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Linke und Rechte als politisches Gegensatzpaar?

  1. #121 Zitieren
    Trillionär  Avatar von void
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    Zitat Zitat von SvenniLifestyle Beitrag anzeigen
    Achso, ich wollte ihn damit eigentlich gar nicht direkt ansprechen, sondern von dem du als menschen sprechen.
    War also nur ein Missverständis, sorry.
    void ist offline

  2. #122 Zitieren
    Mythos
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    Nehmts mir nicht übel, dass ich so viele alte Posts zitiert habe, aber ich konnte beim Durchlesen nicht anders.
    Zitat Zitat von Nasarem Beitrag anzeigen
    40% der Bevölkerung wählen eine Partei, welche sie konsequent belügt. Shit happens
    60% waren es letzte Wahl in meinem alten Wahlkreis.

    Zitat Zitat von Nasarem Beitrag anzeigen
    Bzw aus reinem Interesse: was ist eigentlich schlecht an Nationalismus? Abgesehen davon, dass er evtl das tief in der Deutschen Seele schlummernde, pure Böse weckt?
    Nichts weiter als ein Gedankengut, was sich auf die eigene Nation fokusiert und von anderen Nationen abgrenzt. Patriotismus geht in die selbe Richtung (wenn auch nicht so heftig).

    Zitat Zitat von Wolfchild Beitrag anzeigen
    Nationalismus wird erst dann etwas schlechtes wenn das eigene Volk über andere Völker gestellt wird, dann sind wir aber schon beim Nationalsozialismus.
    Nationalismus ist schon deshalb etwas schlechtes, weil man sich von anderen Nationen bewusst abgrenzt. Dabei sollten wir als Weltgemeinschaft zusammenwachsen und nicht abgrenzen. Die EU ist (grundsätzlich) ein super Schritt in diese Richtung!

    Zitat Zitat von Cichorium Intybus Beitrag anzeigen
    Kleiner Seiteneinwurf:
    Heute hat der Verfassungsschutz von Sachsen-Anhalt seinen Jahresbericht vorlegt.

    Ich zitiere wörtlich: Die größte Gefahr für die Demokratie geht nach wie vor von Rechts aus.


    Und was ist mit dem Kapitalismus? Bisher hat er die Demokratie mehr untergraben als die Rechten und ist mit BigData kurz davor eine noch viel größere Gefahr darzustellen. Ich kann mich nicht entscheiden, was eine größere Gefahr darstellt (und ja, ich bin mir der Probleme der Rechten bewusst).

    Zitat Zitat von ulix Beitrag anzeigen
    P.S. Kurz zum IQ:
    Nach heutigen Maßstäben wären unsere Ur-Großväter annähernd geistig behindert gewesen. Flynn-Effekt.

    Ethnische Genetik scheint also einen extrem unbedeutenden Einfluss auf den IQ zu haben.
    Du solltest den Artikel mal ausführlicher lesen. Zu Ursachen wird folgendes geschrieben:
    Der Flynn-Effekt wird großteils auf die Verbesserung der Umweltbedingungen zurückgeführt, z. B. Bildung, Ernährung, Gesundheitsversorgung und Massenmedien. (siehe auch: Euthenics).[3][4][5][6] Mingroni (2004, 2007) macht hingegen genetische Faktoren verantwortlich. So sei auch ein Heterosis-Effekt aufgrund einer im Zuge von Urbanisierung und erhöhter Mobilität erfolgten Durchmischung ehemals separierter Subpopulationen möglich.[7][8][9] Einen wissenschaftlichen Konsens über die Ursachen des Flynn-Effekts gibt es nicht.
    Also es gibt auch Theorien über die Genetik als Hauptursache und letztlich wurde wissenschaftlich weder das eine belegt, noch das andere widerlegt. Dass man sein Hirn trainieren kann, ist klar. Aber es wurde auch aus den genetischen Daten strukturell erschaffen und stellt damit eine Grundleistungsfähigkeit, die das Hirn überhaupt erbringen kann. Aber gut, im Grunde habt ihr euch ja schon darauf geeinigt, dass es beides (DNA und Training) bedarf.

