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    Sleeping Dragon Avatar von Françoise
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Françoise ist offline
    »Du möchtest, dass ich dich unterweise?«, fragte die oberste Feuermagierin neugierig. »Nun, ich unterrichtete alle Inquisitoren persönlich in offensiver und defensiver Nutzung der Magie. Deshalb ergibt es nur Sinn, das auch bei dir zu tun. Besonders im Hinblick auf deine jüngste Vergangenheit.«
    Sie nahmen eine Abbiegung und gingen am großen Sankt Dominique Hospital entlang, welches die oberste Feuermagierin vor Jahren hatte errichten lassen. Das Hospital war neben der Volksschule im Viertel Françoises ganzer Stolz und der Grund, weshalb sich die Priesterin mit Vengard wesentlich enger verbunden fühlte als mit Thorniara.
    Vom Hospital aus spazierten die beiden Magier zum Garten vor dem Tempel. Der kleine Teich war zugefroren und die Bäume und Sträucher mit einer dicken Schneedecke überzogen. Mit einer Geste fegte die oberste Feuermagierin den Schnee von einer der Bänke und setzte sich.
    »Für einen Moment möchte ich die frische Luft genießen. Später können wir uns zum Tee am Kaminfeuer aufwärmen.«, sprach Françoise und lächelte sanft.
    »Dann also zum Thema. Du hast dich bereits für eine Form der Magie entschieden; sehr gut! Damit erübrigt sich nämlich meine erste Frage. Gehen wir deshalb direkt den wirklich interessanten Aspekt an. Nämlich die Frage, wie du Zugang zum Windelement erlangen kannst. Du besitzt nur Erfahrung mit Feuermagie, nicht wahr? Was ist dein Gedankengang, wenn du Feuermagie beschwörst?«

  2. Beiträge anzeigen #222
    Drachentöter Avatar von Shakuras
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Shakuras ist offline
    Ob und inwieweit der zusätzliche Unterricht für die Inquisitoren lehrreich gewesen war oder nicht einer anderen Funktion diente und wie Sie es angestellt haben sollte, auch alle Abgesandten persönlich zu schulen, das konnte Shakuras abschließend nicht beurteilen. Also sparte er sich jeglichen Kommentar dazu und nahm es einfach auf. Aber wenn er eines sicher sagen konnte, dann das bei dem Wort 'Magie' Francoises Augen leuchteten. Fast so hingebungsvoll wie sie mit ihnen das Sankt Dominique oder die benachbarte Volksschule wahrnahm. Hierbei schien sich etwas bei ihr zu lösen und entfalten zu wollen. Shakuras richtete wieder sein Augenmerk nach oben vorn und sie gelangten zum Garten. Mit Zauberei und einer einfachen Handbewegung fegte ihre Eminenz den Schnee von der Bank und setzte sich. Der Alte quittierte den Trick kurz mit hochgezogenen Brauen und einem Lächeln auf den Lippen "Hm?!". Er hätte für Solches die Bank selbst oder die Struktur des Schnees bewegen müssen, nicht aber die Umgebung oder die kalte Luft beeinflussen können. Im noch gebührenden Abstand und das sie freie Sicht hatte, stand er vor ihr, den Stab zur Mitte gefasst. Sie hatte seine ganze Aufmerksamkeit, wenn er auch mal einen prüfenden Blick nach den Brüdern und Schwestern oder in den weißen Garten ausschweifen ließ.
    "Nicht nur. Ich vermag auch unbelebte Dinge mit dem Geist zu lenken oder ein Magisches Siegel zu sprechen und zu brechen. Aber in erster Linie und seit jeher gehört die Flamme zu mir, ja. Meine Gedankengänge zur Feuermagie..." Die Überlegung fiel ihm irgendwie schwer. "Ich denke nichts mehr gezieltes. Ich brauche sie auch nicht mehr zu erfühlen. Auch, wenn ich das alles vielleicht doch unbewusst tue, so einfach weiss ich, dass ich sie habe und sie zu mir gehört, die Macht des Feuers und den göttlichen Funken. Es passiert auf meinen Willen hin." Der Alte und Magier, der seit Lebzeiten im Glauben an Innos stand, schaute nach Droben auf. Igrendwo da muss er gewesen sein, kamen ihm liebevolle Erinnerung zu. "Als Lehrling noch, der ich gewissermaßen wieder bin, beschritt ich gleich mehrere Wege zur Entfachung meines Potenzials und der Gaben Innos'. Ich versuchte es in der wissenschaftlichen und alchemistischen Ausarbeitung, der Signaturenerkennung magischen Gewebes und der Runen, mit der Unterstützung der Linguistik, der Gestik und der magischen Litanei. Selbst durch das Aufleben starker Emotionen und durch Trancen hinweg erfuhr ich eine Verbindung zur formgebrachten Magie und realisierte sie." Seine Worte sollten nicht alternativlos oder nach Aufgabe klingen, andererseits stünde er jetzt nicht hier. Aber welche Gedankengänge er zur Feuermagie hatte... Die einfachsten Fragen war oftmals die Schwersten. Vielleicht ... sollte ich es einfach versuchen ..? Er räusperte sich.

  3. Beiträge anzeigen #223
    Sleeping Dragon Avatar von Françoise
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    Während Shakuras von seinen bisherigen Erfahrungen sprach, nickte die Priesterin zustimmend. Wie nicht anders zu erwarten bei einem Mann seines Alters, verfügte der hohe Magier über einen Überfluss an Erfahrungen. Ihn mit einem anderen Zweig der Magie bekannt zu machen, sollte weit weniger beschwerlich sein, als einem Adlatus die Grundzüge beizubringen.
    »Runen.«, wiederholte Françoise lachend. »Es ist lange her, dass ich jemanden unterrichte, der sich noch auf die Verwendung von Runen versteht. Faszinierend. Doch zum Thema. Wie nicht anders zu erwarten, weißt du magische Ströme zu sammeln. Der Knackpunkt wird deshalb sein, die Natur, den Charakter dieser Ströme richtig zu formen. Feuer und Wind besitzen einige Gemeinsamkeiten. Die musst du dir zunutze machen. Beides sind ausgesprochen flüchtige Elemente und wenn du nicht Acht gibst, sind sie so schnell verschwunden wie sie kamen. Feuer besitzt davon abgesehen natürliche eine verzehrende Natur; es muss gebändigt werden, sonst gerät es außer Kontrolle. Im Gegensatz dazu verliert sich Windmagie schnell in der Umgebung. Eine Windfaust wird zum bloßen Lufthauch, wenn du keine präzisen Grenzen vorgibst. Vereinfacht gesagt, musst du Feuer zügeln und Wind kanalisieren.«

