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Demokratie - Mehr Schein als Sein?

  1. #101 Zitieren
    Starfleet's Finest  Avatar von Jean-Luc Picard
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    Zitat Zitat von bernimaker
    Im unregulierten Markt werden die dinge von den Menschen selbst reguliert. Somalia ist da kein gutes Beispiel da ohne mich jetzt direkt eingelesen zu haben dort mit sicherheit zu vor mal regierungen am schaffen waren ... die Afrikaner ansich nicht so klug sind wie Europäer ... die gegend ansich wohl eher unwirtlich ist .... evt. zu viel geholfen wird aus dem Ausland ? ( spenden verhindern Selbstversorgung ) .... Somalia bestimmt des öfteren von den USA oder anderen Besatzungsmächten besucht wurde. Achtung das war jetzt reine spekultion. Falls hier nichts zutrifft muss ich mich mal damit genauer beschäftigen!

    Naja kannst du es abstreiten das der Makrt überall exisitert ? Selbst in Staatlichen Gefängnissen den Marktfeindlichsten ort der Welt um es mal sanft auszudrücken gibt es einen Markt der dafür sorgt das die Insassen miteinander ( Ilegall ) handeln um damit ihre individuellen bedürfnisse besser zu decken.
    Der Markt ansich ist sicherlich vieles ... aber nicht böse ... er ist eher etwas ganz natürliches das die MEnschen schon immer verwendet haben um für sich selbst eine bessere Situation herzustellen. ( Wie egoistisch••)

    Diese gefälle sollen ja mit dem Freien Markt überwunden werden. Es ist eine dezentrale Herrschaftsform in der alle Menschen mit besitz kleine Herrscher sind.
    Das schlimmste was beim scheitern herauskommen könnte were alle was wir schon hatten. Die Demokratie wird ja bereits von den Politikern Stück für Stück abgebaut ... ohne das sich das Volk großartig wehrt.

    Naja du redest von einem Freien Markt und sagst dan wer soll Staatsdiener werden ? Da sind ein paar wiedersprüche drinnen ... deshalb meine antwort vorhin.
    Wir haben keinen Freien Markt und die USA/Australien/Hong Kong auch NICHT !
    Nun, Du bringst jetzt offenbar ein paar Dinge durcheinander. Ich habe nicht von Somalia gesprochen, das war Phael, nicht ich. Ich habe Dein Zitat zu den Gründerjahren der USA zitiert, in denen Du offenbar eine Art von Ideal gesehen hast. Hält man sich aber mal tatsächlich vor Augen, was die Grundfesten der aufstrebenden Wirtschaft der USA damals gewesen sind, dann sind eben diese alles andere als ideal, sondern es war extrem repressive Gewalt, die den Aufstieg begründet hat.

    Des Weiteren sind Deine Antworten nach wie vor nicht wirklich erklärend. Du sagst, im unregulierten Markt regulieren die Menschen selbst. Dieser Satz enthält letztendlich keinerlei Information und auch keinerlei Erklärung. Egal was für ein System wir nehmen – es reguliert immer der Mensch, sei es in Form von Regierungen oder in Form vom Recht des Stärkeren oder in Form von Diktatur...

    Die eigentliche Frager ist, womit Du begründen willst, dass sich ein unregulierter Markt selbst zu Gunsten Aller regulieren würde? Was diese Annahme nämlich tatsächlich bedeutet ist, dass die Abwesenheit jeglicher Regeln ein bestmögliches Spiel für alle garantieren würde. Und eine solche Annahme entbehrt jeglicher Begründung und jeglichem Beweis. Es ist eben bloß eine Ideologie, wie es sie eben auch in vielerlei anderer Ausprägungen gibt.

    Dein Verweis darauf, dass sich überall ein Markt etabliert sagt erst mal nichts wirklich aus. Menschen haben Bedürfnisse und sie haben die Motivation, ihre Bedürfnisse zu befriedigen. Daraus entsteht Handel, weil die meisten Menschen nicht in der Lage sind, all ihre Bedürfnisse auf sich allein gestellt zu erfüllen. Das heißt aber eben noch lange nicht, dass Handel ein Selbstläufer wäre, in Bezug auf Generierung eines allgemeinen Wohlstandes.

