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    Post [Story]Dark Universe III



    Kapitel 1 = In der Kälte

    „Hallo? Kannst du mich hören?“ ... „Hallo? Komm zu dir, mein Junge. Wach auf!“ ... „Bitte, komm zu dir!“ … „Wieso wachst du nicht auf?“ … „Es muss doch irgendwas geben, womit ich dich endlich wach kriege.“

    „Was ist das für eine Stimme?“, fragte ich mich, während ich versuchte, wieder zu Bewusstsein kommen. Aber es war seltsam. Ich konnte die Stimme um mich hören, wie sie versuchte, mich wach zu bekommen, aber auf irgendeiner Weise konnte ich nicht aufwachen oder bewegen. Mein Körper wirkte total schwach, vermutlich vom Kampf gegen Mc Dano, aber ich konnte problemlos hören, was um mich herumspielt.

    Nach einer knappen halben Stunde konnte ich endlich mein Körper spüren. Langsam öffnete ich meine Augen und sah, wie ich verletzt auf einem Bett lag. „Wo bin ich?“, lief dieser Gedanke in meinem Kopf. Auch wenn das Bett sehr bequem war, hätte ich gerne versucht von diesem fremden Bett aufzustehen und zu erkunden, wo ich mich gerade befinde. Aber die Schmerzen vom Kampf sind immer noch nicht erloschen. Mein Blick richtete immer noch Richtung Decke. Es sah so aus, als würde ich mich in einem Turm befinden, so wie hoch die Decke war. Ich versuchte mein Kopf langsam auf der linken Seite zu legen, um zu schauen, was alles so links neben dem Bett befand. Nichts außergewöhnliches außer paar Buchständer, einen Alchemietisch, einen Runentisch, einen Bücherregal und eine Treppe, die zu dieser Etage führte.

    „Was zur Hölle geht hier vor? Wo bin ich? Das letzte, woran ich mich erinnern kann, war der Kampf gegen Mc Dano und wie anschließend irgendetwas mich von dort weg teleportiert hat. Wessen Gebäude ist das hier?“ Viele Fragen wandelten in meinem Kopf und ich wollte sie schnell gelöst bekommen. Aber solange ich noch total schwach bin, kann ich mich nirgendwo hin bewegen.
    Nach knapp zehn Minuten konnte ich Schritte hören. Vermutlich von der Treppe, die hierhin führt. Ich drehte meinen Kopf nach links und konnte langsam erkennen, wer die Stufen hinunterstieg. Es war Xardas!

    „Du bist wach!“, rief Xardas vor purer Freude, als er mich mit geöffneten Augen sah und rannte die restlichen, paar Meter zu mir. „Endlich bist du wach. Ich kann einfach nicht sagen, wie glücklich ich bin. Wochenlang habe ich versucht, dich wach zu bekommen.“ Xardas war glücklich wie nie zuvor, ich dagegen etwas verwirrt. „Xardas, was geht hier vor? Wo bin ich? Und was meinst du mit ‚wochenlang‘? Wie lange war ich weg?“ Ich wollte es unbedingt wissen, was hier vorging.

    „Am besten ich erkläre dir alles auf einmal. Du hast ja schon gehört, dass die Orks unsere Insel Khorinis erobert haben und viele Orte erobert und zerstört hatten. Für mich hieß es ab dem Moment, die Sachen zu packen, als die Orks in meinen Turm hineinstürmten. Ich hatte versucht sie zu bekämpfen, aber auf irgendeiner Weise hatte meine Magie nicht gegen sie gewirkt. Da mir nicht viel Zeit übrig blieb, lies ich all das, was in meinem Turm war, dort liegen und teleportierte mich weg, mithilfe meiner Teleportrune zu meinem Turm in Nordmar.

    In dem Moment, wo wir am Hafen angekommen waren und gegen die Orks kämpfen, schien unsere Magie keinen Schaden gegen diese mutierenden Biester anzurichten. Anschließend hatten wir auch bemerkt, dass du und Mc Dano während der Schlacht verschwunden waren. Ohne unsere Magie hatten die Magier und ich keine Chance zu wehren, deine anderen Freunde dagegen, die mit einem Schwert umgehen konnten, ein bisschen schon. Für mich hieß es nur noch Flucht. Ohne meine magischen Kräfte konnte ich nichts tun. Leider hatte ich nicht die magische Begabung dazu, um mehrere Leute wegteleportieren zu können. Auch wenn ich es bereuen mag, hatte ich mich weg teleportiert, zu meinem Turm in Nordmar, und die anderen kämpfen lassen. Es war nicht die feine Art, aber die einzige Art, mein Leben zu retten. Ob unsere Freunde es überlebt hatten, bleibt fraglich. Während meines Aufenthalts in Nordmar hatte ich zum Glück noch eine alte Kugel in der oberen Etage gehabt. Sie war zwar alt, aber noch funktionstüchtig. Sie sollte uns Einblicke in einen Ort geben, sodass wir erfahren können, wie es an diesem Ort momentan aussieht. Ich blickte also in die Kugel und hatte versucht unsere Freunde zu finden, aber leider ohne Erfolg. Sie waren wie vom Erdboden verschluckt. Ein paar Minuten später schien plötzlich eine unbekannte magische Kraft die Kugel zu stören und hat, statt dass ich nach unseren Freunden schauen wollte, exakt deine Situation gezeigt, wo du in der Kaserne gekämpft hattest. Ich konnte sehen, wie du kurz davor warst, den Kampf zu verlieren. Ich hatte währenddessen versucht dir zu helfen, aber irgendetwas schien meine Kraft nochmal zu stören. Anschließend konnte ich durch die Kugel sehen, wie eine magische Gestalt erschien, mit dir eine kurze Unterhaltung hielt und hinterher verschwand. Ab dem Moment schien meine Kräfte irgendwie wieder da zu sein. Ich hatte also die Gelegenheit genutzt um dich endlich helfen zu können, denn du lagst richtig verletzt auf dem Boden. So hatte ich dich von dort wegteleportiert und hierhin in meinem Turm in Nordmar gebracht, aber ab dem Moment, wo ich dich in meinem Turm bringen konnte, warst du total bewusstlos. Ich hatte vieles versucht, dich wach zu kriegen, zum Beispiel, Wasser über den Kopf schütten und ein paar magische Sprüche hatte ich ebenfalls benutzt, aber nichts half. Zwei Wochen waren vergangen und ich konnte dich immer noch nicht wach kriegen. Aber ich gab die Hoffnung nicht auf. Zwei weitere Wochen darauf wieder ohne Erfolg, bis heute.“

    „Ich glaube, ich habe mich verhört. Ich war vier Wochen weg?!“ „Leider ja. Warum es so war, wüsste ich gerne.“ „Nicht nur du, ich auch.“, warf ich ein. „Wie geht es jetzt weiter?“, wollte ich anschließend wissen. „Exakt, da wo wir aufgehört haben. Wir müssen versuchen unsere Insel von diesen Orks zu befreien.“, lautete sein Plan. „Und wie? Ich kann mich nicht bewegen.“ „Wie? Die Schmerzen sind wieder da?“, wunderte sich Xardas. „Was meinst du mit ‚wieder‘? Hattest du mich etwa, während ich weg war, heilen können?“ „Ich bin mir nicht zu hundert Prozent sicher, aber ich konnte auf jeden Fall die Wunden so heilen, sodass sie nicht mehr zu sehen waren.“ „Tja, leider spüre ich sie immer noch.“ „Wenn das so ist, versuche ich es mal erneut.“ Ohne Zögerung wandte Xardas ein Heilungszauber auf mich und konnte danach spüren, wie die Schmerzen weggingen. „Es hat funktioniert. Ich bin geheilt, danke!“, rief ich begeistert vor Freude. „Nichts zu danken. Jetzt, wo du geheilt ist, komme mal mit mir nach oben. Ich will dir die Kugel zeigen.“
    Sofort lief ich Xardas hinterher und bestieg mit ihm die Treppe hoch, die zu der nächst höheren Etage führte. Endlich konnte ich wieder normal laufen und die Schmerzen waren nicht mehr da. Es war ein gutes Gefühl normal bewegen zu können. In der nächsten Etage war, außer der Kugel, nichts außergewöhnliches zu finden. Ein paar Bücherregale und ein Alchemietisch, nichts weiter. „Ich habe dich hier hoch gebracht, damit du ebenfalls einen Einblick bekommen kannst, wie es momentan um unsere Insel so aussieht. Leg beide Hände an die Kugel und die Kugel wird dir den Ort zeigen, an den du denkst. Es ist quasi eine Kugel, die deine Gedanken lesen kann.“, läuterte er mich auf.

