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    Held Avatar von Lord Regonas
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    Die Runen des Blutmagiers von John Irenicus:

    Kapitel XI : Freund oder Feind?:
    Zitat:
    Am nächsten Tag war es sehr sonnig, Vögel zwitscherten, und ab und an hüpfte ein Eichhörnchen von Baum zu Baum
    Noch kitschiger geht es wohl nicht, was?
    Zitat:
    „Du nicht. Du bist ein Magier der dunklen Künste, deshalb kann ich nicht...“ Doch Xardas ignorierte ihn, und war bereits durch die offene Klosterpforte geschritten.
    Nun gut, das ist wiederum sehr amüsant und hätte wohl auch ingame so geschehen können.
    Zitat:
    Xardas sagte spöttisch: „Na, gefällt dir meine Kleidung? Ich würde dir ja eine Robe geben, aber du bist ein Magier des Feuers und ich kann es auf gar keinen Fall zulassen, dass du das in die Hände bekommst, das wäre ja furchtbar schrecklich, ohhh!“
    Dieses Verhalten passt wiederum nicht zu Xardas. Da hatte er viel mehr Stil.
    Zitat:
    Pyrokar war sprachlos, nickte aber. Xardas hatte Recht, sie waren auf ihn angewiesen
    Das passt als Reaktion auf vorherigen Satz und der damit verbunden Provokation auch nicht wirklich zum sonst eher gebieterischen Pyrokar.
    Zitat:
    Jaja, in dieses Ding der „Rechtschaffenheit“ will ich überhaupt nicht“
    Xardas wirkt halt viel zu überheblich. Das ist er im Spiel, aber auf eine ganz andere Weise, wie bei dir.
    Zitat:
    Die Runen des Blutmagiers also, hm? Ohhh, natürlich wollt ihr sie nicht benutzen, na klar, warum auch mächtige Sachen benutzen, lieber verstauben lassen, oder gar zerstören... wenn ich da an die Klaue Beliars denke, oh Mann. Aber lassen wir das.
    Dabei machst du munter weiter und mit jedem weiteren Dialog seitens Xardas nicht unbedingt besser. Siehe hier...

    Inhaltlich ist das ganze auch sehr suspekt. Xardas wird ins Kloster geholt, um letzten Endes...

    Zitat:
    „Also, zuerst solltet ihr wissen, dass ich mit diesem Kult nichts zu tun habe, genauso wenig wie mit anderen 'Gruppierungen des Bösen' , oder wie auch immer ihr sie nennt. Ich bin ein Einzelgänger. Aber in letzter Zeit hat etwas hinter meinem Turm meine Studien gestört. Da waren zwei Gestalten in schwarzen Roben. Ich konnte nichts hören, nur sehen dass die beiden heftig am gestikulieren waren und sich vermutlich unterhielten, ich denke, es war ein Streit. Wie auch immer, auf einmal waren sie verschwunden, ich lief herunter, doch konnte keine Spur von ihnen finden. Ihr solltet die Suche also hinter meinem Turm beginnen. Ich warte da schon mal auf euch." Mit diesen Worten teleportierte er sich weg.
    ... sich dann wieder weg zu teleportieren. Das macht durchaus Sinn... nicht.

    Szenenwechsel:

    Zumindest die Dialoge von Milten und Isgaroth sind auf einem ganz anderem Niveau. Da passt einfach alles und vor allem: Es passt zum Game! Auch die detaillierten Beschreibungen zur Höhle können sich sehen lassen. Da wirkt das Ganze gleich viel spannender!
    Zitat:
    Wer Licht brachte, bringt Stille am Ende,
    wer das halblebende Biest ein zweites Mal tötet
    und dessen Horn hier dem Boden darbringt,
    wird wieder sprechen können,
    und dies schneller als je zuvor.
    Ein klasse Werk!
    Zitat:
    Isgaroth dachte nach. Das halblebende Biest musste der Wächter sein.
    Er spürte einen heißen Atem im Nacken.
    Spätestens ab hier hast du die Spannung auf dem höchsten Punkt. Wirklich gut eingeleitet und klasse dargestellt. Bisher der stärkste Abschnitt in diesem Post.

    Szenenwechsel:
    Zitat:
    Etwa von einem Erzdämon, nur viel kleiner, oder was
    Ich musste so lachen, als ich das gelesen habe!

    Karras und Hyglas sind jedenfalls auch gut unterwegs. Wieder einmal hast du wirklich sehr schöne Beschreibungen einfließen lassen und schaffst dadurch zugleich eine tolle Atmosphäre. Die teils doch sehr amüsanten Dialoge tun ihr übriges dazu. Der Drache ist da übrigens die absolute Krönung. Immerhin befindet er sich in unmittelbarer Nähe der Stadt, was nicht unbedingt ungefährlich ist.
    Zitat:
    Ich werde einen Steingolem beschwören, der als erstes reinlaufen wird. Er soll den Minecrawler ablenken, während wir ihn aus der Ferne attackieren.“ „Gut“ , sagte Hyglas, „leg los.“
    Toller Einfall deinerseits!
    Zitat:
    „Karras! Hast du denn vergessen, dass sich Wölfe und Goblins nicht...“ Da war es schon passiert.
    Daran habe ich tatsächlich auch gedacht und wollte schon meckern, doch im letzten Moment hast du noch einmal die Kurve gekriegt. Eine durchaus gelungene und sehr amüsante Situation.
    Der Kampf an sich ist besser als alle vorherigen. Er ist wesentlich umfangreicher, hat mehrere Wendungen und in sich logisch. Zudem beschreibst du ihn viel mehr.

    Insgesamt... Daumen hoch!

  2. Beiträge anzeigen #62
    Deus Avatar von John Irenicus
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    John Irenicus ist offline
    Zitat Zitat von Lord Regonas Beitrag anzeigen
    Noch kitschiger geht es wohl nicht, was?
    Vermutlich nicht, nein.

    Zitat Zitat von Lord Regonas Beitrag anzeigen
    Dieses Verhalten passt wiederum nicht zu Xardas. Da hatte er viel mehr Stil.

    Das passt als Reaktion auf vorherigen Satz und der damit verbunden Provokation auch nicht wirklich zum sonst eher gebieterischen Pyrokar.

    Xardas wirkt halt viel zu überheblich. Das ist er im Spiel, aber auf eine ganz andere Weise, wie bei dir.

    Dabei machst du munter weiter und mit jedem weiteren Dialog seitens Xardas nicht unbedingt besser. Siehe hier...
    Ich glaube, das Hauptproblem ist, dass Xardas sich benimmt wie ein trotziges Kind. Gerade diese ganzen "Oooh" und so, oh weh. Mir fielen jetzt zwar Ausflüchte ein, um dieses Verhalten zu erklären, und die wären sogar gar nicht mal so weit hergeholt, aber nichtsdestotrotz bin ich mir sicher, dass ich das, wie Xardas sich da verhielt, damals beim Schreiben für total angemessen hielt.

    Zitat Zitat von Lord Regonas Beitrag anzeigen
    Inhaltlich ist das ganze auch sehr suspekt. Xardas wird ins Kloster geholt, um letzten Endes...


    ... sich dann wieder weg zu teleportieren. Das macht durchaus Sinn... nicht.
    Gut, das passt dann aber natürlich super zu seinem Verhalten davor. Ansonsten finde ich aber auch heute noch, dass da Nähe zum Spiel besteht, weil sich Xardas in den Spielen ja vor allem damit auszeichnet, dass er nichts macht und in brenzligen Situationen einfach nicht zu sprechen ist.

    Zitat Zitat von Lord Regonas Beitrag anzeigen
    Ein klasse Werk!
    Als ich im Storypost diese Zeilen gesehen habe, hatte ich ja erst Angst, dass da noch ein ultrapeinliches Gedicht von mir lauert, was ich längst verdrängt habe - aber zum Glück wurde dann ja doch nicht gereimt. So gesehen geht das also wirklich in Ordnung, ja.

    Zitat Zitat von Lord Regonas Beitrag anzeigen
    Ich musste so lachen, als ich das gelesen habe!
    Ich erst auch - und dann musste ich beim genaueren Lesen erkennen, dass das gar nicht wirklich als Witz von Karras und Hyglas gemeint ist, sondern ernst.

    Zitat Zitat von Lord Regonas Beitrag anzeigen
    Daran habe ich tatsächlich auch gedacht und wollte schon meckern, doch im letzten Moment hast du noch einmal die Kurve gekriegt. Eine durchaus gelungene und sehr amüsante Situation.
    Der Kampf an sich ist besser als alle vorherigen. Er ist wesentlich umfangreicher, hat mehrere Wendungen und in sich logisch. Zudem beschreibst du ihn viel mehr.
    Ich glaube, in diesem Abschnitt habe ich mich auch sehr von typischen Spielerlebnissen inspirieren lassen. Scheint ja nicht das Schlechteste gewesen zu sein!

    Vielen Dank jedenfalls für die weitere kritische Lektüre dieser Geschichte, Regonas.
    Geändert von John Irenicus (03.09.2017 um 10:04 Uhr)

  3. Beiträge anzeigen #63
    Deus Avatar von John Irenicus
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    John Irenicus ist offline
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    Regendurchtränkte Katzenkekse“ von DerGroßeDummeMann habe ich jetzt nun schon vor einiger Zeit gelesen, und jetzt habe ich endlich die Muße, einen Kommentar dazu verfassen. Wahrscheinlich hat mich auch die Vorahnung, dass das nicht ganz so einfach werden wird, bisher ein wenig davon abgehalten. Aber naja, Schluss mit dem Zaudern, jetzt geht es los!

    Das erste, was mir beim Lesen auffiel, war, dass es sich mal wieder um eine Story von DGDM/DKKF handelt, bei der Prostitution eine Rolle spielt bzw. direkt die Protagonistin eine Sexarbeiterin ist. Das ist ja wirklich ein wiederkehrendes Motiv bei euch beiden! Sollten sich dahinter etwa bestimmte oder auch unbestimmte Sehnsüchte verbergen? §eek

    Wie dem auch sei, der erste Post ist ja quasi wirklich sowas wie eine Exposition, denn relativ zügig wird die – absurde, natürlich – Rahmenhandlung erzählt. Die hier im Forum durch Orki sprichwörtlich gewordenen Katzenkekse werden neben dem ekelhaftesten aller Wetter, Heiß + Regen, auch als tatsächliche Katzenkekse versinnbildlicht. Die Katzenkekse sind dann ja auch der Anlass für die Ich-Erzählerin, das Haus bei der Gefahrenlage überhaupt zu verlassen. Diese Gefahrenlage besteht dabei aus flutartigen Regengüssen und viel schlimmer noch der entsprechenden Reaktion der überforderten Bürger Khorinis' darauf. Das ist natürlich schon ein irgendwo weit hergeholtes, sehr der Erzählung wegen konstruiertes Szenario, aber das ist nichts Schlechtes, sowas gewinnt manchmal ja sogar den Nobelpreis (Bei einer Flugreise stürzt ein Flugzeug voller kleiner Jungen über einer einsamen Insel ab, wobei ein Großteil dieser kleinen Jungen, aber eben auch nur die kleinen Jungen überleben – wir erinnern uns). Ich jedenfalls fand es angenehm chaotisch und auch direkt witzig beschrieben:
    Denn kaum, dass Hitze, Regen und Seuche gekommen waren, hatten sich in der Stadt verschiedene Gruppierungen hervorgetan, die das Geschehen diesem oder jenem Gott in die Schuhe schoben und sich von diesem oder jenen Gott Rettung versprachen. Manchmal war der Schuldige und der Erlöser sogar ein und derselbe Gott!
    Na das ist ja ein Ding!

    Auch der zweite Post beginnt recht launig:
    Etwa eine halbe Minute nachdem ich in den Regen getreten bin, bereue ich meine Entscheidung auch schon, aber ich verwerfe sie nicht. Ich kann noch umkehren und mein Kleid retten, welches ich mir bei diesem Wetter sicherlich ruinieren werde, aber glücklicher wäre ich, wenn ich mit ruiniertem Kleid und Katzenkeksen (oder zumindest einem Bestellschein) zurückkehre. Denn nichts kann ich weniger ertragen als Aufgeben. Es ist ja auch nicht so, als ob sich bei diesem Wetter gar nicht von A nach B gelangen ließe! In der Stadt kursieren Heldengeschichten von Menschen die ihre todkranken Verwandten durch den strömenden Regen bis zu Sagitta getragen haben. Dann werde ich es doch wohl auch bis zum Tiernahrungsfachhändler schaffen! Ich bin ja nun beileibe nicht aus Zucker!
    „Ich bin ja nicht aus Zucker!“ – das ist so der Rentnerspruch schlechthin in solchen Situationen.
    Ganz allgemein ist spätestens damit so der Stil der Erzählung gesetzt: Es ist so dieser leicht lockere Plauderton, wie man ihn ja auch vorher schon in deinen und der kleinen klugen Frau Geschichten erlebt hat. Ich komme damit meist gut klar, man muss aber auch sehen, dass das schnell als „unernste“ im Sinne von „dahingeschriebene“ Story abgetan werden kann. Im Übrigen ist für mich auch relativ offensichtlich, dass du die Geschichte „dahingeschrieben“ hast, also so, wie es dir eben gerade passte. Bei diesem Ansatz hier ist das ja nunmal aber auch genau das richtige, denn anders hätte man wohl kaum das relativ authentische Gefühl, dass die Ich-Erzählerin einem das Ganze auch wirklich (mündlich) erzählt. Dazu trägt ja auch die am Ende der Posts jeweils direkte Ansprache an den Leser, wobei das natürlich schon ziemlich gewagt ist. Ich sage mal so: Hier geht das jetzt gerade noch so, weil du diesen Erzählstil eben konsequent durchziehst, aber ich würde das wohl auch nicht so vielen anderen Autor*innen als dir durchgehen lassen.

    Wie auch immer: Es beginnt dann rasch der große „Hauptteil“ der Geschichte, in dem es einzig und immer wieder mit Unterbrechungen darum geht, wie sich die Erzählerin zwischen und durch die Fronten hindurch bewegt, um endlich ihre Katzenkekse bestellen zu können. Du packst da ja auch direkt mal eine Konfrontation Daron gegen Vatras aus, die sich sehen lassen kann und ja wirklich stellvertretend für unnötige Konflikte aller Art stehen kann. Für die Geschichte selbst ist der Konflikt natürlich sehr nötig, und ich mag es auch, wie die Erzählerin da so ein bisschen zittern muss und sich schließlich durchmanövriert. Was auch gefällt: Obwohl sie ja schon ziemlich „daneben“ wirkt, wirkt sie in dem ganzen Drumherum wie die einzig vernünftige, irgendwie besonnene Person. Ich habe das jedenfalls häufiger beim Lesen bildlich vor Augen, wie um die Erzählerin herum alle ausrasten und toben, und sie die einzige ist, die die Ruhe bewahrt. Meine Lieblinge dabei übrigens die Pestjünger, die über die strategische Platzierung ihrer Pesttoten zwecks Verbreitung der Seuche diskutieren.

    Zu Anfang des dritten Posts musste ich kurz stutzen, weil da auf einmal im Präteritum geschrieben war und nicht wie sonst im – die „Unmittelbarkeit“ der Schilderung unterstützend – Präsens. Aber das hat sich dann ja einfach als erzählerisches Mittel herausgestellt, damit nicht alles fortlaufend in einem Fluss erzählt wird, sondern auch mal so eine Retrospektive eingebracht werden kann. Also vollkommen okay so!

    Daron ergriff die Gunst der Stunde und ließ einen Feuersturm auf die Eismauer prasseln, welche binnen Sekunden in sich zusammengeschmolzen war. Der nächste Feuersturm war auf Vatras und seine Anhänger gezielt, doch das Regenwasser am Boden türmte sich zur Flutwelle auf und brachte den Feuersturm unter ohrenbetäubendem Zischen zum Erlöschen. Mit einem Platschen brach die Welle über Darons Anhängern zusammen und warf diese zu Boden. Daron schrie wütend irgendwas und mit einem Mal wurde der Boden glühend heiß. Ein Glück hatte ich Schuhe an, sonst hätte ich mir wohl die Füße verbrannt. Stattdessen verbrannte mir der heiße Nebel, der schwallartig vom Boden aufstieg ganz andere Stellen.
    Das ist auch wieder eine schöne Stelle, die illustriert, wie vollkommen inhaltslos dieser Konflikt da eigentlich ist, auch unabhängig davon, dass der Auslöser der ganzen Kämpfe, der Regen, eh längst keine Rolle mehr spielt. Das ist ja etwas, was man auch in der Realität bei so Phänomenen von (Massen-)Gewalt beobachtet: Dass es einen Punkt gibt, in dem es für sämtliche Parteien auch egoistisch und rational gesehen einfach besser wäre, den Konflikt zu beenden, sie es aber trotzdem nicht tun, sodass es letzten Endes nur noch ganz inhaltsleer um Reaktion und Gegenreaktion geht. Man kann das ja vielleicht sogar in der Gegenwart an USA vs. Nordkorea beobachten, wo es mit den Atomtests Nordkoreas ja auch nur einen ganz hauchdünnen Anknüpfungspunkt für das Spielchen Provokation und Gegenprovokation gibt, welches sich so langsam aber sicher verselbstständigt. Von daher kann man deiner Geschichte hier sogar höchstpolitische Aktualität bescheinigen.

