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Eine offene Konversation über systemische Probleme in der deutschen Polizei. (aus PE)

  1. #21 Zitieren
    Sergej Petrow
    Gast
    Zitat Zitat von Lanie Beitrag anzeigen
    Auch eine Abneigung gegen Ausländer ist ein Problem welches in den meisten Fällen durch viele Faktoren beeinflusst wird. Ich persönlich finde, dass man die Ursachen dafür erstmal aufdecken muss, warum in manchen Teilen der Polizei ein solches Verhalten gegenüber Ausländern "dazugehört" und warum sich dann auch noch gegenseitig gedeckt wird.

    Man muss eben auch endlich mal davon abkommen zu meinen wer Polizist ist und wird der muss dann auch ein guter Polizist werden/sein und genau so ein Polizist wie wir es uns alle wünschen. Es sind dann eben, auch wenn Polizist, auch nur Menschen die Fehler machen. Ich persönlich hätte es lieber wenn die Ursachen warum dies so ist gesucht wird und man dort ansetzt. Es ist ja auch nicht von der Hand zu weisen das Polizisten keinen leichten Job haben und ich glaube hier fehlt einfach auch eine art psychologische Betreuung der Polizei. Ich glaube viele Polizisten werden mit ihren Sorgen auch alleine gelassen und dies äußert sich dann halt im schlimmsten Falle in deren Verhalten.

    Das mag nun vielleicht doof klingen aber es ist wohl auch ein wenig mit dem typischen Straftätern zu vergleichen die eine schlechte Kindheit hatten, in Problemvierteln aufwuchsen ohne Perspektive und dann straffällig werden. Auch hier versagt der Staat meiner Meinung nach in der Betreuung solcher Menschen...auch hier fällt eben das Kind erst in den Brunnen ohne das man voher mal was tut. Und genauso sehe ich es auch bei der Polizei...auch hier gibt es wohl den "typischen Werdegang" wie ein Polizist zum, sagen wir mal, Ausländerfeind wird.

    Für mich ist die deutsche Polizei aber trotzallem das vertrauenswürdigste staatliche Organ, zu dem ich vollstes Vertrauen habe und auch keine Angst davor habe, dass die Polizei mal ein Hord von rechtsradikalen, ausländerfeindlichen Kriminellen wird.
    Damit stehst Du nicht alleine.

    https://de.statista.com/statistik/da...n-die-polizei/

    Einer der anerkanntesten Berufe in Deutschland. Man darf hierzu halt nur nicht in diesem Forum lesen.

  2. #22 Zitieren
    General Avatar von Cichorium Intybus
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    Zitat Zitat von da_irga Beitrag anzeigen
    Weiss nicht, dieses denken über die Polizei ist mir zu mittelalterlich. Damals war ein Ritter ein Ritter 24 h am Tag. Und ein König oder ein Henker ebenfalls den ganzen Tag einer. Ein Bauer war ein Bauer... ein geistiger war den ganzen tag über geistig. Der Beruf war sein Leben und sein Leben war sein Beruf. Und in diesem Rahmen wurde dann gelebt, nach entsprechenden rechten und Pflichten, in bestimmter Gesellschaft.

    Heute ist alles anders. Unser Pfarrer hat schon geklagt, dass er immer mit Herr Pfarrer begrüsst wird. Er hat schon mal darauf hingewiesen, dass er zwar beruflich Pfarrer ist... Aber in seiner Freizeit möge er doch bitte ein normaler Mensch sein und mit seinem Namen angesprochen werden. Ihn störe das.

    Hier ist das auch mit der Polizei. Ich finde, auch wenn man Polizist ist, darf man seine eigene Meinung haben, Meinungsfreiheit und so. Die Polizei muss natürlich nach seinen Vorgaben handeln. Ich muss auch auf arbeit so arbeiten, wie mein Chef es will und nicht wie ich es will. Aber danach bin ich frei und kann über meinen Chef und meine Arbeit schimpfen, wie ich lustig bin. Ich kann sogar in einer autofirma arbeiten und am abend dann über Autos schimpfen... Selbst wenn ich bei der BMW arbeite, darf ich einen Audi fahren...

