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    Deus Avatar von John Irenicus
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    John Irenicus ist offline
    Zitat Zitat von Eispfötchen Beitrag anzeigen
    Wegen den komischen orangenen Mineralien ist es nicht mehr dunkel. Die sind in den Wänden drin und leuchten. Da gibt es auch Stäbe, wo die als "Leuchte" verwendet werden. Wird später auch noch mal ganz konkret angesprochen, als Lester erklärt, dass sie solche Leuchten, nur eben mit magischem Erz, auch in der Bruderschaft genutzt haben.
    Ja gut, das habe ich mir zugegebenermaßen natürlich auch schon selber irgendwie zusammengereimt! Aber an der Stelle liest es sich ja doch seltsam, weil da ausdrücklich gesagt wird, dass die Dunkelheit nur kurz währte, dass dann aber nicht sofort begründet wird, sondern stattdessen beschrieben wird, dass sie dann in einer Kaverne mit einer tiefen Schlucht stehen, als stünde die Größe des Raumes oder das Vorhandensein einer Schlucht in direktem Zusammenhang mit Dunkelheit und Licht. Da hätte es mir besser gefallen und es wäre erzählerisch auch konsequenter gewesen, wenn man dann zusammen mit den Freunden dann eben auch genau den Seheindruck geschildert bekommt, den man hat und der dazu führt, dass der Lichtzauber gar nicht mehr nötig ist.

    Zitat Zitat von Eispfötchen Beitrag anzeigen
    Das ist ja schon, wenn man in Jharkendar ist und da nach Gold schürft und einen Trümmerschlag anwendet. Ist wie ein Erdbeben. Zuerst dachte ich immer, das sind diese Zufallsbeben, von diesem alten Grabmal, aber nein, es ist tatsächlich der Held, der das macht.
    Wobei das ja auch nicht immer so ist, oder? Also, nicht bei jedem Trümmerschlag, meine ich. Oder doch?

    Zitat Zitat von Eispfötchen Beitrag anzeigen
    Wenn du noch Ideen hast, die dort im Tempel stattdessen oder zusätzlich geschehen könnten: Immer her damit!
    Tja, ähm, äh, ich habe natürlich sehr viele tolle Ideen, aber, öhm, ich bin ja hier nur der Leser!

    Zitat Zitat von Eispfötchen Beitrag anzeigen
    Das hat mich aber schon irritiert. Lester psychopathisch? Was? Was meinst du denn?
    Naja, wenn jemand „Toll wie du die alle zerhackst“ sagst und damit nicht Karotten, Paprika oder Holzscheite oder so meint, sondern riesengroße, spinnenartige Lebewesen, dann habe ich schon das Gefühl, dass mit diesem jemand etwas ganz Grundlegendes nicht in Ordnung ist.

    Zitat Zitat von Eispfötchen Beitrag anzeigen
    Ja, ich finde auch lustig, wie der Held da all die Kostbarkeiten einfach mal verschenkt, so als ob das alles nichts weiter wäre. Klar macht er das, um seine Freunde aufzubauen und er weiß ja auch, dass es wertvoll ist, aber es sieht eben nicht so aus, als ob es wirklich so ist. Alls so, als obs kein Ding ist. Gerde bei den Tränen Innos, quasi das Einhorn aller mythischen Artefakte, wo es nur Sagen und Legende von gibt. Da hab ich auch immer so das Bild vor Augen, wie der Held das Milten in die Hand drückt mit den Worten: "Hier komm ... nimm ma'! Kommt das alte Zeug mal aus meiner Tasche raus."
    Ja, genau so stelle ich mir das auch vor, und das passt ja auch zum Helden, wie er im Spiel agiert: Ehrfurcht ist seine Sache ja meistens nicht.

    Zitat Zitat von Eispfötchen Beitrag anzeigen
    Bei den Fehlern handelt es sich, wie ich sehe, übermäßig um Kommafehler. Hm... bei , und war mir so, dass man da aber nicht zwingend ein Komme setzen muss, wegen dem "Und", oder ist das jetzt neue Rechtschreibung?
    Also, als Disclaimer bringe ich da auf jeden Fall mal an, dass ich Kommasetzungsregeln auch immer mal wieder mal nachschlagen muss und vieles auch lange falsch gemacht habe (und jetzt sicher auch noch falsch mache). Aber z.B. beim letzten Punkt in der Liste, da würde ich dafür plädieren, diesen Relativsatz, der da als Einschub kommt ("die er brauchte"), dann eben nicht nur vorne mit einem Komma einzuleiten, sondern hinten auch abzuschließen. Aber vielleicht kann dazu ja mal jemand Stellung beziehen, der auch so richtig was davon versteht. Vielleicht liege ich ja auch einfach komplett falsch.

  2. Beiträge anzeigen #262
    Deus Avatar von Laidoridas
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    Laidoridas ist offline
    Zitat Zitat von John Irenicus Beitrag anzeigen
    Also, als Disclaimer bringe ich da auf jeden Fall mal an, dass ich Kommasetzungsregeln auch immer mal wieder mal nachschlagen muss und vieles auch lange falsch gemacht habe (und jetzt sicher auch noch falsch mache). Aber z.B. beim letzten Punkt in der Liste, da würde ich dafür plädieren, diesen Relativsatz, der da als Einschub kommt ("die er brauchte"), dann eben nicht nur vorne mit einem Komma einzuleiten, sondern hinten auch abzuschließen. Aber vielleicht kann dazu ja mal jemand Stellung beziehen, der auch so richtig was davon versteht. Vielleicht liege ich ja auch einfach komplett falsch.
    Ich fühle mich da einfach mal voll angesprochen und sage: Du liegst komplett richtig. Das geforderte Komma vor dem "und" markiert das Ende des Relativsatzes und ist insofern notwendig.

  3. Beiträge anzeigen #263

  4. Beiträge anzeigen #264
    Deus Avatar von John Irenicus
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    John Irenicus ist offline
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    Ich merke mittlerweile, dass ich die namenlose Story von Ajnif beizeiten noch einmal ganz von vorne lesen muss. Die Geschichte zieht sich ja nun schon über fast vier Jahre (unglaublich auch, dass das schon wieder so lange her ist, dass der erste Post kam). Da bleibt es nicht aus, dass ich da ein bisschen den Blick fürs große Ganze verloren habe. Deshalb ist es mir auch ein bisschen schwer gefallen, den aktuellen Abschnitt einzuornden, zumal es ja gerade auch ein wesentliches Element der Story ist, dass eben Vieles, vor allem für die Protagonistin, unklar ist. Diese Unklarheit macht dann vor mir als Leser nicht Halt. Kurzum: Da wird für mich wohl bald mal ein Re-Read der vorherigen Abschnitte fällig! Allerdings: Der aktuelle Abschnitt scheint ja relativ in sich geschlossen zu sein, weshalb ich den natürlich trotzdem lesen konnte und auch ein bisschen was dazu zu sagen habe.

    Die Szene beginnt mit der recht eindringlichen Beschreibung einer Winterlandschaft, wie man sie in dieser Story ja schon häufiger gelesen hat. Nachdem die „Herrin“ dann aber angesprochen wurde, findet man sich in einem ganz anderen Geschehen wieder. Ich nehme mal an, hier geht das Geschehen von Realität in Traum über, oder in Erinnerung oder was auch immer? Denn hier ist ja auf einmal von Blumen, Schmetterlingen und der wärmenden Sonne die Rede, was man, obwohl vorher das warme Farbenspiel des Sonnenlichts erwähnt wurde, ja doch nicht in so einem Winter-Szenario erwarten würde. Ein bisschen unsicher bin ich mir aber schon, was da los ist und wer da warum auf einmal auftritt.

    Generell finde ich ja, dass das Geschehen und die Beschreibungen im Verlaufe des Kapitels immer surrealer werden, wenn auch eher unterschwellig. Wobei ich mir da auch nicht sicher bin, ob das wegen meiner grundlegenden Unkenntnis über das Geschehen so ist, oder ob das wirklich so im Text angelegt ist. Es liest sich jedenfalls ganz gut und eben irgendwie „traumartig“. Das liegt vielleicht auch an den Dialogen, die die meiste Zeit in kurzen und knappen Äußerungen bestehen, die von außen schwer zu entschlüsseln sind und offenbar nur für die handelnden Charaktere so voll und ganz informativ sind. Und es liegt auch daran, dass dieses kurze Kampfgeschehen aus Sicht der Protagonistin auch ein bisschen bruchstückhaft daherkommt, oder besser gesagt, wie, als wüsste sie selber gar nicht so recht, wie ihr geschieht. Man ist da als Leser sehr in eine Beobachterrolle gedrängt, was mir so aber eben auch ganz gut gefällt.

    „Ich verstehe das alles nicht“, schniefte sie, „was ist da gerade passiert?“
    Ja, das fasst es recht gut zusammen.

    Tatsächlich wird dann ja aufgelöst, dass die Protagonistin von einer Szene aus ihrer Vergangenheit übermannt (oder eben überfraut) worden war. Vielleicht ist das gerade gut, dass zwar das Ende dieser Vergangenheitsszene klar markiert ist, der Anfang vorne aber nicht, sodass man mit ihr zusammen da so ein bisschen reinrutscht. Hat bei mir jedenfalls geklappt.

    Ein paar Formulierungsschwächen:

    Wie hätte dieser Mann ihr alles nehmen können, wenn sie beide scheinbar soviel verband?
    Hier stellt sich natürlich wieder die Frage, ob „scheinbar“ korrekt verwendet wird, aber das ist hier anscheinend wirklich der Fall! Oder möglicherweise.

    Die beiden Pferde suchten sich ihren Weg durch den dicken Schneeteppich, ein feiner, warmer Schweißfilm hatte sich auf ihre Felle gelegt, ihre Hufe wirbelten den feinen Schnee empor.
    Diese Doppelung von „fein“ ist … unfein!

    Sie rannte, ihre nackten Füße eilten über den Rasen, während ihr Herz zu rasen begann.
    Und dieses zweifache Rasen/rasen … ist das ein gewollter Sprachwitz? Wenn, dann passt sowas hier an dieser Stelle aber nicht so gut.

