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Eine liberale und tolerante Gesellschaft muss wehrhaft sein.

  1. #41 Zitieren
    General Avatar von Harvald
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    Das aber ist erst die Folge. Die Frage ist doch warum die populistischen Strömungen der Tea party überhaupt so stark werden konnten. Warum die Briten den Brexit erzwungen haben.

    https://www.tz.de/politik/interview-...r-7313606.html

    http://soziologieblog.hypotheses.org/10111

    Die selbsternannten Liberalen erfahren plötzlich in vielen Ländern, dass ihre Vorherrschaft nicht mehr auf gesicherten Beinen steht. Hier in Deutschland noch mit am wenigsten. und mit ihrer Toleranz ist es nicht weit her. Aber auf der gegenüberliegenden Seite, zu der ich mich mittlerweile auch rechne, finden sie auch immer weniger Toleranz. Das das letztendlich schief gehen wird, ist sicher aber unvermeidbar.
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  2. #42 Zitieren
    Starfleet's Finest  Avatar von Jean-Luc Picard
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    Zitat Zitat von Harvald
    Das aber ist erst die Folge. Die Frage ist doch warum die populistischen Strömungen der Tea party überhaupt so stark werden konnten. Warum die Briten den Brexit erzwungen haben.
    Wie so oft ist es müßig, mit Dir zu diskutieren. Du stellst eine Behauptung auf, jemand (in dem Falle ich) widerlegt Deine Behauptung, und Du redest dann aber ganz einfach weiter, als würde Deine falsche Behauptung gar keine Rolle mehr spielen; Du ignorierst die sachlichen Gegenargumente einfach und gehst über zum nächsten Talkingpoint.

    Tragischer Weise ist dies genau dieselbe Taktik, die das Trump-Lager in den USA permanent fährt. Wird eine konkrete Aussage als faktisch falsch entlarvt, metaphorisierst man sie und leitet über zu einem anderen Talkingpoint.

    Halten wir doch bitte einmal zunächst fest, dass es schlicht falsch ist, dass es Obamas Politik gerwesen sei, die zu Trump geführt hat! Denn der Kandidat Trump ist nicht das Ergebnis der demokratischen Politik gewesen, sondern das Ergebnis der republikanischen Lagerbildung!

    Dasselbe gilt für den Brexit. Es waren nicht die Liberalen, die mit dem Feuer gespielt haben, sondern Figuren wie Johnson und Farage, denen es schlicht scheißegal war und ist, was daraus tatsächlich entsteht. Mit dem Finger auf die moderate Seite zu zeigen und zu sagen "Ihr präsentiert Euch nicht gut genug und deshalb wählen die Menschen galloppierende Arschlöcher" ist letztendlich eine Argumentation, die den betreffenden Menschen jegliche Selbstbestimmung abspricht.
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  3. #43 Zitieren
    Legende Avatar von Ciao
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    Zitat Zitat von Harvald Beitrag anzeigen
    ..Die Frage ist doch warum die populistischen Strömungen der Tea party überhaupt so stark werden konnten. Warum die Briten ...
    Die selbsternannten Liberalen erfahren plötzlich in vielen Ländern, dass ihre Vorherrschaft nicht mehr auf gesicherten Beinen steht. Hier in Deutschland noch mit am wenigsten. und mit ihrer Toleranz ist es nicht weit her. Aber auf der gegenüberliegenden Seite, zu der ich mich mittlerweile auch rechne, finden sie auch immer weniger Toleranz. Das das letztendlich schief gehen wird, ist sicher aber unvermeidbar.
    Ich gebe die deutsche Nachkriegsgeschichte zu bedenken.
    Nach 45 gab es weiterhin einen großen Anteil Nazis
    Ebenso nicht wenige Stalinisten.
    Und diese träumten weiterhin davon ein autoritäres System zu errichten
    In diesem sollten alle Andersdenkenden unterdrückt oder getötet werden.

    Folglich hatten die demokratischen Kräfte keine Wahl als ihre demokratischen Idealvorstellungen von Toleranz und Freiheit an die Kriegserklärungen der Radikalen anzupassen.

    Nazi- und Stalinistenorgas wurden verboten, ihre Symbole ebenfalls, Aufklärung wurde zum wichtigen staatserhaltenden Thema. Den Opportunisten unter den Radikalen gab man Karrieremöglichkeiten, um die Radikalen zu spalten.

