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Profitiert das deutsche Bildungssystem vom Föderalismus?

  1. #1 Zitieren

    Faszinierend!
    Avatar von smiloDon
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    Gemeinhin wird gerne die These vertreten, der Föderalismus fördere die Qualität der Bildung, weil sich die einzelnen Länder in einem Wettbewerb um das beste Bildungssystem befänden.
    Aber einen Wettbewerb kann es doch nur geben, wenn auch der Kunde die freie Auswahl hätte. Dazu aber müssten die Eltern umziehen, um ihre Kinder in dem Bundesland mit dem ihrer Meinung besten Schulsystem zur Schule zu schicken. Und dies wird kaum jemand tun. Wo also ist der Wettbewerb?
    smiloDon ist offline

  2. #2 Zitieren
    Held Avatar von Tiha
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    Es gibt keinen Wettbewerg es ist allgemein bekannt das der Schulabschluss in Bayern deutlich mehr wert ist als der in Schlesweg Holtstein. Wir haben eine Nord-Süd Kurve je weiter Nördlich desso schlechter die Schulen/Universitäten. Desso niedriger der Stand für eine gute Note. Zumindest ist es das was gesagt wird. Am Sinnvollsten wäre es immer noch, wenn man das gaze Bildungsystem den Ländern weg nehmen würde und das einheitlich in der gesammten Bundesrepublick gleichschalten müsste. Das würde den Bayern zwar nicht gefallen, weil die insgesammt immer einen was am Kopf haben, aber was solls.
    Tiha ist offline

  3. #3 Zitieren
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    Ein Ideen- und Innovationswettbewerb kommt bereits dadurch zu Stande, dass die Ergebnisse der verschiedenen gelebten Varianten von interessierten Beobachtern verglichen werden können.
    Man gelangt dadurch vom eher theoretischen Diskurs über vermutete Ergebnisse zu einem praktischen empirischen Vergleich realer Ergebnisse.
    Vergleichbar den Testreihen von Wissenschaftlern.

    Es gibt nicht wenige verantwortungsbewusste Ministerialbeamte mit Sachverstand, die gute Ergebnisse erfolgreicher Ideen aus anderen Ländern nutzen, um diese in ihrem eigenen Land selbst zu forcieren. Eltern und Kinder können nicht wählen, eben diese führenden Beamten aber sehr wohl.

    Ein gutes Beispiel für die Wirksamkeit für die teilweise durchschlagende Wirkung von solchen Ergebnisvergleichen ist der Zusammenbruch des Ostblocks oder die Neuerfindung Chinas.
    Wesentlichen Anteil am Sieg im Systemstreit hatte der Wohlstand des Westens, der plakativ über Funk- und Fernsehen auch denen vermittelt wurde, die zunächst kein eigenes Wahlrecht hatten.

    Ein weiteres Beispiel sind japanische Managementmethoden wie Kaizen und Kanban, die sich alleine deshalb in Mitteleuropa (für einige Zeit, bis es was Bessres gab) durchsetzten, weil die Ergebnisse japanischer Firmen so beeindruckend waren.

    Oder man nehme die PISA-Studien. Das Welt-Bildungssystem ist offensichtlich förderal in Länder-Bildungssysteme organsiert.
    Sobald in einer PISA-Studie Länder besser abschneiden, entbrennt z.b. in Deutschland und in den einzelnen Bundesländern eine Debatte darüber was denn die erfolgreicheren Länder anders und besser machen. Ein Ergebnis aus dem Vergleich ist z.b. der Ausbau der Ganztagesschulen.

    Gemeinhin ist es heute Mode in einer Zentralisierung eine Heilserwartung zu setzen.
    Begründungen werden dafür nicht geliefert. Die Gläubigen sagen einfach nur "das ist so" und sind damit zufrieden.
    Halten es anscheinend für Zeitverschwendung auch nur weiter darüber nachzudenken wie man denn inhaltlich argumentieren könnte.
    Dass in einer zentralen Verwaltung über längere Zeit schlicht falsche Ideen zentral verordnet werden könnten, scheint den Gläubigen unvorstellbar zu sein. Doch wenn das zentral in einem einzelnen Bundesland möglich ist, ist das auch in einem Zentralstaat denkbar.

    Interessanterweise ist das förderale System Deutschland weltweit im oberen Mittelfeld zu finden..