    „Ihr irrt“, ruft jemand aus der Menge zur Antwort. „Die Seuche wird durch Stechmücken übertragen, welche aufgrund des feuchten Wetters momentan außerordentlich gut gedeien. Die Seuche ist allein Adanos‘ Werk.“
    „Fürwahr, dem muss ich widersprechen“, ruft da einer vom Pestkult. „Die Seuche ist ein Werk Beliars, die Menschen zum wahren Glauben zu bekehren. Nur wer uns beitritt wird erlöst.“
    Weiß nicht, ob „Fürwahr“ an der Stelle der richtige Ausdruck ist, weil der ja eher so etwas bejahendes wie „In der Tat!“ ausdrückt – aber hier wird ja gerade widersprochen. Naja, vielleicht ist das hier auch gerade Absicht, dass mit „Fürwahr“ eingeleitet und dann doch widersprochen wird – würde mich bei diesen Pestkultleuten jedenfalls nicht wundern!

    Ich wage es erst wieder, aufzustehen, als ich wenige Zentimeter vor mir einen Schuh aus feinem Ziegenleder sehe, der mich hönisch anstupst. Ich stehe auf, sehe Valentinos Gesicht, das er trotz der Verbrennungen darauf zu einem höhnischen Grinsen verzerrt hat, und will ihm am liebsten eine reinhauen.
    Neben dem Fehler beim ersten „hönisch“ – habe ich auch am Ende in der Fehlerliste nochmal aufgeführt – ist auch die Formulierung als solche nicht so gelungen, mit der Doppelung von „höhnisch“.

    Jetzt gerade anhand der Szene mit Valentino würde ich ein bisschen allgemeinere Kritik formulieren wollen: So gern man der Ich-Erzählerin dabei über die Schulter schaut, wie sie sich erzsouverän ihren Weg bahnt und auch mal Widersacher niederstreckt und auch anscheinend ganz generell gerne mal Gewalt auslebt – so ein bisschen beliebig wird das dann alles schon, und dieses Wandeln durch die chaotischen Straßen nutzt sich auch ein wenig ab. Die Valentino-Begegnung hatte ja jetzt irgendwie keinen tieferen „Sinn“ oder eine Bedeutung für den Handlungsfortgang, sondern liest sich mehr so nach dem Motto „Okay, jetzt muss noch irgendwie was passieren“. Und so liest sich die Geschichte ab da auch generell ein bisschen, eben nach dem Motto „Und dann passiert da noch was und da noch was“, und eigentlich ist das bei so einem Geschehen ja auch ganz okay, nur ist es auch so ein bisschen wiederholend, gerade auch wie da ein Liebhaber nach dem anderen auftaucht, mal als deus ex machina, mal auch so ein bisschen als Hindernis oder gar Bedrohung. Das ist natürlich schön auf die Person der Erzählerin bezogen, da sie ja nunmal überall ihre Liebhaber hat, aber ja … so eine richtig tolle Handlung wird damit auch nicht immer erzählt, finde ich. Diese Begegnungen sind schon relativ beliebig miteinander verknüpft, und der übergeordnete Spannungsbogen – wird die Erzählerin an die Katzenkekse gelangen? – verliert da so ein bisschen an Bedeutung, was ich etwas schade finde.

    Der nächste Post beginnt in diesem Zusammenhang aber trotzdem recht gut:
    Ich hechte sofort in die Mitte des Platzes und versuche dabei, nicht zu sterben.
    Ich glaube, für eine PotM ist das so ganz knapp nichts, aber gut finde ich diesen Kapiteleinstieg auf jeden Fall!

    Einige Meter von mir entfernt zündet eine mittlere Flammenexplosion und versengt mir das rechte Bein, doch ich humpele unter Schmerzen weiter.
    Also, da hätte ich ja nun „normale Flammenexplosion“ geschrieben, um voll im „Das Kloster“-Duktus zu bleiben!

    Ich richte mich auf und sehe einen Feuerball direkt auf mich zufliegen, doch bevor er mich erreichen kann, wirft sich ein Jünger des Innos tapfer in die Schusslinie. Ich erkenne meinen Liebhaber in ihm. Ein wenig gerührt bin ich schon, denn ich würde so etwas definitiv nicht für ihn machen.
    Finde ich ja auch herrlich, die Stelle! Du siehst, ein bisschen muss ich meine allgemeine Kritik von oben an solchen speziellen Punkten dann doch wieder relativieren: Immer dann, wenn so eine Liebhaber- oder sonstige Begegnung dazu führt, dass die Erzählerin ihren, sagen wir mal, doch recht speziellen Charakter ausspielen kann, führt das zu interessanten Momenten.

    Die Wolken sind schon halb vom Himmel gewichen und die sengende Sonne brennt heiß auf meiner ohnehin schon verbrannten Haut, darüber hinaus haben nun auch die Mücken bemerkt, dass der Regen vorbei ist und fliegen in Scharen durch die Straßen, um über die arglosen Passanten herzufallen. Außer mir sind das noch ein paar andere zerrissene, durchnässte, verbrannte Gestalten, die ächzend durch die Straßen humpeln.
    Und auch die Stelle finde ich ganz gut, weil sie einen schönen neuen Aspekt in diese Straßen- und Wasserschlacht einbringt. Und was für einen! Mücken sind ja wirklich unangenehm und auch nicht umsonst eine biblische Plage.

    Frischen Wind gibt es dann bei der Ankunft zu Hause, wobei ich mir gar nicht mal so sicher bin, wie nötig das eigentlich war, denn das Katzenkekseziel ist ja erreicht. Diese Auferstehung des Ehemanns, so überraschend und vielleicht witzig sie vielleicht kommt, wirkt da doch fast schon wie ein überflüssiger Nachklapp. Klar, es wird nochmal spannend, weil die Gefahr für die Erzählerin ja doch nicht gebannt ist – aber so ein wirkliches großes Hindernis stellt das alles, wie sich im weiteren Verlauf zeigt, ja doch nicht dar. Klar, vordergründig wird es da schon nochmal brenzlig und auch ziemlich ekelig mit dem übergriffigen Zombie-Ehemann, aber ich muss sagen, so richtig mitgerissen hat mich das dann doch nicht mehr, weil auch nur noch ganz mittelbar mit dem eigentlichen „Thema“ der Geschichte etwas zu tun hat. Einerseits ist es ja auch lustig, wie sich die Beteiligten ab diesem Zeitpunkt, es treten ja auch wieder Liebhaber auf, alle gegenseitig überrumpeln und die Erzählerin dann aber auch immer wieder eingreift um sich der jeweils neuen Bedrohung zu erwehren, aber andererseits hatte ich da schon das Gefühl, dass sich die Handlung in einem eher negativen Sinne im Kreis dreht und ein bisschen „im eigenen Saft“ schmort. Ich glaube, das liegt auch daran, dass die Story nach diesem ganzen „Angriffskarussell“ dann auch einfach unvermittelt zu Ende ist, und ich mich deshalb eben diese „Was sollte das jetzt alles noch?“-Frage stelle. Weiß auch nicht – so richtig gepackt hat mich das alles nicht mehr!

    Mein Ehemann kam nämlich gar nicht dazu zu sagen, was er im Schilde führte und so wie, hatte ihn meine Katze schon angesprungen und kratze mit ihren Krallen wild in seinem Gesicht herum.
    In dem Satz fehlt doch irgendwas.

    Blut drang dabei keines hervor, was mich beruhigte, da dies bestätigte, dass ich meinen Ehemann damals wirklich umgebracht hatte und mir nicht etwa eine Nachlässigkeit unterlaufen wäre. Auf Sagittas speziellen Kräutercocktail war halt Verlass! Und dass mein Ehemann nun an meinem Voratsschrank angenagelt rumzappelte, das war nun wirklich nicht ihre Schuld. Da hatten wahrscheinlich die Pestjünger mit ihrer Nekromantie die Finger im Spiel gehabt.
    Außerdem kann man das später einfacher sauber machen, wenn da kein Blut fließt.
    Mehr als das Ausbleiben eines Blutstroms schockierte mich
    Da finde ich das Zusammenspiel der (markierten) Formulierungen nicht so schön. Klar: Formal ist es selbstverständlich so, dass die Erzählerin durch andere Dinge als das Ausbleiben des Blutstroms mehr schockiert ist, weil sie durch selbiges ja gar nicht schockiert, sondern ganz im Gegenteil beruhigt ist. Aber gerade deshalb finde ich diese „mehr als“-Formulierung irgendwie irreführend, weil sie ja schon stillschweigend voraussetzt, dass das Ausbleiben des Blutstroms schockierend war, wenigstens ein kleines bisschen – was aber nun eben nicht so war.

    Die Stimme gehörte natürlich meinem Liebhaber, also genauer genommen dem aus der Allianz des Festen Bodens, der vorhin den Feuerball für mich abgefangen hatte. Als nächstes murmelte die Stimme irgendwas und ein blauer Nebel fuhr in den Körper meines Mannes, was ihn dann gänzlich erschlaffen ließ. Unter Aufwendung meiner letzen Kraft stieß ich ihn von mir, sodass er leblos neben mir auf den Boden rollte. Dann atmete erstmal tief durch und genoss es, mal eine Minute einfach nur auf dem Boden zu liegen und mal nicht von irgendetwas oder irgendjemandem bedroht zu werden.
    Das hier ist aber trotz allem eine gute Stelle, weil sie die Erzählerin wieder auf ihre Art sympathisch erscheinen lässt.

    Ein Lichtblick ist für mich ganz gegen Ende dann noch einmal der Monolog des Pestjüngers, der erst von seiner quasi-Läuterung erzählt, dann so einen semi-Heiratsantrag macht und sich quasi im nächsten Atemzug die Heiratsidee selbst wieder ausredet. Finde ich schon irgendwie gut, wie er anfängt zu reden, da so eine Art Wandlung durchmacht und gegen Ende dann doch wieder am Ausgangspunkt angekommen ist.

    Auch sonst ist am Ende natürlich gut, dass die Katzenkekse-Rahmenhandlung endgültig abgeschlossen ist. Schade nur, dass man bis auf diese Kratzattacke vorher dann doch eher wenig von der Katze selbst mitbekommen hat.



    Insgesamt, und das ist im Kommentar hier sicherlich schon angeklungen, fand ich die Geschichte aber jetzt nicht so besonders super. Die Grundidee ist schon irgendwie herrlich, und wie gesagt auch wie sich die Erzählerin – in ihrer tollen Art – da durch die ganzen Fraktionskämpfe da durchmogelt, aber zum Ende hin in ihrem zu Hause, da konnte ich mit der Handlung einfach nicht mehr so viel anfangen, trotz kleinerer Schmunzler meinerseits. Mir war schon klar, dass das keine ultratiefsinnige und durchdachte Geschichte mit lang angelegten Spannungsbögen und Wendungen und Geheimnissen und was weiß ich wird, sondern eben eher ein leicht chaotischer Gang durch das in Kämpfen und Chaos versinkende Khorinis, geschildert aus berufenem Munde. Aber trotzdem „zerfiel“ mir die Handlung am Ende dann einfach zu sehr, und stellenweise wirkte es eben doch nach „irgendwas muss ich noch schreiben, naja baue ich mal das ein“. Das konnte mich also nicht mehr so wirklich packen.

    Ich muss aber sagen, dass ich direkt nach dem ersten Lesen – das jetzt wie zu Anfang dieses Kommentars bereits angedeutet auch schon ein wenig länger her – einen deutlich negativeren Eindruck von der Story hatte, als jetzt. Vermutlich, weil da eben noch das Ende ein bisschen schwerer negativ bei mir wog. Jetzt beim Verfassen des Kommentars habe ich aber natürlich all die witzigen Stellen von vorher wieder gelesen, und konnte mich generell wieder ganz gut vom Charme der typischen DGDM-Erzählung gefangen nehmen lassen. Darauf muss man ja sich auch einlassen können, sonst tut man die Geschichte ja auch schnell als blöden Quatsch ab. Und naja, Quatsch ist sie ja schon, aber wie gesagt, beim nochmaligen Durchgehen habe ich schon gemerkt, dass ich mich doch unterhalten gefühlt habe. Vielleicht hat auch die zwischenzeitliche Lektüre von „Der König der Gnome“ zu dem neuen, etwas verbesserten Eindruck beigetragen: Die dortige zweite Hälfte der Geschichte war nämlich wirklich nicht gut und wirkte auch sehr lustlos, dagegen ist das letzte Drittel dieser Geschichte hier dann eben doch noch ein Stück besser. Wäre auch ulkig gewesen, wenn ich deine Kategorie-4-Einsendung besser gefunden hätte als deine Kategorie-3-Einsendung. Wobei ich schon sagen muss, dass man beim König der Gnome natürlich ein paar zackigere Dialoge hatte, die hier weitgehend fehlten.

    Alles in allem also keine schlechte Geschichte, aber wie nun schon mehrfach gesagt auch keine, die ich besonders gut finde. Da hast du schon deutlich bessere Sachen geschrieben, bei der du das „Chaos“, was in deinen Geschichten ja häufiger mal vorkommt („Chaos“ ist eigentlich der falsche Begriff, aber ich hoffe, du weißt, was ich meine – diese typischen DGDM/DKKF-Handlungsgänge eben), besser in Form gebracht hast und präsentieren konntest. Hier war mir speziell gegen Ende die „Sinnlosigkeit“ dann doch ein wenig zu viel, muss ich sagen. Indes, sei versichert: Quälen musste ich mich beim Lesen natürlich auch nicht, denn amüsante, charmante, oder auch einfach gewandt geschriebene Einzelstellen gab es ja trotzdem.

    Fehlerliste aus allen Posts:
    Ehe ich mich versehe stehe ich mitten im Mob und werde von ihm getrieben
    versehe, stehe
    denn auf eine Auseinandersetzung der beiden Magier, hätte ich nun wirklich keine Lust gehabt.
    Komma weg
    „Die Seuche wird durch Stechmücken übertragen, welche aufgrund des feuchten Wetters momentan außerordentlich gut gedeien.
    gedeihen
    Ich wage es erst wieder, aufzustehen, als ich wenige Zentimeter vor mir einen Schuh aus feinem Ziegenleder sehe, der mich hönisch anstupst.
    höhnisch
    Ich lasse es aber, denn ich habe wichtigeres zu tun, als mich mit Valentino anzulegen und seine Verbrennung
    Bin mir gar nicht sicher, ob in dieser Konstellation „Wichtigeres“ auch groß muss – da muss Laido mal aushelfen!
    denn sie sind wie angefrohren
    angeforen
    Ohne ihn eines weiteren Blickes zu würdigen schleppe ich mich weiter
    würdigen, schleppe
    Als einer von den Pestbrüdern einen Todesnebel loslässt halte ich den Atem und meiner Katze die Schnauze zu.
    loslässt, halte
    Für einen Moment halte ich inne und genieße, die Frische Luft
    Komma weg; frische
    verbrannt und irgendwie auch verfroren in meinem zuhause an.
    Zuhause
    Schon wollte er mit dem Hauptteil des ganzen beginnen
    des Ganzen
    Oh sprich, was hat dieses Scheusal dir angetan.“
    ?
    ------------------------------------------------------------------------------

  4. Beiträge anzeigen #64
    Deus Avatar von Laidoridas
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    Zitat Zitat von Lord Regonas Beitrag anzeigen
    Hier gibt es rein optisch schon eine ganze Menge, was mir nicht wirklich gefällt. Man muss nicht unbedingt auf Großbuchstaben setzen. Es gibt auch andere Wege, so etwas zu veranschaulichen.
    Deine Großbuchstabenphobie nimmt aber bald bedenkliche Züge an, Lord! Großbuchstaben werden sowieso schon viel seltener verwendet als Kleinbuchstaben, also gönn denen solche Stellen doch mal.

    Zitat Zitat von Lord Regonas Beitrag anzeigen
    Mal abgesehen davon, dass ich absolut nichts von dem verstanden habe, was in deiner Story so steht, lässt sich das ganze dennoch amüsant lesen. Ignoriert man mal die Schönheitsfehler ist es insgesamt dennoch amüsante Lektüre.
    Die "Schönheitsfehler" existieren ja auch nur in deiner wahnhaften Vorstellung! Aber dankeschön für den Kommentar!