  4. Beiträge anzeigen #224
    Drachentöter Avatar von Shakuras
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    Shakuras ist offline
    Der Alte nahm jedes Wort auf und übertrug es in sein Vorstellungsvermögen und Erfahrungsschatz. Er sah vor seinem inneren Auge einen brennenden Docht, ein Lagerfeuer und riesige Brandherde, die sich durch Sumpfwälder fraßen. Von Dachrinnen herabfallender Schnee, Luftzüge und Verwirbelungen am thorniarischen Hafenbecken und einen wilden Wetterumschwung am Weißauge mit Sturm und Gewitter. Sich bei der Formmagie und ihrer Freilassung an der Natur zu orientieren, galt unter den Magi als gemeinhin vernünftiger Ratschlag. Diese Vorgehensweise versicherte im Allgemeinen Schutz für den Anwender und Außenstehende und konnte von den Lehrlingen meist leicht nachvollzogen werden. Das Schriftstück 'Machtvolle Kunst' basierte auf einer ähnlichen Wissensvermittlung. Shakuras brummte verstehend und nickte Francoise zu. "Ich denke, ich weiss was Ihr meint." In sich gekehrt und schmatzend, als ob er die Lippen befeuchten müsste, obwohl es nur eine seltsame Angewohnheit von ihm war, blickte er sich um. Vorsichtiger und diesmal war keiner groß zu sehen. "Hmm...", brummte er wieder und dann drehte sich von der Feuermagierin ab, richtete sich aus. "Ich will es doch mal ...." ..probieren., flüsterte er mehr zu sich selbst. Den Stab hielt er in der Linken und schräg zum Boden ausgerichtet und den rechten Arm streckte er langsam nach vorne hin aus. Es war schon zeitens her, dass er Magie gewirkt hatte. Und sich dazu an Neuem versuchte.
    Shakuras konzentrierte sich. Er erfasste mit bohrenden Blick den zugefrorenen Teich, sah mit eisigen Augen die geringen Bewegungen des Windspiels an den frostigen Gräsern und Röhricht, den angesetzten Kies. Er atmete ruhig und tief ein und aus. Er schloss die Augen - ein und aus - und vereinte sich - ein und aus - mit seinem Geist, seiner Seele und seiner Kraft. Ein und Aus. Der ausgestreckte Arm zuckte kurz auf, als ob er etwas berührte, aber Shakuras war nur durch die Sphäre gegangen. In der astralen Ebene schien und war alles anders. Es war ein funkelndes von unzähligen magischen Fasern umgebenes und allgegenwärtiges Abbild des Irdischen. Eingetaucht in dieser Anderwelt, fern der gewöhnlichen Realität, sammelte der Lehrlinge sein Mana. Er fing sie auf und bestimmte sie zu sich, ließ sich von ihnen durchströmen und bekräftigen. Er bündelte und wob sie fließend, die göttliche Macht, gleich einem Fokus. In Shakuras' ausgestreckter Hand kam Regung hinein. Sie zirkulierte und krümmte sich, bildete verschraubte Formen nach einer stillen Melodie. Die magische Störme wurden gewährt und rissen einen grellen Spalt ins astrale Tuch. Winde aus allen vier Himmelsrichtungen eilten wie aus dem Nichts auf den Magier und Kanalisator zu, gaben ihm ihren Mittelpunkt! Die Winde, sie schlangen sich um ihn und zerrten an seinem Arm mit aufheulenden Getöse. Die Ströme, sie folgten seinen aufzeigenden Kreisen, die er mit der Hand beschrieb und mit der Zunge leise wispernd verdichtete. Dann nahm seine Macht sturmtragende Gestalt an und konzentrierte sich auf die Handfläche des Alten. Ein und Aus. Der Übergang zurück in die gespeiste und wahrgewordene Realität, meisterte Shakuras ohne Abbruch. Er riss die vor Gewalt und Mühe zitternden Augen auf - sein Ziel jedoch klar vor Augen! Der Hochmagier holte noch ein letztes Mal aus, trat einen wuchtigen Schritt nach vorn und schleuderte mit letzter Kontrolle die fesselnde Windfaust Richtung Teich.
    Die Windfaust raste voran, sauste eher wie ein Sturm und überbrückte in weniger als ein Herzschlag die Strecke. Scheppernd und grollend traf die geballte Kraft auf den Teich, drückte sich brachial in den Boden, ließ ihn weit und grob zerspringen und verwüsten. Und nach einem Moment der Überraschung, der den geschafften Mann überwältigte, verflüchtigte sich die Magie und verwehte verzehrt. Shakuras krallte sich schwer atmend am Hirtenstab und konnte die noch vernebelten Augen vom einstmaligen Teich und was dann passiert war, nicht abwenden. Innerlich pulsierte er noch. "Das! .. Das war.. unerwartet. Unerwartet. Überwältigend." Er kam nur langsam zu sich. Ein und Aus.