    Auch wenn rechtsextrem schlimm ist, Meinungsfreiheit darf jeder Mensch haben. Auch wenn man Polizist ist. Und ich fände es schlimm, wenn man damit beginnt, Maulkörbe zu verpassen. Meinungsfreiheit ist sehr wichtig.
    Man ist Staatsbeamter und als solcher leistet man einen feierlichen Eid auf die Wahrung und den Schutz unserer Verfassung - ggf. mit den Verweis auf Gott.
    Rechtsextremes Gedankengut und dieser Eid sind vollkommen inkompatibel und das hat absolut gar nichts mit dem Recht auf freie Meinungsäußerung zu tun, das sich auch nur aus dem GG ableitet.
    Cichorium Intybus ist offline

  3. #23 Zitieren
    We work in the dark...  Avatar von mondy
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    Zitat Zitat von Cichorium Intybus Beitrag anzeigen
    Man ist Staatsbeamter und als solcher leistet man einen feierlichen Eid auf die Wahrung und den Schutz unserer Verfassung - ggf. mit den Verweis auf Gott.
    Rechtsextremes Gedankengut und dieser Eid sind vollkommen inkompatibel.
    Wie gesagt, für mich fällt das unter Meinungsfreiheit.
    Solange sie auf arbeit nach den Vorgaben handeln, finde ich nichts drastisch störend daran. Gleiches recht für alle. Also, was ich sagen will ist, dass ich das nicht am Beruf festmache.

    Schlimm ist das für mich alle mal. Also von jedem Menschen. Aber ich mache das jetzt nicht an einem Beruf fest.
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    mondy ist offline Geändert von mondy (17.09.2017 um 00:13 Uhr)

  4. #24 Zitieren
    General Avatar von Cichorium Intybus
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    Zitat Zitat von da_irga Beitrag anzeigen
    Wie gesagt, für mich fällt das unter Meinungsfreiheit.
    Solange sie auf arbeit nach den Vorgaben handeln, finde ich nichts drastisch störend daran. Gleiches recht für alle. Also, was ich sagen will ist, dass ich das nicht am Beruf festmache.

    Schlimm ist das für mich alle mal. Also von jedem Menschen. Aber ich mache das jetzt nicht an einem Beruf fest.
    Es ist schlichtweg unmöglich, seine privaten und beruflichen Überzeugungen, die derart im Widerspruch zueinander stehen, dauerhaft zu trennen.
    Jemand der bekennender Rassist ist, wird niemals den Gleichheitsgrundsatz des GG akzeptieren können.
    Das ist psychologisch gar nicht auszuhalten.

    Inwiefern wäre denn beispielsweise eine antisemitische Lehrkraft vertretbar? Ist das dann auch Meinungsfreiheit oder wo liegt hier die Grenze des Zumutbaren?
    Cichorium Intybus ist offline

  5. #25 Zitieren
    We work in the dark...  Avatar von mondy
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    Zitat Zitat von Cichorium Intybus Beitrag anzeigen
    Es ist schlichtweg unmöglich, seine privaten und beruflichen Überzeugungen, die derart im Widerspruch zueinander stehen, dauerhaft zu trennen.
    Jemand der bekennender Rassist ist, wird niemals den Gleichheitsgrundsatz des GG akzeptieren können.
    Das ist psychologisch gar nicht auszuhalten.

    Inwiefern wäre denn beispielsweise eine antisemitische Lehrkraft vertretbar? Ist das dann auch Meinungsfreiheit oder wo liegt hier die Grenze des Zumutbaren?
    Das ist schon psychologisch auszuhalten. Das mache ich täglich auf arbeit. Vor allem Dienstleister und Vertreter können ihr denken gut verschleiern.

    Wer seinen Job nicht richtig erledigt, fällt auf und dann kann man auch geschmissen werden. Die Kollegen bei der Polizei wechseln auch durch, wie ich das von einer Freundin mitbekommen habe.

    Rechtsradikal zu sein, ist niemals in Ordnung. Das darf niemand sein, egal welcher Beruf.

    Aber wenn ich jetzt klischeebelastet bin, kann ich ja trotzdem jeden Beruf ausüben, solange ich mir das im beruf nicht anmerken lasse.