    Und ob wir einen „freien Markt“ haben oder nicht, spielte für meine Frage nach Staatsdienern gar keine Rolle. Ich hatte gefragt, warum jemand in einer fiktiv vorhandenen libertären Gesellschaft, also einem tatsächlich existenten freien Markt ein Interesse daran haben sollte, etwas anderes zu tun, als an diesem freien Markt zu partizipieren? Es würden nach wie vor Instanzen notwendig sein, um die Gültigkeit von Verträgen zu gewährleisten, nämlich eine Legislative eine Judikative und eine Exekutive. Und für diese wiederum braucht es Personal und es braucht wiederum Kontrollinstanzen für dieses Personal, damit sie tatsächlich die Gültigkeit von Verträgen garantieren können. Wer soll dies Deiner Meinung nach in einem freien Markt tun?

    Im letzten Beitrag hatte ich den Satz, dass Du die ganze Sache noch nicht so richtig durchdacht hast eher als Vergleich benutzt, nach Deinen jetzigen Antworten scheint es mir jedoch tatsächlich so zu sein, dass Du es noch nicht wirklich zu Ende gedacht hast...
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  2. #102 Zitieren
    Waldläufer Avatar von bernimaker
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    Zitat Zitat von Jean-Luc Picard Beitrag anzeigen
    Nun, ...

    Ich weiß das du Somalia nicht erwähnt hast. Ich wollte es irgendwie in den Text mit reinbringen ... womöglich unstrukturiert.

    Natürlich wurde viel Landraub und auch Krieg geführt .... aber die wirtschaftliche stärke war damals nur dem kleinen Staat und des Freieren Marktes zu verdanken.
    Und in einem Freien Markt mit Libertären ansätzen wäre Sklaverei verboten. Da jeder Mensch einem selbst gehört ...
    Ideal meinte ich eher im Sinne wie Frei ihr Markt zu dieser Zeit wahr und nicht im Sinne wie viele Menschenopfer vor und während der gründungsjahre erreicht wurden.
    Es geht mir da rein um die Wirtschaft die wirklich sehr frei wahr.
    Unsere Gesselschaft hat schon vieles erreicht ... du kanst nicht ohne probleme Sklaverei abschaffen oder die Frau & anders Farbige wieder als minderwertige wesen ansehen.
    Zu mindest unsere Westliche Gesselschaft würde rebelieren und sich das nicht gefallen lassen.

    Gut ich versuche es dir zu erleutern.
    Natürlich reguliert der Mensch. Ich meinte damit das in einem Freien System immer Angebot und Nachfrage herrscht ... so wie zurzeit halt bei den Produkten im Supermarkt.
    Herrscht eine Nachfrage nach Sicherheit werden sich früher oder später Optionen anbahnen. Um beispiele zu nennen ..... momentan haben unsere Länder starke probleme mit der Flüchtlingswelle die nicht nur friedliche Familien sondern auch noch eine vielzahl an Gewaltätigen Menschen zu uns führen die zustätzlich durch ihre Religion einen Altertümlichen glauben unterstehen. Die Nachfrage nach Sicherheit steigt logischerweise bei den Menschen.

    Der Markt reagiert dadurch das sich zb. Sicherheitsfirmen um das wohl der Menschen kümern ... patroullie schieben ... bei Einbrüchen und Raub gerufen werden können ect.
    Ein Beispiel dazu gibt es sogar in unserem Nicht Freien Markt also ist das hier kein Hirngespenst das mir bei zu viel Whyski in den Sinn kam. Jeder denkt immer sofort an Milizen die, die Menschen ausrauben und Schutzgeld erpressen ... ich denke daran das wir diese Milizen doch bereits haben und zwar den Staat. ( Wer nicht zahlt wird eingebuchtet )

    [Video]