    Der Philosoph Karl Popper hat dies folgendermassen ausgedrückt:
    „Weniger bekannt ist das Paradoxon der Toleranz: Uneingeschränkte Toleranz führt mit Notwendigkeit zum Verschwinden der Toleranz. Denn wenn wir die uneingeschränkte Toleranz sogar auf die Intoleranten ausdehnen, wenn wir nicht bereit sind, eine tolerante Gesellschaftsordnung gegen die Angriffe der Intoleranz zu verteidigen, dann werden die Toleranten vernichtet werden und die Toleranz mit ihnen.“


    In der heutigen Zeit herrschen Opportunisten jeglicher Couleur und erzeugen eine Krise nach der anderen.
    Dies erzeugt heftige emotionale Gegenreaktionen bei den - mittlerweile häufig jahrzehntelangen - Verlierern.
    Und das wiederum Extremismus.
    Die Opportunisten haben die Signale der Veränderung und die damit für sie verbundenen Gefahren nicht erkannt.

    Interessiert sie doch eher kurzfristige Wirkungen als längerfristige Veränderungen.
    Deshalb werden Extremisten nicht wirksam bekämpft.
    Stattdessen versuchen die Opportunisten die extremen Positionen für sich selbst zu nutzen - und scheitern

    Was fehlt heute im Vergleich zu früher für eine wirksame Gegenwehr:
    Eine ideelle Massenbewegung, die endlich einmal für Werte aktiv eintritt und Missstände nachhaltig für alle beheben will.
    Die grossen ideellen Bewegungen für Demokratie, für Frieden, für Emanzipation sind heute marginalisiert, da die Meisten Menschen aufgrund des Wohlstandes entpolitisert sind (wir amüsieren uns zu Tode)
    Man demonstriert ja maximal immer nur noch gegen etwas - doch praktisch nicht mehr für etwas.

    Eine solche Massenbewegung könnte dem Protest eine sinnvolle Richtung geben und Orientierungslosen den Weg in eine bessere Zukunft zeigen.
    Ohne Massenbewegung wird es noch länger keinen organisierten Widerstand gegen die grassierenden Wahnideen geben.
    Ist Euch eigentlich klar, dass wir zu den reichsten 10% der Welt gehören?
    10% von 9 Milliarden sind 900 Millionen. Und unter diesen 900 Millionen gehören unsere 80 Millionen klar zu den reicheren unter den reichsten 10%.
    Also, wie verbessern WIR die Welt? Und keine Ausreden.
    Ciao ist offline Geändert von Ciao (31.10.2017 um 21:42 Uhr)

  4. #44 Zitieren
    Ritter Avatar von Racel
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    Zitat Zitat von Raider Beitrag anzeigen
    Ja, ich bin der Ansicht, dass ein großer Teil dessen, was verharmlosend gerne einmal als Rechtspopulismus bezeichnet wird eine Gefahr für unsere Gesellschaft ist und dass sich der deutsche Rechtsstaat bedeutend stärker dagegen wehren sollte, als er es tut.

    Haftstrafen für die Verbreitung von Propaganda, definitiv zumindest für die institutionalisierte Verbreitung von Propaganda, höhere Geldbußen für offen rassistische Rhetorik auf den sozialen Medien, die Auflösung von Gruppierungen wie Pegida und die Inhaftierung ihrer Rädelsführer, ein Verbotsverfahren gegen die AfD...

    Wenn wir nicht einmal wie die USA enden wollen, muss der neue politische Rechtsextremismus mit großem Nachdruck zerschlagen werden.
    Hört sich nicht radikal an weil es links ist , schön Was macht man mit Linken wie beim G20 ?
    Racel ist offline Geändert von Racel (31.10.2017 um 22:24 Uhr)

  5. #45 Zitieren
    Ritter Avatar von Meister Bratwurst
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    Zitat Zitat von Racel Beitrag anzeigen
    Hört sich nicht radikal an weil es links ist , schön Was macht man mit Linken wie beim G20 ?
    dasselbe wie mit allen.. wenn jemand sich strafbar gemacht hat und die person ausfindig gemacht werden kann wartet auf diese ein verfahren
    Meister Bratwurst ist offline

