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    Burgherrin Avatar von Olivia Rabenweil
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
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    Der Schmerz traf Olivia heftig. Er zog sich durch ihren ganzen Körper, brachte die Adern zum Brennen und hätte sie nicht bereits im kalten Wasser gekniet, dann wäre sie darin zusammen gebrochen.
    Sie wollte schreien aber schlimmer noch als der Schmerz war das verkrampfen Ihres Körpers. Sie hatte keine Kontrolle mehr über ihn. Dieser Umstand jagte ihr weit mehr Angst ein, als all die Hilflosigkeit in den Kerkern Thorniaras oder das Ausgeliefert sein an die Innosler.
    Ohne dass sie sich dagegen wehren konnte, kippte sie langsam um. Ihr Kopf tauchte unter Wasser, es war ihr nicht einmal möglich den Mund zu schließen. Ihr Körper zuckte immer noch, als Wasser in ihren Mund strömte. Ihr Herz raste, als wolle es den Brustkorb sprengen. Dann krampfte es und setze einen Moment aus. Olivia wurde schwarz vor Augen.
    Genau so plötzlich wie der Schmerz kam, verschwand er auch wieder. Olivia schrie unter Wasser, doch nur Blasen, der letzte Rest ihrer Luft entwich aus den Lungen.
    Sie stieß sich vom Grund ab und durchbrach die Wasseroberfläche.
    Olivia riss frische Luft in ihre Lungen, nur um sie sofort mit einem Schwall Wasser wieder auszuhusten.
    Ihr war schwindelig und sie fühlte sich der Ohnmacht nahe. Sie hatte Schmerzen erwartet, doch diese waren weitaus stärker als sie sich je hätte vorstellen können.
    Keuchend und hustend richtete sie sich wieder auf. Tränen mischten sich mit dem Seewasser auf ihrem Gesicht.
    Olivia sammelte sich. Ihr Verstand wurde nur langsam wieder klar. Der Priester schleuderte ihr wieder seine fanatischen Worte an den Kopf. Olivia nahm nur die Hälfte davon wahr.
    Olivia sah sich nach Redlef um. Dieser Mistkerl war immer noch mit seinem Gaul beschäftigt. Er sah kurz zu ihr herüber, wandte sich aber ab, als er ihres Blickes gewahr wurde und zog dann den Sattel von seinem Pferd herunter.
    Sie wandte sich wieder dem Priester zu.
    Sie setzte zu sprechen an. Das Wort blieb ihr im Halse stecken. Sie würgte, atmete tief durch und setzte erneut an. »Was für abscheuliche Gaben? Solche, wie die mit denen Ihr mich gerade foltert?« Olivia versuchte sich zu erheben, doch ihre Beine versagten ihr den Dienst. Sie unternahm einen zweiten Versuch, der ebenfalls scheiterte. »Nur einer ist hier abscheulich und das seid Ihr. Ich bin freigesprochen worden. Ich darf gehen, ich habe lange genug gelitten und im Kerker gesessen. Lasst mich in Ruhe! Ich habe nichts geta…. aaaaaah!«
    Erneut traf ein Netz aus feinen, zuckenden Blitzen die Wasseroberfläche. Wieder wurde Olivias Körper von Krämpfen und Schmerzen gerüttelt.
    Als Olivia wieder aus dem Wasser auftauchte und sich die brennenden Lungen leergehustet hatte. Fasste sie sich. Dieses Mal hatte sie sich schneller wieder im Griff.
    Sie keuchte und fixierte ihren Blick wieder auf den Priester. »Jaja«, kam sie dem Alten zuvor, als er ihr wieder erzählen wollte, sie solle endlich gestehen. »Ihr wollt wissen ob ich Beliar meine Seele verkauft habe?« Sie schüttelte den Kopf. Aus dem Augenwinkel, sah sie, das Cast sich nährte. Inzwischen schien er sich wohl doch Sorgen zu machen. Dies war zu mindestens Ihre Hoffnung, da er sich nährte, dieses Schreiben vom Boden aufhob und wegsteckte. Dabei ließ er sie nicht aus den Augen. Dennoch hielt er sich vornehm im Hintergrund und beobachtete.
    Olivia schüttelte den Kopf und blickte dann wieder zu dem Magier. »Wie ihr sicherlich wisst, bin ich aus Varant. Seit je her glauben die Söhne und Töchter der Wüste an den Dunklen. Wessen Haut unter der sengenden Sonne der Wüste brennt, wessen Kehlen nach wenigen Schritten im Licht des Tages ausdörren und wie Staub werden, wer in größter Hitze den Schatten sucht und sehnsüchtig die Nacht erwartet, der erkennt auch, dass der Tod unser ständiger und treuster Begleiter ist. Wie alle werden früher oder später vor ihn treten. Wir können unsere Seelen nicht an Beliar verkaufen oder ihm unseren Geist widmen oder ihm unsere Körper hingeben, da wir ihm von Geburt an mit Haut und Haar gehören!« Olivia sah den Priester erst an. Sie meinte jedes Wort, wie sie es gesagt hatte. Es war ein Luxus in den schattigen Wäldern oder den ertragreichen Feldern, nah an den reichen Flüssen Myrtanas zu leben. Die Bewohner der Wüste kannten die dunkle Wahrheit des Lebens. »Die Menschen werden von Innos verlassen, in dem Moment, in dem die Schöpfung abgeschlossen ist. Danach bürgt er ihnen das Leben auf, mit all seinen unsinnigen Doktrinen, Qualen und Hürden. Euer ganzes Leben flieht ihr vor dem Tod, fürchtet ihn, fürchtet die Nacht. Doch das ist Unsinn! Wie Wahnsinnig ist denn das? Ihr fürchtet die nach? Sie schenkt Ruhe und Erholung, ein Geschenk des Herren! Und Ihr fürchtet sie!« Olivia brüllte erzürnt die letzten Worte. Diese Männer waren vollkommen verrückt!
    Olivia kämpfte sich hoch. »Beilar gibt den Menschen Freiheit. Im Leben wie im Geiste! Doch ihr seht es nicht! Ihr tretet das Geschenk, welches Euch dargeboten wird mit Füßen.«

    Olivia keuchte. Sie zitterte am ganzen Körper. Von Beliar zu sprechen, hatte ihr für einen kurzen Moment neue Kraft geschenkt. Doch nun war sie am Ende. Die Lieder flatterten und sie schaffte es kaum noch einen klaren Blick zu behalten.
    Blad hatte sie ihre Grenze erreich. Da blieb nun nur noch zu hoffen, dass ihr Plan dann aufgehen würde und Redlef sein Wort gegenüber seines Ordens und Gottes halten würde. Sie wollte endlich heim.
    »Hier findet ihr keine weiteren Antworten. Ich bin nicht in der Lage, in die magischen Ströme der Welt einzugreifen. Lasst mich in Ruhe...«
    Olivia ließ den Kopf sinken. Ihre Magie war nach der Haftentlassung nicht zurückgekehrt. Immernoch brannten die Blitze das Feuermagiers in ihrem Körper. Auf den selben Wegen auf denen früher ihre Magie sie durchströmt hatte.

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    Schwertmeister Avatar von Redlef
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    Die Sonne was schon einige Zeit hinter den Bergen verschwunden und Dunkelheit legte sich über den See an den Ruinen Setarrifs.
    Redlef hatte Möhre unweit des Ufers in eine kleine Senke geführt und dort an ein kleinen, krüppeligen Baum gebunden, Feuerholz gesammelt und in dem kleinem Eisentopf, den er im Gepäck mitführte, Wasser aufgesetzt. Nachdem er dem Hengst den Sattelgurt gelöst hatte, warf er erneut ein Blick zu Olivia herüber. Die Worte der Magier drangen nur fetzenhaft zu ihm herüber. Doch er verstand, dass es sich darum drehte, ob die Rabenweiltochter der Magie mächtig war oder nicht.
    Red überlegte. Hatte er sie zaubern sehen? Er meinte sich an einen Flammenzauber zu entsinnen, der vor langer Zeit ein Lagerfeuer entfacht hatte. Doch da er zu dem Zeitpunkt gefesselt auf dem Boden gelegen hatte und versuchte, sich Exitus Fängen zu entziehen, war seine Erinnerung an kleine Details wie das Entzünden eines Lagerfeuers doch etwas getrübt.
    In der näheren Umgebung sammelte Red noch mehr Feuerholz. Sie würden es für den weiteren Abend gut brauchen können.
    Weitere Schreie, dann ein Gurgeln. In Redlefs Ohren hörte sich das nicht gut an. Dass Olivia Schmerzen litt, störte ihn nicht, doch dass wie Widerstand rapide schwächer wurde, alarmierte ihn.
    Mit dem Arm voll Feuerholz nährte er sich wie beiläufig der Szenerie. Hier und da hob er noch einen geeigneten Ast auf, während er näher kam und machte sich ein genaueres Bild von dem Feuermagier.
    Sein Blick war immer noch starr, sein Körper gespannt wie der einer zum Sprung bereiten Raubkatze. Augenscheinlich erkannte er nicht, wie sehr er Olivia bereits zugesetzt hatte. Oder er wollte es nicht erkennen.
    Gefasst und erst sprach die junge Frau über den Tod. Ein angemessenes Gespräch, wenn man die Figur betrachtete, die diese Worte sprach. Olivias Körper war ausgedörrt. Nun da sie mit dem von Wasser vollgesogenen Stofffetzen, den sie Kleindung nennen musste, im See hockte, war der schlechte Zustand ihres Körper noch deutlicher zu erkennen. Ihr einst volles, schwarzes Haar klebte ihr dünn geworden und strähnig im Gesicht, das einst recht hübsche Gesicht war eingefallen und bleich, die Lippen blaugefroren vom kalten Wasser. Ihre Augenhöhlen erinnerten mehr an dunkle Krater als an die rehhaften Augen, die sie einst besessen hatte. Durch den dünnen Stoff, waren die Knochen zu sehen, die aus ihrem Körper herausragten und von nicht mehr als einer trockenen, papierartigen Haut überspannt waren.
    Er hatte sie als Vogelscheune beschrieben, als sie am Morgen zu ihm kam und sie aufbrachen, doch nun im fast gänzlich verschwundenen Licht der Dämmerung betrachtet, war dies ein Kompliment gewesen.
    Redlef warf Meister Vicktar einen Blick zu. Er raste vor Zorn. Verständlich, wenn man sich die Worte anhörte, die er sich gefallen lassen musste.
    Redlef kam zu dem Schluss, dass alle diese verfluchten Schwarzmagier gleich waren. Sie litten alle gänzlich an Realitätsverlust.
    Innos verlässt seine Schöpfung nach der Geburt? Beliar, als der Tod, ist der Menschen ständiger Begleiter? Er schenkt ihnen Freiheit?
    Dieses Mädchen war vollkommen, fast schon mitleiderregend fehlgeleitet!
    Beliar war der Schöpfer der Orks und Redlef hatte lange genug gegen sie gekämpft, viele gute Kameraden unter Orkwaffen fallen sehen, dass er genau wusste, was Beliar für die Menschen bedeutete! Er war ein Fluch, die Geißel der Menschheit, der mit seinen Kreaturen, diesen vermaledeiten Orks nichts als Leid und Chaos brachte. Von Freiheit konnte da wohl keine Rede sein!
    Redlef wusste zugegebener Maßen nicht viel über die Götter, doch in einem Punkt war er sich sicher. In der ganzen Finsternis des Lebens und im dunklen Chaos des Seins, war Innos ihnen allen ein Licht, welches den sicheren Weg wies und ein wahrlich ständiger Begleiter war, auf den man sich verlassen konnte. Sein Schein berührte sogar diejenigen, die nicht fest im Glauben waren. Er reichte ihnen eine Hand, die sie zurück auf den erleuchteten Pfad führen mochte. Sogar so jemanden wie ihn!?
    Geändert von Redlef (24.10.2019 um 21:52 Uhr)

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    Kämpfer Avatar von Vicktar
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    Am Seeufer

    Ein grimmiges Lächeln schnitt sich in die vom Hass zu einer Fratze entstellten Züge des alten Mannes. Endlich zeigte der Dämon sein wahres Gesicht, endlich offenbarte diese verlorene Kreatur, wie vergiftet ihr schmutziger kleiner Verstand bereits war von den absurden Irrlehren des Dunklen! Diesem... Ding!... war nicht mehr zu helfen. Vicktar konnte hier nur eines tun: ihre Seele im Feuer aus dem sündigen Fleisch schälen und sie der Gnade Innos' übergeben, auf dass er die Sünde aus ihr heraus brannte, die vergessen hatte, wer ihr Schöpfer war.
    "Du armselige Kreatur. Wie tief doch die Irrlehre in deinem kümmerlichen Verstand verankert ist - dir ist in diesem Leben nicht mehr zu helfen", murmelte er und bleckte die Zähne im vermeintlichen Triumph. Er hatte Recht damit behalten, nicht auf das vorschnelle Urteil der Herrin zu vertrauen. Er würde ihrem Urteil nie wieder vertrauen, ohne es zu hinterfragen. Sie war verweichlicht, hatte den Kontakt zu den Gefahren der harten Realität verloren und sich in Philosophie und falscher Toleranz verloren. Vielleicht war es ein Gutes für Thorniara und seine Bürger, dass sie die Insel gen Festland verlassen hatte.
    Sein Entschluss stand fest, Vicktar würde Olivia von Rabenweil aus dieser Welt entfernen. Doch da war immer noch Herr Casts Verpflichtung, und die Art und Weise, wie der Streiter unauffällig näher trat und die Szenerie beobachtete, schien nicht darauf hinzudeuten, dass er bereit war, die Konsequenzen folgerichtigen Handelns auf sich nehmen zu wollen. Sollte der Feuermagier es gestatten und die Hexe zu ihrer Heimstatt begleiten, um sie dort den Flammen zu übergeben? Es hätte den Vorteil, dass er gleich den ganzen Hort der dämonischen Brut vernichten konnte. Er wollte ein Gottesurteil entscheiden lassen, ob er sie gleich hinrichtete oder erst am Ziel ihrer Reise. Doch zuvor wollte er noch etwas von ihr wissen.


    "Ist es nicht befreiend, endlich die Wahrheit sagen zu dürfen? Nach all der Zeit musst du dich nicht mehr verstecken!", zischte ein Flüstern durch die Luft, das sich erst direkt am Ohr der Hexe zu Worten formte. Vicktar hatte sich leicht abgewandt, scheinbar in Rage ob des Geständnisses der Befragten, doch er wandte die Macht der Stimme an, ließ seine Worte verzerrt und verführerisch klingend in ihren Verstand dringen. Sie war geschwächt und musste sich nach Erholung sehnen, körperlich wie geistig. Vielleicht erlag sie dem Anreiz, wenn eine freundliche Stimme ihr gut zuredete.
    "Erzähl ihm alles! Sie haben es verdient, alles, was ihnen geschehen ist! Und lass sie wissen, dass du nicht die Einzige bist!"
    Ein Moment der Stille kehrte ein. Ein kalter Wind zog von den Bergen herab und kühlte die Luft in der Abenddämmerung merklich ab. Langsam blickte Vicktar wieder zu Olivia herüber und sprach wieder offen zu ihr, ohne die Macht der Stimme.
    "Ich will, dass du mir Namen nennst. Verrate mir die Namen aller auf dieser Insel, die deinem schändlichen Glauben angehören, und verrate mir, wo sie sich verstecken! Dann... wird es schnell gehen, und dein Leiden ist bald vorüber."
    Während er auf ihre Antwort wartete, sammelte er seine verbleibenden Magiereserven, um einen besonders kraftvollen Kugelblitz direkt auf den durchnässten Leib der Ketzerin zu schleudern, sobald er seine Antworten hatte. Wenn sie ins Wasser stürzte und ertrank, war es Innos' Wille, dass sie sofort starb. Wenn sie jedoch wider Erwarten widerstehen sollte, musste es der Wille seines Gottes sein, ihr einen kleinen Aufschub zu gewähren...

