Zitat von
INTERREX
Darf man denn wissen wasfür ein Linux du benutzt. Der Linux markt ist ja bekanntlich stark fragmentiert.
Wenn man richtig klugscheißern will, gibt es nur ein Linux. Denn Linux ist nur der Kernel. Bei den Distributionen (Kernel + Anwendungen im handlichen Paket) sieht es hingegen anders aus. Und nein, ich mache diese Unterscheidung im Alltag auch nicht. Nur, wenn ich in Foren den Oberlehrer raushängen lassen will.
Zurück zur Frage: Auf dem Desktop und Laptop benutze ich Xubuntu, welches ich als "brauchbar" kategorisieren würde. Und dann habe ich für diverse besondere Fälle noch Spezialdistris auf USB-Sticks.
Kannst du mit den Tools Shutup10 und W10P alle schnüffelnde Windows10-Dienste abschalten?
Alle? Keine Ahnung. Die, die mir bekannt sind? Ja.
Letztlich wusste ich ja auch nie sicher, ob bei meinem alten Windows 7 oder dem XP davor wirklich alle Schnüffelfunktionen ausgeschaltet waren. Windows ist halt Closed Source, ein Restrisiko bleibt immer.
Aber es sind schon verflucht viele Einstellungen. Von vielen kann man als rationaler Mensch, der um Datenschutz besorgt ist, die Finger lassen. Die sind eher was für Aluhütchen-Träger. Der Entwickler hat sich erkennbar bemüht, alles aufzunehmen. Auch wenn es vielleicht von zweifelhaftem Nutzen ist. Damit auch selbst der letzte Paranoiker noch glücklich wird.
Läßt sich Windows10-Updater völlig abschalten?
Es ist eine Option dafür vorhanden. Was genau die macht, habe ich nicht getestet. Windows Update abschalten ist halt i.d.R. eine dämliche Idee. Der Entwickler von W10Privacy signalisiert das auch selbst, denn er teilt alle Einstellungen in Ampelfarben ein. Je nachdem, wie sehr sie mit Nebenwirkungen belastet sind. Grün kann man mehr oder weniger bedenkenlos machen, Gelb ist nur bedingt empfohlen und muss im Einzelfall entschieden werden. Und Rot heißt so viel wie: "Finger weg, solange du nicht ganz genau weißt, was du da machst." Und das Deaktivieren von Windows-Update ist in der Kategorie "rot" einsortiert.
Zu Recht, denn welchen Sinn das in Sachen Datenschutz haben soll, ist mir nicht so ganz klar. Eher hat es den negativen Effekt, dass man doch irgendein sicherheitsrelevantes Update verpasst und das dann kompromittierte Windows wirklich höchstpersönliche Information (Zugangsdaten zum Onlinebanking, Kreditkartendaten, etc.) nach Osteuropa oder Südostasien funkt. Ob es dem betroffenen User dann was bringt, wenn er sich die Hände reiben und sagen kann: "Zumindest hat Microsoft sie nicht", wage ich zu bezweifeln.
Viel wichtiger sind so einfache Handgriffe wie z.B. kein Onlinekonto bei MS anzulegen, wenn man bei der Systemeinrichtung danach gefragt wird. Oder Cortana, Diagnosedaten und Telemetrie abzuschalten.
Das einzige Problem mit Windows Update seit Win10 ist, dass man notwendige Neustarts nicht mehr beliebig lange aufschieben kann. Man kann ein 12-Stunden-Fenster (bei 1703 auf 18 Stunden erweitert) definieren, in dem auf keinen neu gestartet werden soll. Und außerhalb dieser Zeit gibt's dann irgendwann einen Zwangs-Neustart, weil MS halt unbedingt eine einheitliche Softwareplattform will. Aber auch da gibt es Gegenmittel. Zum Beispiel den RebootBlocker, der halt einmal die Stunde das o.g. Zeitfenster an die aktuelle Uhrzeit anpasst. Das ist aber kein datenschutzrelevantes Problem, sondern nur das übliche Microsoftsche Gepiesacke.