[Sergej Petrow]

Gerade habe ich es auf Serienjunkies gelesen. Sie wollen "Herr der Fliegen" neu verfilmen - mit Mädchen. Ich finde es ja sehr schön, dass wir Frauen endlich mehr wichtige und starke Rollen bekommen, aber doch bitte nicht so. Man müsste die Dynamik und die Entwicklung der Charaktere mit Mädchen völlig anders anlegen als mit Jungen, weil wir viele Dinge anders angehen. Sicher ein interessantes Experiment, aber für mich schmeckt die Sache zu sehr nach dem aktuellen Trend, aus fiktiven Männern fiktive Frauen zu machen, um die Leute zum Schweigen zu bringen, die sich über zu wenig starke Frauen in der Popkultur beschweren.
Wenn man männliche Charaktere wie z. B. Thor in den neuen Comics durch weibliche Varianten ersetzt, dann hat das für mich nichts mit Feminismus zu tun oder damit, mehr starke Frauenrollen zu schaffen. Nein, man stülpt uns etwas Gebrauchtes über. Wir sind nicht gut genug, um für uns eigene Charaktere zu schreiben, also verpasst man männlichen Rollen eine Geschlechtsumwandlung. Warum nicht einfach ein paar alternde Helden in Rente schicken, wenn man sonst keinen Platz für Heldinnen findet? So habe ich immer das Gefühl, sie machen a) Dinge kaputt, die auch von vielen Frauen so geliebt wurden, wie sie ursprünglich waren und b) versuchen, den Schreien nach mehr starken weiblichen Charakteren gerecht zu werden, ohne sich wirklich Mühe zu geben.

Es gibt so viele tolle weibliche Charaktere allein in der Literatur, denen man auf der großen Leinwand eine Chance geben könnte. Da braucht man keine Neuauflagen alter Filme, Serien oder Comics mit vertauschten Geschlechtern. Wie wäre es mit einer werksgetreuen Neuverfilmung des Zauberers von Oz? Es gab Gegenden, da wurde das Buch vor Jahren aus den Bibliotheken verbannt, weil es eine starke Frau in einer Führungsrolle darstellte, was man damals für schlichtweg ungehörig hielt.
Was ist mit Alannah von Trebond und den anderen Frauen aus den Geschichten von Tamora Pierce? Alannah wird nicht nur zur allerersten Ritterin ihrer Welt, sie rettet nebenbei auch ihr Land und vollbringt noch etliche andere Heldentaten.

Nein, ich mag dieses aufwärmen alter Stoffe mit Frauen in Männerrollen nicht. Es fühlt sich nicht echt an.

Könnte ich direkt so unterstreichen.

Stattdessen wird z.Zt über einen weiblichen James Bond diskutiert...

Falls Got jemals neu verfilmt werden sollte, wer will denn da einen männlichen Drachenvater? Cersei soll von einem Mann gespielt werden, Jon Snow natürlich von einer Frau, die natürlich schwarz sein muss, um auch das auszugleichen. Nur damit irgendwelche Genderideologen zeigen können, dass jeder alles ist.

Die Leute, die sowas fordern, geht es gar nicht um den Film an sich oder die Geschichte. Es geht ihnen nur um ihre Ideologie. Alles andere ist unwichtig.

Wenn Vorlagen benutzt werden, sollten sie auch so benutzt werden, wie es der Autor geschrieben hat.

[Sergej Petrow]

Ansonsten, wie gesagt, würde ich es gerne sehen wenn mehr Frauen die Hauptrollen in Filmen bekommen könnten. Wobei es aber auch noch ganz andere "Probleme" gibt...das die Filme zum größten Teil nur durch weiße Männer besetzt sind ist halt dann doch recht altmodisch und sollte langsam mal ausgedient haben. Eine gute Balance würde ich mir wünschen.

Das ist nicht richtig.

Westliche Filme sind zum großen Teil mit weißen Männern besetzt, weil ... die Gesellschaft zum großen Teil weiße Männer als Bürger hat.

Wenn Du dir chinesische Filme anschaust, beschwerst Du dich sicherlich auch nicht, warum zum großen Teil nur chinesische Männer die Rollen besetzen und weiße Männer fehlen. Schaust Du nach Indien, wirst Du es nicht überraschend finden, dass in indischen Filmen besonders viele indische Männer die männlichen Rollen besetzen.

Aber wenn in westlichen Filmen zum großen Teil weiße Männer die Hauptrollen haben, dann ist es überraschend und es wird angeprangert, warum nicht diese oder jene Minderheitengruppe auch eine Hauptrolle hat.