    Es war keine üble Idee von Xardas, mich hierhoch zu bringen. Ein Einblick auf Khorinis könnte nicht schaden. Die Kugel hingegen war faszinierender. Sie bestand aus harten Glas, leuchtete in einem hellen, weißen Farbton und lag befestigt auf einem hölzernen Untersetzer. Ich lag meine beiden Hände auf die Kugel und konnte prompt sehen, wie vor mir einfach nur weißes Licht befand, als würde ich mich in einem unendlich großen, weißen Raum befinden. Weiter versuchte ich an die Insel Khorinis zu denken und bekam direkt die Sicht auf die gesamte Insel. Schon allein der Blick war der purre Horror. Die Insel wurde vollständig von den mutierenden Orks übernommen, am Hafen hatten viele Schiffe geankert und ein großes Portal war am Hafen noch zu sehen und alle Bauernhöfe wurden erobert. Ich versuchte nun den Ort zu wechseln und warf einen Blick in das Minental und Jharkendar. Aber sie wurden ebenfalls erobert, nachdem ich dort jeden Ort durchgegangen bin. Zuletzt wollte ich wissen, wie es um meine Freunde aussah. Aber ohne Erfolg. Die Sicht erlosch und ich befand mich wieder im Turm von Xardas. „Das ist einfach schrecklich.“ „Hast du was sehen können?“, fragte Xardas. „Ja, aber es war der pure Horror. Unsere Insel, das Minental und Jharkendar. Da befanden sich nur Orks und Zerstörung.“

    Ich wirkte ratlos. Welches Mittel würde uns gegen diese Orks helfen? Aus heiterem Himmel fiel Xardas eine Idee ein. „Weist du was? Ich denke, ich habe eine Idee, wie wir weiter vorgehen können.“ „Was für eine?“ „Zuerst müssen wir den Transport von Mutagen verringern oder wahrscheinlich auch komplett auslöschen müssen.“ „Aber für den Transport kommt mir nur ein einziger Ort in Frage. Nämlich dieser fremde Planet, wo wir mal gefangen waren und Mc Dano seinen Sitz dort hatte. Aber WIE wollen wir es anstellen?“ - „Das weis ich noch nicht. Aber das erste Ziel haben wir schon mal. Das nächste Ziel ist es: Wir müssen mehr über das Mutagen erfahren. Informationen wie zum Beispiel, wie man ein mutierendes Lebewesen zu seinem Ursprung zurück verwandelt. Alles mögliche! Jede Info über das Mutagen könnte uns nützlich sein.“ Sein nächster Plan schien mir zu gefallen. „Weist du, wo ich solche Infos herkriegen kann?“ „Schau mal bei den Feuermagiern im Innoskloster in Nordmar nach. Dort haben sie bestimmt Informationen in ihrer Bibliothek. Währenddessen durchforsche ich meine Bücher hier. Vielleicht finde ich hier was nützliches. Damit du schneller zu mir kommen kannst, gebe ich dir eine Rune, die dich hier hin bringt. Viel Glück!“

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    Kapitel 2 = Wiedersehen mit Tjalf

    Es schien mir eine Ewigkeit her zu sein, dass ich wieder die Kälte Nordmars spüren konnte. Obwohl ich mich im Turm von Xardas befand und alles so aussah, wie bei meinem ersten Aufenthalt hier, hat sich quasi nichts verändert. Nur die windige Kälte, die durch den offenen Eingang strömte, störte mich ein wenig. Während ich weiter die magische Kugel begutachtete, sprach mich Xardas von hinten an. „Weist du, was ich befürchten werde?“ Ich wandte meinen Blick von der Kugel weg und drehte mich zu ihm um. „Dass wir unsere Freunde nie wieder sehen könnten?“, war mein erster Gedanke, aber Xardas hatte scheinbar einen anderen Gedanken, wie man an seiner Mimik erkannte. „Das auch, aber ich meinte etwas anderes. Unsere Insel Khorinis möge zwar erobert sein, aber was ist mit dieser Insel hier, den Festland? Was ist, wenn sie dies auch überfallen wollen?“ Er hatte aber nicht Unrecht, daran hatte ich noch nicht gedacht. „Die Orks könnten tatsächlich auf das Festland zu schlagen, aber fragt sich nur wann.“ Aber was tat ich noch hier? Ich hatte doch eine Mission. Ruckzuck verabschiedete ich mich von Xardas, lief die Treppe runter und durchquerte den offenen Ausgang. Zum Glück war es nicht mein erstes Mal in Nordmar und konnte einigermaßen die Wege zu den verschiedenen Städten merken. Sogar an den alten Hügel vor Xardas Turm, der herunter führt, konnte ich mich noch erinnern, als ich sie zu Gesicht bekam. Monster bin ich bis jetzt noch nicht begegnet. Aber wieso auch? Ich bin gerade erst ein paar Meter den Hügel hinabgegangen.

    Schon nach paar Minuten begegnete ich die ersten Monster, die aber keinerlei Probleme für mich waren. Meist waren es normale Eiswölfe, manchmal paar Goblins und teilweise einige Löwen, die etwas schwieriger waren. Während ich zum Innoskloster lief, fing ich an, mir weitere Gedanken zu machen. Was könnte meinen Freunden passiert sein? Was geschah mit Nagor nach dem Kampf in der Kaserne? Wo könnten die Wassermagier sein? Je weiter ich in die Vergangenheit blickte, tauchten mehrere Fragen auf. Woher hatte Mc Dano all diese Macht gehabt? Wer waren die Erbauer der Ruine auf der Insel, auf der wir anfangs gespült wurden? War es ein Zufall oder gewollt, dass wir dort gestrandet wurden? Es waren nicht mal fünf Minuten vergangen und schon konnte ich von weitem ein kleines Banditenlager sehen, die sich vor der Brücke Halt gemacht hatten. Ich hielt meine Füße in diesem Moment still und fing an sie aufzuzählen. Sie hockten ganz gemütlich auf den weichen Schnee und hielten ihr Stück Fleisch mit einem Stück Ast verbunden in das Lagerfeuer hinein. Aber es war zum Glück keine Armee, mit der ich es gleich aufnehmen wollte. Das kleine Lager bestand nur aus drei Banditen. Ohne zu zögern und ohne Furcht packte ich mein Schwert raus. Das Schwert, dass ich beim Kampf gegen Mc Dano verwendet hatte. Sie mochte zwar ihre Energie nach dem Kampf verloren haben, wie es man an dem Rubin erkennen konnte, aber kämpfen konnte man mit ihr immer noch.

    Kampfbereit rannte ich zu ihrem Lager und versuchte sie zu erledigen. Die drei Banditen bemerkten mich sofort und zogen ebenfalls ihre Waffen raus. Während ich mit zwei Banditen prügelte, schoss der dritte Bandit aus einer weiteren Entfernung mit seinem Bogen auf mich drauf. Die zwei Banditen waren jedoch kein Problem, sodass ich sie einzeln mit vier Schlägen erledigen konnte und am Ende ich zum Bogenschützen rannte und ihn mit meinem Schwert durch seine Brust rammte. Ich hatte mir, ehrlich gesagt, den Kampf schwieriger vorgestellt und nicht so einfach. Aber wenigstens waren sie jetzt tot. Zuletzt wühlte ich in ihre Taschen herum. Aber sie hatten leider auch nichts spezielles dabei. Nur Pfeile, Nahrung und ein bisschen Gold. Das dachte ich wenigstens, bis ich auf einmal etwas in der Hosentasche des toten Bogenschützen entdeckte. Es fühlte sich wie ein Stück Papier an. Ich zog es raus und meine Vermutung lag richtig. Es war ein Stück zusammengeknülltes Papier. Neugierig entfaltete ich es und meine glückliche Stimmung sank. Es war nicht nur bloß ein Stück Papier, dass der Bogenschütze bei sich trug, es war ein Brief mit einer nicht erfreulichen Nachricht.

    „Seid bereit. Wir werden, wenn die Vorbereitung abgeschlossen ist, die Erzschmelze angreifen und ihr dämliches Lager noch dazu. Trefft euch bitte, so schnell wie möglich, in unserem Versteck. - O.“ Das gefiel mir nicht. Meine eigentliche Mission war, dass ich mich zum Innoskloster begeben soll. Aber ich konnte nicht zulassen, dass, wer auch immer, die Nachricht verfasst hat, die Erzschmelze einfach so erobern kann. Wenn ich mich richtig erinnern konnte, gehörte die Erzschmelze den Hammerclan. Es sah aus, als würde ich dieses Lager erneut einen Besuch abstatten müssten. Glücklicherweise konnte ich von hier schon den Hammerclan sehen. Meine alten Erinnerungen trübten mich nicht. Ich überquerte anschließend die Brücke und lief den restlichen Weg zum Lager. Der restliche Weg stellte mir keine Gefahr dar. Ich hatte es mit einigen Monstern noch zu tun, aber sie waren Kinderspiel für mich. Als ich kurz vor dem Lager ankam und die letzte Brücke überqueren wollte, die zum Lager führte, entdeckte ich ein Zeltlager, das direkt davor befand. In dem Zelt war aber komischerweise keiner drin. „Merkwürdig.“, war mein erster Eindruck. Ein verlassenes Zeltlager vor der Brücke. Aber darum wollte ich mich später kümmern. Ich lief rasch über die Brücke, ignorierte die Brückenwache und suchte schnell den Anführer von diesem Lager auf. Als ich endlich im Dorf ankam, kamen wieder leichte Erinnerungen hoch. Es war eine Ewigkeit her. Wann war ich denn zuletzt in Nordmar, vor allem bei diesem Ort? Je weiter ich zurück blickte, fiel mir auch der Name des Anführers ein und sein Standort. Gerne hätte ich gerne mit all den anderen Bewohnern gesprochen, aber ich hatte es eilig. Ich rannte den steilen Weg hinauf bis zur großen Hütte und konnte ihn sehen. Den Anführer in einer dicken Nordmar-Rüstung! „Tjalf, schön dich wieder zu sehen.“, lautete meine Begrüßung, als ich direkt vor ihm stand. „Du? Bist du es wirklich?“ „Ja, ich bin es, Tjalf.“ Er konnte es, wie man an seinem Gesichtsausdruck sehen konnte, nicht glauben. „Tatsache. Freut mich, dich wieder zu sehen. Wie geht es dir?“ Tjalf wirkte ziemlich glücklich, als er mich wieder sah. Am liebsten hätte ich gerne weiter mit ihm geplaudert, aber ich musste sofort auf das Thema kommen. „Mir geht es gut. Hör mal, ich muss dir was wichtiges erzählen.“ „Was ist denn?“ Ohne große Geschichten zu halten, griff ich die Nachricht, die ich beim Bogenschützen fand, aus meiner Hosentasche heraus und überreichte sie ihn.

