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Profitiert das deutsche Bildungssystem vom Föderalismus?

  1. #21 Zitieren
    Halbgott Avatar von Orkjäger XD
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    Zitat Zitat von Conterman Beitrag anzeigen
    4. Wettbewerbsvorteile für das Bundesland im In- und Ausland => wirtschaftlicher Erfolg => Zufriedenheit bei Unternehmen und Beschäftigten sowie gut gefülltes Ländersäckl
    Aber ist nicht genau das auch ein wesentlicher Nachteil?

    Der Absolvent, der aus einem Bundesland kommt, dessen Abschluss gering geschätzt wird, wird c.p. wohl immer den kürzeren ziehen, wenn es einen Bewerber aus einem "höherwertigerem" Bundesland gibt.
    Natürlich ist das auch der Fall bei der Schule selbst, aber muss man deshalb eine weitere Benachteiligungsmöglichkeit schaffen?
    Auch im Studium wirken sich die unterschiedlichen Lehrpläne negativ aus. Während die einen einen ganz einfachen Start haben, müssen andere erheblich mehr ackern, weil sie gewisse Grundlagen nicht haben. Klar, man ist Student und man sollte erwarten können, dass man sich entsprechendes aneignen kann, aber es ist eine künstlich geschaffene Hürde
    Es ist schön, dass ich euch kenne
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  2. #22 Zitieren
    Operaist Avatar von Alo
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    Zitat Zitat von Conterman Beitrag anzeigen
    Alle diese Forderungen mögen begründet sein. Den Großteil der inhaltlichen Forderungen teile ich. Die organisatorischen weniger.

    Das Problem auf das ich hinaus will, ist dass Reformennotwendigkeiten und Innovationen zunächst zumeist nur von wenigen Leuten erkannt werden.
    Diese Wenigen müssen dann eine Mehrheit aller anderen überzeugen. Es ist jedoch leichter die politische Mehrheit eines kleinen Bundeslandes hinter sich zu bringen, als die Mehrheit in der gesamten BRD.
    D.h. Förderalismus kann die Innovations-Geschwindigkeit erhöhen.
    Sobald dann eine Innovation vorteilhaft wirkt, können die theoretischen Argumente durch praktische Beweise gestützt werden.
    Das wiederum erhöht die Geschwindigkeit, mit der der Rest der Republik überzeugt werden kann.

    Immerhin sind die politischen Einstellungen in den einzelnen Bundesländern recht unterschiedlich. Einige sind eher links. Andere eher konservativ.
    Ideen, die einem konservativem Milieu entstehen, lassen sich gegenüber Konservativen leichter durchsetzen.
    Ideen, die einem linken Milieu entstehen, lassen sich gegenüber Linken leichter durchsetzen.
    Ideen, die Konservative haben stoßen bei Linken leichter auf Ablehnung und vice versa

    Nicht umsonst wurde die Innovation IT-Lehrinhalte vor allem im lange konservativeren Süden als erstes durchgesetzt. D.h. dort entstanden die ersten drei IT-Fakultäten an deutschen Universitäten und die ersten IT-Schulfächer.
    Und nicht umsonst erkannte man in links regierten Ländern als erstes die Notwendigkeit von kostenloser Schulbildung.
    Oder von Ganztagsbetreuung. Immerhin gehören zum linken Milieu die Schichtarbeiter. Wenn beide Elternteile Schicht arbeiten sehen die Eltern ihre Kinder vielleicht 2 Wochen am Stück nur zum Frühstück oder Abendessen.
    Da können sie natürlich keine Nachhilfe oder Hausarbeitsunterstützung leisten.
    Nunja, ich sehe das nicht ganz so unkritisch.
    Durch das förderale System stecken "ärmere" Länder viel zu wenig in Bildung.
    Außerdem wird das Schulsystem oft auch völlig wirlkürlich und unnötig reformiert, dann wird hier mal die Orientierungsstufe eingeführt und 4-8 Jahre später wieder abgeschafft, weil wieder eine konservative Regierung an der Macht ist.
    Mit einer bundesweiten Bildungspolitik könnte man sicherstellen, dass wirklich überall genügend Geld in die Bildung fließt.
    Außerdem müssen den Ländern ja nicht sämtliche Kompetenzen genommen werden, aber bei den Geldern ist es halt absolut sinnvoll sie vom Bund verteilen zu lassen, genau so wie die Einführung und Ausweitung bundesweiter Mindeststandards absolut sinnvoll ist.
    Auch muss man bedenken, dass im deutschen Förderalismus völlig unnötig Gelder versiegen, denn hier finanzieren derzeit 16 verschiedene Länder die Erstellung von Lehrplänen, die Entwicklung didaktischer Konzepte&Richtlinien, usw. Das sind Gelder die wesentlich besser aufgehoben wären wenn man einfach mehr und bessere Lehrer einstellt.
    Alo ist offline