    Zitat Zitat von SvenniLifestyle Beitrag anzeigen
    Okay, die Grenzen existieren natürlich nicht physikalisch auf dem Erdboden, aber sie sind wichtig und real für die Gesellschaft.
    Sind sie nicht. Mehr noch, in einer globalisierten Welt sind diese eher hinderlich, egal ob wir vom wirtschaftlichen oder vom sozialen Punkt beurteilen. Sie sind potenzielle Rassismusförderer und potenzielle Konfliktauslöser.

    Zitat Zitat von Harvald Beitrag anzeigen
    Thomas Hobbes leitete den Gesellschaftsvertrag eines Staates aus dem Naturzustand des Krieges aller gegen alle ab. In den idealistischen Staatstheorien (Kant, Hegel) wurde der Staat wie in den Vertragstheorien als Konsens autonomer Individuen betrachtet. Aber bei allen hatte der Staat Grenzen, die durch die Konsenzgruppen bestimmt werden. Der Zerfall des Konsenses über eine gemeinsame Ordnung, also „Anarchie“ und Rückfall in den "Krieg aller gegen alle".
    Und wo (autonome) Individuen aufeinander treffen gibt es Konflikte. Anstatt "Jeder gegen jeden" (was im übrigen auch falsch wäre), ist es halt "jede Gruppe gegen jede Gruppe". Wäre es da nicht sinnvoller noch weiter zu ergänzen, so das es nur noch ein autonomes Individuum gäbe?

    Zitat Zitat von Harvald Beitrag anzeigen
    Staaten funktionieren wie alle Gruppen seien es Gewerkschaften und Arbeitgeberverbände, Familien/Sippen/Clans, benachbarte Grundstückseigentümer, die auch willkürlich Linien auf die Erde ziehen und erklären dies gehört mir oder Wohnungsbesitzer die die Haustür abschließen. Würde man der von dir vertretenen Logik folgen dürfte es dies alles nicht geben, denn es ist in der Tat willkürlich. Diesen Vergleich jedoch auf die ehemals Deutschen Gebiete Polens anzuwenden ist in meinen Augen nicht akzeptabel. Wir müssen mit Grenzen leben weil wir sie benötigen, weil wir auch uns selbst und unseren Ansprüchen an die Welt Grenzen setzen müssen.
    Staaten funktionieren anders. Das eine ist privat, das andere gesellschaftlich. Privat brauche ich einen Rückzugsort, wo ich meine Ruhe vor dem Alltag finden kann. Aber was hat das mit Menschen anderer Nationen zu tun? Mir ist das völlig egal ob nun bis vor meine 4 Wänden nur Deutsche hin laufen oder ob es Europäer, Amerikaner, Asiaten oder Afrikaner sind. Was ist so unterschiedlich an den anderen? Das aussehen? Die Kultur? Die Sprache? Das sind doch alles in der Regel keine Menschenfresser vor dennen man sich schützen muss. Gut, die Weltbevölkerung ist noch nicht so weit, dass alle Grenzen mit einmal eingerissen werden können, aber bereits in der EU stellt es nur noch ein recht kleines Problem dar.
    Wer mit Sonderzeichen gendert, diskriminiert jene, die sich nicht zu Mann oder Frau zuordnen lassen. Geschlechtergerechtigkeit in der Sprache erreicht man nur mit gender-neutralen Begriffen. Wer das weiß und dennoch gendert, diskriminiert mit Vorsatz!
    Xarthor ist offline

  3. #123 Zitieren
    General Avatar von Harvald
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    Zitat Zitat von Xarthor Beitrag anzeigen
    Nichts weiter als ein Gedankengut, was sich auf die eigene Nation fokusiert und von anderen Nationen abgrenzt. Patriotismus geht in die selbe Richtung (wenn auch nicht so heftig).
    Nationalismus ist schon deshalb etwas schlechtes, weil man sich von anderen Nationen bewusst abgrenzt. Dabei sollten wir als Weltgemeinschaft zusammenwachsen und nicht abgrenzen. Die EU ist (grundsätzlich) ein super Schritt in diese Richtung!
    Bei aller Freundschaft, wie viele Vereinigungen souveräner Staaten seit, sagen wir, dem II Weltkrieg kennst du?