    Tjalf konnte es nicht fassen, als er die Nachricht zu Ende las. „Oh nein, das ist nicht gut. Wann und wo hast du die Nachricht gefunden?“ „Es ist nicht lange her. Ich habe diese Nachricht vor so ungefähr zehn Minuten bei einem kleinen Banditenlager in der Nähe deines Lagers entdeckt. Natürlich habe ich auch die Banditen dort erledigt.“ „Verdammt. Das ist nicht gut!“ „Wieso? Wir können auch gewinnen, wenn wir uns alle zusammen halten.“, versuchte ich ihn Mut zu machen. „Nein, du verstehst es nicht. Wir können uns überhaupt nicht gegen sie wehren.“, meinte er. „Und wieso nicht?“ Dies hatte mich irgendwie irritiert. „Ganz einfach: Unsere ganzen Waffen wurden in der Nacht vor zwei Tagen, während wir alle schliefen, gestohlen. Komischerweise hatten unsere Wachen nicht Alarm geschlagen. Sie patrouillieren jede Nacht hier im Lager herum. Als ich mit den Wachen am nächsten Tag unterhalten hatte, meinten sie, sie wären in der Nacht eingeschlafen und hätten nichts von den Diebstählen gemerkt. Ich wusste nicht, ob ich ihnen die Geschichte abkaufen sollte oder nicht. Meine Wachen sind bei ihrer Nachtdienst noch nie eingeschlafen!“, brodelte er vor Wut. „Sehr komisch. Hast du eine Vermutung, wer den Diebstahl begangen haben könnte?“ „Nein. Ich habe auch keine Ahnung, wie meine Wachen einschlafen konnten. Aber ein weiteres Problem haben wir noch: Die ganzen Rohlinge von unserem Schmied Ingvar wurden ebenfalls gestohlen. Sie wollten angeblich auch unseren Nachschub an Waffen verhindern. Ohne Rohlinge können keine weiteren Waffen geschmiedet werden und ohne Waffen können wir nicht in den Kampf ziehen.“ „Es ist aber noch nicht zu spät. In der Nachricht stand, dass der Angriff erst stattfinden wird, wenn die Vorbereitung abgeschlossen ist. Wir haben auf jeden Fall noch ein bisschen Zeit um uns erneut auszurüsten.“ „Wie denn?“, wirkte er ratlos. „Hast du eine Ahnung, wer hier uns weiter helfen könnte? Irgendjemand?“ Tjalf fing an scharf nachzudenken. „Jetzt, wo du es sagst, hätte ich eine Ahnung. Vor der Brücke hat einer unserer Jäger ein Zelt aufgeschlagen. Larson ist sein Name. Meistens befindet er sich auf der Jagd, aber manchmal hängt er nur in seinem Zelt ab. Geh zu ihm und frag ihn, ob er was mitbekommen hat.“ Meinte er etwa das unbewohnte Zelt, dass ich vor der Brücke entdeckt habe? Das werde ich sehen!

    Gesagt, getan! Ich lief schnell den Abhang herunter und durchquerte erneut die Brücke, die zum Zeltlager führte. Tatsächlich! Ein Mensch in einer dicken Nordmar-Rüstung saß vor dem Zelt und aß gemütlich sein Stück gebratenes Fleisch. „Hallo, Fremder. Wie geht‘s?“, begrüßte er mich in einem freundlichen Ton, als er mich wahrnahm. „Hey. Ist zufällig Larson dein Name?“, wollte ich wissen. Mit einem leichten Nicken bestätigte er meine Frage. Ich leistete ihn Gesellschaft und hockte mich neben ihm. Zuerst hätte ich ihn gerne gefragt, wo er anfangs war, als ich dieses Zelt unbewohnt auffand. Aber diese Frage ließ ich mir später von ihm beantworten. „Hör zu. Tjalf schickt mich! Er möchte wissen, was du alles über die gestohlenen Waffen in der Nacht weist, die Hammerclan zugestoßen ist.“ „Dort wurde nur was gestohlen?!“ „Nur? Was meinst du mit nur?“ „Am besten, ich erzähle es dir von vorne.“ Larson nahm sich einen Schluck von seinem Bier und setzte seine Erklärung fort: „Es war nachts. In der Nacht konnte ich gemütlich meinen Schlaf halten, bis ich von vielen Stimmen von draußen geweckt wurde. Ich schaute vorsichtig draußen nach und konnte hören, wie die Stimmen immer lauter wurden. Mein Verdacht sagte mir, es könnten Orks sein. Ich sprang sofort in das Gebüsch neben meinem Zelt und konnte nach einiger Zeit sehen, was sich näherte. Es war eine große Truppe Banditen. Am liebsten wäre ich gerne aus dem Gebüsch gesprungen und hätte gegen sie gekämpft, aber alleine schaffe ich das nicht. Ich blieb dagegen weiter im Gebüsch und konnte sehen, wie die Banditen unser Lager näherten. Viel konnte ich nicht sehen, weil ich von dem Gebüsch aus keine großartige Sicht habe. Ich hätte jetzt zurück zu meinem Zelt laufen und weiter pennen können, aber das wollte ich nicht. Also hatte ich gewartet, bis sie das Lager verließen. Es hatte eine halbe Stunde gedauert, bis sie mit vielen Waffen wieder kamen und ich sie anschließend problemlos und vorsichtig folgen konnte. Der Weg war aber auch lange, denn sie hatten die gesamten Waffen zu einem Ahnengrab östlich von hier gebracht. Ich nehme an, dass das Ahnengrab dort ebenfalls ihr Versteck ist. Letztendlich bin ich wieder zurück gelaufen.“ „Bist du sicher, dass es ein Ahnengrab ist?“ „Definitiv. Ahnengräber haben meistens Schilder befestigt über den Eingängen. Nur wessen Ahnengrab es ist, habe ich leider keine Ahnung.“ - „Nun, wie es aussieht, gibt es hier viel zu tun!“

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    Kapitel 3 = Ein Drache in Nordmar

    Ich werde wohl doch nicht so schnell zum Innoskloster gelangen können. In Hammerclan gab es eine Menge für mich zu erledigen. Aber in dieser Rüstung konnte ich nicht meine Mission in Nordmar fortsetzen, denn die Kälte spürte ich enorm. „Weist du, wo ich eine Rüstung finden kann, die mich vor Kälte schützt?“ Larson war aber ahnungslos. „Nein, aber vielleicht hat Tjalf welche noch übrig. Er verteilt die Rüstungen an neue Angehörige.“ Mit diesem Hinweis lief ich zurück ins Lager. Aber als ich bei Tjalf angekommen war und ihn nach den Rüstungen ausfragte, hatte er keine mehr auf Lager. „Tut mir Leid, ich habe keine Rüstungen momentan mehr. Die letzten paar Rüstungen hatte ich schon an zwei Leute gegeben, die seit vor einer Woche hier aufgenommen worden. Andererseits könnte Ingvar, unser Schmied, noch ein oder zwei Stück in seine Hütte haben. Aber ich bezweifle, dass er welche haben wird.“ „Wieso denn das?“ „Das wirst du schon von ihm erfahren. Geh zu ihm!“, meinte er. Merwkürdig! Warum sollte Ingvar mir die Rüstung nicht geben wollen? Aber ich wollte mich nicht lange mit ihm darüber unterhalten und lief den Hügel herunter bis ich zur Hütte vom Schmied ankam. „Hallo Fremder. Was kann ich für dich tun?“, begrüßte er mich mit seiner lauten, tiefen Stimme. „Tjalf schickt mich. Er sagt, du hättest Rüstungen für mich?“ „Leider nicht. Seit der letzten Herstellung hatte ich seit Tagen keine Nachricht von unserem Lieferanten bekommen.“ „Was genau meinst du damit?“

    Ich hatte ein ungutes Gefühl, was die Sache anging. „Er ist nicht mehr aufzufinden, seit Tagen. Unser Lieferant Stejnar hatte immer die Materialien für das Schmieden von Waffen und Rüstungen besorgt. Er ging zu den verschiedensten Minen hier in der Umgebung und brachte mir alles, was er für Materialien besorgen konnte. Jetzt aber ist es schwierig. Seit dem Überfall wurden meine gesamten Schmiedesachen gestohlen. Meine Rohlinge und ein paar Lederstücke. Jetzt habe ich nichts mehr, was ich herstellen könnte und ohne Stejnar komme ich nicht weiter voran.“, lautete somit sein Bericht. „Hast du eine Ahnung, wo er seien könnte?“ „Nein, das wissen wir alle nicht. Sogar Tjalf hat versucht ihn außerhalb unseres Lagers zu finden, aber ohne Erfolg. Auch unsere Brückenwache konnte ihn nicht finden.“ „Eure Brückenwache?“ „Ja, Rovold ist sein Name. Er überwacht immer die Brücke und passt auf, dass keine feindlichen Gestalten uns zu Nahe kommen.“ Rasch lief ich mit dieser Information zu der Brücke und der dort befindenden Wache Rovold und fing an ihn auszufragen. Aber dieser schien ebenfalls ahnungslos zu sein. „Tut mir Leid, ich weis echt nicht, wo er seien könnte.“ „Du bist doch die Brückenwache. Stejnar ist verschwunden und der einzige Ausgang von unserem Lager aus ist diese Brücke hier. Hast du wirklich nichts gesehen?“ Rovold blieb aber bei seiner Aussage, dass er nichts wüsste. Irgendwie traute ich ihm nicht. Ich bekam das Gefühl, dass er was mit dem Verschwinden von Stejnar zu tun hatte. Schließlich war er die Brückenwache und bewachte hauptsächlich fast den ganzen Tag die Brücke. Ihn auszufragen hatte nicht viel gebracht. Leicht seufzend lief ich weiter auf der Brücke und lehnte mich dort an. Von oben hatte man einen wundervollen Ausblick auf die Landschaft und den kleinen, beschneiten Wald vor dem Hammerclan.