  5. Beiträge anzeigen #225
    Chosen One Avatar von Tinquilius
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    Der Schrei erschütterte die kleine Reisegruppe, die sich selbst zur Rettung vermisster Magier aufgemacht hatte, bis ins Mark. Gerade noch hatte Tinquilius die anderen angeordnet, sich um die Sicherung des Plateaus zu kümmern, während er sich um Hilda kümmern wollte, als eine der beiden Adeptinnen losschrie. Es war ein schriller, angsterfüllter Schrei, der ihn sofort hochschrecken ließ. Es folgte ein zweiter Schrei und Rufe der anderen, der dritte Schrei hingegen wurde jäh unterbrochen und der Oberste Wassermagier ahnte das Schlimmste. Sofort legte er Hilda vorsichtig hin und sprang auf, seine Hände bereits blau vor Magie erstrahlend – doch er sah nicht, was oder wo etwas passiert war. „Askala?“, rief er in die Runde, ahnend, dass die Wassermagierin vermutlich diejenige war, die den besten Überblick hatte, doch auch die meldete sich nicht gleich, sodass er wild umherschaute und sich einem der Nomaden näherte, der bereits sein Schwert gezückt hatte und kampfbereit in Richtung einer der drei Felswände schaute. Tinquilius, der sich bislang noch gar nicht mit dem Plateau vertraut gemacht hatte, sah genau an dieser Felswand mehrere Spuren menschlicher Bauten. Ein Tempel schien in das Gestein gehauen worden zu sein. Doch dies war nicht das, was gerade wichtig war. Wichtig war die junge Adeptin, die nicht weit entfernt von dem Ort, den er als Eingang bezeichnen würde, auf dem Boden lag und sich vor Schmerzen wand. Im ersten Moment konnte Tinquilius keine Ursache ausmachen, dann sah er blutige Robe. Eine wirkliche Ursache konnte er aber nicht ausmachen.
    „Hat wer etwas gesehen? Was ist geschehen?“, kam es von Askala, die neben Tinquilius und den Nomaden auftauchte, und deren Hände ebenfalls Blau erstrahlten.
    „Ich hatte gehofft, du wüsstest mehr. Ich habe auch nichts gesehen“, meinte Tinquilius, ließ einen Blick aber nicht ab von Hilda.
    „Es tauchte aus dem Nichts auf und griff Maria an.“
    „Was griff sie an? Und wo ist es jetzt?“
    Der Nomade zuckte mit den Schultern. „Es… es sah aus wie ein Geist, ein dunkler Schemen, wie ich sie schon in anderen Tempel gesehen habe.“
    Sofort streckte der Oberster Wassermagier seine magischen Fühler aus. Der Widerstand, den er schon im Sandsturm gespürt hatte, war hier um ein Vielfaches stärker – und dunkler. Was auch immer hier lebte, es hatte keine positiven Absichten.
    „Askala“, sprach er zur Wassermagierin, „halte deine Magie bereit, ich laufe zu Maria und hole sie von der Felswand weg.“ Die Wassermagierin nickte nur, wie er aus dem Augenwinkel sah. Gut, sie hat einen eigenen Kopf, weiß zugleich aber auch der Hierarchie zu folgen. Hilda und sie sind wirklich zwei herausragende Magierinnen. Mit diesen positiven Gedanken lief der Oberste Wassermagier los, hin zu der Felswand. Je näher er dieser kam, desto größer und mächtiger erschien sie ihm. Das ganze Plateau wirkte auf einmal viel größer als er zunächst angenommen hatte. Je näher er dem vermeintlichen Tempel kam, desto mehr spürte er auch, dass hier eine uralte, mächtige Magie am Werk war. Entweder hatten sie diese nun aufgeweckt oder sie war bereits wach seit Myxir und Nefarius hier waren. Hoffentlich ist den beiden nichts geschehen! Im Grunde war es auch egal, solange er bereit war, seine eigene Magie zu wirken und sich selbst zu schützen.
    Er war nur noch wenige Meter von Maria entfernt, da sah er den Schemen aus dem Tempeleingang herausschreiten. Der Geist hatte die Form eines Mannes, war aber einen guten Kopf größer und viel wuchtiger als irgendjemand, den der Oberste Magier je gesehen hatte. Dessen Hände waren nach vorne gestreckt und schimmerten noch dunkler als der restliche Schemenkörper. Tinquilius wurde langsamer, sammelte seine Magie und vollführte ein paar Gesten. Sogleich schwebten ein paar magische Tropfen um seine Finger, die er zu verschiedenen Sprüchen kombinieren und nutzen konnte.
    „Verschwinde, Schemen“, rief er dem Geist entgegen, „und lass ab von Maria! Sonst wirst du Adanos‘ Macht spüren!“
    Der Schemen blieb einen Moment stehen, dann kam ein schallendes Gelächter von diesem und weiteren Geistern, die aus dem Tempel heraustraten. „Adanos?“, kam es von dem Geist, doch damit war nicht genug. Es folgte eine Sprache, die der Oberste Magier nicht identifizieren konnte, doch die Intention der Worte war klar. Währenddessen war er bei Maria angekommen, hatte sich zu ihr hinuntergekniet und ihre Wunde mit seinen Händen abgetastet. Es war eine Fleischwunde, zum Glück, und Maria hatte auch gezeigt, dass sie bei Bewusstsein war trotz der Schmerzen.
    „Ich sage es nur noch einmal: verschwindet!“ Doch die Schemen lachten nur und ließen nicht von ihrem Vormarsch ab. „Möge Adanos euch vergeben!“ Die Kugeln um seine Hand herum verwuchsen zu einer eisigen Speerspitze, die der Oberste Magier sogleich einem Schemen entgegenwarf. Dieser wich dem Geschoss gekonnt aus, hatte aber nicht mit TInquilius‘ Einfallsreichtum gerechnet. Als die Speerspitze den ausgewichenen Schemen passierte, klatsche Tinquilius in die Hände und das Geschoss explodierte in viele kleine Pfeilspitzen magischer Natur, die nicht nur den Schemen direkt daneben, sondern auch einen weiteren trafen. Während letzterer aufschrie, kam von dem ersten nichts mehr. Die vielen eisigen Splitter hatten ihn komplett durchlöchert und er löste sich in wenigen Sekunden auf. Während die Schemen ungläubig zu ihrem verlorenen Bruder schauten, rief Tinquilius die anderen zur Hilfe, Maria zu tragen. Sogleich kamen der eine Adept und der am nächsten stehende Nomade herbeigelaufen. „Nehmt sie und tragt sie zu Hilda. Sagt Askala, sie soll sich bereithalten.“
    Während die beiden Maria ergriffen und hochhoben, wandten sich die Schemen wieder dem Obersten Magier zu. Sie schrien wild auf und sogleich flogen die ersten Geschosse um den Magier herum. Dieser aber gestikulierte und schuf sogleich einen Schild aus magischer Kraft, der diejenigen abhielt, die ihn sonst getroffen hätten. Erneut schrien sie auf, dann lief der erste Schemen auch bereits mit erhobener Hand auf den Magier zu. Tinquilius hatte damit gerechnet. Er ließ seinen Schild fallen und erschuf stattdessen erneut magische Eiskugeln, die er sogleich aus seiner Hand entließ. Sie flogen flink in den Boden wenige Meter vor ihm und wuchsen dann gerade zum richtigen Zeitpunkt zu einer magischen Eiswand hoch. Der Schemen, der auf ihn zugelaufen war, prallte gegen die sich aufbauende Wand, die anderen schauten nur missmutig in Tinquilius‘ Richtung. Der Magier ergriff die Chance und schritt zunächst langsam, dann schneller zurück, entfernte sich von den Angreifern, die weiter hinter der Eiswand stehen blieben, während ein Schemen auf sie einschlug. Einen kurzen Moment später war er dann bereits auf der Höhe des zweiten Nomaden und Askalas.
    „Ich weiß nicht, wie lange die Eiswand sie aufhalten wird und wie viele noch kommen. Gibt es einen anderen Weg herunter vom Plateau als den Weg, den wir gekommen sind?“
    Askala schüttelte den Kopf. „Nein, das ist der einzige Weg – und allem Anschein nach möchte man nicht, dass wir so leicht entkommen. Der Sturm hat noch an Stärke zugelegt.“
    Tinquilius riskierte einen Blick zum Sturm, dann schaute er wieder zur langsam bröckelnden Eiswand. „Dann müssen wir sie hier und jetzt aufhalten. Wie steht es um deine offensiven Magiefähigkeiten?“
    „Sie sind lange nicht so wie deine, aber sie sollten ausreichen.“
    „Daran zweifele ich nicht, ich habe nur die Befürchtung, dass noch mehr Schemen auf uns warten. Wir sind nur zu zweit, wenn wir einmal von Lars und Frieda absehen. Sie sollten lieber die beiden Verletzten schützen.“
    „Ja, das denke ich auch.“
    Sogleich wandte sie sich um, um dem Adepten und der Adeptin ihre Entscheidung mitzuteilen. Währenddessen zerfiel die Eiswand und ein halbes Dutzend Schemen stürmte auf die kleine Gruppe zu. Tinquilius – kurz Zeit später auch Askala – entließen Eisgeschosse in Richtung der Schemen, die diesen aber gekonnt auswichen und nun auch mit einem solch großen Abstand, dass eine Explosion sie kaum treffen würde. Jeder gute Zauber wirkt nur einmal. Aus diesem Grund machte sich Tinquilius an einen stärkeren Zauber: Eiseskälte. Auch wenn es hier in der Wüste heiß war, so konnte die von Adanos verliehene Magie doch eine solche Kälte herbeiführen, dass sich Eiskristalle in der Luft bildeten, die anschließend auf die Schemen hernieder gingen. Dies sowie die erschaffene Kälte behinderten anscheinend so, dass die Schemen ganz stoppten und verwirrt um sich schauten. Sie versuchten sich weiter zu nähern, konnten es aber allem Anschein nach nicht, weshalb erneut der erste Schemen ihnen etwas entgegenrief, das nur als Drohung verstanden werden konnte. Dann drehten die Geister wieder um und ließen die Reisegruppe erschöpft zurück.
    „Askala, pass du auf, dass sie nicht doch wieder angreifen. Ich werde mich um Hilda und vor allem Maria kümmern“
    Da sind wir aber vorerst noch einmal davongekommen. Wie lange wir dies aber wohl schaffen können?

  6. Beiträge anzeigen #226
    Sleeping Dragon Avatar von Françoise
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    Aufmerksam beobachtete Françoise, wie Shakuras sich an das für ihn neue Element heranwagte. Es überraschte sie wenig, dass sein erster Versuch gleich einen Erfolg darstellte; der alte Mann war schließlich kein unerfahrener Adlatus mehr. Offensichtlich kam die entfesselte Kraft für ihn trotzdem unerwartet.
    »Gut, gut!«, sagte die Priesterin und blickte auf das gebrochene Eis des Teichs. »Eine Kostprobe der Windmacht. Fühlt sich ganz anders an als Feuer, nicht wahr? Windmagie ist ausgesprochen vielseitig. Von einer sanften, kaum spürbaren Brise bis hin zum vernichtenden Sturm. Das wird schnell vergessen, denn sie äußert sich nicht so offensichtlich wie einer Feuer. Doch du musst bereit sein, diese Kraft zu lenken oder sie wendet sich gegen dich. Für eine Windfaust ist es ein Leichtes, einen Ork von den Füßen zu fegen. Du kannst dir vorstellen, was es mit einem unaufmerksamen Magier anstellt. Und auch wenn ich es nicht gerne sage, gerade jemand deines Alters muss besonders Acht geben. Das gute ist, dass du mehr als genug Erfahrung besitzt, um dem entgegenzuwirken. Um diesen Punkt zu verinnerlichen, solltest du versuchen, die Stärke deines Zaubers bewusst zu regulieren.«

  7. Beiträge anzeigen #227
    Chosen One Avatar von Tinquilius
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    Tinquilius ist offline