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    Burgherrin Avatar von Olivia Rabenweil
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    Olivia Rabenweil ist offline
    Ist es nicht befreiend, endlich die Wahrheit sagen zu dürfen? Nach all der Zeit musst du dich nicht mehr verstecken!
    Als sich diese Worte in Olivias Ohr bildeten, war es, als lege sich ein warmer Hauch um ihren Geist. Diese Wärme berührte auf eine ungekannte weise ihr Innerstes, lies Hoffnung auf Erlösung in ihrem Herzen aufkeimen. Ja sie wollte reden, wollte all die Sünden, die ihr Gemüht seit Jahren bedrückten offenlegen, nicht mehr allein die schwere Last tragen.
    Diese Worte hatten an einem Knoten gerüttelt, der sich so tief in ihr Sein gelegt hatte, dass sie ihn vergessen hatte. Doch er war all die Jahre dort gewesen, hatte sie all das viele Leid tränenlos hinnehmen lassen, ihre Empathie getötet und sich als dunkler Schatten auf ihr Glück gelegt.
    Ja sie wollte reden, sie wollte alles loslassen, es offenlegen und besonders diesen hier anwesenden Männern berichten, was ihr und dadurch auch den Menschen in Thorniara durch ihr Wirken Schlimmes wiederfahren war.
    Als Heißer Klos würgte sich all Ihre Schuld die Kehle hinauf. Wie stinkender Teer bildete sie auf ihrer Zunge Worte, die schließlich von ihren Lippen nicht mehr zurückgehalten werden konnten und aus ihr herausbrachen, um sich dem Priester vor die Füße zu ergießen.
    »Noxus«, ganz unvermittelt war dies der erste Name, der aus ihrem Mund troff. Die schmerzhafteste Schuld, die sie mit sich trug. »Noxus, er starb im Feueratem des Drachen, an dem Tag, als auch das Weissauge starb. Es ist meine Schuld!«, Olivias Worte waren laut und klar, nur wenig betrübt von der von Schuld zugeschnürten Kehle, doch Tränen begleiteten sie nicht. Sie hatte bereits alle nötigen Tränen geweint. Es würde ihre Schuld nicht mindern.
    Der Drang sich freizusprechen überwog den Drang sich in Selbstmitleid zu ertränken.
    »Er wollte nie dorthin, hatte andere Pläne, doch ich bestand darauf. Hatte ich doch den aberwitzigen Plan, mit dem Drachen einen Pakt eingehen zu können. Ihn vor dem Bündnis der Magier der anderen drei Schulen warnen und dadurch auf meine Seite ziehen zu können. Doch das Ganze ging schrecklich schief und Noxus hat dafür den Preis zahlen müssen!« Bisher hatte sie es sich nie eingestanden, doch genau zu war es gewesen. Sie war Schuld an dem Tod des Mannes, der auf eine krude und kaputte Art ihr verbunden war, wie kein zweiter. »Er hat zu mir gestanden, und ich habe ihm leichtsinnig geopfert. Für Nichts…«
    Ihr Kopf sank hinab auf ihre Brust. Das schwindende Licht, hatte das Wasser des Sees tintenschwarz gefärbt. Mit einem aufkommenden Wind aus den Bergen wurde es kälter. Doch der brennedne Klos in ihrem verschlossenden Innersten hielt sie warm. Weitere Worte, von Schuld getrieben, siegen ihre Kehle hinauf. Sie war noch lange nicht fertig.
    »Meister Esteban. Er ist mein Lehrer, brachte mit Geduld und Sorgfalt alles bei, doch ich war undankbar. Häufig zu eilig und habe wohl die tiefere Weisheit seiner Worte nie so richtig verstanden. Dennoch preschte ich vorwärts und wurde übermütig. Hielt ich mich doch für besser, als mein Meister. Ich zog aus, um meine Ausbildung selbst in die Hand zu nehmen. Alles endete im Chaos! Am Ende strandete ich in Thorniara, wo wie eine Ratte in der Gosse lebte, meine mickrigen Kräfte dazu nutzte unglückliche Stadtwachen zu töten, um unentdeckt zu bleiben. Ich kann nur schätzen, wie oft ich meinen Meister und das Kastell mit meiner Unbedarftheit enttäuscht habe. All die Schwüre, die ich beim Eintreten in die ehrwürdigen Mauern leistete sind gebrochen oder vergessen«, Olivias Blick wurde starr. Sie war so dumm und schwach. Dennoch hatte sie Beliar nie ganz verstoßen, bisher hatte sie immer noch das Kastell mit seinem unermesslichen Wissensschatz beteten dürfen. Hatten ihr die ehrwürdigen Mauern ein sicheres Zuhause geboten. In ihr brannte der Wunsch heißer denn je, dorthin zurück zu kehren.
    »Das Kastell, dort wohnen alle Brüder und Schwestern die ich kenne. Die magischen Mauern bietet Jedem, der die Regeln des Vabun respektiert und ein kleines Opfer da bringt, Schutz, Obdach, Verpflegung jedweder Art, die man sich nur vorstellen kann. Es ist uns Laboratorium, Lehr- und Lernstube, Heimat und ein Quell unerschöpflichen Wissens. Die Bibliothek ist einzigartig in dieser Welt. Jedes Buch, welches je geschrieben wurde, werdet Ihr dort finden. Es gibt eine Geheimnisse dort und gleichzeitig tausende zu ergründen.«
    Ein zartes Lächeln schlich sich auf ihr Gesicht. Sie musste an die gute Zeit denken, die sie dort verlebt hatte. »Hirni, sein richtiger Name ist Janos, ist ebenfalls einer meiner Brüder im Geiste. Wir haben ab und zu ein paar Untersuchungen zusammen durchgeführt. Unter anderem an einem armen Kerl, der uns unter die Finger kam, als wir Experimente mit Sumpfkraut durchführten. Ich hatte bis dato dieses Zeug nie angerührt, doch an dem Tag ergriff es mich mit ganzer Kraft. Dieser arme Mann musste darunter leiden. Im Kastell ist es jedem, auch den dort wohnenden Magiern, untersagt, anderen denkenden Wesen einen Schaden zuzufügen. Die Dämonen, die dort für die Ordnung und Sicherheit aller Bewohner sorgen verhindern es. Wir haben den Fremden nicht verletzt, doch viel fehlte auch nicht. Ich bedaure es, es wäre sicherlich viel schöner gewesen, bei einem guten Essen, einfach nur mit ihm zu reden, mehr über ihn und seine Andersartigkeit zu erfahren.«
    Olivias Herz schlug mit jeder Beichte schneller. Immer mehr alte Geschichten drückten sich aus ihrem Brustkorb nach oben.
    »Da sind noch weitere Bewohner im Kastell. Elvardo, ein Mann in meinem Alter, mit dem ich gemeinsam dort ankam. Ich habe ihn lange nicht mehr gesehen und weiß nicht, was aus ihm wurde.
    Des Weiteren sind dort noch Meister Ceron und Meister Narzuhl. Beide sind mächtige Magier, doch ich hatte nie viel Kontakt mit ihnen. Azshera, eine hübsche junge Frau war vor den Fall Setarrif Botschafterin dort. Auch von Ihr weiß ich nicht, was aus ihr geworden ist. Vielleicht verbrannte sie, wie so viele andere während des Angriffs auf Setarrif.
    Meister olierie und Nicolei sind beide sehr nette Männer. Sie haben mich damals gut aufgenommen, haben sich um mich gekümmert und mit damals erklärt wie man sich im Kastell zu verhalten hat. olirie hat einen wunderbaren Geschmack, wenn es ums Essen geht. Wir haben tolle kulinarische Reisen unternommen, doch wenn man sein Labor betritt, dann kann es einen schon etwas gruseln. Er untersucht in allen Fassetten den menschlichen Körper.
    Mit Nicolei habe ich Argaan bereist. Auch er ist mit als angenehmer Zeitgenosse in Erinnerung. Nur einmal ist er beinahe ausgerastet und zwar in der Gegenwart eines Priesters. Lopadas war sein Name.«
    Dann schwieg Olivia eine Zeitlang. Sie hob den Blick, den sie bisher immer auf die Wasseroberfläche gerichtet hatte. Aus ihr war alles herausgesprudelt, was der Priester von ihr wissen wollte. Nur noch zwei Namen fehlten auf ihrer Liste.
    Sie waren mit den allerschlimmsten Erinnerungen verknüpft. Sie brannten seit ihren ersten Worten wie flüssiges Eisen unter ihrem Herzen. Doch diesen glühenden Klumpen hinauf zu bringen und auszusprechen kostete sie mehr Kraft, als sie dachte vorbringen zu können.
    Dieser Feuermagier forderte sie auf fortzufahren. Olivia schwieg. Immer noch kämpfte sie mit ihren Erinnerungen. Erneut hörte sie die Stimme des Magiers. Er wurde lauter, gab sich seiner Wut hin. Olivia wollte ihm antworten, doch sie schaffte es nicht. Ihr Hals hatte sich nun doch zugeschnürt und wollte keinen Laut mehr entfliehen lassen.
    Mit halb geschlossenen Augen beobachtete sie Redlef Cast, der inzwischen neben diesem Vicktar angekommen war. Sein Arm war voller Feuerholz. Er versuchte einen unbeteiligten Eindruck zu machen, doch Olivia entging nicht, dass er auch hin und wieder besorgte Blicke in Richtung des Priesters warf.
    Sie schwieg, bis erneut der Magier seinen Zauber auf das Wasser warf und Ihr Körper zuckte, krampfte und unsägliche Schmerzen litt.
    Olivia schrie. Ihre gequälten Laute hallten von den Bergflanken wieder. Röchelnd versank sie im Wasser, als die Krämpfe nachließen.
    Geändert von Olivia Rabenweil (30.10.2019 um 17:10 Uhr)

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    Schwertmeister Avatar von Redlef
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Redlef ist offline
    Aus Olivia sprudelten die Worte nur so heraus. Redlef war überrascht und schockiert was sie alles zu erzählen hatte. Gleich ihr erster Name war Noxus. Nun es war klar gewesen, dass es sich bei ihm um einen Schwarzmagier handelte, doch das er tot war erfreute und betrübte ihn zugleich. Redlef hätte ihn gern persönlich einer gerechten Strafe zugeführt, nachdem er ihn selbst vorher noch ein paar Tage für sich alleine hatte. Durch Noxus hatte er viel Schlimmes durchmachen müssen, er war der Grund fü seinen rapiden abstieg, dass er sich heute am Fuße der Befehlskette wiederfand. Ihm war klar, dass Rache sinnlos war und keines seiner Probleme lösen würde, doch sie tat gut, besonders bei so einem wahnsinnigen Spinner wie Noxus, der sich nie durch etwas hatte einschüchtern lassen, außer durch die Androhung, ihm irreparable Schäden zuzufügen. Dieser Gesichtsausdruck und das Aufflackern von Angst waren damals das aufstoßen eines Tores gewesen, welches er durch das Eingreifens des Ordens, niemals hatte durchschreiten können.
    Nun war die Chance vergangen.
    Den Namen ihres Lehrmeisters kannte er bereits. Er hatte ihn bei der Zusammenkunft der Magier zur Beseitigung des Drachenproblems getroffen. Doch der Rest, der zahlreicher war als angenommen, war ihm unbekannt.
    Dann versiegte der Fluss an Informationen von Rabenweil. Sie schwieg. Ein-zwei Mal setzte sie noch zu sprechen an, doch es schien ihr nicht gelingen zu wollen.
    Meister Vicktar hatte schließlich keine Geduld mehr mit ihr. Er war einen weiteren Zauber nach Olivia und sie sank zusammen.
    »Das reicht!« Red ließ den Stapel Holz fallen und trat an Vicktar heran. Nur einen einzigen kräftigen Ast behielt er in der Hand. Man konnte nie wissen. Er legte Vicktar bestimmt die Hand auf die Schulter, zog ihn zurück und fing sich einen bösartigen Blick. Es schien einen Moment zu dauern, bis er realisierte, dass Redlef nicht sein Feind war.
    Der Magier ließ ihn wiederwillig gewähren. Er verlor noch ein paar Worte darüber, dass das Leben der Hexe nun in Innos Hand lag – liegen musste. Gefesselt, entkräftet und vor allem bewusstlos gefoltert, konnte Innos gar nichts mehr richten, um über ihr Leben zu entscheiden. Auch diese Hexe hatte eine gerechte Verhandlung verdient. Unter Berücksichtigung der neuen Beweise war die Chance auf ein vernünftiges Urteil nun weitaus besser.
    Den Widerworten zum Trotz, setzte sich Red in Bewegung und stieg ins Wasser. Der See wurde aus Gebirgsbächen gespeist und war dem entsprechend kalt. Olivia musste inzwischen halb erfroren sein.
    Er hob Ihren Körper aus dem See und trug sie schweigend, mit dem Magier auf den Fersen zurück zum Lager. Dort legte er Olivia nieder, zog Ihr das durchnässte Kleid vom Körper und wickelte sie in seinen Hasenfellmantel.
    Seine Hochwürden ließ er dabei keinen Moment aus den Augen. Er Alte war immer noch in Rage und für Red blieb er schwer einzuschätzen.
    Als er Olivia den Umständen entsprechend gut versorgt hatte, wandte er sich dem Priester zu. »Dahinten liegt noch Feuerholz, wir werden es holen, gemeinsam.« Seine Stimme ließ keine Wiederrede zu. »Ich möchte nicht, dass ihr mit der Frau alleine bleibt.«
    Gerade legte er seine Hand an Vicktars Arm, um ihn fortzuführen, da regte sich etwas unter dem Fell.
    Verwundert drehte sich Red um.
    »Ich war noch nicht fertig…« Olivias leises Stimmchen ging beinahe in der schwachen Uferbrandung unter. »Eines will ich noch sagen.« Ihr Blick traf ihn und Redlef zog überrascht die Augenbrauen hoch.
    »Peer…« Red sah einen Schmerz in ihren Augen, den er von einer Frau wie ihr nicht erwartet hatte. Er war echt und so wie sie den Namen sprach, war ihm sofort klar von wem sie sprach.
    »Was ist mit ihm? Peer ist tot!«
    »Ich weiß, auch daran bin ich schuld. Peer musste meinetwegen sterben.«
    Unerwarteter Zorn stieg in Redlef auf. Seine Hand ballte sich zur Faust. »Ihr habt ihn getötet…« So lange schon suchte er nach dem Mörder seines alten Freundes. Doch es hatte nie Spuren gegeben. Kein Hinweis darauf, was mit ihm geschehen war, wer diesen liebenswerten, harmlosen, innosgefälligen und stehst hilfsbereiten Mann zu Tode gefoltert hatte. Doch jetzt war es raus, dieses Biest war es: Sie, der Peer sein Haus als ihr Haus angeboten hatte. Nun bereute er den Priester gerade eben noch aufgehalten zu haben!
    »Ihr?«
    »Nein, bitte, hört mich an: Die ganze Geschichte«
    Es fiel Red schwer dem zuzustimmen, doch er nickte.
    Olivia fuhr fort, leise, doch trotz einer vorher nicht dagewesenen Tränenschwere, klar.
    »Ich kam vor vielen Jahren mit zwei Männern des Zirkels nach Thorniara. Wir versuchten über die Kontakte meines Vaters ein Schiff nach Varant zu bekommen. Doch einer der Männer, Ardescion ist sein Name, erkannte, dass meine Mutter, trotz der religiösen Strenge meines Vaters, ihr Heil im Glauben an Innos suchte. Sie war schwer krank und versuchte im Gott ihrer Vorväter Erleichterung auf dem Weg ihres Leidens zu finden.
    Meister Ardescion, konnte diesen Frevel an Beliar nicht hinnehmen. Er ist ein sehr gefährlicher Mann. Die Luft in seiner Gegenwart scheint kälter zu werden, jedes Glück stirbt im Herzen, wenn er einen seiner stechenden Blicke auf einen wirft. Er verkörpert die Finsternis wie kein anderer Magier, der mir je begegnete.
    Er und der Mann der ihm ergeben war wie ein Hund brachen in das Schlafgemach meiner Mutter ein. Sie war wirr, rief Innos an und brachte das Gemüt dieses Magiers in Wallung. Er beschloss, dass sie auf der Stelle von Ihrem Irrglauben erlöst werden musste. Sein Diener hielt meine arme, kranke Mutter fest… drückte sie in die Kissen und…« Olivias Stimme brach.
    Redlef sah noch keinen Zusammenhang mit dem Mord an Peer. Also setzte er nach. Er hockte sich vor ihr Lager, drückte ihre Schulter. »Was dann? Noch hat das nichts mit Peer zu tun.«
    Olivia schluckte, dann fuhr sie fort. Tränen standen in ihren Augen. »Er drückte mir ein Messer in die Hand. Sie zwangen mich meine eigene Mutter zu ermorden. Ich stach die Klinge direkt in ihr Herz. Ich spüre heute noch das Zucken des Griffes in meiner Hand, als ihr Herz die letzten Schläge tat.« Ein Beben ging durch ihren Körper. Doch sie riss sich zusammen. »Irgendwann habe ich ihnen von Paar erzähl, ihnen mitgeteilt, dass ich dort unterschupf finden konnte. Ich weiß nicht mehr genau wann.« Es viel ihr schwer, gefasst weiter zureden. Doch sie strengte sich an. Anscheinend war es ihr wichtig, dieses loszuwerden.
    »Wir konnten Thorniara verlassen. Doch irgendwann muss der Diener zurückgekehrt sein, dann ich erfuhr von Peers Tod während meiner ersten Magieprüfung. Der Zauber war einfach, doch mein damaliger Lehrmeister, der der Diener des Ardescion war, hatte ihn getötet und mir seine Leiche vorgeführt, um sicher zu stellen, dass ich alle meine Verbindungen zu den Menschen in Thorniara, zu den paar wenigen guten innosgläubigen Menschen abbrach, die mich seiner Ansicht nach von Beliar wegführen konnten.«
    Redlef war sprachlos als Olivias Stimme erneut aussetzte. Er konnte kaum fassen, was er da hörte. Es klang so unwirklich…
    »Ein Name!« Seine Stimme war ein tonloses Zischen. Er brauchte einen Namen, nur so konnte er den Mörder finden.
    Olivia hob erneut an zu sprechen. Ihre Stimme war leiser als zuvor. »Nicht nur auf eurer Seite gibt es Fanatiker. Menschen die völlig vergessen, dass es auch andere Wege als sinnlose Gewalt gibt. Das lernte ich an jenem Tag und wurde sehr vorsichtig, denn dieser blinde Hass richtet sich irgendwann auch gehen die eigenen Brüder und Schwestern.«
    »Ein Name!« Sie spuckte ihn immer noch nicht aus. Redlefs Hände begannen vor Anspannung an zu zittern. Er wollte diesen Mörder, mehr noch, als er Olivia wieder im Kerker sehen wollte. Sie war nur ein kleines dummes Mädchen, doch dieser Kerl, wenn es stimmte, was sie über ihn sagte, war ein wahres Monster. Er und sein sogenannter Meister.
    »Ich verstehe deinen Zorn. Ich fühle denselben Zorn, denn Peer war auch mein Freund. Der einzig wahrhaft freundliche Mensch, der mir in Thorniara je begegnet ist. Doch wenn du seinen Mörder suchen und stellen wollt, dann rate ich davon ab. Dieser Mann war einst in Varant Assassine, er ist schnell, schlau, stark, magiebegabt und deutlich besser mit dem Schwert als du…« Olivia holte kurz Luft. Ihr schien es sehr schwer zu fallen, ihren ehemaligen Lehrmeister zu verraten, doch schließlich spukte sie ihn aus: »Sein Name ist Joe Black!«