    Zitat Zitat von John Irenicus Beitrag anzeigen
    Ich habe da sicher auch mal nach einer Fortsetzung verlangt damals, wahrscheinlich sogar mehrmals! Aber jetzt so aus heutigem Blick muss ich die wirklich nicht mehr haben, deshalb kam ich jetzt auch auf diese Story.
    Keine Sorge, die kommt auch nicht mehr.

  5. Beiträge anzeigen #65
    Held Avatar von Lord Regonas
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    Lord Regonas ist offline

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    [Drama]Das Streben nach Macht von Cyco:
    Zitat:
    Gelöscht
    Oje...


    Die Überlieferungen der Assasinen von Oblomow:
    Zitat:
    1000
    Kann man ausschreiben!
    Zitat:
    3000
    Das auch

    Darüber hinaus kannst du schon mit dem Vorwort überzeugen. Ich mag die Assassinen und finde alle damit verbundenen Geschichten interessant. Zu mal hast du auch noch eine interessante Thematik in der Wüste ausgesucht. Ich bin gespannt...
    Was mir sofort auffällt, ist der Erzählstil. Es wirkt alles sehr oberflächlich und du scheinst nicht wirklich ins Detail gehen zu wollen. Bei der Thematik wäre aber genau das für mich ausschlaggebend gewesen. Gerade auch wenn die Schakale über ein Dorf herfallen, dann möchte ich das nicht mit nur einem Satz abgewickelt haben. Da müssen Details und derlei reingehauen werden.

    So auf diese Art und Weise Chance leider vertan...

  6. Beiträge anzeigen #66
    Held Avatar von Lord Regonas
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    Lord Regonas ist offline
    Breaking The Girl von Laidorias:
    Zitat:
    Neuling
    Könnte mir vielleicht mal einer erklären, was es mit diesen ZA`S auf sich hat?

    Inhaltlich ist der erste Absatz schon einmal sehr vielversprechend. Du legst sehr viel Wert auf Details und erschaffst eine gelungene Atmosphäre. Auch der Schwung zum depressiven ist dir durchaus gelungen. Dabei habe ich jedoch fast schon erwartet, dass so etwas passieren würde. Freide, Freude & Eierkuchen wäre halt auch zu langweilig.
    Zitat:
    Loesha
    Komischer Name...

    Der nächste Absatz ist dann wohl ein absolutes Highlight. Die Gefühlsebene hast du jedenfalls wahrlich zum explodieren gebracht. Ist es doch der Traum eines jeden Verliebten, eine solche Antwort der auserkorenen zu erlangen. Dass dies jedoch nicht lang wert ist erwartungsgemäß.
    Auch der next Absatz kann in voller Gänze überzeugen. Du schaffst es hier tatsächlich die Gefühle des Protagonisten sehr anschaulich zu beschreiben. Dabei setzt du auf Thematiken, die wohl ein jeder von uns schon einmal so erlebt hat. Sehr gelungen.
    Das Ende kommt dann plötzlich und unerwartet. Ich kann auch nicht wirklich sagen, dass ich zufrieden bin. Immerhin verwehrst du dem Leser die wichtigste Frage überhaupt: Hat er, oder hat er nicht?

    Dies trübt dann im Ergebnis die insgesamt durchaus gelungene Story.

  7. Beiträge anzeigen #67
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    Das Leben der infamen Menschen von El Toro:

    Zitat:
    [22:38] Schnucki: Und, wann wird man im Forum ein tolles, tiefgründiges Drama von dir lesen können?
    [22:38] El Toro: hm...
    [22:39] El Toro: nie?
    [22:39] El Toro: wieso fragst du?
    [22:39] Schnucki: Nur so. Ich meine, so ein Drama... das ganze Gelaber, der Schwulst - Das wäre genau das richtige für dich!
    Darf ich auch dein Schnucki sein?
    Zitat:
    Bey
    Bitte was?
    Zitat:
    Wettberwerbe
    Was das?
    Zitat:
    Außerdem widme ich dieses Drama John und Ewek.
    Du musst wissen, dass ich extrem eifersüchtig bin...

    Das Leben der infamen Menschen:
    Zitat:
    FELLAN
    Sehr unschön.

    Inhaltlich kann der erste Teil jedoch voll und ganz überzeugen. Die Situation, das Gespräch mit dem Schaf und die sehr amüsante Darstellung der Charaktere gefallen mir sehr. Das Fellan dann auch tatsächlich noch eine Genehmigung besitzt ist ein weiterer Punkt, der mich wieder zum Lachen brachte. Die Antworten des Schafes sind dabei die Krönung des Ganzen...
    ...Zitat:
    Bäh!
    In Szene drei... Oh!

    Folgende Zahlen kann man ausschreiben (fast vergessen):
    Zitat:
    1
    Zitat:
    2
    Zitat:
    3
    Zitat:
    4
    Na jedenfalls in Szene drei toppst du das ganze noch einmal durch ein wirklich grandioses Gespräch. Selten habe ich etwas derartiges lesen dürfen. Ich möchte das im Folgenden einfach mal zitieren, um es auch den anderen Usern des SF in Erinnerung zu rufen...
    ...Zitat:
    Nadja: Und dann sagte ich: ‚Nicht mit mir!’ Und er darauf: ‚So ist das also!’ Und ich darauf…
    Lucy: Verzeih, wie war doch gleich der Name dieses Mannes?
    Nadja: Wambo heißt er. Nun, ich sagte also zu Wambo: ‚Hör mal, Süßer, nur weil du ein paar Goldmünzen in der Tasche hast, kannst du dir nicht alles erlauben.’ Und er darauf…
    Lucy: Und er ist neu bei der Miliz, sagtest du?
    Nadja: Ja, ja, ganz neu. Erst vor wenigen Tagen in Khorinis eingetroffen, aber den Weg zur Roten Laterne würde er bereits blind finden. Er sagte also darauf: ‚In Ardea, da läuft das anders, junge Dame.’ Und ich darauf…
    Lucy: Ich habe ihn noch nie auf Patrouille im Hafen gesehen.
    Nadja: Er hatte bisher nur Dienst in der Unterstadt. Morgen wird er erstmals im Hafenviertel patrouillieren. Ich jedenfalls sagte zu ihm: ‚Tja, dann hättest du eben die Hausordnung einmal genau lesen sollen.’ Und er darauf: ‚Pah, ein echter Mann braucht keine Buchstaben, die ihm sagen, was er zu tun hat.’ Und ich darauf…
    Lucy (mehr zu sich als zu Nadja): Dieser Wambo… Er kann…nicht lesen?
    Nadja: Genau das habe ich ihn also gefragt. Und er darauf…
    Lucy (wie in Gedanken): Ich muss weiter.
    Es passiert etwas:

    Lucias Versuch, Fellan umzustimmen ist absolut großartig geschrieben! Auf so eine aufwendige Idee überhaupt erst einmal zu kommen ist schon absolut verrückt. Sich so eine Hintergrundgeschichte zu überlegen, nur um Fellan zur Ruhe zu bewegen... Daumen hoch!
    In der nächsten Szene ergibt das vorherige Gespräch der zwei Damen auch Sinn. Es ist wirklich bewundernswert, wie geschickt das Ganze eingefädelt ist. Dann gehört natürlich auch das gewisse „Etwas“ dazu, um jemanden wie Wambo dermaßen zu manipulieren. Du hast das jedenfalls hervorragend dargestellt!
    Es kommt letzten Endes, wie es kommen muss. Wambo und Fellan gehen sich gegenseitig an die Gurgel und Lucia hat letzten Endes dann ihre lang ersehnte Ruhe.
    Selten habe ich eine dermaßen geschickt eingefädelte Handlung lesen dürfen. Dafür gibt es definitiv

    ...einen fetten Daumen nach oben!

  8. Beiträge anzeigen #68
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    Die Runen des Blutmagiers von John Irenicus:

    Kapitel XII : Rätselhafte Ereignisse:
    Zitat:
    DU, DU
    Nicht schön.
    Zitat:
    „Na endlich. Ihr Feuermagier seid nicht gerade die schnellsten, was?“
    Das passt definitiv nicht zu Xardas Charakter ingame.
    Zitat:
    Xardas spottete über Talamon und Serpentes, die endlich an Xardas’ Turm angekommen waren.
    Diese Wiederholung ist aus heutiger Sicht unnötig.
    Zitat:
    Der Geweihte Innos und der Dämonenbeschwörer gingen zu ihm hin. „Hier ist ein Schalter“ , sagte der dritte aufgeregt. „Ob wir ihn drücken sollten?“ , fragte Talamon nachdenklich. „Ich weiß auch nicht“
    Ich musste so lachen, als ich dieses Gespräch gelesen habe. Es ist wohl der mit unter amüsanteste Dialog, der mir je untergekommen ist.
    Die letztliche Idee mit dem Steintroll versöhnt mich dann wieder mit den anfänglichen Startproblemen. Kommen wir zum next Absatz...

    Zitat:
    „WAS DU MACHEN? DU ZEIGEN MENSCHEN SACHEN, WAS NICHT ANGEHEN! DU SEIN VERRÄTER! MACH DASS MENSCHEN ZURÜCK ZU HÜTTEN SONST STRAFE!“
    Äh...

    Die Zivilisation der Orks hast du in diesem Abschnitt sehr anschaulich dargestellt. Jetzt wird mir auch klar, warum es nette und pöse Orks innerhalb des Orklagers gibbet. Das wiederum führt natürlich iwan zu Spannung, die bei entsprechender Ausarbeitung viel Zündstoff versprechen. Zum jetzigen Zeitpunkt hast du einen durchaus guten Job gemacht. Nächster Absatz...

    Zitat:
    Da kam Milten eine Idee. Er hielt sich sehr lange auf dem Biest.
    Hä?
    Zitat:
    Das war die Chance, ihm das Horn abzubrechen
    Ich stelle mir das mit bloßen Händen als nahezu unmöglich vor.
    Zitat:
    Er bedeutete Milten, das Horn in den Boden zu rammen
    Woher wusste er das?

    Der Kampf gegen den Schattenläufer verläuft sehr durcheinander und wenig organisiert. Das mag in der Realität so sein, doch wir reden hier immerhin von zwei Feuermagiern. Da kann man durchaus mehr rausholen. Immerhin besiegen sie ihn letzten Endes und gelangen zur wohl entscheidenden Truhe. Nach dem Öffnen dieser Truhe wird es dann noch einmal richtig spannend und es kommt ein vorläufiger Cut. gZsZ lässt grüßen...

    Nächster Absatz:
    Zitat:
    50
    Kann man ausschreiben.

    Bei Karras und Hyglas läuft es ähnlich mysteriös wie bei den beiden Magiern zuvor. Hier muss ich ja sagen, dass mir eben diese Punkte gefallen. Es sind jedes Mal unerwartete Dinge, die passieren, wenn eine Truhe geöffnet wird. Auch hier gibt es nach Öffnen der Truhe einen Cut.
    Zurück zu Xardas und Co KG & GmbH geht es in den Kampf gegen den Steintroll.
    Zitat:
    Er rief: „Hier, du Steinklops!“ , und wirkte einen großen Feuersturm auf den rechten Arm des Gerufenen.
    Der Abschnitt wirkt etwas umständlich.
    Zitat:
    15
    Kann man ausschreiben.

    Jedenfalls ziehen sie sich letzten Endes zurück, weil sie nicht gewinnen können. Der Kampf war jetzt aber auch nicht sooo prickelnd ausgearbeitet. Da habe ich ganz anderes in Erinnerung.

    Insgesamt Höhen und nicht ganz so tiefe Tiefen.

  9. Beiträge anzeigen #69
    Deus Avatar von John Irenicus
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    John Irenicus ist offline
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    Ajnif hat mit „Verlangen“ einen Kandidaten für die diesjährige Kategorie 3 ins Rennen geschickt, der mir beim Lesen beängstigenderweise immer vielversprechender vorkam, sodass ich mittlerweile – auch in Anbetracht der anderen angemeldeten Storys – schon wieder daran zweifle, ob es wirklich eine gute Idee von mir war, dieses Jahr bei den Kurzgeschichten anzutreten.

    Aber der Reihe nach: Der Beginn ist schon einmal sehr kitschig, aber auch sehr schön beschrieben, und vor allem, dass es dir gelingt, allen Ernstes Nasenhaare als Ästhetikum zu präsentieren, ist schon wirklich aller Achtung wert! Ich glaube, das ist so ein bisschen das Pendant zu jemandem, der am Südpol Kühlschränke verkauft: Der Autor, der mit eigentlich unangenehmen Dingen erfolgreich angenehme Beschreibungen verfasst. Ich hoffe mal, das klingt hier jetzt auch noch nach Kompliment und nicht bloß nach Beleidigung.

    Dieses kurze „Intro“ jedenfalls geht dann schnell zum eigentlichen Thema der Geschichte. Eine Liebschaft, möglicherweise verflossen, möglicherweise auch nicht, mehr weiß man zu Anfang nicht. Die Haare blond. Und sehr eindringlich wird geschildert, wie sie der Protagonist – oder die Protagonistin, wird das überhaupt mal eindeutig? – damals traf und sogleich, nunja, verfolgte. Weil man in deinen Storys nun regelmäßig auch über menschliche Abgründe liest, hatte ich mir an der Stelle schon einmal „Stalking“ an den Rand geschrieben, nur zur Sicherheit, damit ich am Ende vielleicht sagen kann, ich hätte es schon geahnt. Jedenfalls hatte ich schon im Gefühl, dass du wahrscheinlich nicht eine simple Liebesgeschichte erzählen wirst, und zumindest in dem Punkt hatte ich am Ende ja wohl recht – aber dazu später mehr!

    Interessant finde ich, wie diese Vergangenheitsszenen jetzt nicht nur so unoriginelle „Schau mir in die Augen Kleines“-Sachen sind, sondern die ein oder andere Merkwürdigkeit (im wörtlichen Sinne) beinhalten: Das Biertrinken der Angebeteten, oder auch später, im nächsten Erinnerungsteil, wie sie sich in den Arm ihrer Freundin einhakt … das sind alles so kleine Details, die irgendwie aufmerken lassen, auch wenn sie ja doch gar nichts besonderes sind. Gleichzeitig hat dieses Verfolgen in den dunklen Straßen wieder sowas Stalkerhaftes: Glaubt(e) der Protagonist möglicherweise nur, dass seine Angebetete gerne so Spielchen spielt? Wie auch immer: Hier sind es rote Haare.

    Konkreter wird es dann schon im nächsten Abschnitt, als diese Initialen J.R. auftauchen. Jenny Regonas? Was weiß ich! Hier sind die Haare dann braun. Und an dieser Stelle und dem nächsten Abschnitt werden die dunklen Vorahnungen noch so ein bisschen größer. Ich mag es allgemein, wie immer wieder zwischen Gegenwart und Erinnerungen hin und her gependelt wird, denn dadurch verschleiern die sich gegenseitig. Denn weder ist man sich im Klaren, was denn damals war (oder nicht war), noch, was in der Gegenwart eigentlich gerade geschieht. Man kommt, speziell an der Stelle jetzt, nur das Gefühl, dass nichts Tolles geschehen wird, dass irgendwelche Leute den Protagonisten holen kommen oder dass sie etwas Unangenehmes tun müssen, und ja, auch hier denkt man schon an so etwas wie Tod, Tod von wem auch immer.

    Im nächsten Erinnerungsabschnitt sind die Haare dann braun, aber kurz, und auch diese Szene hatte mir so leicht zweideutigen Charakter. „Sie verkrampfte sich und versuchte sich aus meiner Umarmung zu befreien“ – und der Protagonist deutet das allein als Reaktion auf seinen Kommentar bezüglich ihrer Haare, damit sei er „einen Schritt zu weit gegangen“. Aber da kann man ja schon mutmaßen, ob er nicht in Wahrheit mit etwas ganz anderem einen „Schritt zu weit gegangen“ ist.

    Im nächsten Abschnitt – Erinnerung und Gegenwart fließen immer mehr ineinander – sind die Haare wieder blond, und tatsächlich scheint die Frau mit auf diesem Berg zu sein. Und es wird einem schon sehr nahegelegt, dass sie nicht mehr lebendig ist, und dass sie wohl durch die Hand des Protagonisten gestorben ist.

    Dann geht es auch relativ rasch, die Miliz kommt oben an und die Eindrücke rauschen nur so, rote Haare folgen auf schwarze Strähnen, jemand würgt, der Protagonist drückt „seine“ Frau an sich und kommt zum Schluss, dass sie für immer zusammen sein werden. Puh! Da muss man erst einmal überlegen, was da gerade überhaupt passiert ist, und auch die letzten Zeilen im Text bringen nicht viel Aufschluss darüber, außer, dass sie möglicherweise nahelegen, dass der Protagonist auch (bald) tot ist.

