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Kinotipp: Valerian – Die Stadt der tausend Planeten

  1. #1 Zitieren

    Faszinierend!
    Avatar von smiloDon
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    Angeblich wollte Luc Besson von Anfang an die Comicreihe Valérian et Laureline verfilmen. So arbeitete er bereits 1997 für den Film Das fünfte Element mit Jean-Claude Mézières, den Zeichner der Reihe, zusammen, aber die damalige Tricktechnik war für eine Verfilmung noch unzureichend. Aber nun ist es soweit!

    Die Story des Films ist dem sechsten Band Botschafter der Schatten entlehnt, und so müssen die beiden Raumzeitagenten auf der riesigen Raumstation Alpha, auf der Tausende verschiedene Spezies zusammenleben, Abenteuer bestehen. Der Kommandant der Station ist entführt worden, und es ist an Valérian et Laureline ihn zu befreien.

    Hier und da hat der Film ein paar erzählerische Schwächen, welche er durch seine visuelle Pracht mehr als ausgleicht. Er ist wunderbares Popcornkino, ich habe mich keine Minute gelangweilt. Auch das Zusammenspiel der beiden Hauptdarsteller funktioniert, Dane DeHaan spielt den tollkühnen Draufgänger herrlich selbstverliebt, Clara Delevingne überzeugt als seine clevere Partnerin, die weit mehr als ein Sidekick ist. Denn wie im Comic, so ist sie auch im Film die heimliche Heldin.

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    smiloDon ist offline

  2. #2 Zitieren
    Myth Avatar von Raider
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    Danke dir. Vielleicht sehe ich ihn mir wirklich an. Auch wenn mich die beiden Hauptdarsteller bisher noch in keinem anderen Film überzeugt haben. Wobei, um Delivigne gegenüber nicht unfair zu sein, an Suicide Squad war nichts gut.
    Raider ist gerade online

  3. #3 Zitieren

    nomina nuda tenemus
    Avatar von Don-Esteban
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    Zitat Zitat von smiloDon Beitrag anzeigen
    Hier und da hat der Film ein paar erzählerische Schwächen, welche er durch seine visuelle Pracht mehr als ausgleicht. Er ist wunderbares Popcornkino, ich habe mich keine Minute gelangweilt.
    Typischer Besson eben.
    Hat nichts wirklich wichtiges zu erzählen, macht das aber qietschbunt und voller Einfälle. Überwältigungskino.
    Don-Esteban ist offline

  4. #4 Zitieren

    Faszinierend!
    Avatar von smiloDon
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    Meiner Meinung nach ist es das bessere Star Wars!
    Es heißt, Luc Besson befasse sich schon mit einer Fortsetzung des Films. Die Vorlage beinhaltet 22 Bände, es gibt also mehr als genug Stoff für weitere Filme. Leider wird es nicht Die Stadt der tosenden Wasser sein, da Luc Besson sich mit der Anfangssequenz des Filmes zugleich gegen die komplexe Zeitleiste des Comics entschied.
    smiloDon ist offline

  5. #5 Zitieren
    Deus Avatar von Filben
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    Luc Besson's Valerian ist optisch faszinierend und fantasievoll. Ein Fünftes Element erwartet den geneigten Zuschauer und Kinobesucher nicht. Ganz und gar nicht.

    So visuell beeindruckend Valerian sein mag, bleibt der Film in allen anderen Bereichen deutlich unter seinen Möglichkeiten: Die Hauptfiguren bleiben flach, sympathische Nebencharaktere bleiben aus, der Plot weißt Lücken auf. Und Rihanna ist nach wie vor keine Schauspielerin, Cara Delevingne hingegen schon. Generell scheint der Film viel mehr Wert auf Szenen fürs Auge zu legen, als tatsächliche charakterliche Substanz und neue Leitideen zu liefern, die das Genre 'Film' voranbringen, wie es einst Avatar oder auch Star Wars gelang—oder eben Das Fünfte Element. Wirklich neue Ideen entspringen dem Film nicht, bis auf Überlagerungen von Galaxien und Welten, in denen man sich mithilfe von Technologien zur gleichen Zeit aufhalten kann.

    In der ersten Szene sehen wir eine außerirdische Figur, die sich äußerst spärlich bekleidet, tanzend durch ihre tropische Welt mit Karibikflair bewegt und ganz klar weibliche Körpermale aufzeigt; Alien hin oder her. Dabei wird diese außerirdische Welt so perfekt und überzeichnet dargestellt, dass man nur darauf wartet, dass den Wesen das Essen direkt in den Mund fliegt.