  6. #46 Zitieren
    Ritter Avatar von Racel
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    Zitat Zitat von Meister Bratwurst Beitrag anzeigen
    dasselbe wie mit allen.. wenn jemand sich strafbar gemacht hat und die person ausfindig gemacht werden kann wartet auf diese ein verfahren
    Raider ist da anderer Meinung Außer man ändert Gesetze .
    Racel ist offline

  7. #47 Zitieren
    General Avatar von Harvald
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    @Jean-Luc Picard

    Sehe ich in der Weise in der du diskutierst ebenso, jedoch gehörst du definitiv zu den angenehmeren Diskutanten. Unsere Betrachtungsweisen differieren so weit, das die Berührungspunkte minimal sind und es teilweise schon am grundlegenden Verständnis fehlt.

    @Conterman

    Es ist unglaublich schwierig gut und besser einzuordnen und auch deine Beurteilung der Vorgänge in der Nachkriegszeit vermag ich nicht zu teilen. Es wurden bedenkenswerte Initiativen wie der Widerstand gegen die deutsche Wiederbewaffnung brutal niedergeknüppelt und Nazis wie Filbinger, Stoltenberg , Schleyer usw. bedenkenlos hofiert.

    Der gesamte Antiamerikanismus der 70er war eine Folge dieses Opportunismus. Ich glaube, dass es heute nicht wesentlich besser oder schlechter war wie damals.

    Auch die Beurteilung was gut und richtig ist ist eine individuelle. Vielleicht hat ein Islamist ja recht wenn er sagt der Westen ist verdammungswürdig und dekadent, nur gibt ihm das nicht das Recht diese Meinung in dieser Weise zu verbreiten.

    Vielleicht haben die Briten ja Recht, dass die 260 € pro Jahr die der Brexit jeden britischen Haushalt kosten wird, die Abkopplung von der gefühlten oder tatsächlichen Brüsseler Bevormundung wert sind.

    Vielleicht haben auch die Tschechen Recht wenn sie trotz auch für deutsche Verhältnisse fantastischer Wirtschaftskennzahlen den Eintritt in den Euro verweigern.

    Vielleicht haben die katalanischen Seperatisten Recht. Es ist immer die Frage was ich für was in Kauf zu nehmen bereit bin.

    (Ins private übertragen: Vielleicht ist jemand ja bereit ein dauerhaftes Zerwürfnis mit seinen Eltern für seine grosse Liebe in Kauf zu nehmen, auch wenn es wirtschaftlich und logisch vielleicht richtiger wäre eine andere Wahl zu treffen. Interessanterweise geben wir bei dieser Wahl moralisch immer dem Liebenden Recht. Warum eigentlich?)

    Ich gebe dir Recht was die echten Nazis betrifft, nur gibt es keine mehr. Die neuen haben vielleicht ähnliche Vorstellungen aber das macht sie noch nicht vergleichbar. Die Bestechungsnummer die du beschreibst funktioniert auch nicht, denn die Bruchlinie vollzieht sich nicht zwischen oben und unten sondern geht zwischen denen die jede Veränderung grundsätzlich für positiv halten und denen denen dies erst bewiesen werden muss. Daraus formst du aber keinen gesamtgesellschaftlichen Zusammenhalt, da es bereits am Grundkonsens in dieser Frage mangelt.

    Da ich insbesondere in der Zuwanderungsfrage und der Frage der Folgen keine Konsensmöglichkeit sehe, und die Zugewanderten mehrheitlich nicht mit einer Existenz am Rande der deutschen Gesellschaft zufrieden sein werden, wird es zu massiven Problemen im Bereich der inneren Sicherheit kommen. Das wiederum wird die Rechten massiv stärken und daran kann man nichts ändern.

    http://www.faz.net/aktuell/rhein-mai...-15231415.html


    Es gibt insoweit keinen realistischen Weg in eine "bessere" Zukunft, da ein erheblicher Teil von der Grundentscheidung ausgeschlossen wurde und offensichtlich berechtigte Kritik, solange es möglich auch mit Hilfe von Desinformation, unterdrückt wurde, bis eine andere sehr viel üblere Form von Kritik hoch kam. Die lässt sich jedoch jetzt nicht mehr eindämmen, da ein erheblicher Teil der Bevölkerung zu Recht beleidigt reagiert. Ihr wolltet damals nicht auf uns hören, also warum sollten wir jetzt mitarbeiten. So ein Klima macht es dann auch nicht leichter.