    Und die Fehlerliste – sie ist lang:
    Sie schimmerten in ihrem weißen Antlitz, der an manch einer Stelle die graue Realität der kahlen Felswände preisgab.
    Antlitz ist ein Neutrum, also: Antlitz, das
    während die Eiskristalle an den Zweigen der weiß gesprenkelten Bäume, im leichten Wind hin
    Komma weg
    Sie hatte sich ihre Kapuze tief in das Gesicht gezogen, vertraute darauf dass die Stute den Weg durch die kalte Landschaft fand
    darauf, dass
    und versuchte sich einen Reim aus allem was geschehen war zu machen.
    aus allem, was geschehen war, zu machen
    Sie hörte heran eilende Schritte
    heraneilende
    Er reichte ihr die Hand, sie zögerte einen Moment nur sie zu ergreifen
    Da ist wohl etwas mit der Wortreihenfolge durcheinandergeraten?
    starrte aus dem Fenster und betrachtete wie das Land, in dem sie groß geworden war langsam immer kleiner wurde.
    Komma nach „betrachtete“ und nach „war“
    denn als sie sich umdrehte stand der Schatten vor ihr und sah sie schweigend an.
    Da müsste doch ein Komma nach „umdrehte“ hin.
    Sie verstand immer noch nicht was gerade geschehen war.
    Hier … glaube ich auch? Oder doch nicht? Hach, meine eigene Kommasetzung wird immer schlechter.
    „Ich glaube das ist nicht mein Blut“, antwortete sie
    Ich glaube, das
    dabei konnte sie nicht einmal sagen warum es sie so sehr danach verlangte dieses Gesicht nicht mehr zu vergessen.
    Kommas nach „sagen“ und „verlangte“
    Sie wusste nicht ob er bemerkt hatte dass sie ihn beobachtete
    Kommas nach „nicht“ und „hatte“
    Ihr Atem ging schneller, sie wusste nicht was sie darauf antworten sollte.
    Komma nach „nicht“
    Als sie ihren Kopf nach vorne wand
    wohl eher: „wandte“
    Ich weiß auch nicht worauf er wartet
    Komma nach „nicht“
    Panik stieg in ihr auf als sie die ersten Hufe hörte.
    Komma nach „auf“
    „Wir müssen fliehen, ich, ich kann nicht.“, lose Wortfetzen kamen aus ihrem Mund
    Das ist am Ende der wörtlichen Rede ein bisschen durcheinaner. Am besten den Punkt so stehen lassen, das Komma weg und groß mit „Lose“ beginnen.
    bewegte sich trotz der vielen Kleidung die er trug
    Komma nach „Kleidung“
    als wäre es ein leichtes durch den Schnee zu wandern
    ein Leichtes (und ich würde danach noch ein Komma setzen)
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  5. Beiträge anzeigen #265
    Deus Avatar von John Irenicus
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    John Irenicus ist offline
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    Dann will ich mal was zum „Tagebuch eines Neu-Khoriners“ sagen, das Eispfötchen uns vorgelegt hat!

    In die Oberstadt dürfen wir noch nicht, weil wir keine Lehre bei einem der Handwerker vorzuweisen haben
    Wenn man sich das mal genau überlegt, ist das ja wirklich ein absurdes System, nach dem Khorinis aufgebaut ist. Mal ganz abgesehen davon, dass ich nicht glaube, dass Lutero, Gerbrandt, Fernando und Konsorten tatsächlich eine Handwerksausbildung gemacht haben.

    Was ich mich bei den Einträgen recht früh gefragt habe, ist, woher die beiden eigentlich das ganze Geld herhaben, um mal eben nach Khorinis zu ziehen, ein Haus zu kaufen, Möbel und Dekorationen zusätzlich zu erstehen und so weiter. Die müssen sich dann als Bauern oder so ja ganz schön was erwirtschaftet haben, wobei es eher unrealistisch ist, dass die dann einen Hof verlassen.

    Ich wollte ihm gerade sagen, dass ich mir die Lehren der Magier für gewöhnlich auch nur einmal die Woche anhöre, aber ich wollte ihn nicht verletzen.
    Ich finde die Stelle ganz gut, weil sie nicht eindeutig die Motivation des Tagebuchautors verrät. Ein Schelm würde ja jetzt vermuten, dass es ihm in Wahrheit gar nicht darum ging, Thorben vor einer emotionalen Verletzung zu bewahren, sondern eben sich selbst vor dem Rauswurf durch Missstimmungen, er also nur auf schönes Wetter machen will. Zu dem später angespannten Verhältnis zwischen ihm und Thorben würde das passen. Da hier am Anfang ja aber alles noch überrosig ist, könnte das hier durchaus ernst von ihm gemeint sein, ganz ohne Hintergedanken.

    Ich fragte ihn, ob er woanders rauchen könnte, wo er nicht so viele Leute stört. Der Typ lachte aber nur und schüttelte den Kopf. Ich war wütend, aber mehr wollte ich auch erstmal nicht sagen. Immerhin bin ich der Neue hier und will mich nicht gleich mit allem und jedem anlegen.
    Klappt ja prima.

    Der Weg zu Thorben ist so schön kurz, einfach nur die Straße rauf. Wer kann schon von sich behaupten so einen kurzen Weg zur Arbeit zu haben?
    Wahrscheinlich Thorben selbst.

    Nach den ersten Einträgen, wo sich der Neu-Khoriner ja mit Lob für Stadt, Arbeit und vor allem seine Frau (letzteres wirkt die meiste Zeit sehr aufgesetzt, was durchaus ein Hinweis darauf sein kann, wie ernst es ihm mit seiner Liebe eigentlich ist – vor allem, da das Geschleime vor allem immer dann kommt, wenn seine Frau irgendwie „nützlich“ für ihn ist) geradezu überschlägt, hat man natürlich schon den Verdacht, dass diese Tagebucheintragsreihe vollkommen auf Enttäuschung im wahrsten Sinne des Wortes ausgerichtet ist: Nämlich darauf, dass das wunderschöne Leben in Khorinis für den Neu-Khoriner alsbald gar nicht mehr so schön sein wird. Tatsächlich sind hier ja auch viele der Konfliktherde, die im späteren Verlauf immer mehr befeuert werden, angelegt: Die Sache mit dem Haus und dem Geld, die Sache mit der Arbeit und Thorben, die Sache mit Meldor, die Sache mit Fellan … ich denke, daraus ergibt sich auch ein bisschen die Leselust: Dass man als Leser und Spieler von Gothic schon sehr genau ahnt, was da in kürzester Zeit alles schief gehen kann, aber eben auch bemerkt, dass der Neu-Khoriner in seiner Naivität und Euphorie nicht einmal den geringsten Argwohn hegt. Und ein bisschen Schadenfreude im Vorhinein baut sich hier auch schon auf, weil man nur darauf wartet, dass der Kerl irgendwo ins Messer rennt. Dass man also bereits hier vorausahnt, dass das am Ende alles nicht mehr so toll sein wird, ist also überhaupt kein Problem für die Spannung der Geschichte, sondern stellt die Spannung eigentlich erst her: Es ist nicht die Frage, ob das alles gut gehen wird, sondern es sind die Fragen, wann und auf welche Weise es nicht mehr für ihn gut gehen wird.

    Immerhin war es eine sehr schöne Nacht. Meine Frau hatte wirklich ausgezeichnete Laune und ich konnte dann wirklich gut schlafen.
    Ver-stehe.

    14. 07.
    Es ist immer die gleiche Arbeit: sägen, sägen, sägen, und hämmern, hämmern, hämmern. Heute schlug ich meinem Meister vor, zur Abwechslung mal in Coragons Taverne Mittag zu essen. Thorben sah mich schief an und erklärte mir seltsam reserviert, dass sich dort nur Leute trafen, die ihre Zeit zu vertrödeln hatten. Also gingen wir wieder zu Daron. Langsam nervt mich das. Zuhause konnte ich auch nicht entspannen. Fellan hämmert immer noch. Irgendwann muss er doch fertig sein. Durchs Fenster zieht der giftig grüne Sumpfkrautgeruch herein.
    Das ist mein Lieblingseintrag, deshalb zitiere ich ihn ganz. Das liegt weniger am Inhalt, sondern am Stil, wie lakonisch der Neu-Khoriner das beschreibt, auch mit einer gewissen Schnippischkeit (sagt man das so?) und milder Genervtheit. Das hätte ich mir bei manch anderen Einträgen auch gewünscht, diesen etwas „schärferen“ Tonfall statt des Plaudertons. Wobei es spätestens aber hier ja auf ganz andere Weise immer „schärfer“ wird.

    Ich war schon geschafft genug von der Arbeit bei Thorben und von Sägen und Hämmern wollte ich nicht auch noch in meiner Freizeit.
    Da scheint am Ende des Satzes noch irgendwas zu fehlen, oder?

    Die Leiter war schon sehr altersschwach und morsch, was ich schmerzhaft feststellen musste, als ich oben stand und das Dach am Rand reparierte und plötzlich unter mir eine Sprosse brach. Ich stürzte die Leiter herunter und hab mich fürchterlich auf den Arsch gesetzt. Meine Frau stand da und lachte. Sie meinte, es hätte zu komisch ausgesehen. Frauen können grausam sein.
    Ja, anscheinend können Frauen das! Da war ich ja schon ein wenig verblüfft, denn dastehen und lachen, das wäre nicht das erste, was mir als Beobachter einer so gefährlichen Situation eingefallen wäre.

    Ich versuchte es ihr zu erklären, aber brachte nur Lallen hervor. Meine Frau schnauzte mich noch lange an. Versteht sie mich denn überhaupt nicht?
    Das ist doch ein nett versteckter Gag … „Versteht sie mich denn überhaupt nicht?“ – naja, eben nicht, siehe das Lallen!

    23. 07.
    Offenbar bin ich doch nicht zum Fischer geeignet. Ich werde sehr schnell Seekrank und die meiste Zeit kotzte ich einfach nur. William meinte aber, dass sei guter Köder für die Fische. Er meinte, er hätte noch nie so viele gefangen. Vielleicht bin ich dann also doch ein guter Fischer?
    Das ist vielleicht mein zweitliebster Eintrag, weil er eben auch so schön pointiert geschrieben ist.

    Als ich später aufwachte, taten mir meine Eier schrecklich weh und ich baumelte mit den Füßen voran vom Kran am Kai.
    Hachja … we've all been there, wie der Engländer sagen würde!

    Dass der Neu-Khoriner so langsam irre wird, das bahnt sich dann auch schon vorm definitiven Ende an. Und selbiges tischt dann ja auch nochmal groß auf, weshalb ich mir drunterschrieb: Gutes Ende, wenn, dann richtig!

    Insgesamt hat mir das inhaltlich also durchaus gefallen! Beim Lesen selber hat es mich zwar nicht allzu sehr vom Hocker gehauen (hier schlägt dann doch noch ein wenig die Vorhersehbarkeit des Verlaufs der Einträge zu Buche), und zu viele Fehler waren auch drin (siehe unten), aber wenn ich mir das jetzt nochmal überlege, dann ist das wirklich eine Geschichte, die gut auch im Spiel hätte vorkommen können, mit dem Neu-Khoriner als Charakter, den man im Kloster trifft und der einem leicht wirr diese Geschichte erzählt, oder über den man andere Novizen oder Magier ausfragen kann. Also so ein schöner Charakter, der einem nicht eine Quest oder sonstwas gibt, sondern der einfach zur Belebung des Ganzen dient. Von daher hat das alles durchaus Gothic-Feeling – und ich denke, man kann diese kleine Tagebuchgeschichte deshalb als gelungen einstufen.