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    Vicktar ist offline

    Am Seeufer

    Innerlich zerrissen zwischen dem Gefühl des Triumphes und dem Zorn der Gerechtigkeit ob der Enthüllungen der unwürdigen Kreatur versuchte sich Vicktar alles zu merken, was die Hexe von sich gab. So viele Namen, so viele Gefahren und gestandene Verbrechen! Herr Cast verdarb ihm das Gottesurteil, er hätte es kommen sehen müssen! Vicktar wollte insistieren, wollte ihm entgegen schmettern, dass er die Beliarsdirne auf keinen Fall allein zurücklassen würde, ganz gleich, wie schwach sie aussah. Doch da erhob sie erneut das Wort und begann auf ein Neues zu berichten, listete noch mehr Namen auf - scheinbar die der Gefährlichsten dieser Dämonen unter den Menschen.
    Vicktar kannte diesen Peer nicht, aber er hatte nicht vergessen, dass die Rabenweil Morde an Stadtwachen gestanden hatte. Ihre rührselige Geschichte vom unschuldigen Mädchen, das zum Morden gezwungen wurde, war einerlei. Selbst wenn sie diesen ersten Mord unter Zwang ausgeübt haben mochte, war sie dennoch eine verlorene Seele, deren folgende Taten unentschuldbar waren.

    Herr Cast war nun selbst in aufwallendem Zorn gefangen, schien ihm die Botschaft der Ermordung dieses Peer doch sehr nah zu gehen. Vicktar - störrisch wie eh - nutzte den Moment, um sich von ihm zu lösen, und schnappte sich kurzerhand den völlig durchnässten Lumpen, der einmal das Kleid der Hexe gewesen war. Es war zerschlissen und dünn, das Gewebe teilweise vollkommen abgenutzt. Es war ein Leichtes, sich ein genügend großes Stück herauszureißen, selbst bei der Nässe. Die kurze Verschnaufpause seit der peinlichen Befragung hatte ihm die Möglichkeit gegeben, seine Kräfte wieder etwas zu sammeln, und so streckte er den Zeigefinger seiner linken Hand aus, dessen Spitze bald anfing, kirschrot zu glühen. Mit nicht mehr als dem Fingernagel berührte er das improvisierte Pergament und schrieb die vernommenen Namen einen nach dem anderen auf den Stoff - sicherheitshalber auch den dieses Vabun, auch wenn er nicht sicher war, ob es sich dabei um einen Menschen handeln sollte - der dort trocknete und verkohlte, wo er berührt wurde.
    Als er seine Liste vervollständigt hatte, faltete er den Stoff zusammen und steckte ihn in seine Tasche. Dann packte er den Rest des Lumpens mit der Linken und brachte die ganze Hand zum Glühen. Zischend verdampfte all das Wasser darin, und binnen weniger Augenblicke verkohlte der Stoff so stark unter seinen Fingern, dass er unmöglich noch als Kleidungsstück zu erkennen war. Achtlos warf der Feuermagier die Reste an das Seeufer.

    "Herr Cast, ich habe all die Namen der dämonischen Mitverschwörer niedergeschrieben, auf dass uns die Identität keines dieser Ketzer entgehe", rief der Alte zu seinem Begleiter.
    "Da ihr ein ordentliches Gottesurteil verhindert habt, gehe ich davon aus, dass wir die Hexe zur Feste dieser dunklen Brut bringen, wie es Euch aufgetragen wurde, und dort ein Exempel an ihr statuieren", fügte er hinzu, denn er argwöhnte, der Streiter würde sie zurück in die Stadt bringen wollen, um sie dort erneut gestehen zu lassen. Weder aber vertraute Vicktar darauf, dass die Hexe erneut so bereitwillig zu sprechen begann, noch hatte er irgendwelchen Glauben an die Gerechtigkeit der Rechtsprechung in Thorniara für sich behalten können, nachdem die Hohe Herrin diese Frau so fatalerweise einfach freigesprochen hatte.
    "Wir erfüllen Euren Auftrag, dann tun wir der Gerechtigkeit genüge, Strafen das Böse und befreien die verkümmerte Seele dieser Gestalt, auf dass Innos sich ihrer in seiner Güte annehme oder sie vernichte, ganze wie es ihm beliebt. Und so senden wir den schändlichen Anbetern Beliars auch ein Zeichen, dass niemand es wagen darf, die guten Bürger Thorniaras zu missbrauchen, verletzen und ermorden, ohne mit den Konsequenzen zu leben!"
    Vicktars Blick suchte stechend und fordernd die Augen des Kämpen, um zu verdeutlichen, dass das nicht nur ein unverbindlicher Vorschlag war. Sein Entschluss stand fest, und Herr Cast hatte sich dem zu beugen. Er entsprach dessen Befehl und war gerecht, so hatte er entschieden. Und dieser Entschluss war über alle Widerworte erhaben.

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    Schwertmeister Avatar von Redlef
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    Redlef ist offline
    Schweigend lauschte Red den Worten des Magiers uns starrte weiter auf den dürren, in sein Hasenfell gewickelten Körper. Er nickte zur Zustimmung.
    Olivia war nach ihrem letzten Geständnis erschöpft eingeschlafen.
    In ihrem Gesicht standen immer noch die Zeichen des Geschehenen: Tränen verwischten den Dreck auf ihren Wangen und Falten zerfurchten ihre Stirn.
    Hilflos vor ihm liegend war sie ihnen nun ausgeliefert und Reds Zorn verleitete ihn zu finsteren Gedanken. Ihm war mehr als bewusst, dass die Gesetze des Ordens eine ordentliche Verhandlung der eben gemachten Geständnisse forderten und dass es im Sinne der Lehre Innos war, einen Gefangenen stets akkurat zu behandeln, sogar wenn er mit Beilar im Bunde stand, doch in diesem Moment wurde der Drang diesem verabscheuungswürdigen Körper eines Teils dieses wiedernatürlichen Bundes den Schädel zu zertreten und die Eingeweide aus dem Leib zu prügeln fast unwiderstehlich.
    Der stechende Blick Vicktars hielt ihn davon ab. Welche Ironie, dass sich ihre Positionen nun so ins Gegenteil vertauscht hatten. Red zwang sich den Blick zu erwidern. »Jawohl, Hochwürden«, brachte er gepresst hervor.
    Mühsam wandte er sich ab, schluckte seinen Zorn herunter und verbannte ihn in eine tiefe Kammer, in der er weiterlodern konnte, um ungemindert erneut hervorbrechen zu können, wenn es dafür angebracht war. Vielleicht hatte er diese Vorgehensweise schon zu häufig angewandt, doch sie bewährte sich aufs Neue ganz gut. Es machte ihm den Kopf frei und half ihm sich wieder auf das Wesentliche zu konzentrieren.
    »Wir werden morgen im Grauen aufbrechen.« Aus einer seiner Satteltaschen zog Red die sehr grob gehaltene Abschrift einer Karte der Insel. »Dieses Zirkelhaus soll sich im Süden der Insel befinden. Die Hexe kennt allein die genaue Position. Dieser Karte zu Folge sind wir ungefähr auf halber Strecke.« Er reichte dem Magier den Pergamentfetzen. »Sollten sich keine weiteren Schwierigkeiten ergeben, sind wir schon morgen Nachmittag dort. Dann werden wir weitersehen, ich hoffe euer Plan beinhaltet mehr dort hinein zu stürmen und die Hexe anzuzünden. Es gibt weitaus potentere Magier dort als diese Zippe. Ich denke da beispielsweise an diesen Esteban, der sich auf Augenhöhe mit unserer Obersten Feuermagierin unterhielt, als ich ihn traf.«

    Beim flüchtigen Blick durch das Lager, fiel ihm das beinahe gänzlich heruntergebrannte Feuer auf. Er warf ein paar der Zweige nach, die er bereits gesammelt hatte.
    »Ich verschwinde kurz, hole weiteres Holz«, sagte er im Gehen, doch haderte dann. Eben noch wollte er den Alten, nicht mit Olivia allein lassen, in der Angst er könne ihr etwas antun, doch nun hatte der Magier entschieden, dass es richtiger wäre sich an Redlefs Auftrag zu halten. Konnte er sich darauf verlassen?
    »Hochwürden, sucht euch einen Platz zum Schlafen, ihr werdet morgen Kraft brauchen. Zudem ich euch bitten möchte, dass ihr ab den frühen Morgenstunden eine Nachtwache haltet, da ich letzte Nacht keinen Schlaf fand. Hier an den Berghängern lungert eine kleine Gruppe Plünderer herum, es ist also Vorsicht geboten.«
    Es war überhaupt ein Wunder, dass er sich noch auf den Beinen halten konnte. Eineinhalb Tage auf der Reise und ohne eine Stunde Schlaf waren für einen Mann seines Alters auch schon eine Herausforderung. Seine besten Jahre waren lang vorüber. Dem alten Vicktar ging es da sicherlich noch weitaus schlimmer, daher sollte er zuerst schlafen, doch Reds ganzer Körper sehnte sich danach Ruhe zu finden. Wie gerne hätte er jetzt einen Krautstängel geraucht und sich unter den warmen Mantel gelegt.
    Vielleicht konnte etwas Bewegung während des Holzsammelns helfen, das dringende Schlafbedürfnis zu vertreiben.
    Er gähnte herzhaft.

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    Schwertmeister Avatar von Die Wassermagier
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    Die Wassermagier ist offline

    In einem Geheimversteck irgendwo in den Bergen nahe Setarrif

    Ein paar Jahre waren vergangen seit ihm die Situation entglitten war. Nach Jahren der Herrschaft Oktavians und von diesem unbeachtet und zur Seite gedrängt, war seine Chance gekommen, als die Wassermagier aus Myrtana sich schließlich hier auf Argaan breit machten. Der Konflikt schwelte an und war schließlich mit der Hinrichtung Hyperius'eskaliert gewesen, der er nur wie durch ein Wunder und die Beherrschung des Sandavatars hatte entkommen können.

    Daraufhin hatten Tinquilius, die Hofmagier und auch Oktavian den Streit immer offener ausgetragen. Letzterer hatte immer mehr seine Kontrolle verloren und so hatte er als Puppenmeister begonnen seine Fäden zu ziehen: Ehemalige Helfer Oktavians verschwanden plötzlich und es schien einer systematischen Reinigungsaktion gleich zu kommen, die da von den Hofmagiern allen voran Hathon vorangetrieben würde. Was nur die wenigsten damals wussten, war dass der Hohe Wassermagier selbst es war, der hier seine Fäden zog.

    Dass er dabei auch über Leichen seiner ehemaligen Gefährten wie Putras, oder die Vergiftung zahlloser Bürger des Armenviertels gegangen war, nur um Tinquilius und die Festländer in schlechtem Licht darstehen zu lassen, kümmerte den Demagogen noch heute wenig, so lange jede seiner Aktionen auf das große Ziel eingezahlt hatte, ihn selbst an der Spitze des Kreises zu installieren. Dass die ehemalige Erzdekanin Xenia zur anderer Seite übergelaufen und sogar Gefühle für den neuen Obersten Wassermagier gehegt hatte, war ihm sogar ganz Recht gewesen, zumindest so lange er noch etwas gegen Sie in der Hand gehabt hatte und sie ihn fürchtete.