    Anwälte gibt es bereist Privat und diese können ebenfalls für beide Parteien eintreten.
    Und gerichte würden auch Privat entstehen ... wobei natürlich auch jeder eine Neutrales und Sachliches ergebnis haben will und sich deshalb auch nur sehr korrekte gerichte durchsetzen.
    Aber es gibt dazu auch Videos die es besser erklären können als ich ... es gab halt sowas noch nie darum ist es für mich schwer es in Worte zu fassen.
    bernimaker ist offline

  3. #103 Zitieren
    Waldläufer Avatar von bernimaker
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    Eines zum Myhtos es gibt keine Regeln.
    [Video]

    Funktionsweise eines Rationalen Rechtssystems
    [Video]

    Ich denke mir einfach wieso soll ich es erklären und dabei wie du ja schon gemerkt hast dinge etwas holprig erläutern wen es dazu schon sehr gute videos gibt.
    Du musst sie nicht schauen, aber wen dich das interessiert die Videos wären meine Antwort darauf.

    Also ich habe bereits zu ende gedacht und bin damit beim Libertarismus hängen geblieben weil eben die Linken nie zu ende denken und glauben durch Soziale zwangs Systeme alles besser zu machen.

    Musste das in eine 2 Antwort packen. Ich hoffe es ist hier kein problem ein paar videos zu posten ?
    bernimaker ist offline

  4. #104 Zitieren
    Starfleet's Finest  Avatar von Jean-Luc Picard
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    Zitat Zitat von bernimaker
    Ich denke mir einfach wieso soll ich es erklären und dabei wie du ja schon gemerkt hast dinge etwas holprig erläutern wen es dazu schon sehr gute videos gibt.
    Wenn Du Probleme hast, es effektiv zu erklären, dann liegt dies in aller Regel daran, dass Du es selber nicht wirklich verinnerlicht, bzw. verstanden hast. Je besser man etwas verstanden hat, desto besser kann man es in klaren Worten auf den Punkt bringen. youtubevideos können ja je nach Inhalt informativ sein, aber wenn Du eine philosophische Idee tatsächlich verstehen willst und dafür argumentieren willst, dann sollte es über youtubevideos, die lediglich gegen Strohmänner argumentieren hinaus gehen...

    Der junge Mann in dem Video redet schlicht oberflächliches Zeug daher, dass keinerlei substantive Antworten auf die eigentlichen Fragen gibt. Er faselt über Regeln, die man dann im Zweifel durch private Sicherheitsanbieter durchsetzen könne. Wer aber diese privaten Sicherheitsanbieter legitimiert, wer diese privaten Sicherheitsanbieter wiederum kontrolliert und im Zweifel auch zur Rechenschaft zieht, wenn sie gegen Verträge verstoßen, darüber wird nichts gesagt...Das Ziel und der Sinn privater Unternehmen ist es, maximalen Profit zu erzielen. Setze dieses Ziel mal in den Zusammenhang mit der Gewährleistung von Rechtssicherheit. Das ist ein Widerspruch in sich! Eine Instanz, dessen Aufgabe es ist, für Rechtssicherheit zu sorgen und im Zweifel hierfür auch Gewalt anzuwenden, muss einer Kontrolle unterliegen. Und die Gewährleistung der Rechtssicherheit muss eben auch Selbstzweck sein. Wenn aber Profit der Zweck einer solchen Institution ist, dann wird das Handeln dieser Institution auch entsprechend ausfallen, nämlich profitorientiert und nicht sicherheitsorientiert.

    Das zweite Viedeo hab ich mir nicht mehr wirklich angeschaut sondern nur kurz reingeklickt, weil es offenbar derselbe substanzlose Quark ist.