  3. #23 Zitieren
    Legende Avatar von Ciao
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    Ich habe mehrfach einen Link gepostet, nach dem die klammen Länder Sachsen und Thüringen beim Bildungserfolg vor fast allen reicheren Westländern abschneiden.
    D.h. die Finanzen eines Landes geben nicht alleine den Ausschlag

    Geld wird ausserdem generell heute schon vom Bund bereitgestellt.
    Die Länder erhalten feste Anteile an der Lohn- und Einkommensteuer, der Körperschaftsteuer und der Mehrwertsteuer.
    Man kann diese Anteile auch erhöhen, ohne dass die Bildung zentralisiert werden muss.
    Länder wie Berlin stecken ihr Geld aber lieber in BER-Ruinen

    Der Bundeshaushalt erhält ausserdem nicht mehr Steuereinnahmen als die Länder:
    Bundeshaushalt 2017: 329,1 Milliarden Euro
    Länderhaushalte gesamt 2016: 354,5 Milliarden €

    Dazu kommen noch die kommunalen Haushalte, die ebenfalls Schulträger und Träger von Kindergärten sind
    Insgesamt hat der Bund erheblich weniger Geld zur Vefügung als Länder und Kommunen, d.h. als die Verantwortlichen für die Bildungspolitik

    Zitat Zitat von Orkjäger XD Beitrag anzeigen
    Aber ist nicht genau das auch ein wesentlicher Nachteil?

    Der Absolvent, der aus einem Bundesland kommt, dessen Abschluss gering geschätzt wird, wird c.p. wohl immer den kürzeren ziehen, wenn es einen Bewerber aus einem "höherwertigerem" Bundesland gibt.
    Natürlich ist das auch der Fall bei der Schule selbst, aber muss man deshalb eine weitere Benachteiligungsmöglichkeit schaffen?
    Auch im Studium wirken sich die unterschiedlichen Lehrpläne negativ aus. Während die einen einen ganz einfachen Start haben, müssen andere erheblich mehr ackern, weil sie gewisse Grundlagen nicht haben. Klar, man ist Student und man sollte erwarten können, dass man sich entsprechendes aneignen kann, aber es ist eine künstlich geschaffene Hürde
    Die Alternative wäre, dass man den fähigeren Bildungspolitikern verbietet erfolgreicher Lehrinhalte zu vermitteln, weil man auf die unfähigeren Bildungspolitiker warten muss. Blos um die formalen Festlegungen des Grundgesetzes zu erfüllen.

    Doch sind tatsächlich die fähigeren Politiker Schuld an der Ungleichheit, oder eher die unfähigeren?