    Auf jeden Fall in Sachen Stimmung und Atmosphäre, wie auch in Sachen Grusel & Dramatik eindrucksvoll! Jetzt will ich natürlich herausfinden, was da ganz genau los war. Im Grunde bin ich aber auch schon recht festgelegt darauf, dass es sich bei dem Protagonisten um einen „Frauenmörder“ handelt, und vermutlich mussten auch mehrere Frauen dran glauben, in der Zeit seines gesamten „Wirkens“, und nun ist er eben endlich gestellt worden. Immerhin wechseln ja nicht nur die Haarfarben ständig, sondern auch die Augenfarbe, die Größe der Brüste, usw. usf. Vielleicht aber ging es doch nur immer um die selbe Frau, die er verfolgt hat, und die äußerlichen Attribute fantasierte oder projizierte er – und diese eine Frau ist eben am Ende tot. Wer weiß das schon – die Serienmördertheorie hat dann aber doch mehr für sich, finde ich. Jedenfalls wird an allen Ecken und Enden angedeutet, dass es mitnichten um reale Beziehungen geht, die der Protagonist zu diesen Frauen hatte. Ich glaube, mit dem Begriff „Stalking“ lag ich dann wohl doch nicht ganz so falsch, wie ich zwischendrin noch dachte. Das spricht aber auch für die Geschichte, dass das alles nicht so klar ist, muss man sagen. Einzige Unklarheit, die mich wirklich wurmt: Warum kommen die Milizen auf den Berg um ihn zu holen, und warum lässt er es geschehen? An einer Stelle wirkte es ja fast so, als hätte er selbst dafür gesorgt, dass er „geschnappt“ wird oder was auch immer. Aber gut, das kann natürlich auch gut sein, dass er da selbst seinen (ehemaligen) Kollegen einen Tipp gegeben hat oder so. Für ihn jedenfalls scheint das ganze Geschehen ja total unausweichlich und ihm in letzter Konsequenz ja auch sehr genehm zu sein. Ist das einfach seine verwirrte Psyche, oder stecken da doch noch ganz andere Sachen hinter? Liege ich mit meinen Grundannahmen überhaupt richtig? Spontan fallen mir jedoch keine Alternativen sein, die das ganze Geschehen schlüssig erklären konnten. Beim ersten Lesen dachte ich ja zunächst noch, diese Frau sei selbst eine Verbrecherin, die gehängt werden müsse, aber das erscheint ja beim genaueren Lesen als ziemlich ausgeschlossen. Von daher gehe ich tatsächlich mal davon aus, dass wir hier einen Einblick in das Seelenleben eines Serienmörders bekommen haben. Schade, dass ich in dieser Hinsicht schon direkt zu Anfang Skepsis hatte – die Entwicklung vom sehr blumigen, romantischen Erleben hin zum Mord hätte mich sonst wohl noch kälter erwischt. Aber auch so ist es echt gut gelungen, wie das Geschehen kippt, bzw. wie sich dieser verklärte rosarote Schleier der Wahrnehmung des Protagonisten mehr und mehr lüftet, und man am Ende herausbekommt, was da wirklich los ist – oder eben los sein könnte.

    Ich könnte sicher noch viel spekulieren, vielleicht muss ich mir da Einiges noch einmal durch den Kopf gehen lassen. Fest steht: Je mehr ich über diese Geschichte nachdenke, desto mehr kommt sie mir als absoluter Kandidat für den Sieg in Kategorie 3 vor. Indes: Noch ist ja lange nichts entschieden, und auch ich habe mich lange nicht entschieden. Was ich aber sagen will und kann: In den engsten Kreis der Favoriten gehört diese Geschichte wahrscheinlich jetzt schon. Und auch ganz unabhängig vom Wettbewerb kann ich guten Gewissens sagen: Diese Geschichte ist stilistisch auf gutem Niveau, sie ist fesselnd, sie ist mysteriös, sie hat etwas sehr Düsteres – eine gute Kurzgeschichte eben, die du da verfasst hast.

    Fehlerliste:
    Khorinis`
    An so Stellen kein Akzentzeichen, sondern ein Apostrophzeichen oder notfalls das gängige Ersatzzeichen (').
    Ich konnte den Geruch der Meerestiere förmlich in meiner Nase einsaugen.
    Die richtige Grammatik ist hier wohl: In meine Nase einsaugen. Das ist der wichtige Unterschied zwischen „Ich geh in den Keller“ und „Ich geh im Keller“.
    Ihre Lippen hatten etwas anmutiges, sie waren voll und wirkten wie reife Früchte.
    Anmutiges
    Meine Haare hatte ich ordentlich gekämmt und mit einer schwarzen Schleife zusammen gebunden
    zusammengebunden – etwas zusammenbinden ist etwas anderes, als etwas zusammen binden (= gemeinsam binden)
    Oft war ich ihr gefolgt, wenn sie zum Beeren pflücken
    Würde ich als spezifische Tätigkeit auch zusammenschreiben: Beerenpflücken
    ------------------------------------------------------------------------------

  10. Beiträge anzeigen #70
    Ritter Avatar von Justice
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    Justice ist offline
    Zitat Zitat von Lord Regonas Beitrag anzeigen
    Land und Freiheit von Justice:

    Die anfängliche Szene kann sich durchaus sehen lassen. Ich bin beeindruckt. Nach was oder wen auch immer gegraben wird, man spürt als Leser die Anspannung und die letzten Endes enstehende Traurigkeit.


    Ein schöner Name, wie ich finde.

    Auch der zweite Absatz weiß durchaus zu gefallen. Birnsgt du dort etwas mehr Licht in die Dunkelheit und man erfährt ein wenig über die Hintergründe der Gruppe. Gleichzeitig erhälst du jedoch auch genug Spannung aufrecht, indem du eben nicht zu viel verräts.
    Absatz nummero drei hat es ebenfalls in sich. Die gefühle koch hier wohl endgültig über und das verständlicherweise vollkommen zurecht. Ich bin nach wie vor beeindruckt davon, wie gut du die Gefühle der einzelenen Charaktere aufzeigst und beschreibst.

    Daumen definitiv nach oben!
    Danke für deine Kritik. Aber dir scheint das erste Kapitel mehr zu gefallen als mir selbst. Im Nachhinein bin ich ziemlich enttäuscht von meiner Schreibweise, wenn ich ehrlich sein soll. Aber okay, ich hab ja auch seit Jahren so eine Art "Schreibblockade". Also muss ich auch für sowas dankbar sein.

  11. Beiträge anzeigen #71
    Deus Avatar von John Irenicus
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    John Irenicus ist offline
    Zitat Zitat von Lord Regonas Beitrag anzeigen
    Das passt definitiv nicht zu Xardas Charakter ingame.
    Ich weiß gar nicht, ob das so definitiv nicht passt. Dass Xardas die Feuermagier eher abschätzig behandelt, ist ja durchaus im Spiel so angelegt (wenn es auch über sein tatsächliches Verhalten im Spiel hinaus geht). Das Problem ist hier eher ähnlich wie bei der Sache mit Bullco & Sylvio: Vom Prinzip her passt die der Person angedichtete Haltung schon, nur drückt sie sich falsch oder albern aus. In dem Sinne würde ich dir dann recht geben: Ein "Haha ihr Feuermagier seid so lahm" ist jetzt wirklich nicht der Xardas, den man sich vorstellt.

    Zitat Zitat von Lord Regonas Beitrag anzeigen
    Diese Wiederholung ist aus heutiger Sicht unnötig.
    Wieso denn nur "aus heutiger Sicht"? Ich weiß auch nicht, warum ich damals nicht auf die Idee gekommen bin, stattdessen "Turm des Dämonenbeschwörers" oder so zu schreiben. Vermutlich wollte ich "Xardas Turm" wie einen Eigennamen behandeln.

    Zitat Zitat von Lord Regonas Beitrag anzeigen
    Ich musste so lachen, als ich dieses Gespräch gelesen habe. Es ist wohl der mit unter amüsanteste Dialog, der mir je untergekommen ist.
    Tja, das könnte ja sogar wirklich eine witzige Stelle sein - wenn ich mir sicher sein könnte, dass ich die Bräsigkeit im Gespräch auch bewusst so angelegt habe. Also, ich hoffe es mal schwer, aber da lauert diese Angst ...

    Zitat Zitat von Lord Regonas Beitrag anzeigen
    Die Zivilisation der Orks hast du in diesem Abschnitt sehr anschaulich dargestellt. Jetzt wird mir auch klar, warum es nette und pöse Orks innerhalb des Orklagers gibbet. Das wiederum führt natürlich iwan zu Spannung, die bei entsprechender Ausarbeitung viel Zündstoff versprechen. Zum jetzigen Zeitpunkt hast du einen durchaus guten Job gemacht.
    Ja, vielen Dank! Das wusste ich ja selbst gar nicht mehr, dass ich da so etwas eingebaut habe. Jetzt beim Drüberlesen ist das natürlich schon ein recht klischeehaftes "Gut vs. Böse", bei diesen internen Spannungen, aber naja, ich kann mir zugute halten, dass das selbst in Triple-A-Titeln wie "Dragon Age" ja meist auch nicht anders gelöst ist.

    Zitat Zitat von Lord Regonas Beitrag anzeigen
    Hä?
    Ja, die beiden Sätze in Folge wirken wirklich recht dämlich.

    Zitat Zitat von Lord Regonas Beitrag anzeigen
    Ich stelle mir das mit bloßen Händen als nahezu unmöglich vor.
    Da wollte ich dir erst zustimmen, weil es schon eher hanebüchen wirkt, dass Milten das einfach so kann. Andererseits muss man aber auch sehen, dass man es hier mit einem untoten Schattenläufer zu tun hat, der offenbar eh nur noch aus Knochen besteht. Das heißt, es besteht ja gar kein Gewebe mehr drumherum, was das Horn zusätzlich am Platz halten könnte. Nimmt man mir Sehnen und dergleichen weg, klappere ich ja auch auseinander. Von daher wird das dann wohl gerade so gereicht haben, dass das Horn leichter abzubrechen ist!

    Zitat Zitat von Lord Regonas Beitrag anzeigen
    Woher wusste er das?
    Der Hinweis steckt in der Stelle, die du vorher noch lobend erwähnt hattest:

    Wer Licht brachte, bringt Stille am Ende,
    wer das halblebende Biest ein zweites Mal tötet
    und dessen Horn hier dem Boden darbringt,
    wird wieder sprechen können,
    und dies schneller als je zuvor.
    Milten wird sich also gedacht haben, dass das Abbrechen des Horns nicht nur das letzte Ziel ist, sondern auch der Weg, das Biest überhaupt außer Gefecht zu setzen.

    Zitat Zitat von Lord Regonas Beitrag anzeigen
    Nach dem Öffnen dieser Truhe wird es dann noch einmal richtig spannend und es kommt ein vorläufiger Cut. gZsZ lässt grüßen...
    Finde diese Cliffhanger ja im Grunde auch recht billig, aber da muss ich sagen: Sollte ich nochmal so eine Story schreiben, bei der wie hier mehrere Gruppen parallel aktiv sind, würde ich das wieder ganz genau so machen mit den Überblendungen in solchen Momenten. Das gehört dann einfach dazu!

    Zitat Zitat von Lord Regonas Beitrag anzeigen
    Der Abschnitt wirkt etwas umständlich.
    Würde das mit diesem Rufen jetzt weniger umständlich, sondern eher ein bisschen albern nennen.

    Zitat Zitat von Lord Regonas Beitrag anzeigen
    Jedenfalls ziehen sie sich letzten Endes zurück, weil sie nicht gewinnen können. Der Kampf war jetzt aber auch nicht sooo prickelnd ausgearbeitet. Da habe ich ganz anderes in Erinnerung.
    Wieso denn Erinnerung?

    Wie dem auch sei, auch dieses Mal erneut vielen Dank fürs Weiterlesen und Kommentieren.

  12. Beiträge anzeigen #72
    Deus Avatar von John Irenicus
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    John Irenicus ist offline
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    Uns ward ein Irrlicht geboren.“ – ein schöner Titel für eine Story von einem (bestimmt auch sehr schönen) Mann namens Söldi! Da war ich natürlich sehr gespannt und hatte durchaus gewisse Erwartungen! Ob meine Erwartungen erfüllt oder enttäuscht wurden … naja, das sage ich mal am Ende dieses Kommentars. Ich gehe bis dahin die Story einfach mal der Reihe nach durch und spreche an, was mir so aufgefallen ist.


    Bevor ihr mit dem Lesen beginnt, möchte ich nur klarstellen, dass es sich bei Jens nicht um den Jäger aus Gothic 3 handelt. Ist halt einfach ein beliebiger Jäger – Jens ist halt einfach ein Jägername für mich, weswegen ich ihn so benannt habe.
    Na ist doch logisch: Jens der Jäger! So wie Bosper der Bogner oder Thorben der Tischler oder Nadja die Nutte!

    Den ersten Absatz der dann im nächsten Post beginnenden Story finde ich vom Prinzip schon einmal gut konzipiert: Das ist ein Einstieg, der einem irgendwie so das Gefühl verleiht, dass langsam ins Geschehen „hineingezoomt“ wird, während ein Erzähler aus dem Off noch kurz Jens vorstellt. Das hat durchaus was. Bei der Ausführung habe ich aber zwei Makel festgestellt. Zum einen finde ich das Gerede über die verschiedenen Beutetypen etwas konfus: Ich habe am Ende jetzt nicht so wirklich die Ahnung, wann Jens warum welche Art von Beute jagt und überhaupt, Tag und Nacht, mit Feuer ohne Feuer … naja, aber immerhin wird diese Geborgenheit des Feuers schon einmal eingeführt, denn die ist ja auch für den weiteren Verlauf von Bedeutung. Zum anderen nicht so gelungen fand ich folgende Stelle:
    Das leichte Knistern eines Feuers hat heilende Wirkungen – besonders in der Nacht. Daran glaubt zumindest Jens, ein Jäger aus Khorinis, der sich derzeit an seinem Feuer wärmt. Sein Lager befindet sich im Südosten Khorinis – nicht weit vom Söldnerhof entfernt. Hauptsächlich jagt er Wölfe, ab und zu auch Keiler, jedoch haben ihm seine Jagdfähigkeiten schon oft bessere Beute beschert. Das ging aber nur, bevor er sich entschieden hat, nur noch nachts zu jagen.
    Hier musste ich nämlich schon rätseln, worauf sich dass markierte „Das“ denn eigentlich bezieht. Das könnte im Prinzip nämlich alles sein, was in den vorherigen Sätzen erwähnt wurde. Das ist also sprachlich etwas unpräzise, und hier hättest du, notfalls nochmal etwas weiter ausholend, präzise sagen sollen, was denn nur weshalb geht.

    Schnell taucht dann ja auch schon ein Irrlicht auf, und die Handlung nimmt fahrt auf. An jenem Abschnitt habe ich aber auch Dinge zu bemängeln:
    Vor dem Gang zur Schlafstätte entschied er sich noch, seinen Magen zu füllen, welcher mittlerweile schon so laut knurrte, dass er schlafende Beute wecken und anlocken könnte. Das Ausnehmen eines seiner drei Keiler hatte er jedoch durch ein Wiedersehen mit einem vertrautem Wesen gestoppt. Es war ein Irrlicht, welches ihn beim Vorbeiflug für einen Moment geblendet hat. Das letzte Mal, dass er ein Irrlicht zu Gesicht bekam, war in seiner Kindheit und die ist schon Jahrzehnte her. Jedoch war das Aufeinandertreffen dieses Mal grundverschieden, es war mehr ein schicksalhaftes Treffen, als ein zufälliges. Das Irrlicht stoppte nämlich, kurz nachdem es an Jens vorbeiflog. Es war, als ob das Irrlicht ihm etwas mitteilen wollte. Für einen Moment fing das Irrlicht an, in einer Kreisbewegung rumzufliegen, um die Aufmerksamkeit des Jägers auf sich zu ziehen. Nachdem es wieder auf der Stelle schwebte, fragte sich Jens, was die Intention des Irrlichtes war.
    „Soll ich dir folgen?“, fragte Jens das kleine Lichtlein und ersuchte sich eine klare Antwort darauf.
    Einmal die Doppelung von „gestoppt“ bzw. „stoppen“, wobei „stoppen“ ja ohnehin schon kein so schönes Wort ist, finde ich. Dann aber auch vor allem die wiederholende Verwendung von „das Irrlicht“ – zur Veranschaulichung im Zitat fett markiert. Im Prinzip brauche ich dir da ja gar keine Anweisung zu geben, wie du es besser zu machen hast, denn mit „das kleine Lichtlein“ hast du ja zum Beispiel eine Alternativbezeichnung gefunden, damit sich das nicht endlos wiederholt. Klar ist auf jeden Fall, dass man da schlecht mit dem Pronomen „es“ arbeiten kann, weil das ja leider in allen möglichen Zusammenhängen auftauchen kann („es regnet“), von daher sind so Alternativnamen schon die beste Lösung, um den Text variabler zu machen.