    Unerwartet schien ich etwas in meinem Blickfeld entdeckt zu haben. Ich war mir nicht sicher, ob meine Augen mich täuschten oder nicht, aber ich konnte von oben sehen, wie im Wald hinter ein paar Blättern ein kleines Feuer brannte und der Rauch nach oben stieg. Aber es war schwierig zu erkennen, ob es wirklich ein Feuer war. Schließlich konnte ich nur einen kleinen, winzigen Punkt vom Feuer erkennen. Da wurde ich sofort neugierig, nahm meine Beine in die Hände, lief den nächsten Hügel herunter und lief den restlichen Weg zum Wald. Zum Glück war es nicht weit weg, denn der Wald befand sich direkt vor Hammerclan. Als ich mich langsam den Wald näherte, lag meine Vermutung richtig. Je näher ich ran kam, desto mehr konnte ich das kleine Feuer sehen. Es sah aus als wäre im Wald ein Lagerfeuer aufgeschlagen, tief hinter vielen Bäumen versteckt. Doch glücklicherweise hatte ich ein paar gute Augen von der Brücke aus. Ohne sie hätte ich wahrscheinlich das Feuer nicht bemerkt.

    Ein paar Minuten später kam ich langsam am Zielort an. Es fehlten nur ein paar Meter und ich konnte von weitem schon erkennen, was sich dort befand. Es war tatsächlich ein Lagerfeuer, aber vollbesetzt mit Orks. Direkt sprang ich in einem Gebüsch neben mir und versuchte vorsichtig die Situation zu beobachten. Die Anzahl der Orks am Lagerfeuer war im Gegensatz zu den Banditen am Anfang nicht gering. Es waren ein halbes Dutzend normale, aussehende Orks und unter ihnen befand sich ein Orkschamane. Als ich den Schamanen zu Gesicht bekam, kam mir ein Verdacht. Vielleicht hatte ja er die Wachen vom Hammerclan zu Schlaf gebracht. Aber die wichtigere Frage war: Was sollte ich jetzt tun? Ich kann unmöglich alleine gegen die Gruppe überstehen. Neben den Orks erspähte ich eine andere Sache. Hinter dem Lagerfeuer war eine kleine, dunkle Höhle. Leider konnte ich nicht sehen, was sich in der Höhle befand, aber ich konnte definitiv erkennen, dass Gitterstäbe an der Höhle befestigt waren. „Woher kommen die Gitterstäbe?“, fragte ich mich in meinem Kopf. Ich hielt weiter vorsichtig Ausschau, bis ich überraschend einen Schlag von hinten spürte und ich ohnmächtig auf den Boden fiel.

    Eine halbe Stunde später kam ich langsam wieder zu mir. Ich stand auf und sah die Gitterstäbe vor meinen Augen. In diesem Moment wurde mir klar, dass die Orks mich gefangen hielten. „Endlich bist du wach.“, ertönte eine Stimme aus der linken Richtung. Ich wandte mein Gesicht zur linken Seite und sah einen Mann in einer Nordmar-Rüstung an der Wand hocken. „Wer bist du?“, wollte ich als erstes wissen. „Mein Name ist Stejnar.“ „Du bist Stejnar? Bist du etwa der Lieferant vom Himmelsclan, der den Schmied Ingvar den Kram bringst?“ „Genau, der bin ich.“, bestätigte er. „Dann ist gut. Tjalf und Ingvar schicken mich. Die ganze Stadt macht sich schon Sorgen um dich. Was ist passiert?“ „Es ist blöd gelaufen. Ich lief eines Morgens hier in Nordmar herum um Leder für Rüstungen zu besorgen. Leder bekommt man meistens von Hirschen und hier in Nordmar findest du wirklich viele davon. Nun, als ich ein Hirsch fand, zückte ich meinen Bogen raus und wollte auf den Hirsch schießen. Aber in diesem Moment hatte ich nicht aufgepasst und ein Ork mit Armbrust schoss genau in meine Brust und ich fiel anschließend um. Der Ork war anscheinend im Wald gut versteckt. Hätte ich ihn bemerkt, wäre ich nicht hier. Ich kann vom Glück reden, dass ich diese Attacke überlebt hatte. Wäre der Schuss durch meine Brust geflogen oder sogar durch mein Herz, wäre ich sofort tot. Glücklicherweise flog der Schuss nur ein paar Zentimeter neben meinem Herz durch meinen Körper. Als ich aufgewacht bin, fand ich mich hier in dieser Zelle wieder.“, lautete seine Geschichte. „Krass. Dann müsste mir das ähnlich passiert sein, wie ich hier gelandet bin. Ich hatte nur einen heftigen Schlag von hinten bekommen. Definitiv ein Ork, den ich nicht gesehen habe.“ „Wie auch immer. Hast du eine Idee, wie wir wegkommen können?“ Ich war aber ratlos. Ohne diese Gitterstäbe hätte ich einen Fluchtplan, aber dies schien mir momentan nicht möglich. „Leider nein. Abwarten und hoffen!“, lautete meine Antwort.

    Während weitere Stunden vergingen und wir in der Höhle langweilten, geschah etwas. Ein ziemlich lauter Ruf in einer fremdem Sprache war vom Himmel zu hören. „Hast du das auch gehört?“, fragte Stejnar. „Du meinst dieser komische Ruf? Ja.“ Aber was hatte er zu bedeuten? Die Orks wurden ebenfalls aufmerksam und beobachten die Situation. Aber weder wir noch die Orks wussten woher der Ruf kam. Paar Sekunden später tauchte er erneut auf. „Schon wieder. Was ist das?“, wollte ich wissen, bis ich sehen konnte, wie ein weißer Drache schnell auf uns zuflog. „Ein Drache in Nordmar?“ Wir beide konnten unsere beiden Augen nicht trauen. Es war tatsächlich ein Drache! Doch was passierte dann? Der weiße Drache röstete in der Luft alle Orks in Sekundenschnelle mit seinem Feueratem zu Tode. Die Orks hatten null Überlebenschance und hatten keinen einzigen Schaden an den Drachen anrichten können. Wir beide konnten es immer noch nicht fassen, wie solch ein Drache eine Gruppe von Orks schnell erledigen konnte. Es dauerte nicht länger, bis der Drache seine nächste Aktion führte. Er wandte seinen Schädel zu unserer Zelle und spie Feuer auf unsere Zelle. Sofort sprangen Stejnar und ich zur Seite und konnten beobachten, wie die Gitterstäbe langsam zu schmelzen begannen.

    Einer gefühlten halben Minute später löste sich die Zelle zu purer Asche auf und Stejnar und ich konnten problemlos die Höhle verlassen, während der Drache davonflog. Aber als ich erneut zum Drachen blickte, entdeckte ich etwas seltsames. Ein Mensch befand sich auf dem Drachen. Was das wohl zu bedeuten mag?
    Geändert von Dean (30.01.2018 um 22:02 Uhr)

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    Kapitel 4 = Der Todesstoß

    Stejnar und ich waren immer noch sprachlos und viele Fragen gingen uns durch den Kopf. Warum hat der Drache uns befreit? War es der einzige Drache in Nordmar? Oder gab es noch mehr von der Sorte? Weshalb war der Drache friedlich? Und wer war der Typ, der auf dem Drachen geritten hat? Fragen, aber keine Antworten. „Das war aber echt verrückt. Schlimm genug, dass die Orks mich hierher brachten. Nein, es kam auch noch ein Drache. Aber wir konnten von Glück behaupten, dass der Drache uns geholfen hatte. Ich wüsste gerne, wieso.“, warf Stejnar einen leicht fassungslosen Blick. Diese Meinung konnte ich nur zustimmen. „Hauptsache wir sind jetzt frei. Zurück zum eigentlichen. Ich brauche eine Rüstung gegen die Kälte und ich hörte, du bist verantwortlich für die Rohstoffe. Hast du genügend davon für solch eine Rüstung?“ Sofort warf Stejnar ein Blick in seiner Tasche. „Naja, mir fehlen noch zwei Felle von Hirschen, aber ich denke, das dürfte für heute kein Problem sein, wenn ich es beisammen habe. Ich kann von Glück reden, dass die Orks meine Tasche nicht entleert haben, als einer von ihnen mich damals niedergeschlagen hat. Hirsche sind hier gut überall zu finden. Wenn du willst, kannst du mich auf der Jagd begleiten.“

    Warum nicht? Besser als im Dorf auf ihn zu warten. Zuletzt durchsuchten wir die Taschen der Orks aber leider nichts besonders oder hilfreiches gefunden, bevor wir auf die Jagd gingen. Man musste zugeben, dass sich in Nordmar an vielen Orten einige Hirsche befanden, denn keine zehn Minuten später konnten wir die erste Herde ausfindig machen, die sich gemütlich hinter einem großen Baum befand. Stejnar zog sogleich ein Pfeil aus dem Köcher und schoss perfekt gezielt durch den Kopf des Hirsches. „Habe ihn!“, rief Stejnar überglücklich, während die restlichen Hirsche davonliefen. Stolz weidete er den Hirsch noch aus und entzog ihm die restlichen Felle. „So, jetzt haben wir genügend Material für deine Rüstung. Ab zurück ins Dorf.“•