[FlashX]

Ich finde das auch ätzend.

Bei Doctor Who ersetzt man nach über 50 Jahren plötzlich den Doctor durch eine Frau.
Bei James Bond diskutiert man nach über 50 Jahren ebenfalls über eine weibliche Bond.
Man hat Ghost Busters mit Frauen rebootet und der Film ging komplett in die Hose.

Ich verstehe nicht, warum man Rollen nicht direkt für Frauen schreiben kann. Ihnen eine eigene Identität geben. Männerollen auf Frauen umzuschreiben riecht fast schon wieder nach "Frauen können nur stark sein, wenn sie sich wie Männer verhalten"

Aber sowas betrifft nicht nur Frauenrollen, erwzungene Political Correctness muss in Filmen einfach nicht sein.

Im letzten Fantastic Four hat man auch einen "Quotenneger" (darf man den Begriff heutzutage noch ironisch verwenden?) gebraucht und dabei nicht bedacht, dass die weiße Protagonistin seine Schwester ist. Abgesehen davon, dass der Film wohl so oder so extrem scheiße war, ist das einfach nur peinlich.

[Tiha]

Ich mag die Panen Filme sehr gerne.

[El Pollo Diablo]

Jede Rolle auf Teufel komm raus umzuschreiben ist ein ziemlich unangenehmer Trend.
Es ist aber auch nicht so, dass man um jeden Preis an jedem Charakter festhalten muss. Ein gutes Beispiel dafür ist die großartige Serie "Battlestar Galactica". Die Serie lief ursprünglich 1978 und wurde 2004 neu gestartet. Eine der Hauptpersonen, Starbuck, war diesmal eine Frau. Anfangs stark angefeindet wurde die Schauspielerin später für ihre Leistung hoch gelobt. Zwischen dem alten und dem neuen Ghost Busters gibts einen Unterschied, der viel gravierender ist als das Geschlecht der Protagonisten: Der alte Film war gut, der neue Film ist schlecht.

[Lemimus]

So sehe ich das auch. Und man kann sich auch über den allerneuesten "Doktor" aus der gut 50 Jahre lang laufenden Serie "Doktor Who" streiten, der jetzt eine Frau ist. Ich glaube, das ist auch der Topic-Opener, meiner Meinung nach.

[Tim der Zauberer]

Bitte nicht. Hollywood soll nicht auch noch Animes zerstören.

Hab eigentlich gemeint, dass LittleRose sich vielleicht in anderen Genres umschauen sollte und nicht Hollywood.
Was dabei herauskommt, wenn die Kollegen Anime verfilmen, kann man aktuell bei der Netflixserie Death Note sehen...

[Millhi]

Bei Doctor Who ersetzt man nach über 50 Jahren plötzlich den Doctor durch eine Frau.

Das ist doch bei weitem nicht das erste Mal, dass ein Timelord bei der Regeneration das Geschlecht wechselt, warum ist das nur jetzt ein Problem?

[FlashX]

Das ist doch bei weitem nicht das erste Mal, dass ein Timelord bei der Regeneration das Geschlecht wechselt, warum ist das nur jetzt ein Problem?

Mein Problem ist, dass das mit der Regeneration des Doctors in eine Frau immer ein Running Gag war, insbesondere von 11. Ich erinnere an die Regeneration von 10 in 11, wo er erst Panik bekommt, dass er ein Mädchen ist und sich dann beschwert, dass er immer noch keine roten Haare hat. Dass aber genau jetzt während der Gender-Revolution angekündigt wird, dass der nächste Doctor weiblich wird (ohne rote Haare), macht mich dann doch etwas mulmig.

Missy war mir übrigens absolut unsympathisch. Ich fand ihren Charakter sehr nervig, da hätte ich lieber ganz auf den Master verzichtet.

[Cichorium Intybus]

Mich interessiert nur, wann die Rocky und Rambo Filme endlich mit weiblichen Darstellern besetzt werden.
Weiß da jemand was genaues? Werden sicher Topfilme.

[Cichorium Intybus]

Nun, Million Dollar Baby hat Hilary Swank nen Oscar eingebracht und das vollkommen zurecht. Von daher, sehr gerne.

Ja, eben.

[LittleRose]

Das ist nicht richtig.

Westliche Filme sind zum großen Teil mit weißen Männern besetzt, weil ... die Gesellschaft zum großen Teil weiße Männer als Bürger hat.

Wenn Du dir chinesische Filme anschaust, beschwerst Du dich sicherlich auch nicht, warum zum großen Teil nur chinesische Männer die Rollen besetzen und weiße Männer fehlen. Schaust Du nach Indien, wirst Du es nicht überraschend finden, dass in indischen Filmen besonders viele indische Männer die männlichen Rollen besetzen.