    Den tatsächlichen Geist der Chancengleichheit leben meiner Meinung nach nur die engagierten Bildungspolitiker, denn das Ausland wird nicht auf Bremen warten.
    Chancengleichheit in einer globalisierten Welt heisst Chancengleichheit im weltweiten Wettbewerb.
    Ich sehe nicht ein warum alle SchülerInnen Deutschlands geringere Chancen haben sollten, blos weil z.b. in Bremen die Bildungschancen so schlecht sind.
    Besser wäre es wenn Bremen vor dem Verfassungsgericht verklagt wird und gezwungen wird hinzuzulernen. Gerne kann Bremen auch den Bund auf mehr finanzielle Unterstützung verklagen. Nichtstun ist hingegen nicht unterstützenswert.
    Ist Euch eigentlich klar, dass wir zu den reichsten 10% der Welt gehören?
    10% von 9 Milliarden sind 900 Millionen. Und unter diesen 900 Millionen gehören unsere 80 Millionen klar zu den reicheren unter den reichsten 10%.
    Also, wie verbessern WIR die Welt? Und keine Ausreden.
    Ciao ist offline Geändert von Ciao (20.09.2017 um 20:29 Uhr)

  4. #24 Zitieren
    Operaist Avatar von Alo
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    Zitat Zitat von Conterman Beitrag anzeigen
    Ich habe mehrfach einen Link gepostet, nach dem die klammen Länder Sachsen und Thüringen beim Bildungserfolg vor fast allen reicheren Westländern abschneiden.
    Das ist auch so eine Sache. Das was in solchen Tests wie PISA "gemessen" wird ist mMn nicht einmal annähernd deckungsgleich mit dem was für mich wirklich Bildung ist.

    Und das es theoretisch auch den Ländern mölgich wäre mehr in Bildung zu investieren ist klar.
    Nur geschieht das eben manchmal einfach nicht.
    Alo ist offline

  5. #25 Zitieren
    Halbgott Avatar von Orkjäger XD
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    Zitat Zitat von Conterman Beitrag anzeigen
    Die Alternative wäre, dass man den fähigeren Bildungspolitikern verbietet erfolgreicher Lehrinhalte zu vermitteln, weil man auf die unfähigeren Bildungspolitiker warten muss. Blos um die formalen Festlegungen des Grundgesetzes zu erfüllen.

    Doch sind tatsächlich die fähigeren Politiker Schuld an der Ungleichheit, oder eher die unfähigeren?

    Den tatsächlichen Geist der Chancengleichheit leben meiner Meinung nach nur die engagierten Bildungspolitiker, denn das Ausland wird nicht auf Bremen warten.
    Chancengleichheit in einer globalisierten Welt heisst Chancengleichheit im weltweiten Wettbewerb.
    Ich sehe nicht ein warum alle SchülerInnen Deutschlands geringere Chancen haben sollten, blos weil z.b. in Bremen die Bildungschancen so schlecht sind.
    Besser wäre es wenn Bremen vor dem Verfassungsgericht verklagt wird und gezwungen wird hinzuzulernen. Gerne kann Bremen auch den Bund auf mehr finanzielle Unterstützung verklagen. Nichtstun ist hingegen nicht unterstützenswert.
    Und ich sehe nicht ein, warum mein Kind eine schlechtere Bildung genießen sollte, nur weil ich durch meinen Job gebunden in einem schlechten Bundesland lebe.
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  6. #26 Zitieren
    Sergej Petrow
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    Zitat Zitat von Orkjäger XD Beitrag anzeigen
    Und ich sehe nicht ein, warum mein Kind eine schlechtere Bildung genießen sollte, nur weil ich durch meinen Job gebunden in einem schlechten Bundesland lebe.
    Hier zeigt sich aber der Vorteil des Föderalismus.

    Gäbe es nur den Bund, weißt Du nicht, wo Du stehst. Hast Du kaum was zum Vergleich. Nur die OECD mit ihrem internationalen Vergleich. Und der berücksichtigt wiederum zu wenig nationale Dinge, weshalb die Vergleiche sehr schnell nicht viel taugen.

    Macht der Bund seine Sache schlecht. Haben alle nur Nachteile. Bei den Bundesländern hingegen gibt es ein gutes Ranking. Die Menge derer, die einen schlechteren Standard haben, wird viel kleiner. Und da keiner im tatsächlich gut vergleichbaren Ranking unten stehen will, wird sich halt angestrengt. So sollte selbst das Bundesland, welches ganz unten steht, immer noch besser sein, als wenn nur der Bund vorgibt. Da ruhen sich nämlich alle aus.