    Und Gegenfrage wie viele von der UN anerkannte Nationalstaaten haben sich seit dem gebildet?

    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Antwort zu 1: 1 deutsche Wiedervereinigung
    Antwort zu 2: ca. 148 (52 Gründungsstaaten) der Rest ist neueren Datums
    Harvald ist offline

  4. #124 Zitieren
    Mythos
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    Und was willst du mir damit sagen?
    Wer mit Sonderzeichen gendert, diskriminiert jene, die sich nicht zu Mann oder Frau zuordnen lassen. Geschlechtergerechtigkeit in der Sprache erreicht man nur mit gender-neutralen Begriffen. Wer das weiß und dennoch gendert, diskriminiert mit Vorsatz!
    Xarthor ist offline

  5. #125 Zitieren
    Legende Avatar von Ciao
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    Zitat Zitat von Harvald Beitrag anzeigen
    Bei aller Freundschaft, wie viele Vereinigungen souveräner Staaten seit, sagen wir, dem II Weltkrieg kennst du?

    Und Gegenfrage wie viele von der UN anerkannte Nationalstaaten haben sich seit dem gebildet?

    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Antwort zu 1: 1 deutsche Wiedervereinigung
    Antwort zu 2: ca. 148 (52 Gründungsstaaten) der Rest ist neueren Datums
    EU
    NAFTA
    ASEAN
    Mercosur
    Nato
    OSZE
    UN
    Commonwealth
    Eurasische Wirtschaftsunion
    OPEC
    etc

    Selbst wenn man sich nur auf Nationen bezieht, wäre zumindest noch der Jemen zu nennen
    Kongo hat sich wieder mit Katanga vereinigt
    Selbst einige Spaltungen beweisen den Rückgang des Nationalismus und dessen supravölkischen Ansprüchen, siehe Österreich und Deutschland, oder siehe den Niedergang des Panslawismus, etc
    Auch Kolonialismus ist ohne Nationalismus schlicht nicht mehr durchsetzbar

    Allerdings gebe ich Dir Recht, dass es eine Tendenz zum Aufspalten von Staaten gibt.
    Getrieben von Egoismus und Narzismus, getarnt unter dem Deckmantel eines "gerechten Patriotismus"
    In Europa streben aber auch die Katalanen, Schotten, Basken und Korsen den Verbleib in der EU an.
    Nach der Spaltung der Tschechoslowakei, Yugoslawiens und der Sowjetunion war es für meisten der neu entstandenen Länder oberste Priorität Mitglied der EU zu werden

    Viel entscheidender ist jedoch das kulturelle Zusammenwachsen vieler Staaten, das eben keine militärisch-politischen Expansionen benötigt, um als Einigend zu wirken. Niemand kann verlangen, dass diese Entwicklung ohne Rückschläge verlaufen muss. Das wäre utopisch

    In anderen Regionen wiederum gibt es den Versuch größere Einheiten z.b. im Namen der Religion zu schaffen.
    Selbst der IS fällt darunter.
    Auch der Panarabismus ist noch nicht am Ende
    Die Türkei würde gerne ein pantürkisches Gebiet schaffen
    Die syrischen und die irakischen Machthaber träumen traditionell ebenfalls davon das Kalifat Bagdad wieder zu errichten, das dann Syrien, Irak, Jordanien, Libanon, Palästina und ggf. Israel umfassen würde
    Pakistan würde gern die Hälfte Afghanistans schlucken, um die Paschtunen zu vereinen. Sobald der Westen abzieht könnte es einen entsprechenden Versuch geben
    Vielen Bestrebungen steht nur der Westen im Weg
    Ist Euch eigentlich klar, dass wir zu den reichsten 10% der Welt gehören?
    10% von 9 Milliarden sind 900 Millionen. Und unter diesen 900 Millionen gehören unsere 80 Millionen klar zu den reicheren unter den reichsten 10%.
    Also, wie verbessern WIR die Welt? Und keine Ausreden.
    Ciao ist offline Geändert von Ciao (05.09.2017 um 00:29 Uhr)