    http://www.faz.net/aktuell/rhein-mai...-15267189.html


    Nicht nur ich sehe daher die Möglichkeit, dass die etablierten Parteien in den nächsten Jahren mehr oder weniger vollständig von der politischen Bühne verschwinden

    http://www.faz.net/aktuell/politik/i...-15262938.html


    Und nicht in jedem Land funktioniert ein Etikettenschwindel wie eine "Liste Kurz".
    Harvald ist offline Geändert von Harvald (01.11.2017 um 00:17 Uhr)

  8. #48 Zitieren
    Ritter Avatar von Racel
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    Zitat Zitat von Orkjäger XD Beitrag anzeigen
    Es ging nicht um Herkunftsländer, sondern darum, wie viele der Flüchtlinge männlich sind.
    http://www.spiegel.de/kultur/gesells...a-1051755.html

    "Der durchschnittliche Flüchtling kommt aus Syrien, ist jünger als 30 - und ein Mann. Das Geschlecht spielt in der Flüchtlingskrise eine unterschätzte Rolle. Wo sind all die Mütter und Töchter aus den Krisengebieten?"
    Das willst du also ernsthaft bestreiten ? Es ist doch mittlerweile bekannt das eher Männer als Frauen gekommen sind .
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  9. #49 Zitieren
    Mythos Avatar von Raider
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    Zitat Zitat von Racel Beitrag anzeigen
    Hört sich nicht radikal an weil es links ist , schön Was macht man mit Linken wie beim G20 ?
    Die politische Linke stellt zur Zeit keine nennenswerte Gefahr für die deutsche Demokratie dar. Offensichtlich gehört linke Gewalt strafrechtlich verfolgt aber solange sie nicht den Einfluss über Politik und Medien erlangt, die die Rechte zur Zeit hat ist sie ein Ärgernis aber keine Gefahr.
    Raider ist gerade online

  10. #50 Zitieren
    Starfleet's Finest  Avatar von Jean-Luc Picard
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    Zitat Zitat von Harvald
    Sehe ich in der Weise in der du diskutierst ebenso, jedoch gehörst du definitiv zu den angenehmeren Diskutanten. Unsere Betrachtungsweisen differieren so weit, das die Berührungspunkte minimal sind und es teilweise schon am grundlegenden Verständnis fehlt.
    Man muss aber gar nicht gemeinsame Betrachtungsweisen haben um über simple Fakten zu diskutieren. Es lässt sich jenseits von unterschiedlichen Betrachtungen klar darlegen, dass es schlicht nicht stimmt, dass Trump eine Folge von Obama gewesen wäre. Abgesehen von der Krankenversicherung kann man seine Präsidentschaft als recht durchschnittlich betrachten. Was eindeutig nicht durchschnittlich war, war der ultra- aggressive Umgang der Opposition mit Obama.

    Zitat Zitat von Wikipedia
    Nach Umfragen vom August 2010 glaubten bis zu 18 Prozent der US-Bürger, Obama sei Muslim;[290] bis zu 25 Prozent meinten, er sei nicht in den USA geboren, also kein legitimer US-Präsident.[291] Jene, die immer wieder Zweifel am Geburtsort äußerten, werden im Englischen oft als „Birthers“ (wörtlich „Geburtler“) bezeichnet. Nachdem der spätere Präsident Donald Trump dies gefordert hatte,[292] ließ Obama am 27. April 2011 die Langversion seiner Geburtsurkunde (birth certificate) veröffentlichen, deren Kurzversion er im Wahlkampf 2008 bekannt gegeben hatte.
    Es waren die ekelhaften Hetzkampagnen wie diese, die die Spaltung immer weiter vorangetrieben haben. Obama hat nichts besonders besser oder schlechter gemacht als seine Vorgänger. Und es wäre auch völlig egal gewesen, was er gemacht hätte, er wäre stets von diesem Block als fleischgewordener Teufel dargestellt worden. Du redest davon, dass von ihm nur die Krankenversicherung geblieben sei - für eben diese wurde er kontinuierlich als Sozialist abgestempelt und es wurde ihm nicht angerechnet, sondern es war einer der Hauptkritikpunkte gegen ihn. Je aggressiver und je radikaler und verschrobener man sich über Obama echauffierte, desto größere Zustimmung bekam man im republikanischen Lager. Und das war die selbst gekochte Suppe, in der Trump nach oben schwamm.