    Hier vielleicht auch mal exemplarisch ein Tipp, womit man Texte auch etwas „entschlacken“ kann:
    Das Irrlicht reagierte schnell, in dem es in nördliche Richtung flog, nachdem Jens die Frage gestellt hat.
    Da kann man diesen Nachsatz nämlich komplett streichen, ohne dass der Geschichte auch nur irgendetwas verloren ginge – mit Ausnahme von überflüssigem Text. Denn allein durch die zeitliche Reihenfolge der Erzählung ist ja vorgegeben, dass das Irrlicht erst nach Jens' Frage losfliegt, und auch von der Sache her ist das ja mehr als naheliegend: Wann denn sonst? Davor ja eher nicht! Deshalb: Den Satz einfach weglassen, dann ist das nicht so redundant übererzählt.

    In dem Zusammenhang würde ich dann auch noch einmal darauf hinweisen, dass du auf jeden Fall weiterhin genau darauf achten solltest, bei den Verben die richtigen Zeitformen zu verwenden (im obigen Beispiel hätte es nämlich „nachdem Jens die Frage gestellt hatte“ heißen müssen → Plusquamperfekt.). Das ist mir innerhalb der gesamten Story aufgefallen, dass da stellenweise sehr unübersichtlich wild und hergewechselt wird zwischen Präterium, Perfekt, Plusquamperfekt und Anteilen des Präsens. Deshalb der Tipp: Alles im Präterium erzählen, was nur irgendwie geht, bei Vorvergangenheitssachen eben das Plusquamperfekt auspacken, bei so Sachen wie „er hoffte, dass es gut ging / gut gehen würde“ irgendwie hoffen, dass man die richtige Zeitform erwischt. So Ausnahmen wie im ersten Abschnitt der Geschichte, wo in Gegenwartsform über Jens erzählt wird, natürlich auch nur sehr sparsam zu besonderen Anlässen zulassen – am Anfang der Geschichte war das durchaus stimmungsvoll.

    Es flog nicht schnell, machte aber trotzdem noch regelmäßige Pausen, um sicherzustellen, dass Jens ihm folgte. Er hatte ein mulmiges Gefühl bei der Sache,
    An der Stelle wäre im zweiten Satz statt dem „Er“ vielleicht ein „Dieser“ oder vielleicht besser einfach ein zweites Mal „Jens“ besser gewesen. Ich war hier nämlich kurz überrascht, weil erst geschildert wird, was das Irrlicht so aktiv macht und wie Jens mehr oder minder passiv darauf reagiert, und dann dreht sich das direkt mit dem „Er“ wieder um, und auf einmal ist Jens derjenige, dessen Verhalten beschrieben wird. Das ist also ein bisschen unrund so (aber auch nicht weiter tragisch).

    Im Übrigen war ich zunächst unsicher, wie ich das finden sollte, dass immer wieder kurz erwähnt wurde, dass Jens schonmal (in seiner Kindheit) mit Irrlichtern Kontakt hatte, wenn auch keinen direkten. Das wurde ja zweimal in relativ kurzer Folge festgestellt, sodass es wie eine redundante Dopplung wirkte. Nachdem es dann aber doch ausführlicher erzählt wird, kann man das auch als ein „Zweimal antäuschen, beim dritten Mal dann versenken“ interpretieren, von daher geht das wohl noch in Ordnung.

    In diesem Zusammenhang muss ich aber sagen, dass diese Geschichte ganz generell dazu neigt, dem Leser manche Dinge doppelt und dreifach und immer wieder und wieder zu erzählen, aber ohne, dass jeweils etwas Neues dabei herumkäme. Das gilt dann auch zum Beispiel für die Sache mit der Kindheit oder dem Lagerfeuergefühl. Das liest sich dann nicht so schön und etwas aufdringlich und auch zu sehr darum bemüht, dem Leser bestimmte Stimmungen einzuhämmern.

    Das hier wäre jetzt der richtige Einsatzpunkt für Lord Regonas:
    Zur Sicherheit hatte er jedoch seinen Bogen mitgenommen, mitsamt seinen restlichen 7 Pfeilen im Köcher, die ihm nach der Jagd noch blieben.
    „Kann man ausschreiben!“, würde er hier sagen, oder vielleicht auch „Muss man ausschreiben!“, und damit hätte er auch durchaus recht. Ich neige ja mittlerweile dazu, jede Zahl in Wortform zu schreiben, wenn es nicht mal ausnahmsweise mal darauf ankommt, dass sie in Ziffern dort steht. Aber bei Zahlen im niedrigen Bereich sollte man es so oder so machen (oder konsequent auch jedes „ein“ durch „1“ ersetzen, das geht natürlich auch. ).

    Schön finde ich, wie klar wird, dass das Licht des Irrlichts dieses Geborgenheitsgefühl, dass Jens sonst nur vom Lagerfeuer bekommt, langsam ersetzt. An der Stelle ist es auch okay, nochmal sowohl auf die Kindheitserlebnisse, als auch die Gefühle beim Lagerfeuer einzugehen, weil ja mit dieser Ersetzung etwas Neues dazukommt. Wiederholend dagegen fand ich dann aber die Stelle, als sie, also Jens und das Irrlicht, im Nordosten Khorinis' am See ankommen. Da wird dann noch einmal ohne Not alles erzählt, wie Jens den Ort ja aus seiner Kindheit kennt, und dass es da ja Lurker zu jagen gibt und alles, dabei kennt man diese Erinnerungen aus der Kindheit längst. In der Pauschalität all das noch einmal zu wiederholen, das verschleppt die Geschichte nur, und ein bisschen genervt habe ich mich davon auch gefühlt, ich dachte nur: Ja doch, ich habe es doch mittlerweile begriffen! Noch einmal an die Erinnerungen aus der Kindheit anzuknüpfen ist ja per se keine schlechte Idee, aber das hätte man zum Beispiel mit einem spezifischen Moment tun können – und nicht ganz generell einfach wieder alles erzählen, was eh schon über Jens' Vergangenheit erzählt wurde.

    Vor diesem Abschnitt fand ich übrigens noch eine kleine sprachliche Unebenheit:
    Bis zum See war es nicht mehr weit und mit jedem weiteren Schritt zum See, auf einem Pfad beleuchtet von einem Irrlicht, wurde ihm wärmer ums Herz.
    Das zweite „zum See“ ist ja auch so eine Dopplung – vielleicht einfach weglassen?

    Während er sich dazu Gedanken machte, fingen die Irrlichter plötzlich an, sich zu bewegen.
    Die Formulierung finde ich etwas unpräzise, denn bewegt hatten sich die Irrlichter doch auch vorher schon. Plötzlich kommt hier doch wohl eher, dass sie sich nun eben auf eine bestimmte Weise oder schlicht ausschweifender bewegen.

    Generell finde ich aber, dass sich das schön liest bzw. dass man sich das schön vorstellen kann, wie da auf einmal mehrere Irrlichter auftauchen und diesen Tanz beginn. Das ist schon eine ganz gute Darstellung und wirkt sehr „zauberhaft“. Ich hätte beim Schreiben allerdings noch mehr darauf geachtet, dass die Schilderungen auf Jens' Wahrnehmung fokussiert bleiben:
    Von Bogen und Pfeil befreit, war er in dem Moment kein Jäger mehr, er war nun Teil eines magischen Spiels, welches ohne ihn nicht hätte stattfinden können – man könnte ihn als das Herzstück des Tanzes sehen, auch wenn er nicht aktiv an diesem teilnahm. Doch die Irrlichter brachten den Jäger hier her – sie brauchten ihn, nur mit ihm konnten sie diesen Tanz ausführen, welcher eine starke rituelle Bedeutung hatte, die dem Jäger noch nicht klar war.
    An dieser Stelle bekommt das Ganze nämlich so eine Außenansicht, die ich zumindest hier für nicht richtig am Platz halte. Oder sagen wir: Es sind zumindest Anteile einer Außenansicht auf das Geschehen. Ich hätte es noch besser gefunden, wenn unmittelbarer nur Jens' Eindrücke beschrieben worden wären. Insgesamt aber wie gesagt trotzdem sehr schöne Bilder, die da entstehen, natürlich auch nochmal besonders, als die Irrlichter in den See fliegen.

    Doch wollte er nicht herausfinden, was ihm zu dem wichtigen Stück macht – er wollte seine Augen weiterhin auf das schöne Spektakel richten und es genießen. Für alles andere, hat er noch im Nachhinein Zeit.
    Auch da hätte ich den zweiten Satz wohl einfach weggelassen (oder ihn wenigstens richtig mit „hatte er noch im Nachhinein Zeit“ formuliert).

    Übergreifend fand ich ja eine wiederholende Beschreibung, die mir, gerade weil sie an sich so kräftig daherkommt, dann ein wenig zu aufdringlich wurde:
    man könnte ihn als das Herzstück des Tanzes sehen

    […]

    dass er ein wichtiges Stück in dieser Darstellung spielt

    […]

    dass er das Herzstück der Darstellung ist
    Herzstück, Stück, Herzstück … und dann nicht nur in den Worten, sondern auch im Inhalt immer mehr oder weniger das gleiche. Das hat mich auch etwas gestört.

    Jens war wahrlich froh, noch so früh ein solch schönes Spektakel zu Gesicht zu bekommen.
    Diese Stelle habe ich schlicht inhaltlich nicht verstanden. Wieso denn „noch so früh“ – was ist damit gemeint, worauf spielt das an?

    Während er dem schillernden See noch einen Teil seiner Beachtung schenkte, machte er sich bereit, in den See zu steigen.
    Hier wieder so eine umständliche Doppelung von „See“, wüsste man es nicht besser, klänge das fast so, als wären hier zwei verschiedene Seen gemeint.

    Ja, und dann steuert die Geschichte dann auf ihr Ende und ihre „Pointe“ zu, und ich muss sagen, das gefällt mir inhaltlich schon ziemlich gut. Jens wird also letzten Endes selbst zum Irrlicht. Du hast das sehr schön beschrieben, auch wenn ich (ich sehe schon, ich muss dann doch immer meckern) das Ganze am Ende nicht so sehr ausdrücklich und auch aus Jens' Sicht selbsreflektierend geschrieben hätte: Dem Jäger scheint dann ja sehr ausdrücklich klar zu sein, was passiert und wozu sein Verhalten führt, und er scheint ja sogar die Tragweite des Ganzen sehr klar und rational wahrzunehmen. Ich hätte das wohl eher so geschrieben, dass er inmitten der ganzen wohligen Gefühle und Zusammengehörigkeitsgedanken da einfach reinstolpert und in letzter Konsequenz nicht ganz rafft, was mit ihm passiert. Aber gut, das ist ja auch eine Geschmacks- und Stilfrage, so, wie es hier ist, ist es ja auch gut.

    Vor allem: Wie man sich da entscheidet, hängt wohl auch davon ab, wie man oder wie Jens das Geschehen eigentlich bewertet. Im Grunde ist er ja irgendwie „verführt“ (wie von Sirenen, quasi) und vielleicht sogar „manipuliert“ worden – könnte man meinen. Vielleicht aber hat er ja doch noch sehr eigenständig entschieden, diese Verwandlung in ein Irrlicht zu wollen. Da stellt sich auch die Frage, was die Irrlichter selbst darüber „denken“, falls sie so etwas überhaupt machen. Also, ob sie ihm tatsächlich gezielt eine „Falle“ gestellt haben, oder ob es eben einfach das ist, was sie so tun, und da nichts Böswilliges hinter steckt. Das steht ja alles so ein bisschen Dazwischen. Einerseits ist es sicher sehr schön, ein Irrlicht zu sein, und auch Jens fühlt sich anscheinend wohl (auch wenn das ja gerade der Trick sein könnte). Andererseits bedeutet es aber auch den totalen Verlust der Menschlichkeit bzw. des Menschseins, was ja jetzt grundsätzlich erstmal nix so Positives ist! Das ist also durchaus ambivalent. Ich neige dazu, das Ganze dann doch als eine Art „Falle“ aufzufassen un den Ausgang für Jens als negativ, einfach, weil die Geschichte dann so einen fiesen Dreh bekommt. Wahrscheinlich liegt die Wahrheit dann aber doch in der (goldenen) Mitte: Vermutlich ist es einfach neutral. Das ist weder gut noch schlecht, was Jens da widerfährt – es ist einfach so passiert.

    Die Geschichte schließt dann sehr schön mit ihrem eigenen Titel – naja quasi, hier ist die Formulierung ja umgedreht, da solltest du dich wohl besser für eine einheitliche entscheiden. Welche davon ich besser finde, kann ich aber auch nach längerem Überlegen nicht sagen.


    Ja, damit dann wohl zum Fazit: Also, so von der Idee her, vom Thema her und auch durchaus von der Ausarbeitung her, den Beschreibungen, den Bildern und überhaupt wie die Handlung so ihren Lauf nimmt, halte ich diese Kurzgeschichte durchaus für gelungen. Mir hat das Lesen Spaß gemacht, das hatte schon sowas Zauberhaftes, Märchenhaftes, aber eben auch so ein bisschen etwas Gruseliges, weil man ja schon ahnt – und es ja auch irgendwo ein „Trope“ ist – dass es demjenigen, der den schönen Lichtern hinterherläuft, möglicherweise nicht ganz so gut ergeht. Trotzdem war das Ende für mich lange Zeit jetzt nicht total vorhersehbar. Ich hätte ja erst gedacht, es geht dann darum, wie Jens vielleicht tatsächlich einfach die Geburt eines Irrlichts miterlebt und davon ganz ergriffen ist. Also, gut, genau so kommt es am Ende dann auch – aber ich hätte halt nicht gedacht, dass Jens selbst dieses Irrlicht sein wird. Von daher also wirklich auch eine gute „Pointe“. Ich finde, unter diesen Gesichtspunkten kann sich diese Geschichte wirklich sehen lassen und stellt eine tolle Ergänzung zu den anderen Geschichten in diesem Forum da, in denen es mal mehr, mal weniger schwerpunktmäßig um Irrlichter geht.

    Natürlich hatte ich jetzt aber auch Vieles zu bemängeln, und das will ich jetzt vielleicht auch nochmal zusammenfassen. Erstens hat es der Atmosphäre schon ein bisschen geschadet, dass bestimmte Aspekte immer und wieder erwähnt wurden, ohne dass dies einen Nutzen gehabt hätte – beispielsweise das ständige Erwähnen von Jens' Kindheitserinnerungen. Da wäre weniger wirklich mehr gewesen. Zweitens sitzt ab und zu eine Formulierung nicht richtig oder wird durch überflüssige oder unelegante Nachsätze aufgebläht – das kam so häufig dann aber auch nicht vor und hat sich seit deiner angefangenen SnB-Wettbewerbsstory glaube ich auch deutlich verbessert. Drittens, gewichtiger, leiden Lesefluss, aber auch Verständlichkeit der Geschichte darunter, dass du häufig verschiedene Zeitformen durcheinanderwirfst und unvermittelt zwischen ihnen wechselst. Das solltest du also auf jeden Fall nochmal üben und dann klarer in der Erzählung durchhalten. Ich glaube, wenn du das beheben könntest, würde diese Geschichte bzw. auch du insgesamt als Autor nochmal einen sehr, sehr deutlichen Sprung machen. Im Übrigen gilt das für alle der drei hier genannten übergreifenden Makel, dass diese durch Üben, Üben, Üben (in welcher Form auch immer) zu beseitigen sind. Der allgemeine Stil hier gefiel mir jedenfalls wie gesagt schon besser als bei deiner ersten Story, die du hier gepostet hast, das lässt doch hoffen!

    Insgesamt also mit Sicherheit eine schöne Kurzgeschichte, die eben nur unter „handwerklichen“ Schwächen zu leiden hat. Indes: Das Lesen verleidet haben sie mir nicht, denn das hat Spaß gemacht, sodass ich sagen kann: Auch wenn sie sicherlich nicht die beste Kurzgeschichte ist, die ich je gelesen habe, so mag ich sie doch.