Aber wenn in westlichen Filmen zum großen Teil weiße Männer die Hauptrollen haben, dann ist es überraschend und es wird angeprangert, warum nicht diese oder jene Minderheitengruppe auch eine Hauptrolle hat.

Ich hatte das als Hinweis darauf reingeschrieben, dass ich um die andere Diskussion weiß. Nichts weiter.

[Rimfaxe96]

Tut mir leid, Rimfaxe96, aber damit haben sie schon längst angefangen.

Ich begrüße es, in Filmen und Serien mehr starke Frauen zu sehen. Was ich hasse ist, wenn althergebrachte männliche Charaktere plötzlich verweiblicht werden. Warum einen weiblichen James Bond? Warum nicht eine vollkommen neue Agentenreihe, in der von Anfang an eine Frau die Hauptperson ist? Warum uns Frauen schon wieder mit etwas Gebrauchtem abspeisen ein bewährtes und beliebtes Konzept völlig ummodeln und dabei die alten Fans vergraulen? Sind wir nicht gut genug für eigene Charaktere und neue Franchises?

Hach ja, Ghost in the Shell...

Es bräuchte nicht mal neue Franchises. Da Hollywood unbedingt alles weichkochen will - wieso nicht eine Realverfilmung von Kim Possible? Die Serie ist so amerikanisch, dass die nicht mal viel Fantasie benötigen. Oder anstatt ständig neue dämliche Resident Evil Filme zu machen, einfach nur einen Film von Ada Wong, auf irgendeiner von Wesker's Missionen - am besten á la Resident Evil 4. Und bitte mit einer Asiatin in der Hauptrolle, spätestens wenn man Die Geisha geguckt hat sollte man wissen, das nicht nur Weiße schauspielen können.

[Gleichgewicht]

Warum nicht Männerrollen mit Frauen besetzen? Darf auch gern umgeschrieben werden.

Zum Beispiel eine Borderlinerin mit Vaterproblemen, die in ihrem Wellness-Motel arme junge Männer umbringt
Oder eine sadistische Killerin, die in ihrem Keller unschuldige Studenten foltert
Eine Kannibalin aus der Forensik

Die Beispiele sind in total bescheiden ausgearbeitet, aber worauf ich hinaus will. Solange die neuen Frauenrollen Heldinnen sind ist alles in Ordnung. Emanzipierte Kriegerinnen. Frauen mit Humor, die dick sind und sich in ihrem Körper pudelwohl fühlen.

Aber wenn wir jetzt auch mal böse oder negative Rollen mit Frauen besetzen würden, wie würde man darauf reagieren?



Ich habe nichts gegen starke Frauenrollen. Aber sie müssen passen. Sich natürlich anfühlen. Mit einem realistischen Hintergrund ausgeleuchtet sein. Es gibt genug Filme und Serien, wo das passt. Das sind aber alles neue Werke, wo man sich sorgsam Gedanken über die Charakzerzeichnung gemacht hat. Mir ist es auch kackegal, ob in einer interessanten Serie ein Mann oder eine Frau die Hauptrolle spielt. Meinetwegen könnte es auch ein Furrie oder ein Transgender sein, wenn es nicht absurd ist. Weil es mich nicht interessiert. Das ist es doch, was Feministinnen und Genderrechtlerinnen wollen.



edit: Sehe jetzt gerade, dass der Thread von gestern ist. Huch, nur noch so wenih los hier? Ich scrolle immer duch die Threads auf Seite 1 wenn ich mich gerade langweile und achte nicht auf die Zeiten.

[Cichorium Intybus]

Schonmal "Der Teufel trägt Prada" gesehen? Top "negative" Frauenrolle.

[Aniron]

Das ist nicht richtig.

Westliche Filme sind zum großen Teil mit weißen Männern besetzt, weil ... die Gesellschaft zum großen Teil weiße Männer als Bürger hat.

Wenn Du dir chinesische Filme anschaust, beschwerst Du dich sicherlich auch nicht, warum zum großen Teil nur chinesische Männer die Rollen besetzen und weiße Männer fehlen. Schaust Du nach Indien, wirst Du es nicht überraschend finden, dass in indischen Filmen besonders viele indische Männer die männlichen Rollen besetzen.

Aber wenn in westlichen Filmen zum großen Teil weiße Männer die Hauptrollen haben, dann ist es überraschend und es wird angeprangert, warum nicht diese oder jene Minderheitengruppe auch eine Hauptrolle hat.