    Die Fehlerliste – natürlich alles unter dem Vorbehalt, dass das nicht doch authentisch im Tagebuch enthaltene Fehler sein sollen.
    Meine Frau und ich sind jetzt nach Khornis gezogen.
    Heute haben wir uns Khornis angesehen
    Vielleicht muss der Neubürger auch einfach nur den Städtenamen richtig lernen, find das so also eigentlich auch ganz gut, dass das anfangs konsequent falsch geschrieben ist.
    Meistens hat meine Frau recht.
    Sie hat bestimmt Recht.
    da gebe ich Fellan Recht.
    Der Duden spricht sich für beide Schreibweisen zu bei recht/Recht haben/geben, empfiehlt aber die Kleinschreibung. Einerlei, für was auch immer du dich entscheidest, es macht sich schon besser, wenn du das für den gesamten Text einheitlich tust.
    Auf dem Markt haben wir uns bei Baltram ein "gut abgelagertes Stück Scavengerfleisch" wie er es nannte, gekauft.
    Komma nach Scavengerfleisch"
    Ich dachte eigentlich wir bräuchten das Geld für unseren Start in der neuen Umgebung, aber
    Komma nach eigentlich
    Thorben freute sich endlich jemanden gefunden zu haben
    Komma nach sich
    Es ist nicht einfach in diesem Haus zu schlafen und
    Hier würde ich Kommas nach einfach und nach schlafen setzen, aber bin mir gar nicht so sicher, ob das richtig ist.
    Das andere war wenigstens etwas weicher vom durchliegen.
    vom Durchliegen
    dass solche alten Häuser ständig in stand gehalten werden mussten.
    entweder „instand“ oder „in Stand“
    Meister Thorben hat hohe Anforderung.
    Anforderungen
    Er meint ich müsse noch viel präziser und gründlicher werden, wenn ich es zu etwas bringen will.
    Komma nach meint
    Als wir zurückkamen stand meine Frau vor Thorbens Haus.
    Komma nach zurückkamen
    erzählte mir meine Frau ganz ausführlich wen sie heute alles getroffen hatte
    Komma nach ausführlich
    So Innosfürchtig bin ich dann wohl doch nicht.
    innosfürchtig
    ich musste so hart Arbeiten für dieses Geld
    arbeiten
    Naja, immerhin etwas warmes im Bauch.
    Warmes
    Nie kann ich es ihm Recht machen
    recht
    weswegen ich Mittags nicht mit ihm zu Daron ging.
    mittags
    Als ich dann Abends nach Hause ging
    abends
    Als ich nach Hause kam und meiner Frau davon berichtete war sie nicht auf meiner Seite
    Komma nach berichtete
    dass unser Haus überholungsbedarf hätte.
    Überholungsbedarf
    So sagte ich das Thorben aber nichts
    nicht
    aber immerhin war es gut um mal zu entspannen.
    Komma nach gut
    Ich hielt ihm dagegen er sei viel zu streng und undankbar.
    Komma nach dagegen
    Als ich nach Hause kam, war meine Frau erschrocken und wollte wissen was passiert sei.
    Komma nach wissen; und ich weiß nicht, ob ich „war“ statt „sei“ schreiben würde
    Hab einen fürchterlichen Brummschädel und weil meine Frau wieder auf mir herumhakte bin ich zum Kai am Hafen geflohen.
    Komma nach herumhackte
    Ein Typ namens Moe, meinte ich sitze zu nah bei Kardifs Kneipe
    Das Komma nach Moe muss weg und stattdessen hinter meinte
    Ich werde sehr schnell Seekrank
    seekrank
    Ich sage es ist wie es ist: zum kotzen.
    zum Kotzen; und beim Satzfragment vorher bin ich mir nicht ganz sicher, ob du das wirklich
    genau so schreiben wolltest
    Doch er versetzten mir solche Backpfeifen
    versetzte
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  6. Beiträge anzeigen #266
    Deus Avatar von John Irenicus
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    John Irenicus ist offline
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    Ein bisschen was zum von mir bis jetzt noch nicht gelesenen siebten Kapitel von Deans "Dark Universe III" will ich nun auch endlich sagen.

    Wobei ich so viel dann doch gar nicht zu sagen habe: Das Kapitel ist ja recht kurz, und neue Sachen passieren nicht - stattdessen plaudert Saturas ein bisschen aus dem Nähkästchen der Vergangenheit, und am Ende wird noch ein bisschen spekuliert. Gorn fasst es am Ende ja auch gut zusammen, dass vor allem wichtig ist, dass man wieder zusammengefunden hat, um der Bedrohung gemeinsam zu trotzen. Von daher ist das hier wohl ein klassisches "Übergangskapitel", wenn man so will, bei dem Erinnerungen ausgetauscht werden.

    Diego und seine restlichen Jungs begaben sich noch schnell zu den Holzstühlen vor dem Bücherregal, dass sich hinter den Wassermagiern befand, bevor Saturas anfing seine Geschichte zu erzählen. Fest lauschten die Jungs ihnen nun zu.
    Ich finde, hier passt das mit den "Jungs" ganz gut, weil Diego und die anderen im Vergleich zu Saturas ja sogar wirklich noch Jungs sind.

    Meine Jungs und ich haben beraten und versucht eine Erklärung für das Ganze zu finden, warum wir dort gelandet waren und wie wir euch zurück nach Khorinis bringen könnten, aber bis jetzt haben wir keine logische Möglichkeit oder Erklärung gefunden.
    Hier hingegen, wenn Saturas über seine Magierkollegen spricht, passt das meiner Meinung nach nicht so gut. Die sind ja gar nicht so kumpelhaft und freundesmäßig organisiert, die Magier, würde ich sagen, und haben auch nicht so dieses Abenteuerhafte und etwas Ungestüme an sich, was es rechtfertigt, Diego und die anderen durchaus als "die Jungs" zu bezeichnen. Die Magier stelle ich mir ja doch eher gesetzter und ruhiger vor, und da ist das schon ein wenig seltsam, wenn Saturas die anderen Magier so nennt.

    Sprachlich fand ich das Kapitel für deine Verhältnisse übrigens gar nicht so schlecht, die meiste Zeit las sich das doch recht flüssig. Ein paar Stellen, wo es nicht ganz passte, will ich aber trotzdem erwähnen:

    denn nur nach ein paar Tagen hatten die Orks unseren Versteck gefunden.
    "unser Versteck", weil es "das Versteck" ist.
    Anscheinend hatten sie eine der Teleportsteine auf Khorinis, die zu uns führte, gefunden und sie anschließend benutzt.
    "einen der Teleportsteine", weil es "der Teleportstein" ist, deshalb auch "ihn anschließend benutzt". Nur in der Mitte, da kann es dann "die zu uns führten" heißen, weil es da ja um die Mehrzahl der Teleportsteine geht.
    Als wir dann aus der Pyramide gelandet waren
    Da weiß ich wegen der Grammatik gar nicht, wie das gemeint ist. "Aus der Pyramide gelandet" ist keine Formulierung, die so Sinn ergibt. Und "auf der Pyramide" ist ja wahrscheinlich auch nicht gemeint. "Außerhalb der Pyramide gelandet" wäre vielleicht eine Möglichkeit.
    Es war, außer uns, sonst niemand in diesem Schloss. Wen ihn aber eigentlich gehörte, war uns nicht bekannt
    Hier wäre es grammatikalisch richtig, zu formulieren: "Wem es aber eigentlich gehörte".
    und die Bücher handeln sich meistens um magische Tränke, magische Zauber und um schwarze Magie.
    "handeln sich um" ist grammatikalisch auch nicht richtig. Entweder, etwas "handelt von" (magischen Tränken, magischen Zaubern und von schwarzer Magie), oder etwas dreht sich um (magische Tränke, magische Zauber ...), oder in den Büchern geht es um (magische Tränke etc.). Da gibt es also mehrere Möglichkeiten, das zu formulieren, so wie du es gemacht hast, ist es aber nicht korrekt. Man kann höchstens sagen: "Hierbei handelt es sich um ...", aber das beschreibt dann nicht ohne Weiteres den Inhalt von etwas.
    Wie wir es von den Datums, die im Buch standen, entnehmen konnten, sind sie vor zwanzig Jahren geschrieben worden.
    Die Mehrzahl von "Datum" ist ja tatsächlich "Daten". Jetzt kann ich das verstehen, dass man so ein Wort wie "Daten" nicht in so einer Geschichte haben will, weil es ja doch sehr modern klingt und man da eher an elektronische Daten denkt. Vielleicht könntest du das also durch ein ganz anderes Wort ersetzen, zum Beispiel durch "Jahresangaben" oder so.

    Das nur mal eine Auswahl an Fehlern. Ansonsten war das wie gesagt sprachlich aber auf einem ordentlichen Niveau, sodass sich das Kapitel ganz gut lesen ließ.
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  7. Beiträge anzeigen #267
    Held Avatar von Dean
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    Dean ist offline
    Alles klar, danke John Hatte nicht so gerechnet dass ich so viele Fehler habe Aber naja, ich verbessere es wenn ich mich wieder an die Story dransetz. Momentan fehlt mir irgendwie die Motivation grad daran zu weiterarbeiten

  8. Beiträge anzeigen #268
    Burgherrin Avatar von Eispfötchen
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    Eispfötchen ist offline
    @John Irenicus

    Hab "Tagebuch eines Neu-Khoriners" jetzt nach deinen Vorgaben korrigiert. Ein paar Sachen hab ich aber so gelassen, die wo du dir auch nicht sicher warst und wo ich der Meinung war, dass es sich komisch anhört. Z.B. bei
    Es ist nicht einfach in diesem Haus zu schlafen und
    würde ja dann so aussehen "Es ist nicht einfach, in diesem Haus zu schlafen, und..."
    Wenn es ein Nebensatz wär, dann müsste man ihn ja weglassen können, das geht aber nicht, ohne dass der Satz seinen Sinn einbüßt. Irgendwas ist da also komisch. Ich lass es einfach so, man kann es ja lesen.

    Als ich nach Hause kam, war meine Frau erschrocken und wollte wissen was passiert sei.
    Wenn ich hier das "sei" mit "war" ersetzen würde, dann hätte ich zweimal in einem Satz "war" und das hört sich ziemlich blöd an.


    Sonst bin ich froh, dass die Geschichte offenbar ganz gut ankam. Nachdem du letztes Mal geschrieben hattest, du wolltest demnächst die "bekloppte" Geschichte lesen und jetzt doch diese hier kam, hatte ich schon vor meinem geistigen Auge, wie du die "bekloppte" Geschichte aufmachst und dann denkst: "Waaaas ist daaas? Viiiiel zu lang. Aha, die da, diese Geschichte ist kürzer, das ist besser."

    Tjahaa, aber die kommt trotzdem so oder so in den Wettbewerb. Harharhar *Hände Reib*

    Aber jetzt erst mal zur Tagebuchgeschichte:
    Was ich mich bei den Einträgen recht früh gefragt habe, ist, woher die beiden eigentlich das ganze Geld herhaben, um mal eben nach Khorinis zu ziehen, ein Haus zu kaufen, Möbel und Dekorationen zusätzlich zu erstehen und so weiter. Die müssen sich dann als Bauern oder so ja ganz schön was erwirtschaftet haben, wobei es eher unrealistisch ist, dass die dann einen Hof verlassen.
    Vielleicht haben sie es geerbt? Wäre doch möglich.

    Ich finde die Stelle ganz gut, weil sie nicht eindeutig die Motivation des Tagebuchautors verrät. Ein Schelm würde ja jetzt vermuten, dass es ihm in Wahrheit gar nicht darum ging, Thorben vor einer emotionalen Verletzung zu bewahren, sondern eben sich selbst vor dem Rauswurf durch Missstimmungen, er also nur auf schönes Wetter machen will. Zu dem später angespannten Verhältnis zwischen ihm und Thorben würde das passen. Da hier am Anfang ja aber alles noch überrosig ist, könnte das hier durchaus ernst von ihm gemeint sein, ganz ohne Hintergedanken.
    Ja, hier mag ich auch, dass man das so oder so auslegen kann.