    Fehler:
    Da waren sie also nun, am See im Nordosten Khorinis.
    Hier entweder „Nordosten von Khorinis“ oder „Nordosten Khorinis'“ mit Apostroph.
    Aus allen Seiten tauchten plötzlich neue Irrlichter auf – einer nach dem anderen –, so dass sich die finstere Nacht immer weiter von Jens entfernte.
    Wohl eher: eines nach dem anderen
    Trotz dieses schönen Erlebnisses, verzweifelte Jens an einer noch offen stehenden Frage
    Da würde ich das Komma weglassen.
    Mit jedem weiteren Schritt, verspürte er eine immer stärker werdende Wärme an seinem Körper
    Auch hier würde ich das Komma weglassen.
    Er war froh darüber, den Irrlichtern seinen Körper zu widmen, in dem er in das Wasser stieg, welches von ihnen bewohnt wurde.
    indem
    ------------------------------------------------------------------------------

  13. Beiträge anzeigen #73
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    Zitat Zitat von John Irenicus Beitrag anzeigen
    Wieso denn Erinnerung?
    Der Kampf davor war besser


    Ausgewählte Kommentare zum [Story-Wettbewerb]Der Lovestory-Sammelthread:

    Koprolalie von Lady Xrystal:
    Zitat:
    Polina
    Was für ein Name...
    Zitat:
    Erik
    Auch nicht wirklich besser...

    Inhaltlich kann deine Story überzeugen. Auch wenn ich das Ganze schon sehr grotesk finde. Einen Liebhaber zu haben, der seiner angeblich Geliebten beim Liebesspiel dermaßen viel Schmerzen und Wunden zufügt, gehört aufgeknüpft. So behandelt man sein Weib nicht beim Liebesspiel. Insofern hast du als Erstellerin einen guten Job gemacht. Ich mag den Typen überhaupt nicht und kann ihr Leid nachempfinden.

    Daumen hoch.


    Aus dem Nichts… von Eddie:
    Zitat:
    2
    Kann man ausschreiben.

    Inhaltlich ist deine Story ein wahres Gefühlschaos. Jede menge depressive Gefühle bekommt der Leser hier um die Ohren gehauen. Dabei scheint es, als hättest du einfach allen Frust von der Seele geschrieben. Darin sehe ich allerdings auch das Problem. Immerhin passiert dort leider recht wenig auf der Gefühlsebene, weil du halt auch nicht erklärst, was der Hintergrund des Ganzen ist. Das wiederum ist recht schade, weil du doch hättest noch mehr rausholen können.


    Kastanienbäume und Meereswiesen von John Irenicus:

    Es geht um Nadja, die anscheinend ein neues Leben beginnen möchte und dazu auch schon einen Auserwählten auserkoren hat. Ob diese Auserwählte gewillt ist, die Dinge zu erfüllen, die sich nadja einredet, sei mal so dahingestellt. Ich bin jedenfalls gespannt.
    Den Alltag in einem Bordell hast du für mein Empfinden (ich war noch nie in einem solchen Etablissement) passend dargestellt. So stellt man sich das jedenfalls vor. Vor allem mit Bromor als schmierigen, der seine Laune an seinen Mädels auslässt. Insofern schon einmal gute Arbeit bis hier hin.
    Der neue Kunde ist mir dann sehr suspekt. Er erweckt jedenfalls einen äußerst komischen Eindruck, was natürlich so gewollt ist. Die ganze Situation an sich ist sehr detailliert und atmosphärisch dargestellt. Das muss ich dir lassen.
    Der Bursche wird jedenfalls auf das Zimmer entführt und erst einmal kräftig angebaggert. Ich hätte das Mädel an seiner Stelle ja schon längst flachgelegt. Ich hätte mich aber vermutlich auch nicht beschwert, ein Teil der Gothic-Welt zu sein. Der Bursche ist jedenfalls anders. So erinnern mich seine Augen stark an Strikers Sohn „Jason“ aus X-Men. Absicht?
    Da ist dann außer Spesen auch nichts gewesen, was den Typen wohl noch sonderlicher macht. Dafür bekommt Nadja dann wohl die volle ungewollte Dröhnung von einem anderen Typen. Den beschreibst du mal so etwas von ekelhaft, das selbst ich mich geekelt habe. Also hast du auch dahingehend einen guten Job gemacht. Es kommt dann letzten Endes natürlich wie es kommen muss un der Ekel bringt Nadja um. Dabei kann ich Nadjas Verhalten durchaus verstehen.
    Die Wohl größte Überraschung lieferst du jedoch zum Ende hin:
    Der stumme Typ war ein Verehrer Nadjas und startet einen blutigen Rachefeldzug. Auch dieses verhalten kann ich sehr gut nachempfinden.

    Fazit:

    Die Gefühlsebene hast du drauf... besser als Eddie zumindest... Lady Xrystal toppt das jedoch.

  14. Beiträge anzeigen #74
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    Vertauscht von John Irenicus und The nameless Hero:

    Nummero Uno von John:
    Alles ist irgendwie sonderbar. Da laufen Orks durch Khorinis und es gibt Kerle mit komischen Namen, von denen ich noch zuvor gehört habe. Immerhin erhältst du so die Spannung aufrecht und beschreibst immerhin den Charakter von Harad ganz ordentlich. Wobei mir seine Laune gar nicht gefällt.

    Number two von TnH:
    Zitat:
    6:00
    Kann man ausschreiben.
    Zitat:
    N’ Morgen
    Bitte was?

    Inhaltlich beschreibst du den ganz normalen Tagesablauf aus dem Spiel, wie man ihn kennt. Hierbei gibt es jetzt nichts ungewöhnliches oder gar irgendein Highlight. Aber vielleicht versucht ihr eine Gegenüberstellung oder so etwas zu kreieren. Ist mir bisher alles sehr suspekt.


    Nummer drei von John:
    Endlich kommt etwas Spannung auf! Harad wird am Ende des Beitrages von einen ominösen Gast besucht, der scheint wiederum Harads alte Zange mitgebracht zu haben. Nun gut... mehr erfährt man zunächst nicht, doch da geht was...


    Nummer vier von TnH:
    Hier gibt es nun tatsächlich den ersten gemeinsamen Nenner...
    ...Zitat:
    Casper
    Bei dem Einen ist es eine Zange, bei dem Anderen das Amulett. Wieso, weshalb oder warum, erfährt man jedoch nach wie vor immer noch nicht. Auch worum es eigentlich in der Story gehen soll, ist mir nach wie vor ein Rätsel.
    Die Fünf von John:
    Nun wird es immer suspekter. Seit wann lassen sich Scavenger leichter als Schattenläufer töten? Wobei das wohl beim dem Titel eben genau das Thema ist. Alles ist „vertauscht“. Dennoch wirkt das alles zunehmend verwirrend und anstrengend.


    Die Sechs von TnH:
    Wo wir beim Thema Eintönigkeit sind... dein Beitrag ist absolut belanglos. Ich ordne ihn mal in die Kategorie „Füllpost“ mit ein.


    Die Sieben von John:
    Klärt allmählich auf, wobei nach wie vor noch viele offene Fragen bleiben.
    Eure Story erinnert mich ein wenig an Fringe – Grenzfälle des FBI. Da gab es bei neben her laufende Universen, die sich miteinander verbanden. Allerdings war dies wesentlich besser inszeniert, als in eurem Fall.

    Zumal Fringe leichter zu verstehen war.

  15. Beiträge anzeigen #75
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    Zitat Zitat von Lord Regonas Beitrag anzeigen
    Der Kampf davor war besser
    Ach, so meinst du das. Ja, das hast du wahrscheinlich recht.

    Zitat Zitat von Lord Regonas Beitrag anzeigen
    Den Alltag in einem Bordell hast du für mein Empfinden (ich war noch nie in einem solchen Etablissement) passend dargestellt. So stellt man sich das jedenfalls vor. Vor allem mit Bromor als schmierigen, der seine Laune an seinen Mädels auslässt. Insofern schon einmal gute Arbeit bis hier hin.
    Wobei ich jetzt gar nicht weiß, ob das jetzt so dem Alltag entspricht. Das ist ja sicherlich eine sehr überzeichnete Version davon, und es wäre sicherlich eine schönere Darstellung, wenn die Machtausübung durch Bromor ein wenig subtiler und er auch subtiler ekelig wäre. Aber es entspricht ja schon ein bisschen dem Bromor im Spiel oder was man von ihm so denkt. Ich war übrigens einmal "in einem Bordell", also wirklich nur kurz drin, weil ich neugierig war, wie es da so aussieht und ist, und allein das hat mich schon abgeschreckt (nicht, dass ich da ohnehin was hätte machen wollen - ich war ja auch noch minderjährig).

    Zitat Zitat von Lord Regonas Beitrag anzeigen
    Der Bursche wird jedenfalls auf das Zimmer entführt und erst einmal kräftig angebaggert. Ich hätte das Mädel an seiner Stelle ja schon längst flachgelegt. Ich hätte mich aber vermutlich auch nicht beschwert, ein Teil der Gothic-Welt zu sein.
    Und dafür gehört man dann aber nicht aufgeknüpft?

    Zitat Zitat von Lord Regonas Beitrag anzeigen
    Der Bursche ist jedenfalls anders. So erinnern mich seine Augen stark an Strikers Sohn „Jason“ aus X-Men. Absicht?
    Keine Absicht, ich hatte mit X-Men nie was am Hut und weiß daher nicht einmal, wovon genau du redest.

    Zitat Zitat von Lord Regonas Beitrag anzeigen
    Dafür bekommt Nadja dann wohl die volle ungewollte Dröhnung von einem anderen Typen. Den beschreibst du mal so etwas von ekelhaft, das selbst ich mich geekelt habe. Also hast du auch dahingehend einen guten Job gemacht.
    Ja, Danke sage ich mal! Ich kann da deine Reaktion auch gut nachvollziehen, und ich vermute, dass ich sowas in der Art heute auch gar nicht mehr schreiben könnte, weil ich mich dabei zu sehr ekeln würde. Bin bei sowas über die Jahre jedenfalls empfindlicher geworden.

    Zitat Zitat von Lord Regonas Beitrag anzeigen
    Die Wohl größte Überraschung lieferst du jedoch zum Ende hin:
    Der stumme Typ war ein Verehrer Nadjas und startet einen blutigen Rachefeldzug. Auch dieses verhalten kann ich sehr gut nachempfinden.
    Ich glaube, insbesondere Laido fand dieses Ende der Geschichte damals überhaupt nicht so gut und ein bisschen "zu viel" oder zu "klischeehaft". Ich fand schon damals, dass er da teils vielleicht recht hat, und weiß auch, wie ich lange überlegt habe, ob ich die Geschichte nicht vielleicht einen Tick vorher abbrechen lasse. Im Grunde bin ich mir auch heute noch nicht sicher, was der beste Zeitpunkt für das Aussteigen aus der Handlung wäre.

    Zitat Zitat von Lord Regonas Beitrag anzeigen
    Die Gefühlsebene hast du drauf... besser als Eddie zumindest... Lady Xrystal toppt das jedoch.
    Vielen Dank! Xrüssi war auf dem Themengebiet natürlich eh immer stärker als ich.

    Ich bin mit der Story ja damals in der Kategorie "Beste Lovestory" angetreten (da kommt die von Xrystal ja meine ich auch her), und ich habe da dann auch nicht so wenig Stimmen bekommen, wenn ich das richtig in Erinnerung habe. Jedenfalls mehr, als ich vorher gedacht hatte. Ich finde die Story auch heute noch okay, und habe den Link zu ihr ja auch sehr, sehr lange in meiner Signatur behalten (obwohl der so viele Zeichen verbraucht hatte), bis er jüngst dann doch weichen musste. Ist auf jeden Fall eine Story, für die ich mich jetzt im Nachhinein nicht total schäme, und deshalb freut mich das auch, dass sie dir gefallen hat!

    Zitat Zitat von Lord Regonas Beitrag anzeigen
    Vertauscht von John Irenicus und The nameless Hero:

    Nummero Uno von John:
    Alles ist irgendwie sonderbar. Da laufen Orks durch Khorinis und es gibt Kerle mit komischen Namen, von denen ich noch zuvor gehört habe. Immerhin erhältst du so die Spannung aufrecht und beschreibst immerhin den Charakter von Harad ganz ordentlich. Wobei mir seine Laune gar nicht gefällt.

    Number two von TnH:

    Kann man ausschreiben.

    Bitte was?

    Inhaltlich beschreibst du den ganz normalen Tagesablauf aus dem Spiel, wie man ihn kennt. Hierbei gibt es jetzt nichts ungewöhnliches oder gar irgendein Highlight. Aber vielleicht versucht ihr eine Gegenüberstellung oder so etwas zu kreieren. Ist mir bisher alles sehr suspekt.


    Nummer drei von John:
    Endlich kommt etwas Spannung auf! Harad wird am Ende des Beitrages von einen ominösen Gast besucht, der scheint wiederum Harads alte Zange mitgebracht zu haben. Nun gut... mehr erfährt man zunächst nicht, doch da geht was...


    Nummer vier von TnH:
    Hier gibt es nun tatsächlich den ersten gemeinsamen Nenner...

    Bei dem Einen ist es eine Zange, bei dem Anderen das Amulett. Wieso, weshalb oder warum, erfährt man jedoch nach wie vor immer noch nicht. Auch worum es eigentlich in der Story gehen soll, ist mir nach wie vor ein Rätsel.
    Die Fünf von John:
    Nun wird es immer suspekter. Seit wann lassen sich Scavenger leichter als Schattenläufer töten? Wobei das wohl beim dem Titel eben genau das Thema ist. Alles ist „vertauscht“. Dennoch wirkt das alles zunehmend verwirrend und anstrengend.


    Die Sechs von TnH:
    Wo wir beim Thema Eintönigkeit sind... dein Beitrag ist absolut belanglos. Ich ordne ihn mal in die Kategorie „Füllpost“ mit ein.


    Die Sieben von John:
    Klärt allmählich auf, wobei nach wie vor noch viele offene Fragen bleiben.
    Eure Story erinnert mich ein wenig an Fringe – Grenzfälle des FBI. Da gab es bei neben her laufende Universen, die sich miteinander verbanden. Allerdings war dies wesentlich besser inszeniert, als in eurem Fall.

    Zumal Fringe leichter zu verstehen war.
    Ja, den Sinn der Story hast du natürlich schon korrekt durchschaut. Das war so eine Zeit, da habe ich viel mit Hero zusammen ausbaldowert (wir hatten sogar begonnen, eine Mod zu konzipieren ), und an das dieser Story zugrundeliegende ICQ-Gespräch kann ich mich, zumindest wie sich das angefühlt hat, auch noch gut erinnern: Aufregend war es, und wir kamen uns mit unserer Idee natürlich unglaublich schlau vor. Die Idee ist auch keine schlechte, aber letzten Endes fehlten uns da glaube ich auch Dinge, mit der wir diese Idee auch mit wirklichem Handlungsinhalt füllen konnten. Glaube ich zumindest - ich weiß natürlich längst nicht mehr, was und wieviel wir da so geplant hatten. Die Umsetzung bis dahin war dann wohl auch wirklich nicht so toll, und ich glaube, besonders positive Reaktionen hatten wir darauf auch nicht bekommen.

    Ich glaube auch, in einer Phase habe ich auch so rumgezickt gegen Hero, jetzt nicht weil mir das nicht gefallen hätte, was er schrieb, sondern weil er dann auf einmal längere Zeit weg war und ich das doof fand. Naja, bin ich mir auch nicht mehr ganz sicher, könnte auch ein gemeinsames Projekt mit Jason gewesen sein, wo das so war!

    Vielen Dank jedenfalls fürs Lesen auch dieses alten Schätzchens!

  16. Beiträge anzeigen #76
    Kämpfer Avatar von Söldner Zu Befehl!
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    Söldner Zu Befehl! ist offline
    Mir war bewusst, dass du der Erste sein wirst, der meine neue Story kommentieren wird, jedoch bin ich ziemlich überrascht, dass dein Kommentar schon so früh kommt. Wie immer fleißig am Arbeiten der Herr Irenicus!


    Zitat Zitat von John Irenicus Beitrag anzeigen
    Uns ward ein Irrlicht geboren.“ – ein schöner Titel für eine Story von einem (bestimmt auch sehr schönen) Mann namens Söldi!
    Sehr erfreut zu deinem positiven Eindruck zu meiner Titelwahl – genauso erfreut über deiner Vorstellung zu meinem Aussehen!

    Zitat Zitat von John Irenicus Beitrag anzeigen
    Na ist doch logisch: Jens der Jäger! So wie Bosper der Bogner oder Thorben der Tischler oder Nadja die Nutte!
    Oder John der Johnalist.

    Zitat Zitat von John Irenicus Beitrag anzeigen
    Den ersten Absatz der dann im nächsten Post beginnenden Story finde ich vom Prinzip schon einmal gut konzipiert: Das ist ein Einstieg, der einem irgendwie so das Gefühl verleiht, dass langsam ins Geschehen „hineingezoomt“ wird, während ein Erzähler aus dem Off noch kurz Jens vorstellt. Das hat durchaus was.
    Vielen Dank. Hat sich als äußert herausfordernd herausgestellt, eine gute Einleitung zu finden.