    Zitat Zitat von Tiha Beitrag anzeigen
    Es gibt keinen Wettbewerg es ist allgemein bekannt das der Schulabschluss in Bayern deutlich mehr wert ist als der in Schlesweg Holtstein. Wir haben eine Nord-Süd Kurve je weiter Nördlich desso schlechter die Schulen/Universitäten. Desso niedriger der Stand für eine gute Note. Zumindest ist es das was gesagt wird. Am Sinnvollsten wäre es immer noch, wenn man das gaze Bildungsystem den Ländern weg nehmen würde und das einheitlich in der gesammten Bundesrepublick gleichschalten müsste. Das würde den Bayern zwar nicht gefallen, weil die insgesammt immer einen was am Kopf haben, aber was solls.
    Eine 1 in SH ist nicht weniger Wert als eine 1 in Bayern. Bei der zentralen Vergabestelle von Studienplätzen werden beide Noten gleichberechtigt behandelt. Ggf. hat ein Bayer mehr gelernt als ein SHolsteiner

    Im Übrigen gibt es auch im Norden gute Universitäten - klick
    Ist Euch eigentlich klar, dass wir zu den reichsten 10% der Welt gehören?
    10% von 9 Milliarden sind 900 Millionen. Und unter diesen 900 Millionen gehören unsere 80 Millionen klar zu den reicheren unter den reichsten 10%.
    Also, wie verbessern WIR die Welt? Und keine Ausreden.
    Ciao ist offline Geändert von Ciao (18.09.2017 um 22:56 Uhr)

  4. #4 Zitieren

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    Avatar von smiloDon
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    Zitat Zitat von Conterman Beitrag anzeigen
    Ein Ideen- und Innovationswettbewerb kommt bereits dadurch zu Stande, dass die Ergebnisse der verschiedenen gelebten Varianten von interessierten Beobachtern verglichen werden können.
    Dass Bildungsqualität nun "vergleichbar", die Aussagekraft des PISA-Test ist auch wieder ein eigener Thread wert, ist, heißt doch noch lange nicht, dass er nun einen Wettbewerb der Bildungssysteme gibt. Wie auch? Die Eltern können nicht wählen, und so organisiert jedes Bundesland das eigene Schulwesen nach Kassenlage, ein Exodus der Eltern ist ja nicht zu befürchten. Es mag ja sein, dass man sich hier und da etwas versucht abzuschauen, aber einen echten Anreiz besser zu werden, gibt es nicht. Das zeigt auch die Tatsache, dass sich der Abstand zu den PISA-Gewinnern nicht verringert.

    Von einer Zentralisierung verspreche ich mir per se auch keine Qualitätssteigerung, wohl aber mehr Chancengleichheit, da der Bund den einzelnen Ländern finanziell helfen könnte. Und da der Bildungssektor hierzulande chronisch unterfinanziert ist, könnte dies sogar zur Qualitätssteigerung führen.
    smiloDon ist offline

  5. #5 Zitieren
    General Avatar von Cichorium Intybus
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    Nein, tut es nicht.
    Bis auf die Mitglieder der KMK, behauptet das auch kaum ein ernstzunehmender Bildungswissenschaftler mehr.

    Das Problem ist aber nicht der Föderalismus als solcher, auch Zentralismus nicht automatisch die Lösung.
    Denn Ersterer ist nicht zuende gedacht in Deutschland und letzerer ist schlichtweg nicht praktibel, weil die Bildungssituation in Alpenvorland Bayerns nunmal immer eine andere sein wird, als in der mecklenburgischen Seenplatte.

    *edit*

    Wer mal vernünftige Kritik an PISA lesen möchte, sollte sich v.a. mit Uwe Scharschmidt von der Uni Potsdam beschäftigen.
    Leider bleibt dessen Kritik, da "Dunkeldeutschlanduni" in der goldenen Stadt München praktisch ungehört.
    Cichorium Intybus ist offline

  6. #6 Zitieren
    Legende Avatar von Ciao
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    Zitat Zitat von smiloDon Beitrag anzeigen
    Dass Bildungsqualität nun "vergleichbar", die Aussagekraft des PISA-Test ist auch wieder ein eigener Thread wert, ist, heißt doch noch lange nicht, dass er nun einen Wettbewerb der Bildungssysteme gibt. Wie auch? Die Eltern können nicht wählen, und so organisiert jedes Bundesland das eigene Schulwesen nach Kassenlage, ein Exodus der Eltern ist ja nicht zu befürchten. Es mag ja sein, dass man sich hier und da etwas versucht abzuschauen, aber einen echten Anreiz besser zu werden, gibt es nicht. Das zeigt auch die Tatsache, dass sich der Abstand zu den PISA-Gewinnern nicht verringert.

    Von einer Zentralisierung verspreche ich mir per se auch keine Qualitätssteigerung, wohl aber mehr Chancengleichheit, da der Bund den einzelnen Ländern finanziell helfen könnte. Und da der Bildungssektor hierzulande chronisch unterfinanziert ist, könnte dies sogar zur Qualitätssteigerung führen.
    Du geht anscheinend ausschliesslich von zynischen Politikern und Beamten aus.
    Anders kann ich mir nicht erklären, dass Du es für ausgeschlossen hältst, dass Kultusministerien Reformen anstossen.
    Es hat sich jedoch extrem viel verändert im deutschen Bildungswesen.