    Dass es die Schuld der Liberalen sei, passt einfach nur gut in Deine übergeordnete Idee, weil Du es dann so schön auf Merkel übertragen kannst. In den USA ist es aber eben nun mal eine völlig andere Situation gewesen. Den Trumpwählern sind doch Vorschusslorbeeren oder Friedensnobelpreise für Obama völlig wurscht. Ein Teil dieser Wähler hatten doch schon das grundsätzliche Problem mit diesem Präsidenten, dass er schwarz ist.
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  11. #51 Zitieren
    Ritter Avatar von Racel
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    Zitat Zitat von Raider Beitrag anzeigen
    Die politische Linke stellt zur Zeit keine nennenswerte Gefahr für die deutsche Demokratie dar. Offensichtlich gehört linke Gewalt strafrechtlich verfolgt aber solange sie nicht den Einfluss über Politik und Medien erlangt, die die Rechte zur Zeit hat ist sie ein Ärgernis aber keine Gefahr.
    Achso linke Gewalt ist harmloser , gut zu wissen .
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  12. #52 Zitieren
    General Avatar von Harvald
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    Ich denke deine Überlegungen greifen ein wenig zu kurz.

    Propaganda und über nichts anderes reden wir, kann nur funktionieren wenn der Boden dafür vorbereitet ist und das geschieht nach meiner Ansicht nicht durch noch mehr Propaganda sondern durch ganz handfeste Dinge. Steve Bannon, bei aller Genialität, die man ihm zuschreibt, funktioniert nur aufgrund der offenen Flanken.

    Wie für den Sieg Trumps bei den Vorwahlen gab es auch Gründe dafür das ausgerechnet Frau Clinton bei den Demokraten letztlich gewann. Und es gab genug Kommentarstimmen die Trumps Sieg eben auf diese Gegenkandidatin zurückführten. Jeder andere sogar Herr Sander hätte gewonnen. So stellt sich automatisch die Frage warum ausgerechnet die Kandidatin mit den schlechtesten Voraussetzungen. Weil sie einen Anspruch verkörperte und es diesmal nicht um Ansprüche, sondern um Enttäuschungen ging.

    Schön wurde diese Situation von beiden Protagonisten herausgearbeitet indem Trump sagte: Obama sei der schlechteste Präsident der USA in der Geschichte und Obama antwortete, er sei wenigstens Präsident geworden. Eine der kapitalsten Fehleinschätzungen.

    Und schon sind wir bei meinem Ausgangspunkt. Die Ursache ist nicht die Propaganda, sondern der fruchtbare Boden auf den sie fielen, enttäuschte Hoffnungen. Gewalt und Drogen die vordergründigen Auswirkungen und Trump nur der nächste Schritt.

    Hier in Deutschland sehe ich die Ausgangslage ähnlich. Die SPD macht Propaganda gegen die eigene Agenda und der Genosse der Bosse hängt ihr derartig als Klotz am Bein, das sie zu einer linksliberalen Lehrerpartei verkommt. Ähnlich wie ihre niederländische Schwester die gerade mal 7,5% geholt hat.

    Die CDU mit ihrer Übermutter und die sich daraus ergebenden Probleme. Die Grünen mit ihrem Fundamentalismus. Die FDP mit einer interessanten Positionierung, die aber nur in der Opposition funktioniert hätte

    Die enttäuschten Hoffnungen werden den Rechtsruck verursachen von dem wir gerade einen milden Vorgeschmack bekommen haben und in der Polarisierung auch in gewissem Umfang nach linkszur Linkspartei.

    Du bist doch nicht ernsthaft der Meinung, dass die AFD wegen ihrer charismatischen und kompetenten Mitarbeiter gewählt werden. Diese abgehalfterten Flaschen sind der letzte Ausweg abgesehen von vielleicht einem Prozent überzeugten. Das Problem ist was sie durch die Decke treibt. und Verbote wie Conterman sie sieht würden das Problem noch weiter verschärfen.