    Nach den ersten Einträgen, wo sich der Neu-Khoriner ja mit Lob für Stadt, Arbeit und vor allem seine Frau (letzteres wirkt die meiste Zeit sehr aufgesetzt, was durchaus ein Hinweis darauf sein kann, wie ernst es ihm mit seiner Liebe eigentlich ist – vor allem, da das Geschleime vor allem immer dann kommt, wenn seine Frau irgendwie „nützlich“ für ihn ist) geradezu überschlägt, hat man natürlich schon den Verdacht, dass diese Tagebucheintragsreihe vollkommen auf Enttäuschung im wahrsten Sinne des Wortes ausgerichtet ist: Nämlich darauf, dass das wunderschöne Leben in Khorinis für den Neu-Khoriner alsbald gar nicht mehr so schön sein wird. Tatsächlich sind hier ja auch viele der Konfliktherde, die im späteren Verlauf immer mehr befeuert werden, angelegt: Die Sache mit dem Haus und dem Geld, die Sache mit der Arbeit und Thorben, die Sache mit Meldor, die Sache mit Fellan … ich denke, daraus ergibt sich auch ein bisschen die Leselust: Dass man als Leser und Spieler von Gothic schon sehr genau ahnt, was da in kürzester Zeit alles schief gehen kann, aber eben auch bemerkt, dass der Neu-Khoriner in seiner Naivität und Euphorie nicht einmal den geringsten Argwohn hegt. Und ein bisschen Schadenfreude im Vorhinein baut sich hier auch schon auf, weil man nur darauf wartet, dass der Kerl irgendwo ins Messer rennt. Dass man also bereits hier vorausahnt, dass das am Ende alles nicht mehr so toll sein wird, ist also überhaupt kein Problem für die Spannung der Geschichte, sondern stellt die Spannung eigentlich erst her: Es ist nicht die Frage, ob das alles gut gehen wird, sondern es sind die Fragen, wann und auf welche Weise es nicht mehr für ihn gut gehen wird.
    Ja, ist auch so. Die Geschichte ist tatsächlich recht konstruiert und soll eine klare Richtung vorweisen mit immer mehr Andeutungen wo es hinführen wird. Gerade um die von dir genannte Schadenfreude soll es gehen.

    Ja, anscheinend können Frauen das! Da war ich ja schon ein wenig verblüfft, denn dastehen und lachen, das wäre nicht das erste, was mir als Beobachter einer so gefährlichen Situation eingefallen wäre.
    Das ist so: die Leute da in Gothic haben eben keinen Fernseher wo sie "Upps die Pannenshow" sehen könnten.

    Wie immer danke fürs durchsehen.

  9. Beiträge anzeigen #269
    Deus Avatar von John Irenicus
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    John Irenicus ist offline
    Zitat Zitat von Eispfötchen Beitrag anzeigen
    Z.B. bei
    würde ja dann so aussehen "Es ist nicht einfach, in diesem Haus zu schlafen, und..."
    Wenn es ein Nebensatz wär, dann müsste man ihn ja weglassen können, das geht aber nicht, ohne dass der Satz seinen Sinn einbüßt. Irgendwas ist da also komisch. Ich lass es einfach so, man kann es ja lesen.
    Beim Satz "Es ist nicht einfach in diesem Haus zu schlafen" ist ja kein Nebensatz drin, sondern das ist so eine Konstruktion mit zu + Infinitiv. Und ich glaube, da kann man das Komma eben wirklich in den meisten Fällen weglassen, darf es in bestimmten Fällen aber auch hinzufügen. Und da finde ich, strukturiert es den Satz zum Lesen besser, denn auf den ersten Blick könnte "Es ist nicht einfach in diesem Haus zu schlafen" die Aussage "Es ist nicht einfach in diesem Haus" (im Sinne von: In diesem Haus(halt) hat man es schwer) drinstecken, und dann wird man als Leser gewissermaßen von dem "zu schlafen" überrascht und muss den Sinn noch einmal neu erfassen. Deshalb würde ich da an der Stelle das Komma setzen.

    Zitat Zitat von Eispfötchen Beitrag anzeigen
    Sonst bin ich froh, dass die Geschichte offenbar ganz gut ankam. Nachdem du letztes Mal geschrieben hattest, du wolltest demnächst die "bekloppte" Geschichte lesen und jetzt doch diese hier kam, hatte ich schon vor meinem geistigen Auge, wie du die "bekloppte" Geschichte aufmachst und dann denkst: "Waaaas ist daaas? Viiiiel zu lang. Aha, die da, diese Geschichte ist kürzer, das ist besser."
    "Demnächst" heißt ja nicht "als nächstes".

    Zitat Zitat von Eispfötchen Beitrag anzeigen
    Vielleicht haben sie es geerbt? Wäre doch möglich.
    Möglich ist das bestimmt.

    Zitat Zitat von Eispfötchen Beitrag anzeigen
    Das ist so: die Leute da in Gothic haben eben keinen Fernseher wo sie "Upps die Pannenshow" sehen könnten.
    Ja gut, ich hätte gedacht, gerade deshalb sind sie auch noch nicht so verroht. Aber scheint bei den beiden ja anders zu sein!

  10. Beiträge anzeigen #270
    Burgherrin Avatar von Eispfötchen
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    Eispfötchen ist offline
    Ja gut, ich hätte gedacht, gerade deshalb sind sie auch noch nicht so verroht. Aber scheint bei den beiden ja anders zu sein!
    WAAAS???

    Also gerade in der Gothic Welt sind die Leute doch verroht. Generationenlange Gewalt und so, da ist es doch kein Wunder wenn man so wird.

  11. Beiträge anzeigen #271
    Deus Avatar von John Irenicus
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    John Irenicus ist offline
    Zitat Zitat von Eispfötchen Beitrag anzeigen
    WAAAS???

    Also gerade in der Gothic Welt sind die Leute doch verroht. Generationenlange Gewalt und so, da ist es doch kein Wunder wenn man so wird.
    Die Kriminalitätsrate in Khorinis ist doch fast bei Null und (sichtbare) Gewalt Mensch gegen Mensch ist da eine absolute Ausnahmeerscheinung, wenn sie jetzt nicht gerade vom Helden ausgeht.

  12. Beiträge anzeigen #272
    Burgherrin Avatar von Eispfötchen
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    Eispfötchen ist offline
    Vermutlich, weil es eh kaum Leute gibt, da geht man sich nicht so auf den Keks, wie hier bei uns wo wir alle aufeinanderhocken.
    Allerdings gibt es dann noch Moe ... der jeden verkloppt, dessen Visage ihm nicht passt. Überhaupt im Hafenviertel ist es nur dann ein Verbrechen, wenn die Miliz gerade doch mal da ist, alles andere zählt nicht offiziell als Verbrechen, so war zumindest mein Eindruck. Sieht man zwar nicht im Spiel, aber könnte mir auch vorstellen dass es öfter mal Kloppe in den Tavernen gibt. Wurde bei der "fröhlichen Mastsau" auch mal angesprochen, dass Valentino sich mit einigen in der Wolle hatte. Khorinis ist ja auch eher ein Dorf, dadurch, dass jeder jeden kennt steigt da die Hemmschwelle. Ich denke wenn man die Verbrechen gemäß der Anzahl an Bürgern rechnet, dann ist es in Khorinis viel höher als hier in einer normalen Kleinstadt. Jedenfalls wenn man nicht so was wie falsch parken einrechnet, sondern nur die Verbrechen, die eben auch in Gothic als Verbrechen gelten, also sowas wie Diebstahl, Körperverletzung, Mord und so weiter. Und kaum setzt man mal einen Fuß vor die Stadt, lauern schon überall Banditen, die einen ans Geld und / oder Leben wollen.

  13. Beiträge anzeigen #273
    Halbgott Avatar von Oblomow
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    Oblomow ist offline
    Ich denke es ist einmal wieder Zeit für einen Kommentar. Prädesteniert für solch ein Ansinnen nach Ewigkeiten der Abwesenheit scheint dafür eine Geschichte, die dabei diese ruhige Zeit überdauert hat, so wie die eigenen Projekte. Denken tue ich dabei an von Ajnif. Zuletzt hatte ich, ich glaube unbemerkt, den dritten Post kommentiert, also zurück ans Werk.

    Zunächst einmal ein Kommentar zu den nochmal überflogenen, zurückliegenden Kapiteln: Sie scheinen nicht verbesssert worden zu sein. (Erinnert mich an einen gewissen Lord)

    „Nein, nein, nein nein!“, Kyle hatte sich
    Warum ein Komma und nicht einfach ein neuer Satz?
    und drehte sie mit dem Gesicht zu ihm.
    Wenn eine person das mit dem eigenen Gesicht macht ist das in ordnung, so wirkt es eher konfus und falsch.
    und versuchten ihn weg zu drücken.
    wegzudrücken
    „Es war vor geraumer Zeit im Winter.“, seine Stimme
    Wenn mit Komma, dann ohne Punkt.
    Stets war sie am singen
    Singen
    doch er stoppte sie auf den Weg dorthin.
    dem
    die einst so schönen Haare, waren wüst
    Komma weg
    meine Frau.Wenn
    Leerzeichen
    verlieren.“, hauchte
    Punkt weg
    hinzu gekommen sind.
    hinzugekommen sind."

    Joa, schon okay iwie.
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    So, nochmal ernsthaft zu dem Kapitel. Du lieferst definitiv einen ergreifenden und gleichermaßen dramatischen Auszug aus Kyles Leben in diesem Auszug. Ich bin mir tatsächlich auch nicht ganz sicher, ob ich nicht einige Fehler übersehen habe, nur aufgrund dessen, dass mich diese Szene mit der Rückkehr vom Feuerholzholen beim Lesen so mitgerissen hat. Grundsätzlich wird definitiv eine emotional ansprechende Geschichte auf einem guten bis sehr guten Niveau fortgeführt, Charaktere mit Hintergrund versorgt. Ich wüsste jetzt glaube ich nichts so wirklich Konkretes als Kritik anbringen, bis vielleicht auf eine kleine Stilsache, die mir aufgefallen ist:
    Ihre Augen öffneten sich langsam und sie konnte die blanke Panik in den seinen erkennen.
    Ein Moment der Stille entstand und doch konnte sie ihren Blick nicht von dem seinen abwenden.
    Das ganze ist keine wirkliche Wiederholung und es liegt fast ein ganzes Kapitel zwischen diesen beiden Stellen. Trotzdem wirkte die Formulierung so herausstechend, dass ich fast meine, es wäre besser bei einer einfachen Verwendung geblieben.


    Oblomow Ende.