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    „Pass auf, dort vorne kommen sie wieder“, rief Askala den Nomaden und dem einen Adepten zu, während Tinquilius über Maria gebeugt hinter ihnen kniete. Während er Hilda schnell einen Trunk aus seiner Tasche geben konnte, der sie in ruhenließ, war Maria ein anderer Fall: die Magie, die sie in der Brust getroffen hatte, hatte nicht nur eine Fleischwunde hinterlassen, sondern schien noch immer in ihrem Körper zu wirken. Der Wundrand, den er bereits mit seiner Magie bearbeitet hatte, wollte sich nicht so recht schließen und beim Einsatz seiner Heilungsmagie hatte er auch einen gewissen Widerstand verspürt, der ihn verdächtig an den Sandsturm erinnerte. Die genaue Lokation konnte er nicht so einfach feststellen, die Wirkung aber schon: Zum einen schienen die Schmerzen nicht weniger zu werden, zum anderen wollte die Wunde auch nicht verschließen. Zwar hatte er die Blutung gestoppt, mehr schien er aber auf die schnelle nicht schaffen zu können. „Tinquilius, wir brauchen dich hier!“
    Sogleich sprang der Oberste Wassermagier auf. Die beiden verletzten Mitglieder des Kreises des Wassers waren vorerst versorgt, nun galt es die Situation zu überleben. Er ließ seinen Blick kurz über das Plateau schweifen. Hinter ihnen befanden sich noch einige Meter offenes Gelände, welches nur durch einige wenige Gesteinsformationen unterbrochen waren, bevor sich eine steile Felswand auftat. Diese schien natürlich und nicht von Menschenhand bearbeitet zu sein. Auch zu seiner rechten erstreckte sich diese Wand, auch wenn er hier glaubte Spuren menschlichen Handelns erkennen zu können. Beides war im Moment nur insoweit wichtig, als dass sie dort nicht entkommen konnten. Weder Höhlen noch andere Defensivstrukturen boten Sicherheit. Und zurück konnten sie auch nicht, dafür tobte der Sandsturm zu wild den gesamten Pass hinunter.
    Wie soll das nur gut ausgehen? Wir stecken hier fest und haben keine Ahnung, mit wem wir uns angelegt haben.
    „Tinquilius“, kam es erneut von Askala, dieses mal eindringlicher. Tinquilius wandte sich nun der Richtung zu, in der sich der vermeintliche Tempel befand. Die zwei Nomaden, die beiden Adepten sowie Askala hatten sich in einer defensiven Formation aufgestellt und blickten in Richtung der Angreifer. Erneut erblickte Tinquilius den Schemen, der als erstes aus dem vermeintlichen Tempel getreten war, sowie zwei weitere Geister. Die drei blieben aber zurück, schienen nur etwas zuzurufen. Die eigentliche Bedrohung dieses Mal waren eine Handvoll Skelette, die mit erhobenen Klingen auf sie zustürmten. Die beiden Nomaden hatten ihre Schwerter bereits gezückt, der Adept seinen Stab bereit, während die Adeptin ein Eisgeschoss zu erschaffen schien. Auch Askalas Hände erstrahlten bläulich, sie schien aber eher einen anderen Zauber im Sinn zu haben: Sie markierte Zeichen au den Boden, versuchte dabei einen möglichst großen Radius zu erreichen. Das Siegel der Neutralisation. Ich habe schon lange keines mehr gesehen. Und schon gar nicht so elaboriert wie dieses Siegel hier, welches perfekt positioniert zwischen zwei Felsformationen steht und somit jeden magischen Angriff abwehren sollte. Die Frage ist nur, ob es auch etwas gegen die Skelette machen kann.
    „Eine gute Idee, Askala“, rief Tinquilius ihr zu, wandte sich dann an die Adeptin. „Du musst aber aus dem Wirkungsfeld des Siegels treten, damit du noch dein Geschoss nutzen kannst.“ Die junge Frau schaute ihn etwas fragend an, weshalb er sich auch an die anderen drei Verteidiger wandte. „Verteilt euch hinter dem Siegel. Sollte es die Skelette nicht aufhalten, können wir sie dort zu einem Kampf zwingen.“
    Sogleich folgten alle vier seinen Aufforderungen und traten etwas zurück. Vor ihnen kamen die Skelette immer näher. Ahnend, dass Askala noch etwas Zeit brauchte, trat der Oberste Magier vor das Siegel, hielt seine Hände vor sich und sammelte seine Magie. Pochend wie Blut durchfloss ihn seine Kraft, sammelte sich in seinen Händen. Sogleich bildete sich ein dünner Film Eis um seine Hände, dann ein flaches, scharfes Eisobjekt direkt vor ihm. Es wuchs nach links und rechts, blieb jedoch flach mit nur etwas mehr als zwei Zentimetern Höhe. Er pumpte noch einen Moment weitere Magie in das Eisobjekt, dann schaute er sich kurz zu Askala um, die weiter beschäftigt schien. Also wandte er seinen Blick wieder nach vorne – und entließ das Magiegeschoss. Es flog schnurstracks auf zwei der Skelette zu. Anstatt diese aber zu treffen, prallte es einige Meter vor ihnen auf den Boden und verteilte sich über eine große Fläche. Als das erste Skelett ankam, vollführte der Oberste Magier eine kurze Geste und das Eis schoss die Beine des Skeletts hinauf. Während das erste Skelett sogleich fiel, stolperte das zweite, konnte sich aber auf den Beinen halten und setzte seinen Angriff fort. Beansprucht durch den Eiszauber war es Tinquilius nicht möglich, dem sich immer näherkommenden Skelett etwas entgegen zu werfen. Dies war aber auch nicht nötig: von hinten kam ein kleines Eisgeschoss geflogen, dass das Skelett nicht voll traf, den schwankenden Lauf aber nun vollends zusammenbrechen und es stolpern ließ. Zwei der fünf Skelette waren nun zu Boden gegangen, kämpften damit wieder aufzustehen. Dies ließ die restlichen drei Skelette kurz innehalten und ihren Schritt verlangsamen. Dies war der Moment, den sie brauchten.
    „Gebt Acht, dass wir nicht überrascht werden. Wie schaut es bei dir aus, Askala?“ Die junge Wassermagierin antwortete nicht, markierte stattdessen weiter Runen in den Boden und nutzte ihre Magie, um das Siegel fertigzustellen. Sie schaute kurz auf und nickte bedeutungsvoll. Sogleich lief Tinquilius wieder über das Siegel zurück in Sicherheit. Die Skelette, angetrieben durch Tinquilius‘ scheinbare Flucht, wurden wieder schneller und selbst die beiden, die zu Boden gestürzt waren, versuchten sich wieder aufzurichten und zu folgen. Einem gelang es auch, dasjenige, das zuerst gestürzt war, schien aber weiterhin Probleme zu haben. „Haltet euch bereit. Wir können nicht wissen, ob das Siegel sie aufhält. Und wir beide“, meinte er zur Adeptin, „treten etwas zurück. Unsere Zauber können das Siegel nicht passieren, wir können also nur hier weiter hinten helfen.“
    Doch Tinquilius hätte sich nicht so viele Sorgen machen brauchen. Das erste Skelett, das es nach wenigen Momenten zum Siegel schaffte, überquerte die Schwelle noch und machte zwei oder drei Schritt. Dann jedoch schien ihm jede Kraft verloren zu gehen und es fiel in sich zusammen. Ein zweites Skelett schaffte es zum Siegel und passierte dessen Grenze und auch dieses fiel nur in sich zusammen. Die anderen drei stoppten abrupt und schauten, wenn man dies sagen konnte, verdutzt. Der Anführer der Schemen, brüllte etwas in seiner Sprache, dann flogen aus seiner Hand und den Händen der anderen mehrere magische Geschosse – die allesamt nicht über die Schwelle des Siegels hinauskamen. Dieses Mal brüllte der Schemen nicht, es war stattdessen ein markerschütternder Schrei, der so voller Zorn und Wut war, dass man diese Emotionen förmlich spüren konnte. Der Schemen gestikulierte wild und erschuf eine immer größer werdende schwarze Lichtkugel vor sich – und schleuderte sie dann gen Siegel. Für einen kurzen Moment glaubte Tinquilius, dass das Siegel dem nicht standhalten konnte, weshalb er seine Kraft sammelte und sich daran machte, ein magisches Schutzschild zu erschaffen, doch Askala hatte ganze Arbeit geleistet: Zwar drang der mächtige Zauber in den Wirkungsraum des Siegels ein, er konnte sich aber nur wenige Zentimeter bewegen, bevor er sich auflöste. Dieses Mal folgte weder Gebrüll noch Geschrei, stattdessen einige finster klingende Worte, die ihm nun teilweise bekannt vorkamen, bevor die Schemen und auch die Skelette sich wieder zurückzogen.
    „Askala, Askala, du hast uns das Leben gerettet! Was für eine grandiose Leistung, ich bin sprachlos. Dir gebührt mein voller Dank.“ Tinquilius verbeugte sich tief vor der Wassermagierin und die anderen auf den Beinen taten es ihm gleich. Die junge Wassermagierin schien perplex, nickte aber dankend. „Und ihr anderen habt auch volle Leistung gezeigt! Jetzt lasst uns nur hoffen, dass es vorerst ruhig bleibt. Haltet Ausschau, während ich mich weiter um Maria kümmere. Und wenn sie versorgt ist, müssen wir uns einen Plan überlegen.“
    Und damit trat er wieder zur Adeptin hinüber, die schmerzerfüllt auf dem Boden lag.

