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Umfrageergebnis anzeigen: Welche Kurzgeschichte ist eurer Meinung nach die Beste?

  • "Das kleine Molerat" von John Irenicus

    2 28,57%
  • "Die 4 Freunde" von Eispfötchen

    0 0%
  • "Heilung" von Laidoridas

    4 57,14%
  • "Uns ward ein Irrlicht geboren." von Söldner zu Befehl!

    0 0%
  • "Verlangen" von Ajnif

    1 14,29%
 
Teilnehmer
7. Du darfst bei dieser Umfrage nicht abstimmen
Ergebnis 1 bis 12 von 12
  1. Beiträge anzeigen #1 Zitieren
    Irenicus-Bezwinger  Avatar von MiMo
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    MiMo ist offline

    [Story-Wettbewerb]Abstimmung Kategorie 3: Beste Kurzgeschichte

    Es ist soweit, liebe Autoren, Leser, Verleger, Bienenzüchter, Weltstars und nichts-von-alledem-Seiende!
    Hier in diesem Thread habt ihr die einmalige Gelegenheit, die eurer Meinung nach beste Kurzgeschichte des diesjährigen Wettbewerbs auf ihren wohlverdienten Thron zu hieven! Zur Auswahl stehen in diesem Jahr folgende Schmankerl:

    "Das kleine Molerat" von John Irenicus [PDF]
    "Die 4 Freunde" von Eispfötchen [PDF]
    "Heilung" von Laidoridas [PDF]
    "Uns ward ein Irrlicht geboren." von Söldner zu Befehl! [PDF]
    "Verlangen" von Ajnif [PDF]

    Die Abstimmung schließt in etwas mehr als vier Wochen, am 5. November 2017 um 22:00Uhr* (entgegen der Angabe in der Umfrage!)!

    Wenn eure Stimme zählen soll, müsst ihr zunächst an der Umfrage hier oben im Thread teilnehmen und euren Favoriten auswählen. Dabei ist zu beachten, dass jeder User der WoP nur eine Stimme hat. Es ist egal, mit welchem eurer potenziell unendlich vielen Accounts ihr an der Abstimmung teilnehmt, tut es aber nur mit einem einzigen! Verstöße gegen diese Regel werden hart bestraft. Gerüchten zufolge ist der Ausschluss vom Wettbewerb noch die angenehmste Art, aus einer solchen Nummer wieder herauszukommen!
    Nun, da wir schon mal ausgeschlossen hätten, dass jemand mehrfach an der Umfrage teilnimmt, müssen wir noch eine andere Art von unerwünschtem Abstimmungsteilnehmer verhindern: Den Ahnungslosen. Der Ahnungslose zeichnet sich dadurch aus, dass er keine oder nur einen Teil der zur Wahl stehenden Geschichten gelesen hat. Damit die Stimme eines Ahnungslosen nicht zählt, gilt seit stürmischen Zeiten folgende Regel: Nur Stimmen, die mit einem Post in diesem Thread begründet wurden, zählen! Diese Begründung darf sehr kurz gefasst sein. Wichtig ist vor allem, dass aus ihr hervorgeht, dass ihr euch mit jeder zur Wahl stehenden Geschichte ausreichend auseinandergesetzt habt. Denn nur wer jede zur Wahl stehende Geschichte kennt, kann auch wissen, welche von ihnen ihm am besten gefällt. Logisch, oder?


    Nun denn, es ist alles gesagt! Wir wünschen euch viel Spaß beim Abstimmen und Mitfiebern!




    *Nach mitteleuropäischer Zeit. Das muss man ja neuerdings dazusagen!
    Geändert von MiMo (05.11.2017 um 11:34 Uhr)

  2. Beiträge anzeigen #2 Zitieren
    Deus Avatar von John Irenicus
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    John Irenicus ist offline
    Ich hatte jetzt vor einigen Tagen schon ein paar der Begründungstexte vorgeschrieben, bei Storys, wo ich mir sicher war, wie ich sie einzuschätzen habe im Vergleich zu den anderen. Jetzt gab es ja kurzfristig noch zwei Ab- bzw. Ummeldungen, sodass zwei dieser Texte obsolet geworden sind. Weil sie aber auch Züge eines „regulären“ Kommentars aufweisen und die jeweiligen Autoren das Geschriebene deshalb vielleicht interessant finden könnten, packe ich die mal in jeweils einen Spoiler mit rein.

    -----------------------------------------------------

    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Dass DerGroßeDummeMann mit „Regendurchtränkte Katzenkekse“ extra eine Kurzgeschichte für den Wettbewerb verfasst (und dann natürlich auch angemeldet hat), hat mich schon sehr gefreut, weil ich DGDM- und DKKF-Geschichten ja immer ganz gerne lese. In meinem Kommentar zur Story ist meine Ernüchterung aber sicher herauszulesen, und auch ein paar Wochen nach der Lektüre bin ich der Meinung, dass das eher eine von DGDMs Storys ist, die mir nicht so gut gefällt. Sie ist nicht schlecht, aber leidet vor allem gegen Ende an einer gewissen Ideenlosigkeit, würde ich mal behaupten, oder anders formuliert: Das, was dort erzählt wird, dreht sich immer mehr im eigenen Kreis und kann mich dann auch nicht mehr wirklich mitreißen. Im Grunde war das absurde Szenario zwischen strömendem Regen, Sektierern, Straßenkämpfen und dem Wunsch, doch einfach nur neue Katzenkekse zu besorgen, relativ schnell ausgeschöpft, und dann war die Geschichte mehr so künstlich in die Länge gezogen. Die durchaus zahlreichen witzigen Einzelstellen und meine allgemeine Liebe für diese spezielle Art von DGDM (und DKKF), zu schreiben, konnte diese Mängel in der Handlung für mich dann auch nicht mehr wirklich übertünchen. Deshalb hatte ich schon relativ schnell eine Ahnung, dass diese Story nicht mein Favorit in der diesjährigen Kategorie 3 sein wird, und nachdem ich mir einige der anderen Storys (noch einmal) zu Gemüte geführt hatte, hatte sich dieser Eindruck nur bestätigt. Deshalb dieses Jahr leider keine Stimme von mir! Und die Bitte, nächstes Jahr einfach mal wieder so etwas Tolles wie „Undead“ zu schreiben und zum Wettbewerb anzumelden, denn das bleibt für mich immer noch irgendwie der Maßstab (zumindest gefühlsmäßig – tatsächlich kann ich mich gar nicht mehr so gut an Einzelheiten der Story erinnern, ich weiß aber noch, dass ich sie sehr mochte).