    Und die Kassenlage ist nicht unbedingt von zentraler Bedeutung.
    Siehe Estland.

    hier
    Hat Sachsen wirklich mehr Geld als Bayern, Baden-Württemberg und Hessen?
    Hat Baden-Württemberg wirklich so viel weniger Geld seitdem die Grünen an der Regierung sind?
    Hat Thüringen mehr Geld als alle westdeutschen Länder außer Bayern?

    Ausserdem haben Eltern Wettbewerb innerhalb eines Landes durchgesetzt.
    Walldorfschulen gegen normale Schulen gegen Internate gegen Fachschulen etc
    Hättest Du hier lieber ein einziges, zentrales deutsches System?

    Auch finde ich es wirklich interessant, dass der Begriff Wettbewerb so einseitig interpretiert wird.
    Die Neoliberalen haben eindeutig gesiegt, wenn man bei diesem Begriff nur an Konsumfreiheit und Unternehmensanteile denkt.

    Doch wer so denkt, braucht auch keine Demokratie mehr.
    Wozu denn, wenn es keinen Ideenwettbewerb gibt?

    Zitat Zitat von Cichorium Intybus Beitrag anzeigen
    Nein, tut es nicht.
    Bis auf die Mitglieder der KMK, behauptet das auch kaum ein ernstzunehmender Bildungswissenschaftler mehr.
    ..
    Warum stellen in diesem Forum Zentralismusbefürworter immerzu Behauptungen ohne Begründung auf?
    Wer definiert "ernstzunehmend"?

    Bitte lasst mich nicht dumm sterben und an Eurer Weisheit teilhaben
    Ist Euch eigentlich klar, dass wir zu den reichsten 10% der Welt gehören?
    10% von 9 Milliarden sind 900 Millionen. Und unter diesen 900 Millionen gehören unsere 80 Millionen klar zu den reicheren unter den reichsten 10%.
    Also, wie verbessern WIR die Welt? Und keine Ausreden.
    Ciao ist offline Geändert von Ciao (18.09.2017 um 23:14 Uhr)

  7. #7 Zitieren

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    Avatar von smiloDon
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    Zitat Zitat von Conterman Beitrag anzeigen
    Du geht anscheinend ausschliesslich von zynischen Politikern und Beamten aus.
    Anders kann ich mir nicht erklären, dass Du es für ausgeschlossen hältst, dass Kultusministerien Reformen anstossen.
    Es hat sich jedoch extrem viel verändert im deutschen Bildungswesen.
    Ich habe nicht behauptet, dass hierzulande keine Bildungsreformen angestoßen werden, ganz im Gegenteil, nach jedem Regierungswechsel in einem Bundesland wird meist vordringlich am Bildungssystem rumgewerkelt. Ob diese Reformen aber im Interesse der Schüler sind und die Qualität des Systems steigern, wage ich doch zu bezweifeln.
    Zitat Zitat von Conterman Beitrag anzeigen
    Auch finde ich es wirklich interessant, dass der Begriff Wettbewerb so einseitig interpretiert wird.
    Die Neoliberalen haben eindeutig gesiegt, wenn man bei diesem Begriff nur an Konsumfreiheit und Unternehmensanteile denkt.
    Das Gegenteil ist eher der Fall, die Neoliberalen sehen überall einen Wettbewerb - auch dort, wo es keinen braucht. Denn im Bildungssystem kann es nicht um Effizienzgewinne gehen, Bildung kostet nunmal Geld.
    Zitat Zitat von Conterman Beitrag anzeigen
    Doch wer so denkt, braucht auch keine Demokratie mehr.
    Wozu denn, wenn es keinen Ideenwettbewerb gibt?
    Das ist doch kein Vergleich. Bei einer Wahl habe ich eine solche!
    smiloDon ist offline

  8. #8 Zitieren
    Legende Avatar von Ciao
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    Du kannst Deine Wahl auch von der Bildungspolitik abhängig machen.
    Ich habe z.b. in Ba-Wü Grün gewählt
    Nach diesem Desaster werde ich das nicht mehr tun

    Bitte antworte auch auf:
    Zitat Zitat von Conterman Beitrag anzeigen
    ...
    Und die Kassenlage ist nicht unbedingt von zentraler Bedeutung.
    Siehe Estland.

    hier
    Hat Sachsen wirklich mehr Geld als Bayern, Baden-Württemberg und Hessen?
    Hat Baden-Württemberg wirklich so viel weniger Geld seitdem die Grünen an der Regierung sind?
    Hat Thüringen mehr Geld als alle westdeutschen Länder außer Bayern?

    Ausserdem haben Eltern Wettbewerb innerhalb eines Landes durchgesetzt.
    Walldorfschulen gegen normale Schulen gegen Internate gegen Fachschulen etc
    Hättest Du hier lieber ein einziges, zentrales deutsches System?