    Als es schließlich zu dem Schauprozess vor den Augen aller Bewohner Setarrifs gekommen, war er der Ankläger gewesen und hatte seinen ehemaligen Obersten zu einer der schlimmsten Strafen verdammt, die man sich vorstellen konnte, dem ewigen Eisgefängnis bei vollem Bewusstsein. Das Volk hatte ihm zugejubelt, sein Gegenspieler konnte nichts machen und der Sieg war nah gewesen. Dem Al Shedimmer hatten jegliche Beweise gegen ihn gefehlt und so hatte dieser dem intriganten Heiler sogar die Errichtung eines Irrenhauses. Dieses hatte selbstverständlich genauso eine Rolle in seinem großen Plan gespielt, wie die Ausstattung Trilos mit einer Wassermagier Robe - übergeben von einer Gehilfin, die sich als Xenia ausgegeben hatte - um damit Chaos in Thorniara zu stiften.

    Nachdem so der Konflikt weiter angeheizt worden war und sie die Verteidigung und Waffen der Silberseeburg magisch geschwächt hatten, so dass sie dem Feind temporär in die Hände fallen konnten, hatte er sich seines Zieles in greifbarer Nähe gewähnt. Der letzte Akt war eingeleutet worden: Die Entführung Xenias, die Vergiftung Tinquilius und schließlich gezielte destablisierende Anschläge überall in Setarrif, die nur der Demagoge würde unter Kontrolle bringen können.

    Während also der Oberste Wassermagier gesundheitlich und hoffentlich an gebrochenem Herzen gelitten hatte, hatte der Demagoge die letzte Phase seines Plans einläuten wollen, die schließlich ihn zum neuen Anführer des Kreises gemacht hätte. Doch die sich ausbreitenden Echsenmenschen und Gerüchte eines Drachens, hatten den Intrigant stattdessen an einem Notfallplan arbeiten lassen, damit er auch in allen Eventualitäten die Oberhand bewahren konnte: So schuf er also ein geheimes Labor samt Kerker und großem Vorratskeller mit der Macht seiner Diener und seiner Erdmagie in die Berge in der Nähe Setarrifs.

    Der Eingang war mit einem Felsblock versperrt und der Zugang magisch versiegelt worden, so dass man vor jeglichem ungewünschten Besuch sicher gewesen war. Dies hatte ihn einige Monate gekostet und hatten seinen Gegnern im Kreis des Wassers eine Verschnaufpause verschafft. Diese so hatte der zwielichtige Hohe Wassermagier damals noch gehofft, nichts an der Gesamtorchestration ändern würde. Doch damals hatte er sich massiv getäuscht und nur einige Zeit später waren Echsenmenschen, dann Horden von Dämonen und schließlich der Drache über Setarrif hergefallen.

    "Verdammt nochmal, nur ein paar Monate mehr", donnerte seine Faust auf den Tisch und eine Ader an seiner Stirn pulsierte, da er sich sicher war, dass unter seiner Leitung der Kreis des Wassers hätte die Stadt halten können. Seitdem hatte den Alchemist mehr Rachegefühle angetrieben, als seine übliche kühle Beherrschung und er wusste, dass diese kein guter Berater waren und so hatte er abgewartet und weiter geplant. Ein paar seiner Handlanger hatte er an verschiedenen Stellen auf der Insel platziert und tauschte an neutralen Orten mit ihnen Informationen aus.

    Seine leicht geblich leuchtende Flüssigkeit ins schummrige Kerzenlicht haltend, grinste der verruchte Heiler. "Es wird Zeit dich wieder aufzuwecken, alter Gefährte", murmelte er vor sich hin, bevor er dem schlafenden Urias vorsichtig die Flüssigkeit einflöste, "die Spielunterbrechung ist vorbei und es wird Zeit für die finale Runde, in der Tinquilius schließlich den Kürzeren gegen den mächtigen Kirijulon zieht"

    Hyperius
    Geändert von Die Wassermagier (29.01.2022 um 18:17 Uhr) Grund: Formatierung

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    Waldläufer Avatar von Die Eliteorks
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    Die Eliteorks ist offline

    Im Westen der Ruinenstadt

    „Rok Tar!“, grüßte der Bau- und Belagerungsmeister den herannahenden Generalaufseher. Dieser verzog zwar nicht das Gesicht und schaute wie üblich teils stoisch teils grimmig drein, schien allerdings in verhältnismäßig guter Laune zu sein.
    „Rok Tar! Rakosch, wie ich sehä habt ihr euch bereits gut hier eingerichtät!“, meinte der Einäugige und wies mit der Pranke auf die Zelte und Baracken, die sich im Kreis aufgebaut um sie herum befanden. Über ihnen hing an großen Baumstämmen befestigt ein zerfledertes und dürftig geflicktes Segel das in dieser heißen Jahreszeit als Sonnenschutz diente. Auf ihrer langen Reise von den Nordlanden hierher war es bei einem Sturm gerissen und so war es am Ende doch noch für etwas gut. Um die beiden Anführer herrschte reges treiben da die Aufbauarbeiten des Lagers noch im vollen Gange waren.
    „Durchaus! Durchaus!“, stimmte der Schwarzork mit einem sichtlich erfreuten Grinsen zu und gebar dem Generalaufseher ihm zu folgen.

    „Die Späher machen gute Arbeit und haben neben alten Morrawaffen auch etwas Werkzeug aus dem Norden der Stadt bergen können. Scheint so als ob dort viele Handwerker gelebt haben, aber leider ist das auch der Teil der Ruinen, der am schwersten geplündert worden ist. Immerhin haben wir jetzt neben dem Amboss vom Schiff noch einen weiteren, so dass wir unsere Ausrüstung weitaus schneller wieder instand setzen und aufstocken können!“ Mit diesen Worten zeigte Rakosch zu einer notdürftig eingerichteten Schmiede an der zwei Orks ihre Arbeit verrichteten.
    „Ausgäzeichnät! Es scheint so, als ob ihr bereits gut informiert seit!“
    „Ich weiß nur das, was hier im Lager vor sich geht und was mir die Späher berichten, wenn sie mir ihre Beute bringen. Darum bin ich so interessiert von eurem Bericht! Ihr seid doch sicherlich nicht ohne Grund bei mir!“
    „Alläs zu seinär Zeit!“, grunzte der Einäugige und schaute sich weiter um. Dabei fiel sein Blick auf die Felswand im Westen. „Da hintän! Sind dort diesä verlassenän Stollän von denän mir berichtät wurdä? Hat sich da noch etwas findän lassän?“
    „Alles leer! Die Morras haben da gute Arbeit geleistet und bei unseren Untersuchungen mussten wir leider feststellen, dass hier wohl nichts mehr zu holen ist. Allerdings haben die Schamanen gleich daran Interesse bekundet. War mir aber auch gar nicht so unrecht!“
    „Wie meint ihr das?“, fragte der Alte interessiert. Nicht nur weil er sowieso über alles informiert sein wollte, was in seinem Spähtrupp vor sich ging. Sondern auch weil die Schamanen einige Angelegenheiten gern für sich behielten und manches nur widerwillig preis gaben. Er mochte hier das Kommando haben, doch wie so üblich entzogen sich die Schamenen seinem eisernen Griff. Doch Aufregen brachte da auch nichts, das hatte er vor einigen Jahren aufgegeben.
    „In den Minen haben sich die Gach Luk ein ordentliches Nest gebaut. Kann mir gut vorstellen, dass wir hier in diesem Ruinenviertel deswegen so wenig dieser Echsenwesen angetroffen haben. Die Gach Luk scheinen sich an denen wohl satt gefressen zu haben. Da kam es unseren Kriegern nur Recht, als die Schamanen Interesse daran fanden und sich gleich selbst um die Ausräucherung der Tunnel kümmern wollten.“, gluckste der Bau- und Belagerungsmeister amüsiert. „Die Biester haben erbärmlich geschrien. Will gar nicht wissen, was die Schamanen mit denen gemacht haben! Ja manchmal höre ich Nachts noch immer Schreie!“
    „Hmm!“, grummelte der Generalaufseher bedächtig. Dass sich die Schamenen in den verlassenen Minen niedergelassen haben war äußerst interessant. Er verstand nicht viel von Magie und Alchemie, doch Gach Luk waren bei den Schamanen schon immer viel gefragte Beutetiere gewesen. Nur der Schöpfer wusste, was die Schamanen dort drinnen taten!

    „Wie sieht es mit där Versorgung aus?“, wollte der Einäugige wissen, als Rakosch sie langsam zu seiner eigenen Baracke führte.
    „Da wir bisher keine Morras angetroffen haben, gibt es nichts, was uns die Beute groß streitig macht. Der Dschungel im Norden ist aber nicht ganz ungefährlich, aber unsere Späher kamen bisher immer zurück. Der nahe Bergsee liefert uns auch ausreichend frisches Trinkwasser. Was Baumaterial angeht brauchen wir uns hier in den Ruinen nur zu bedienen.“
    Als der Schwarzork ausgesprochen hatte, trat er zur schweren Holztür seiner Baracke und öffnete sie für den Generalaufseher. Wenig später und beide hatten sich am Kartentisch des Bau- und Belagerungsmeisters niedergelassen. Der Kartograph hatte erst vor einigen Tagen die Karte der Ruinen mit den neuesten Informationen aktualisiert.

    „Hier ist das Lagär, ja?“, fragte der Einäugige und zeigte auf einen Bereich im Westen der Ruinen nahe des Bergsees.
    „Genau! Hier etwas südlich die Palastruinen und ganz im Süden das Tor. Das hier ist die Kuppel und im Norden war wohl das Handwerksviertel und das Nordtor. Dass die Tore gesichert sind, weiß ich, aber was ist mit dem Rest der Stadt? Was haben die Späher euch berichten können?“, wollte Rakosch wissen.
    „Wir sind zu Beginn auf wenigär Widerstand gestoßän als vermutät. Alles verwüstetär als gedacht und die Straßän läär. Echsenwesän hattän wir als letztäs erwartät. Die habän sich tief in die Ruinän verkrochän und tun es noch immär. Unsere Kriegär sind dabei das Problem zu behebän, aber es wird uns wohl noch längär beschäftigän! Der ganzä Westän ist laut den Spähärn gesäubärt. Einzig im Palast treffän wir noch immär auf diesä Biestär! Im Ostän machän wir gutä Fortschrittä. Und der Nordän ist auch schon gesäubärt. Einzig diesär Morra Friedhof im Nordostän macht uns noch Problemä. Diesä Madän wollän einfach nicht in ihrän Gräbärn bleibän!“
    Bei diesen Worten schaute der Schwarzork äußerst interessiert, dann musste er Grinsen und fügte an: „Vielleicht sollten wir den Friedhof auch den Schamanen schmackhaft machen? Wobei...ich würde es besser finden, wenn die sich endlich um diese elende magische Kuppel kümmern würden. Diese Blitze in der Nacht lassen einen nur schwer zur Ruhe kommen.“
    „Das ist noch einmal ein ganz anderäs Problem! Im Momänt hat die Kuppäl keinä Priorität. Zuerst müssän wir richtig Fuß fassän und das Lagär fertig stellän. Es scheint zumindäst so, als ob wir hier in einär gutän Lagä sind. Dennoch hättä ich gern mehr Informationän übär diesä Insäl. Darum werdä ich bald einigä Spähtrupps losschickän. Die sollän herausfindän was die Morras hier so treibän und ob es noch Orkstämme gibt, die sich uns anschließän könnän!“

    „Das sind doch gute Aussichten! Was mich aber am meisten Interessiert: was führt euch nun eigentlich zu mir?“
    „Plänä! Großä Plänä! Abär zuerst müssän wir übär die Verteidigungsmöglichkeitän diesär Ruinän redän!“, mit diesen Worten stellte er eine große Flasche Schnaps auf den Kartentisch, sehr zu Überraschung Rakoschs.
    „Und ich dachte, dass Koll'Rok schon alles versoffen hat!“
    „Nicht diesä hier!“, grunzte der Generalaufseher. Es würde eine lange Nacht werden. Es gab viel zu besprechen!

    Zarrosh

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    Ritter Avatar von Tat'ank'Ka
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    Vor den 'Toren'

    Es war Jahre her, seit sie das letzte Mal Setarrif betreten hatten. Es war die Zeit, da das Weißauge starb. Nicht durch ihre Hand, doch seine Überreste gehörten ihnen. Gehörten immer noch ihnen und waren gut verborgen unter dem Karrek.
    Eines Tages wenn die Zeit reif wäre, wäre laut Melog IHRE Zeit. SIE die sich erheben würde und die Herrschaft des Feuers endgültig beenden würde.
    Die Knochen des Drachen würden ihr Leib werden und das Fleisch und Blut vieler Opfer ihr Fleisch und Blut.

    Der Orkhäuptling war skeptisch. Skeptisch, ob dies der Weg wäre. Ein Dämon, ja gar ein Erzdämon war Macht und Einfluss. War der Schrecken ihrer Feinde.
    Aber konnte auch Schrecken der Orks werden.
    Tat'ank'ka dachte an seine Zeit zurück, da er den Hladak - den Schatten - half die Schergen des Dämons von Gotha Einhalt zu Gebieten. Wie dieses Wesen Nacht für Nacht das Unheil beschwor und die Hladak einen ewigen Kampf führten. Manche von ihnen zerstörte es im Geist. Selbst ein Ork hatte irgendwann Albträume die den Geist nicht mehr ruhen ließen.
    Er war skeptisch und vertraute auf den Schöpfer, auf das Erbe von Krushak. SIE war nicht seine Herrin, aber er duldete ihre Präsenz und dass manche Stammesmitglieder sich ihr verschrieben.

    “Ich bin gespannt, was das für Oraks sind.”, knurrte Gorbag und strich sich durch seinen ergrauten Bart.
    “Das hast du schon die ganze Zeit gesagt, Freund. Was beunruhigt dich?”, fragte der Schwarzork und blickte zurück auf seine Krieger die vor den ‘Toren’ mit ihm standen und natürlich in bester Orkmanier sich zurechtgemacht hatten. Sie waren nicht wilde oder von Morras domestierte Orks wie der beschämende Rest an Orks dieser Insel, die nicht den Karrek angehörten.

    “Das sind vielleicht Imperiale. Aber auch Seeorks
    Was wenn unter ihnen alte Anhänger von Kan sind? Die Seeorks waren außen vor. Bei Montera waren sie schon längst auf dem Weg gen Nordlande. Manche hätten zu gern den Krushak Clan bekämpft. Das sage ich, Freund.”
    “Wenn dort welche dabei sind, dann wird es mir eine Ehre sein sie an die Niederlage zu erinnern und zu erzählen wer Kan den Brustpanzer mit Tohu und Wabohu zerstörte und seine Äxte tief in die Brust dieses Hundes jagte.”, knurrte der Schwarzork und deutete auf die im Licht violett schimmernden Chaos Äxte. Gorbag grunzte und schlug dem Berserker auf die Schulter.
    Sie beiden hatten sich ihren Platz beim Schöpfer schon verdient und wenn es so sein sollte, würden sie halt sterben und noch genug mit in Beliars Reich mitreißen.

    “Krothak! Rok Tar! Kesh Tar!”, befahl der Häuptling, zog seine beiden Äxte und mit ihm der ganze Horde. Dann spazierten sie seelenruhig in Richtung Tor, wo sich schon die andere Orkhorde versammelt hatte und um einen Grünork mit Augenklappe stand. Ein Schwarzork stand an seiner Seite und Tat'ank'ka war sich sicher diesen halben Khoro-Orak schon einmal gesehen zu haben. Gargos Trommel verstummte.