    Bei „Heilung“ von Laidoridas konnte ich mich vor allem noch daran erinnern, dass ich alles, was über das rein Vordergründige Geschehen hinaus ging, nicht so recht verstanden hatte und ich außerdem das Gefühl hatte, dass das eine Story von Laido ist, die mir deutlich weniger gefällt als andere von ihm. Auch deshalb habe ich mir die Geschichte jetzt zum Wettbewerb nochmal durchgelesen, und ich muss sagen, es fühlte sich fast wieder an wie Weihnachten (oder halt wie die Phase nach Weihnachten), wie ich spät abends im meinem Bett lag, den Kindle angeschmissen, durchs Fenster kühle Luft herein und ich ein wenig mit den Nachwehen meiner Erkältungen am Strugglen! Das Leseerlebnis war also irgendwie schon ziemlich original. Und auch sonst ist Einiges gleichgeblieben: Noch immer war ich total am Rätseln, was die ganze Sache mit diesen ominösen Kindern und diesem grünen Licht denn zu bedeuten hat. Auf meine damalige Verwirrtheit meinte Laido ja, dass das schon so ein bisschen aus der Story zu entnehmen sei, aber ich verzweifle immer noch: Diese Kinder, die mir daherkommen wie die Staubis aus Planescape: Torment und ja ganz eindeutig keine Kinder im herkömmlichen Sinne sind: Wer oder was sind sie? Ich dachte zunächst an Goblins, aber das konnte nicht sein, ihre kurz wiedergebenen Laute brachten mich auch auf keine bessere Fährte, und letzten Endes deutet ja alles darauf hin, dass sie, sollten sie nicht einfach jede Menge Mighty Alien Dwarfs oder seltsame Suchende sein, Tote sind, weil am Ende ja auch die Totenwache vorbei ist und sie verschwinden. Aber was für Tote, und warum? Irgendwelche Jharkendari? Skelettmagier?!? Und was hat diese dreißigjährige Phase der Zeit ohne Kinder damit zu tun? Ich werde noch immer nicht schlau daraus und fühle mich dümmer denn je. Immerhin konnte ich mich, ganz neu, zur Spekulation durchringen, dass der in der Story nicht genannte Kampfname von Hanna schlicht „El Toro“ sein muss. Das war's dann aber auch schon – viel mehr durch diese Story durchgestiegen bin ich noch immer nicht. Allerdings hat mir die Story beim erneuten Lesen ein Stück besser gefallen als damals – vielleicht, weil ich jetzt nicht mehr so die Angst hatte, wieder mal nix zu raffen, denn dass das so ist, wusste ich ja jetzt schon, da konnte ich natürlich entspannter herangehen. Aber offenbar ist die Geschichte auch ein „Grower“, wer weiß. Besonders bewundert habe ich dieses Mal beim Lesen jedenfalls, wie flüssig sich das alles liest, und sich auch so längere Einschübe über Hannas Vergangenheit toll einfügen, ohne dass man da ungeduldig würde, dass doch jetzt endlich mal die Gegenwartshandlung weitergehen müsse. Selbst wenn ich irgendeinen Clou in der Handlung noch immer verpasst habe, so hat mir das Lesen Spaß gemacht. Das habe ich ja anscheinend auch schon damals sehr eindeutig so gesehen – ich glaube, der Eindruck, dass mir die Story nicht so oder nicht so besonders gut gefallen hat, den hast du mir damals nachträglich mehr oder weniger eingeflüstert, weil du selber so unzufrieden mit der Story schienst, Laido! Vor dem erneuten Lesen habe ich noch gezweifelt, jetzt aber ist für mich klar: In der diesjährigen Kategorie 3 auf alle Fälle ein Kandidat für meine Stimme. Aber mal schauen, ob mich eine oder mehrere der Mitbewerber noch mehr überzeugen konnten!

    Uns ward ein Irrlicht geboren“ von Söldner Zu Befehl! hatte ich dann als nächstes gelesen, und auch wenn mir die Story, wie gesagt, gar nicht mal so schlecht gefallen hat, so war mir dann doch relativ schnell klar, dass ich jedenfalls „Heilung“ von Laido dann wohl doch besser finde. Die Grundidee dieser Irrlichtstory finde ich zwar nach wie vor sehr schön, und im Grundsatz geht ihre Ausführung ja auch in Ordnung, aber so in den Details ist der Schreibstil, nicht nur in ästhetischer, sondern auch in handwerklicher Hinsicht, dann einfach noch nicht auf einem Niveau, dass sich diese Geschichte in dieser Kategorie gegen die Konkurrenz durchsetzen könnte. Das Lesen der Story hat mir Spaß gemacht, aber für meine Stimme reicht es hier dann eben einfach doch nicht. Schade, aber leider nicht zu ändern.