    Zitat Zitat von bernimaker
    Ideal meinte ich eher im Sinne wie Frei ihr Markt zu dieser Zeit wahr und nicht im Sinne wie viele Menschenopfer vor und während der gründungsjahre erreicht wurden.
    Es geht mir da rein um die Wirtschaft die wirklich sehr frei wahr.
    Solche Sätze zeigen mir aber einfach, dass Du da scheinbar nicht wirklich nachgedacht hast. Sklaverei und die Ermordung und Vertreibung der indigenen Bevölkerung von Nordamerika waren die Basis der damaligen Wirtschaft. Ressourcen und Produktion sind elementar für ein Wirtschaftssystem. Zu sagen, es ginge Dir da nicht um die Menschenopfer, sondern um die Wirtschaft zeigt einfach, dass Du da ein äußerst lückenhaftes Verständnis von den Zusammenhängen hast.

    Was Du weiter beschreibst, im Hinblick auf Selbstregulierung und Angebot und Nachfrage ist nach wie vor keine Erklärung für irgendetwas. Angebot und Nachfrage ergibt einen Konkurrenzkampf um die Angebote. Hieraus ergibt sich aber noch lange keine Garantie für faire Angebote bzw. für Angebote, die zum Wohle aller dienen. Denn die Motivation privater Unternehmen ist nach wie vor Profitmaximierung und nicht das Allgemeinwohl.

    Du kannst Dir das vielleicht am Besten an dem Beispiel von Krankenversicherung klarmachen. Eine privatwirtschaftliche Krankenversicherung hat das Eigeninteresse, so viel Gewinn wie möglich zu erzielen. Hierzu entwickelt sie Versicherungsangebote, die im Vergleich möglichst lukrativ für den Kunden sein sollen. Allerdings ist für eine privatwirtschaftliche Krankenversicherung wirtschaftlich gesehen die oberste Direktive, dass sie am besten KEINE Leistungen tatsächlich einlösen sollte, denn genau das sichert den größtmöglichen Profit. Genau deshalb ist es bei Versicherungen stets ein so großes Brimborium, einen Schadensfall einzureichen und sein Geld dafür zu bekommen. Versicherungen sind in erster Instanz immer bestrebt, Zahlungen an Kunden zu vermeiden. Genau das ist aber das genaue Gegenteil von dem, was eine Krankenversicherung für die Gesellschaft ausmachen soll. Eine Krankenversicherung sollte dem Zweck dienen, eine bestmögliche Medizinische Versorgung zu gewährleisten. Das ist das Ziel. Bestmögliche Versorgung und größtmöglicher Profit schließen sich hier aber eben faktisch gegenseitig aus. Ein privates Unternehmen wird nicht mit der bestmöglichen Versorgung den meisten Gewinn generieren, sondern mit einer Versorgung, die sich daran orientiert, die Einlösung von Leistungen möglichst schwierig zu gestalten.

    Die Selbstregulierung des freien Marktes ist im Hinblick auf solche Gesellschaftsbereiche eine reine Fiktion. Sie kann gar nicht funktionieren.

    Und damit sind wir noch nicht mal bei den viel tiefer gehenden Problemen angelangt, wie beispielsweise der bereits angesprochenen Legitimierung von Exekutive oder den von Conterman angesprochenen Problem des Übergangs zu einer libertären Gesellschaft. Die Theorie des Kommunismus besagt nicht umsonst, dass es eine Diktatur des Proletariats geben müsste, bevor eine klassenlose Gesellschaft entstehen könne. Es bestehen faktisch eine Menge Ungleichheiten und Ungerechtigkeiten auf der Welt und auch in jeder einzelnen Gesellschaft. Um zu einer neuen Gesellschaft zu kommen, bedarf es daher ein Konzept zur Überwindung solcher Aspekte. Der Kommunismus ist diesbezüglich recht klar – es wird erst mal aller Besitzt verstaatlicht und dann sieht man weiter. Im Libertarismus wäre dies offensichtlich nicht möglich. Die bestehenden Besitzverhältnisse würden also bleiben und es würden dann aber die Regulierungen wegfallen. Dies würde faktisch bedeuten, dass diejenigen, die schon am bestehenden System am meisten profitiert haben, am neuen System noch viel viel mehr profitieren können, weil sie mit einem viel besseren Startkapital in den deregulierten Markt einsteigen könnten. Und hierbei dann anzunehmen, eine solche Ungleichheit würde sich schon von selbst regulieren ist schlicht Blödsinn!
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  5. #105 Zitieren
    Waldläufer Avatar von bernimaker
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    Es gibt für mich genug diskrepanzen die in einer Demokratie wie wir sie jetzt haben mit der Marktwirtschaft vorhanden sind.
    Wer bestraft Frau Merkel wen sie gesetzte bricht ? Dafür gibt es auch Systeme in der Demokratie die aber wie wir bereits wissen nicht funktionieren da sie von der Regierung
    finanziert werden und somit nicht unabhängig sind. Das Volk darf auch nur solange legal gegen die Regierung agieren wie es die Regierung zu lässt.