    Wie es das Oruk verlangte hielt Tat'ank'ka zehn Schritte vor den Eroberern dieser Stadt und blickte durch die Reihen der Seeorks. Zasa stellte sich stolz zu ihren Vater.

    “Ich bin Tat'ank'ka! Häuptling der Karrek! Einer der zwölf Bersak der Nan-Raka von Khoroo! Elitekrieger des Brosh dar Urkma! Elitekrieger des Krushakclan! Ehrenkrieger der Hladak! Sieger der großen Schlacht von Montera und der, der den großen Kan mit Tohu und Wabohu im ehrenhaften Kampf getötet hat!”, brüllte der Schwarzork fast schon, bleckte die Zähne und hielt stolz die selbst geschmiedeten Äxte in die Höhe.

    “Und das! Sind meine Orakai! Mein Stamm! - KAAAAARRREK!”

    “SHAAAAAKAAA!”, erhallte es aus allen Kehlen der Karrek und Waffen wurden gehoben.

    “OOOOORAAAAKAAAAI!” - rief Tat'ank'ka laut und stampfte dann auf - “HAAAAAAAI!”, brüllte seine Horde und verstummte dann mit ihrem Aufstampfen.

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    Provinzheld Avatar von Jacques Percheval
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    Unweit der Ruinen Setarrfis

    Was bisher geschah...

    „Wo bleiben sie, verdammt nochmal? Sie sollten schon längst wieder zurück sein!“
    Cenfar schien, ganz entgegen seiner normalen Art, langsam nervös zu werden. Er war jedoch nicht der Einzige. Anspannung lag über dem kleinen Lager, das die Krieger verborgen in einem Wäldchen unweit der Ruinen Setarrifs errichtet hatten.
    „Gib ihnen noch etwas Zeit. Wahrscheinlich haben sie etwas Interessantes entdeckt und wollten sich ein genaueres Bild machen“, versuchte Jon die Gemüter zu beruhigen, „Du kennst sie. Die lassen sich nicht so einfach erwischen, schon gar nicht von ein paar Orks.“
    ‚Sie‘, damit meinte Jon die drei Späher Harras, Bertram und Luthger, die kurz vor Sonnenuntergang aufgebrochen waren, um die Lage in Setarrf selbst auszukundschaften. Mittlerweile graute bereits wieder der Morgen, und sie waren noch nicht zurück.
    „Und was, wenn doch?“, knurrte Cenfar, „Weiß Beliar, wie viele von diesen verfluchten Grünfellen sich inzwischen in der Stadt tummeln! Offensichtlich haben sie ja Verstärkung bekommen.“
    „Falls die Orks sie erwischt haben sollten, dann wird Innos ihre Seelen in den Hallen des himmlischen Feuers willkommenheißen“, antwortete Jon düster, „Und die Orks werden mit ihrem Blut für ihre Taten bezahlen. Ihr wisst, wir würden es nicht ungesühnt lassen.“
    Cenfar murmelte irgendetwas in seinen Bart hinein. Er schien mit der Antwort nicht gänzlich zufrieden zu sein, aber was sollte er tun? Brüllend und mit den Waffen fuchtelnd auf die vor den Toren Setarrifs campirende Orkhorde zurennen und wild um sich schlagen? Das war, ganz offensichtlich, keine Option. Er konnte nur warten. Sie alle konnten nur warten, bis entweder ihre drei Kameraden doch wieder auftauchten, oder der Kommandant neue Anweisungen gab. Niemand hoffte auf letzteres.

    Der Ruf eines Adlers ließ endlich die Anspannung von ihnen abfallen. Denn natürlich war es kein Adler, der da gerufen hatte, sondern Harras, der so das Kommen des Spähtrupps ankündigte. Wenig später traten die drei Gestalten aus dem Unterholz, erschöpft, aber wohlbehalten und unversehrt. Die Begrüßung durch den Rest der Truppe fiel ungewohnt herzlich aus, was vor allem Harras in Verlegenheit zu bringen schien. Er ließ zwar Cenfars Bärenumarmung notgedrungen über sich ergehen, bestand dann jedoch darauf, möglichst rasch seinen Bericht abliefern zu müssen.
    Die Krieger versammelten sich und Harras erläuterte, was er und die anderen beiden hatten herausfinden können. Es war nicht einfach gewesen, die Ruinen der Stadt mitten in der Nacht zu navigieren ohne dabei selbst gesehen zu werden, aber sie hatten es geschafft, sich einen relativ guten ersten Überblick über die Stellungen der Orks machen zu können und auch einen groben Plan angefertigt.
    Die Lage war bedenklich. Die Orks waren auf Argaan nie ein ernsthaftes Problem gewesen, dafür waren sie viel zu wenige. Sie konnten allenfalls den Bewohnern des Sumpfes Kopfzerbrechen bereiten, in deren Nähe sich wohl ihr Hauptlager befand, aber für die Baronie oder gar die Stadt Thorniara stellten sie keine Gefahr dar.
    Nun, zumindest war das bisher so gewesen …
    Möglicherweise war das dabei, sich zu ändern. Es war kein Zufall gewesen, dass die Orks über das Gebirge gen Setarrif gezogen waren, denn offensichtlich hatten sich dort weitere Orks breitgemacht. Harras bestätigte diesen Verdacht. Es waren tatsächlich Orks in Setarrif eingetroffen, und zwar keine geringe Anzahl. Die Kundschafter hatten eine der massiven orkischen Kriegsgaleeren an der Küste unterhalb der Stadt vor Anker liegen sehen, und es war keineswegs sicher, ob es sich dabei um das einzige Schiff handelte, das in der zwischenzeit Nachschub gebracht hatte. Nachschub an Orks vom Festland …
    Die Orks hatten auch nicht auf der faulen Haut gelegen, sondern damit begonnen, bestimmte Bereiche in den Ruinen zu säubern, zu befestigen und ein dauerhaftes Lager zu errichten. Noch waren die Bauten größtenteils provisorisch, aber die Verteidigungsanlagen waren bereits weit genug gediehen, um unvorbereitete Angreifer vor arge Probleme zu stellen.
    Darüber hinaus hatten die Neuankömmlinge sich offenbar mit den eingesessenen Orks verbündet, jedenfalls schien es keine Spannungen zwischen ihnen und den argaan’schen Grünfellen zu geben, die ihr Lager vor den Toren der Stadt aufgeschlagen hatten. Im Gegenteil, es herrschte ein reges Kommen und Gehen zwischen den beiden Fraktionen.
    „So sieht es also also“, schloss Harras seinen Bericht, „Ein Angriff auf die Orks ist für uns ausgeschlossen. Ich denke, wir sollten so rasch wie möglich nach Thorniara zurückkehren. Der Orden muss davon erfahren! Mit jedem Tag, der verstreicht, wird die Bedrohung vor unseren Toren wachsen.“

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    Ritter Avatar von Tat'ank'Ka
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    Die Orks im Forenrollenspiel
    Tat'ank'Ka ist offline
    Es waren intensive Tage gewesen, seit sie auf die Seeorks getroffen waren. Molotow - der einäugige Generalaufseher ließ seine Seeorks ebenso antreten und stellte sich und die seinen vor. Die Orkschaft der Eisenkiefer war anders wie die Karrek. Gut gerüstet, allesamt Nordlandeorks und nicht nur grün im Fell, sondern teils hinter den Ohren. Nur die Elitekrieger um Molotow waren sichtbar kriegserfahren und sicher auch noch in Myrtana aktiv gewesen.
    Molotow war ein hochdekorierter Seeork unter Kans Herrschaft gewesen und unterstand nur dem großen Admiral Orthbag, den Seetroll. Unter Brosh dar Urkma wurde er offensichtlich nicht geköpft, sondern bekam das Kommando für diese Expedition.
    Eine Bestrafung? Wohl nicht, wenn man sich die Mission dieser Orks und ihre Ausrüstung genauer ansah.
    Auch am großen Feuer zu dem dann Molotow den Stamm der Karrek eingeladen hatte, wirkte er nicht wütend oder auf irgendeine Art verletzt. Er hatte mit Stolz von dieser Mission berichtet und dass hier nun ein Brückenkopf entstehen würde, um Argaan zu erobern.
    Ein großes Ziel, dass unter den Karrek Zustimmung fand. Ihre Informationen über die Morras und den erkalteten Konflikt war für die Seeorks sehr interessant und würde im Bericht an den Orkkönig erscheinen, wenn die Eisenkiefer mit einer Notbesatzung wieder in See stechen würde. Genauso aber würde ein Repräsentant der Karrek mitreisen und die Überraschung servieren, dass einige seiner treuesten Urkmakrieger noch lebten.
    Wer es war, musste Tat'ank'ka noch entscheiden. Doch wie er Brosh kannte, würde dieser seine Leute umso mehr unterstützen.
    Und so verlief der restliche, erste Abend gemeinsam sehr orkisch und informativ.
    Sie erfuhren grob wie es um die Nordlande stand, sahen den Ringkämpfen junger Seeorks und Karrek zu und erzählten einander Geschichten von hier und von dort.
    Es war für den Berserker fast surreal, nach so vielen Jahren wieder Kontakt zum Imperium zu bekommen.

    Was ihn schon am ersten Abend missfiel, waren die Blicke der Seeorks auf seine Tochter. Proya und die anderen Orkinnen waren frei zu machen was sie wollen, solange es dem Stamm nicht schadete. Doch Zasa brauchte noch keinen Orak, mit dem sie das Lager teilte.
    Das sah sie ähnlich und saß dann den Rest des Abends bei ihren Vater, der mit seinem Blick die anderen Oraks zurecht einschüchterte.

    Und so fanden die abendlichen Treffen in großer Runde noch ein paar Tage statt, denn man wurde sich einig diese Stadt gemeinsam vorzubereiten.

    Die Karrek bauten ihr Lager außerhalb der Stadt auf und begannen alle mit der Jagd zusätzlich zu versorgen. Sie bereiteten sich auf den ersten gemeinsamen Kampf vor. Es galt den Palast von den verfluchten Echsenwesen zu säubern. Danach würden man die Stadt aufteilen und sichern. Doch bis dahin würden sie noch einiges erledigen müssen.

    Gorbag kam zu Tat'ank'ka und Zasa und meldete, dass die Oraks für morgen bereit wären.
    Danach kam direkt Proya rein und musterte Zasa etwas streng, ehe sie Tat'ank'ka anblickte.
    “Und? Wie sind ihre Schamanen? Hab ich an Feuer richtig gesehen? Kallash der Schwarze ist hier?”

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    Schwertmeister Avatar von Proya Anuot
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    Proya grunzte etwas unverständliches, während sie Zasa mit ihrem Blick taxierte. Die kleine Oraka hatte seit der Ankunft in dieser verfluchten Ruinenstadt nichts weiter getan, als an der Seite des Häuptlings zu verweilen. Dabei musste sie noch so viel lernen, wenn sie eines Tages ihren Vater ablösen wollte. Denn das war es, woraufhin sie getrieben wurde. Und Proya wollte mit eigenen Augen sehen, ob der Wildfang es wirklich fertigbringen würde.
    Doch bis es soweit war, lagen noch viele Jahre vor ihr, in denen sie lernen musste, was die Schamanin auch einst erfahren hatte müssen. Weibchen waren unter den Orks nicht die Stärksten und es reichte nicht, wenn man sich an die mächtigsten Krieger hielt. Es brauchte Gerissenheit und Einfallsreichtum und auch ein Verständnis der Kultur ihrer Ahnen. All das versuchte sie der Tochter des Häuptlings Tag um Tag einzuprügeln. Sie wusste auch, dass Tat’ank’Ka nicht zimperlich mit ihr verfuhr, doch es war etwas anderes, wenn es nicht der eigene Vater war, der einen lehrte.

    „Ja, Häuptling“, knurrte sie schließlich an den Schwarzork gewandt, „Kallash ist hier. Es ist lange her, dass ich ihn sah. Bei der Schlacht um Montera, als ich nichts weiter als eine Berufene war. Die Schamanen haben sich in einer der Minenschächte niedergelassen wie Würmer. Aber sie haben auch Gach’Luk erlegt und nutzen ihr Sekret.
    Kallash erzählte, dass im Norden der Ruinen ein Gräberfeld ist. Untote überall und sie scheinen kein Ende zu nehmen. Hunderte von Jahren haben die Morras dort ihre Toten begraben und der Schwarze sucht nach dem Grund. Vielleicht ein Nekromant aus der schwarzen Morraburg.“
    Sie spuckte aus, als sie an die Schwarzmagier dachte, in deren Kastell sie eine lange Zeit verbracht hatte. Zu nutzen, was ins Reich des Schöpfers eingetreten war, missfiel ihr zutiefst.

    Fast beiläufig holte sie eine Schale hervor, schob ein wenig des grünlichen roten Drecks, der hier vorherrschend war, zusammen und warf ihn hinein. Dazu etwas Wasser aus ihrem Schlauch und etwas Rinde, die sie am Rande des dichten Dschungels gefunden hatte und sich von den Bäumen dort schälte als würden sie sich häuten. Mit kräftigen Fingern knetete sie alles zu einem feuchten Brei zusammen, bevor sie es in das Feuer kippte, welches in der Mitte der Unterkunft knisterte. Es zischte kurz, als die Nässe verdampfte und wenige Momente später färbten sich die Flammen kaum merklich, sodass es den Anschein hatte, das Feuer brannte grün.

    „Was werden wir machen, Häuptling? Die Geister schweigen und ich bin nicht sicher, was die Oraks aus dem Norden wollen. Wenn sie Argaan erobern wollten, wäre Kriegsherr Brosh nicht selbst hergekommen?“
    Ungerührt pulte sie mit ihren langen Fingernägeln zwischen ihren Zähnen ein Stück Fleisch hervor, welches bei der Jagd abgefallen war. Die Tiere waren wild und gefährlich im Osten der Insel und sie waren zahlreich, nachdem sie so lange keine Jäger fürchten mussten. Gute Jagdgebiete für die Karrek.

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    Ritter Avatar von Tat'ank'Ka
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    Tat'ank'Ka ist offline
    Trommeln kündeten die Karrek an.
    Dumpf und rhythmisch erklangen sie durch Setarrif.
    Da standen sie mit ihren mächtigen Äxten, Schwertern und Keulen. Gehüllt in rostige Platten, Leder, Felle und Tierpanzer.
    Laut brüllten die Brüder ihre Anspannung, ihren beginnenden Kampfrausch heraus. Die ureigene, orkische Gier nach Blut und Ehre im Kampf. Nach einen würdigen Gegner, nach einem würdigen Tod oder einen hart erkämpften Sieg.

    Die Gesichter und Körper waren mit weißer Asche bedeckt. Das Blut eines geopferten Echsenwesens diente der Kriegsbemalung.
    Ein Bluttag, ein Eisentag, ein Metzeltag stand bevor.
    Tat'ank'ka hob Tohu in die Höhe, brüllte dabei voller Kampfeslust und ging vor als Häuptling. Schnelle Schritte in Richtung des Palastes im Takt der schneller werdenden Trommelschläge.
    Nicht zu schnell um die keilförmige Formation auseinander zu ziehen. Nicht zu langsam, um die aufkommende Energie seiner Leute auszubremsen. Das Tempo der orkische Sturmtruppen.

    Die Hörner der Seeorks erklangen. Dumpf dröhnten sie und kündeten Unheil an. Sie schlossen sich mit ihren Eliten an den Flanken der Karrek an, dicht gefolgt von mehreren Reihen Orks, die die Reihen der Karrek im Inneren des Keils auffüllten.
    Mit Gebrüll stürmte dann die Horde die Treppen hinauf und traf auf die Echsenwesen, die sich schon versammelt hatten. Ihr Schwarmwissen hatte die Gefahr richtig gedeutet.
    Tat'ank'ka forcierte bei Sichtkontakt mit Gebrüll das Tempo und trieb den orkischen Keil direkt in den Pulk an Echsenwesen.