  6. #126 Zitieren
    General Avatar von Harvald
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    Was ich damit sagen will ist, das es sich bei Staatsvereinigungen und der Aufgabe von Nationalismen um Träume handelt. Ich halte diejenigen die solche Großmachtsträume träumen für zeitlich überholt. Die moderne Welt verlangt nach kleinteiligen Einheiten und kleinteiligen Lösungen. Die Dinosaurier wie das britische Empire, die Großßmachtsträume Napoleons und auch von Nazideutschland sind letztlich an Nationalismen gescheitert. Die gewaltbasierende Auslöschung von Nationen wie sie dem IS vorschwebt wird Nationalismen nicht auslöschen. Auch da spielen andere ebenso nationalistische Bewegungen wie Al-Nusra, Boko Haram usw. letztlich ihre ganz eigene Rolle. Weltherrschaft mit Gewalt herbeigeführt kann und darf keine Option sein.


    Diversifizierung ist in meinen Augen das Gebot dieses Jahrtausends. Es wäre gut und hilfreich wenn die Staaten eine verbindende Basis von Grundwerten finden würden, wie eben die UN, OSZE oder wenn es möglich wäre noch deutlich weitergehend, aber eben nicht enger. Die EU ist in der jetzigen Form eine Fehlkonstruktion da der basierende Wertekontext weitgehend fehlt. Die Götter Wirtschaft und gemeinsame Währung sind in meinen Augen bei weitem nicht genug. Das trifft auch für die anderen genannten Staatenbünde zu.


    Man muss Nationalismen schlicht als Realität akzeptieren, denn sie sind nicht schädlich, denn sie bringen lediglich zu Ausdruck das eine Gruppe zu der Ansicht gelangt ihre Angelegenheiten intern am besten regeln zu können. Wenn man ihnen keine Rechnung trägt wird es wie bei den Kurden, die um einen eigenen Staat kämpfen oder ganz aktuell in Kenia, wo ich zwischen dem Stamm des Oppositionsführers und dem des Regierungschefs einen Bürgerkrieg befürchte, immer wieder zu staatsgefährdenden Krisen kommen. War der irische Nationalismus der zur Abtrennung von Großbritannien führte falsch? In meinen Augen nicht.


    Mit dieser Ansicht stehe ich nicht allein und stelle mal diesen Artikel eines der führenden deutschsprachigen Philosophen Hermann Lübbe zur Debatte, der des Rechtsextremismus definitv unverdächtig ist.
    http://www.faz.net/aktuell/feuilleto...ue#pageIndex_2
    Harvald ist offline Geändert von Harvald (05.09.2017 um 11:57 Uhr)

  7. #127 Zitieren
    banned
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    Zitat Zitat von Harvald Beitrag anzeigen
    Was ich damit sagen will ist, das es sich bei Staatsvereinigungen und der Aufgabe von Nationalismen um Träume handelt. Ich halte diejenigen die solche Großmachtsträume träumen für zeitlich überholt. Die moderne Welt verlangt nach kleinteiligen Einheiten und kleinteiligen Lösungen.
    Das stimmt und war schon immer so, auch in der antiken Welt.

    Was die heutige Welt von der vor 500 oder 2000 Jahren unterscheidet, ist dass sie eben auch globale oder zumindest überregionale Lösungen braucht bzw. bräuchte. Für diese braucht es Kooperation, und Kooperation funktioniert in formalen Einheiten (z.B. Staatenbünden) mittel- bis langfristig einfach besser.

    Das funktioniert auf vielen Ebenen auch ganz gut, sei es in der EU, die immernoch häufig weitgehend sinnvolle Regulierungen durchsetzt, sei es in der UN, in der das internationale Recht ständig neu ausgehandelt und durch Verträge kodifiziert wird, etc.