    Zitat Zitat von John Irenicus Beitrag anzeigen
    Bei der Ausführung habe ich aber zwei Makel festgestellt. Zum einen finde ich das Gerede über die verschiedenen Beutetypen etwas konfus: Ich habe am Ende jetzt nicht so wirklich die Ahnung, wann Jens warum welche Art von Beute jagt und überhaupt, Tag und Nacht, mit Feuer ohne Feuer … naja, aber immerhin wird diese Geborgenheit des Feuers schon einmal eingeführt, denn die ist ja auch für den weiteren Verlauf von Bedeutung.
    Ich habe ja selbst keine Ahnung was ich da fasle – bin ja kein Jäger.
    Hätte ich ernsthaft schon nach dem ersten Mal korrekturlesen besser strukturieren sollen – vielleicht sogar ganz abändern. Sollte eigentlich so sein: Jens hat vor der Entdeckung, dass er sich in der Nähe von Feuer geborgen fühlt, so ziemlich alles gejagt. Nachdem er öfters in der Nacht jagte, wurde ihm klar, dass er sich nach dem Geborgenheitsgefühl sehnte, welches von der Nähe zum Feuer ausgelöst wurde. Dann hat er sich bloß noch an Beute herangetraut, die ihm leichter zu jagen fällt. Hätte das vielleicht so umschreiben sollen, dass Jens Angst hat, dieses Geborgenheitsgefühl zu verlieren und sich deswegen bloß an Beute herangetraut hat, die ihm keine Herausforderung bietet.

    Zitat Zitat von John Irenicus Beitrag anzeigen
    Zum anderen nicht so gelungen fand ich folgende Stelle:
    Das leichte Knistern eines Feuers hat heilende Wirkungen – besonders in der Nacht. Daran glaubt zumindest Jens, ein Jäger aus Khorinis, der sich derzeit an seinem Feuer wärmt. Sein Lager befindet sich im Südosten Khorinis – nicht weit vom Söldnerhof entfernt. Hauptsächlich jagt er Wölfe, ab und zu auch Keiler, jedoch haben ihm seine Jagdfähigkeiten schon oft bessere Beute beschert. Das ging aber nur, bevor er sich entschieden hat, nur noch nachts zu jagen.
    Hier musste ich nämlich schon rätseln, worauf sich dass markierte „Das“ denn eigentlich bezieht. Das könnte im Prinzip nämlich alles sein, was in den vorherigen Sätzen erwähnt wurde. Das ist also sprachlich etwas unpräzise, und hier hättest du, notfalls nochmal etwas weiter ausholend, präzise sagen sollen, was denn nur weshalb geht.
    Eigentlich hätte ich den Satz auch weglassen können und wie schon oben aufgeführt, das Ganze besser strukturieren sollen. Dann sollte ja klar sein, dass er sich an besserer Beute nicht mehr herantraut.

    Zitat Zitat von John Irenicus Beitrag anzeigen
    Schnell taucht dann ja auch schon ein Irrlicht auf, und die Handlung nimmt fahrt auf. An jenem Abschnitt habe ich aber auch Dinge zu bemängeln:

    Vor dem Gang zur Schlafstätte entschied er sich noch, seinen Magen zu füllen, welcher mittlerweile schon so laut knurrte, dass er schlafende Beute wecken und anlocken könnte. Das Ausnehmen eines seiner drei Keiler hatte er jedoch durch ein Wiedersehen mit einem vertrautem Wesen gestoppt. Es war ein Irrlicht, welches ihn beim Vorbeiflug für einen Moment geblendet hat. Das letzte Mal, dass er ein Irrlicht zu Gesicht bekam, war in seiner Kindheit und die ist schon Jahrzehnte her. Jedoch war das Aufeinandertreffen dieses Mal grundverschieden, es war mehr ein schicksalhaftes Treffen, als ein zufälliges. Das Irrlicht stoppte nämlich, kurz nachdem es an Jens vorbeiflog. Es war, als ob das Irrlicht ihm etwas mitteilen wollte. Für einen Moment fing das Irrlicht an, in einer Kreisbewegung rumzufliegen, um die Aufmerksamkeit des Jägers auf sich zu ziehen. Nachdem es wieder auf der Stelle schwebte, fragte sich Jens, was die Intention des Irrlichteswar.
    „Soll ich dir folgen?“, fragte Jens das kleine Lichtlein und ersuchte sich eine klare Antwort darauf.
    Einmal die Doppelung von „gestoppt“ bzw. „stoppen“, wobei „stoppen“ ja ohnehin schon kein so schönes Wort ist, finde ich. Dann aber auch vor allem die wiederholende Verwendung von „das Irrlicht“ – zur Veranschaulichung im Zitat fett markiert. Im Prinzip brauche ich dir da ja gar keine Anweisung zu geben, wie du es besser zu machen hast, denn mit „das kleine Lichtlein“ hast du ja zum Beispiel eine Alternativbezeichnung gefunden, damit sich das nicht endlos wiederholt. Klar ist auf jeden Fall, dass man da schlecht mit dem Pronomen „es“ arbeiten kann, weil das ja leider in allen möglichen Zusammenhängen auftauchen kann („es regnet“), von daher sind so Alternativnamen schon die beste Lösung, um den Text variabler zu machen.
    Halt machen!

    Die Wiederholungen scheinen in dieser Story wirklich ein großes Problem zu sein, zeigst du ja an vielen Beispielen. Ich schätze mal, dass der Grund für diese Wiederholungen darin liegt, dass ich von vornherein befürchtet hatte, dass die Story ziemlich kurz wird. Keine Ahnung wieso ich in sehr kurzen Geschichten keine Qualität sehen kann. Du hast mir ja gezeigt, dass sie gar nicht mal so schlecht war – und das obwohl sie im Verhältnis zu manch anderen Kurzgeschichten in puncto Quantität nicht strahlt. Ich sollte wirklich mal anfangen, einfach drauf los zu schreiben, anstatt mich von solchen Befürchtungen zu stark beeinflussen zu lassen. Wie man sieht, hatte die Befürchtung eine zu kurze Story zu schreiben, nicht wirklich positiv zur Story beigetragen (Oder hat sie das? Vielleicht sind manche Elemente ja nur aufgrund dieser Befürchtung enthalten. Ich weiß es nicht.).

    Zitat Zitat von John Irenicus Beitrag anzeigen
    Hier vielleicht auch mal exemplarisch ein Tipp, womit man Texte auch etwas „entschlacken“ kann:

    Das Irrlicht reagierte schnell, in dem es in nördliche Richtung flog, nachdem Jens die Frage gestellt hat.
    Da kann man diesen Nachsatz nämlich komplett streichen, ohne dass der Geschichte auch nur irgendetwas verloren ginge – mit Ausnahme von überflüssigem Text. Denn allein durch die zeitliche Reihenfolge der Erzählung ist ja vorgegeben, dass das Irrlicht erst nach Jens' Frage losfliegt, und auch von der Sache her ist das ja mehr als naheliegend: Wann denn sonst? Davor ja eher nicht! Deshalb: Den Satz einfach weglassen, dann ist das nicht so redundant übererzählt.
    Zu viel Redundanzen – ist vermerkt. Liegt wahrscheinlich am weiter oben ausgeführten Grund. Vielleicht aber auch an anderen Faktoren. Wichtig ist, dass ich lerne, selber zu beurteilen, welche Informationen wirklich wichtig für das Erzählen haben und welche wegbleiben sollten.

    Zitat Zitat von John Irenicus Beitrag anzeigen
    In dem Zusammenhang würde ich dann auch noch einmal darauf hinweisen, dass du auf jeden Fall weiterhin genau darauf achten solltest, bei den Verben die richtigen Zeitformen zu verwenden (im obigen Beispiel hätte es nämlich „nachdem Jens die Frage gestellt hatte“ heißen müssen → Plusquamperfekt.). Das ist mir innerhalb der gesamten Story aufgefallen, dass da stellenweise sehr unübersichtlich wild und hergewechselt wird zwischen Präterium, Perfekt, Plusquamperfekt und Anteilen des Präsens. Deshalb der Tipp: Alles im Präterium erzählen, was nur irgendwie geht, bei Vorvergangenheitssachen eben das Plusquamperfekt auspacken, bei so Sachen wie „er hoffte, dass es gut ging / gut gehen würde“ irgendwie hoffen, dass man die richtige Zeitform erwischt. So Ausnahmen wie im ersten Abschnitt der Geschichte, wo in Gegenwartsform über Jens erzählt wird, natürlich auch nur sehr sparsam zu besonderen Anlässen zulassen – am Anfang der Geschichte war das durchaus stimmungsvoll.
    Da hat sich also nicht viel bei mir getan. Der Tipp ist ziemlich hilfreich, müsste das mit den Zeitformen aber anscheinend immer noch üben.

    Zitat Zitat von John Irenicus Beitrag anzeigen
    Im Übrigen war ich zunächst unsicher, wie ich das finden sollte, dass immer wieder kurz erwähnt wurde, dass Jens schonmal (in seiner Kindheit) mit Irrlichtern Kontakt hatte, wenn auch keinen direkten. Das wurde ja zweimal in relativ kurzer Folge festgestellt, sodass es wie eine redundante Dopplung wirkte. Nachdem es dann aber doch ausführlicher erzählt wird, kann man das auch als ein „Zweimal antäuschen, beim dritten Mal dann versenken“ interpretieren, von daher geht das wohl noch in Ordnung.

    In diesem Zusammenhang muss ich aber sagen, dass diese Geschichte ganz generell dazu neigt, dem Leser manche Dinge doppelt und dreifach und immer wieder und wieder zu erzählen, aber ohne, dass jeweils etwas Neues dabei herumkäme. Das gilt dann auch zum Beispiel für die Sache mit der Kindheit oder dem Lagerfeuergefühl. Das liest sich dann nicht so schön und etwas aufdringlich und auch zu sehr darum bemüht, dem Leser bestimmte Stimmungen einzuhämmern.
    Nette Interpretation, jedoch sollte ich trotzdem lernen, Wiederholungen sinnvoll einzusetzen. Du zeigst ja selbst ganz gut, wie die meisten Wiederholungen auf dich wirkten.


    Zitat Zitat von John Irenicus Beitrag anzeigen
    Das hier wäre jetzt der richtige Einsatzpunkt für Lord Regonas:

    Zur Sicherheit hatte er jedoch seinen Bogen mitgenommen, mitsamt seinen restlichen 7 Pfeilen im Köcher, die ihm nach der Jagd noch blieben.
    „Kann man ausschreiben!“, würde er hier sagen, oder vielleicht auch „Muss man ausschreiben!“, und damit hätte er auch durchaus recht. Ich neige ja mittlerweile dazu, jede Zahl in Wortform zu schreiben, wenn es nicht mal ausnahmsweise mal darauf ankommt, dass sie in Ziffern dort steht. Aber bei Zahlen im niedrigen Bereich sollte man es so oder so machen (oder konsequent auch jedes „ein“ durch „1“ ersetzen, das geht natürlich auch. ).
    Mein Herz fing schon an zu pochen, als ich nur Lord Regonas gelesen habe.
    Bisher dachte ich ja, dass ich es endlich mal gelernt habe, die Zahlen eins bis zwölf konsequent auszuschreiben – dass dem nicht so ist, war ein Schock für mich. Vielen Dank, dass du darauf hingewiesen hast!

    Zitat Zitat von John Irenicus Beitrag anzeigen
    Schön finde ich, wie klar wird, dass das Licht des Irrlichts dieses Geborgenheitsgefühl, dass Jens sonst nur vom Lagerfeuer bekommt, langsam ersetzt. An der Stelle ist es auch okay, nochmal sowohl auf die Kindheitserlebnisse, als auch die Gefühle beim Lagerfeuer einzugehen, weil ja mit dieser Ersetzung etwas Neues dazukommt. Wiederholend dagegen fand ich dann aber die Stelle, als sie, also Jens und das Irrlicht, im Nordosten Khorinis' am See ankommen. Da wird dann noch einmal ohne Not alles erzählt, wie Jens den Ort ja aus seiner Kindheit kennt, und dass es da ja Lurker zu jagen gibt und alles, dabei kennt man diese Erinnerungen aus der Kindheit längst. In der Pauschalität all das noch einmal zu wiederholen, das verschleppt die Geschichte nur, und ein bisschen genervt habe ich mich davon auch gefühlt, ich dachte nur: Ja doch, ich habe es doch mittlerweile begriffen! Noch einmal an die Erinnerungen aus der Kindheit anzuknüpfen ist ja per se keine schlechte Idee, aber das hätte man zum Beispiel mit einem spezifischen Moment tun können – und nicht ganz generell einfach wieder alles erzählen, was eh schon über Jens' Vergangenheit erzählt wurde.
    Hier kann man noch am stärksten sehen, dass ich versucht habe, die Geschichte unnötig in die Länge zu ziehen.
    Beim grün markierten Punkt musste ich jedenfalls herzlich lachen, weil ich mir deine Reaktion bildlich vorstellen konnte.
    Tragisch, dass ich mich damals in der Schule über Lehrer geärgert habe, die stark auf Quantität geachtet haben und weniger auf Qualität. Ich schein da ja nicht sehr verschieden zu sein.

    Zitat Zitat von John Irenicus Beitrag anzeigen
    Generell finde ich aber, dass sich das schön liest bzw. dass man sich das schön vorstellen kann, wie da auf einmal mehrere Irrlichter auftauchen und diesen Tanz beginn. Das ist schon eine ganz gute Darstellung und wirkt sehr „zauberhaft“. Ich hätte beim Schreiben allerdings noch mehr darauf geachtet, dass die Schilderungen auf Jens' Wahrnehmung fokussiert bleiben:

    Von Bogen und Pfeil befreit, war er in dem Moment kein Jäger mehr, er war nun Teil eines magischen Spiels, welches ohne ihn nicht hätte stattfinden können – man könnte ihn als das Herzstück des Tanzes sehen, auch wenn er nicht aktiv an diesem teilnahm. Doch die Irrlichter brachten den Jäger hier her – sie brauchten ihn, nur mit ihm konnten sie diesen Tanz ausführen, welcher eine starke rituelle Bedeutung hatte, die dem Jäger noch nicht klar war.
    An dieser Stelle bekommt das Ganze nämlich so eine Außenansicht, die ich zumindest hier für nicht richtig am Platz halte. Oder sagen wir: Es sind zumindest Anteile einer Außenansicht auf das Geschehen. Ich hätte es noch besser gefunden, wenn unmittelbarer nur Jens' Eindrücke beschrieben worden wären. Insgesamt aber wie gesagt trotzdem sehr schöne Bilder, die da entstehen, natürlich auch nochmal besonders, als die Irrlichter in den See fliegen.
    Zauberhaft sollte es auch rüberkommen.
    Da ich bei der Takeshi-Story, was die Perspektive angeht, ziemlich inkonsequent war, habe ich mich bei dieser Story darum bemüht, das zu ändern. Dank dir weiß ich jetzt, dass ich das noch üben sollte. Oder aber ich benutze einen Wechsel in der Perspektive als Stilmittel – das sollte dann aber auch in die Geschichte reinpassen, was hier nicht so wirklich der Fall ist.

    Zitat Zitat von John Irenicus Beitrag anzeigen
    Jens war wahrlich froh, noch so früh ein solch schönes Spektakel zu Gesicht zu bekommen.
    Diese Stelle habe ich schlicht inhaltlich nicht verstanden. Wieso denn „noch so früh“ – was ist damit gemeint, worauf spielt das an?
    Hätte mir Zeit nehmen sollen, eine Personenbeschreibung von Jens auszuführen, statt die Geschichte durch Redundanzen zu verunstalten. Damit war bloß gemeint, dass er nicht sehr alt. Naja, schöne Spektakel kann man ja immer zu Gesicht bekommen, unabhängig vom Alter. Vielleicht hätte ich das ja anders formulieren sollen.


    Zitat Zitat von John Irenicus Beitrag anzeigen
    Ja, und dann steuert die Geschichte dann auf ihr Ende und ihre „Pointe“ zu, und ich muss sagen, das gefällt mir inhaltlich schon ziemlich gut. Jens wird also letzten Endes selbst zum Irrlicht. Du hast das sehr schön beschrieben, auch wenn ich (ich sehe schon, ich muss dann doch immer meckern) das Ganze am Ende nicht so sehr ausdrücklich und auch aus Jens' Sicht selbsreflektierend geschrieben hätte: Dem Jäger scheint dann ja sehr ausdrücklich klar zu sein, was passiert und wozu sein Verhalten führt, und er scheint ja sogar die Tragweite des Ganzen sehr klar und rational wahrzunehmen. Ich hätte das wohl eher so geschrieben, dass er inmitten der ganzen wohligen Gefühle und Zusammengehörigkeitsgedanken da einfach reinstolpert und in letzter Konsequenz nicht ganz rafft, was mit ihm passiert. Aber gut, das ist ja auch eine Geschmacks- und Stilfrage, so, wie es hier ist, ist es ja auch gut.