    Ein khorinischer Shikkinschlag jagte auf die parierende Waffe des Echsenwesens hinab und dann folgte sogleich der massige Körper des Berserkers, der seinen Feind einfach zu Boden rempelte. Sogleich holte er mit Wabohu aus, um den Speer, der ihm entgegenkam, am Schaft abzulenken und mit Tohu den am Boden liegenden ersten Gegner den Brustkorb zu spalten.

    Rund um ihn prallten die Orks gegen die Echsenmenschen, schlugen und hackten um sich und trieben den Keil voran, weil von hinten der Rest hinterher kam.
    Tat'ank'ka schlug um sich, versuchte wie seine besten Krieger um ihn weiter vor zu stoßen und kam mit vereinter Kraft durch Gorbag und Subat bis in die hinterste lose Reihe der Echsenmenschen.

    “Macht sie fertig!”, brüllte der Berserker und löste damit den Keil auf. Damit gab er allen im Keil das Zeichen, ihren Wert zu beweisen und den Keil aufzulösen. Junge Orks und die meisten Seeorks stürmten an den Frontkämpfern vorbei. Sprangen in das Gefecht, hauten, stachen und schlugen auf die Echsenwesen ein und wollten sich zeigen, wollten sich mit Wesen messen, die in Kraft und Größe den Orks nicht unähnlich waren.

    Tat'ank'ka musste erste Verletzungen einstecken, als er mit seinen beiden Äxten umher wirbelte und eben doch eine Speerspitze durch die geringe Verteidigung seines Kampfstils durchkam. Doch das gehörte dazu, das gehörte zum Berserker. Schmerz, der Geruch von Blut und der steigende Rausch des Kampfes weckten die innere Bestie. Den uralten Ahnen, der brutal und erbarmungslos in den alten Zeiten sich seiner Umwelt erwehren musste und als Kind des Schöpfers geschaffen war, um zu vernichten.

    Knurrend wehrte er mit seitlichen Hieben seiner Äxte die nächste Attacken ab und begann dann selbst zu attackieren.
    Wabohu jagte nach vorne, Tohu schlug zu seiner Seite, als ein weiterer Angriff von der Seite kam. Dann wirbelte er mit Tohu weiter um sich in einer kurzen Drehung nach hinten und zog Wabohu hinterher, um Platz zu schaffen. Sein Kriegstanz der zwei Äxte begann.

    Ein Bein setzte vor und beide Äxte jagten schwungvoll und fast synchron von oben diagonal nach unten und schwangen in die Höhe, um wie der Flügelschlag eines Vogels herab zu jagen und die Echsen weichen zu lassen. Dann setzte er zwei Schritte vor, schlug von oben nach unten mit Wabohu in der Linken zu, wurde geblockt und schlug einen Wimpernschlag später mit Tohu in der Rechten seitlich zu.
    Die Echse wich knapp zurück und Tat'ank'ka vollführte eine halbe Drehung, um die andere Echse mit dem Speer abzuwehren.
    Wabohu schlug die Waffe zur Seite, Tohu jagte von oben rechts nach unten links vor. Der Veteran des 2. Orkkriegs nahm den Schwung von Tohu mit um mit Wabohu orkisch-elegant um seine eigene Achse zu drehen, die andere Echse auf Abstand zu halten und mit zwei schnellen Schritten die Speer-Echse zu attackieren. Die hielt den Hieb Wabohus noch mit dem Schaft aus, doch Tohu schwang kurz vor, hakte sich am Schaft fest und ruckartig riss der Schwarzork an seiner Axt.
    Die Echse wurde nach vorne gerissen und Wabohu wurde tief in ihrem Rücken versenkt.
    Tohu spaltete den Schädel und der Berserker brüllte die andere Echse mit dem Echsenschwert an, als diese attackierte.
    Tat'ank'ka blockte den zornigen Hieb mit beiden Äxten, ließ sie, mit einem Schritt vor, nach links und rechts ausschlagen und ging in den Angriff über. Fast dämonisch war seine Fratze, als Tohu und Wabohu in einem Stakkato wuchtiger Shikkinschläge auf die weichende Echse niedergingen und das schartige Echsenschwert nach dem vierten treffenden Hieb zu Boden ging.
    Die Echse hielt sich die Klauen und sprang Tat’ank’ka entgegen, als die Chaos Äxte auf sie niedergingen. Der Berserker wurde von scharfen Klauen unterhalb der Brust an seiner nun kaputten Lederrüstung erwischt und trat im Gegenzug die Echse dann nieder, als sie zurück wich und fauchte.
    Er vergrub mit großer Kraft beide Axtblätter im Brustkorb der Echse und blickte dann brüllend auf.
    Der Kampf tobte, doch die Orks hatten die Oberhand schon gewonnen. Kampferprobte Krieger die im Kollektiv und einzeln zu kämpfen wussten gegen Echsenwesen deren Schwarmwissen zum Glück weder Formationskampf noch die hohe Kampfkunst kannten. Brutal waren sie und konnten zuschlagen, konnten kratzen und beißen und konnten auch Orks im Kampf hier töten. Aber das reichte nicht. Nicht ohne kritische Masse, die den Orks zahlenmäßig überlegen war.

    “Kadan! Lass sie kämpfen. Vernichten wir die Brut und ihre Hüter!”, sagte Gorbag und zeigte mit seiner blutigen Klinge in Richtung Thronsaal. Hinter Gorbag sprang Zasa in die Höhe und vergrub ihren Speer im Brustkorb einer Echse, während Proya um seine Tochter ihre Hexerei anwandte.
    Der Berserker nickte und folgte dem alten Kampfgefährten…

    ~~~

    …der Sieg war nahe. Gorbag streckte den Letzten der Echsenwesen im Gang nieder, der sie attackiert hatte. Subat und die anderen Elitekrieger der Karrek flankierten Tat'ank'ka der immer mehr seinem Rausch verfiel und mit gebleckten Zähnen da stand.
    “Kadan! Alles gut bei dir?”, fragte Subat den schnaubenden Berserker.
    “Lange nicht mehr so gut…”, knurrte der Schwarzork, fragte sich selbst wer er war, um den Rausch zu beherrschen und klopfte dann seine Äxte aneinander.
    Er führte sie weiter in den Thronsaal des einstigen Morrakönigreiches von Setarrif. Es war wichtig, dass sie hier als Erste da waren. Vor den Seeorks, um mit dem Recht der Eroberung einen Teil dieser Stadt zu beanspruchen. So war ihr Plan von Anfang an.

    Unzählige Eier, die letzten Echsenwesen und eine Art Schamane von ihnen waren noch hier und befanden sich kniend in einer Art kehligen Singsang.

    “Nagga Shutta!”, fluchte Rasaff freudig und zeigte mit seiner großen Keule auf den Thron.
    “Shabagar!”, rief Tat'ank'ka und seine Stammesbrüder und -schwestern erwiderten den seltenen Ausruf.
    Ein Gegner, so mächtig, dass es sich gegen diesen lohnte und ehrenhaft war zu sterben.

    “Rok'Tar!”, grüßte der Schwarzork das schuppige, zischende Ungetüm und schlug seine Waffen aneinander. So wie der Rest. Das Schlangenauge öffnete sich…

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    Ritter Avatar von Tat'ank'Ka
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    Die Orks im Forenrollenspiel
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    Ein Ungetüm von Schlange! Lang wie zehn Orks und ein Kopf groß genug, um mit ausgefahrenen Kiefern selbst einen Hirsch zu verschlingen.
    Lange Zähne zum zupacken und ein massiger Körper um selbst Gargo die Innereien aus allen Öffnungen zu quetschen. Und diese giftig gelben Augen die mehr waren als sie durch Bosheit allein ausstrahlten.
    Die schwarz-roten Schuppen glitten fast in aller Ruhe um den Thron entlang an Trümmern aus Gold, großen Eiern und den wenigen Dienern die noch verblieben waren.

    Es waren junge Echsenwesen und sie glichen nicht jenen, die sie schon erschlagen hatten. Sie hatten keine Hörner am Haupt und auch keine Ansätze dafür. Ihre Kiefern wirkten auch anders und signifikant war die gespaltene Zunge wie bei ihrer Herrin, die immer wieder hervorkam.
    Anpassung? Gewiss. Zu schade, dass dieser Schritt heute enden würde.

    Die Tzuu-Zasa - so der Name aus den Geschichten der ursprünglichen Argaanorks für die Riesenschlangen der Sümpfe im Süden - bäumte sich mächtig fast bis zur geschmolzenen Kuppel auf und riss drohend ihr Maul auf. So auch ihre Diener um deren Mäuler fadenartiger Speichel herab triefte oder deren Augen so boshaft wirkten, wie die ihrer Herrin.

    “Lasst euch nicht beißen.”, knurrte der Häuptling und fackelte nicht lange. Seine Orakai wussten was zu tun war. Menki war der Erste der mit Wurfspeer angriff. Darauf folgte ein Schleudergeschoss von Subat und drei weitere Wurfspeere und dann griffen sie brüllend und immer zu zweit an.
    Die Riesenschlange stürzte mit ihren vier verbliebenen Dienern auf sie zu und bekam den mächtigen Orth-Antak von Gargo beinah in das Gesicht geschmettert. Wich jedoch zur Seite aus, nahm den Hieb von Rok Shars Varok fast problemlos mit den Schuppenpanzer und schlängelte einen Halbkreis ziehend um die beiden.
    Dann stürzte sie sich wieder auf sie und riss Gargos Trollfaust mit, während alle anderen sich auf ihren Körper stürzten. Tat'ank'ka sprang mit beiden Äxten voran und versenkte sie im Schuppenpanzer, während Gorbag eins der Echsenwesen von unten nach oben aufschlitzte und alle warnte.
    Die Tzuu-Zasa peitschte mit ihrem ganzen Leib um sich traf Freund und Feind, schleuderte Trümmer um sich und ließ den Boden regelrecht erzittern, während so gut wie alle Orks durch die Luft flogen.
    Tat'ank'ka erging es nicht besser, als er sich nur mit Tohu in der Pranke erhob und Wabohu im Fleisch der Riesenschlange stecken sah.
    Einzig Rasaff hatte den Moment abgepasst, als hätte er es geahnt und sprang über einen Trümmer hinauf, um mit seiner Keule den Kopf der Schlange zu erwischen. Die war aber schnell genug, um den Spieß umzudrehen und mit ihrem Kopf gegen den alten Ork zu stoßen.
    Dumpf und keuchend schlug er auf dem Boden auf. Gargo trat vor diesen und jagte mit der Trollfaust nach den ausfahrenden Kiefern.

    Menki warf einen weiteren Speer und versenkte diesen im Schuppenpanzer der Riesenschlange, während Rok Shar versuchte den Speer zu packen und tiefer hinein zu stoßen.
    Subat und Kshak hatten ihre Echsen erschlagen und griffen nun ein, während Tat'ank'ka und Gorbag von hinten attackierten.
    Dann wurde es plötzlich heiß und ein grüner Flammenball jagte durch die Luft.
    Er traf Kshak im Gesicht und der schrie fürchterlich auf, als sein Gesicht brennend und unter ätzender Säure dahin bis auf den Knochen schmolz.
    Tat'ank'ka brüllte vor Wut und jagte Tohu beidhändig in den Schuppenpanzer, als würde er einen Baum fällen wollen.
    Schlangenblut spritzte auf und auch die anderen Orakai entließen ihren orkischen Zorn in wütenden Attacken, gegen die vor Schmerz sich windene Riesenschlange.
    Subat zeigte wütend auf den Echsenschamanen und jagte diesem hinterher.

    Abermals schlug die Riesenschlange um sich Babak wurde von ihrem Leib gegen die Wand gedrückt und regte sich nicht mehr und Madak entkam nicht ihren Kiefern. Er wurde gepackt, stieß sein Elitekrieger Schwert in die Schlange und wurde dann geschüttelt und mit fürchterlichen Bisswunden zu Boden geschleudert.

    Dann richtete sich das Mistvieh auf und bekam glühende Augen, als es Gargo, Rasaff und Rok Shar fixierte.
    “Weg!”, brüllte Gorbag und stieß seine spitze Klinge mit aller Kraft von oben in den Schlangenkörper.
    Die Tzuu-Zasa spie ein ätzendes, rotes Zeug in Richtung der drei Orakai - traf jedoch nicht dank Gorbags Stich.
    Stattdessen windete sich der elende Wurm und ließ Gorbag durch die Luft fliegen. Wabohu kam frei und Subat hinderte den Schamanen der Schlange an seinem furchtbaren Zauber.
    Tat'ank'ka ergriff Wabohu und peitschte seine Orakai an. Nicht durch Worte, sondern Taten.
    Mit kraftvollen Hieben seiner Äxte riss er am Leib der Schlange eine klaffende Wunde und schlug so oft es noch ging darauf ein, bevor ihm die Luft aus den Lungen gepresst wurde und er einen Schwanzhieb von der Seite bekam.
    Doch da war Gargo der endlich traf. Die mächtige Trollfaust traf den Leib, zertrümmerte hörbar die Rippen und trieb den Wurm weg von ihnen an das andere Ende der Kuppel.

    Die Orks sammelten sich lachten verächtlich die Tzuu-Zasa aus und kamen ihr vorsichtig wie einen verwundeten Bären näher.
    Dann begannen ihre Augen erneut zu glühen und sie wappneten sich schon auf irgend ein Gift das kommen würde. Doch stattdessen erstarrten sie. Allesamt…

    …Ketten…Dunkelheit…Furcht?
    Tat'ank'ka sah um sich, knurrte auf als er das Zischen aus der Dunkelheit vernahm. Diese Augen die ihn umkreisten und lauerten.
    Dann schlug sie zu. Biss in seinen Rücken, in seine Seele und versprühte ihr Gift.
    Tat'ank'ka brüllte, riss an den Ketten und zog Grimassen. Dann kam zu den Augen etwas dazu. Es tapste in der Dunkelheit und schnaubte zornig.

    Die Augen fixierten das, was in der Dunkelheit war. Erkannten die Dualität des Berserkers und zischten wissend. Erneut attackierte die Tzuu-Zasa den angeketteten Schwarzork. Biss ihn in die Brust und dann erschien der alte Ahne. Der alte Geist der Teil von Tat'ank'ka war, seit dem Ritus der Berserker.
    Ein wilder, archaischer Khorinisork mit roter Mähne und einer Gestalt die heute kaum ein Ork noch erreichte.
    Er packte die Schlange und rang mit ihr, während seine Mähne allmählich dunkel wurde wie jene von Tat'ank'ka.
    Der Berserker im Schwarzork gewann gleich absolute Oberhand und dann war nichts mehr vor dem Schwarzork sicher. Am wenigsten er selbst.

    Äußerlich - abseits jenem Spiel in seinem Geist - kamen Adern hervor, die onyxfarbenen Augen wurden blutig rot und der ganze Körper spannte sich zum Bersten nah. Entweder kam er frei, zerriss dann alles und jeden um sich oder er brach wie ein Baum im Orkan.