Doch, doch, das ist schon richtig. Es gibt Rollen, die mit weißen Schauspielern besetzt wurden, die dem Typ westeuropäisch/us-amerikanisch entsprachen, aber deren ursprüngliche Rollen nicht derartig angelegt waren. Tu nicht so, als hättest du noch nie etwas vom dem Thema White Washing gehört. Das Beispiel "Ghost In The Shell" wurde hier schon genannt, ein weiteres Beispiel ist der Film "Die Legende von Aang". Dort wurden nicht nur weiße Schauspieler für klare "nicht-weiße" Rollen eingesetzt, sondern der in der Vorlage sehr weiße Gegenspieler des Helden mit einem Inder besetzt! Das hat für große Furore gesorgt und das zurecht.
Im Film "Die Geisha" nach der Romanvorlage von Arthur Golden wird die Hauptrolle von einer Chinesin gespielt, was große Kritik hervorgerufen hat, schließlich geht es um eine Japanerin und japanische Kultur. Die ursprünglich angedachte Schauspielerlin, eine andere Chinesin, hat die Rolle übrigens wegen dem schweren kulturellen Erbe abgelehnt.
Das sind Methoden, die hinterfragt werden müssen, die eindeutig existieren und die man nicht einfach wegwischen kann mit: Aber das Zielpublikum ist nunmal weiß! (Was schon eine sehr eindimensionale Ansicht ist, aber das ist nicht das Thema dieses Threads.)

[Balvenie]

Von mir aus sollen 90% der Schauspieler in Hollywood aus Frauen bestehen, sofern sie mich dann unterhalten, aber sie habens halt einfach nicht drauf. Ausser für Nacktszenen oder schlechte Beziehungen (Star Wars 2-3) werden die halt nicht "gebraucht".

Bitte was?!?

Gibt natürlich einige sehr gute Weibliche Schauspielerinnen, aber sie sind mMn. zahlenmäßig den Männern deutlich unterlegen. Und das hat weder was mit Feminismus,Gleichberechtigung oder sonstwas zu tun. Wenn das Talent oder können nicht da ist, dann ist das halt so.

Das liegt m. E. viel eher an den schwachen Rollen, die Frauen bekommen. Wird eine Rolle gut geschrieben, dann gibt es auch genügend gute Schauspielerinnen, die diese Rolle auch hervorragend spielen können.

.Ein gutes Beispiel dafür ist die großartige Serie "Battlestar Galactica". Die Serie lief ursprünglich 1978 und wurde 2004 neu gestartet. Eine der Hauptpersonen, Starbuck, war diesmal eine Frau. Anfangs stark angefeindet wurde die Schauspielerin später für ihre Leistung hoch gelobt...

Gutes Beispiel! Katee Sackhoff spielte nicht einfach die Rolle eines Mannes in weiblicher Besetzung. Sie spielte eine Frau, die sich mit "typisch" männlichem Gehabe (Zigarre rauchen, pöbeln, prügeln, saufen, pokern....) eine Mauer aufgebaut hat, um ihre tiefen psychologischen Probleme zu verstecken (vor allem vor sich selbst). Im Laufe der Serie wird diese Mauer immer bröckliger und durchscheinender, ohne dass sie sich wirklich komplett daraus befreien kann. Eine großartige schauspielerische Leistung.

Um noch mal auf Hookinsu zurückzukommen: in der gleichen Serie findet man eine weitere wirklich gut geschriebene weibliche Rolle. Mary McDonnell spielt die Präsidentin Laura Roslin schlichtweg beeindruckend. Erst wenn Drehbuchschreiber gute Rollen liefern, können Frauen auch gute schauspielerische Leistungen bringen. Aber von vornherein zu behaupten, weibliche Darsteller würden es nicht bringen, ist schlichtweg ignorant.

[Cichorium Intybus]

Ich sollte mir BG offenbar doch mal anschauen ... scheint ja wirklich ne gute Serie (gewesen) zu sein.

[Balvenie]

Ich sollte mir GB offenbar doch mal anschauen ... scheint ja wirklich ne gute Serie (gewesen) zu sein.

Wenn man sich durch die ersten Folgen hangelt, in denen es noch von Stereotypen wimmelt, wird man mit einer der besten Serien ever belohnt, die Reihenweise wundervolle Schauspieler (und Schauspielerinnen ) in sehr komplexen Rollen mit viel Charakterentwicklung beherbergt.

[smiloDon]

Ich sollte mir GB offenbar doch mal anschauen ... scheint ja wirklich ne gute Serie (gewesen) zu sein.

Auf jeden Fall!
Und mich würde dann auch Deine Meinung zu dem Ende interessieren.