    Stunden vergingen, als wir das Dorf erreicht haben und Ingvar mit seinem Schmiedewerkzeug die Rüstung für mich herstellte. Währenddessen lief ich zu Tjalf und berichtete ihm von der Befreiung von Stejnar. Zu Belohnung bekam ich reichlich Gold und eine Rune zu diesem Dorf. „Was ist jetzt der nächster Schritt?“, wollte ich wissen. Tjalfs Mimik zufolge schien so, als hätte er schon einen Plan. „Unser nächster Schritt? Ganz einfach: Jetzt, wo unser Mann Stejnar wieder da ist und Ingvar jetzt wieder arbeiten kann, dauert es nicht lange, bis Stejnar genug Material für uns besorgt. Dann werden wir schon morgen anfangen die Banditen zu suchen und sie den Garaus machen.“, lautete somit sein Plan. „Morgen? Und womit wollen wir die Banditen ausschalten? Ich glaube kaum, dass ihr alle bis morgen wieder bewaffnet seid.“, wendete ich ein. „Natürlich nicht, aber auf jeden Fall werden einige von uns bis morgen wieder mit Bögen und Schwertern ausgerüstet sein. Unser Schmied versteht sein Handwerk und unser Mann, der die Rohstoffe besorgt, weiß, wie sie am besten anzuschaffen sind. Er hatte zwar dieses Mal bisschen Pech gehabt, aber jeder hat mal Pech.“ „Wenn du meinst!“, antwortete ich trocken. „Leider haben wir noch ein Problem. Wir wissen nicht, wo sich diese Banditen verstecken.“ „Ich schon.“, erwiderte ich, nachdem ich mich an die eine Konversation mit Larson erinnert habe. „Wie? Woher?“, wirkte er überrascht. „Er hat es mir erzählt, nachdem du mich zu ihm geschickt hattest.“ „Und wieso hatte er mir nichts davon erzählt?“, wollte er wissen. „Frag mich doch nicht, frag ihn doch. Ich könnte dich fast genau das gleiche fragen. Wieso bist du nicht gleich zu Larson gegangen, nachdem du diesen Diebstahl bemerkt hast?“, hakte ich nach.•

    „Ich hatte nicht daran gedacht. Nach dem Überfall kam ich nicht klar und wusste nicht, was ich tun sollte.“, versuchte er sich eine Erklärung zu finden, während ich meine Stirn leicht schütteln musste. „Naja, egal! Hauptsache, ich weiß, wo sie sind. Ob die Infos stimmen, die mir Larson mitgeteilt hat, weiß ich nicht, aber das werden wir herausfinden.“ „Wo verstecken sie sich?“, wollte er sofort wissen. „Laut Larson sollten sie in einem Ahnengrab, von hier aus östlich in der Nähe sein. Kennst du eins hier in der Umgebung?“ „Im Osten? Dann kommt mir nur eines im Sinne, nämlich den von Snorre. Der ist nicht weit weg entfernt. Aber eines irritiert mich noch: Warum sollten die Banditen in einem Ahnengrab ihr Versteck halten? Es gibt viele andere Höhlen zum Verstecken. Wieso ausgerechnet dann dieses Grab?“ Die Frage war aber nicht uninteressant. „Es müsste Gründe für sie gegeben haben, den verfluchten Ort als Versteck zu nutzen. Aber welche?“, wirkte ich total ratlos. „Dennoch wissen wir, was jetzt zu tun ist. Wir warten bis morgen und rüsten uns anschließend mit den Waffen aus, die uns der Schmied morgen dann bringt. Du kannst dann ruhig bei mir schlafen. Ich habe noch ein Bett für Gäste übrig und den kriegst du für eine Nacht.“ „Wie nett!“

    Ein Tag war vergangen. Ich sprang gut ausgeschlafen aus dem Bett und versuchte Tjalf aufzufinden, aber er war nicht hier. Anschließend verließ ich die Hütte und versuchte ihn bei den anderen Bewohnern zu finden, aber das Suchen verlief ziemlich schnell, denn er befand sich direkt beim Schmied, ausgerüstet mit Waffen, genauso wie die einigen anderen Bewohner, die bewaffnet waren. „Wie ich sehe, sind die Waffen angekommen.“, begrüßte ich ihn fröhlich entgegen. „So ist es. Mein Schmied und Stejnar haben gute Arbeit geleistet. Sie haben die ganze Nacht geschuftet und als Endergebnis konnten sie die Hälfte aller Bewohner hier mit Waffen ausrüsten.“ „Das ist ja großartig. Somit haben wir bessere Chancen die Banditen auszuschalten.“ Darauf folgend kontrollierte ich nochmal die Lage hier in diesem Lage. Alles schien besser zu sein. Fast alle Bewohner waren jetzt perfekt mit Waffen ausgerüstet. „Ich denke, wir können aufbrechen. Mit der Anzahl von Armee haben wir bessere Chancen gegen die Banditen zu gewinnen.“, sagte ich an. „Gut. Zum Glück weiß ich, wo sich dieses Ahnengrab befindet, wo die Banditen anscheinend aufhalten. Folgt mir einfach.“, lautete sein Kommando.

    Gesagt und getan. Tjalf lief mit ein halbes Dutzend bewaffnete Krieger und mit mir zum Ahnengrab von Snorre. Laut ihm sollte der Grab nicht weit entfernt sein. Der Weg dorthin war erfreulicherweise ungefährlich. Abgesehen von einigen Eiswölfen und Goblins hatten wir keine großen Schwierigkeiten. Je länger wir weiter in Richtung Süden laufen, desto mehr kam mir der Weg bekannt vor. „Irgendwie kommt mir dieser Weg total bekannt vor.“, lief dieser Gedanke durch meinen Kopf gerade, als ich plötzlich von weitem die Spitze von Xardas Turm langsam erkennen konnte. In dem Moment war ich leicht irritiert. „So, wir sind gleich da.“, rief Tjalf aus der vorderen Reihe, als wir an einen leicht hohen Berg annäherten. Die Gegend war so vernebelt, dass ich trotz dessen einen riesigen Eingang am Ende des Berges erkennen konnte, welches von zwei Banditen bewacht wurde. Über dem Eingang war ein mittelgroßes Schild mit alten Schriften befestigt. In dem Moment, wo wir sie entdeckten, wollten wir uns in Sicherheit begeben, um einen Plan zu schmieden.

    Aber daran dachten wir nicht dran. Wir wollten lieber die härtere Tour. Somit stürmten wir alle laut los mit gezogenen Waffen und konnten mit sechs Mann die zwei Banditen in Sekundenschnelle erledigen. Sofort liefen wir den restlichen Weg im Grab weiter entlang, um die restlichen Banditen hier den Garaus zu machen. Jedoch war die Höhle besonders nicht groß, denn der Weg führte direkt zu einer kleinen Kurve, die zu der restlichen Banditentruppe führte, die aus sechs Leuten bestand. Als wir alle im Angesicht zu Angesicht den Banditen gegenüber standen, sahen wir den Anführer der Truppe auf dem Thron hocken. Den alten Thron von Snorre. Das Gesicht kam leider Tjalf und seiner Gruppe nicht bekannt vor, aber mir schon. Die Banditen hingegen stellten sich in Angriffsposition anstatt uns sofort zu bekämpfen. „Ortega?“, rief ich verwirrend aus der Reihe, „was machst du hier?“ „Wie? Du kennst ihn?“, warf Tjalf mir einen leicht irritierten Blick hinzu. „Sicher.“, bestätigte ich ihm die Frage, während ich ihm einen finsteren Blick zuwarf, „damals in Myrtana, in der Nähe von Kap Dun vor Monaten, war ich mit Cyrus auf Banditenjagd. Er war damals der Anführer der Banditen in Myrtana.Ich hätte schwören können, dass ich dich erledigt habe damals. Wie konntest du es überleben und was machst du hier?“

    Ortega stieg vom Thron ab, während seine Banditen weiter kampfbereit blieben und ihre Waffen gezogen hielten. „Einige von meinen Banditen hatten mich aufgefunden, denn sie waren auf der Durchreise und fanden mich tot auf dem Boden in der Höhle vor Kap Dun an der Küste liegen. Sie fanden mich auf und brachten mich zu einem Freund, der mir mein Leben gerettet hatte. Dachtest du wirklich, dass wir Banditen nur aus puren Kriegern bestehen? Irrtum, mein Lieber. Ein ehemaliger Magier, der für mich arbeitet, hat mich wieder zurück zu den Lebenden gebracht. Leider habe ich nur einen Magier und er befindet sich in Nordmar, weswegen du auch hier mich aufgefunden hast, in dieser Höhle.“, gab er als Erklärung ab. Die Sache mit dem Magier hatte mich leicht überrascht. Ich wüsste keinen Magier, der jetzt für die Banditen arbeitet. Aber ob hier ein Magier anwesend war, konnte ich nicht leicht beurteilen. Alle von ihnen trugen die fast gleichen Banditenrüstungen und eine Magierrobe war nirgendwo aufzufinden. „Es reicht jetzt. Ihr werdet auf keinen Fall den Hammerclan angreifen. Ich schicke dich, wo du hin gehörst.“, lauteten meine letzten Worte für heute. Ich wollte ihn so schnell wie möglichst tot sehen. „Ihr wollt jetzt schon kämpfen? Na gut. Ich hätte gerne mit euch länger unterhalten, aber wie ihr wollt.“, sagte Ortega zum Abschluss und zog sein Schwert raus.