    Vor allem: Wie man sich da entscheidet, hängt wohl auch davon ab, wie man oder wie Jens das Geschehen eigentlich bewertet. Im Grunde ist er ja irgendwie „verführt“ (wie von Sirenen, quasi) und vielleicht sogar „manipuliert“ worden – könnte man meinen. Vielleicht aber hat er ja doch noch sehr eigenständig entschieden, diese Verwandlung in ein Irrlicht zu wollen. Da stellt sich auch die Frage, was die Irrlichter selbst darüber „denken“, falls sie so etwas überhaupt machen. Also, ob sie ihm tatsächlich gezielt eine „Falle“ gestellt haben, oder ob es eben einfach das ist, was sie so tun, und da nichts Böswilliges hinter steckt. Das steht ja alles so ein bisschen Dazwischen. Einerseits ist es sicher sehr schön, ein Irrlicht zu sein, und auch Jens fühlt sich anscheinend wohl (auch wenn das ja gerade der Trick sein könnte). Andererseits bedeutet es aber auch den totalen Verlust der Menschlichkeit bzw. des Menschseins, was ja jetzt grundsätzlich erstmal nix so Positives ist! Das ist also durchaus ambivalent. Ich neige dazu, das Ganze dann doch als eine Art „Falle“ aufzufassen un den Ausgang für Jens als negativ, einfach, weil die Geschichte dann so einen fiesen Dreh bekommt. Wahrscheinlich liegt die Wahrheit dann aber doch in der (goldenen) Mitte: Vermutlich ist es einfach neutral. Das ist weder gut noch schlecht, was Jens da widerfährt – es ist einfach so passiert.
    Klar, war etwas komisch, dass Jens plötzlich eine "Ahnung" von allem hatte, was da vor sich ging. Weswegen mein eigentlicher Plan, und da kommt deine Interpretation einer Falle ganz gelegen, ihn einfach im Wasser ertrinken zu lassen, was zu nichts anderem führt als zu seinem Tod, natürlich weitaus besser wär. Während er sich also erhofft hat, durch dieses ganze Geschehen zum Irrlicht zu werden, ertrinkt er bloß im See. Wär sicherlich ein amüsanteres Ende gewesen, jedoch dachte ich, dass das viel zu vorhersehbar wäre.


    Zitat Zitat von John Irenicus Beitrag anzeigen
    Die Geschichte schließt dann sehr schön mit ihrem eigenen Titel – naja quasi, hier ist die Formulierung ja umgedreht, da solltest du dich wohl besser für eine einheitliche entscheiden. Welche davon ich besser finde, kann ich aber auch nach längerem Überlegen nicht sagen.
    Geht mir genauso. Da die beiden aber recht ähnlich sind, sollte die Geschichte also nicht darunter leiden, wenn ich mich letztlich doch für eines der beiden entscheide.


    Zitat Zitat von John Irenicus Beitrag anzeigen
    Ja, damit dann wohl zum Fazit: Also, so von der Idee her, vom Thema her und auch durchaus von der Ausarbeitung her, den Beschreibungen, den Bildern und überhaupt wie die Handlung so ihren Lauf nimmt, halte ich diese Kurzgeschichte durchaus für gelungen. Mir hat das Lesen Spaß gemacht, das hatte schon sowas Zauberhaftes, Märchenhaftes, aber eben auch so ein bisschen etwas Gruseliges, weil man ja schon ahnt – und es ja auch irgendwo ein „Trope“ ist – dass es demjenigen, der den schönen Lichtern hinterherläuft, möglicherweise nicht ganz so gut ergeht. Trotzdem war das Ende für mich lange Zeit jetzt nicht total vorhersehbar. Ich hätte ja erst gedacht, es geht dann darum, wie Jens vielleicht tatsächlich einfach die Geburt eines Irrlichts miterlebt und davon ganz ergriffen ist. Also, gut, genau so kommt es am Ende dann auch – aber ich hätte halt nicht gedacht, dass Jens selbst dieses Irrlicht sein wird. Von daher also wirklich auch eine gute „Pointe“. Ich finde, unter diesen Gesichtspunkten kann sich diese Geschichte wirklich sehen lassen und stellt eine tolle Ergänzung zu den anderen Geschichten in diesem Forum da, in denen es mal mehr, mal weniger schwerpunktmäßig um Irrlichter geht.
    Freut mich, dass du die Story, trotz ihrer Mängel, noch genießen konntest. Habe ehrlich gesagt nicht mit so positiver Rückmeldung gerechnet.


    Zitat Zitat von John Irenicus Beitrag anzeigen
    Im Übrigen gilt das für alle der drei hier genannten übergreifenden Makel, dass diese durch Üben, Üben, Üben (in welcher Form auch immer) zu beseitigen sind. Der allgemeine Stil hier gefiel mir jedenfalls wie gesagt schon besser als bei deiner ersten Story, die du hier gepostet hast, das lässt doch hoffen!
    Vielleicht würde es mir ja helfen, wenn ein großer, starker Mann mir gehörig den Hintern versohlt. Ein Irenicus wäre ja nicht schlecht.
    Habe Mut, dich deiner selbstverschuldeten Unmündigkeit zu bedienen.

  17. Beiträge anzeigen #77
    Deus Avatar von John Irenicus
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    John Irenicus ist offline
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    Ich habe mir jetzt mal "Der Namenlose feat. Bruce Darnell" von Oblomow zu Gemüte geführt. Ich glaube, ich habe das auch schonmal vor Jahren getan, aber das Einzige, was ich per Suchfunktion an Kommentaren gefunden habe, waren so genervte Verweise nach dem Motto "wenigstens nicht so schlimm wie bei der Bruce-Darnell-Sache von Oblomow" - da kann ich ja schon einmal beruhigt sein, dass ich die Story damals nicht voll witzig fand, weil ich das jetzt durchaus auch einkalkuliert hatte. Möglicherweise habe ich mich damals aber sogar geweigert, die weiterzulesen? Vielleicht weißt du da ja noch Genaueres drüber, Oblomow.

    Wie dem auch sei: Ja, die Geschichte ist schlecht. Eindeutig positiv hervorzuheben ist, dass sie trotz ihrer für so eine Geschichte ja doch ganz stattliche Anzahl von Wörtern doch recht schnell gelesen ist. Inhaltlich war das aber stellenweise natürlich wirklich nicht so wirklich zu ertragen. Das liegt dann auch weniger daran, dass die Story handwerklich schlecht wäre (dazu noch weiter unten ein paar Worte), sondern einfach daran, dass sie ... äh, ja, wie du im Vorwort formulierst, "stark parodistisch" mit Bruce Darnell umgeht. Grob umrissen: Der dünne Schwarze mit dem überbetont dicken amerikanischen Akzent ist selbstverständlich nicht nur schwul, sondern tuntig, ein Angsthase, überemotional, kann nicht eine Sekunde an etwas anderes als an Laufsteg, Mode oder Kinderliederträllern denken und steckt sich überdies natürlich, selbstverständlich nach dem Essen den Finger in den Hals, weil er, selbsredend, magersüchtig ist. Puh! Das muss man dann natürlich alles erst einmal verdauen. Zu allem Überdruss wird Bruce dann auch noch regelmäßig verprügelt - und dann auch gerade wegen der genannten Eigenschaften. Das ist dann auch nicht in erster Linie schlecht, sondern irgendwo "unverschämt" oder "verwerflich". In der Kategorie wärst du mit dieser Story jedenfalls ganz sicher weit vorne. Aber ich glaube ja, du bist der Letzte, dem ich das in aller Breite erzählen brauche, und es wäre ja auch ein bisschen albern, dich jetzt für das persönlich "haften" zu lassen, was du vor 7-9 Jahren da für unlustige und im schlimmsten Sinne "edgy" Ideen verbraten hast.

    Man muss allerdings sagen, dass sich, zum Glück, Bruces Charakter gegen Ende hin doch ein wenig festigt, er also nicht nur die "weinerliche Schwuchtel" ist, sondern auf einmal agiert, dem Helden mehrere Schritte voraus ist und ihn dann auch noch zum finalen Duell fordert. Ich finde, das war dann schon so ein bisschen "Ehrenrettung" (die freilich mit dem unsäglichen "kaka"-Spruch nach seiner Niederlage direkt wieder eingerissen wird). Das Finale ist dann ja auch mehr eine Parodie von "Germany's Next Topmodel (Edit: BY HEIDI KLUM natürlich - bevor hier noch die Zivilklagen eintrudeln)", und auch wenn das jetzt nicht der Gipfel des Humors ist, so kann man sich das wenigstens durchlesen, ohne dieses ungute Gefühl dabei im Bauch zu haben. Es wäre immer noch alles ziemlicher Blödsinn gewesen, aber wäre Bruce vom Anfang an ein bisschen mehr wie am Ende gewesen und nicht nur der schwarze schwule Prügelknabe, dann hätte sich das durchaus angenehmer gelesen.

    Ein paar der Witzchen sind für so eine Trash-Story dann auch wenigstens ein bisschen, so zum Beispiel der Dialog des Namenlosen mit Diego bezüglich der Schalter; mit Einschränkungen auch dieses zwischenzeitliche Abheben auf das Kampfsystem. Aber auch wirklich nur ein bisschen, und insgesamt ist man beim Lesen dann doch eher mit innerlichem Kopfschütteln beschäftigt statt mit Schmunzeln. Von dieser Warte aus hast du dir also schon genau die richtige Story für die genau richtige Kategorie in diesem Jahr ausgewählt.

    Man muss allerdings sagen, dass trotz der mauen und fragwürdigen Handlungen die schreiberischen Qualitäten als solche, also in handwerklicher Hinsicht, lange nicht so "niveaulos" sind. Klar, insgesamt gesehen ist das von Formulierungen, Beschreibungen und Dialogen her schon unterdurchschnittlich und vor allem unter deinen (heutigen) Möglichkeiten, aber ab und an glänzt dann doch eine Formulierung, und alles in allem lässt es sich eben doch flüssig lesen. Du hast da also trotz der ja wahrscheinlich doch sehr niedrigen Ansprüche beim Schreiben immerhin vernünftige Sätze hintereinander gekriegt, und in der Hinsicht hat man ja schon deutlich schlechtere Storys gesehen. Würde man das stilistisch-handwerkliche Gerüst dieser Story also beibehalten und nur den Inhalt einmal komplett austauschen, dann hätte man sicherlich eine Geschichte, die gar nicht mal so schlecht ist.

    Wegen dieses Umstandes zweifle ich auch noch ein wenig daran, ob diese Story mein Stimme in der Kategorie 4 bekommen wird. Ich habe ja auch noch nicht alle Einsendungen durchgesehen, könnte mir aber vorstellen - zum Beispiel mit Blick auf "Jagd nach dem Sonderrang" von Regonas - dass diese Story hier dann doch nicht die schlechteste von allen ist. Aber mal schauen: In meiner engeren Auswahl ist diese Story auf alle Fälle, denn wenn man sich beim Lesen wünscht, auch ohne Modrechte eine Story im Forum einfach löschen zu können, dann ist das sicherlich ein starkes Indiz dafür, dass die Story ziemlich schlecht ist.
    ------------------------------------------------------------------------------
    Geändert von John Irenicus (06.09.2017 um 17:45 Uhr)

  18. Beiträge anzeigen #78
    Held Avatar von Lord Regonas
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    Dem Lichte abgewandt von Cyco:
    Zitat:
    Gelöscht
    Puh...


    Spektrum von John Irenicus:
    Zitat:
    So, lässt du mich JETZT in Ruhe?
    Wie darf ich das verstehen?
    Zitat:
    3
    Kann man ausschreiben.
    Zitat:
    ABSPANN
    Sehr unschön.

    Davon ab ist die Handlung deiner Story geklaut. Pokemon in Gothic? Das passt nicht wirklich. Davon ab gefällt es mir schlicht und ergreifend nicht. Es wirkt nicht so, als hättest du dir Mühe gegeben, was man nicht von dir gewöhnt ist. Aber vielleicht hat man dich zu dieser Story ja auch einfach nur gezwungen... ich hoffe es zumindest.


    Diebesleben von Weyland:
    Allein schon im ersten Absatz passiert ja nun schon eine ganze Menge. Man erfährt immerhin grob, warum Fingers in die Barriere geworfen wurde. Stilistisch lieferst du ein Werk ab, das durchaus in Ordnung ist. Die Dialoge wirken überzeugend und die Charaktere hast du passend getroffen. Darüber hinaus ist das ja nun schon eine sehr unschöne Situation. Derart hintergangen zu werden ist nicht schön. Meine Bewunderung an Fingers, dass er in dieser Situation immer noch so standhaft bleibt. Da hast du ganze Arbeit geleistet.
    Der nächste Absatz kann sich auch sehen lassen. Es geht ab die die Minenkolonie und du hast dort wirklich an alles gedacht. Die noch wackelige Herrschaft der Erzbarone, die winzigen Details beim passieren der magischen Barriere, bis hin zu Bullit, der das Empfangskomitee einführt. Auch hier hast du die Charaktere wieder sehr passend getroffen, was einen hohen Wiedererkennungswert liefert.
    Es folgt ein Zeitsprung und die Erinnerung, dass es sich bei deinem ersten Beitrag nur um einen Prolog handelt. So taucht der namenlose Held auf und will wie üblich von Fingers lernen. Der möchte nun jedoch erst einmal seine Geschichte erzählen. Dies wiederum interessiert mich doch sehr, weil diese Story eben vor Gothic eins spielen wird.

    Fazit:
    Absolut in Ordnung!

  19. Beiträge anzeigen #79
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    Verlangen von Ajnif:

    Zitat:
    Moderatorin Hillary
    Das wüsste ich...

    Der erste Absatz ist ja mal reines Gesabber. Dabei greifst du auf das übliche Ajnif`sche Rezept zurück, wie es schon oft zuvor zum Einsatz kam. Dies wusste ich übrigens noch bevor ich die Story angefangen zu lesen habe. Detailverliebt ist das allemal und die Beschreibungen können sich auch durchaus sehen lassen. Einzig die Atmosphäre will sich mir nicht ganz auftun.
    Zitat:
    J.R.
    Bitte wer?

    Die nächsten Absätze geben dann Preis, was wohl als großer Twist gedacht war. Entweder ist der Protagonist ein Vampir, Werwolf, Zombie o.Ä. Wie sich das im Zusammenhang verhält, erfährt man als Leser noch nicht. Du setzt stattdessen weiterhin auf das gut dargestellte Spiel und hältst den Leser weiterhin hin (Hö hö).
    Das Ende ist dann wenig aufklärend und hinterlässt nur noch mehr offene Fragen. Auf selbigen Niveau treibst du die Story zum Höhepunkt und lässt eine mögliche Aufklärung (leider) offen. Die Detailverliebtheit, die Beschreibungen und die dargestellten Gefühle sind durchaus gelungen, doch kommen sie zum Beispiel nicht an die Qualität von Dead Leaves and the Dirty Ground von El Torro heran. Deine Story positioniert sich eher dahinter, jedoch vor Eddy`s To be with you und Breaking The Girl von Laidorias.

    Nachtrag:
    Ich muss nun leider sagen, dass mir diverse Parallelen zu Breaking The Girl von Laidorias auffallen. Ob nun gewollt oder nicht, diese Parallelen sind vorhanden.

  20. Beiträge anzeigen #80
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    Die Chronik des Waldläufers (noch in Arbeit) von casin cu calas:
    Zitat:
    PROLOG
    Klemmt einer deiner Tasten?
    Zitat:
    Gebierge
    Dies ist falsch.
    Zitat:
    Prmpt
    Das auch.

    Inhaltlich muss ich sagen, dass ich gar nicht mal so abgeneigt bin. Die Story hat eine vernünftige Handlung, hier und da ein paar Beschreibungen und ein Anflug von Spannung gibt es auch. Nur die Länge ist halt deprimierend.


    Schneegestöber von Lady Xrystal:
    Zitat:
    Vorwort: Diejenigen, die mich in ihrer ICQ-Liste haben, dürften wissen, warum ich diese Story geschrieben habe bzw. schreibe *wink*
    Habe ich nicht und weiß ich deswegen auch nicht. Ich wäre dennoch gerne auf deiner Liste. Gerade auch, um vielleicht diese Story verstehen zu können. Das tue ich derzeit nämlich nicht. Sie ist absolut depressiv und bedrückend gehalten und das sind Eigenschaften, die mir durchweg gefallen. Die Länge ist allerdings eher enttäuschend... kaum angefangen, schon wieder vorbei.

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