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    Drachentöter Avatar von Shakuras
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    Shakuras ist offline
    Der Alte hatte sich mitlerweile wieder gefangen und überblickte das geschundene Stückchen Erde, das seine Magie hinterlassen hatte. Der Aufprall der Faust war so brachial gewesen, er hätte ebenso gut Rüstungen und Brustkörbe durchbrochen und zermalmt. Das Element Wind schlug gnadenlos wie ein Kriegshammer zu, wohingegen das Feuer oftmals qualvoller Schmerz und Brennen bedeutete. Shakuras schalt sich innerlich Strafe. Nicht nur, dass die Adlaten den Teich wieder neu bauen und ordnen müssten, nein, Francoise hatte auch Recht, aus irgendeinem Grund hatte er die Kontrolle nicht lange genug aufrecht gehalten und sich zu sehr von den Strömen verleiten lassen. Er hatte den Spruch um ein Vielfaches mehr gespeist als nötig war. Ob es daran lag, dass er sich nach so langer Zeit wieder der Magie bemächtigt hatte? Er fühlte sich gar nicht angestrengt, nur beflügelt und irgendwie durchlüftet.

    "Es fühlt sich so.. leicht an." Ein schmales Lächeln in Anbetracht der Verwüstung erreichte sein Gesicht. "Leicht und flüchtig wie Ihr sagt." Er trat an Francoise heran.
    "Ich werde mehr aufpassen. Nicht, dass ich mich oder schlimmer noch Andere ausversehen gefährde." Er nickte wie zur Bestätigung selbst. Eine aufkommende Brise in diesem Moment war ihm Signal genug, es erneut versuchen wollen. Er schloss wieder die Augen, nur um das kalte Lüftchen auf seiner Haut zu spüren. Es ebbte ab ehe es wieder wellenartig anzog und die Winterskälte und das sanfte Brausen deutlicher wurden. Er schaute um sich auf den Boden, gewann einen Eindruck vom Charakter des Elements und wie der laue ziehende Wind hauchfeine Schneisen im Schnee zeichnete. Mehr würde Shakuras nicht wollen und arkanisch manifestieren. Er atmete tief ein, konzentrierte sich und griff in die magische Sphäre. Er leitete die Macht nach Morgrad und gab ihr mit sachten Bewegungen der freien Hand Form. Beschworene Energie wurde zu einem still säuselndem Geflecht aus dünnen Winden, kaum mit dem bloßen Auge zu erkennen. Er hielt sie in der gekrümmten Hand, aufmerksam und nahm weiteren Kontakt auf und ließ seine Finger von der schwachen Windfaust umspielen. Die Winde wollten ziehen, sich natürlich in die Welt einfügen und davonwehen, aber der Lehrling hielt sie behutsam zurück und fing sie nachfassend wieder ein. Er suchte sich nicht weit entfernt von ihnen eine freie Stelle, überprüfte seine Beherrschung der Zauberspruchs abermals und setzte die Windfaust auf fester Bahn und mit einer einfachen Geste frei. Die magischen Winde wehten in ihren Grenzen voran, kaum zu erkennen, und trafen auf den Boden ein. Mit etwas Grollen wirbelten sie Schnee auf der Stelle auf und gaben das Gras unter der weißen Decke preis. Die Wucht des Spruchs hätte einen Mann definitiv aus dem Tritt gebracht. Shakuras schien zufrieden, auch wenn er wusste, dass es noch mannigfalte Möglichkeiten zur Wirkweise gab und die erprobt werden mussten.

    (Edit, zur Fortsetzung)
    Geändert von Shakuras (04.01.2020 um 11:34 Uhr)

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    Erstaunlicherweise blieb es nach dem gescheiterten Angriff für den restlichen Tag und Abend still. Zwar sahen sie ab und an noch vereinzelt Schemen aus dem Tempel treten, auch hier und da ein Skelett, doch alles in allem kam ihnen niemand mehr näher – und dies, obwohl das Siegel der Neutralisation bereits gebrochen war. Es war nur ein spontanes, kurzfristiges Siegel, wie Askala ihm mitgeteilt hatte, das nicht lange halten konnte. Möglicherweise wussten die Schemen dies aber nicht, sondern gingen davon aus, dass sie fortan keinen Angriff mehr starten könnten. Weder Tinquilius noch Askala wussten aber, ob dem wirklich so war oder ob die Schemen nur auf einen günstigen Moment warteten. Askala wollte es zumindest nicht darauf ankommen lassen und fing so bereits mit dem nächsten Siegel noch am Abend an. Dieses war komplexer und darauf angelegt, länger zu halten. Tinquilius hingegen arbeitete fast den gesamten Abend hindurch an einer Methode, Maria zu heilen. Zwar war die Blutung schnell gestillt und auch die Schmerzen nach einer Weile soweit gelindert, dass sie in einen schmerzfreien Schlaf fallen konnte, doch die Wunde wollte sich einfach nicht schließen lassen. Er versuchte es mehrfach mit seiner Heilungsmagie, ja sogar in Kombination mit zwei Salben, die er in seiner Heilertasche mitgebracht hatte, doch jeder Versuch blieb erfolglos. Die Wunde blieb offen und die fremde Magie in dieser. Erst kurz vor Mitternacht, als er erschöpft war, kam ihm die rettende Idee: Er konnte einen kleinen Quarz, den er für Heilzwecke mithatte, als Speicherort für die fremde Magie nutzen, so wie auch das Ritual, das er an sich selbst durchführen wollte, einen Speicherkristall benötigte, nur einen viel Mächtigeren. Hier erschien der Quarz aber vollkommen ausreichend, und dies war er auch. Mit etwas Mühe und Anstrengung schaffte er es, die fremde, dunkle Magie anzulocken und in den Quarz zu treiben. Während er diesen sicher in einem Tuch verstaute, spürte er bereits, wie es Maria bedeutend besser ging. Im Anschluss war es ihm dann auch gelungen, die Wunde endlich zu verschließen.