  7. #27 Zitieren

    Faszinierend!
    Avatar von smiloDon
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    Zitat Zitat von Conterman Beitrag anzeigen
    Ich habe mehrfach einen Link gepostet, nach dem die klammen Länder Sachsen und Thüringen beim Bildungserfolg vor fast allen reicheren Westländern abschneiden.
    Darauf habe ich dir indirekt mit dem Hinweis auf die Unterfinanzierung schon geantwortet. Um es verdeutlichen: Thüringen ist weniger schlecht als beispielsweise Bremen, aber immer noch schlecht gegenüber den Staaten, welche gut beim PISA-Test abgeschnitten haben, welche einen größeren Anteil des BRT für Bildung ausgeben.

    Und bevor nun jemand einwendet, PISA bilde nur einen kleinen Teil der in der Schule geleisteten Bildungsarbeit ab, schreibe ich besser gleich, dass ich dem nicht widerspreche. Aber ohne diese Kernkompetenz Lesen, Schreiben und Rechnen kann sich niemand Bildung aneignen.
    smiloDon ist offline

  8. #28 Zitieren
    Legende Avatar von Ciao
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    Zitat Zitat von Alo Beitrag anzeigen
    Das ist auch so eine Sache. Das was in solchen Tests wie PISA "gemessen" wird ist mMn nicht einmal annähernd deckungsgleich mit dem was für mich wirklich Bildung ist.
    ..
    Welchen Vergleich empfiehlst Du?

    Zitat Zitat von Orkjäger XD Beitrag anzeigen
    Und ich sehe nicht ein, warum mein Kind eine schlechtere Bildung genießen sollte, nur weil ich durch meinen Job gebunden in einem schlechten Bundesland lebe.
    Das ist ja auch in der Tat eine Sauerei. Am Besten wäre es, wenn sich die Eltern gegen die Verantwortlichen juristisch und politisch zur Wehr setzen.
    Doch bezweifle ich dass Du, wenn Du in Bayern leben würdest, Deinem Kind eine Schulbildung a la Bremen zumuten würdest, nur weil ein Mitforist aus Bremen sich um sein Kind sorgt.
    Warum sollte man sich dann ebenfalls um sein Kind sorgen müssen wollen?

    Zitat Zitat von smiloDon Beitrag anzeigen
    Darauf habe ich dir indirekt mit dem Hinweis auf die Unterfinanzierung schon geantwortet. Um es verdeutlichen: Thüringen ist weniger schlecht als beispielsweise Bremen, aber immer noch schlecht gegenüber den Staaten, welche gut beim PISA-Test abgeschnitten haben, welche einen größeren Anteil des BRT für Bildung ausgeben.

    Und bevor nun jemand einwendet, PISA bilde nur einen kleinen Teil der in der Schule geleisteten Bildungsarbeit ab, schreibe ich besser gleich, dass ich dem nicht widerspreche. Aber ohne diese Kernkompetenz Lesen, Schreiben und Rechnen kann sich niemand Bildung aneignen.
    Ohne Zweifel hilft Geld. Gerade wenn die Verantwortlichen eher schlecht sind.
    Aber auch beim internationalen PISA-Vergleich schneiden ein paar arme Kirchenmäuse sehr gut ab. Z.b. Estland
    Ist Euch eigentlich klar, dass wir zu den reichsten 10% der Welt gehören?
    10% von 9 Milliarden sind 900 Millionen. Und unter diesen 900 Millionen gehören unsere 80 Millionen klar zu den reicheren unter den reichsten 10%.
    Also, wie verbessern WIR die Welt? Und keine Ausreden.
    Ciao ist offline

  9. #29 Zitieren

    Faszinierend!
    Avatar von smiloDon
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    Zitat Zitat von Conterman Beitrag anzeigen
    Aber auch beim internationalen PISA-Vergleich schneiden ein paar arme Kirchenmäuse sehr gut ab. Z.b. Estland
    Estland gibt gemessen am BRT anteilig mehr Geld für Bildung aus als Deutschland.
    smiloDon ist offline