    ...
    Ist Euch eigentlich klar, dass wir zu den reichsten 10% der Welt gehören?
    10% von 9 Milliarden sind 900 Millionen. Und unter diesen 900 Millionen gehören unsere 80 Millionen klar zu den reicheren unter den reichsten 10%.
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  9. #9 Zitieren
    Legende Avatar von Ciao
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    Zitat Zitat von smiloDon Beitrag anzeigen
    ..
    Das Gegenteil ist eher der Fall, die Neoliberalen sehen überall einen Wettbewerb - auch dort, wo es keinen braucht. Denn im Bildungssystem kann es nicht um Effizienzgewinne gehen, Bildung kostet nunmal Geld.
    ...
    Ähm, Geld ausgeben und Wettbewerb widersprechen sich nicht.
    Selbst die Wirtschaftsverbände fordern seit Jahrzehnten mehr Geld für das Bildungssystem - ihre Mitglieder unterminieren das aber durch scheisslegale Steuerflucht.
    Ist Euch eigentlich klar, dass wir zu den reichsten 10% der Welt gehören?
    10% von 9 Milliarden sind 900 Millionen. Und unter diesen 900 Millionen gehören unsere 80 Millionen klar zu den reicheren unter den reichsten 10%.
    Also, wie verbessern WIR die Welt? Und keine Ausreden.
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  10. #10 Zitieren
    General Avatar von Cichorium Intybus
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    Zitat Zitat von Conterman Beitrag anzeigen
    Warum stellen in diesem Forum Zentralismusbefürworter immerzu Behauptungen ohne Begründung auf?
    Wer definiert "ernstzunehmend"?

    Bitte lasst mich nicht dumm sterben und an Eurer Weisheit teilhaben
    Wird wohl leider aber der Fall sein, denn du hast nicht einmal meinen kurzen Post vollständig gelesen, sondern nur das, was du lesen wolltest - und damit direkt den Auftakt missverstanden.

    Da ich aber morgen mich um Altgriechisch kümmern muss, gerade von einer Feier komme und keine Lust habe, mich um diese Uhrzeit sinnfrei zu streiten, werde ich erst morgen früh wieder hier hinein schauen, um mir die nächsten Gemeinheiten und haltlosen Vorwürfe anzuschauen.

    In diesem Sinne: Guten Tag.
    Cichorium Intybus ist offline

  11. #11 Zitieren
    Held Avatar von Tiha
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    Zitat Zitat von Conterman Beitrag anzeigen

    Eine 1 in SH ist nicht weniger Wert als eine 1 in Bayern. Bei der zentralen Vergabestelle von Studienplätzen werden beide Noten gleichberechtigt behandelt. Ggf. hat ein Bayer mehr gelernt als ein SHolsteiner

    Im Übrigen gibt es auch im Norden gute Universitäten - klick
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  12. #12 Zitieren
    Operaist Avatar von Alo
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    Ich denke Vergleichbarkeit ist international genug gegeben. Wir brauchen keine 16 verschiendenen "experimentellen" Schulsysteme. Erst recht nicht wenn am Ende doch immer nach Partei-Ideologie, Wahlprogramm und Budget entschieden wird.
    Man sollte lieber gucken was man von gut-funktionierenden Systemen wie z.B. Skandinavien übernehmen kann.

    Statt 16 verschiedenen Systemen brauchen wir ein einigermaßen einheitliches Bildungssystem mit großzügigem Budget.
    Sitzen bleiben abschaffen, G8 streichen, Lehrerausbildung reformieren und Förderprogramme an Schulen anbieten (also Nachilfe für schwache Schüler und Förderkurse für Schüler mit Talentschwerpunkt) wären gute Ansätze.
    Außerdem sollten flächendeckend Gesamtschulen angeboten werden oder zumindest das Umschwenken aus freiem Willen (von Seiten der Schulleitung) deutlich erleichtert werden. Meine ehemalige Schule wollte z.B. Gesamtschule werden, hat es aber schwarz-Gelb nicht genehmigt bekommen.
    Alo ist offline Geändert von Alo (19.09.2017 um 08:39 Uhr)

  13. #13 Zitieren
    Sergej Petrow
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    ^^ Und genau das war meiner Meinung nach ein großer Fehler.

    Heute geht es nur nach der OECD. Alles muss vergleichbar sein. Genormte Schüler, die nicht abweichen dürfen. Alles genau vorgegeben, was gelernt werden muss. Hier kann man sehr schön sehen, wie jedes bisschen Individualisierung schon im Keim erstickt wird durch Zentralisierung. Mit der OECD haben wir eine gewaltige Zentralisierung.

    Natürlich brauchen wird die 16 "experimentiellen" Schulsysteme in Deutschland. MMn ist das einer der großen Stärken, die wir im Lande haben. Leider durch die OECD mittlerweile aufgeweicht. Ohne die konnte jedes Land eigene Schwerpunkte setzen, bestimmen und es gab unterschiedlichste Möglichkeiten. Jetzt ist das ganze stromlinienförmiger. Aber immer noch ist genügend Potential durch die Bundesländer gegeben und eine große Vielfalt ist möglich und wird auch genutzt.