    Sehr gespannt war ich, was Ajnif mit „Verlangen“ denn so abgeliefert hat. Nach dem ersten Lesen fand ich die Story schon ganz gut, so richtig gezündet hat sie dann aber erst beim zweiten Drüberlesen, als ich dann auch meinen Kommentar verfasst habe. Ich bleibe auch bei meinem Urteil, dass das einfach eine gute Kurzgeschichte ist. Ich will mich zwar dafür hüten, sie jetzt irgendwie ganz überhöht zu loben, einfach aus dem Grunde, weil sie sehr rätselhaft ist, ich möglicherweise auch nicht alles, was da abgeht, verstanden habe und deshalb der Eindruck entstehen könnte, mit jeder Story, die nur so ein bisschen mysteriös, düster und gruselig ist, könne man mich sofort einfangen. Also gut, vielleicht ist das auch so, aber das werde ich wohl selbst nie ergründen können. Aber ich muss schon sagen, dass mir die Geschichte von vorne bis hinten (so lang ist sie ja nicht) einfach gut gefallen hat und ich sie auch für gut geschrieben halte. Und obwohl auch viele Andeutungen, Unklarheiten, Vernebelungen etc. in der Erzählung enthalten sind, bleibt es auch so angenehm unprätentiös. Ich glaube, solche Geschichten können schnell mal auf so eine „Huuhuhuuu keiner weiß was wirklich abgeht, ist das nicht großartig?!“-Schiene abrutschen (quasi ein bisschen so, wie Laido mittlerweile seine Kategorie-4-Story „Ende“ beurteilt ). Das passiert hier meines Erachtens aber an keiner Stelle. Und ich mag es auch wirklich, dass die Geschichte sehr kurz ist, dabei aber trotzdem doch Vieles erzählt und sie nicht etwa nur aus Lücken, Fragmenten und Fetzen besteht, die der Leser erst selbst zusammenpuzzlen müsste. Das muss man als Leser zwar durchaus zu einem gewissen Teil, aber es werden einem ja schon gewisse Schlüsse sehr nahegelegt, sodass ich beim Lesen auch wirklich das Gefühl hatte, dass mir eben eine Geschichte erzählt wird, und nicht etwa, dass ich sie mithilfe wahlloser Szenen erst selbst zusammenstellen müsste. Das fand ich dann schon ziemlich gut gemacht, und ich konnte auch keine grundlegende Schwäche der Geschichte ausmachen, und das unterscheidet diese Geschichte dann eben auch von Laidos „Heilung“, die ja auch mysteriös daherkommt, dabei dann weniger intensiv – und mich vor allem einen Tick zu ratlos als Leser zurücklässt, und das obwohl dort ja deutlich linearer und klarer erzählt wird. „Verlangen“ finde ich in Sachen Stimmung und Atmosphäre einfach überzeugender. Ich sehe die Story im direkten Vergleich daher auch vorne. Das ist wirklich mal wieder eine kurze und intensive Kurzgeschichte, wie ich sie hier gerne lese. Deshalb hatte ich nach Verfassen meines Kommentars auch schon eine deutliche Tendenz, dass das hier meine persönliche Favoritenstory in Kategorie 3 ist.

    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Auch „Eine Goth'sche Weihnachtserzählung“ von Sir Ewek Emelot, wie Laidos „Heilung“ eine weitere Kurzgeschichteneinsendung aus den Reihen der mittlerweile zahlreichen Wichtelgeschichten, habe ich mir erneut durchgelesen. Das war auch nötig, denn ich wusste aus dem Stegreif nicht mehr, was in dieser Geschichte genau passiert und was so ihre Besonderheiten sind. Als dann aber der Kutscher von Lady Ajnif ins Spiel kam, der als Universaldiener fungiert, war dann wieder alles klar und ich habe mich gefreut. Ich weiß noch, dass ich den am besten an der Story fand, und ein Blick auf meinen Kommentar damals belegt das auch. Tatsächlich habe ich beim erneuten Lesen auch tatsächlich genau die gleichen Stellen wieder super gefunden, die ich im Kommentar erwähne. Von daher war es ganz offensichtlich keiner damaligen post-Weihnachtsstimmung geschuldet, dass ich die Geschichte so gelungen und witzig fand. Zumindest größtenteils! Denn, und hier kommt nun ein aber: Mit einigem Abstand nun finde ich den eigentlichen „Clou“ der Geschichte, dass nicht nur Regonas in einen schwulen Ork verwandelt wurde, sondern Ajnif selbst in Wahrheit ein schwuler Ork ist, dann doch nicht mehr so toll. Klar, im Wichtelkontext ist das eine super Sache, diese schwule-Ork-Story so zu verwursten, und da hat das auch sehr gut gepasst. Außerhalb des Wichtelkontexts, und den Blick nehme ich jetzt eben ein, ist es aber natürlich doch eher albern und konstruiert. Nicht, dass ich es nicht immer noch witzig gefunden hätte (ich hatte diese Pointe ja auch schon wieder vergessen), aber ich finde, diese ganzen Auflösungen am Ende fallen gegenüber dem vorherigen Geschehen, in der sich die ganze Geschichte aufbaut, schon ab. Und ich glaube, am meisten enttäuscht war ich jetzt beim nochmaligen Lesen darüber, dass erklärt wird, was es mit Ajnifs Universaldiener auf sich hat. Ich hätte das wohl besser gefunden, wenn da einfach nie weiter was in Frage gestellt oder erklärt worden wäre. Aber das wäre eben auch eine andere Geschichte gewesen als diese, und wie gesagt, als Wichtelgeschichte war das schon alles genau richtig so. Und trotz dieser Kritik finde ich die Geschichte auch immer noch gut. Allerdings: Nachdem sie in der ersten Hälfte deutlich darauf zusteuerte, höher im Kurs bei mir zu stehen als „Verlangen“ von Ajnif, bin ich mir jetzt nach dem Ende dann doch nicht mehr so sicher. Dafür erscheint mir diese Story hier dann letzten Endes doch nicht „rund“ genug und hat sich am Ende dann doch zu sehr dem Ulk um des Ulkes Willen verschrieben. Dennoch: Das erneute Lesen war eine Freude!