  10. #30 Zitieren
    Legende Avatar von Ciao
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    Zitat Zitat von smiloDon Beitrag anzeigen
    Estland gibt gemessen am BRT anteilig mehr Geld für Bildung aus als Deutschland.
    Was meinst Du mit BRT?
    Bruttoinlandsprodukt oder Bruttoszialprodukt?
    Ist Euch eigentlich klar, dass wir zu den reichsten 10% der Welt gehören?
    10% von 9 Milliarden sind 900 Millionen. Und unter diesen 900 Millionen gehören unsere 80 Millionen klar zu den reicheren unter den reichsten 10%.
    Also, wie verbessern WIR die Welt? Und keine Ausreden.
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  11. #31 Zitieren

    Faszinierend!
    Avatar von smiloDon
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    Zitat Zitat von Conterman Beitrag anzeigen
    Was meinst Du mit BRT?
    Bruttoinlandsprodukt oder Bruttoszialprodukt?
    Bruttoinlandsprodukt.
    Ich hätte besser die Abkürzung BIP nehmen sollen.
    smiloDon ist offline

  12. #32 Zitieren
    Sergej Petrow
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    Zitat Zitat von smiloDon Beitrag anzeigen
    Estland gibt gemessen am BRT anteilig mehr Geld für Bildung aus als Deutschland.
    Estland muss alleine schon deswegen mehr ausgeben, weil die nur 31 Leute pro km² haben. Deutschland hat 226 Personen pro km².
    Da ist es im Schnitt viel leichter, die Schüler zu versorgen.
    Zudem hat Estland nur 1.3 Mio Einwohner. Das macht es noch mal schwieriger. Deutschland kann seine Kräfte viel besser aufteilen, als Estland. Ja, Estland muss von vorneherein mehr Kohle in die Hand nehmen.

    Die Bildungsqualität in der Schule am BIP zu messen, ist doch sehr ungenau.

    Je mehr Einwohner ein Land hat, desto günstiger kann die Bildung organisiert werden. Es ist vom Vorteil, viele Einwohner zu haben. Es ist auch vom Vorteil, wenn die Einwohnerdichte hoch ist.

    Mal als Beispiel:
    http://ec.europa.eu/eurostat/statist...12_YB16-de.png

    Deutschland hat im Jahr 2012 129 Mrd ausgegeben. Estland hat 842 Mio ausgegeben. Alleine schon für eine Schule braucht Deutschland viel weniger für den umbauten Raum bezahlen als Vergleich. Auf relativ wenig Raum gibt es relativ viele Schüler, die man bündeln kann für eine Schule. => Eine große Schule mit vielen Klassenräumen ist günstiger, als viele kleine Schulen, wo man die Schüler zusammenkratzen muss. In allem. Energieversorgung. Unnütze Dachflächen, Unterhaltung, usw.
    Geändert von Sergej Petrow (21.09.2017 um 23:27 Uhr)

  13. #33 Zitieren
    Operaist Avatar von Alo
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    Zitat Zitat von Conterman Beitrag anzeigen
    Welchen Vergleich empfiehlst Du?
    Wenn überhaupt Vergleichstests dann welche die auf den Erhalt von Softskills und wirklicher Kompetenzen abzielen.
    Und keine "Wir gucken mal was vom Bulemie-Lernen so übrig blieb"-Tests.

    Die Tests sind ja auch so schon entlarvend genug. Es geht um Vergleichbarkeit und Konkurrenz.
    Und darum scheint es sich die ganze Zeit in der Schule zu drehen. Es zählt nicht was man wirklich kann, es zählen Noten. Vor allem aber zählen Noten im Vergleich zu den Noten der anderen. Das die Schüler darauf mit professionalisierten Schummeln reagieren ist alles andere als verwunderlich.