  14. Beiträge anzeigen #274
    Halbgott Avatar von Oblomow
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    Hunger von Eispfötchen

    Kampfähigkeiten glänzen.
    Kampffähigkeiten
    Otis Angst nahm
    Otis' Angst
    Asche gelegt wurden.
    worden
    erschlagen wurden.
    worden
    er eine Priese auf seine Hand
    Prise
    um davon zu laufen.
    davonzulaufen
    mit mahnenden Zeigefinger
    mahnendem
    und du würdest dich schon in die Hosen machen“
    dir


    Tja, was soll ich zu diesem Auftakt sagen? Den Mangel an Frauen in Gothic 3 hast du jedenfalls auf eine ziemlich drastische Weise begründet, die aber glaichzeitig für mich nicht durch die Stimmung im Spiel gedeckt zu sein scheint. Die Argumentation einiger Orksöldner, die die Zukunft in einer Gesellschaft mit den Orks sehen oder in Faring, wo auch schon über die menschliche Beteiligung am ersten Orkfeldzug geredet wird, das alles wirkt weniger so, als sei es den Orks vor den Geschehnissen in Gothic 3 um eine Ausrottung der menschlichen Rasse gegangen.
    Ich wollte, alsi ch diesen Kommentar zu schreiben begonnen habe (vor ein paar Tagen in der Bahn) vornehmlich etwas über den stabilen und gut leserlichen Stil sagen und etwas über einige Stellen mäkeln, in denen meiner Meinung nach zuviel rumgeeiert wird. Dazu gehört auch etwa diese, sagen wir ml Kampfszene, zu Beginn, bei der es mir über mehrere Sätze so vorkommt, dass da zwar mehr Schilderungen zusammgehäuft werden, aber so die Quintessenz eigentlich schon gesagt ist, während der Rest wirkt als wäre das ganze unbeholfen aufgeplustert. Das ist jetzt sicher etwas unkonkret, aber nicht so das Grundproblem dieses ersten Posts.

    Das liegt nämlich tatsächlich in der geschichtsinternen Glaubwürdigkeit. Es passen nämlich so ein paar Sachen nicht. Es ist seit Jahren Krieg, aber der Umgang mit spärlich vorhandener Nahrung wird so beschrieben, als ob die Menschen das Elend zuvor nicht kannten, also dass sie schnell aßen. Dazu gehört auch diese ganze Erwähnung des Schmalhans' als Lehrmeister was essbare Pflanzen angeht. Ich denke, dass in Kriegszeiten Mangel für die meisten schon gut bekannt sein musste, insbesondere auf dem Festland. Weiterhin denke ich, dass die Leute halbwegs wissen mussten, was essbar war, dass der Vorfall mit den Beeren unglaubwürdig wirkt. Es wirkt so ein bisschen stark nach Menschen, die unvermittelter Dinge ins Elend gestürzt sind, was zwar sicher dem Ansinnen Dienste leistet den hohen Fall vom Tischler zum Habenichts zu zeichnen nachkommt, gleichzeitig allerdings auch etwas die Immersion erschwert, denn nachvollziehbar ist das nicht. Die Darstellung erfahrener, vielleicht rauerer Charaktere wäre da denke ich der bessere Ansatz gewesen.

    Ist das jetzt das Todesurteil? Ich denke nicht. Zwar hätte es meiner Meinung nach durchaus einen besseren Einstieg geben können, allerdings ist es jetzt auch nicht so tragisch, dass man sich nicht darauf einlassen könnte. Das Szenario an sich bietet immerhin genug Spielraum für spannende Elebnisse, Dramen und anderes, die von dir, auch das ist aus dem Post zu lesen, sicherlich ansprechend umgesetzt werden können.

    Oblomow Ende

  15. Beiträge anzeigen #275
    Burgherrin Avatar von Eispfötchen
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    Laidoridas und die unangenehme Desert-Metapher von John Irenicus

    So, habe mal ausgenutzt, dass es eine der wenigen bereits angemeldeten Geschichten ist, um mit dieser hier anzufangen. Die Moe Geschichte kenne ich ja schon und da deine andere Geschichte eine PDF ist, die ich auch mal offline lesen kann, nehme ich jetzt eben diese.
    Es geht also um Laidoridas … hm… ich als Neuling, kann dazu zunächst einmal nicht viel sagen. Ich kenn Laidoridas ja nicht wirklich, kann also nicht beurteilen, inwieweit dein „Geschichts“ Laidoridas dem echten Laidoridas entspricht. Hat er einen ähnlichen Charakter? Oder kurz: ist er in etwa wirklich so wie Laidoridas eben ist?

    Zur Geschichte:
    Es beginnt langsam, dafür sehr schön und poetisch. Vom Stil her eine Beschreibungsgeschichte, würde ich es mal nennen. So eine Geschichte liest man am besten an einem ruhigen Abend bei einer Tasse Tee, wenn man sich mal so richtig Zeit fürs Lesen nimmt. Im Prinzip beschreibst du alles sehr ausführlich, wie Laidoridas aufwacht, was er fühlt, was er sieht, wie er seine Umgebung zaghaft erkundet. Was fehlt ist eine Beschreibung von Laidoridas und da du dir so viel Zeit für alles andere genommen hast, finde ich es schon derbe schade, dass du hier den Helden der Geschichte nicht beschreibst. Laidoridas bleibt also eine recht blasse Figur in dreckigen, nassen Klamotten, die zum Hotel an der Autobahn schlendert (denn besonders eilig hat er es ja offenbar nicht, wenn er da Wespen! Im Regen! im Mülleimer anguckt). Im Hotel spricht er dann mit Gerd, der seltsam freundlich ist und ihm ohne Aussicht auf Geld einen riesen Teller Nudeln bringt. Dann lernt Laidoridas auch noch Melanie und Theo kennen, geht auf sein Zimmer und schläft. Ja, das war es erstmal soweit ich gelesen habe, auch wenn das von mir jetzt so schnöde zusammengefasst ist, nimmt all das schon recht viel Platz ein und ist schon etwas langwierig. Die Beschreibungen sind, wenn man sich drauf einlässt, sehr schön detailliert, auch wenn ich festgestellt habe, dass es ein schmaler Grat ist, mit dem man sich als Autor bewegt. In diesem Fall kommt tatsächlich nicht so richtig Spannung auf. Es ist eher eine leichte, unsichere Atmosphäre, die so vor sich hinplätschert. Die Dialoge fesseln jetzt auch nicht so wirklich, aber vielleicht hebst du dir die guten Sachen für den späteren Teil der Geschichte auf. Da du die Geschichte für den „Beste Figur“ Bereich ausgewählt hast, will ich darauf während meiner mehrteiligen Kommentare mal besonders eingehen.
    Also bisher hat dein Geschichtscharakter Laidoridas schon ein bisschen was von seinem Charakter zu erkennen gegeben. So präsentiert er sich bisher unentschlossen, scheu, unsicher und etwas ängstlich. Ich bin gespannt ob er eine Entwicklung in seinem Charakter erfahren wird und wenn ja in welche Richtung die Veränderungen gehen werden.

    Fehler habe ich jetzt nur einen gefunden. Als Melanie und Laidoridas sich unterhalten nippt er an seiner Tasse Kakao, die Gert eigentlich schon abgeholt hat, als er die Nudeln daließ. Irgendwas ist da faul.

    P.S. Sooo ungewöhnlich ist der Name Gorn nun auch nicht. Bei mir auf Arbeit gibt es auch einen Gorn.
    Geändert von Eispfötchen (21.08.2018 um 16:01 Uhr)

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    Burgherrin Avatar von Eispfötchen
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    Zitat Zitat von Oblomow Beitrag anzeigen
    Hunger von Eispfötchen


    Kampffähigkeiten

    Otis' Angst

    worden

    worden

    Prise

    davonzulaufen

    mahnendem

    dir


    Tja, was soll ich zu diesem Auftakt sagen? Den Mangel an Frauen in Gothic 3 hast du jedenfalls auf eine ziemlich drastische Weise begründet, die aber glaichzeitig für mich nicht durch die Stimmung im Spiel gedeckt zu sein scheint. Die Argumentation einiger Orksöldner, die die Zukunft in einer Gesellschaft mit den Orks sehen oder in Faring, wo auch schon über die menschliche Beteiligung am ersten Orkfeldzug geredet wird, das alles wirkt weniger so, als sei es den Orks vor den Geschehnissen in Gothic 3 um eine Ausrottung der menschlichen Rasse gegangen.
    Ich wollte, alsi ch diesen Kommentar zu schreiben begonnen habe (vor ein paar Tagen in der Bahn) vornehmlich etwas über den stabilen und gut leserlichen Stil sagen und etwas über einige Stellen mäkeln, in denen meiner Meinung nach zuviel rumgeeiert wird. Dazu gehört auch etwa diese, sagen wir ml Kampfszene, zu Beginn, bei der es mir über mehrere Sätze so vorkommt, dass da zwar mehr Schilderungen zusammgehäuft werden, aber so die Quintessenz eigentlich schon gesagt ist, während der Rest wirkt als wäre das ganze unbeholfen aufgeplustert. Das ist jetzt sicher etwas unkonkret, aber nicht so das Grundproblem dieses ersten Posts.

    Das liegt nämlich tatsächlich in der geschichtsinternen Glaubwürdigkeit. Es passen nämlich so ein paar Sachen nicht. Es ist seit Jahren Krieg, aber der Umgang mit spärlich vorhandener Nahrung wird so beschrieben, als ob die Menschen das Elend zuvor nicht kannten, also dass sie schnell aßen. Dazu gehört auch diese ganze Erwähnung des Schmalhans' als Lehrmeister was essbare Pflanzen angeht. Ich denke, dass in Kriegszeiten Mangel für die meisten schon gut bekannt sein musste, insbesondere auf dem Festland. Weiterhin denke ich, dass die Leute halbwegs wissen mussten, was essbar war, dass der Vorfall mit den Beeren unglaubwürdig wirkt. Es wirkt so ein bisschen stark nach Menschen, die unvermittelter Dinge ins Elend gestürzt sind, was zwar sicher dem Ansinnen Dienste leistet den hohen Fall vom Tischler zum Habenichts zu zeichnen nachkommt, gleichzeitig allerdings auch etwas die Immersion erschwert, denn nachvollziehbar ist das nicht. Die Darstellung erfahrener, vielleicht rauerer Charaktere wäre da denke ich der bessere Ansatz gewesen.

    Ist das jetzt das Todesurteil? Ich denke nicht. Zwar hätte es meiner Meinung nach durchaus einen besseren Einstieg geben können, allerdings ist es jetzt auch nicht so tragisch, dass man sich nicht darauf einlassen könnte. Das Szenario an sich bietet immerhin genug Spielraum für spannende Elebnisse, Dramen und anderes, die von dir, auch das ist aus dem Post zu lesen, sicherlich ansprechend umgesetzt werden können.

    Oblomow Ende


    Supi, bist du jetzt meine Rechtschreibfee? Vielen, vielen Dank. Ich freue mich, über jede Korrektur, weil ichs mit der Rechtschreibung nicht so hab, eigentlich noch nie so hatte. Werde es bei nächster Gelegenheit ändern, hier ist es ja offenbar nicht so viel.