    „Was glaubst du, ist mit Meister Myxir und Nefarius geschehen? Und mit ihren Begleiterinnen und Begleitern?“, fragte Askala nun am nächsten Tag, der in Ruhe angebrochen und bislang auch vollkommen störungsfrei abgelaufen war. „Meinst du, sie sind tot?“
    Der Oberste Wassermagier, dessen Blick gen Tempel gerichtet war, schüttelte bestimmt den Kopf. „Das glaube ich nicht. Und Nein, das ist nicht nur mein Bauchgefühl, sondern es beruht auf zwei Tatsachen: zum einen herrscht den gesamten Pass hoch dieser unheimliche Sandsturm und zum anderen sind die Schemen und Skelette weiter aktiv. Ich habe schon so manch eine Tempelruine besucht, sowohl hier als auch auf Khorinis, und die durch Eindringlinge gestörte und erweckte Magie ist immer verschwunden, wenn diese entweder gestorben oder aus der Ruine geflüchtet waren. Dass beide, Sandsturm und Scheme, noch so aktiv sind, lässt für mich nur den Schluss zu, dass Sie sich hier irgendwo befinden müssen.“
    „Aber wo?“
    „Im Tempel, würde ich meinen. Vielleicht haben sie sich da verschanzt? Myxir und Nefarius sind beides erfahrene Magier, die einem, Angriff widerstehen können sollten. Nur wo sie sich genau befinden, ist die große Frage. Und wir werden sie leider auch nicht beantworten können, wenn wir hier rumsitzen.“
    Die Wassermagierin schaute verdutzt zu ihm. „Du willst dort hinein?“
    „Natürlich, deswegen sind wir hier.“
    „Aber wir haben keine Ahnung, woher diese Schemen stammen oder wieso sie da sind. Und wo Myxir und Nefarius genau sind, kannst du auch nicht sagen. Das klingt nach einem Himmelfahrtskommando.“
    Der Oberste Magier schaute nun Askala genau an. Er hatte die junge Frau für widerstandsfähig und reaktiv gehalten, doch er merkte nun, dass hinter der aggressiveren Fassade mehr war, dass sie nicht so sicher war, wie sie immer den Anschein machte. „Du hast vollkommen Recht, dass ein Eindringen durch den Haupteingang tödlich verlaufen würde. Wenn nicht für alle für uns, dann doch für einige. Das kann und werde ich nicht zulassen. Aber wenn es einen weiteren Eingang geben sollte, einen, der vielleicht nicht so bewacht ist, so können wir dort vielleicht ungehindert und leise eindringen.“
    „Aber wo soll denn dieser Eingang sein?“
    Er deutete auf die Wand rechts von ihnen. „Während die Wand hinter uns eindeutig naturbelassen ist, scheint mir diese an manchen Stellen zu unnatürlich. Vielleicht haben die Erbauer des Tempels dort einen Nebeneingang gebaut und ihn so versteckt, dass nur sie wussten, wo er ist? Also quasi eine Fluchtmöglichkeit?`“
    „Das scheint mir sehr viel Vermutung zu sein.“
    „Gar nicht mal so viel“, meinte er sogleich. „Die Erbauer des Tempels waren vermutlich eine radikale Sekte Adanos‘, die sich von der Hauptgruppierung des varantinischen Kreises des Wassers abgespalten hat oder nie mit ihr verbunden war. Das legen auf jeden Fall die Handschriften nahe. Sicher ist, dass es zu Konflikten kam, die über mehrere Jahrzehnte diesen Teil Varants bestimmten. Dann jedoch enden die Berichte und niemand hat je wieder etwas von der Sekte gehört. Die Umstände bleiben mysteriös, ich vermute aber, dass es entweder zu einem Kampf kam oder aber ein Magieexperiment missglückte.“
    Die junge Magierin nickte. „Und weil es diese Konflikte gab, gehst du davon aus, dass es weitere Eingänge gibt, die diese Sektenmitglieder als Fluchtmöglichkeiten nutzten.“ Nun nickte Tinquilius. „Das… macht schon irgendwie Sinn. Aber selbst wenn wir den Eingang finden: wir haben einen Nomaden bereits zur Berichterstattung nach A Shedim geschickt und sowohl Maria als auch Hilda sind lahmgelegt. Wie sollen wir anderen eindringen, wenn anscheinend so viel Widerstand geleistet wird? Was ist, wenn wir im Tempel überrascht werden?“
    „Ich baue darauf, dass wir Myxir und Nefarius finden, dies wird vieles erleichtern. Und ich baue auch darauf, dass wir im Tempel mehr Informationen über die Sekte erfahren werden und so auch einen Weg finden können, sie zur ewigen Ruhe zu bringen. Vielleicht wissen Nefarius und Myxir mehr?“
    Askala schaute in die Ferne, dann nickte sie langsam. „Ich denke immer noch, dass es gefährlich ist, aber dein Plan hat eine gewisse Logik.“
    Er grinste. „Wir sind Magier und Magierinnen. Wir leben trotz unseres Glaubens kein friedvolles Leben, dafür ist diese Welt zu gefährlich. Aber mit etwas Vorausschauen sollten wir die meisten gefahren meistern können. Und ich denke auch, dass Hilda bald wieder auf den Beinen sein wird. Sie war nur erschöpft. Natürlich wird sie nicht ihr volles magisches Potential nutzen können, aber sowohl sie als auch du habt so viel davon, dass ich denke, dass es genug sein wird.“ Als der Oberste Magier dies gesagt hatte, war Askala etwas rot geworden und hatte sich kleinlaut bedankt. „Es ist keine hohle Phrase, kein einfaches Kompliment. Ich denke, ihr beiden habt großes Potential. Das soll aber auch genutzt werden.“
    „Gut, dann lass es uns nutzen. Nur wie fangen wir an, ohne dass man unseren Plan erahnt?“
    Ein Grinsen huschte über Tinquilius‘ Lippen, dann erklärte er ihr seinen Plan.

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    Vorsichtig und langsam arbeiteten sich Askala und Tinquilius im Dunkeln zu der Felswand zu ihrer Rechten vor, während Hilda, die endlich wieder aus ihrem Ruheschlaf erwacht war, und die beiden Adepten sich daran machten, ihre Lagerstätte möglichst belebt wirken zu lassen. Auch die Nomaden waren an der Aktion beteiligt und schritten direkt hinter dem zwar aufgezeichneten aber noch nicht aktivierten neuen Siegel der Neutralisation her, so als wären sie auf Wache. Ob dies die Schemen und Skelette täuschen würde, wusste Tinquilius nicht, doch es blieb ihnen keine andere Wahl. Sie mussten nach einem zweiten Eingang schauen, da der direkte Weg zu gefährlich war.
    „Ich gehe nach links, du nach rechts“, flüsterte Tinquilius Askala zu. „Versuch dich im Schatten zu halten und sobald die Sonne aufgeht, müssen wir wieder zurück. Die Schemen dürfen nicht mitbekommen, dass wir hier suchen, sonst ist der ganze Plan dahin.“
    Askala nickte. „Viel Glück. Und möge Adanos mit dir sein.“
    „Und mir dir.“
    Sogleich machte sich Tinquilius daraufhin daran, die Felswand links von ihm nach Spuren für einen zweiten Eingang abzusuchen. Er hatte auf die Entfernung einige Hinweise gesehen, dass diese Felswand nicht ganz frei von menschlichem Eingriff gewesen war, nun auf die Nähe und in der Dunkelheit aber schien ihm vieles davon, was er so angenommen hatte, als hinfällig. Die Wand schien an vielen Stellen einfach nur glatt zu sein, die hervorstehenden Ornamente, oder eher das, was er dafür gehalten hatte, kleine Unebenheiten. Nichts schien so, wie er es vermutet hatte.
    Kann ich mich so vertan haben? Wenn meine ganzen Überlegungen nicht zutreffen, sitzen wir richtig in der Klemme. Zwar geht es Hilda wieder einigermaßen, doch sie ist noch lange nicht wieder komplett fit. Und Maria braucht noch länger, bis sie überhaupt wieder einigermaßen auf dem Damm ist. Da ist ein Frontalangriff aussichtslos. Und wer weiß, wie viele Schemen und Skelette noch ihr Unwesen treiben in diesem Tempel? Aber auch eine Flucht durch den Sandsturm scheint mir wenig erfolgsversprechend. Wer garantiert, dass wir wieder hinausfinden? Und dass wir nicht verfolgt werden?
    Während er so ins Grübeln versank, schritt er langsam an der Felswand entlang, tastete Unebenheiten ab, strich über glatte Stellen. Nichtsund wieder nichts. Dabei kam er langsam aber sicher dem Tempel immer näher. Er war nach kurzer Zeit bereits ein ganzes Stückchen von dem Siegel entfernt, ein Rückzug wurde immer schwieriger und doch dringender. Er schaute zum Tempeleingang hinüber, doch in der Dunkelheit konnte er nichts erkennen. Es konnte niemand draußen sein oder aber eine große Gruppe.
    Wenn sie mich sehen, bin ich erledigt. Nur noch ein Stückchen, vielleicht kommt ja hier etwas, womit…
    Jäh wurde er aus seinen Gedanken gerissen, als ihn eine Hand an der Schulter berührte. Seine Hände strahlten blau auf und er drehte sich blitzartig um – um in das Gesicht der jungen Wassermagierin zu schauen.
    „Nun ja, jetzt wäre es auch zu spät, oder?“, meinte Askala scherzhaft. „Aber Spaß beiseite: es wäre gut, wenn deine Hände nicht mehr leuchten würden.“ Sogleich verebbte seine Magie. „Ich habe etwas gefunden, vielleicht ist es das, wonach wir gesucht haben.“
    „Gut, dann führ mich hin.“
    Vielleicht war ihnen Adanos doch wohlgesonnen.