    Bildung sollte aber eben nicht durch Konkurrenz geprägt sein. Sondern viel mehr durch eine Atmosphäre die die Schüler wirklich motiviert, statt sie Jahre vor der Berufsergreifung, in den Burnout zu treiben.
    Alo ist offline

  14. #34 Zitieren
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    Mir ist nicht ganz klar wie man alleine mit Softskills z.b. Gebäude, Maschinen, Medikamente und IT-Produkte herstellt

    Ich arbeite in einem technisch orientierten Unternehmen.
    Manager mit ausschliesslich den ach so wesentlichen Softskills haben Millionenverluste verursacht.
    Eine Zeit lang konnten sie blenden, doch dann wurde offenbar, daß sie keine Ahnung haben.
    Die Berater, die dann gerufen wurden, hatten ebenfalls enorme kommunikative und manipulative Kompetenz - mehr nicht.
    Manager mit Fach-KnowHow haben zum Glück deutlich mehr Millionen Gewinn gemacht als zuvor verloren wurden.
    Deshalb geht es uns trotzdem gut.

    Im Übrigen kann man reine Softskills bei uns größtenteils nur für Marketing-Gedöns verwenden.
    Und ja, die Mitarbeiter schieben keinen Frust. Ein verbindendes Element ist der Spaß am Miteinander und der Spaß an der technischen Fragestellung

    Oder sind das die von Dir genannten "wirklichen Kompetenzen"
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  15. #35 Zitieren
    Mythos
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    Zitat Zitat von Conterman Beitrag anzeigen
    Das ist ja auch in der Tat eine Sauerei. Am Besten wäre es, wenn sich die Eltern gegen die Verantwortlichen juristisch und politisch zur Wehr setzen.
    Doch bezweifle ich dass Du, wenn Du in Bayern leben würdest, Deinem Kind eine Schulbildung a la Bremen zumuten würdest, nur weil ein Mitforist aus Bremen sich um sein Kind sorgt.
    Warum sollte man sich dann ebenfalls um sein Kind sorgen müssen wollen?
    Das Problem ist doch viel Tiefgreifender. Ich habe Bildung aus Sachsen erhalten ... die angeblich 2. beste nach Bayern in Deutschland. Ich bin als erwachsener Mensch nochmal an die Abendschule gegangen und kann nur sagen, dass das Bildungssystem zum Kotzen ist. Normal umschreibe ich persönliche Wertungen immer auf hohem Niveau, aber "kotzen" trifft es nunmal besser als jegliches bildungssprachliche Wort.

    Ich bin auch für ein zentralisiertes Bildungssystem, in dem wichtige Sachen wie Mathe einheitlich behandelt werden und nur lokale Besonderheiten gesondert vom Land oder der Stadt festgelegt werden sollen. Aber darüber hinaus bin ich für ein Bildungssystem, welches ein höheres Bildungsniveau anstrebt und zwar durch geeignete Lehrmethoden. Nur mal als Beispiel: Französisch hatte ich in den 3 Jahren Abi an einer Abendschule gehabt. Der Lehrer lehrte uns zu 90% des Unterrichts die richtige Aussprache. Dann hieß es immer "lernt bis nächste Woche die Vokabeln von hier bis dort im Buch, darüber gibt es ein Vokabeltest". Blöd nur, dass ich die Aussprache nach spätestens 2 Woche drauf hatte und ich somit im Unterricht fast nichts mehr lernte und Probleme hatte mir Vokabeln merken zu können. Heute kann ich kein Französisch bis auf einige Wörter und ganz einfache Sätze wie "Je m'appelle Xarthor", aber ich kann komplexere Texte mit eventuell kleineren Fehlern komplett vorlesen. Verstehen tue ich allerdings dabei nicht viel.

