber es ist jedenfalls nicht so gedacht, dass die Wölfe irgendwie auf was warten mussten oder dieser Verrat jetzt die erstmalige und eine einmalige Sache war. Das ist dann eben ein auf Dauer angelegtes Verhältnis - und dass sich Krahoh nicht sicher sein kann, dass er auch gefressen wird, passt da auch gut rein. Man kann sich das ja so vorstellen: Sobald Krahoh dann einfach niemanden mehr findet, den er den Wölfen ausliefern kann, ist er eben selbst dran. Aber ja, das steht natürlich alles nicht so in der Geschichte drin, sondern ist eher eine mögliche Erklärung außenrum, aber ich finde das jetzt nicht ganz so fernliegend.

    Zitat Zitat von Jünger des Xardas Beitrag anzeigen
    Das Papamolerat auf die Suche nach Beeren geht und dann seine Familie dahin führt, dass Mamamolerat Menschen anfällt, um ihr Kind zu verteidigen (auch wenn das, so wie die Situation letztlich beschrieben war, gar nicht so nötig wirkte und mehr rüberkam, als hätten die sich auch einfach in die Höhle flüchten können)
    Ja, bei der Situation (die ja nun eh leider von "Edwin" vorgegeben war) hätte ich gedacht, dass es eben nicht mehr reicht, schnell in die Höhle zu flüchten, weil die Menschen natürlich schon nahe dran sind und auch sehr schnell sein können. Deshalb wohl Mamamolerats Impuls, ihrem Sohn Zeit zu verschaffen für eine Flucht - zumindest habe ich mir das einfach mal so dahinerklärt! Wie diese vermeintliche Langsamkeit der Molerats dann allerdings damit zusammenpasst, dass sie vorher noch vor einem Rudel Wölfe weglaufen konnten, tja, ähm ...

    Vielen Dank fürs Lesen und den sehr wohlwollenden, vor allem aber auch sehr ausführlichen Kommentar! Ein echter JüdeX-Kommentar eben: Wenn einer kommt, dann eben auch so richtig! Hat mich sehr gefreut.


    Zitat Zitat von Ajnif Beitrag anzeigen
    Mit deinen heutigen Werken ist diese Geschichte absolut gar nicht zu vergleichen. Da fehlen die vielen Details, die Tiefe und die schönen Atmosphären.
    Das fasse ich dann einfach mal als Kompliment auf.

    Zitat Zitat von Ajnif Beitrag anzeigen
    Dass Thorus dort auch direkt auf Mordrag losgeht, weil dieser ihn an Scar erinnert, finde ich ja etwas gewagt, sodass ich mir bei Mordrags letzter Frage ob Thorus nicht Hunger habe, gar nicht so sicher bin worauf das letzten Endes hinausläuft, aber vielleicht interpretiere ich da ja zuviel herein.
    Ja, also ich glaube, in der Story verhält sich so manche Person sehr fragwürdig. Und ich gehe mal davon aus, dass ich mir selber damals beim Schreiben auch alles andere als sicher war, worauf irgendwas auf irgendwas hinauslaufen soll. Wie du im Abstimmungsthread schon gesagt hast: Es ist ja teils eher ein Rumgeprügel (und leider kein rüdes Prügeln), und die Interaktion der Personen untereinander ist dementsprechend auch nicht wirklich nuanciert, um es mal vorsichtig auszudrücken.

    Vielen Dank jedenfalls fürs Lesen und Kommentieren.


    Zitat Zitat von Jünger des Xardas Beitrag anzeigen
    So, und jetzt warte ich auf Johns nächstes Nymphenburgkapitel. Ich sehe es schon ganz lebhaft vor mir: „Jens gehörte zu der Gruppe von Jägern, die gerne mal unterkörperfrei jagen geht“, sagt aber ständig „no homo“, vergießt künstliche Tränen, hat in der letzten Nacht 346 Schattenläufer, 799 Snapper und 16542 Wölfe erlegt, folgt dann einem Irrlicht, ist von dem herrlichen Tanz der Lichter ganz bezaubert, folgt ihnen in den See – und ersäuft.
    Naja, jetzt hast du mir ja schon alles vorweggenommen.

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