    Zuhause hab ich schon was gegen bestimmte Typen von Menschen, auf arbeit bin ich aber vorbidllich freundlich und neutral. Muss ich auch, sonst bekomme ich schimpfe. Ich bin Dienstleister.
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    mondy ist offline

  6. #26 Zitieren
    Sergej Petrow
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    Zitat Zitat von Cichorium Intybus Beitrag anzeigen
    Es ist schlichtweg unmöglich, seine privaten und beruflichen Überzeugungen, die derart im Widerspruch zueinander stehen, dauerhaft zu trennen.
    Jemand der bekennender Rassist ist, wird niemals den Gleichheitsgrundsatz des GG akzeptieren können.
    Das ist psychologisch gar nicht auszuhalten.

    Inwiefern wäre denn beispielsweise eine antisemitische Lehrkraft vertretbar? Ist das dann auch Meinungsfreiheit oder wo liegt hier die Grenze des Zumutbaren?
    Wie heißt es doch so schön: Dienst ist Dienst und Schnaps ist Schnaps.

    Du kannst dich doch sicherlich noch an den Altlinken und bekennenden Deutschlandhasser Trittin erinnern. Auch in den Neunzigern, wo er bei jeder Antiatomdemonstration dabei war und auch regelmäßig gegen die Castortransporte demonstriert hat und auch diverse Aktionen der Demonstranten mitgefeiert hat.

    Aber wie ist es doch manchmal schön im Leben. Manchmal sieht man sich zweimal. So wurde Trittin doch eines Tages Bundesumweltminister. Und er hatte Gesetze zu befolgen. Es wäre ziemlich dumm, zu glauben, dass er seine Meinung über die Castortransporte geändert hat. Aber er hat einen Eid auf dieses wunderbare Land geschworen. Seine Mitarbeiter im Bundesumweltministerium haben ihn sicherlich auch zugesetzt. Jedenfalls als er Bundesminister war, hat er die Castortransporte mit aller nötigen Härte durchgesetzt. Sprach davon, dass auf die Demonstranten, die aktiv den Zug behindern oder sogar stoppen wollten, hohe Strafen warten.

    Oder denken wir an unseren wirklich ausgezeichneten Innenminister Otto Schily. In seiner Jugend war er noch Anwalt für RAF-Terroristen. Aber als er seinen Posten als Bundesinnenminister antrat, hat er das getan, was er tun sollte. Egal, was er vormals mal dachte oder tat. Er machte das, was man von ihm verlangte. Er war so gut als Innenminister, dass er so nach und nach von seinen grünen und linken "Freunden" schon fast verhasst war.

    Man kann die Liste lange weiterführen. Du hast eine Aufgabe und Du wirst sie erfüllen. Ganz einfach. Spielraum = Null. Ob da jetzt ein Attac-Mitglied bei der Polizei ist, ein AfD-Mitglied oder meinetwegen auch einer von der Antifa. Klar, sie werden alle auf harte Proben gestellt. Und entweder man packt es oder man packt es nicht. Wenn man es nicht packt, wird man sehr schnell die Polizei verlassen. Davon gibt es ja nicht wenige. Ansonsten wird das Attac-Mitglied die Schlachterei schützen, das AfD-Mitglied linke Demonstranten und das Antifa-Mitglied rechte Demonstranten. Und warum? Weil unsere Gesetze das verlangen. Es wird da sicherlich auch schwarze Schafe geben, die ausgesiebt werden müssen. Aber in der Mehrheit machen all diese Leute genau das und vermutlich war das sogar der Grund, weshalb sie zur Polizei wollten.

  7. #27 Zitieren
    General Avatar von Cichorium Intybus
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    Ich halte diese Argumentation nicht für schlüssig.

    Ein Richter, der privat ein absoluter Rassist ist, wird niemals neutral urteilen (können), wenn vor ihm jemand mit Migrationshintergrund sitzt. Inwiefern man das dann tatsächlich auch nachweisen kann, ist eine ganz andere Frage.