    Es gibt nun mal nicht all zu viele beispiele dafür ... deutschland nach dem 2 Weltkrieg war auch recht Wirtschaftsfreundlich.
    Hong Kong ist sehr Wirtschaftsfreundlich .... hat aber natürlich mit dem kleinen Gebiet zu kämpfen.
    Es ging ( nicht darum das das Handeln der USA in den gründungsjahren ... und damit meine ich all ihr handeln super cool und freiheitlich war ) mir ja vorangig um die Unternemerischen freiheiten und die Wirtschaftsfreundlichkeit an sich und nicht direkt um die starke Wirtschaft auch wen ich es so ausgedrückt habe. Die USA waren zu diesen Zeitpunkt eben ein Staat wen auch ein eher klein gehaltener ... die Menschen kammen aus Europa mit all ihren Werten und verständnisen über die Welt. Sklaverei war damals noch etwas normales.... heut zu tage ist das kein Thema mehr. Zumindest in keinen Westlichen Ländern. Das sind meines erachtens nach dinge die erreicht wurden wo es kein zurück gibt. Wen du morgen in Deutschland die sklaverei wieder aktivierst gibt es ne Revolution.


    Ich sehe auf alle fälle nicht mehr diskrepanzen im Libertraismus als es im bestehenden System gibt, eher weniger um ehrlich zu sein.
    Trotzdem danke für deine Antwort und deine Meinung dazu.
    bernimaker ist offline

  6. #106 Zitieren
    Starfleet's Finest  Avatar von Jean-Luc Picard
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    Zitat Zitat von bernimaker
    Wer bestraft Frau Merkel wen sie gesetzte bricht ?
    Wenn man Frau Merkel anzeigt, und ein Gericht die Anschuldigungen gegen sie als zutreffend ansieht, dann bestrafen Frau Merkel dieselben Instanzen, die auch jeden Normalbürger bestrafen würden.

    Versteh mich nicht falsch, in unserem bestehenden System gibt es ohne Frage jede Mengel Probleme und Ungleichheiten. Es stimmt natürlich, dass es Menschen gibt, die durch Geld und Beziehungen wesentlich mehr Einfluss auf beispielsweise ein Gerichtsverfahren gegen sie haben können als andere. Auch wenn es allgemein darum geht, mit welchen Konsequenzen man aufgrund von Fehlern zu rechnen hat, gibt es große Unterschiede in der Gesellschaft. Nehmen wir als Beispiel den guten Herrn zu Guttenberg, der jetzt gerade wieder von der CSU in Stellung gebracht wird, nachdem Gras über seine damalige Affäre gewachsen ist. Nehmen wir mal an, ein wissenschaftlicher Mitarbeiter an einer Universität wäre mit einer plagierten Doktorarbeit aufgeflogen. Die Konsequenz wäre gewesen, dass er nie wieder in diesem Bereich hätte Arbeiten können. Herr Guttenberg musste lediglich eine gut bezahlte Auszeit nehmen, um dann jetzt mit der Message, „dass jetzt auch mal gut sei“, zurück zu kommen.