    Ich fürchte mich vor dem Erscheinen eines Jörg Haider in Deutschland, der das Potential ausschöpfen könnte.
    Harvald ist offline

  13. #53 Zitieren
    Legende Avatar von Ciao
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    Zitat Zitat von Harvald Beitrag anzeigen
    ... Verbote wie Conterman sie sieht würden das Problem noch weiter verschärfen.
    ...
    Ach, welche genau?
    Das Burka Verbot?
    Ist Euch eigentlich klar, dass wir zu den reichsten 10% der Welt gehören?
    10% von 9 Milliarden sind 900 Millionen. Und unter diesen 900 Millionen gehören unsere 80 Millionen klar zu den reicheren unter den reichsten 10%.
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  14. #54 Zitieren
    Mythos Avatar von Raider
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    Zitat Zitat von Racel Beitrag anzeigen
    Achso linke Gewalt ist harmloser , gut zu wissen .
    Ja. Das ist sie zur Zeit. Ich sehe nicht, wie du das ernsthaft bestreiten willst.
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  15. #55 Zitieren
    Starfleet's Finest  Avatar von Jean-Luc Picard
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    Zitat Zitat von Harvald
    Du bist doch nicht ernsthaft der Meinung, dass die AFD wegen ihrer charismatischen und kompetenten Mitarbeiter gewählt werden. Diese abgehalfterten Flaschen sind der letzte Ausweg abgesehen von vielleicht einem Prozent überzeugten. Das Problem ist was sie durch die Decke treibt. und Verbote wie Conterman sie sieht würden das Problem noch weiter verschärfen.

    Ich halte es für müßig abzuschätzen, wie viele AfD-Wähler "Protestwähler" sind und wie viele von deren Agenda überzeugt sind. Man sollte das rechtsradikale oder völkische Potenzial nicht unterschätzen. Leute wie beispielsweise Gauland sind doch nicht vom Himmel gefallen. Der hockte vorher schlicht in der Union und war unbedeutend. Dass die echten Überzeugten eine Minderheit sind glaube ich erst dann, wenn die AfD bei den nächsten Wahlen abstürzen würde. Wer dauerhaft eine solche Partei aus "Protest" wählt, der ist für mich mit einem Überzeugten gleichzusetzen.

    Aber wie bereits gesagt, die USA stehen da auf einem anderen Blatt. Und ja, der Sieg Trumps scheint in großen Teilen durch die extreme Verachtung gegenüber Clinton befördert worden zu sein. Dennoch hatte sie ja tatsächlich mehr Stimmen auf sich ziehen können. Dass sie sich durchgesetzt hat wird sicherlich viel mit ihrer Machtplattform innerhalb der Partei zu tun gehabt haben. Und auch hier zeigt sich, dass es eben nicht eine Konsequenz von Obama gewesen ist. Nicht Obama hat bestimmt, wer kandidiert. Es ist ein konstruiertes Argument zu sagen, weil Obama viele der gesellschaftlichen Probleme, die seit Jahrzehnten brodeln und gezüchtet wurden nicht alle beseitigt hat sei er Schuld an Trump. Er soll Schuld sein weil er kein Messias war? Dann sind faktisch alle vorangegangenen Präsidenten Schuld an Trump sowie alle Politiker und überhaupt jeder.

    Es war in erster Linie die GOP, die in ihren innerparteilichen Zerwürfnissen zugelassen hat, dass sie so jemanden wie Trump hervorgebracht haben. Auch jetzt noch kuschen die mit Abstand meisten republikanischen Senatoren und treten nicht hervor und sprechen klar aus, was da für eine wandelnde Katastrophe gewählt wurde.