    Jeder ist auch ein Kind seiner Vorurteile und gerade deshalb gibt es eine schier endlose Zahl an Projekten und Studien dazu, die sowas aufdecken und Bewusstsein dafür schaffen wollen, wie wir unbewusst andere Menschen behandeln. (das muss ja auch nicht immer negativ sein, Diskriminierung kann auch positiv ablaufen)

    Ich zeichne hier natürlich ein Extrem an die Wand, aber ich ziehe für mich politisch eine rote Linie, wenn es um das GG geht. Wer außerhalb des GG steht, gehört nicht in den Staatsdienst. Niemals.
    Cichorium Intybus ist offline Geändert von Cichorium Intybus (17.09.2017 um 01:05 Uhr)

  8. #28 Zitieren
    Sergej Petrow
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    Es kommt immer noch darauf an, was man tut. Die Gedanken hingegen sind immer noch frei.

    Als Beamter musst Du eintreten für die freiheitliche, demokratische Grundordnung, die im Grundgesetz verankert ist.
    Da versteht es sich von selbst, dass wenn Du Mitglied irgendeiner extremen Partei bist, die eben nicht das vertritt, Du raus bist. Du zeigst nach außen, was Du bist.

    Bist Du in keiner Partei oder sonst irgendwie nicht auffällig, lässt sich dagegen nichts machen.

    Wenn jemand im inneren Rassist ist, es aber von außen nicht sichtbar ist, wirst Du ihm nicht mal das Amt des Richters verbieten können. Wie auch, weiß ja keiner, dass er Rassist ist.
    Dann müsste er sich schon regelmäßig Klöpse leisten müssen, wo seine innere Einstellung hervorscheint. Und zwar dergestalt, dass er sich nicht an die Gesetze hält. Wird schwierig, finde ich.

  9. #29 Zitieren
    We work in the dark...  Avatar von mondy
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    Zitat Zitat von Cichorium Intybus Beitrag anzeigen
    Ich halte diese Argumentation nicht für schlüssig.

    Ein Richter, der privat ein absoluter Rassist ist, wird niemals neutral urteilen (können), wenn vor ihm jemand mit Migrationshintergrund sitzt. Inwiefern man das dann tatsächlich auch nachweisen kann, ist eine ganz andere Frage.

    Jeder ist auch ein Kind seiner Vorurteile und gerade deshalb gibt es eine schier endlose Zahl an Projekten und Studien dazu, die sowas aufdecken und Bewusstsein dafür schaffen wollen, wie wir unbewusst andere Menschen behandeln. (das muss ja auch nicht immer negativ sein, Diskriminierung kann auch positiv ablaufen)

    Ich zeichne hier natürlich ein Extrem an die Wand, aber ich ziehe für mich politisch eine rote Linie, wenn es um das GG geht. Wer außerhalb des GG steht, gehört nicht in den Staatsdienst. Niemals.
    Ein richter, der Rassist ist, wird sein urteil nach Paragraphen bzw. Nach dem gesetz fällen und nicht frei Schnauze. Weil dann geht es in die nächste Instanz und da prüft das der nächste Richter. Und spätestens da fällt auf, dass der eine Richter rassistisch geneigt war und dann kanns ärger geben.

    Das Verbot von Meinungsfreiheit hatten wir ja schon. Und wie das ausging, wissen wir ja. Natürlich muss man sich im Job so verhalten, wie es der Arbeitgeber verlangt. Wenn man gegen regeln im Job verstößt, dann sollte man dafür auch entsprechend ärger bekommen. Wenn es sein muss, auch den Job verlieren.aber wenn man als Polizist geblitzt wird oder falsch parkt, oder was gegen Jugendliche hat oder gegen Ausländer... Dann fällt das in meinen Augen im privatleben unter Meinungsfreiheit. Ist zwar immer blöd, egal wer sowas macht, aber ich finde es persönloch auch nicht gut, es an einem Beruf festzumachen, das betrifft wenn dann alle gleich.