    Und das ist nur ein Beispiel von vielen. Korruption in öffentlichen Institutionen, Lobbyismus, Vetternwirtschaft und noch vieles mehr ist allgegenwertig. Die Frage ist aber doch, was das effektivste Mittel gegen solche Missstände ist. Wenn schon in einem staatlich regulierten Markt jeder versucht, den anderen zu übervorteilen und schon demokratisch gewählte Volksvertreter sich von Lobbyisten umgarnen lassen und Klientelpolitik betreiben, was um alles in der Welt sollte uns zu der Überzeugung bringen, dass Menschen sich in einem unregulierten Markt anders verhalten würden? Bzw. was sollte uns zu der Überzeugung bringen, dass dieses Verhalten von Menschen in einem unregulierten Mart nicht mehr zu Problemen führen würde? Die Bedürfnisse und Motivationen von Menschen würden sich in einer libertären Gesellschaft nicht wirklich ändern. Aber die Möglichkeit, Menschen daran zu hindern, das System für sich im größtmöglichen Maße auszunutzen würde sich massiv verringern, wenn es keine Regulierungen von einer übergeordneten Instanz gibt.

    Zitat Zitat von bernimaker
    Es gibt nun mal nicht all zu viele beispiele dafür ... deutschland nach dem 2 Weltkrieg war auch recht Wirtschaftsfreundlich.
    Hong Kong ist sehr Wirtschaftsfreundlich .... hat aber natürlich mit dem kleinen Gebiet zu kämpfen.
    Es ging ( nicht darum das das Handeln der USA in den gründungsjahren ... und damit meine ich all ihr handeln super cool und freiheitlich war ) mir ja vorangig um die Unternemerischen freiheiten und die Wirtschaftsfreundlichkeit an sich und nicht direkt um die starke Wirtschaft auch wen ich es so ausgedrückt habe. Die USA waren zu diesen Zeitpunkt eben ein Staat wen auch ein eher klein gehaltener ... die Menschen kammen aus Europa mit all ihren Werten und verständnisen über die Welt. Sklaverei war damals noch etwas normales.... heut zu tage ist das kein Thema mehr. Zumindest in keinen Westlichen Ländern. Das sind meines erachtens nach dinge die erreicht wurden wo es kein zurück gibt. Wen du morgen in Deutschland die sklaverei wieder aktivierst gibt es ne Revolution.
    Wie schon gesagt, es funktioniert nicht, die Wirtschaft eines Landes zu betrachten, ohne die bedingenden Faktoren hierfür mitzudenken. Wie sich der liberale Markt in den USA ohne Sklaverei und ohne Landraub entwickelt hätte, lässt sich überhaupt nicht sagen. Wenn Du sagst, es ginge Dir bezüglich der positiven Aspekte nur um die unternehmerische Freiheit, dann würde ich zurückfragen, woran Du bemessen willst, dass diese unternehmerische Freiheit denn etwas Gutes war? Nimm die Sklaverei und den Landraub weg, und es lässt sich gar nicht mehr sagen, wozu die unternehmerische Freiheit denn unter anderen Bedingungen geführt hätte.