    Natürlich hängt vieles vom Lehrer und auch dem Schüler ab. Aber allgemein lernen wir z.B. keine Regeln wieso etwas wie und warum so funktioniert, sondern nur das es so ist (stupides Auswendiglernen). Noch schlimmer ist, dass eigenständiges Denken nicht gefördert wird. Das Problem liegt hierbei aber weniger an irgendwelchen Geldern, die zu wenig ins Bildungssystem fließen (zentralisierte Bildung ist im übrigen günstiger!), sondern an der Überheblichkeit ein paar Leute, die denken es besser zu wissen statt ernsthaft nach einer besseren Lösung zu suchen.
    Wer mit Sonderzeichen gendert, diskriminiert jene, die sich nicht zu Mann oder Frau zuordnen lassen. Geschlechtergerechtigkeit in der Sprache erreicht man nur mit gender-neutralen Begriffen. Wer das weiß und dennoch gendert, diskriminiert mit Vorsatz!
    Xarthor ist offline

  16. #36 Zitieren
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    Alle diese Dinge sind ärgerlich und tragisch.
    Ich habe selbst natürlich ebenfalls gute, schlechte und mittelmässige Lehrer kennengelernt.

    Jedoch erkenne ich in dem Post keinen Hinweis darauf waum ein zentrales System per se besser auf Schüler eigehen sollte.
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  17. #37 Zitieren
    Mythos
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    Es geht nicht besser auf Schüler ein. Das habe ich auch nicht behauptet. Aber es sorgt dafür, dass a) Resourcen nicht sinnlos verschwendet werden, b) Schüler innerhalb Deutschlands problemlos umziehen können ohne plötzlich auf ein anderes Bildungsniveau zu stoßen (egal ob es besser oder schlechter ist) und c) die Abschlüsse überall in Deutschland gleichermaßen anerkannt werden. Ich kenne Fälle, da wurde der Realschulabschluss aus z.B. Berlin in einer sächsischen Firma nicht anerkannt (weshalb die betroffene Person auch an eine Abendschule in Sachsen ging). Es ist also kein Vorteil fürs Lernen der Schüler, sondern hat erstmal andere Vorteile. Ein Vorteil könnte durch die Zusammenarbeit über die Ländergrenzen hinaus entstehen. 16 Köpfe bringen halt mehr Ideen und Wissen mit als nur ein Kopf. Das muss natürlich nichts bedeuten, ist aber eine weitere Chance die genutzt werden kann. Bayern kann z.B. erklären, was sie glauben besser zu machen und das Wissen kann dann für ganz Deutschland genutzt werden. So müssten die anderen Bundesländer raten, was hinter Bayerns Lehrplan steht und analysieren vielleicht das Falsche heraus. Letztlich kommt es aber in beiden Systemen drauf an, wie die Leute vom Bildungsministerium ticken. Und nur damit es nochmal deutlich wird, ich sehe fürs Ministerium darin nur eine Chance sich dadurch besser weiterentwickeln zu können, mehr nicht.
    Wer mit Sonderzeichen gendert, diskriminiert jene, die sich nicht zu Mann oder Frau zuordnen lassen. Geschlechtergerechtigkeit in der Sprache erreicht man nur mit gender-neutralen Begriffen. Wer das weiß und dennoch gendert, diskriminiert mit Vorsatz!
    Xarthor ist offline

  18. #38 Zitieren
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    Zitat Zitat von Xarthor Beitrag anzeigen
    Es geht nicht besser auf Schüler ein. Das habe ich auch nicht behauptet. Aber es sorgt dafür, dass a) Resourcen nicht sinnlos verschwendet werden, b) Schüler innerhalb Deutschlands problemlos umziehen können ohne plötzlich auf ein anderes Bildungsniveau zu stoßen (egal ob es besser oder schlechter ist) und c) die Abschlüsse überall in Deutschland gleichermaßen anerkannt werden. Ich kenne Fälle, da wurde der Realschulabschluss aus z.B. Berlin in einer sächsischen Firma nicht anerkannt (weshalb die betroffene Person auch an eine Abendschule in Sachsen ging). Es ist also kein Vorteil fürs Lernen der Schüler, sondern hat erstmal andere Vorteile. Ein Vorteil könnte durch die Zusammenarbeit über die Ländergrenzen hinaus entstehen. 16 Köpfe bringen halt mehr Ideen und Wissen mit als nur ein Kopf. Das muss natürlich nichts bedeuten, ist aber eine weitere Chance die genutzt werden kann. Bayern kann z.B. erklären, was sie glauben besser zu machen und das Wissen kann dann für ganz Deutschland genutzt werden. So müssten die anderen Bundesländer raten, was hinter Bayerns Lehrplan steht und analysieren vielleicht das Falsche heraus. Letztlich kommt es aber in beiden Systemen drauf an, wie die Leute vom Bildungsministerium ticken. Und nur damit es nochmal deutlich wird, ich sehe fürs Ministerium darin nur eine Chance sich dadurch besser weiterentwickeln zu können, mehr nicht.
    a) wie das?
    b) ok
    c) werden sie doch