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    Schwertmeister Avatar von Proya Anuot
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    Die Orks im Forenrollenspiel
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    „Verfluchte Reptilien“, knurrte Proya, die sich beim Ansturm im Hintergrund gehalten hatte und ihren Speer nur dann nutzte, wenn eines der Echsenwesen im Chaos der tobenden Orks seinen Weg zu ihr gefunden hatte.
    Unachtsam schritt sie über die schuppigen Leichen, behielt das Schlachthaus, zu dem die Ruinen des Palastes eines einfältigen Morrakönigs geworden waren, stets im Blick. Die Leiber ihrer gefallenen Brüder ließ sie unberührt, klopfte mit dem Ende ihres Ritualspeers dreimal neben ihnen auf den von großer Hitze zerborstenen Stein. Die Geister der Krieger waren bereits auf die Reise gegangen, um an der Tafel des Schöpfers zu sitzen oder aber zu IHR, die noch immer ein unergründliches Mysterium für die Schamanin blieb. Doch auch, wenn sie nicht verstand, hinderte es sie nicht daran zu nutzen, was SIE ihr gewährt hatte.

    „Groloshkarum! Vekka vekh rach nar Tshaga!“, intonierte sie ihn kehligem Gesang und reckte ihre linke Hand nach vorn einer heranstürmenden Echse entgegen.
    Wie von einem mächtigen Orkhammer getroffen, drückte sich der schuppige Brustpanzer des Monsters ein und wurde dann von den Füßen gerissen, als es mit der Wucht der geistigen Stärke einer langjährigen Schamanin konfrontiert wurde. Der erstickte Schrei des Echsenkriegers ging im Gebrüll der Orakai unter und Proya sah nur, wie einer ihrer Brüder im Vorbeirennen seine Waffe in den Wanst des wehrlos am Boden liegenden Reptils rammte.
    Doch es wäre kein wahrer Kampf, wenn der Feind sich nicht zu wehren wüsste und als der Echsenschamane das Feld betrat, begehrten die Geister auf, kreischten in die Ohren der Schamanin in einer Kakophonie aus verzerrten und widernatürlichen Stimmen. Der Echsenpriester pervertierte die magischen Ströme um sich herum, beschwor Kugeln aus ätzender Säure, tötete und verstümmelte die Karreks und Seeorks, welche sich dem Angriff angeschlossen hatten.

    Sie sah, wie Subat sich einem Elitekrieger würdig dem Magiewirker entgegenwarf und ihn daran hinderte noch mehr Leben zu fordern. Doch der Echsenschamane war nicht allein und es bedurfte aller Fähigkeiten, die der langohrige Orak besaß, um sich der Leibwächter und dem Stab des Priesters zu erwehren.
    Die Masse der Echsenmenschen war bereits zurückgegangen, doch die vielen Eier waren ein Versprechen, dass es nicht so bleiben würde, wenn sie heute scheiterten. Der Häuptling und viele der besten Krieger sahen sich einer monströsen Schlange gegenüber, die ihre Brut zu beschützen schien. Ob die Eier von ihr oder den Echsen stammten, war nicht einzuschätzen, für Proya aber auch nicht von Relevanz. Es war wichtig, dass sie Subat gegen den Priester half.

    Sie ließ ihren Speer zu Boden fallen, die Knochen und Zähne daran klimperten und klackten, als sie den harten von geschmolzenem Gold überzogenen Stein trafen. Beide Hände hob die Schamanin an, während sie rhythmisch ihre Oberkörper in einer abgehakten Bewegung von links nach rechts zucken ließ. Sie hatte die Augen geschlossen und begann mit einem Summen, welches tief aus ihrer Kehle entsprang.
    Dann öffnete sie die Lippen und begann in Tönen zu krächzen, die entfernt an ihre Sprache erinnerten.
    „Karum dwor Grolosh nar Tshagak dar! Tai vekka nar kesh nashanga osh rakash!“
    Beim verhallen des letzten kehligen Lautes riss die die Augen auf, die grüne Iris fast vollständig von schwarzen Pupillen erfüllt, fokussiert auf den Echsenpriester, der immer wieder am Wirken seiner Zauber gehindert wurde.

    Nichts schien zu geschehen, doch IHR Fluch schloss sich um den Geist des Reptils, bohrte sich in seine Seele und verwurzelte sich tief im Bewusstsein. Nach und nach entfaltete sich die Wirkung des schrecklichen Mals, beeinflusste die Bewegungen des Priesters, seine Wahrnehmung, seinen Verstand. Langsamer wurde er, weniger erratisch und endlich bekam Subat die Gelegenheit, auf die er gewartet hatte. Mit einem wilden Schrei entledigte er sich einem der Wächter, schlitzte ihn von dort, wo ein Orak den Nabel hatte, bis zum Hals auf, bevor er den leblosen Körper von sich stieß. Der Echsenpriester unternahm einen weiteren Versuch seinen verheerenden Zauber zu wirken, doch war seine Ausführung uninspiriert und ungenau, sodass die entstehende Globe aus heißer Säure keine richtige Form annehmen konnte.
    Der Elitekrieger beendete im nächsten Augenblick auch das Leben des zweiten Wächters und griff danach nach der Kehle des Priesters, dessen abgetrennte Stimme das Ende für seine Beschwörung bedeutete.

    Sich sicher, dass Subat die Kontrolle hatte, wandte Proya ihre Aufmerksamkeit zurück auf die Riesenschlange und sie knurrte wütend, als sie bemerkte, wie das Ungetüm tobte. Gargo hatte einen guten Treffer mit seinen Felsenpranken gelandet und auch der Häuptling wurde seinem Titel gerecht. Doch viele andere Oraks hatten bereits die Reise zum Schöpfer angetreten. Doch die Schamanin war nicht wegen der Verluste besorgt, sondern weil ihre Brüder erstarrt waren, gefangen im Blick der Tzuu-Zasa, deren Zunge bedrohlich und schnell aus ihrem gewaltigen Kiefer schnellte. Sie roch ihre Beute.
    Selbst von der Mitte des ehemaligen Thronsaals aus, konnte Proya sehen, wie angespannt die Muskeln ihres Häuptlings waren. Sein Herz war in Flammen, die sein Blut erhitzten. Sie kannte dieses Gefühl, was sie spürte, wenn sie ihn ansah. Erkannte die Aura, die ihn umgab. Sie musste handeln, und zwar jetzt!

    Mit all ihrer verbliebenen Konzentration, den Schmerz in ihrem Kopf ignorierend, der die Adern an ihren Schläfen wütend pochen ließ. Hervorgerufen durch das Nutzen IHRER Macht, tauchte sie noch einmal tiefer in das Gewebe der Geisterwelt ein. Magie peitschte durch ihren Körper wie ein tosender Orkan, der vom Westen über die Insel wütete. Proya hatte keine Zeit ihren Körper einzustimmen, hatte nicht die Kraft sich den Wogen und Wehen der Geister anzupassen. Sie würde erzwingen müssen, was sie erreichen wollte, fordern, statt bitten.
    „Vekka drach Korzuk nar Groloshkarum! Grolosh tai me Vekka osh dar nar kra!“, spie sie die Worte aus und ihr Kopf wurde ruckartig in den Nacken geworfen, als ihre Magie sich entlud, um den Kopf der mächtigen Tzuu-Zasa sammelte. Mehr als das konnte sie nicht einschließen.

    Ihre Gedanken schienen sich zu lösen, einzudringen in den Kampf zwischen der Riesenschlange und ihrer Beute. Sie spürte die Fixierung eines Raubtiers, aber auch eine wilde Hitze, die ihren Geist zu versengen drohte. Da war die alles verzehrende Präsenz ihres Häuptlings, der im Begriff war sich an das alte Ritus der Berserker zu verlieren, zu vernichten, zu töten, Blut zu trinken und Fleisch zu reißen, Freund oder Feind nicht mehr unterscheidend. Einzig der Rausch war von Tat’ank’Ka übrig. Sie konnte seinen Geist nicht erreichen, doch das war auch gar nicht ihr Ziel. Ihr Fokus war auf die Tsuu-Zasa gerichtet und alles, was sie tun konnte, war zuzudrücken. Zu zerquetschen, zu zermalmen, auszudrücken, was an Leben in der Riesenschlange pulsierte.

    Abseits der Geister sah man, wie der Kopf der Riesenschlange in einen unsichtbaren Klammergriff gefangen wurde. Die zischelnde Zunge erstarrte und die bösartigen Giftaugen quollen immer weiter hervor. Es war der Geist der Schamanin, der auf die harten Schuppen einwirkte. Wie ein unaufhaltsam schrumpfender Käfig hatte sie ihre Magie um den Kopf gelegt und es war ein Kräftemessen, auf welches sie alles gesetzt hatte.
    Das Pochen in ihrem Kopf ließ sie taub für die Außenwelt werden. Ihre eigenen Augen hatten sich scheinbar in den Hinterkopf gedreht. Nur noch das von blutroten Adern durchzogene Weiß war zu sehen und Proyas ganzer Körper vibrierte unter der immensen Anstrengung etwas so großes, so willensstarkes bändigen zu wollen.
    Es klappte nicht. Nicht so, wie sie es gewollt hatte, doch als der Druck auf den Kopf der Tzuu-Zasa zu groß wurde, wölbte sich der immens lange Körper, bäumte sich auf und peitsche wild durch den Raum. Einige Eier wurden zerquetscht und der Ausbruch war zu viel für Proya. Sie verlor die Kontrolle über ihre Magie, wurde gewaltsam zurückgewiesen und sank erschöpft auf ein Knie. Doch sie hatte zumindest erreicht, dass das Ungetüm den Blickkontakt abbrechen musste, was ihre Brüder befreite.
    Ein ohrenbetäubendes Brüllen hallte über den vergoldeten Steinboden.

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    Ritter Avatar von Tat'ank'Ka
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    Palast - Die Herren von Setarrif

    Die Äxte ragten in die Höhe, das wütende Brüllen des Berserkers übertönte alles im Thronsaal und mit ihm stimmten alle seine anwesenden Orakai brüllend mit ein.
    Sie waren alle wütend und ihr Häuptling war der Wütendste.
    Die Tzuu-Zasa hatte gewütet und schlängelte nun geschwächt und sich ihres Endes gewiss in Richtung Loch in der Kuppel. Flucht war ihr Plan, doch manch klaffende Wunde war doch zu viel, um den großen Körper mit Kraft hinauf zu bringen.

    Der Berserker stürmte an, unterschied noch zwischen Freund und Feind und ließ keine Zweifel daran, dass er nun sein Leben gab oder obsiegen würde.
    Sie alle stürmten an.
    Rasaff, Menki, Gargo, Rok Shar, Gorbag und all die anderen, die noch standen.
    Menkis Ripperspieß stieß zu, Gorbags Klinge stieß tief in den unteren Leib und Rok Shars Varok vergrößerte die klaffende Wunde und zerschnitt noch mehr Muskelstränge.
    Die Schlange ging zu Boden, hatte keine Kontrolle mehr über den unteren Teil ihres Körpers und die Orks machten kurzen Prozess.

    Tat'ank'kas Äxte schlugen wütend auf die Wirbelsäule ein bis Knochen, Fleisch und Schuppen durchtrennt waren. Vier weitere seiner Orakai stießen und schlugen mit ihren Waffen zu. Rasaff vollendete seinen Sprung zum zweiten Mal und schmetterte seine Keule gegen die Schnauze der Schlange, so dass sie zu Boden mit dem Kopf ging und dann war Gargo der Held dieses Tages als die mächtige Trollfaust - ein großer Orkhammer - den Schädel der Tzuu-Zasa zertrümmerte und sich nichts mehr an ihr regte.

    “Orak Shaaaakaaa! Karrek Shaakaaaa!”, brüllte Tat'ank'ka und hob die Faust von Gargo in die Höhe.
    “Gargo Shaakaaaaa!”, riefen die Orakai als Anerkennung für Gargo. Dann packte Tat'ank'ka Proya und die Orakai feierten sie mit einem “Proya Shaakaaaaa!”
    Ihre Tat, ihre Hexerei war nicht vergessen worden.


    Stunden später…

    So saßen sie da - die neuen Herren von Setarrif.
    Tat'ank'ka saß auf dem Thron des einstigen Königs dieser Stadt. Gehüllt in einem Mantel aus Büffelfell und provisorisch versorgten Wunden am Körper, gedachte er seiner toten Orakai.
    Gargo zu seiner Rechten, saß mit einem Bein auf dem abgeschlagenen Kopf der Riesenschlange und erzählte jedem, der dazu kam, wie er der Schlange den Schädel zertrümmert hatte. Rok Shar prahlte damit, wie er Rasaff und Gargo gerettet hatte und scherzte mit einem jeden ein wenig herum.
    Proya hielt das heiße, rohe Herz der Tzuu-Zasa in den blutigen Pranken und durfte als Erste hinein beißen, bevor es die Runde machen würde.
    Gorbag reinigte seine Morrok vom Blut der Schlange und sang ein orkisches Kriegerlied, während Subat den Kopf des Echsen-Schamanen aus purem Rachedurst wegen Kshak immer noch marterte.
    Menki und Rasaff zogen der Schlange die Haut ab und überlegten schon was sie daraus anfertigen würden. Der Rest derer die mit Tat'ank'ka den Thronsaal gestürmt hatten, saßen ebenso um den Thron, tranken das Schlangenblut und aßen von angebratenem Fleisch, das noch für den ganzen Stamm und die Seeorks reichen würde.

    Es dauerte noch etwas, bis die Anführer der Seeorks und die Schamanen in den Thronsaal kamen.
    Molotow und seine Elitekrieger hatten gut gekämpft und gezeigt, dass sie die Echsen nicht fürchten mussten. Die unerfahrenen Seeorks hingegen hatten ihren Tribut an den Schöpfer zahlen müssen. Doch dafür waren ihre noch lebenden Brüder nun erfahrener gegen die Echsenwesen. Ein Preis, den die Karrek damals bei ihrem Erwachen schon zahlen mussten.
    Drei seiner Kinder und ein Weib verlor der Schwarzork damals an sie und er würde seine Trauerzöpfe noch lange in der Mähne tragen, bis seine Kinder genug Echsen-Sklaven im Reich des Schöpfers haben würden.

    “Rok Tar! Tat'ank'ka! Kadan der Karrek! Ich beglückwünsche dich zur Eroberung des Palastes!”, sagte Molotow - nicht ohne einen Unterton der Zerknirschtheit. Er hatte sich wohl vorgestellt, dass er da nun sitzen würde. Tat'ank'ka erhob sich und ging die Treppe hinab. Dann packte er Molotows Arm zum Kriegergruß. Eine wichtige Geste, die klar machte, dass er kein Kriegsherr war, der auf dem Thron sitzen blieb und sich über sie alle erhob. Nein, er blickte dem Generalauseher fest in die Augen.

    Manchen seiner Elitekrieger gefiel das wohl nicht. Manche sahen die Karrek trotz ihrer Taten als weniger in der Position auf Augenhöhe mit Molotow zu stehen. Vor allem ein Berserker von Khoro. Alte Vorurteile und die Arroganz der Nordlande bekam man nicht aus den Köpfen. Gut. Sollten sie es dann auf die andere Art lernen, wenn sie das irgendwann wollten.

    “Rok Tar, Molotow! Die Stadt ist unser! Jetzt beginnt die Herrschaft der Orks über Setar! Deine Orakai haben ihren Wert bewiesen und ihr sollt alle Anteil an der Beute der Karrek haben!”, lud der Berserker ein. Das Oruk verlangte es und es war gerecht.