    Mal was zu den Kosten. Deutschland ist ein dichtbesiedeltes Land. Andere Länder müssen viel mehr Kohle ausgegeben, um überhaupt erst mal die gleichen Möglichkeiten wie wir zu haben. Hier einfach nach Zahlen zu schauen, wer was ausgibt, reicht jedenfalls nicht, um zu vergleichen.
    Das ist eine der Probleme der OECD. Wir gleichen uns an, damit die OECD vergleichen kann. Was für ein Fehlweg. Anstatt das die OECD sich so aufstellt, dass sie auch in der Lage ist, unterschiedlichste Systeme zu vergleichen, ging man hier den anderen, leichten weg. Damit die Listen schön sind, mussten sich die einzelnen Staaten den Listen anpassen.

    Jahrelang war z.B. von Deutschland gefordert worden, mehr Studenten zu schaffen. Völlig egal, dass wir nebenher noch unser Duales System haben. Völlig egal, das wir nebenher den Meister haben, den Techniker anbieten, usw..

    Erst in den letzten Jahren ist es aufgefallen, dass in Deutschland ein bisschen was anders ist, der Aufbau durchgängig ist, in verschiedenen Ebenen aufgebaut. Es wurde sogar, was ein Hohn, festgestellt, dass das in Deutschland sehr gut funktioniert -> geringste Arbeitslosigkeit der jungen Erwachsenen in der EU. Da kann man sich echt nur am Kopf fassen.

    Und jetzt sollen wir unser wildes, streitbare System opfern, damit wir noch mehr Zentralismus bekommen? Im Leben nicht.
    Ja, es ist nicht leicht. Ja, es scheint vieles ergebnislos zu versickern. Jeder hält an seinen Pfründen fest. Aber genau das garantiert in meinen Augen die Freiheit bei uns.

    Was wäre denn mit Zentralismus gewonnen? Das der Bund noch mächtiger wird? Wir nur noch stromlinienförmige Schüler produzieren? Alle können das gleiche mit den gleichen Methoden? Nein danke!

  14. #14 Zitieren
    Legende Avatar von Ciao
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    Zitat Zitat von Alo Beitrag anzeigen
    Ich denke Vergleichbarkeit ist international genug gegeben. Wir brauchen keine 16 verschiendenen "experimentellen" Schulsysteme. Erst recht nicht wenn am Ende doch immer nach Partei-Ideologie, Wahlprogramm und Budget entschieden wird.
    Man sollte lieber gucken was man von gut-funktionierenden Systemen wie z.B. Skandinavien übernehmen kann.

    Statt 16 verschiedenen Systemen brauchen wir ein einigermaßen einheitliches Bildungssystem mit großzügigem Budget.
    Sitzen bleiben abschaffen, G8 streichen, Lehrerausbildung reformieren und Förderprogramme an Schulen anbieten (also Nachilfe für schwache Schüler und Förderkurse für Schüler mit Talentschwerpunkt) wären gute Ansätze.
    Außerdem sollten flächendeckend Gesamtschulen angeboten werden oder zumindest das Umschwenken aus freiem Willen (von Seiten der Schulleitung) deutlich erleichtert werden. Meine ehemalige Schule wollte z.B. Gesamtschule werden, hat es aber schwarz-Gelb nicht genehmigt bekommen.
    Alle diese Forderungen mögen begründet sein. Den Großteil der inhaltlichen Forderungen teile ich. Die organisatorischen weniger.

    Das Problem auf das ich hinaus will, ist dass Reformennotwendigkeiten und Innovationen zunächst zumeist nur von wenigen Leuten erkannt werden.
    Diese Wenigen müssen dann eine Mehrheit aller anderen überzeugen. Es ist jedoch leichter die politische Mehrheit eines kleinen Bundeslandes hinter sich zu bringen, als die Mehrheit in der gesamten BRD.
    D.h. Förderalismus kann die Innovations-Geschwindigkeit erhöhen.
    Sobald dann eine Innovation vorteilhaft wirkt, können die theoretischen Argumente durch praktische Beweise gestützt werden.
    Das wiederum erhöht die Geschwindigkeit, mit der der Rest der Republik überzeugt werden kann.

    Immerhin sind die politischen Einstellungen in den einzelnen Bundesländern recht unterschiedlich. Einige sind eher links. Andere eher konservativ.
    Ideen, die einem konservativem Milieu entstehen, lassen sich gegenüber Konservativen leichter durchsetzen.
    Ideen, die einem linken Milieu entstehen, lassen sich gegenüber Linken leichter durchsetzen.
    Ideen, die Konservative haben stoßen bei Linken leichter auf Ablehnung und vice versa

    Nicht umsonst wurde die Innovation IT-Lehrinhalte vor allem im lange konservativeren Süden als erstes durchgesetzt. D.h. dort entstanden die ersten drei IT-Fakultäten an deutschen Universitäten und die ersten IT-Schulfächer.
    Und nicht umsonst erkannte man in links regierten Ländern als erstes die Notwendigkeit von kostenloser Schulbildung.
    Oder von Ganztagsbetreuung. Immerhin gehören zum linken Milieu die Schichtarbeiter. Wenn beide Elternteile Schicht arbeiten sehen die Eltern ihre Kinder vielleicht 2 Wochen am Stück nur zum Frühstück oder Abendessen.
    Da können sie natürlich keine Nachhilfe oder Hausarbeitsunterstützung leisten.