    Viele Themen der heutigen Zeit lassen sich nicht kleinteilig lösen, und erst recht nicht wenn jeder Kleinteil sein eigenes Bier braut. Umweltschutz, Handel, Seerecht, Internet, etc. sind alles Themen, bei denen nationale Lösungen wenig bis gar nichts bringen und ändern.
    ulix ist offline Geändert von ulix (05.09.2017 um 10:48 Uhr)

  8. #128 Zitieren
    Mythos
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    Zitat Zitat von Harvald Beitrag anzeigen
    Diversifizierung ist in meinen Augen das Gebot dieses Jahrtausends. Es wäre gut und hilfreich wenn die Staaten eine verbindende Basis von Grundwerten finden würden, wie eben die UN, OSZE oder wenn es möglich wäre noch deutlich weitergehend, aber eben nicht enger. Die EU ist in der jetzigen Form eine Fehlkonstruktion da der basierende Wertekontext weitgehend fehlt. Die Götter Wirtschaft und gemeinsame Währung sind in meinen Augen bei weitem nicht genug. Das trifft auch für die anderen genannten Staatenbünde zu.


    Man muss Nationalismen schlicht als Realität akzeptieren, denn sie sind schädlich, denn sie bringen lediglich zu Ausdruck das eine Gruppe zu der Ansicht gelangt ihre Angelegenheiten intern am besten regeln zu können.
    Genau so meine ich das auch. Die EU ist ein super Schritt in die richtige Richtung. Dass er bei weitem nicht perfekt oder gar ausreichend ist, war in diesem "Schritt" mit impliziert.
    Wer mit Sonderzeichen gendert, diskriminiert jene, die sich nicht zu Mann oder Frau zuordnen lassen. Geschlechtergerechtigkeit in der Sprache erreicht man nur mit gender-neutralen Begriffen. Wer das weiß und dennoch gendert, diskriminiert mit Vorsatz!
    Xarthor ist offline

  9. #129 Zitieren
    General Avatar von Harvald
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    Die EU als "Schritt" ist sicher richtig, jedoch gehen sie Schritte in eine völlig falsche Richtung. Da wird ein seitenlanges Pamphlet über den "Bräunungsgrad von Pommes" verfasst, aber es gelingt nicht einen Minimalkonsenz "Stichwort gemeinsame Werte" über die Flüchtlingspolitik zu erzielen. Und es geht wieder das böse Wort von der Brüsseler EUdSSR, weil eine Zentralgewalt bestimmen will. Über die UN habe ich derartiges noch nicht gehört. Insofern sehe ich die EU in ihrer jetzigen Form eher als Schritt in die falsche Richtung. Man müsste sich zunächst über die Grundlagen einigen.
    Harvald ist offline

  10. #130 Zitieren
    Drachentöter Avatar von Weltenschmerz
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    Zitat Zitat von Harvald Beitrag anzeigen
    Die EU als "Schritt" ist sicher richtig, jedoch gehen sie Schritte in eine völlig falsche Richtung. Da wird ein seitenlanges Pamphlet über den "Bräunungsgrad von Pommes" verfasst, aber es gelingt nicht einen Minimalkonsenz "Stichwort gemeinsame Werte" über die Flüchtlingspolitik zu erzielen. Und es geht wieder das böse Wort von der Brüsseler EUdSSR, weil eine Zentralgewalt bestimmen will. Über die UN habe ich derartiges noch nicht gehört. Insofern sehe ich die EU in ihrer jetzigen Form eher als Schritt in die falsche Richtung. Man müsste sich zunächst über die Grundlagen einigen.
    Du wirst es nicht glauben aber die Indusrtie freut sich wahnsinnig über seitenlange normpapiere.