    Hm... harte, aber berechtigte Kritik, würde ich mal sagen. Rumgeeierte Kampfszenen, ja, nun da könnte es noch etwas konkreter werden, meinst du, als Otis aus seinem Haus gezerrt wurde? Sonst kamen ja nicht so wirklich Kampfzsenen vor, das andere wird ja nur kurz angerissen. Hm... das mit den Frauen ... ja, also, wie soll ich sagen ... ich interpretiere in Computerspiele immer noch selber sehr viel herein und arbeite mit dem vorhandenen Material. Ich finde, dass vor allem die wundervolle und schöne Gothic 3 Musik viel von der eigentlichen Grundatmosphäre des Spiels verharmlost. Die Fakten: Die Menschen sind besiegt, entweder tot, oder versklavt, oder arbeitet für die Orks, die wenigen freien Menschen halten sich in Nordmar auf. Die Assassinen betreiben eine Art Waffenstillstand mit den Orks. Das ist im Prinzip schon ziemlich harter Tobak. Aber im Spiel wird das oft alles runtergespielt, vielleicht, weil die Leute sich damit abgefunden haben. Zumindest die Söldner. Mir ist da noch sehr ein Dialog mit einem der Söldner aus Montera im Kopf: "Ich verstehe nicht so viel davon, aber ich bin ja auch NUR ein Mensch."
    Wenn das mal kein gebrochener Mann ist? Der hat sich doch schon voll mit seiner Lage abgefunden. Er sieht sich selbst als niedere Rasse, gar nicht gewillt gegen die Orks aufzubegehren. Die Sklaven haben so viel angst, dass sie sowieso fast nichts sagen. Und wo sind bloß die Frauen? Irgendwo müssen die doch hin sein. Die Erklärung, dass die Orks sie getötet haben ist gar nicht mal so weit hergeholt wenn man sich überlegt, wie wir Menschen das machen. Kommt eine neue Macht auf einem "unentdeckten, neuen" Land an, wird die indigene Bevölkerung erstmal massakriert, damit man sich selbst breit machen kann.
    Mir ist klar, dass es nicht hundertprozentig mit den Reaktionen des Spiels zusammenpasst, dafür müssten die Leute NOCH viel gebrochener und richtig am Boden zerstört sein. Mir fällt aber eben auch kein Grund ein warum zum Teufel die Entwickler mal abgesehen von Varant keine Frauen ins Spiel gebracht haben, das ergibt doch keinen Sinn, muss ich mir also was aus den Fingern lutschen.
    Das Essen. Ja, sah schon länger schlecht aus für die Leute da, aber vorher war es immerhin noch so stabil, dass es immer mal wieder was zu essen gab. Zumindest gab es in Gothic 3 noch Schweine, Hühner, Kühe und so weiter. Und jede Menge Viecher in den Wäldern, bevor der Held die alle massakriert hat. Außerdem noch die essbaren Nutzpflanzen, die der Held eben auch zum großen Teil weggesammelt hat. Ich ging davon aus, dass dieses wenige, das dann noch da ist, spätestens nachdem der Held wieder abgehauen ist, aber eben auch irgendwann mal aufgebraucht ist. Also eine wirkliche, bisher nie dagewesene extreme Not entstand. Also wirklich NICHTS mehr da ist. Und wenn selbst die übliche Pflanzen, die man da so isst, alle weg sind, dann isst man aus Verzweiflung eben auch mal Beeren, die man gar nicht kennt. Richtigen Hunger kennen die meisten Menschen bei uns gar nicht und wissen gar nicht was man alles bereit wäre zu essen um diese Schmerzen im Bauch loszuwerden. Aber die Menschen passen sich ja an und das war ja auch nur ein Einzelfall. Das mit dem schnellen Essen ... hm... ja, vielleicht war das übertrieben, aber ich kenne einige Menschen, die sich genau so verhalten hätten, aber die müssen auch nicht schon länger mit wenig zurecht kommen, von da hast du bestimmt recht und es ist etwas weit hergeholt. Otis ist doch erfahren. Er weiß welche Pflanzen und pflanzliche Bestandteile man essen kann, das ist weit mehr, als man bei uns in der Bevölkerung von einem üblichen Handwerker zu erwarten ist, meinst du nicht? Dennoch, was für Verbesserungsschläge hast du? Wie hätte ich es anders schreiben sollen?

  17. Beiträge anzeigen #277
    Burgherrin Avatar von Eispfötchen
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    Laidoridas und die unangenehme Desert-Metapher von John Irenicus

    Hab jetzt weiter gelesen. Ich muss zugeben, zwischendurch war es echt schwer noch Motivation aufzubringen. Die ausführlichen Beschreibungen konnten es dann irgendwie auch nicht mehr retten. Vielleicht verstehe ich die große Kunst hinter deiner Geschichte nicht, oder es ist so ein Insider Ding zwischen dir und Laidoridas. Ich konnte ehrlich gesagt nicht viel mit der Geschichte anfangen. Die Handlung zieht sich so zäh wie Kaugummi, lediglich, als Laidoridas vor dieser ominösen Kühltruhe stand, kam mal kurzzeitig ein Hauch von Spannung auf. Sonst ist ja aber angesichts dieser langen Geschichte nicht viel passiert. Er versteckt sich vor der Mörderin, kriegt eins auf die Omme und wacht dann später wieder auf, was zum Anlass genommen wird die komplette bisherige ausführlich aufgebaute Geschichte über den Haufen zu werfen und alles noch mal neu aufzuziehen. Knast, Mordvorwurf, wo dann ein gewisser Kumpel von Laidoridas ins Spiel kommt, um ihm da raus zu helfen. Hier könnte es spannend werden, wird’s aber nicht, die Spannung wird in ewigen langweiligen Dialogen erstickt, bevor sie überhaupt aufkommen kann. Langsam wie eine Schnecke kriecht die Story so dahin, ohne irgendein Ziel anzupeilen. Immerhin erinnert sich Laidoridas wieder daran was passiert ist und ich als Leserin wurde aufgeklärt. Laidoridas ist also Schlagersänger, (was vorher mal kurz im Fernsehen angedeutet wurde)den Kuckuck gibt’s wirklich und all die Szenen aus dem ersten Abschnitt finden sich in seiner Erzählung auf die ein oder andere Weise wieder. Das war dann noch mal ein halbwegs interessanter Abschnitt, aber damit hatte es sich eigentlich auch schon. Laidoridas sitzt im Gefängnis, lernt da ein paar Leute kennen, mit denen er Dialoge über Essen und Namen führt, die eigentlich nicht weiter der Rede wert sind. Zwischendurch träumt er wirres Zeug. Im letzten Abschnitt, den ich gelesen habe, bangt er in seiner Zelle vor der Arztunterssuchung, was jetzt ja auch nicht so interessant ist. Alles in allem fehlt ein Plan wo die Geschichte überhaupt hingehen soll (oder sogar wo sie herkommt, was ja wirklich mal selten ist bei Geschichten). Es plätschert alles so dahin und mir ist wirklich nicht klar, wozu die Geschichte überhaupt da ist, was willst du aussagen? Unterhaltend fand ich sie leider wirklich nicht. Keine wirkliche Handlung, langweilige Dialoge und fast gar keine Emotionen, die rübergebracht werden. Lediglich die Unsicherheit, Ängste und Zweifel des Protagonisten kommen immer wieder zur Sprache, womit ich dann zum Charakter deiner Figur komme. Ich weiß wirklich nicht, ob du Laidoridas einen Gefallen getan hast ihn so ängstlich, unsicher und unselbstständig darzustellen. Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass er wirklich so sein soll. Wolltest du ihm mit dieser Geschichte eins auswischen? Der Arme …
    Es tut mir wirklich leid, dass ich so viel Kritik da lasse. Vielleicht hätte ich einfach gar nichts weiter schreiben sollen als: Ich hab jetzt auch den Rest gelesen. Dann würdest du jetzt bestimmt nicht sauer auf mich sein und ich würde mich nicht so mies fühlen, weil ich so viel rumgenörgelt habe, aber irgendwie fände ich das auch nicht richtig. Wie eine Lüge, oder so eine … Heuchelei oder so was, das kann ich auch wieder nicht leiden. Also tut mir Leid, aber … ich konnte mit deiner Geschichte wirklich nichts anfangen, vielleicht kommt ja noch ein Bombenschluss, der alles noch rumreißt … Wie gesagt, vielleicht habe ich die Geschichte auch einfach nur nicht verstanden. Deine anderen Geschichten fand ich viel besser als die hier.



  18. Beiträge anzeigen #278
    Deus Avatar von John Irenicus
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    John Irenicus ist offline
    Zitat Zitat von Eispfötchen Beitrag anzeigen
    Vermutlich, weil es eh kaum Leute gibt, da geht man sich nicht so auf den Keks, wie hier bei uns wo wir alle aufeinanderhocken.
    Das könnte vielleicht sein! In Großstädten gibt es für gewöhnlich ja auch ein größeres Kriminalitätsaufkommen als auf dem Land, weil da einfach mehr Leute sind und es auch mehr Gelegenheiten gibt. Aber das ist ja auch nur ein Faktor von vielen.

    Zitat Zitat von Eispfötchen Beitrag anzeigen
    Allerdings gibt es dann noch Moe ... der jeden verkloppt, dessen Visage ihm nicht passt. Überhaupt im Hafenviertel ist es nur dann ein Verbrechen, wenn die Miliz gerade doch mal da ist, alles andere zählt nicht offiziell als Verbrechen, so war zumindest mein Eindruck.
    Ja, beim Hafenviertel und speziell auch Moe würde ich das auch so sehen, dass da Gewalt und sonstige Kriminalität einfach sehr zum Alltag gehört, dass es normal ist - und von den Milizen ja auch systematisch toleriert wird. Klar, im Spiel sieht man nicht viel davon, aber das muss man sich wohl wirklich hinzudenken.

    Zitat Zitat von Eispfötchen Beitrag anzeigen
    Khorinis ist ja auch eher ein Dorf, dadurch, dass jeder jeden kennt steigt da die Hemmschwelle. Ich denke wenn man die Verbrechen gemäß der Anzahl an Bürgern rechnet, dann ist es in Khorinis viel höher als hier in einer normalen Kleinstadt. Jedenfalls wenn man nicht so was wie falsch parken einrechnet, sondern nur die Verbrechen, die eben auch in Gothic als Verbrechen gelten, also sowas wie Diebstahl, Körperverletzung, Mord und so weiter. Und kaum setzt man mal einen Fuß vor die Stadt, lauern schon überall Banditen, die einen ans Geld und / oder Leben wollen.
    Also dass die fehlende Anonymität dazu führt, dass weniger Untaten begangen werden, das könnte natürlich wirklich sein. Andererseits kann es aber auch einfach sein, dass die jeweiligen Verbrechen eher heimlich begangen werden, also z.B. dann eher in Form häuslicher Gewalt. Wobei man dann, wenn man den Vergleich zwischen unserer Welt und der Gothic-Welt daran zieht, was in beiden Welten als Verbrechen gilt, vielleicht auch vorsichtig sein muss. Wir wissen ja nicht viel darüber, was die Leute in ihrem (im Spiel ja nicht dargestellten) häuslichen Leben so tun, aber es könnte natürlich durchaus sein, dass viele Formen von häuslicher Gewalt dort gar nicht als Verbrechen wahrgenommen werden und auch juristisch keine sind. Ich denke da z.B. an "Erziehung" von Kindern unter Einsatz von Gewalt (gut, es gibt ja zum Glück keine Kinder dort ) oder Vergewaltigung in der Ehe. Das könnte da ja gedachterweise häufig vorkommen, aber eben in der Gothic-Welt auch kein Verbrechen sein - beide Sachen sind bei uns in Deutschland ja auch noch nicht allzu lange als strafbar anerkannt. Das wäre also interessant, sich da mal mehr zu auszudenken. Weiteres spannendes Thema: Betäubungsmittelkriminalität. Da habe ich ja das Gefühl, dass das in Khorinis schon ein Thema ist, die Fallzahlen aber irgendwie unglaublich gering, da könnte ich mir vorstellen, dass unsere echten Kleinstädte da deutlich drüber liegen - aber wer weiß das schon!