    “Das ehrt die Besatzung der Eisenkiefer! Wir nehmen an! Aber zuerst geben wir unseren Toten die letzte Ehre!”, sagte der Einäugige. Auch er ehrte das Oruk.
    “Das werden wir! - Und dann, wenn die Ehrenfeuer brennen und das Fleisch brät. Wenn die Köpfe unserer Feinde um unsere Stadt aufgespießt sind, die Schamanen von diesen Taten den Ahnen und wir dem Oruk genüge getan haben! Dann, Molotow, bekommst du deinen Brückenkopf und wir die Karrek, werden wieder eins mit dem Imperium! Mit den Nordlanden! Mit Khoro! - Für das Imperium! Für König Brosh dar Urkma!”, rief Tat'ank'ka, hob die Faust wie einst die Urkma und seine Brüder, die sich auch als jene verstanden, ebenso.
    Dies war seine Machtdemonstation, sein absolutes Bekenntnis zum großen Orkkönig und sein Blick ging umher, als Molotow seine Faust hob und alle brüllend mit einstimmten.

    Dienten sie dem Stärksten oder waren es Verräter wie unter Kan - nur ihrem eigenen Ruhm Untertan, falsch und das Oruk nicht ernst nehmend?
    Der Berserker dachte sich seinen Teil und dann klopfte ihm Molotow auf die Schulter. Setarrif oder wie die Orks es auf Argaan nannten - Setar - aus der älteren Sprache der Sklavenherren von einst. Nun waren argaanische Orks die Herren dieser Stadt und bald die Menschen die Sklaven. Das hatte der schwarze Bergork von Khoro allen Orks mit argaanischen Blut versprochen. Und was dein Kadan versprach, das musste er wahr machen. So befahl es das Oruk. Der große Kodex der Orks.

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    Ritter Avatar von Tat'ank'Ka
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    Die Orks im Forenrollenspiel
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    BAAMM BAM, BAAAM BAM, BAAAM BAM - Das alte Lied erklang in seinen Ohren und erfüllte sein Herz mit Freuden und Erinnerungen.
    Die Vibration im Handgelenk, der Schweiß, die Hitze und der Geruch von glühenden Stahl.
    Tat'ank'ka erinnerte sich an die Zeit in Faring. In Roshans Schmiede. Wie sie Orkwaffen schmiedeten, das verbrannte Fleisch versorgten, wie sie Wurzelschnaps tranken und für ihr Handwerk im eroberten Gebiet geachtet wurden.
    Es waren gute Zeiten in denen ein Ork seinen Wert beweisen konnte.

    Achtsam zog er den verformten, noch schwach glühenden Stahl mit der großen Zange vom Amboss und tauchte den Block in dampfendes Wasser. Dann gebot er dem jungen Ork die Zange selbst zu bedienen und den Stahlblock auf den Orkamboss zu legen.

    Der junge Schwarzork mit wilder Mähne setzte alles um und blickte aus gelb-schwarzen Augen auf.
    Er hatte sie von seiner Mutter geerbt.

    “Siehst Du die Schichten? Das Dunkle ist Eisen, das Helle ist Orkstahl. Nur Eisen dieser Art, würde die Waffe weich machen. Nur Orkstahl wäre zu hart und spröde. Ein Hieb und deine Waffe geht kaputt. Nur die Einheit macht eine gute Waffe. Der alte Roshan brachte mir eine einfache Formel bei. Fünf Teile Orkstahl, drei Teile Eisen. Damit schmiedest du gute Waffen die was aushalten. Verstanden, Orak?”, fragte der Berserker.

    “Und die besten Waffen? Wie deine Äxte, Vater?”, fragte der junge Ork der zwei Winter jünger war als seine Schwester Zasa.

    “Dafür brauchst du besonderes Erz von Khoro. Blau schimmert es und ersetzt den Orkstahl. Und dann brauchst du Eisen von den Eisenbeißerbergen in den Nordlanden. Ein Varrag reichert mit deinem Blut und dem eines Opfers für den Schöpfer den Block an und dann schmiedest du deine Waffe, Wo'tan'Ka.”, erklärte er seinem Sohn und nickte dann.

    “Bring den Stahl in die Esse und dann bedien den Blasebalg, wie ich es dir gezeigt habe.”, sagte er und ließ Wo'tan'Ka damit allein. Er trat aus dem Gebäude - das wohl einst einer Zusammenkunft von Morraschmieden gehörte - und sah zu, wie der Rest hier vor Ort seinem neuen oder alten Tagwerk nachging.

    Stein der zerstörten Häuser wurde abgetragen und die große Stadtmauer dort wieder befestigt, wo sie zerstört war oder große Risse hatte.
    Woanders wurde Holz verarbeitet, damit gebaut und neue, eisenbeschlagene Tore sollten bald bereit sein.

    Jäger brachten die Beute in beide großen Lager und verwerteten sie dort. Manch Fleisch war für den Spieß. Anderes wurde gepökelt, damit die Eisenkiefer langsam genug Vorräte für die Heimreise hatte.

    So vieles geschah hier, auch was er bis eben nicht gesehen hatte und bewegte sich im Hintergrund. Es stand noch einiges an. Der Schwarzork war zufrieden mit seinen Leuten. Sie brachten Beute, halfen aus und packten auch handwerklich ordentlich an.
    Aber auch die Seeorks hatten ihren Anteil. Sie waren fleißig und lieferten Technolgie.
    Tat'ank'ka konnte nicht sagen, wer begann, doch ein Ork wollte auch immer zeigen, dass er am härtesten arbeitete. Und so herrschte eine Grundstimmmung die Müssiggang verachtete und es erst bei Sonnenuntergang legitim schien die Arbeit ruhen zu lassen.

    “Wir brauchen dich…”, sagte Gorbag.
    “Was ist?”
    “Die Jäger erzählen von Waldmorras. Kämpfe. Zwei Tote bei uns. Einer bei ihnen. Kleines Kommando. Ein und ein halber Tag her. Sind vielleicht noch im Dschungel.”, sagte der Rüstungsbauer.
    “Verdammt! Alles muss man selbst erledigen.”, knurrte der Waffenschmied und gab seinem Sohn die Aufgabe, den Block rauszuholen und jedem eine mit einem Stahlrohling zu donnern, wenn er nicht hierher gehörte oder wichtig schien.
    Der Schwarzork legte sich seine beiden Chaos-Äxte an und packte seinen guten alten Ripperspieß. Den Köcher mit den Wurfspeeren warf er sich über die Schulter und folgte Gorbag.

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    Schwertmeisterin Avatar von Chala Vered
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
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    Südtor

    Sie zählte die Schritte.
    Nicht laut, nicht bewusst. Aber irgendwo in ihrem Inneren legte Sorgfalt die Abstände zwischen den Aufsetzpunkten des Orks fest, der sie trug. Links schleppend. Rechts präziser. Die Beine länger als ihre eigenen, das Becken schmaler – ein Krieger, nicht bloß ein Jäger. Und doch… Er atmete schwer. Nicht angestrengt, aber tief. Die Art von Atem, die durch Erfahrung kam, nicht durch Mühsal.
    Er hatte schon viele Körper getragen. Und doch war ihrer kein Kadaver. Chala war wach. Nicht klar, nicht kampfbereit – aber wach. Die Welt roch nach nassem Moos, nach Ruß und altem Stein. Und Blut, ihrem Blut.

    Ihre Flanke schmerzte mit jedem Schritt wie ein Herz, das nicht schlagen wollte, aber musste. Doch sie stöhnte nicht. Gab keinen Laut von sich. Es war ein stummes Aushalten – und mehr als das: ein Beobachten.
    Der Ork redete nicht. Weder mit ihr, noch mit dem anderen, der sich wenige Schritte entfernt durch das Unterholz bewegte. Doch gelegentlich ertönte ein Ruf – rau, kehlig, mit kehligem Singsang. Keine Worte, die sie verstand. Aber es war Kommunikation. Koordination. Keine bloßen Tiere.
    Fünf Stimmen. Eine weiblich. Gruppenverband. Kein loser Trupp, schätzte Sorgfalt ihre Häscher ein.
    Und sie töten uns nicht. Noch nicht. Vielleicht… brauchen sie uns, hoffte Empathie.
    Ich glaube kaum, dass sie Verwendung für uns haben, sah Narzissmus ihre Situation schwarz.
    Was, wenn sie uns behalten? So wie Händler Tiere mitnehmen auf Reisen…?, griff Naivität nach jedem Strohhalm.

    Chala bewegte langsam ihre Finger. Erst links, dann rechts. Nicht viel, nicht auffällig. Aber genug, um zu wissen, dass der Druck der Fesseln zwar nicht schnitt, aber hielt. Sie könnten sich lösen – mit Zeit. Mit Werkzeug. Oder mit Blut.
    Ein Windstoß wehte durch die Zweige über ihnen. Er roch anders. Salziger.
    „Wir sind nah…“ hauchte sie, kaum hörbar. Nicht für die Orks. Für sich. Und vielleicht für den, der folgte.
    Denn in den Zwischenräumen zwischen Schatten und Baumstämmen… war da etwas. Keine Bewegung. Kein Geräusch.
    Nur ein Echo.

    Ein gelber Blick, der ihr nicht aus dem Kopf ging. Der Panther.
    Sorgfalt: „Ob er sich wirklich nähert, lässt sich nicht verifizieren.“
    Narzissmus: „Er wird sich nicht zeigen, solange wir hilflos sind. Raubtiere jagen nicht, was bereits gebunden ist.“
    Empathie: „Vielleicht ist er längst Teil des Spiels…“
    Naivität: „Vielleicht ist er nie wirklich weg gewesen.“
    Ein Harscher Befehl der Orks folgte und sie hielten an. Ihr Träger blieb stehen, grunzte zweimal – oder stieß er nur heiße Luft aus der Nase? Die Aranisaani wurde abgesetzt. Nicht grob. Nicht sanft. Einfach abgelegt, wie ein Gegenstand, der nicht kaputtgehen sollte, aber auch nicht wertvoll war. Sie schlug nicht auf. Sie rollte, fing sich ab, und dann sah sie es.
    Hinter einer Wurzelwand stieg Rauch auf. Ein Tor. Jenes Tor, durch welches sie mehrmals vor Jahren geschritte, war. Felsplatten, behauen, mit Zeichen, die älter wirkten als alles, was sie sonst kannte, außer vielleicht der Weltenbaum Tooshoo.
    Setarrif. Oder das, was davon übrig war.
    „Willkommen zu Hause…“, murmelte Exzentrik.

    Chala hob das Kinn. Ihre Lippen waren trocken. Ihr Blick trotzig kühl. Der Schmerz war nicht fort. Aber er war nicht vordergründig. Sie war noch immer sie selbst. Nur eben gebunden. Für den Moment.

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    Schwertmeisterin Avatar von Chala Vered
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    In einem Zelt?

    Die Rinde hinter ihr war durchzogen von Fasern, so alt und knorrig wie die Ruinen selbst, an deren Stützbogen man sie festgebunden hatte. Ein aufgerissener Spalt im schwarzen Gestein, überwuchert von Pilzen, Moos und einem schweigenden Gefühl von „Zu spät“ – als hätte dieser Ort vor langer Zeit bereits entschieden, dass alles, was sich in ihm verfing, nicht mehr dieselbe werden würde.
    Das Seil an ihren Handgelenken war roh, ungebleicht, mit Fasern, die sich bei jeder Bewegung tiefer in die Haut legten. Nicht genug, um sie zu schneiden, aber gerade schmerzhaft genug, dass es nicht vergessen werden konnte. Jedes Zucken, jeder Atemzug, jede Änderung des Gewichts ließ sie es spüren, wie eine Erinnerung, die nicht gehen wollte.

    Chala saß nicht. Nicht wirklich. Ihre Beine waren unter dem Körper gefaltet, ihr Rücken halb aufgerichtet, so viel es eben ging in dieser Haltung, bei der die Arme über den Kopf gebunden und um eine Steinwurzel geschlungen waren. Ein Knoten direkt über den Fesseln. Er war nicht professionell. Aber fest.
    Und die Tasche – ihre Tasche – war weg. Der Stoff, durch dessen Falten sie sonst bei Müdigkeit strich, das Gewicht, das an ihrer Seite baumelte wie ein zweiter, schweigsamer Begleiter. Fort.
    Mit ihr das Halstuch, welches das Mal der Jagd verbarg, das sie dort verstaut hatte, um in der Hitze des Dschungels nicht zusätzlich zu leiden. Ein leerer Nacken. Fremd.

    Und WildkatzeWildkatze war nicht an ihrer Seite. Weder ihr Gewicht, noch das flache Knirschen der Lederscheide bei Bewegung. Nichts. Auch ihre drei Wurfmesser fehlten.
    Ich hoffe, sie haben sie sich angesehen. Ich hoffe, sie wissen, was sie da gestohlen haben, knurrte Narzissmus.
    Es war das Erste, das wir je gestohlen haben, und das Einzige, das wir nie bereut haben, ergänzte Empathie mit ungewohnter Klarheit, als würde sie der Gedanke daran nicht bereits abstoßen.
    Vielleicht liegen sie gerade auf einem Altar. Oder werden mit ehrfürchtigem Blick bestaunt. Wie es sich gehört, meinte Exzentrik, während sie sich in Gedanken über das Bild ihrer Klingen in fremder Hand ereiferte.
    Oder… sie haben sie einfach weggeworfen. So wie uns, murmelte Naivität.
    Sie haben uns nicht geschlagen. Nicht bespuckt. Nur gebunden. Vielleicht… bedeutet das etwas?, überlegte Empathie leise.

    Die Welt um sie war dumpf. Nicht still – dafür war der Ort zu lebendig, trotz des Todes, der hier vor einer Dekade eingezogen war. Irgendwo tropfte es, rhythmisch und stoisch wie das Pochen in ihren Handgelenken. Ein Rauschen kam und ging – Wind? Wasser? Oder das Blut in ihren Ohren?
    Sie hatte versucht, den Tagesverlauf zu erfassen. Doch der Himmel war verborgen, selbst das Licht war gefiltert, als hätte man zwischen sie und die Sonne ein Tuch gespannt. Ihre Augen waren trocken, das Atmen flach, der Magen leer. Aber es war das Fehlen von Wasser, das zuerst an ihr zerrte – der metallische Geschmack im Mund, der nach nichts schmeckte außer nach Vergessen.
    Vier Stunden ohne Flüssigkeit. Die Lippen beginnen zu reißen. Die Konzentration nimmt ab, stellte Sorgfalt fest.
    Sie wollen, dass wir darum bitten. Vielleicht sogar darum betteln, zischte Narzissmus.
    Wir könnten es. Wenn es das Richtige ist…, schlug Empathie zaghaft vor.
    Niemals. Nicht, wenn es darum geht, sich kleiner zu machen, entgegnete Narzissmus scharf.
    Aber wir sind doch schon klein, oder?, fragte Naivität.
    Klein? Oh nein, Liebling! Wir sind fokussiert. Reduziert auf das Wesentliche. Eine Skulptur aus Fleisch, getrocknetem Schweiß und Erwartung, sagte Exzentrik mit funkelndem Stolz.
    Und damit gefährlich, ergänzte Sorgfalt trocken.

    Ein Geräusch ließ sie den Kopf anheben – dumpfe Schritte auf unebenem Boden, kurz, rhythmisch, dann wieder Stille. Jemand war nahe. Vielleicht zwei. Vielleicht niemand.
    Chala bewegte sich nicht. Nicht mehr. Die Energie war zu kostbar. Aber sie beobachtete. Nicht mit den Augen. Mit allem, was in ihr lag. Der Körper war müde. Doch der Wille – der war noch da. Schlanker als zuvor. Schärfer. Und irgendwo, ganz tief in ihrem Innersten, ein Flackern. Nicht Wut. Nicht Hoffnung. Etwas dazwischen.
    Etwas, das flüsterte: Noch bin ich nicht gebrochen.
    Geändert von Chala Vered (24.05.2025 um 14:06 Uhr)

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