    Ohne zu zögern stürzten wir sofort in den Kampf. Dieser Kampf verlief aber nicht so simpel. Während jeder aus unserer Truppe um die Gauner kümmerte, beschäftigte ich mich mit Ortega mit dem Schwert, welches ich im damaligen Kampf gegen Mc Dano verwendet habe. Das Schwert war immer noch zum Kämpfen geeignet, selbst wenn es die Energie verloren hatte. Aber richtig viel Schaden konnte ich an ihn nicht austeilen. Er konnte einige gute Schläge von mir blocken, aber ich konnte dies ebenfalls. „Wie ich sehe, hast du trainiert.“, warf ich als Äußerung ein. Ortega dagegen schien meinen Kommentar nicht interessiert zu haben. Er war vollkommen auf den Kampf fokussiert. Jedoch lasse ich mich nicht beunruhigen. Während wir weiter versuchten, die Schwerter auf uns zu stachen, kamen unsere Krieger langsam erfolgreich in Gange. Kaum, als die ersten paar Banditen erledigt waren, wandten sich ein paar unsere Krieger zu mir und halfen mir Ortega den endgültigen Todesstoß zu geben. Ortega hatte kaum Chancen zu blocken und erlitt jeglichen Schaden von unseren Schwertern, die sein Körper durchbohrte. Nach einigen Sekunden verlor Ortega langsam die Kraft. Sofort nutzte ich diese Gelegenheit und stach mit meinem Schwert durch seine Brust.
    Geändert von Dean (30.01.2018 um 22:02 Uhr) Grund: Sätze vergessen

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    Kapitel 5 = Glück im Unglück

    Jubel brach aus, als mein Schwert im Körper Ortegas steckte und ich es anschließend wieder rauszog. Die Banditen hingegen wirkten fassungslos. Sie waren entsetzt. Wir nutzten diese Gelegenheit sofort aus und unsere restlichen Männer konnten sie mit ein paar weiteren Hieben niederschlagen. Niemand konnte nun mehr die Ruhe von Snorre in seinem Grab stören. In Ortegas Taschen war leider nichts besonderes zu finden außer Goldstücken und jede Menge Pfeilen. Zuletzt wandte sich Tjalf aus der Truppe zu mir. „Gute Arbeit, mein Junge. Ich bin ziemlich stolz auf meine Jungs und auf dich besonders.“, lobte er mich. „Danke. Ich hatte nur das getan, was getan werden musste.“ „Freut mich zu hören. Und zum Dank deiner Arbeit, was du die letzten Tage uns abgeliefert hast, überreiche ich dir diesen Beutel gefüllt mit tausend Goldmünzen.“ Dankend nahm ich die Belohnung an und verließ mit seiner Truppe die Höhle, woraufhin wir uns voneinander trennten. Jetzt war das Grab wieder unbewohnt und der Hammerclan drohte keine Gefahr mehr, vorerst. Aber es gab noch eine Sache, die mich störte. Der Drache! Entschlossen ließ ich mich mit der magischen Rune, die mir Xardas überreicht hatte, zu ihm teleportieren und erzählte ihm darauf folgend alles, was seit meiner Abreise geschah.

    Xardas riss seine Augen auf, als er die Geschichte mit dem Drachen zu hören bekam. „Ein Drache?“, wiederholte er seine Frage zum dritten Mal. „Auf jeden Fall!“ „Das ist mir nicht geheuer. Hast du eine Ahnung wo der Drache hingeflogen ist oder von wo er kam?“, wollte er von mir wissen. „Weder noch. Ich weiß nur, dass bevor der Drache vor meinen Augen erschien, ein lauter Ruf ein paar Male zu hören war.“ „Was für ein Ruf?“ „Keine Ahnung. Es war in einer fremden Sprache.“, wirkte ich ratlos, „aber eine Sache kommt noch. Als der Drache davon flog, habe ich jemanden auf ihn reiten sehen. Ich konnte nicht erkennen, wer es war, aber es war definitiv ein Mensch.“ „Diese Geschichte klingt sehr mysteriös.“, meinte Xardas, während er nachdenklich an seinen Kinn rieb, „wir müssen auf jeden Fall weiter an unserer Mission arbeiten. Versuche zum Feuerclan zu gelangen und dort Informationen zu bekommen. Während du weg warst, konnte ich in einigen meiner Bücher reinschauen, aber leider nichts gefunden. Es wird leider eine Weile dauern, bis wir wissen, was wir als nächstes tun können.“

    Rückblick: Zeitsprung in die Vergangenheit nach Khorinis

    Die Situation auf Khorinis war alles andere als gut. Fast überall in der Stadt befanden sich mutierte und nicht-mutierte Orks und viele Häuser standen in Flammen. Die Anzahl der Überlebenden blieb noch unbekannt. Am Hafen herrschte aber eine gewaltigere Stimmung. „Auf sie mit Gebrüll!“, rief Lee seine Freunde Diego, Gorn, Lares, Milten und co. zum Kämpfen auf. Seine Freunde zogen ihre Klingen und stellten sich den Kampf gegen die mutierten Orks. Der Kampf war ziemlich schwerer als gedacht. Es bestand ziemlich wenige Chancen, dass sie den Kampf gewinnen würden. Aber sie konnten die Schläge der Orks gut blocken. Gorn, Diego, Lares, Lester, Lee und die restlichen Kämpfer gaben ihr Bestes um nicht verletzt zu werden und Milten und Xardas versuchten aus der Ferne die Orks mit Magie zu bekämpfen. Aber die Magie von Milten und Xardas zeigten null Wirkung. Ihre Zauberrunen hatten nicht gewirkt. Es dauerte nur einige Sekunden, bis seine Freunde bemerkten, dass der Held in Nichts verschwunden war mitsamt Mc Dano. „Wo sind sie hin?“, geriet Gorn in Panik, als er die Abwesenheit seines Freundes bemerkte. Jedoch gerieten sie langsam in Schwierigkeiten. Weitere Orks erschienen nun durch das Portal und rannten mit gezogener Keule zu den beiden Magiern. Ohne Magie konnten sie sich nicht wehren. Die Zeit zum Überlegen wurde ebenfalls knapp, denn in Sekundenschnelle konnte ein Ork bereits Milten niederschlagen. Aber Xardas reagierte schnell. Er zog seine magische Rune raus und teleportierte sich weg, kurz bevor die Orks ihn erwischen konnten.

    Die Chancen auf einen Sieg sanken drastisch weiter. Jetzt standen sie ohne ihre beiden Magier da und die Kampfkraft von den Freunden nahmen schnell ab. Es dauerte nicht lange bis die mutierten Orks mit ihren Waffen ihren ersten Hieb auf sie erfolgreich landen und eine tiefe Stichverletzung an sie richten konnte. Ein lauter Schrei ertönte aus ihren Mündern. Kaum, als die ersten Bluttropfen aus den tiefen Wunden flossen, gerieten sie langsam ins Schwindeln. „Was ist nur los?“, rief Lee panisch. Sie waren total kampfunfähig und ließen ihre Waffen fallen. Die Orks dagegen schauten gemütlich zu und genossen ihr Leid, denn sie wussten genau, was ihnen bald schreckliches passieren wird. Die Freunde jedoch nicht. Einige Sekunden später verloren sie fast ihr vollständiges Bewusstsein und sie lagen vollkommen fertig und bewegungsunfähig auf dem Boden. In diesem Moment lief ein Orkschamane zu ihnen und bereitete sein nächstes Werk vor. Er griff aus seiner Tasche viele Reagenzgläser heraus, befüllt mit einer grünen Flüssigkeit. Sofort griff er nach einer der Reagenzgläser, bückte sich leicht und versuchte die Flüssigkeit in dem Mund von Gorn zu kippen, bis auf einmal etwas eigenartiges geschah. Die Körper von ihnen lösten sich rasch in hell leuchtende Partikel auf, die anschließend zum Himmel davon schwebten.

    Eine kurze Weile später, während die Insel Khorinis in Chaos versank, passierte in einer winzigen Höhle, hinter der Pyramide bei der Ausgrabungsstätte, eigenartiges. Die leuchtenden Partikel, die vom Hafen davon kamen, flogen langsam durch die Decke der Höhle und formierten sich im Anschluss zu den Ursprungskörper der Freunde, als sie auf dem kalten Steinboden der Höhle landeten. Es war so, als hätte eine irgendeine unbekannte, magische Kraft sie aus den Chaos von Khorinis weggebracht und sie in dieser unbekannten, winzigen Höhle gebracht. Die Körper der Freunde sind wieder komplett vorhanden, aber sie lagen weiter bewusstlos auf dem Boden. Eine halbe Stunde verging und Gorn kam langsam auf seinen Beinen, während seine restlichen Freunde in Ohnmacht befanden. Er rappelte sich auf und wunderte sich, wo er mit seinen Kameraden gelandet war. Panisch kniete er sich zu ihnen und versuchte sie auf irgendeiner Art aufzuwecken. Er schüttelte dutzende Malen an ihren Schultern, rief mehrmals nach ihren Namen, aber leider wachte niemand von ihnen auf. In diesem Moment merkte er, dass Xardas fehlte. „Wo ist Xardas?“, geriet Gorn weiter in Panik.