    Tja, und da dachte ich schon, meine Entscheidungsfindung sei abgeschlossen oder bewege sich nunmehr jedenfalls auf der Zielgerade, da kommt raus, dass Eispfötchens heiß erwartete Story „Die 4 Freunde“ im fertiggestellten Zustand tatsächlich eine Kurzgeschichte ist und damit auch noch in diese Kategorie hier fällt! Naja gut, ich hatte mich ja schon dazu geäußert, dass ich das mehr für eine Story für unsere Kategorie 1 halte, aber wie auch schon gesagt ist das ja vollkommen der Autorin überlassen – und ich will versuchen, das hier in die Bewertung nicht hineinzuziehen! Ausführlich zu dieser Story habe ich mich ja schon im Kommentarthread ausgelassen, und dieser Eindruck ist natürlich immer noch aktuell. Was ich dort noch nicht so ausführlich gesagt hatte: Beim Lesen dieser Story habe ich mich immer mehr mit dem Gedanken angefreundet, ihr in dieser Kategorie meine Stimme zu geben. Das hat mich selber ein bisschen überrascht, weil die Geschichte ja nun doch ein paar Ansatzpunkte zur Kritik hat. Aber das Lesen hat mir dann so sehr Spaß gemacht, dass das immer mehr Thema für mich wurde.


    Und so läuft es bei mir auf eine Entscheidung zwischen Ajnifs „Verlangen“ und Eispfötchens „Die 4 Freunde“ hinaus. Die Entscheidung war jetzt auch wirklich nicht so einfach. Ich war, bevor ich die Story gelesen habe, schon ein bisschen auf die Story von Ajnif festgelegt, nach dem Lesen dann habe ich eher schon zur Story von Eispfötchen tendiert – vielleicht auch, weil es irgendwie reizvoll erscheint, der „Newcomerin“ direkt zu einem Wettbwerbssieg zu verhelfen. Aber es soll ja unabhängig davon allein um die Storys gehen und wie gut sie einem gefallen haben. Dann habe ich jedenfalls noch einmal schnell die Story von Ajnif durchgelesen, und da wieder die Vorzüge erkannt. Letzten Endes ist es bei mir dann auch eine Entscheidung über Herangehensweisen. Eispfötchen hat ein kleines „Abenteuer“ vorgelegt, die meiste Zeit kohärent erzählt, schön in das Gothic-Setting eingebettet, Nostalgie im besten Sinne, ohne bloß ausgetretene Pfade zu beschreiten. Ajnif dagegen arbeitet da mehr mit „Impressionen“, wenn man das so nennen kann, gibt dem Leser Hinweise, beschränkt sich auf das eine Thema, stellt ein Rätsel und schafft eine düstere, eindringliche Atmosphäre. Dieser Unterschied macht sich auch in den Längen der Story bemerkbar: Die eine ziemlich lang, die andere sehr sehr kurz. Und alles sind keine so rechten Entscheidungskriterien, weil ich doch jeweils beides gut finde.

    Letzten Endes habe ich für mich ausschlaggebend lassen, welche Story für mich „runder“ oder vielleicht sogar „makelloser“ wirkte. Und während ich bei Ajnifs Story schon sagte, dass die mich quasi „von vorne bis hinten“ begeistert hat, habe ich bei Eispfötchens Story eben doch ein paar Kritikpunkte gefunden, was die Handlung angeht. Stellen in der Story, die dann eben nicht ganz so überzeugend waren – zumindest aus meiner Sicht. Das ist natürlich fast schon ein bisschen unfair, weil in so einer längeren „Abenteuergeschichte“ so etwas ja zwangsläufig vorkommt, wohingegen bei Ajnif der Fokus gar nicht so sehr auf einer Handlung liegt, die deshalb auch gar nicht schwächeln kann … aber naja, es ist so, wie es ist! Ein bisschen wird Eispfötchens Story dann wohl auch zum Verhängnis, dass ich sie von der Anlage her ein wenig „bieder“ fand, ohne das jetzt böse zu meinen. Ich meine damit eben vor allem diesen Ansatzpunkt, dass die vier Freunde tatsächlich wie normale Freunde agieren, vier Jungs die sich gegenseitig mögen – obwohl im Spiel ja meiner Meinung nach eben dieses Element des geradezu strategischen Bündnisses auch weit im Vordergrund steht, und jenes spiegelte sich in der Story dann kaum wieder. Das wäre eben so mein großer übergreifender Kritikpunkt an der Story, der für mich zwar nicht so unglaublich gewichtig ist, weil ich die Story ja auch so gerne gelesen habe, der aber eben existiert. Und so, wie „Die 4 Freunde“ geschrieben ist, mit dieser Anlage, ist die Story ja genau so „richtig“, das kann man so machen und ist eine Frage des Geschmacks. Für mich ist eben Kritikpunkt, dass das vom Ansatz her meinen Geschmack nicht voll getroffen hat bzw. dass ich es anders besser gefunden hätte.