    Ausserdem sehe ich nicht ein warum man nicht das eine machen darf nur weil man bei den ganz großen fragen noch keine Einigkeit erzielt hat.
    Weltenschmerz ist offline

  11. #131 Zitieren
    Mythos
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    Zitat Zitat von Harvald Beitrag anzeigen
    Die EU als "Schritt" ist sicher richtig, jedoch gehen sie Schritte in eine völlig falsche Richtung. Da wird ein seitenlanges Pamphlet über den "Bräunungsgrad von Pommes" verfasst, aber es gelingt nicht einen Minimalkonsenz "Stichwort gemeinsame Werte" über die Flüchtlingspolitik zu erzielen. Und es geht wieder das böse Wort von der Brüsseler EUdSSR, weil eine Zentralgewalt bestimmen will. Über die UN habe ich derartiges noch nicht gehört. Insofern sehe ich die EU in ihrer jetzigen Form eher als Schritt in die falsche Richtung. Man müsste sich zunächst über die Grundlagen einigen.
    Du siehst das aus einen völlig falschen Gesichtspunkt. Klar hat die EU starke Defizite, die will ja auch keiner gut reden. Aber es ist kein falscher Schritt gemeinsame wirtschaftliche Standards zu schaffen, sondern ein Richtiger. Aber ein Schritt ist eben noch kein "wir habens geschafft" sondern ein "so und jetzt muss noch dies und das und jenes geschehen", was dein Argument über Flüchtlingspolitik quasi mit einfängt. Was für Aussichten auf ein europaweites Länderübergreifendes zusammenarbeiten gäbe es ohne die EU? Sicher würde man sich nichteinmal auf Standards in der Wirtschaft einigen, geschweige denn würde man überhaupt über eine europäische Flüchtlingspolitik sprechen.
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    Xarthor ist offline

  12. #132 Zitieren
    General Avatar von Harvald
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    Auch hier Wiederspruch.


    Nehmen wir statt der Frittenkrise ein anderes Beispiel, das auch deutlich schwerwiegender ist. Die Überschuldungskrise ist nicht nur ein europäisches Thema, sondern auch ein nationales. Aber die öffentliche Meinung, nicht nur in Deutschland, glaubt doch nicht grundlos zu wissen, dass die Gemeinschaftswährung in Europa hoffnungslose Exzessverschuldungen gefördert hat; und die Kreditschöpfungskunst der Europäischen Zentralbank, die in den Euroländern beklagt oder gefeiert wird, wirkt inzwischen als Zugriff auf die privaten Geldvermögen des kleinen Mannes (oder Frau). Das ist nicht nur schädlich, sondern löst Nationalismen aus, die nicht bestehen würden, gäbe es die so gefeierte Gemeinschaftswährung nicht. So führt der Fortschritt in Wirklichkeit zu einem Rückschritt in der europäischen Solidarisierung. Was man von der Politik hört ist zusammengefasst daran festhalten "koste es was es wolle". Es ist nur die Frage wie lange das gut gehen kann.


    Gleiches gilt aber auch für die Flüchtlingskrise, wo die Forderung nach gleichmäßiger Verteilung in ganz Europa von Staaten oder auch Deutschen Bürgern auf die Ablehnung von Staaten und deren Bürgern, die von Europa eben nicht zur Aufnahme gezwungen werden wollen führt.


    Glaubst du ernsthaft das dies besser wird, wenn sich im Laufe des kommenden Jahres ich schätze mal vorsichtig weitere 1,5 Menschen im Wege des Familiennachzuges nach Deutschland aufmachen werden. (ca 300.000 Visaanträge liegen derzeit schon auf Halde) Sicher für die Bundestagswahl ist es zu spät, aber 2019 kommen die Europawahlen. Ehrlich gesagt sehe ich unter diesen Vorzeichen schwarz für Europa.
    Harvald ist offline Geändert von Harvald (05.09.2017 um 22:43 Uhr)