    Dein Argument kann doch nicht sein, dass Obama Schuld sei, dass die Republikaner einen durchgeknallten Idioten nach oben gepuscht hätten, weil er kein Superpräsident gewesen ist, der alle Probleme gelöst hat. Ursache und Wirkung wird hier völlig umgekehrt.
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  16. #56 Zitieren
    Legende Avatar von Ciao
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    Die stete Behauptung, dass gemässigte Demokraten entweder Superhelden zu sein hätten, andernfalls müsse man rechtsextrem wählen, zeigt die Masslosigkeit des neuen Narzissmus unserer Zeit.
    Ist Euch eigentlich klar, dass wir zu den reichsten 10% der Welt gehören?
    10% von 9 Milliarden sind 900 Millionen. Und unter diesen 900 Millionen gehören unsere 80 Millionen klar zu den reicheren unter den reichsten 10%.
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  17. #57 Zitieren
    General Avatar von Harvald
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    Zitat Zitat von Conterman Beitrag anzeigen
    Nazi- und Stalinistenorgas wurden verboten, ihre Symbole ebenfalls, Aufklärung wurde zum wichtigen staatserhaltenden Thema. Den Opportunisten unter den Radikalen gab man Karrieremöglichkeiten, um die Radikalen zu spalten.

    Nein ich meinte dieses Verbot, das mir nach meiner Interpretation deiner Aussage als ein Schritt in eine wieder in deinem Sinne geordnete Zukunft erschien. Burkaverbot halte ich aus verschiedenen Gründen für richtig, aber letztlich wäre es nur "Symbolpolitik" und damit nicht erheblich. Eine Ausweitung derartiger Verbote auf heutige Organisationen wäre kontraproduktiv, ebenso wie die von einigen Grünen und SPD Mitarbeitern propagierte Umwidmung des Solis in einen Flüchtlingssoli. In Anbetracht der Kosten sicher überlegenswert, aber ein direkt wirkendes Konjunkturprogramm für die AfD.


    @Jean Luc Picard


    Die GoP wurde doch selbst von dem Erfolg dieses Kandidaten überrollt. Der Weg zu Trump war alles, aber nicht geplant. Ein Paradiesvogel, der in den ersten Runden ein wenig für Unterhaltung sorgen sollte. Was danach geschah war, dass sich plötzlich, im übertragenen Sinne, der Boden auftat. Ich glaube Bush hat es als erster kapiert und ist für alle überraschend früh ausgestiegen.


    „Es gibt kein liberales und ein konservatives Amerika. Es gibt die Vereinigten Staaten von Amerika. Es gibt kein weißes Amerika und ein schwarzes Amerika und ein hispanisches Amerika und ein asiatisches Amerika. Es gibt die Vereinigten Staaten von Amerika."


    Mit dieser Aussage hat Obama extrem hohe Erwartungen an seine Präsidentschaft geweckt. Er selbst hat mit plakativen Reden, die eben nicht den Kompromiss mit den liberaleren Republikanern suchten, sondern zugegeben gute Rhetorik waren letztlich langfristig verbaut.


    Sein grundlegendstes Wahlversprechen, einen Wandel hin zu mehr Überparteilichkeit, hat Obama nicht erreicht, insbesondere ist es ihm nicht gelungen die Weißen in seinen Kurs einzubinden. Die Hoffnungen, die er weckte, waren nicht erfüllbar. Aber du hast Recht auch andere waren fleißig dabei an dem Ergebnis mitzuarbeiten.
    Harvald ist offline

  18. #58 Zitieren
    Starfleet's Finest  Avatar von Jean-Luc Picard
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    Zitat Zitat von Harvald
    Sein grundlegendstes Wahlversprechen, einen Wandel hin zu mehr Überparteilichkeit, hat Obama nicht erreicht, insbesondere ist es ihm nicht gelungen die Weißen in seinen Kurs einzubinden. Die Hoffnungen, die er weckte, waren nicht erfüllbar. Aber du hast Recht auch andere waren fleißig dabei an dem Ergebnis mitzuarbeiten.
    Die Weißen? Wie hat er denn dann bitte zwei Wahlen gewonnen ohne dass er die Mehrheitsgesellschaft hätte einbinden können? Wie bereits gesagt, wäre Obama gegen Trump angetreten dann wäre das ein Selbstläufer geworden. Zu sagen, ein Amerikanischer Präsident hätte zu viele Hoffnungen geweckt macht nicht wirklich Sinn. Jeder tritt mit großen Versprechungen und Hoffnungen an, das ist Teil der Übung. Niemand stellt sich hin und sagt, sorry Leute, wir werden das nicht hinbekommen aber ich versuche mal ein wenig was...