    Einen ebenso gewichtigen Kritikpunkt konnte ich an Ajnifs Story dann auch nicht ausmachen. Und deshalb fühlt es sich für mich letzten Endes auch richtig an, dass ich meine Stimme an „Verlangen“ von Ajnif gebe. Präziser begründen kann ich es kaum. Wer weiß, wenn jetzt andere Leute „Die 4 Freunde“ lesen, kommentieren und entsprechend abstimmen, komme ich mir vielleicht vor, als hätte ich bei meiner Entscheidung geirrt, aber ewig warten will ich auch nicht, und noch weiter rationalisieren kann ich meine Entscheidung wohl sowieso nicht. Und da eine Enthaltung für mich allein deshalb nicht in Frage kommt, weil ich meiner Konkurrenz sonst eine Stimme vorenthalten würde, muss ich mich ja entscheiden.

    Ich fand „Verlangen“ von Ajnif dann doch einfach einen Tick „zwingender“ und gebe dieser Story deshalb meine Stimme. Die Story hat mich einfach insgesamt überzeugt. Ich wage auch mal die Prognose, dass es nicht nur mir so gehen wird. Die Story hat durchaus Potential, in dieser Kategorie ordentlich abzuräumen und die Konkurrenz weit hinter sich zu lassen. Aber wer weiß, vielleicht irre ich mir da nur und schließe von meinem eigenen Kurzgeschichtengeschmack zu sehr auf andere – die ein oder andere Stimme für „Die 4 Freunde“ wird ja nämlich (hoffentlich) auch noch abfallen!
    Geändert von John Irenicus (18.09.2017 um 20:59 Uhr)

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    Deus Avatar von Laidoridas
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    Laidoridas ist offline
    In der Kurzgeschichtenkategorie war diesmal keine Geschichte dabei, die aus meiner Sicht so richtig hervorstechend ist in dem Sinne, dass sie mich mit einer besonders originellen Pointe oder einer unerwarteten Wendung komplett aus den Socken gehauen hätte - was dann ja meistens so etwas ist, was mich schnell für eine Kurzgeschichte stimmen lässt. Gerne gelesen habe ich aber alle vier Geschichten, und an welche von ihnen meine Stimme geht, war dann auch schnell klar, weil mir eine doch nochmal sowohl sprachlich als auch inhaltlich ein Stück besser gefallen hat als die anderen. Welche das ist, das werde ich jetzt feierlichst verkünden!

    Söldis "Uns ward ein Irrlicht geboren." (nur echt mit dem Punkt) ist bei mir vor allem wegen dem sprachlichen Aspekt aus dem Favoritenkreis ausgeschieden, denn die ständigen chaotischen Wechsel der Erzählzeit haben mich dann doch zu sehr gestört. Inhaltlich hatte ich in meinem Kommentar ja auch ein paar Sachen kritisiert, aber da braucht sie sich von der Grundidee und auch der Stimmung her gar nicht vor den anderen Kandidaten verstecken. Insbesondere das Ende hat mir schon ziemlich gut gefallen, und diese für mich etwas befremdliche euphorische Ergriffenheit, die diese Erzählung auszeichnet, hat durchaus auch etwas Faszinierendes. Gegen die KonkurrentInnen hat es aber wie gesagt nicht gereicht.

    Debütantin Eispfötchen hat mit "Die 4 Freunde" eine Geschichte abgeliefert, die hier in der Kategorie vielleicht am meisten aus dem Rahmen fällt: Eine längere Fast-schon-nicht-mehr-Kurzgeschichte mit jeder Menge klassischem Gothic-Feeling und unterhaltsam erzählten Abenteuern, die so auch gut und gerne in einer Gothic-Mod hätten stattfinden können, wie ich in meinem Kommentar schon festgestellt habe. Das hat mir gut gefallen und ist auf jeden Fall eine Bereicherung für den Wettbewerb, weil es so etwas in der Richtung hier ja inzwischen kaum noch zu lesen gibt. Für eine Stimme im Wettbewerb haben mir aber die Höhepunkte und die Spannung gefehlt, und vielleicht auch noch die eine oder andere originelle Idee. Ich hoffe ja mal, dass wir noch mehr von Eispfötchen zu lesen bekommen werden, aber zumindest diesmal geht sie leider leer aus bei mir.

    Ajnifs "Verlangen" ist vielleicht die kurzgeschichtigste der Kurzgeschichten hier, kommt flott auf den Punkt und hat mich auch schnell in den Bann gezogen. Gleichzeitig ist sie wohl auch die Geschichte hier, die einer klassischen Kurzgeschichtenpointe noch am nächsten kommt. Schlecht ist dieser Twist auch nicht, aber so richtig frisch kommt er dann doch nicht daher, denn ähnliche Wendungen habe ich einfach schon zu häufig gelesen. Dass vieles im Dunkeln bleibt und man sich zusammenreimen muss, was da eigentlich genau geschieht, macht das Ende aber wiederum interessant - und die letzten paar Zeilen hatte ich im Kommentar ja auch schon mit Lob überschüttet.
    Ähnlich wie bei Söldi (wenn auch in deutlich geringerem Maße) haben mich auch hier ein paar Probleme mit der Erzählzeit gestört, und auch wenn das vielleicht dieser schummerigen, etwas wirren Erzählweise der Geschichte geschuldet ist, bei der zeitliche Zusammenhänge bewusst undurchsichtig bleiben, habe ich das Gefühl, dass man einen ähnlichen Effekt auch auf sprachlich saubere Weise hätte erzielen können. Für meine Stimme hat es auch deshalb dann am Ende nicht gereicht.