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    »Das war wesentlich besser. Viel kontrollierter.«, sagte die Priesterin anerkennend, nachdem der alte Mann es noch einmal versucht hatte. Es brauchte seine Zeit, sich mit einem anderen Element vertraut zu machen. Eine ganz ähnliche Lektion hatten auch die anderen Inquisitoren lernen müssen. Shakuras befand sich indes auf einem guten Weg.
    »Deine Grenzen wirst du natürlich selbst in Erfahrung bringen müssen.«, führte die oberste Feuermagierin weiter aus. »Manche besitzen eine größere Affinität zur Windmagie als andere. Entsprechend fällt es ihnen wesentlich leichter sie zu bändigen. Selbst wenn sich am Ende herausstellen sollte, dass dir die Feuermagie mehr liegt, ist die Erfahrung, die du jetzt sammelst, unschätzbar.«
    Françoise erhob sich von der Bank und bot dem hohen Magier an, sie wieder zu begleiten.
    »Ein weiterer wichtiger Aspekt, der Feuermagie und Windmagie unterscheidet, ist das Vorkommen in der Natur. Wenn du dich nicht gerade in einem Vulkan oder mitten in einem Waldbrand aufhältst, sind die meisten Feuer sehr überschaubar. Wind ist hingegen allgegenwärtig. Das kannst du dir zunutze machen. Studiere deine Umgebung und nutze, was bereits vorhanden ist. Die Kontrolle über eine Windböe zu übernehmen und sie gegen deinen Gegner zu richten ist weit weniger ermüdend, als sie vollständig aus deinen eigenen Kräften heraus zu erschaffen. Insbesondere für längere Konfrontationen ist das von großer Bedeutung.«

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    "Ihr sprecht vom Lenken und Unterstützen fortwandelnder Existenten." Er ließ der Feuermagierin den Weg offen und ob sie ihn zu einem Tee oder doch auf einen Besuch ins Händler- und Armenviertel einladen wollte. "Ich bin gespannt, welche Kräfte unserer Gottes mir schließich mehr liegen mögen. Womöglich ist es auch die Herrschaftsmagie oder aber mein Segen fällt keine Unterscheidung in Für und Wider oder Mehr und Weniger. Ich weiss es noch nicht. Welcher Magieform unseres Herrn seid Ihr affin?" Francoise musste einen Weg gewählt haben, denn sie schritten voran. "Die Meistermagie. Die höchste ungebundene Stufe, die auf einem erklärten Gebiet der gottgegebenen magischen Kreise erzielt werden kann - versetzt es den Magier auch in der Lage, nicht selbst das Medium zu sein, sondern es auf magischen Wege zu transferieren? Zum Beispiel aus einem Lagerfeuer mehrere Feuerpfeile herausschießen zu lassen oder einem Kontrahenten die Luft aus den Lungen zu pressen, ohne ihm einen äußeren Druck zu widersetzen? Also ein Sog?"

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    Tinquilius‘ Blick schweifte von einer Seite der Felswand zur anderen. Die Wand schien hier genauso minimal bearbeitet zu sein wie die Stellen, die er weiter vorne Richtung Tempel betrachtet hatte, und doch konnte er mit seinen Fingern klar die Kante einer Tür erkennen, eines Eingangs. Es war keine große Tür, man würde nur einzeln hindurchpassen, aber das entsprach genau dem, was der Oberste Magier gesucht hatte: ein Fluchtweg für eingeschlossene Sektenmitglieder. Einzig ein Punkt war nun noch zu klären:
    „Ein Schloss oder eine andere Möglichkeit die Tür zu öffnen, hast du nicht gesehen, oder“, fragte er Askala. Die Wassermagierin schüttelte mit dem Kopf. „Gut, das habe ich mir gedacht. Mist, wäre auch zu schön gewesen.“
    „Vermutlich lässt sich der Mechanismus nur von innen öffnen.“
    Er nickte. „Oder aber, es gibt hier außen einen versteckten Mechanismus, sodass bei einer Belagerung auch Späher hinein und hinaus huschen können. Das hoffe ich wenigstens. Ansonsten bleibt nur, die Tür aus den Angeln zu sprengen. Ich denke, dass wir das schaffen könnten durch Kondensation, Wasser erschaffen und Eiseskälte, aber…“
    „… aber es wäre auch laut und wir wollen ja nicht auffallen“, beendete Askala den Satz des Obersten Wassermagiers. „Dann lass uns schauen, ob deine Vermutung sich als richtig herausstellt.“
    Mit einem Lächeln auf den Lippen bedankte er sich nickend. „Hach, es hat schon Vorteile, der Oberste Wassermagier zu sein. Da werden auch Vermutungen als Wahrheiten akzeptiert.“ Ein Grinsen husche über seine Lippen und Askala verdrehte nur die Augen, auch wenn er ein kurzes Lächeln auf ihren Lippen sah.
    Er ließ die Späße beiseite und machte sich mit Askala daran, die Felswand genauestens abzutasten. Jede Unebenheit, jedes noch so kleine Loch wurde darauf untersucht, ob es einen verborgenen Mechanismus beinhaltete, die Tür von außen zu öffnen. Als sie nichts fanden, weiteren sie die Suche aus. Zunächst die umliegenden Flächen der Felswand, dann den Boden und die zwei nahegelegenen Gesteinsformationen, die aus dem Boden ragten. Der Oberste Wassermagier konnte nicht sagen, wie lange sie dran waren, wie viel Zeit vergangen war. Einzig die aufgegangene Sonne war ein Indiz dafür, dass einige Zeit ins Land gezogen war, bevor sie entmutigt stoppten und sich anschauten.
    „Nichts, aber auch wirklich rein gar nichts. Vielleicht gibt es so einen Mechanismus nicht, vielleicht wurden Späher immer hereingelassen oder aber man hat nie geplant welche auszuschicken. Da finden wir einen Eingang und dann das.“
    Die junge Wassermagierin trat an die Felswand, begutachtete sie noch einmal genau. „Ich spüre zumindest keine magische Versiegelung. Du?“
    Der Oberste Magier schüttelte den Kopf, als er herangetreten und die Hand auf die Wand gelegt hatte. „Nein, es scheint ein rein mechanischer Mechanismus zu sein, keine magische Versiegelung oder ein magisches Schloss. Das könnten wir eh nicht lösen, nicht ohne die Mithilfe eines Feuer- und eines Schwarzmagiers. Oder eines Druiden.“ Er hielt inne, fuhr mit seiner Hand über das Kinn. „Ein rein mechanischer Mechanismus“, wiederholte er. „Es muss doch eine Möglichkeit geben, diesen auszutricksen.“
    „Wir wollen ihn ja nicht sprengen, sondern ihn öffnen. Kennst du dafür keinen Zauber?“
    „Hmm“, kam es von Tinquilius. „Ich könnte es mit Telekinese probieren, aber das wäre ein blinder Versuch und ich müsste wissen, wie die Tür sich öffnet. Ansonsten könne ich auch den Spruch Formen abwandeln und so versuchen den Mechanismus zu beeinflussen. Beides blind und dementsprechend schwierig.“
    „Aber es wäre machbar?“
    Er zuckte mit den Schultern. „Mit der Telekinese kenne ich mich einigermaßen aus, mit Formen weniger. Da wäre Hilda besser für.“
    Askala hob sogleich die Hand. „Versuch es mit der Telekinese und auch mit dem Formen. Hilda ist dafür noch nicht bereit.“
    Nachdenklich nickte Tinquilius. „Hilda hat in dir eine wirklich gute Freundin.“
    Während Askala berührt zur Seite schaute, legte Tinquilius beide Hände auf die Steintür und schloss seine Augen. Für einen Moment ließ er nur die Ruhe um sich herum auf sich wirken, dann streckte er seine magischen Fühler aus und versuchte, den Mechanismus zu erkennen. Doch es war, wie er es sich gedacht hatte: dadurch, dass hier nichts magisch war, waren seine Fühler wirkungslos. Er konnte hier nichts erspüren. Nun gut, dann eben blind. Er sammelte seine Kraft wieder in seinen Fingern und konzentrierte sich auf seine telekinetischen Fähigkeiten. Er war kein Meister darin, aber doch geübt genug, um sich hieran zu versuchen. Dennoch war dies ein Novum: blind zu versuchen einen Mechanismus auszulösen, hatte er noch nie gewagt. Er wusste auch nicht wirklich, wie er vorgehen sollte. Einfach seinen Geist ausstrecken und die Tür abgehen? Vermutlich war der Verschluss links oder rechts, er konnte also dort anfangen.
    Möge Adanos mir beistehen.