    Die Höhle, in die sie sich befanden, hatte weder einen noch zwei oder mehrere Gänge. Es war nur eine unbewohnte Höhle mit ein paar Fässern und Fackeln an den Wänden. Der Ausgang der Höhle war mit vielen Blättern und Büschen verdeckt. Vorsichtig lief Gorn zum Ausgang und schob die ganzen Blätter und Äste zur Seite, um einen Blick in die Außenwelt zu bekommen. Aber als er die freie Sicht bekam, sah er die Pyramide, die Ausgrabungsstätte und einen großen Wald vor sich. „Wo zum Henker sind wir hier?!“
    Geändert von Dean (30.01.2018 um 22:03 Uhr)

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    Kapitel 6 = Auf der Insel des Bösen

    Während auf Khorinis eine Höllenstimmung ist, herrscht im Gegensatz zu den Freunden vom Helden eine ruhige Stimmung. Stunden vergingen und während der kalte Wind durch die engen Blätter blies und Gorn zum Zittern brachte, der sich gemütlich stundenlang auf dem Boden hockte, nutzte er die Zeit aus, um sich Gedanken über die aktuelle Situation zu machen, während seine Freunde weiter bewusstlos auf dem kalten Steinboden lagen. Immerhin wusste Gorn noch nicht, wo sie sich befinden, wo sich Xardas befindet und wie sie die Welt in die friedliche Lage wiederherstellen können. Es dauerte nur eine weitere halbe Stunde, bis seine Freunde langsam ein leichtes Schnaufen von sich gaben, Gorn seine Beine in die Hände nahm und anschließend erneut versuchte sie aufzuwecken. Er schüttelte an ihren Schultern und erhoffte, dass sie schnell wie möglich putzmunter aufstehen.

    Sein Wunsch ging tatsächlich in Erfüllung. Diego, Milten, Lares, Lester und Lee öffneten ihre Augen und fragten sich sofort im ersten Moment, wo sie waren, als sie die Decke über sie sahen. „Endlich seid ihr wach. Ich bin echt froh, dass ihr wieder zu euch gekommen seid.“, war Gorn erleichtert. Aber leider ändert es noch nicht an ihrer momentanen Lage. Sie rappelten sich auf und konnten einen genaueren Blick bekommen, wo sie waren. „Wo sind wir hier? Wie sind wir hierher gekommen?“, wirkte Lee ratlos. Gorn zuckte mit den Schultern und gab als Antwort: „Eine genaue Antwort kann ich euch leider nicht geben, aber ich weiß, dass wir hinter einer komischen Pyramide sind.“ „Eine Pyramide?“, fragte Lester. „Ja.“, bejahte er seine Frage, drehte sich zum Ausgang der Höhle, der mit Blättern verdeckt wurde und schob langsam die ganzen Äste und alles andere, was seine Sicht behinderte, zur Seite. Diego und co. schritten mit, aber anhand von ihrer Mimik schienen sie die Gegend nicht zu kennen, abgesehen von Lares. „Diese Pyramide kenne ich doch.“, erinnerte sich Lares, nachdem er einen genaueren Blick auf die Pyramide warf.

    „Du kennst sie?“, wunderte sich Gorn. „Na klar.“, bestätigte Lares seine Frage, „denn damals war ich mit unserem Kollegen zu dieser Ausgrabungsstätte unterwegs, um ein Ornament zu den Wassermagiern zu bringen, die vor einiger Zeit hier erforscht hatten.“ „Du hattest uns noch nie erzählt, dass du mit denen arbeitest.“, wendete Milten ein. „Sicher, schließlich war es ein Geheimnis und ich konnte einfach nicht jeden von meiner damaligen Mission erzählen.“, erläuterte er. „Ist in Ordnung, Leute.“, versuchte Gorn seine Freunde zum eigentlichen Thema zurück zu bringen, „mir ist es, ehrlich gesagt, egal, dass du vor Zeiten mit ihnen gemeinsame Sachen gemacht hattest. Aber kommen wir zurück zum eigentlichen Problem: Wir wissen weder wo Xardas steckt noch wo unser Freund ist. Schlimm genug? Nein, ist es nicht. Es kommt noch schlimmer. Auf Khorinis herrscht das pure Chaos und wir können von Glück sagen, dass wir die Schlacht am Hafen überlebt haben und hier gelandet waren. Ich frage mich immer noch, wen wir es zu verdanken haben. Jetzt, wo wir wissen, wo wir genau sind, lautet meine nächste Frage: Wie gehen wir weiter vor?“

    Alle waren ratlos. Minutenlang dachten sie einen Plan aus, aber keiner von ihnen hatte eine Idee. Unerwartet kam Lee zur Rede und schlug folgendes vor: „Hinter der Ausgrabungsstätte befindet sich doch ein Wald. Wie wäre es, wenn wir nachts die Höhle verlassen, durch den Wald laufen und nach weiteren Überlebenden suchen? Es kann sein, dass wir neben Überlebende auf nützliche Dinge stoßen, die uns helfen könnten.“ Die Idee schien ihnen keinen schlechten Eindruck hinterlassen zu haben. „Hört sich nicht übel an. Ich hatte mich ebenfalls gefragt, was sich im Wald befinden mag. Schließlich bin ich dort noch nie gewesen.“, gab Gorn zu. Lees Mimik zufolge nach wirkte er zufrieden. „Dann sind wir uns ja einig. Am besten verlassen wir die Höhle nur nachts um Mitternacht. Um dieser Zeit müssten die ganzen Orks und Banditen, die durch unser Insel streifen, in ihrem Lager schlafen.“ „Was mich aber noch interessiert ist, wo die Wassermagier abgeblieben sind. Die haben wir seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen.“, fiel Lester ein. Die Jungs hatten tatsächlich erst jetzt bemerkt, dass sie Saturas und seine Kameraden, seitdem sie auf dem Planeten Xaron waren, sie nicht gesehen haben. Besorgt tauschten sie Blicke aus, aber haben keine Ahnung, wo sie seien könnten. „Ich hoffe ihnen ist nicht schlimmes passiert.“, hoffte Gorn.

    Die restlichen Stunden sind vergangen und die Mitternacht ist angebrochen. Vorsichtig verließen die Jungs die Höhle, liefen an der Ausgrabungsstätte vorbei und stiegen den leichten Hügel hinauf, der anschließend zum dicht bewachsenen Wald führte. Der Wald führte jedoch nur in eine Richtung, sodass sie problemlos ihren Rückweg merken konnten. Das Wäldchen war bewohnt, aber jedoch von recht ungefährlichen Monstern, die die Freunde ohne Sorgen erledigen konnten. Größtenteils waren es Sumpfgrasdrohnen, die Diego und Lee aus der Ferne mit ihrem Bogen töten konnten, ansonsten waren die restlichen Viecher Sumpfmolerats und Zombies, die durch die Wälder tratschten. Die Luft im Wald war jedoch nicht ganz so sauber und belichtet war er ebenfalls nicht, da die vielen, großen Bäume die Sonne verdeckten. Es fühlte sich fast an wie im damaligen Sumpflager, aber für die Jungs war es kein Problem, vor allem für Lester, der damals im Sumpflager mal gelebt hatte. Zehn Minuten später erreichten sie langsam den Ausgang vom Wald, denn sie konnten, je mehr sie liefen, das Sonnenlicht von oben auf unten strahlen sehen und die Luft wirkte langsam sauberer. Einige Meter später waren sie endlich am Ende angekommen. Es waren keine gigantischen, dutzende Bäume mehr im Weg. Nun konnten sie die frische Luft und das klare Sonnenlicht genießen. Monster waren nicht zu sehen, aber eine merkwürdige Sache war zu erkennen. Der Weg hinter dem Wald führte zu einer langen Holzbrücke und dies war der einzige Weg, dass sich hinter dem Wald befand. An der Brücke war nichts außergewöhnliches. Aber wohin die Brücke hinführte, verblüffte sie. Ein Schloss! Die Umgebung um den Schloss herum stellte kaum Gefahr dar, denn ab der Brücke endete das Land und das Schloss befand sich auf einem großen Felsen im offenem Meer, dass zum Glück mit der Überführung verbunden wurde. „Was ist das für ein Schloss?“, stellte sich Diego die Frage, als sie es zu Augen bekamen. Seine Kameraden waren leider ratlos. Sie hatten weder Ahnung was das für ein Schloss war noch Ahnung in was für einem Ort sie gelandet waren. „Es schadet nicht ein Blick hineinzuwerfen. Vielleicht kann es uns weiterhelfen.“, merkte Milten nebenbei an. Unrecht hatte er nicht. Um all ihre Fragen zu beantworten, durchquerten sie nun die Brücke. Sie sah aber nicht ungefährlich aus, denn sie war ziemlich morsch. Während sie langsam sie überquerten, warfen sie einen Blick nach unten. Von der Brücke aus hatten sie einen schönen Ausblick zum Meer, dass unten ihnen befand und konnten langsam die kleine Felseninsel, auf der sich das Schloss befand, betrachten.

    Ein wenig später, konnten sie das große Schloss direkt vor ihren Augen betrachten. Die Wände waren viel bewachst mit Blättern und Ästen, vor allem mit Lianen. Gorn und co. würden gerne weiter die Gegend durchstöbern und schauen, was sie alles auf dieser Insel finden könnten, aber ihnen reichte die Zeit nicht. Sie wollten sofort ihre Mission fortsetzen. Da jedoch die Toren verschlossen waren, mussten sie nach einem anderen Eingang suchen, aber die Suche war einfacher als gedacht, als Lester das offene linke Fenster über die Lianen an den Wänden bemerkte. „Da können wir hineinklettern.“, weiste Lester mit seinem Finger darauf hin. Gesagt, getan! Von einer Person zu einer anderen Person kletterten sie die Lianen zum Fenster hoch. Die Lianen konnten zum Glück eine Menge Gewicht vertragen. Beinahe wäre sie abgerissen als ihr letzter Kamerad Gorn an der Reihe war und ein Teil der Lianen am Zerreißen war. Aber es war am Ende gut ausgegangen, denn Gorn hatte es heile in das Fenster geschafft, dass zu einem fremden Schlafzimmer führte. Ein Schlafzimmer mit vielen Einzelbetten und vielen Büchern an der Wand. Das Zimmer war dagegen nicht so hell beleuchtet, aber dafür hingen gute zwei brennende Fackeln an der linken und an der rechten Wand, sodass man wenigstens etwas erkennen konnte. Gleich vor ihnen führte einen Weg zu einem weiterem Raum, der jedoch von einer Tür zugeschlossen war. Langsam gingen sie zur Tür. Diego griff zum Türgriff, drückte sie herunter und öffnete langsam die Tür. Sie dagegen wollte es nicht so, dass sie unbemerkt den Raum betraten, denn die Tür fing an laut zu knirschen, als sie die Tür öffneten. „Wer ist da?“, ertönte eine tiefe Stimme aus dem Raum. Es schien so, als würde hier jemand wohnen. Ohne Scheu öffnete Diego nun vollständig die Tür, als sie die Stimme zu hören bekam, aber als sie die Gesichter der fremden Stimmen sahen, wirkten sie wie erschrocken. Es waren Saturas und seine Wassermagier, die sich im diesem Raum befanden. Sofort kam die Freude bei ihnen auf und liefen sich anschließend gegenseitig in die Arme.