    Zitat Zitat von Wocky Beitrag anzeigen
    Ein Nachteil des Föderalismus ist die klamme Finanzausstattung der einzelnen Länder.

    http://www.bpb.de/apuz/27617/ausgabe...ergleich?p=all
    Das ist sicher richtig.
    In einem förderalen System können jedoch zumindest einige Länder eigenständig beschliessen genug Geld aufzubringen.
    Sei es weil sie eh genug davon haben (Bayern), sei es weil sie die Ausgabeprioritäten eben so setzen (Thüringen, Sachsen)

    Ich habe aber bestimmt nichts dagegen, wenn der Bund den Ländern zweckgebunden mehr Geld für Bildung überweist.
    Dafür zahle ich auch bereitwillig mehr Steuern.
    Jedoch favorisiere ich eine förderale Organisation des dann folgenden Geldausgebens


    Zitat Zitat von Cichorium Intybus Beitrag anzeigen
    Wird wohl leider aber der Fall sein, denn du hast nicht einmal meinen kurzen Post vollständig gelesen, sondern nur das, was du lesen wolltest - und damit direkt den Auftakt missverstanden.

    Da ich aber morgen mich um Altgriechisch kümmern muss, gerade von einer Feier komme und keine Lust habe, mich um diese Uhrzeit sinnfrei zu streiten, werde ich erst morgen früh wieder hier hinein schauen, um mir die nächsten Gemeinheiten und haltlosen Vorwürfe anzuschauen.

    In diesem Sinne: Guten Tag.
    Ich habe Dich beleidigt?
    Vorsichtshalber entschuldige ich mich.

    Eigentlich habe ich nur die meiner Meinung nach sehr harsche Aussage, dass jemand, der Förderalismus als wettbewerbsfördernd ansieht, grundsätzlich nicht ernst genommen werden dürfe, genauso harsch gekontert.
    Persönlich habe ich das nicht gemeint

    Eine Begründung warum solche Leute nicht ernst genommen werden können, konnte ich nicht erkennen.
    Nur eben, dass Du anderer Meinung bist. Deine Meinung hast Du in der Tat begründet.
    Aber nicht belegt warum alle ernstzunehmenden Menschen genau Deiner Meinung sein müssen und ansonsten nicht ernst genommen werden dürfen.
    Das erschien mit etwas harsch.

    Zitat Zitat von Tiha Beitrag anzeigen
    Papier ist geduldig
    Das kann man so sehen.
    Allerdings bleibt die Chancengleichheit bei der Vergabe von Studienplätzen so etwas eher bestehen
    Ist Euch eigentlich klar, dass wir zu den reichsten 10% der Welt gehören?
    10% von 9 Milliarden sind 900 Millionen. Und unter diesen 900 Millionen gehören unsere 80 Millionen klar zu den reicheren unter den reichsten 10%.
    Also, wie verbessern WIR die Welt? Und keine Ausreden.
    Ciao ist offline Geändert von Ciao (19.09.2017 um 17:48 Uhr)

  15. #15 Zitieren

    Faszinierend!
    Avatar von smiloDon
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    Zitat Zitat von Conterman Beitrag anzeigen
    Ähm, Geld ausgeben und Wettbewerb widersprechen sich nicht.
    Das habe ich auch nicht geschrieben.

    Folgendes Bild, auf einem Marktplatz befinden sich 16 Stände, die die gleiche Ware anbieten. Nur können die Kunden nicht frei einen Stand wählen, wo sie die Ware kaufen müssen, sondern sind jeweils einem Stand zugeteilt. Also geht jeder Kunde zu seinem Stand, kauft die Ware und geht wieder von dannen.
    Und nun begründet bitte, welchen Anreiz die 16 Händler haben könnten, ihr Produkt zu verbessern. Denn ihre Kunden sind ihnen sicher, verbesseren sie ihr Angebot, gewinnen sie keine Kunden hinzu, verschlechtert es sich, mögen ihre Kunden murren, aber sie sind dennoch gezwungen, die Ware zu erwerben.
    Man kann ja der Meinung sein, dass es gut ist, 16 verschiedene Bildungssysteme in D zu haben. Aber wettbewerb ist kein valides Argument.
    smiloDon ist offline