    Im Job darf der Polizist natürlich nicht solche Personengruppen gesondert behandeln, sondern neutral.
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    mondy ist offline Geändert von mondy (17.09.2017 um 01:53 Uhr)

  10. #30 Zitieren

    Faszinierend!
    Avatar von smiloDon
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    Zitat Zitat von da_irga Beitrag anzeigen
    Das ist schon psychologisch auszuhalten. Das mache ich täglich auf arbeit. Vor allem Dienstleister und Vertreter können ihr denken gut verschleiern.
    Dafür muss man schon geschaffen sein, denn Viele macht es krank. Burnout oder Depressionen sind oftmals die Folge.
    Zitat Zitat von da_irga Beitrag anzeigen
    Ein richter, der Rassist ist, wird sein urteil nach Paragraphen bzw. Nach dem gesetz fällen und nicht frei Schnauze. Weil dann geht es in die nächste Instanz und da prüft das der nächste Richter. Und spätestens da fällt auf, dass der eine Richter rassistisch geneigt war und dann kanns ärger geben.
    Der maximal mögliche Ärger muss den Rassisten nicht abschrecken, denn Richter wird er bleiben. Vielleicht wird man Gründe finden, um ihn zu versetzen, aber das war's dann auch schon.
    Gesetze sind nicht in Stein gemeißelt, die erlauben immer jeden Richter diese auch in seinem Sinne auszulegen. Und auch wenn beispielsweise ein hartes Urteil von der nächsten Instanz, und längst nicht jeder Verurteilte wird in Berufung gehen, kassiert wird, der Schaden für den Verurteiten ist erstmal vorhanden.
    Nein, als Beamter muss man auf die Verfassung schwören, das Richteramt ist mit einer rassistischen, da undemokratischen, Gesinnung nicht zu vereinbaren. Und das Private kann sich durchaus auf das Berufliche auswirken, ist beispielsweise ein Richter als Funktionär einer rechtsextremen Partei bekannt, wird man ihm kaum noch abnehmen, dass er jederzeit unbefangen wird urteilen können.
    smiloDon ist offline

  11. #31 Zitieren
    Deus Avatar von thefilth
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    Mein Opa ist stark islamophob - trotzdem baut er auch Flüchtlingsfamilien ihre Elektrogeräte fehlerfrei und kostenfrei zusammen.
    Jeder Mensch hat subjektive Präferenzen und ist in der Lage diese seiner Objektivität hinten anzustellen. Wenn nicht, wäre es uns unmöglich in Wahlkampfzeiten ohne Farbbeutel- oder Flammenwerfer auf die Straße zu gehen.
    thefilth ist offline

  12. #32 Zitieren
    banned
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    Zitat Zitat von da_irga Beitrag anzeigen
    Ein richter, der Rassist ist, wird sein urteil nach Paragraphen bzw. Nach dem gesetz fällen und nicht frei Schnauze. Weil dann geht es in die nächste Instanz und da prüft das der nächste Richter.
    Du bist extrem naiv. Kaum jemand kann sich nach einem sowieso teuren Verfahren, das man auch noch komplett selbst bezahlen muss wenn man schuldig gesprochen wird, noch einen Gang in die nächste Instanz leisten.

    Und als Richter kennst du deine Angeklagten gut. Du kannst erahnen, ob jemand den Gang zur nächsten Instanz gehen wird oder nicht, vollkommen egal ob Recht oder Unrecht gesprochen wurde.
    ulix ist offline

  13. #33 Zitieren
    Deus Avatar von Pursuivant
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    Ein Berufungsverfahren kostet im Durchschnitt um die 850 Euro nach RVG und wenn man das Geld nicht hat, dann gibt es den vom Staat bezahlten Pflichtverteidiger.
    Pursuivant ist offline

  14. #34 Zitieren
    We work in the dark...  Avatar von mondy
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    Zitat Zitat von thefilth Beitrag anzeigen
    Mein Opa ist stark islamophob - trotzdem baut er auch Flüchtlingsfamilien ihre Elektrogeräte fehlerfrei und kostenfrei zusammen.
    Jeder Mensch hat subjektive Präferenzen und ist in der Lage diese seiner Objektivität hinten anzustellen. Wenn nicht, wäre es uns unmöglich in Wahlkampfzeiten ohne Farbbeutel- oder Flammenwerfer auf die Straße zu gehen.
    Genau meine rede.

    Zitat Zitat von ulix Beitrag anzeigen
    Du bist extrem naiv. Kaum jemand kann sich nach einem sowieso teuren Verfahren, das man auch noch komplett selbst bezahlen muss wenn man schuldig gesprochen wird, noch einen Gang in die nächste Instanz leisten.