    Nach dem großen Wiedersehen hatte Saturas viele Fragen auf Parat. „Was macht ihr hier? Wie seid ihr hierhergekommen? Wo wart ihr die letzte Zeit?“ Diego und seine Kameraden konnten es immer noch nicht fassen, dass sie die Wassermagier gefunden hatten. „Das ist aber eine lange Geschichte. Habt ihr dafür die Zeit?“, wollte Diego wissen. „Jederzeit!“, gab Saturas als kurze Antwort auf seine Frage. Leicht seufzend erzählten Diego und seine Freunde die Wassermagier die gesamte Geschichte, was sie alles erlebt hatten, bevor und seitdem sie von Saturas und seinen Magiern nichts mehr gehört haben. „Furchtbar.“, reagierte Myxir fassungslos, als sie die Geschichte zu Ende erzählt hatten. „Ihr hattet echt großes Glück am Hafen, als ihr gerettet wurdet.“, gab Chronos mit einem leichten Lächeln zu. „Ja. Wir wüssten so gerne, wer uns dabei geholfen hat.“, wünschte sich Gorn. „Habt ihr eine Idee, wie wir unsere Bedrohung beseitigen können?“, wollte Milten wissen. Aber leider hatten sie keine Lösung. „Leider nicht.“, musste Saturas ihnen enttäuschen. „Vielleicht finden wir noch einen Weg.“, meinte Diego, „jetzt erzählt mal ihr, wie ihr hierher gelandet seid. Eventuell könnte es uns bei unserer Mission helfen.“ Saturas und seine Magier waren einverstanden. Als Antwort gab Saturas: „Na gut, aber die Geschichte wird nicht kurz sein.“
    Geändert von Dean (30.01.2018 um 22:04 Uhr)

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    Kapitel 7 = Unbekannte Ursachen

    Diego und seine restlichen Jungs begaben sich noch schnell zu den Holzstühlen vor dem Bücherregal, dass sich hinter den Wassermagiern befand, bevor Saturas anfing seine Geschichte zu erzählen. Fest lauschten die Jungs ihnen nun zu. „Es ist so passiert: Damals, als wir noch auf dem fremden Planeten waren und ich mit meinen Brüdern gefangen genommen waren, hatten wir die Hoffnung aufgegeben. Wir konnten uns weder wehren noch sonst irgendwas tun. Selbst unsere magischen Kräfte hatten keine Funktion in der Zelle. Aber eines Tages kamt dann ihr noch dazu und seid mit uns in der Zelle gelandet. Nach einiger Zeit erschien irgendeine Art Gas, die uns außer Gefecht saß und uns alle total bewusstlos machte. Was aber danach geschah, konnten wir bis jetzt nicht herausfinden.“ „Ihr wäret beinahe mit uns in das Mutagen gefallen.“, wandte Diego ein, „ich habe schließlich das Erlebnis mit den Jungs, was danach geschah, miterlebt.“ Saturas und seine Magier wirkten fassunglos. „Ist das wahr? Mc Dano wollte tatsächlich uns alle mutieren lassen?“ Die Jungs konnten es mit einem leichten Nicken bestätigen. „Ja, das stimmt. Aber es war ihm zum Glück nicht gelungen, weil in dem Moment, bevor unser Ende nahte, ein Portal erschien. Wir fielen dadurch und sind am Ende außerhalb vom Palast gelandet.“, erzählte er ihnen ihre Erlebnisse nach.

    „Das klingt sehr interessant, was ihr erlebt habt. Aber jetzt wissen wir wenigstens, was damals nun bei uns geschehen ist.“, meinte Saturas, „aber zurück zu der Geschichte. Das Gas hat uns alle außer Gefecht gesetzt und in dem Moment, wo wir alle aufwachten, wussten wir nicht, was wir sagen sollten. Wir waren einfach in unserer Ausgrabungsstätte gelandet. Direkt vor der Treppe, die zum Portal nach Jharkendar führte. Meine Jungs und ich haben beraten und versucht eine Erklärung für das Ganze zu finden, warum wir dort gelandet waren und wie wir euch zurück nach Khorinis bringen könnten, aber bis jetzt haben wir keine logische Möglichkeit oder Erklärung gefunden. Zu dem Zeitpunkt, wo wir auf Khorinis aufgewacht sind, herrschte auf Khorinis keine friedliche Stimmung. Die Orks hatten die Insel erobert und wir hatten keine Chance gegen die Überzahl der Orks auf dem Land. Seitdem hatten wir beschlossen, unsere alte Ausgrabungsstätte erneut als Unterschlupf zu benutzen. Aber die Ruhe dort hielt nicht ewig an, denn nur nach ein paar Tagen hatten die Orks unseren Versteck gefunden. Anscheinend hatten sie eine der Teleportsteine auf Khorinis, die zu uns führte, gefunden und sie anschließend benutzt. Gegen sie hätten wir uns nicht wehren können, denn sie waren in der Überzahl. Wir konnten uns mit Glück noch schnell hinausteleportieren, als wir die Orks aus der Ferne kommen sahen. Als wir dann aus der Pyramide gelandet waren, griffen wir schnell die Flucht. Wir sahen uns erst um, um zu schauen, wo der nächste Gebiet ohne Orks seien könnte. Beim Hügel, wo der alte, schwarze Troll gehaust hatte, bestimmt garantiert nicht mehr sicher, denn wir konnten schon von der Pyramide aus am Hügel ein paar Orkzelte sehen. Somit sind wir in den tiefen Wald gerannt, dass sich neben uns befand. Nach vielen Laufereien sahen wir dann das Schloss. Uns war aber nicht bewusst, ob es dort sicher war oder ob jemand dort wohnt. Aber wir brauchten unbedingt einen Unterschlupf. Leider war der Eingang an der Vordertür verschlossen, sodass wir einen anderen Eingang suchten mussten. Die Suche ging aber recht schnell, denn die Fenster nebenan waren offen und wir konnten ohne Probleme mithilfe der Lianen hineinklettern. Wir hatten erst die Befürchtung, dass die Lianen unser Gewicht nicht aushalten könnte und zerreißen würde, aber dies war nicht der Fall. Kaum, als wir eingestiegen sind, legten wir sofort los mit der Durchsuchung. Wir stöberten jeden Raum ab, um zu prüfen, ob es wirklich hier sicher ist. Unsere Vermutung ließ sich nach einiger Zeit bestätigen. Es war, außer uns, sonst niemand in diesem Schloss. Wen ihn aber eigentlich gehörte, war uns nicht bekannt, bis wir eines Tages eine Bibliothek hier entdeckt hatten, die sich ein paar Stockwerke über uns befand. Sämtliche Bücher in den Regalen wurden von einem gewissen S. Geschrieben und die Bücher handeln sich meistens um magische Tränke, magische Zauber und um schwarze Magie. Leider kennen wir keinen Magier, dessen Name mit S anfängt und eine richtig, gute Kenntnis über die Magie verfügt. Aber die Bücher, die wir entdeckt haben, sind auch richtig alt. Wie wir es von den Datums, die im Buch standen, entnehmen konnten, sind sie vor zwanzig Jahren geschrieben worden. Ob der Autor von den ganzen Büchern noch unter uns weiht, bleibt fragwürdig. Seit dem Tag an benutzten wir diesen Ort als Versteck und hoffen erneut, dass keine Feinde uns hier finden.“

    „Klingt echt unglaublich. Wahnsinn, was ihr alles erlebt hat, seit wir uns nicht mehr gesehen haben.“, klang Diego fassungslos. Aber eine Frage ging ihm nicht aus dem Kopf. „Es ist schön euch wiederzusehen, aber habt ihr schon eine Vermutung, warum ihr bei der Ausgrabungsstätte gelandet geworden seid und nicht bei uns? Schließlich hatten wir uns auch Sorgen um euch gemacht.“ Ahnungslos schüttelten die Wassermagier ihre Köpfe. „Ich bin mir nicht sicher. Entweder könnten Nagor oder Xardas ihre Finger im Spiel haben oder es hatte ein Problem mit der Magie gegeben.“, vermutete Myxir. „Nagor? Ich denke nicht, dass er was damit zu tun hat, denn er hatte mich und meine Jungs damals von dem Planeten weggebracht.“, wandte Gorn ein. Myxir dagegen versuchte einen Gegenargument zu finden. „Wie gesagt, reine Vermutung. Wenn sie stimmt, hatte er uns zwar somit gerettet, was auch gut ist, aber uns an beiden verschiedenen Orten gebracht.“ Auf einmal hob Gorn sich vom Stuhl ab und rief: „Vermutung hin oder her. Fakt ist: Wir sind hier wieder alle zusammen und müssen jetzt alles tun, um unseren Freund zu finden und diese Bedrohung auszulöschen!“

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