    Zitat Zitat von bernimaker
    Ich sehe auf alle fälle nicht mehr diskrepanzen im Libertraismus als es im bestehenden System gibt, eher weniger um ehrlich zu sein.
    Trotzdem danke für deine Antwort und deine Meinung dazu.
    Der meiner Meinung nach springende Punkt ist, dass Libertarismus genau wie Kommunismus in erster Linie eine Ideologie ist und zwar eine politische Ideologie, die bestimmte Behauptung aufstellt, wie die Welt funktioniert. Und man muss sich bei diesen Behauptungen klar machen, dass sie erst mal nichts weiter sind als Behauptungen. Es gab sowohl im real existierenden Sozialismus als auch im Nationalsozialismus Tendenzen, diese politischen Ideologien zu quasi religiösen Wahrheiten zu verklären. Es gab im nationalsozialistischen Deutschland Abendgebete, in denen zum Führer gebetet wurde. Politische Ideologien scheinen solche Tendenzen aufzuweisen, dass sie von ihren Anhängern überhöht und als absolut gültig angesehen werden, wie bei Religionen eben auch. Im Libertarismus sehe ich diese Tendenz genau in dem Dogma des selbstregulierenden Marktes. Mit dieser Idee steht und fällt das ganze Konzept und daher ist es sowas wie die heilige Kuh des libertären Gedankens. Wenn man aber dieser Kuh ihre Heiligkeit abspricht und sich möglichst wertfrei versucht anzuschauen, wie Menschen sich zumeist verhalten, dann erscheint eine mystische Selbstregulierung zum Wohle aller nicht wirklich das zu sein, was Menschen in einem Konkurrenzkampf so hervorbringen.
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  7. #107 Zitieren
    Waldläufer Avatar von bernimaker
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    Und was wäre deines erachtens nach eine funktionierende form ? ( Eine Unidiologische ... )
    Oder an was scheitern wir momentan genau ... haben wir noch einfach nicht die Richtige Wagge aus Marktwirtschaft und Staat gefunden ? ( Muss sich das erst einpendeln )
    Müssen wir Menschen uns selbst erst weiterentwickeln in unserem denken und handeln um überhaupt etwas besseres zu erreichen.

    Das sind sehr große Fragen, aber mich würde wirklich deine Meinung dazu interessieren!
    bernimaker ist offline

  8. #108 Zitieren
    Starfleet's Finest  Avatar von Jean-Luc Picard
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    Naja, das ist eben auch immer eine Frage der Perspektive. Im Vergleich zu den meisten Situationen in der Vergangenheit geht es uns heute ziemlich prächtig und das System ist vergleichsweise stabil. Ich glaube nicht daran, dass man mit systemischen Veränderung tatsächlich irgendwann ein Paradies erreichen wird – es wird immer Ungerechtigkeit und Missstände geben.

    Wenn wir von Deutschland im hier und jetzt reden, dann favorisiere ich auf jeden Fall eine stärkere Regulierung seitens der Regierung als jetzt. Die Generierung von Wohlstand und Einfluss läuft seit Jahrzehnten in die völlig falsche Richtung, nämlich dahin, dass ein immer kleinerer Teil der Bevölkerung die immer größer werdenden Stücke vom Kuchen bekommt und gleichzeitig dafür sorgen kann, dass dies auch so bleibt. Sprich, ich bin klar für eine stärkere Umverteilung von Reichtum. Sei es über Steuern oder auch über die Einflussnahme auf Gehaltspolitik. Im Vergleich zu anderen wirtschaftsstarken europäischen Ländern ist Deutschland ein Niedriglohnsektor, zumindest in vielen Bereichen. Das führt dazu, dass mehr und mehr Menschen keinerlei sichere Zukunftsperspektive mehr aufbauen können, was wiederum zu grundsätzlicher Unzufriedenheit und einer grundsätzlichen Ablehnung gegen den bestehenden Staat führt. Das ist meiner Meinung nach etwas sehr gefährliches. Mit Geld lässt sich heute viel besser noch mehr Geld verdienen, als mit durchschnittlicher Arbeit. Allein das führt die Vorstellung von einem ausgewogenen Gefüge von Angebot und Nachfrage ad absurdum. Die Arbeitskraft der meisten Menschen ist für Unternehmen heute problemlos austauschbar. Die Stellung des durchschnittlichen Arbeiters hat sich in den letzten Jahrzehnten sehr stark verändert, was die Machtverhältnisse zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer angeht. Während die Stellung des durchschnittlichen Angestellten immer schwächer geworden ist und sein Gewinn aus dem gegenseitigen Arbeitsverhältnis im Verhältnis immer weniger wurde, hat sich die Stellung der anderen Seite stark verbessert. Das ist selbstverständlich nicht überall so und gilt natürlich auch nicht für alle Arbeitgeber. Aber insgesamt ist es eben schon so.