  16. #16 Zitieren
    Auserwählter Avatar von El Pollo Diablo
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    Zitat Zitat von smiloDon Beitrag anzeigen
    Folgendes Bild, auf einem Marktplatz befinden sich 16 Stände, die die gleiche Ware anbieten. Nur können die Kunden nicht frei einen Stand wählen, wo sie die Ware kaufen müssen, sondern sind jeweils einem Stand zugeteilt. Also geht jeder Kunde zu seinem Stand, kauft die Ware und geht wieder von dannen.
    Und nun begründet bitte, welchen Anreiz die 16 Händler haben könnten, ihr Produkt zu verbessern. Denn ihre Kunden sind ihnen sicher, verbesseren sie ihr Angebot, gewinnen sie keine Kunden hinzu, verschlechtert es sich, mögen ihre Kunden murren, aber sie sind dennoch gezwungen, die Ware zu erwerben.
    Man kann ja der Meinung sein, dass es gut ist, 16 verschiedene Bildungssysteme in D zu haben. Aber wettbewerb ist kein valides Argument.
    Leider ignorierst du vollständig, dass - um in deinem Bild zu bleiben - die Kunden mitbestimmen, was ihr Markstand so anbietet. Wenn sie also sehen: "Der Stand da drüben bietet offensichtlich bessere Ware an" - können sie sich entscheiden, das in Zukunft so wie der bessere Stand zu machen. Und wenn jemand vorschlägt, die Warenauslage in eine bestimmte Richtung zu ändern, kann man mal gucken, ob das anderswo schon gemacht wurde und wie die Auswirkungen sind.

    Ganz abgesehen davon, dass es natürlich durchaus Menschen gibt, die auch anhand der Qualität des Schulsystems festlegen, wo sie sich niederlassen, und dass bspw. die Lehramtsstudenten natürlich bevorzugt in Bundesländern studieren, in denen das Schulsystem einen guten Ruf hat.

    Natürlich ist also Wettbewerb ein valides Argument. Ob es besonders gut ist ist die nächste Frage.
    El Pollo Diablo ist offline

  17. #17 Zitieren
    Legende Avatar von Ciao
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    Zitat Zitat von smiloDon Beitrag anzeigen
    ...
    Und nun begründet bitte, welchen Anreiz die 16 Händler haben könnten, ihr Produkt zu verbessern. ...
    1. Intrinsische Motivation einiger Verantwortlicher
    2. Lust am Erfolg
    3. Zufriedenstellen der Eltern, Studenten und Schüler durch Erfolge bei Vergleichstests und bei der Vermittlung in den Arbeitsmarkt => Wählerstimmen
    4. Wettbewerbsvorteile für das Bundesland im In- und Ausland => wirtschaftlicher Erfolg => Zufriedenheit bei Unternehmen und Beschäftigten sowie gut gefülltes Ländersäckl

    Man darf natürlich nie vergessen, dass ein gewisses Mass an Zentralisierung zusätzlich benötigt wird.
    z.b. da die Universitäten bundesweit verstreut liegen, für einheitliche Vergleichsverfahren, um bei der OECD eine Stimme zu haben

    Zitat Zitat von Sergej Petrow Beitrag anzeigen
    ...
    Jahrelang war z.B. von Deutschland gefordert worden, mehr Studenten zu schaffen. Völlig egal, dass wir nebenher noch unser Duales System haben. Völlig egal, das wir nebenher den Meister haben, den Techniker anbieten, usw..

    Erst in den letzten Jahren ist es aufgefallen, dass in Deutschland ein bisschen was anders ist, der Aufbau durchgängig ist, in verschiedenen Ebenen aufgebaut. Es wurde sogar, was ein Hohn, festgestellt, dass das in Deutschland sehr gut funktioniert -> geringste Arbeitslosigkeit der jungen Erwachsenen in der EU. Da kann man sich echt nur am Kopf fassen.
    ...
    So läuft es eben, wenn Leute derart von ihrer eigenen Theorie überzeugt sind, dass man auf empirische Überprüfungen komplett zu verzichten können glaubt
    Ist Euch eigentlich klar, dass wir zu den reichsten 10% der Welt gehören?
    10% von 9 Milliarden sind 900 Millionen. Und unter diesen 900 Millionen gehören unsere 80 Millionen klar zu den reicheren unter den reichsten 10%.
    Also, wie verbessern WIR die Welt? Und keine Ausreden.
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  18. #18 Zitieren