    Denn eigentlich war mir schon nach ein paar Seiten von Johns "Das kleine Molerat" ziemlich klar, dass meine Stimme am Ende bei ihm landen würde. Allein stilistisch setzt sich John schon von der Konkurrenz ab, und wenn hier niemand eine echte Knaller-Pointe auspackt, dann kann so etwas ja durchaus auch entscheidend sein. Und dann all diese Tiere: die armen, herzigen Molerats, der dubiose verlotterte Scavenger Krahoh, die gnadenlosen Wölfe... das hat mich dann irgendwie doch am meisten angesprochen, selbst wenn man die gelungenen Bezüge zu einem bekannten John-Klassiker mal außen vor lässt. Mit dem Ende habe ich mich zwar in meinem Kommentar nicht völlig zufrieden gezeigt, aber so im Ganzen gesehen macht "Das kleine Molerat" einfach den rundesten und überzeugendsten Eindruck auf mich. Vor allem aber: Die Geschichte hat mich nicht nur am meisten gefesselt, sondern mich auch als einzige ein bisschen berührt. Vielleicht ist das zwar ein ziemlich billiger Trick, mit so einem kleinen, schutzlosen und vom Schicksal schwer gebeutelten Tierchen auf Stimmenfang zu gehen, aber naja, bei mir hat das jedenfalls geklappt! Insofern gebe ich jetzt schon zum zweiten Mal meine Stimme für dieses kleine Molerat ab. Und diesmal, hoffe ich mal, freut sich John auch ein bisschen drüber.

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    Deus Avatar von John Irenicus
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    John Irenicus ist offline
    Zitat Zitat von Eispfötchen Beitrag anzeigen
    Darf man hier auch schreiben für was man gestimmt hat und warum?
    Man muss sogar, denn die altehrwürdigen Regeln - die seit neuestem einen kleinen Rechtschreibfehler beinhalten, shoutout an MiMo - besagen:

    Zitat Zitat von MiMo Beitrag anzeigen
    Nur Stimmen, die mit einem Post in diesem Thred begründet wurden, zählen! Diese Begründung darf sehr kurz gefasst sein. Wichtig ist vor allem, dass aus ihr hervorgeht, dass ihr euch mit jeder zur Wahl stehenden Geschichte ausreichend auseinandergesetzt habt. Denn nur wer jede zur Wahl stehende Geschichte kennt, kann auch wissen, welche von ihnen ihm am besten gefällt. Logisch, oder?

  6. Beiträge anzeigen #6 Zitieren
    Irenicus-Bezwinger  Avatar von MiMo
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    MiMo ist offline
    Zitat Zitat von John Irenicus Beitrag anzeigen
    Man muss sogar, denn die altehrwürdigen Regeln - die seit neuestem einen kleinen Rechtschreibfehler beinhalten, shoutout an MiMo - besagen:
    Tausend Mal Korrektur gelesen, Tausend Mal ist nichts passiert.

  7. Beiträge anzeigen #7 Zitieren
    Burgherrin Avatar von Eispfötchen
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    Eispfötchen ist offline
    Ok, ich stimme für "Das kleine Molerat", weil ich es schön finde wie John Irenicus die Geschichte aus der Sicht eines Molerat schreibt. Gerade der Anfang ist fesselnd, wenn auch zu anfang etwas irreführend bis man checkt, ah, ist ja ein Traum. Besonders, dass so viel Wert auf Futtersuche und Schutz vor Fressfeinden gelegt wurde fand ich sehr authentisch. Vom Schreibstiel her fand ich es sehr mitreißend und gut beschrieben.
    Einziger Kritikpunkt wäre vielleicht, dass du die Molerats etwas zu vermenschlicht hast. Bei manchen Gedankengängen wäre wirklich zu überlegen, ob ein Molerat sowas denken würde. Ich schätze Molerats jetzt von der Intelligenz her in etwa wie Schweine oder Ratten ein ... oder wenn man es genau nehmen will, wie ein Nacktmull, aber wer weiß ... das ist ja künstlerische Freiheit.

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    Deus Avatar von Sir Ewek Emelot
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    Sir Ewek Emelot ist offline
    Ich habe die Geschichten im Kommentarethread allesamt kommentiert:
    Klick und klick und klick und klick und klick.

    Gründe, wieso ich folgende Geschichten nicht wähle (beliebige Reihenfolge):
    "Die 4 Freunde" von Eispfötchen ist eine sehr heitere, lustige und schöne Geschichte, die auch gut geschrieben ist, aber eben, wie im verlinkten Kommentar vermerkt, etwas zu eng an den Spielmechaniken ist im Vergleich zu den andern Geschichten, und im Übigen auch etwas zu lang ist für die Kategorie - ich finde, dass die Geschichte eher nach Kategorie 1 gehört hätte. Das ist aber nicht der eigentliche Ausschlussgrund.
    "Uns ward ein Irrlicht geboren" von Söldner ist eine sehr kurze, schöne Geschichte, die für mich überraschend effektvoll kitschig ist, aber handwerklich etwas zu wünschen übrig lässt, insbesondere etwa beim Gebrauch der Zeitenformen.
    "Verlangen" von Ajnif ist hervorragend geschrieben, aber etwas zu... eintönig, was gerade bei der Kürze eigentlich unberzeihlich ist. Das ist jetzt vermutlich sehr subjektiv, aber ich finde, dass da auf zu kurzem Raum zu viele Frauen zu genau (und creepig noch dazu!) beschrieben werden. Das reißt dann auch die Pointe zum Schluss nicht heraus.
    "Das kleine Molerat" von John ist rühend und gut geschrieben aber vielleicht etwas zu tragisch für meinen Geschmack. Besonders gut fand ich dagegen die clevere Verbindung zu "Edwin", was ja eine Art Schreiberei ist, die ich selbst sehr gern praktiziere. Grund, dass John die Stimme nicht bekommt, besteht aber halt einfach darin, dass sein Erzfeind Laido besser gezahlt hat Laidos Geschichte mir einfach noch eine gute Ecke besser gefallen hat.