  13. #133 Zitieren
    Legende Avatar von Ciao
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    Zitat Zitat von Harvald Beitrag anzeigen
    Was ich damit sagen will ist, das es sich bei Staatsvereinigungen und der Aufgabe von Nationalismen um Träume handelt. Ich halte diejenigen die solche Großmachtsträume träumen für zeitlich überholt. Die moderne Welt verlangt nach kleinteiligen Einheiten und kleinteiligen Lösungen. Die Dinosaurier wie das britische Empire, die Großßmachtsträume Napoleons und auch von Nazideutschland sind letztlich an Nationalismen gescheitert. Die gewaltbasierende Auslöschung von Nationen wie sie dem IS vorschwebt wird Nationalismen nicht auslöschen. Auch da spielen andere ebenso nationalistische Bewegungen wie Al-Nusra, Boko Haram usw. letztlich ihre ganz eigene Rolle. Weltherrschaft mit Gewalt herbeigeführt kann und darf keine Option sein.

    Diversifizierung ist in meinen Augen das Gebot dieses Jahrtausends. Es wäre gut und hilfreich wenn die Staaten eine verbindende Basis von Grundwerten finden würden, wie eben die UN, OSZE oder wenn es möglich wäre noch deutlich weitergehend, aber eben nicht enger. Die EU ist in der jetzigen Form eine Fehlkonstruktion da der basierende Wertekontext weitgehend fehlt. Die Götter Wirtschaft und gemeinsame Währung sind in meinen Augen bei weitem nicht genug. Das trifft auch für die anderen genannten Staatenbünde zu.


    Man muss Nationalismen schlicht als Realität akzeptieren, denn sie sind nicht schädlich, denn sie bringen lediglich zu Ausdruck das eine Gruppe zu der Ansicht gelangt ihre Angelegenheiten intern am besten regeln zu können. Wenn man ihnen keine Rechnung trägt wird es wie bei den Kurden, die um einen eigenen Staat kämpfen oder ganz aktuell in Kenia, wo ich zwischen dem Stamm des Oppositionsführers und dem des Regierungschefs einen Bürgerkrieg befürchte, immer wieder zu staatsgefährdenden Krisen kommen. War der irische Nationalismus der zur Abtrennung von Großbritannien führte falsch? In meinen Augen nicht.


    Mit dieser Ansicht stehe ich nicht allein und stelle mal diesen Artikel eines der führenden deutschsprachigen Philosophen Hermann Lübbe zur Debatte, der des Rechtsextremismus definitv unverdächtig ist.
    http://www.faz.net/aktuell/feuilleto...ue#pageIndex_2
    Ich teile eher die Idee der Zivilisationskonflikte und kulturellen Konflikte als treibende Kraft unserer Zeit, als die Idee der nationalen Konflikte.

    Bereits das britische Empire und Nazideutschland sind meiner Ansicht nach weniger an Nationalismen gescheitert, als an supranationalen Bewegungen.

    So war Europa, Amerika und Japan zur Zeit des WK II in drei Fraktionen mit unterschiedlichen Weltansichten gespalten:
    den Faschisten, den Kommunisten und den Demokraten.
    Natürlich vollzogen sich diese weltanschaulichen Koalitionen notgedrungen in dem damals vorherrschenden politischen Rahmen der Koalition von Nationen.
    Sobald jedoch ein Gebiet von einer Seite besetzt war, spaltete sich die Bevölkerung in eben die oben genannten drei Fraktionen (und den neutralen Rest).
    Noch heute in unserer Demokratie spiegeln sich diese drei Hauptströmungen wieder.
    Und jede dieser Strömungen sucht über die eigene Nation hinaus internationale Bündnispartner aus der gleichen Ecke.
    Für den Nationalismus sind das Rückzugsgefechte, denn der Nationalismus kann nicht als internationales Ideal überleben.
    Dazu kommt, dass Rechtsaussen und Linksaussen aufgrund ihrer Geschichte nur noch als abgeschwächte Varianten agieren können.
    Die Demokraten hingegen mussten sich nicht zurückentwickeln, sondern konnten sich in den letzten 70 Jahren enorm weiterentwickeln.
    Und teilweise sogar die Grenzen der Nationen überwinden

    Überhaupt ist die Geschichte der Demokratie eine lange Geschichte vieler kleiner Schritte

    Von der Republik der zweitklassigen Eliten (um die erste Klasse zu entmachten)
    zur Republik aller vermögenden Männer
    zur Demokratie aller Männer
    zur Demokratie aller Männer und Frauen
    zur Demokratie mit supranationalen Verträgen und internationalen Gestaltungsfomen
    zur Demokratie der Menschen aus der gleichen Kultur ?
    zur Demokratie aller Menschen ??