    Und als Richter kennst du deine Angeklagten gut. Du kannst erahnen, ob jemand den Gang zur nächsten Instanz gehen wird oder nicht, vollkommen egal ob Recht oder Unrecht gesprochen wurde.
    Ich bin nicht naiv. Aber danke für die beleidigung. Siehe den Post von pursuivant.

    Und ein Richter kennt die angeklagten eben nicht gut genug. Niemand auf dieser Welt kann die Gedanken von anderen lesen. Wenn ein Richter rassistisch geneigte Urteile fällt, kann das zu Problemen kommen. Er kann sich nur innerhalb des gesetzlichen Rahmens bewegen. Zum Beispiel so auCh die Polizei. Sie kann wegen eines verkehrsverstosses nur maximal z. B. Einen Punkt geben oder es bei einer Verwarnung belassen. Aber sie kann jetzt nicht jemanden aus dem Rassismus heraus den Führerschein nehmen.

    Ein Richter kann sich wie gesagt auch nur im gesetzlichen rahmen bewegen.


    Zitat Zitat von Pursuivant Beitrag anzeigen
    Ein Berufungsverfahren kostet im Durchschnitt um die 850 Euro nach RVG und wenn man das Geld nicht hat, dann gibt es den vom Staat bezahlten Pflichtverteidiger.

    @smiloDon

    Nach wie vor ist die Ursache von burnout nicht direkt bekannt. Deshalb nennt man es auch burnout Syndrom. Eine Depression wird auch nicht direkt durch einen meinungskonflikt mit der Arbeit hervorgerufen, sondern oft sind mehrere Probleme der auslöser.

    Das einzige, was eher wahrscheinlich passieren würde, wäre eben, dass derjenige auf arbeit ärger bekommt oder allgemein sich nicht wohl bei der Arbeit fühlt. Irgendwann würde er von selbst aufhören oder es eben durchziehen. Es muss nicht zwingend zum burnout kommen oder zur Depression.
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    mondy ist offline

  15. #35 Zitieren
    General Avatar von Cichorium Intybus
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    Zitat Zitat von da_irga Beitrag anzeigen
    Und ein Richter kennt die angeklagten eben nicht gut genug. Niemand auf dieser Welt kann die Gedanken von anderen lesen. Wenn ein Richter rassistisch geneigte Urteile fällt, kann das zu Problemen kommen. Er kann sich nur innerhalb des gesetzlichen Rahmens bewegen. Zum Beispiel so auCh die Polizei. Sie kann wegen eines verkehrsverstosses nur maximal z. B. Einen Punkt geben oder es bei einer Verwarnung belassen. Aber sie kann jetzt nicht jemanden aus dem Rassismus heraus den Führerschein nehmen.

    Ein Richter kann sich wie gesagt auch nur im gesetzlichen rahmen bewegen.

    Dann bleiben wir doch bei dem Beispiel:

    Was wenn der Richter bei Farbigen immer das Höchstmaß, bei Weißen immer das niedrigste Strafmaß ansetzt? (wem das Bsp missfällt, der drehe den Sachverhalt doch einfach mal um)
    Grund ist seine persönliche Überzeugung in Hinblick auf die Sozialprognose, die zwar nicht offen ausgesprochen, aber Teil seiner rassistischen Ideologie ist.
    Das ist auch im Rahmen des Gesetzes und nach dieser Logik dann auch absolut gerecht.


    Zu dem Einwurf gegenüber smilo.
    Ansonsten sind kognitive Dissonanzen von niemanden endlos aushaltbar und es gibt aus den Bereichen der Medizin, der Sozialpsychologie und der Anthropologie kein einziges Indiz dafür, dass dem nicht so wäre.
    Cichorium Intybus ist offline

  16. #36 Zitieren
    We work in the dark...  Avatar von mondy
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    Dann ist es leider so, dass er sich immernoch im gesetzlichen rahmen bewegt. Und da kann man nichts machen.

    Mein Cousin wurde mal von der Polizei aufgehalten wegen einem verstoß. Es stellte sich raus, dass der Polizist sein Kumpel war. Daraufhin meinte sein Kumpel, dass er jetzt eine Strafe zahlen hätte müssen, aber ausnahmsweise drückt er zwei Augen zu, aber er muss ihn gesetzlich jetzt mindestens verwarnen und halt im System einen Eintrag hinterlassen.