    Wenn eine Firma einen staatlichen Schulabschluß nicht anerkennt handelt sie illegal
    Außerdem kann eine Firma zusätzlich eigene Einstellungstests durchführen

    In einem zentralen System gibt es gerade keine 16 Köpfe mehr
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  19. #39 Zitieren
    Mythos
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    Zitat Zitat von Conterman Beitrag anzeigen
    a) wie das?
    Es werden 16 Lehrpläne in 16 Ministerien erstellt und jeder Lehrplan benötigt eigene Schulbücher usw. Der Verwaltungsakt steigt sinnlos an.

    Zitat Zitat von Conterman Beitrag anzeigen
    c) werden sie doch

    Wenn eine Firma einen staatlichen Schulabschluß nicht anerkennt handelt sie illegal
    Aber weiß das mal nach, dass du wegen eines nicht anerkannten Abschlusses nicht eingestellt wurdest. Die Firma muss dir keinen Grund angeben. Selbst wenn sie es mündlich sagt, beweiße es vor Gericht (und wer macht da überhaupt Gebrauch von seinem Recht?).

    Zitat Zitat von Conterman Beitrag anzeigen
    In einem zentralen System gibt es gerade keine 16 Köpfe mehr
    Naja es kommt ganz auf die Art und Weise drauf an, wie das System aufgebaut wird. Auch da gibt es viele Möglichkeiten. Aber es stimmt schon, nicht bei jeder Idee gibt es dann noch 16 Köpfe. Die Bildungsministerien auf Länderebene werden ja trotz allem nicht aufgelöst, da es auch Aufgaben gibt, bei dennen es keinen Sinn macht sie auf Bundesebene zu übertragen. Etwa einen Antrag auf den 3. Anlauf fürs Abitur eines Schülers.
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  20. #40 Zitieren
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    Zitat Zitat von Xarthor Beitrag anzeigen
    Es werden 16 Lehrpläne in 16 Ministerien erstellt und jeder Lehrplan benötigt eigene Schulbücher usw. Der Verwaltungsakt steigt sinnlos an.
    Ob sinnlos oder sinnvoll hängt davon ab inwieweit die verschiedenen Lehrpläne innovativer sind als ein zentraler Lehrplan, der ohne Wettbewerbsdruck entstanden ist.
    Der Aufwand für die Lehrplan- und Schulbüchererstllung verteilt sich immerhin auf elf Millionen Schüler.
    Fällt also nicht sehr ins Gewicht

    In praktisch allen anderen Lebensbereichen gibt es ja ebenfalls mehr als einen Anbieter - zum Wohle der Betroffenen
    Jedesmal steigt der Verwaltungsaufwand.
    Aber jedes Mal auch die Anzahl denkender kreativer Köpfe und der Gesamtbeschäftigung
    Ist Euch eigentlich klar, dass wir zu den reichsten 10% der Welt gehören?
    10% von 9 Milliarden sind 900 Millionen. Und unter diesen 900 Millionen gehören unsere 80 Millionen klar zu den reicheren unter den reichsten 10%.
    Also, wie verbessern WIR die Welt? Und keine Ausreden.
    Ciao ist offline

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