    In der zweiten Szene sehen wir Seargent Laureline (Delevingne) im schwarzen Bikini mit Major Valerian (Dane DeHaan), die offenbar in eine nicht nur berufliche Beziehung verwickelt sind. Valerian wird uns schnell als Frauenheld präsentiert, ohne das man es ihm abnimmt, noch dass man es ansatzweise im Film zu sehen bekommt. Sein Charakter bleibt, wie auch der von Delevingne, flach und wenig komplex. Kein einziger Charakter in Valerian kann aus seinen Stereotyp empor treten. Aufgrund wenige bis gar keine dramatischen Momente für Valerian, kommt DeHaans schauspielerische Leistung auch nicht zu Geltung. Delevingne hingegen überzeugt und hat meines Erachtens nach den richtigen Schritt gemacht, die Modellkarriere an den Nagel zu hängen und zu schauspielern. Sarkasmus, Freude, Frechheit und Besorgnis bringt sie glaubwürdig und hervorragend herüber. Laureline selbst wird als selbstbewusste und starke Frau dargestellt, die sich auch nichts von ihren vorgesetzten sagen lässt. Das nagt auch an der Glaubwürdigkeit beider Charaktere, die, optisch gerade mal zwanzig Jahre alt, gegen einen Commander anreden und recht bekommen. Na, wenn der Herr Major das so will, dann wird das so gemacht! Und warum sind diese beiden Agenten eigentlich so wertvoll und unersetzlich? Wo haben sie das Training bekommen, das aus ihnen solch krasse Agenten machte? Offenbar sehen wir hier eine kurze Episode aus dem Leben der Beiden.

    Die Rolle der Heldin ist hier im Vordergrund und stiehlt Valerian weitestgehend die Show. Die Dynamik der beiden funktioniert und es macht Spaß ihnen zuzusehen. Laureline hat jedoch in den meisten Situationen die Oberhand und ist nicht nur Passagier der Handlung. In vielen Geschichten (und deren Szenen) wechselt sich diese Dynamik idealerweise ab. Auch einem sonst makellosen Helden muss mal gesagt werden, wo es lang und wie es weiter geht. Die Figur der Laureline gelingt das äußerst gut, weshalb die Rolle der Frau hier äußerst positiv und stark dargestellt wird (und damit, zusammen mit Wonder Woman, dem momentanen Zeitgeist entspricht). Das ist erfrischend und dank Delevingne glaubhaft. Und Frau darf trotzdem sexy sein, ohne nur darauf reduziert zu werden.

    Luc Besson's Obsession für starke Frauen—wie auch schon im Film Das Fünfte Element—ist auch diesem Film anzusehen. Rihanna's Part erfüllt sogar eine plotkritische Rolle, auch wenn ihre Leinwandzeit kurz ist und ihr Auftritt im Wesentlichen aus ästhetisch-sinnlichen Reizen besteht.

    Valerian wird mit Sicherheit ein kommerzieller Erfolg und ist mit Abstrichen auch empfehlenswert, wenn man sich mit (eindrucksvollen) visuellen Effekten zufrieden gibt. Eine große Bedeutung für das Medium und sein Genre hat er jedoch nicht.
    Filben ist offline

  6. #6 Zitieren
    praise the o)))  Avatar von Tawarien
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    Zitat Zitat von Don-Esteban Beitrag anzeigen
    Typischer Besson eben.
    Hat nichts wirklich wichtiges zu erzählen, macht das aber qietschbunt und voller Einfälle. Überwältigungskino.
    Ich wollte gerade erbost Antworten und vor allem Léon erwähnen, aber dann sind mir immer mehr seine anderen Filme eingefallen ... was mit dem 5ten Element begann (und da meiner Meinung nach auch noch ziemlich cool war), dachte ich, findet in Valerian seinen momentanen Höhepunkt.
    Und viele andere Filme, die ich mit ihm in Verbindung gebracht hatte, wurden auch nur vom ihm produziert, das vergesse ich immer.

    Naja, Léon ist gut. Nein, überragend.
    Tawarien ist offline

  7. #7 Zitieren
    Forentroll Avatar von Harbinger
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    Zitat Zitat von Filben Beitrag anzeigen
    Valerian wird mit Sicherheit ein kommerzieller Erfolg
    Leider nein, das Ding ist sagenhaft gebombt. 175 Millionen Produktionskosten (plus wahrscheinlich noch mal ca. 40 Millionen für Marketing etc.), weltweit ca. 88 Millionen wieder eingespielt, in den meisten Ländern schon wieder aus den Kinos verschwunden... Der China-Release könnte noch was reißen, aber es sieht duster aus.
    Harbinger ist offline

  8. #8 Zitieren
    Filben ist offline

  9. #9 Zitieren
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    Ich hätte ihn gern im Kino gesehen, aber da es hier keinen großen cineplexx/cinemaxx o.Ä. gibt, gehe ich immer in unser relativ kleines Parktheater. Die meisten Filme zeigen sie dort auch, leider aber nicht alle. Valerian haben sie nicht gezeigt, und Recherche hat gezeigt, dass das auch auf alle anderen kleinen und mittleren Kinos im Umkreis zutraf.
    Warum das so ist, ob der Verleih vielleicht in diesem Fall zu teuer war - keine Ahnung.
    Aber jedenfalls war das der Grund für mich, die Sache erstmal ausfallen zu lassen. Werde dann beim Homevideo-Release zuschlagen, vielleicht reißt der ja generell auch nochmal was raus.
    Corvayne ist offline

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