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    Zitat Zitat von El Pollo Diablo Beitrag anzeigen
    Leider ignorierst du vollständig, dass - um in deinem Bild zu bleiben - die Kunden mitbestimmen, was ihr Markstand so anbietet. Wenn sie also sehen: "Der Stand da drüben bietet offensichtlich bessere Ware an" - können sie sich entscheiden, das in Zukunft so wie der bessere Stand zu machen. Und wenn jemand vorschlägt, die Warenauslage in eine bestimmte Richtung zu ändern, kann man mal gucken, ob das anderswo schon gemacht wurde und wie die Auswirkungen sind.
    Das ist doch unerheblich.
    Auch wenn die Kunden mitbestimmen können, welche Qualität die Ware ihres Marktstandes haben sollte - imo überbewertest Du ihre Möglichkeiten - solange sie nicht die freie Wahl zwischen den Ständen haben, ist es kein freier Markt und somit auch kein Wettbewerb.
    Zitat Zitat von El Pollo Diablo Beitrag anzeigen
    Ganz abgesehen davon, dass es natürlich durchaus Menschen gibt, die auch anhand der Qualität des Schulsystems festlegen, wo sie sich niederlassen, und dass bspw. die Lehramtsstudenten natürlich bevorzugt in Bundesländern studieren, in denen das Schulsystem einen guten Ruf hat.
    Es geht hier aber nicht um die Lehramtsstudenten sondern um die Eltern, welche ihre Kinder in die Schule schicken. Es mag vereinzelt Eltern geben, die das Bundesland wechseln, damit ihr Kinder eine bessere Bildung genießen. Aber ihre Zahl dürfte marginal sein.

    Daher bleibt es dabei, Wettbewerb ist kein valides Argument.
    smiloDon ist offline

  19. #19 Zitieren
    Legende Avatar von Ciao
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    Wettbewerb findet nicht nur auf den Marktplätzen statt, sondern auch in den Köpfen von Verantwortlichen.
    Handys wurden nicht erfunden, weil die Kunden der alten Wählscheibentelefone diese von ihren zentralisierten staatlichen Telefonanbietern einforderten.
    Sondern weil einige Menschen Spaß an Forschung, Kreativität und Erfolg haben.

    Wettbewerb findet sogar gänzlich ohne Kunden statt. Z.b. im Breitensport. Just 4 fun.

    Solange Menschen durch Wettbewerb motiviert werden, findet er auch statt.
    Wir streiten hier doch auch miteinander über Ideen, ohne dass einer uns dafür Geld zahlt

    Zitat Zitat von smiloDon Beitrag anzeigen
    ...
    Daher bleibt es dabei, Wettbewerb ist kein valides Argument.
    Für andere stellt Wettbewerb offensichtlich ein valides Argument dar.
    Ist Euch eigentlich klar, dass wir zu den reichsten 10% der Welt gehören?
    10% von 9 Milliarden sind 900 Millionen. Und unter diesen 900 Millionen gehören unsere 80 Millionen klar zu den reicheren unter den reichsten 10%.
    Also, wie verbessern WIR die Welt? Und keine Ausreden.
    Ciao ist offline Geändert von Ciao (19.09.2017 um 22:29 Uhr)

  20. #20 Zitieren

    Faszinierend!
    Avatar von smiloDon
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    Zitat Zitat von Conterman Beitrag anzeigen
    Wettbewerb findet nicht nur auf den Marktplätzen statt, sondern auch in den Köpfen von Verantwortlichen.
    Das will ich gar nicht mal in Abrede stellen. Nur stoßen diese immer wieder an finanzielle, bzw. durch die Landespolitik gesetzen Grenzen.
    Beispiel NRW: Dort führte vor Jahren Schwarz-Gelb das G8 ein, aber anstatt in der Oberstufe versuchte man in der Mittelstufe das Schuljahr einzusparen. Es dauerte nicht lange, bis die Eltern gegen diese Reform Sturm liefen, da es die Kinder und Jugendlichen doch erheblich belastete.
    Nach der Landtagswahl hatte Rot-Grün die Mehrheit, und die Regierung wollte diese schlechte G8-Reform wieder abwickeln. Doch da widersprachen die Schulen, die meinten, eine solche Reform nach ein paar Jahren wieder abzuwickeln, würde sie überfordern, besser sei es, das schlechte Reformgesetz zu verbessern. Also doktorte Rot-Grün am G8 herum, aber eine wirkliche Verbesserung wollte wohl nicht gelingen, und so wurde die Regierung auch wegen ihrer Schulpolitik abgewählt. Ironischerweise darf nun Schwarz-Gelb ihre eigene vermurxte G8-Reform abschaffen.
    Aber Rot-Grün war nicht untätig, auf ihre Kappe geht die verbockte Inklusion. Förderschulen wurden ohne Not aufgelöst, die Sonderpädagogen in die Regelschulen verteilt, wo sie die Regelschullehrer weiterbilden und unterstützen sollten. Nur übersah man, dass es zu wenige Sonderpädagogen gab, so dass diese meist für gleich mehrere Schulen zuständig sind und ihre eigentlich zugedachte Aufgabe nur unzureichend erfüllen können. Das ist das Ergebnis, wenn man Inklusion als Sparmodell aufzieht.

    Womit wir wieder beim Geld sind. Deutschland gibt einfach gemessen am BRT zu wenig Geld für Bildung aus.
    smiloDon ist offline Geändert von smiloDon (20.09.2017 um 05:39 Uhr)

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