    So, das wollte ich noch von letztens nachgeholt haben. Jetzt aber zu deinen Kommentaren zu LuduDM!


    Zitat Zitat von Eispfötchen Beitrag anzeigen
    Was fehlt ist eine Beschreibung von Laidoridas und da du dir so viel Zeit für alles andere genommen hast, finde ich es schon derbe schade, dass du hier den Helden der Geschichte nicht beschreibst. Laidoridas bleibt also eine recht blasse Figur in dreckigen, nassen Klamotten, die zum Hotel an der Autobahn schlendert (denn besonders eilig hat er es ja offenbar nicht, wenn er da Wespen! Im Regen! im Mülleimer anguckt).
    Also, dafür gibt es glaube ich mehrere Gründe (von denen keiner dazu führen soll, deine Meinung zu revidieren, sowas ist ja nunmal auch Geschmackssache).
    Erstens mal finde ich das als Leser nie so wirklich wichtig, wie ein Charakter aussieht, zumindest bilde ich mir das ein. Jedenfalls brauche ich so ausführliche Aussehensbeschreibungen wirklich nicht, es sei denn, es gibt wirklich mal eine Szene, wo sich das anbietet. Und als Autor finde ich das dementsprechend auch nicht so wichtig.
    Das hat dann zweitens vielleicht auch damit zu tun, dass ich, analog zur Lebensgeschichte von Obelix, in meiner Frühphase hier sozusagen in einen großen Kessel voller Aussehensbeschreibungen hineingefallen bin, in denen sich dann schließlich so Stilblüten wie "Die Nase fügte sich nahtlos in sein Gesicht ein" wiederfanden. Ich glaube, seitdem halte ich mich von zu viel Aussehensbeschreibungen ab.
    Drittens ist das hier im speziellen Fall so, dass das anfangs schon so gedacht war, dass ich wirklich möglichst genau unseren Laidoridas aus dem Forum hier abbilden will. Da ich aber nicht wusste und nicht weiß, wie Laido aussieht, wollte ich nicht das Risiko eingehen, ihm ein falsches Aussehen anzudichten, weil ihn das ja aus der Geschichte dann möglicherweise rausgeworfen hätte.
    Du hast aber möglicherweise insgesamt dann doch recht, dass ich so Aussehenskram (mittlerweile) einfach viel zu wenig berücksichtige.

    Zitat Zitat von Eispfötchen Beitrag anzeigen
    Im Hotel spricht er dann mit Gerd, der seltsam freundlich ist und ihm ohne Aussicht auf Geld einen riesen Teller Nudeln bringt. Dann lernt Laidoridas auch noch Melanie und Theo kennen, geht auf sein Zimmer und schläft. Ja, das war es erstmal soweit ich gelesen habe, auch wenn das von mir jetzt so schnöde zusammengefasst ist, nimmt all das schon recht viel Platz ein und ist schon etwas langwierig. Die Beschreibungen sind, wenn man sich drauf einlässt, sehr schön detailliert, auch wenn ich festgestellt habe, dass es ein schmaler Grat ist, mit dem man sich als Autor bewegt. In diesem Fall kommt tatsächlich nicht so richtig Spannung auf. Es ist eher eine leichte, unsichere Atmosphäre, die so vor sich hinplätschert. Die Dialoge fesseln jetzt auch nicht so wirklich, aber vielleicht hebst du dir die guten Sachen für den späteren Teil der Geschichte auf.
    Ja gut, das hatte zum Beispiel Ewek auch schon einmal sehr pointiert kritisiert, indem er meinte, das Ganze müsse doch mal endlich "zu Potte kommen". Ich habe da vielleicht insgesamt schon übertrieben, aber im Grundsatz bin ich noch immer der Meinung, dass das (zumindest in dieser Phase der Geschichte) so sein muss, damit sich das alles so ein bisschen entfalten kann und der Story-Laido da auch wirklich so ein bisschen verloren und wie "festgesteckt" fühlt. Ob man das als Leser(in) dann mag, ist natürlich ganz unabhängig davon, wie es gedacht ist, das darf man also ruhig auch zu lahmarschig finden.

    Zitat Zitat von Eispfötchen Beitrag anzeigen
    Fehler habe ich jetzt nur einen gefunden. Als Melanie und Laidoridas sich unterhalten nippt er an seiner Tasse Kakao, die Gert eigentlich schon abgeholt hat, als er die Nudeln daließ. Irgendwas ist da faul.
    Oh, das hört sich ja mal nach einem ganz klassischen Anschlussfehler an, da schaue ich gleich noch drüber und korrigiere das entsprechend. Danke fürs Aufpasssen!

    Zitat Zitat von Eispfötchen Beitrag anzeigen
    P.S. Sooo ungewöhnlich ist der Name Gorn nun auch nicht. Bei mir auf Arbeit gibt es auch einen Gorn.
    Also, als Nachnamen habe ich das jetzt auch schon gelesen, von daher ... und dennoch: Man würde doch sofort aufmerken und an Gothic denken! Hast du bei deinem Gorn auf der Arbeit doch sicher auch getan, oder nicht?

    Zitat Zitat von Eispfötchen Beitrag anzeigen
    Hab jetzt weiter gelesen. Ich muss zugeben, zwischendurch war es echt schwer noch Motivation aufzubringen. Die ausführlichen Beschreibungen konnten es dann irgendwie auch nicht mehr retten. Vielleicht verstehe ich die große Kunst hinter deiner Geschichte nicht, oder es ist so ein Insider Ding zwischen dir und Laidoridas.
    Also was jetzt die konkreten Inhalte der Story angeht, sind da eigentlich nur wenig "Insider" zwischen mir und Laido drin, würde ich mal sagen, also zumindest, was das grobe Grundgerüst angeht. Also, die große "Grundidee" hinter der Geschichte ist jedenfalls nicht irgendwie mit ihm abgesprochen. In kleinen Details gibt's natürlich Insider, und da kann das natürlich gut sein, dass man das als Laido dann deutlich witziger/interessanter findet als ein unbefangener Leser.

    Zitat Zitat von Eispfötchen Beitrag anzeigen
    Alles in allem fehlt ein Plan wo die Geschichte überhaupt hingehen soll (oder sogar wo sie herkommt, was ja wirklich mal selten ist bei Geschichten).
    Naja gut, also einen (freilich sehr groben, zugegeben ) Plan, wo die Geschichte überhaupt hingehen soll, denn habe ich schon. Dass der jetzt aus der Perspektive des Story-Laidos nicht erkennbar ist (und damit auch nicht für den Leser), ist jetzt gerade das, was ich als Baustein dieser Story haben will: Eine Unsicherheit darüber, was überhaupt los ist, und was sich jetzt überhaupt daraus entwickeln soll. Weil das ja genau das ist, was der Story-Laido eben auch spürt.

    Zitat Zitat von Eispfötchen Beitrag anzeigen
    Lediglich die Unsicherheit, Ängste und Zweifel des Protagonisten kommen immer wieder zur Sprache, womit ich dann zum Charakter deiner Figur komme. Ich weiß wirklich nicht, ob du Laidoridas einen Gefallen getan hast ihn so ängstlich, unsicher und unselbstständig darzustellen. Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass er wirklich so sein soll. Wolltest du ihm mit dieser Geschichte eins auswischen? Der Arme …
    Also, ihm mit dieser Geschichte eins auswischen wollte ich ganz sicher nicht, und ich bin bisher auch immer guter Dinge gewesen, dass er mir das nicht übel nimmt, wenn ich den Story-Laido, zumal in der Situation, in der er steckt, als ängstlich, unsicher und zweifelnd darstelle. Ganz sicher sein kann ich mir da natürlich nicht. Und ich finde ihn angesichts dessen, was er da so durchmacht, ja gar nicht mal so übermäßig ängstlich. Was diese häufiger mal geschilderten "Alltagsängste" dagegen angeht, da habe ich das in der Regel so gemacht, dass ich einfach meine eigene genommen habe, sie dem Story-Laido angedichtet habe und darauf spekuliert habe, dass der Echtwelt-Laido die schon irgendwie nachvollziehen kann.

    Zitat Zitat von Eispfötchen Beitrag anzeigen
    Es tut mir wirklich leid, dass ich so viel Kritik da lasse. Vielleicht hätte ich einfach gar nichts weiter schreiben sollen als: Ich hab jetzt auch den Rest gelesen. Dann würdest du jetzt bestimmt nicht sauer auf mich sein und ich würde mich nicht so mies fühlen, weil ich so viel rumgenörgelt habe, aber irgendwie fände ich das auch nicht richtig. Wie eine Lüge, oder so eine … Heuchelei oder so was, das kann ich auch wieder nicht leiden. Also tut mir Leid, aber … ich konnte mit deiner Geschichte wirklich nichts anfangen, vielleicht kommt ja noch ein Bombenschluss, der alles noch rumreißt … Wie gesagt, vielleicht habe ich die Geschichte auch einfach nur nicht verstanden. Deine anderen Geschichten fand ich viel besser als die hier.
    Nee, also das ist ja schon in Ordnung, wenn du die Geschichte gar nicht unterhaltsam findest und nur zäh und schneckenhaft, dann ist das ja auch nur richtig so, wenn du das so deutlich sagst. Das ist zwar schade (sicherlich auch für die von dir dann leider verschwendete Zeit ), aber sauer bin ich deswegen ja nicht; ich bin ja umgekehrt auch nicht direkt in Heiratsantragsstimmung, wenn du eine andere Story von mir gut findest und entsprechend kommentierst. Die allgemeine Kritik, dass die Story vielleicht schlicht zu langweilig (oder zähflüssig) ist, die nehme ich schon ohne Groll auf und nehme die durchaus auch ernst. Insgesamt scheint das dann aber auch wirklich einfach so zu sein, dass die Story zu dir als Leserin nicht kompatibel ist oder eben umgekehrt, wenn du schon zurecht sagst, dass du mit der Geschichte eben wirklich nichts anfangen kannst. Aber sowas kommt ja nunmal vor und dann habe ich auch kein Problem damit, das so zu akzeptieren!

    Ich danke dir deshalb auch trotzdem fürs Lesen - das muss für dich dann ja schon eine ziemliche Quälerei gewesen sein. Ich werde die nächsten Tage noch einen weiteren Beitrag posten, aber den musst du natürlich nicht lesen, wenn du gar keinen Bock hast, da traue ich dir schon zu, auch ohne dessen Lektüre für den Wettbewerb beurteilen zu können, ob der Story-Laido jetzt ein gelungener Charakter ist oder nicht, da kommt jetzt also nicht so viel Wesentlich Neues dazu.