    Dabei wurden viele andere konkurrierende System überwunden oder zurückgedrängt. Religiöser Wahn, Adelssysteme, Kolonialismus/Imperialismus, Kommunismus, Nationalismus

    Ohne Zweifel sind in unserer Zeit Nationalismen Realität
    Und ohne Zweifel muss man sich dieser Realität stellen
    Man darf jedoch nicht vergessen, dass die Nation nicht als Ismus geboren wurde, sondern als Definition eines demokratischen Souveräns "Volk", um die alten, das Volk knebelnden Souveräne Adel und Kirche zu entmachten und die Geburt der Demokratie zu ermöglichen.
    D.h. die Nation wurde als Gleichmacher und Überwinder erfunden
    Der heutige Nationalismus kann dies nicht übernehmen, sondern wirkt als Spaltkeil

    Und genau in dem erneuten Verrat der Plutokraten aus Politik und Wirtschaft an den Bedürfnissen der normalen Menschen, wird nun die entscheidende Frage erneut gestellt: Schützt die Demokratie die normalen Menschen vor dem rücksichtslosen Teil und vor dem dummen Teil der Eliten.
    Genau an dieser Frage stellt sich erneut die Sinnhaftigkeit und die Legitimität der Demokratie.
    Es wird von den Rändern her ja keineswegs nur Multikulti und die EU sondern auch Demokratie in Frage gestellt.
    Schon mehrmals in der Geschichte ist es verschiedenen Gruppen gelungen Demokratien zeitweise wieder zu zerstören (und ihre Länder ins Elend zu stürzen)

    Und diesmal kommt die Gefahr nicht alleine aus dem eigenen Land, sondern aus der globalisierten Welt.

    Wenn die Demokraten gewinnen wollen, müssen sie deshalb gleichzeitig die Nation überwinden als auch unbedingt verstehen,
    dass die Nation zwar nicht mehr als Identifikationsstifter benötigt wird,
    jedoch für einige Zeit weiterhin als politische Organisationsgrundlage für die Umsetzung demokratischer Ideale.
    Viele Demokraten, überwiegend aus der linken Ecke vergessen, dass die Nation das einzige bestehende politische Gerüst ist, in dem man aktuell souverän gestaltend wirken kann - und MUSS.
    Erst wenn diese Ideale national umgesetzt sind, kann quasi auf völlig natürlichem Wege eine supranationale Umsetzung erfolgen.
    Denn nur aufgrund geteilter Ideale kann eine widerspruchsfreiere supranationale Gemeinschaft gebildet werden.
    Nicht jedoch auf Basis divergierender Ideale.

    Es ist auch nicht zu erwarten, dass alle Mitglieder der EU weiter auf dem demokratischen Pfad gehen.
    Tatsächlich werden einige Länder in Nationalismen zurückfallen, die Demokraten herausfordern und permanent die Zusammenarbeit der Völker gefährden
    Mit diesen kann keine gemeinsame neue EU gestaltet werden.
    Wir sollten sie ziehen lassen anstatt durch ängstliches Festhalten am Gewohnten zu Scheitern
    und mit einem demokratischen Kern weitermachen.

    Jede neue Entwicklung verläuft in mehreren Schritten. Rückschläge sind unvermeidlich. Dem muss sich ein Demokrat anpassen
    Ist Euch eigentlich klar, dass wir zu den reichsten 10% der Welt gehören?
    10% von 9 Milliarden sind 900 Millionen. Und unter diesen 900 Millionen gehören unsere 80 Millionen klar zu den reicheren unter den reichsten 10%.
    Also, wie verbessern WIR die Welt? Und keine Ausreden.
    Ciao ist offline

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