    Das wäre meiner Meinung nach der wichtigste Ansatz, um an unseren derzeitigen Problemen etwa zu verbessern.
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  9. #109 Zitieren
    banned
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    Zitat Zitat von bernimaker Beitrag anzeigen
    Der Markt reagiert dadurch das sich zb. Sicherheitsfirmen um das wohl der Menschen kümern ... patroullie schieben ... bei Einbrüchen und Raub gerufen werden können ect.
    Und was mache ich, wenn ich mir den Anruf bei bzw. den Einsatz einer solchen Firma nicht leisten kann? Ich werde überfalen, aber mein Konto ist leider für diesen Monat schon leer?

    Überhaupt, was machen wir z.B. mit Behinderten? Was passiert mit Waisenkindern?
    Lassen wir diejenigen, die nicht selbst arbeiten können elending verrecken?
    Oder doch gleich Euthanasie?

    Zitat Zitat von bernimaker Beitrag anzeigen
    Ein Beispiel dazu gibt es sogar in unserem Nicht Freien Markt also ist das hier kein Hirngespenst das mir bei zu viel Whyski in den Sinn kam. Jeder denkt immer sofort an Milizen die, die Menschen ausrauben und Schutzgeld erpressen ... ich denke daran das wir diese Milizen doch bereits haben und zwar den Staat. ( Wer nicht zahlt wird eingebuchtet )
    Nur dass eben nur derjenige zahlen muss, der zahlen kann. Der Rest bekommt den Service, den der Staat so bietet umsonst.

    Das ist der gewaltige Unterschied. Jeder hat ein Recht darauf, vom Staat geschützt zu werden. Das wäre in deiner Dystopie, in deiner Horrorvision einer Zukunft die du uns als Utopie verkaufen willst, nicht so.

    Ist dir eigentlich bewusst dass du ein marktradikaler Verfassungsfeind bist?

    Ich habe übrigens durchaus Sympathien für libertäre Ideologie. Und zwar für libertäre Ideologie im eigentlichen, ursprünglichen Sinn. Der Anarcho-Syndikalismus wäre eine solche libertäre Ideologie, mit der ich mich durchaus anfreunden kann (auch wenn ich da ebenfalls sehr viele ungelöste Probleme sehe). Mit der libertären Ideologie derer, die den Begriff gekaptert haben, nachdem sie Adam Smiths unsichtbare Hand missverstanden haben, kann ich hingegen gar nichts anfangen.
    ulix ist offline Geändert von ulix (13.09.2017 um 19:39 Uhr)

  10. #110 Zitieren
    General Avatar von Cichorium Intybus
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    Adam Smith würde kotzen, wenn er die heutigen Libertären auch nur sehen würde.
    Cichorium Intybus ist offline

  11. #111 Zitieren
    Legende Avatar von Ciao
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    Adam Smith betrachtete "Die Theorie der ethischen Gefühle" als sein Hauptwerk
    "Der Wohlstand der Nationen" war für ihn zweitrangig
    und im Falle von Widerspüchen sollte man sich eher an dem Buch "Die Theorie der ethischen Gefühle" halten
    Die Pseudoliberalen haben dies in sein Gegenteil verkehrt.

    Von Marx ist der Spruch überliefert "Ich bin kein Marxist", weil er bereits zu Lebzeiten die Verdrehung seiner Lehre erlebte.

    Jesus kündigte an, dass ihn alle zumindest anfänglich verraten werden

    ..

    Sobald eine Idee einflußreich wird, werden Gegner diese bekämpfen oder gar versuchen diese zu kapern und in ihr Gegenteil zu verwandeln
    Immer auf die Unwissenheit und Desorientiertheit der Masse spekulierend
    Und die Wissenden sehen zu oft einfach ängstlich weg
    Ist Euch eigentlich klar, dass wir zu den reichsten 10% der Welt gehören?
    10% von 9 Milliarden sind 900 Millionen. Und unter diesen 900 Millionen gehören unsere 80 Millionen klar zu den reicheren unter den reichsten 10%.
    Also, wie verbessern WIR die Welt? Und keine Ausreden.
    Ciao ist offline Geändert von Ciao (14.09.2017 um 21:35 Uhr)

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