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    Burgherrin Avatar von Eispfötchen
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    Deine Laidoridas Story

    Erstens mal finde ich das als Leser nie so wirklich wichtig, wie ein Charakter aussieht, zumindest bilde ich mir das ein.
    Üüüüüühhhh??? Wie stellst du dir die Charaktere denn vor, wenn sie nicht beschrieben werden?
    Für mich ist das wie ein Drehbuch. Spot an, (Beschreibung des Charakters, einfaches Beispiel, großer bulliger Typ, der alte Lumpensachen trägt, wo man die Farbe unter dem Dreck kaum noch erkennt, der Typ hat einen kantigen Kopf, mit einer Nase, die schon mehrfach gebrochen wurde. Seine Augen haben die Farbe von kaltem Grau.) Bild vom Typ erscheint im Kopf …. Beschreibung der Umgebung und so weiter. Ich sehe dann wie der Typ mit der genannten Beschreibung herumläuft und die Dinge tut, die in der Geschichte eben genannt werden. Wenn so eine Beschreibung fehlt ja dann … läuft da eine ganz schön schwache Beschreibung herum, die meist IRGENDWIE aussieht oder einfach nur ein schwammiger Fleck in der Landschaft ist und dann mit möglichen nachfolgenden Beschreibungen kollidieren kann. Das ist wirklich ärgerlich. Außerdem beschreibst du die anderen Charakter in der Geschichte doch manchmal auch. So ein Aussehen kann ja auch etwas über den Charakter aussagen. Wenn das jetzt Charaktere sind, die ich ja eh schon aus der Gothic Welt kenne, dann braucht es keine Beschreibung. Oft erinnere ich mich dann wie die Type aussieht.

    Du weißt selbst nicht wie Laidoridas aussieht? O.o Ok, das ist dann natürlich ein Problem und dann kann ich verstehen, dass du das einfach weggelassen hast. Wäre ja schon doof, wenn er dann nachher anders aussieht, es liest und sagt: „He, so sehe ich aber nicht aus.“ xD

    Also, als Nachnamen habe ich das jetzt auch schon gelesen, von daher ... und dennoch: Man würde doch sofort aufmerken und an Gothic denken! Hast du bei deinem Gorn auf der Arbeit doch sicher auch getan, oder nicht?
    NATÜRLICH habe ich da an Gorn gedacht und die ganze Zeit wie blöde gegrinst, als ich mich mit Herrn Gorn unterhalten habe. Der war aber auch sehr nett, von da war das nicht weiter verwunderlich. Aber ich kriege sowieso andauernd irgendwelche Backflaschs wenn ich Namen lese, die für mich noch andere Bedeutungen haben.

    Naja gut, also einen (freilich sehr groben, zugegeben) Plan, wo die Geschichte überhaupt hingehen soll, denn habe ich schon. Dass der jetzt aus der Perspektive des Story-Laidos nicht erkennbar ist (und damit auch nicht für den Leser), ist jetzt gerade das, was ich als Baustein dieser Story haben will: Eine Unsicherheit darüber, was überhaupt los ist, und was sich jetzt überhaupt daraus entwickeln soll. Weil das ja genau das ist, was der Story-Laido eben auch spürt.
    Das Problem ist doch aber, dass es mir als Leserin dann vollkommen Wurst war wohin es sich entwickelt, weil ich dann fast eingeschlafen war und so sollte es doch nicht sein, oder? Es fehlte irgendwie die gewisse Würze in der Geschichte, irgendwas wo man als Leser(in) wirklich unbedingt weiterlesen möchte und man am Ball bleibt. So eine Grundspannung.

    Also, ihm mit dieser Geschichte eins auswischen wollte ich ganz sicher nicht, und ich bin bisher auch immer guter Dinge gewesen, dass er mir das nicht übel nimmt, wenn ich den Story-Laido, zumal in der Situation, in der er steckt, als ängstlich, unsicher und zweifelnd darstelle. Ganz sicher sein kann ich mir da natürlich nicht. Und ich finde ihn angesichts dessen, was er da so durchmacht, ja gar nicht mal so übermäßig ängstlich. Was diese häufiger mal geschilderten "Alltagsängste" dagegen angeht, da habe ich das in der Regel so gemacht, dass ich einfach meine eigene genommen habe, sie dem Story-Laido angedichtet habe und darauf spekuliert habe, dass der Echtwelt-Laido die schon irgendwie nachvollziehen kann.
    Der Protagonist traut sich ja nicht mal nach einem Tortenstück zu fragen, oder nachzufragen wo sich das Klo befindet, oder gar an die Tür zu klopfen: „Eh, jemand auf dem Pott? Mach ma hinne, ich muss auch mal.“ Stattdessen geht er zurück in sein Zimmer und puscht sich fast ein, weil er sich nicht traut was zu sagen, oder zumindest bei Gerd nachzufragen, um festzustellen, ob das wirklich das Klo ist. Genauso mit den Schlüsseln, oder wie er in den Keller geht. Selbst meine kleine einjährige Nichte hat da keine Angst. Ist doch unrealistisch.

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    Deus Avatar von John Irenicus
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    Zitat Zitat von Eispfötchen Beitrag anzeigen
    Üüüüüühhhh??? Wie stellst du dir die Charaktere denn vor, wenn sie nicht beschrieben werden?
    Für mich ist das wie ein Drehbuch. Spot an, (Beschreibung des Charakters, einfaches Beispiel, großer bulliger Typ, der alte Lumpensachen trägt, wo man die Farbe unter dem Dreck kaum noch erkennt, der Typ hat einen kantigen Kopf, mit einer Nase, die schon mehrfach gebrochen wurde. Seine Augen haben die Farbe von kaltem Grau.) Bild vom Typ erscheint im Kopf …. Beschreibung der Umgebung und so weiter. Ich sehe dann wie der Typ mit der genannten Beschreibung herumläuft und die Dinge tut, die in der Geschichte eben genannt werden. Wenn so eine Beschreibung fehlt ja dann … läuft da eine ganz schön schwache Beschreibung herum, die meist IRGENDWIE aussieht oder einfach nur ein schwammiger Fleck in der Landschaft ist und dann mit möglichen nachfolgenden Beschreibungen kollidieren kann. Das ist wirklich ärgerlich. Außerdem beschreibst du die anderen Charakter in der Geschichte doch manchmal auch. So ein Aussehen kann ja auch etwas über den Charakter aussagen. Wenn das jetzt Charaktere sind, die ich ja eh schon aus der Gothic Welt kenne, dann braucht es keine Beschreibung. Oft erinnere ich mich dann wie die Type aussieht.
    Als Leser nehme ich schon auch Aussehensbeschreibungen der Charaktere wahr. Aber bei mir ist es dann meist so, dass nur bestimmte Details bei mir hängenbleiben, und manche dann auch nicht, und wenn es dann schonmal nicht so relevant ist für die Handlung, dann hat die Person in meiner Vorstellung unter Umständen auch mal eine andere Haarfarbe als eigentlich angegeben. Das ist aber auch nur eine persönliche Macke von mir - beeinflusst dann aber auch, wie ich mit Aussehen im Storys umgehe. Und ja, ich beschreibe natürlich auch das Aussehen von Charakteren, aber dann halt auch nicht immer zwingend und nicht unbedingt so detailliert, und mit Nebencharakteren mache ich das für gewöhnlich mehr als mit dem Protagonisten, was für mich auch deshalb passend ist, weil eine Geschichte wie hier ja die meiste Zeit aus der Perspektive des Protagonisten geschrieben ist, der die anderen sieht, sich selbst aber natürlich nicht ständig.

    Zitat Zitat von Eispfötchen Beitrag anzeigen
    Du weißt selbst nicht wie Laidoridas aussieht? O.o Ok, das ist dann natürlich ein Problem und dann kann ich verstehen, dass du das einfach weggelassen hast. Wäre ja schon doof, wenn er dann nachher anders aussieht, es liest und sagt: „He, so sehe ich aber nicht aus.“ xD
    Ja, und in Zukunft muss ich da noch vorsichtiger sein: Was da los war, als ich mal einen lediglich auf ihn anspielenden Charakter als jemanden mit "Bubigesicht" beschrieben habe!

    Zitat Zitat von Eispfötchen Beitrag anzeigen
    Das Problem ist doch aber, dass es mir als Leserin dann vollkommen Wurst war wohin es sich entwickelt, weil ich dann fast eingeschlafen war und so sollte es doch nicht sein, oder? Es fehlte irgendwie die gewisse Würze in der Geschichte, irgendwas wo man als Leser(in) wirklich unbedingt weiterlesen möchte und man am Ball bleibt. So eine Grundspannung.
    Ja gut, ich denke, das variiert halt damit, wie sehr man sich als Leser*in in Laidos Situation hineinversetzen kann. Okay, ich gebe zu: Im ersten Teil der Story ist dieses "Wo bin ich wer bin ich wie komm ich wieder hier weg?"-Momentum dann schon irgendwann weg, aber spätestens ab dem zweiten Teil kann ich mir eben schon sehr gut vorstellen, dass man mit Laido mitfiebern kann, und dass eine drohende Verurteilung wegen Mordes und weitere Schäbigkeiten im Vorfeld dazu durchaus eine Art Grundspannung erzeugen können. Der Story-Laido ist angesichts dieser Umstände ja auch angespannt, da kann sich das ja, zumindest grundsätzlich, auch auf die Leserin übertragen. Wie gut das klappt, hängt natürlich auch immer davon ab, wie gut der Autor das dann eben ausgeführt und umgesetzt hat, und da kann die Story ja Schwächen haben, aber prinzipiell finde ich schon, dass es da Anreize gibt, am Ball zu bleiben. Das ist ja in Form des Story-Laidos immerhin ein menschliches Schicksal, dass da schon so ein bisschen am Scheideweg steht.

    Zitat Zitat von Eispfötchen Beitrag anzeigen
    Der Protagonist traut sich ja nicht mal nach einem Tortenstück zu fragen, oder nachzufragen wo sich das Klo befindet, oder gar an die Tür zu klopfen: „Eh, jemand auf dem Pott? Mach ma hinne, ich muss auch mal.“ Stattdessen geht er zurück in sein Zimmer und puscht sich fast ein, weil er sich nicht traut was zu sagen, oder zumindest bei Gerd nachzufragen, um festzustellen, ob das wirklich das Klo ist. Genauso mit den Schlüsseln, oder wie er in den Keller geht. Selbst meine kleine einjährige Nichte hat da keine Angst. Ist doch unrealistisch.
    Klar, was diese Alltagsängste und so angeht, die sind in der geballten Form natürlich etwas viel für einen Menschen. Komplett unrealistisch finde ich das aber deshalb auch nicht, denn, wie gesagt, zu einem großen Teil habe ich ja einfach mal meine eigenen Sozialphobien die ich habe oder mal hatte hergenommen und sie dem Charakter übergestülpt. Das natürlich manchmal etwas überzeichnet, aber so im Prinzip ... also, wenn solche Alltagsängste, Sozialphobien und Neurosen wirklich unrealistisch wären, dann wären aber einige Psychotherapeuten arbeitslos (womit ich nicht gleichzeitig ausdrücken will, dass die ein oder andere Macke in der Hinsicht automatisch therapiebedürftig wäre).

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