    Der Kumpel konnte sich also auch nur im Rahmen bewegen von Verwarnung bis Bußgeld.
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    mondy ist offline

  17. #37 Zitieren

    Faszinierend!
    Avatar von smiloDon
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    Zitat Zitat von ulix Beitrag anzeigen
    Du bist extrem naiv. ...
    Eine in einem Post geäußerte Ansicht mag in deinen Augen naiv sein, aber unterlasse es bitte daraus zu folgern, die Person selbst sei naiv! Denn solche persönlichen Angriffe möchte ich hier nicht lesen und werde sie daher im Wiederholungsfall sanktionieren.
    Zitat Zitat von da_irga Beitrag anzeigen
    @smiloDon

    Nach wie vor ist die Ursache von burnout nicht direkt bekannt. Deshalb nennt man es auch burnout Syndrom. Eine Depression wird auch nicht direkt durch einen meinungskonflikt mit der Arbeit hervorgerufen, sondern oft sind mehrere Probleme der auslöser.

    Das einzige, was eher wahrscheinlich passieren würde, wäre eben, dass derjenige auf arbeit ärger bekommt oder allgemein sich nicht wohl bei der Arbeit fühlt. Irgendwann würde er von selbst aufhören oder es eben durchziehen. Es muss nicht zwingend zum burnout kommen oder zur Depression.
    Ich schrieb "Viele" und "oftmals" - keineswegs, dass es zwingend zu einem Burnout oder Depression kommt. Und der Burn-out ist laut ICD-10 eine Krankheit. -> Klick mich

    Und hier zwei Artikel zur kognitiven Dissonanz:
    smiloDon ist offline

  18. #38 Zitieren

    Faszinierend!
    Avatar von smiloDon
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    Zitat Zitat von da_irga Beitrag anzeigen
    Mein Cousin wurde mal von der Polizei aufgehalten wegen einem verstoß. Es stellte sich raus, dass der Polizist sein Kumpel war. Daraufhin meinte sein Kumpel, dass er jetzt eine Strafe zahlen hätte müssen, aber ausnahmsweise drückt er zwei Augen zu, aber er muss ihn gesetzlich jetzt mindestens verwarnen und halt im System einen Eintrag hinterlassen.

    Der Kumpel konnte sich also auch nur im Rahmen bewegen von Verwarnung bis Bußgeld.
    Für einen Polizisten mag der Rahmen eng gesteckt sein, im Ermessen eines Richters liegt es aber oft, ob der Angeklagte ins Gefängnis muss oder gegen Auflagen auf freien Fuß verbleibt.
    smiloDon ist offline

  19. #39 Zitieren
    We work in the dark...  Avatar von mondy
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    Zitat Zitat von smiloDon Beitrag anzeigen
    Ich schrieb "Viele" und "oftmals" - keineswegs, dass es zwingend zu einem Burnout oder Depression kommt. Und der Burn-out ist laut ICD-10 eine Krankheit. -> Klick mich

    Und hier zwei Artikel zur kognitiven Dissonanz:
    Ok nagut. Da geb ich dir dann recht.

    Den link zu burnout finde ich sehr interessant. Ich hab mir vor 2 Jahren mal lesestoff zu burnout gekauft. Da hieß es noch ausdrücklich, dass burnout noch ein Syndrom genannt wird, weil man die genauen ursachen nicht kennt. Im link stehen die ursachen aber recht genau da.
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    mondy ist offline

  20. #40 Zitieren
    General Avatar von Cichorium Intybus
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    Zitat Zitat von da_irga Beitrag anzeigen
    Ok nagut. Da geb ich dir dann recht.

    Den link zu burnout finde ich sehr interessant. Ich hab mir vor 2 Jahren mal lesestoff zu burnout gekauft. Da hieß es noch ausdrücklich, dass burnout noch ein Syndrom genannt wird, weil man die genauen ursachen nicht kennt. Im link stehen die ursachen aber recht genau da.
    Das passt auch ganz gut, in den letzten Jahren wurde dahingehend viel geforscht und revidiert.
    Cichorium Intybus ist offline

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