    Denn (Gründe, wieso ich folgende Geschichte gewählt habe):
    Laidos Story ist einfach eine grandiose Komposition aus verrückten Ideen, cooler Action, Geheimnis, absurder Komik, wahnsinnigen Figuren, und alles das mit dieser typischen Nonchalance vermittelt, mit der Laido die verrücktesten Dinge als Selbstverständlich darzustellen weiß.

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    Irenicus-Bezwinger  Avatar von MiMo
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    MiMo ist offline
    "Uns ward ein Irrlicht geboren." ist eine wirklich schön gelungene Kurzgeschichte. Die Handlung ist nicht sonderlich komplex, die Beschreibungen am Anfang nicht unbedingt perfekt durchdacht, aber eigentlich dreht sich eh alles um die Szene am See, die mit einem gelungenen Aha-Moment und einem wahrlich warmen Lesegefühl aufwartet. Söldi hat hier auf jeden Fall bewiesen, dass er das Zeug hat, Szenen ins richtige Licht zu rücken und effektvoll zu beschreiben. Die Schlichtheit und ein paar sprachliche Mängel lässt die Geschichte dann aber doch hinter die Konkurrenz zurückfallen. Gerade in dieser Kategorie herrscht in diesem Jahr aber auch eine absolute Hitdichte!

    Ajnifs "Verlangen" lässt sich flüssig und unterhaltsam runterlesen. Der Verdacht, dass man das alles auch noch auf eine andere Art lesen könnte, erhärtet sich beim Lesen von Zeile zu Zeile, verzichtet aber darauf Klarschiff zu machen und bewahrt der Geschichte so eine zutiefst mysteriöse Aura. Vielleicht habe ich ja tatsächlich einen entscheidenden Kernpunkt der Geschichte nicht verstanden, und wenn ich sie in ein paar Jahren noch einmal lese, bereue ich es zutiefst ihr meine Stimme nicht gegeben zu haben, aber heute Abend ist nun mal nicht in ein paar Jahren...

    Eispfötchens "Die 4 Freunde" war eine höchst gelungene Reise in die Vergangenheit. Vergangenheit vor allem deshalb, weil mein letzter Gothic1-Durchlauf inzwischen Jahre her ist. Die Geschichte ist gespickt mit Details, die an das Spiel erinnern und es macht einfach Spaß, den vier Freunden bei ihrem Abenteuer über die Schulter zu gucken. So ein paar Erklärungslücken gelingt durch die allzu nah am Spiel gebliebene Welt der Einfall in die Erzählung, stören aber eigentlich kaum. Trotz all dieser positiven Aspekte lässt die Geschichte aber doch ein bisschen an Kreativität vermissen und die eigentlich total starken Charaktere der vier Freunde bleiben auch verhältnismäßig blass.

    Auch Johns leines Molerat bekommt meine Stimme nicht, und dass obwohl ich an ihr soweit ich mich erinnere nichts auszusetzen habe. Das kleine Molerat ist so unfassbar süß, die Geschichte über seine Flucht in das Loch bei der Brücke so tragisch. Ich habe so mitgelitten, als es mir wie Schuppen von den Augen fiel, dass die Mutter in wenigen Momenten auch noch tot sein wird. Dass man wusste, worauf das alles hinausläuft, und nur tatenlos weiterlesen konnte, war einfach frustrierend. Mit dem Fakt, dass das Molerat durch Kais als so herzlich gepriesenes Lied nur noch mehr verängstigt wird, hast du der Geschichte sogar noch eine unerwartete Pointe verschafft. Wie du siehst, mein Eindruck ist nur allzu positiv!

    Aber Laido tritt ja auch noch an. Und das ausgerechnet mit "Heilung". Die Mysterien dieser Geschichte habe ich immer noch nicht enthüllt, doch der Hauch Mystery steht ihr ja wie gesagt ausgezeichnet. Meine flammende Euphorie hat sich seit dem letzten Lesen zwar wieder gelegt, ich bin mir aber sicher, dass sie aufs Neue entflammen würde, wenn ich mir hier und jetzt die Zeit für einen weiteren Rausch nehmen würde. Ich kann hier nicht mehr toppen, was ich im Kommentarthread über die Geschichte gesagt habe. Niemand der meinen Kommentar dort gelesen hat, dürfte sich wundern, dass meine Stimme an "Heilung" geht.