    Obama hat durchaus politische Erfolge vorzuweisen. Die Krankenversicherung hat, wie sich später zeigte, viele Fehler, aber es war dennoch historisch, dass eine solche Versicherung endlich durchgesetzt wurde. Die Arbeitslosenzahlen sind unter Obama kontinuierlich gesunken und es gab auch noch viele andere ambitionierte Politik, die aber nicht immer gut ausging. Überparteilichkeit ist eine Frage von Gegenseitigkeit. Mit einer immer extremistischer werdenen Basis in der GOP ist Überparteilichkeit ebne auch immer schwieriger möglich. Wenn es um die so oft beschworenen "abgehängten Bürger" ging, dann war doch diesbezüglich mit den Republikanern absolut nix zu holen. Alle Ideen, um mehr soziale Gerechtigkeit herzustellen (was das entscheidende für genau diese Bevölkerungsschicht gewesen wäre) wurden und werden doch von den Republikanern gnadenlos niedergetrampelt. Die Tea-Party hat Obama auch gerne mal in die ideologische Nähe zu Nazideutschland gestellt, wenn es um Sozialgesetze ging. Es ist einfach absurd, die mangelnde Überparteilichkeit Obama anzulasten, wenn sich die andere Partei derart aufführt.

    Obama hat die tiefsitzenden Gesellschaftsprobleme in den Staaten doch nicht erzeugt. Dass er sie nicht mit einem Handstreich einfach mal wegwischen konnte ist schlicht normal - manches hat er erreicht, vieles andere nicht. So wie andere Präsidenten auch. Er hat das Land nicht in einem schlechteren Zustand hinterlassen als er es vorgefunden hat, um es mal ganz platt auszudrücken. Und daher ist es einfach schlicht falsch, daraus eine Verantwortung für Trump abzuleiten.
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  19. #59 Zitieren
    General Avatar von Harvald
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    Auch dazu ließe sich eine Menge anderes sagen.

    Wie wäre es wenn wir mal nicht die U3 Statistik sondern die U6 Statistik zugrundelegen. https://data.bls.gov/timeseries/LNS13327709 Da sieht das Bild schon wesentlich schlechter aus.

    Wenn ich die Erwerbsquote zugrunde lege, ist es sogar das schlechteste Ergebnis seit Gerald Ford (63,7%). In der Altersgruppe zwischen 25 und 54 Jahren arbeiten heute prozentual weniger Amerikaner als zu Zeiten der Großen Depression. Unter Männern ohne Uni-Abschluss ist inzwischen jeder fünfte US-Bürger so sehr entmutigt, dass er die Jobsuche aufgegeben hat.

    Obamacare hat immer noch einige handwerkliche Fehler, die die Selbstbeteiligungen explodieren ließen.

    Hinsichtlich der Staatsschulden liegt in seiner Amtszeit eine Verdopplung in nur 8 Jahren.
    http://www.spiegel.de/politik/auslan...a-1118090.html
    http://www.spiegel.de/wirtschaft/soz...a-1129852.html

    Und vergessen wir nicht bis 2014 hatte Obama eine satte Mehrheit im Kongress und im Repräsentantenhaus. Da hatte er es nicht nötig umfänglich Kompromisse zu machen. und das hat er auch genutzt. Wenn er sie nicht genutzt hat oder für die falschen Schritte.

    Jedenfalls die Beschäftigungsquote unter Trump steigt wieder, aus welchen Gründen auch immer. Ich denke die Drohungen zeigen Wirkung im Wege des vorauseilenden Gehorsams und nur wenige im Silicon Valley können es sich wirklich leisten etwas anderes zu fordern.

    Ich denke nicht das er umfänglich liefern kann, aber es wird auch nicht deutlich schlechter werden, wie unter Obama.

    Was solche Versprechen anrichten können, kennen wir doch von hier. "Wir schaffen das." oder damals "Blühende Landschaften". Sie bleiben gefährlich.
    Harvald ist offline

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    Forentroll Avatar von Harbinger
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    Zitat Zitat von Harvald Beitrag anzeigen
    Und vergessen wir nicht bis 2014 hatte Obama eine satte Mehrheit im Kongress und im Repräsentantenhaus.
    Ab 2011 stellen die Republikaner die Mehrheit des Repräsentantenhauses und benutzen diese Macht, um Obama rigoros zu blockieren.
    Harbinger ist offline

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