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    Sapere aude  Avatar von Jünger des Xardas
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    Jünger des Xardas ist offline
    So, es hilft ja nichts, so schwer mir die Entscheidung fällt, irgendwann muss sie ja getroffen werden, ich will ja wenigstens in dieser einen Kategorie noch abstimmen!
    Drei Geschichten haben es bei mir leider nicht in die engere Auswahl geschafft.
    Verlangen ist vom Schreibstil her zweifellos gelungen, der Inhalt hat mich aber ziemlich kalt gelassen. Die 4 Freunde ist eine nette lockere Erzählung, die aber gerade in der Charakterisierung der titelgebenden vier Freunde sowie in der Schilderung von Details, statt bloß protokollartigem Nacherzählen der Handlung, leider zu wünschen übrig lässt und teilweise zu stark am Spiel orientiert bleibt. Uns ward ein Irrlicht geboren. hat eine schöne Grundidee und erzeugt auch teilweise durchaus Stimmung, die Idee ist dann aber doch noch zu oberflächlich ausgeführt und die Sprache und der Schreibstil auch einfach nicht auf dem Niveau der anderen.
    Bleiben also die Geschichten von John und Laido, zwischen denen ich mich bis zuletzt nicht entscheiden konnte und die zu allem Überfluss auch von ihrem Inhalt und ihrem ganzen Ton her so grundverschieden sind, dass ein Vergleich und ein Gegeneinanderhalten schwerfällt. Wo John mit gelungener Tierdarstellung und wirklich gelungenen und herzerweichenden Schilderungen der Gefühle eines kleinen Molerats punktet, glänzt Laido mit Albernheiten und groteskem Humor und gruseligen Mysteryelementen. Ich hatte ja irgendwie gehofft, noch mal drüber zu schlafen, würde die Sache leichter machen. Aber dem ist nicht so. Und dass ich nun, wie Laido schon bemerkte, der Entscheider bin und alles von meiner Stimme abhängt (zumindest, solange nicht Söldi oder wer anders doch noch in letzter Minute abstimmt), baut natürlich auch noch mal gehörigen Druck auf! Aber da ich mich gleich um 2 mit meiner Mannschaft da treffe und es ja auch nicht heißen soll, dabei hätte ich mich mit Söldi abgesprochen!, will ich doch jetzt schon abstimmen. Ich glaube auch nicht, dass mir das heute Abend leichter fiele. Tja, und um es nun nicht weiter spannend zu machen: Meine Stimme geht an Laido. Völlig wohl fühle ich mich nicht damit, aber das ginge mir umgekehrt genauso, wenn ich für John stimmen würde. Beide Geschichten sind halt einfach sehr gut und dabei, wie gesagt, zugleich nur schwer vergleichbar. Es mag auch durchaus sein, dass das bei mir stimmungsabhängig ist und ich nächste Woche für John statt für Laido gestimmt hätte oder so. Wenigstens jetzt gerade ist mir das kleine Molerat dann aber doch wohl einfach zu traurig und gerade das Ende dann eben auch ein bisschen unbefriedigend, weil Garup nun einfach daliegt und über die Bosheit der Menschen sinniert und das war's dann, schlimme Dinge sind passiert, fertig. Ganz anders Laidos Ende, das aus dem Nichts noch mal mit einem ordentlichen Knall daherkommt und einen rätselnd zurücklässt. Aber eigentlich ist es gar nicht so sehr das Ende und es ist auch nicht so, dass ich nun gerade von unverständlichen Geschichten besonders begeistert wäre. Ich denke, was den Ausschlag gab, war dann doch am ehesten der Humor: Beim Lesen von Laidos Geschichte habe ich wirklich an mehreren Stellen laut und herzlich aufgelacht. Und das ist ja auch ein Zeichen ihrer Qualitäten und dessen, dass sie mich eben wirklich gut unterhalten hat. Aber wie gesagt, wenn mir gerade mehr nach Traurigem als nach Lustigem zumute wäre, würde ich vielleicht eher für John stimmen, daher fällt mir das jetzt nicht leicht, weil ich gar nicht das Gefühl habe, für die wirklich "bessere" Geschichte zu stimmen, sondern eben bloß für die, die eher meine momentane Gemütslage anspricht. Aber wie schon gesagt, das Gefühl hätte ich auch, wenn ich jetzt für John gestimmt hätte, und daher nun auch genug der langen Worte und flugs abgestimmt, ehe ich es mir noch mal anders überlege oder so!

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    Kämpfer Avatar von Söldner Zu Befehl!
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    Söldner Zu Befehl! ist offline
    Da JüdeX seine Stimme ja schon vor unserem Treffen abgegeben hat, kann man zumindest sagen, dass wir uns nicht absprechen konnten, wie MiMo ja spekuliert hat. Nun kann man aber zumindest behaupten, dass ich mich von JüdeX habe manipulieren lassen, was meine Stimme angeht – denn wie JüdeX, muss auch ich mich zwischen den beiden Rivalen entscheiden. Und egal wem ich meine Stimme gebe, bei dem einen werde ich punkten, bei dem anderen fette Minuspunkte sammeln. Aber davon sollte ich mich ja nicht abhalten lassen.
    Zu aller erst einmal ein Kommentar zu Verlangen von Ajnif und Die 4 Freunde von Eispfötchen. Generell schienen alle Geschichten für mich einzigartig zu sein, habe mich aber gegen diese beiden Geschichten entschieden, weil sie in mir nicht dasselbe hervorbringen konnten, wie die Geschichten der beiden Rivalen. Dennoch habe ich beide Geschichten genießen können und bin froh, dass die beiden Autoren diese mitangemeldet haben.

    Nun also zu Das kleine Molerat von John und Heilung von Laido (hehehe). Auch wenn ich weiß, dass ich durch meine Stimme auf eine gemeinsame Dusche mit John verzichten muss (was ja mein größter Traum ist), immerhin sind beide Autoren ziemlich verfeindet, kann ich nicht anders, als meine Stimme der Story Heilung von Laido zu geben. Sie waren beide schön geschrieben und sehr atmosphärisch, konnten mich auch beide schnell in ihren Bann ziehen und sind beide auch wirklich einzigartige Werke. Es fällt mir also ziemlich schwer, mich hier zu entscheiden. Mir wär es ja lieber, wir hätten noch die Tierkategorie, in der ich dann sicherlich meine Stimme der Story von John gegeben hätte, damit ich hier ohne Probleme meine Stimme an Laido geben kann, jedoch muss ich mich nun leider für eine Story entscheiden (oder aber ich verzichte ganz aufs Stimmen und rette dadurch meinen Arsch). Ich weiß nicht, ob ich euch mit dieser Begründung zufrieden stellen kann, jedoch habe ich mich für die Story von Laido entschieden, weil mir das "Setting" eher gefiel. Das kleine Molerat ist in der Tat eine ziemlich traurige Geschichte, in der ich mich auch einfühlen konnte, jedoch hat mir die mysteriöse und witzige Art von Heilung eher gefallen.


    Edit: Tatsächlich eine Minute zu spät, ich würde mal sagen, die Stimme ist ungültig oder?
    Habe Mut, dich deiner selbstverschuldeten Unmündigkeit zu bedienen.

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