  14. Beiträge anzeigen #234
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    Als sie die Fragen hörte tippte sich Françoise nachdenklich auf das Kinn. Sie hatte sich niemals viele Gedanken darüber gemacht. Dabei lag die Frage auf der Hand.
    »Ehrlich gesagt liegen mir alle Arten gleich viel am Herzen und ich würde ungern eine davon missen. Jede besitzt ihre Vorzüge und Eigenheiten. Genauso gut könntest du eine Mutter fragen, welches ihrer Kinder sie am meisten liebt. Sicherlich hat es auch damit zu tun, dass ich wie du schon sagst, der Meistermagie fähig bin und dementsprechend mit allen Arten vertraut bin.«
    Ihr Weg führte ohne Umschweife vom Garten zurück zum Tempel. Die Novizen hatten längst einen Pfad durch den frischen Schnee gebahnt, so dass ihre roten Schuhe trocken blieben. Allerdings fielen bereits neue Flocken vom Himmel. Zweifellos zum Verdruss der Novizen, die auf ein Neues von Parlan hinausgescheucht wurden.
    »Was den Rest anbelangt.«, fuhr Françoise fort und zog mit einer Geste ihres Zeigefingers die Flamme aus einer der Öllampen heran. Sie tanzte und wirbelte um die Hand der Priesterin, bevor diese sie wieder zurückschickte. »Gewiss könntest du Feuerpfeile aus einem Lagerfeuer beschwören oder die Blitze eines Gewitters umlenken. Ich bin mir allerdings nicht sicher, wenn es um - wie du es wahrscheinlich nennen würdest - inkorporale Magieanwendung geht. Jemandem die Luft zu rauben, hört sich nach einer grausamen Methode an, ein Leben zu beenden. Nun. Rein theoretisch sollte es möglich sein. Ein Zauber mit ganz ähnlichen Prinzipien ist die Pyrokinese. Statt Luft aus dem Körper zu ziehen, erschafft es eine immense Hitze im Inneren des Körpers. Magie dieser Art ist ein sehr fortgeschrittenes Konzept.«

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    Drachentöter Avatar von Shakuras
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    Sie verließen das weitest unberührte Bild einer glitzernden Schneedecke und tauschten es gegen ein friedliches Treiben der nahen Tempeldomäne. Dutzende Glaubensgeschwister gingen der Kälte trotzend ihren Pflichten und Fleißarbeiten nach. Sie schütten Schnee und hielten die Wege frei, entfachten wärmende Feuer an den Säulengängen und den Verweilorten, sammelten Beeren und Blätter für künftige Zubereitungen im hauseigenen Garten, tauschten sich aus oder gingen der Stabkunst und den Lehren Innos' nach. Gehorsam und sich hoffentlich dem Wert ihres Tuns bewusst, mühten und dienten sie der inneren Ordnung und dem Gemeinwohl des Tempels zu Vengard, der Hauptsitz der Heiligen Kirche Innos' und dem Kreis des Feuers.
    Shakuras fing auf ihrem Wege einen der kehrenden Novizen ab und machte ihm knapp verständlich, den Primus über den hinten gelegenen Garten und den verwüsteten Teich zu informieren. Alles Weitere würde dann schon organisiert werden, da war sich Shakuras gewiss.

    "Konzept. Ja.", warf er die Antwort der Obersten erneut auf. "Habt ihr schon einmal vom Minental auf Khorinis gehört? - Sicher habt Ihr das, schon als Novizin im Kloster. Deswegen wisst Ihr auch, dass es einst und für lange Zeit eine Strafkolonie war. In dieser gab es drei Lager, nachdem die Häftlinge durch den Fehlschlag der magischen Barriere die Oberhand gewonnen haben. Das Alte Lager, das Neue Lager und die Sumpfbruderschaft, die den Schläfer anbetete. Natürlich existierten dort auch die verlorenen Brüder, der schwarzen Zirkel. Achja und es gab die Amazonen, aber die Geschichte kannte sie nicht und kaum einer kann sich noch an sie erinnern. Jedenfalls... Die Kolonie war bei allem was sie auch war, magisch. Ich war selbst dort und habe mich als Feuermagierlehrling genauer mit der Magie und dem Unbekannten beschäftigt. Wusstet Ihr, Francoise, dass die Zaubersprüche Pyrokinese und Windfaust schon im Wissensschatz der Baals aufzufinden war? Ich habe von ihnen gelernt, aber auch gegen sie und bis aufs Letzte gekämpft und gesehen, was sie beschworen." Der Alte schmatzte wieder und sah bedenklich zufrieden auf Ihre Eminenz, während er blind eine längliche Nusspfeife aus seiner Tasche zog und sie sich mümmelnd in den Mundwinkel hing. Zwei seiner Finger glühten für einen Moment rot und heiß wie Schmiedefeuer auf und entzündeten den vorbereiteten Tabak im kleinen Kopf. Schwere Rauchschwaden kräftigen Charakters stiegen in die Kälte auf. "Die Feuermagie bot für die Pyrokinese später eine ganz ähnliche Runenmagie, wenn ich mich recht entsinne. Es war der 'Seelenbrand'." Bilder und Erinnerungen aus den Tiefen seines Geistes schwabbten wieder auf. Schöne wie häßliche Erlebnisse. "Der Malstrom von vor vielen Jahren scheint vieles im arkanen Spektrum verändert und neu geschaffen zu haben. Der Strudel hat vieles mit sich gerissen ob verwand oder nicht. So haben wir Feuermagier nun die Kraft der Pyrokinese und die der Windfaust für oder wieder für uns." Glut loderte im Kopf auf, Rauch zog er nach. "Interessant, nicht? Und wirft das nicht die Frage auf, ob die Magieformen so unverbindlich verbindlich sie auch sind, losgelöst von den Göttern und rein und nichtrein betrachtet werden sollte?" Nicht irgendwoher kam die Bewegung mancher Magier die Magie in ihren Facetten wissenschaftlich erfroschen zu wollen. Es gab noch viele andere Beispiele in diesem Bezug und es war eine schwierige Frage mit Ausmaß, vielleicht auch eine sehr persönliche Frage.

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    Chosen One Avatar von Tinquilius
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    Es klickte, es knackte und schien fast so, als habe er endlich Glück – und doch tat sich gar nichts. Seine magischen Fähigkeiten in Form eines Telekinesespruchs fühlten blind auf der ihm abgewandten Seite der Steintür herum, versuchten den Mechanismus zu finden und dann zu betätigen. Doch es ging einfach nicht. Egal wie er es versuchte, er konnte mit der Telekinese nichts erreichen. Wer weiß, wie es auch auf der anderen Seite aussieht. Wenn es ein Griff wäre, ein Mechanismus direkt an der Tür, so könnte es klappen. Das scheint aber nicht der Fall zu sein. Und auch an den umliegenden Wänden, sofern ich sie erreichen konnte, scheint nichts zu sein – oder von der Telekinese nicht fassbar zu erreichen. Also doch Formen? Er nahm kurz die Hände von der Wand und öffnete Augen.
    „Und?“, kam es von Askala.
    „Und nichts“, meinte er nur leicht genervt. „Mit der Telekinese kann ich nichts machen, ich versuche es jetzt gleich mit Formen, ich brauche nur einen Moment Ruhe.“
    „So schnell schon außer Atem? Mir scheint, du wirst alt“, witzelte die junge Magierin und grinste ihn breit an, als er sich zu ihr umdrehte. „Na gut, na gut, ich bin ja schon still“, kam es nur von ihr, als sie seinen Gesichtsausdruck sah.
    „Es ist weniger körperlich als geistig anstrengend. Blind mit der Magie herumzustochern, anders kann ich es nicht ausdrücken, macht echt keinen Spaß. Man muss sich wirklich konzentrieren. Aber“, meinte er sogleich, „ich habe deinen Scherz schon verstanden. Schau du mal nach Hilda und der Lage mit den Schemen, während ich mich gleich an Formen mache.“
    Die Magierin nickte gebührlich und verschwand dann von Tinquilius‘ Seite. Der Oberste Magier schaute ihr kurz hinterher, dann wandte er sich wieder der Felswand und vermeintlichen Tür zu. Wie setze ich Formen am besten ein? Ich muss mich nicht genau an die Spezifikationen halten, aber ich habe wirklich nicht so viel Erfahrung damit. Soll ich lieber den Mechanismus versuchen zu verändern oder sollte ich versuchen das Gegenstück in der umliegenden Wand freizumachen? Das wäre auch eine Möglichkeit. Beides scheint mir gleich gut, ich müsste vor allem wissen, wie der Mechanismus funktioniert.
    „Weiter darüber nachzudenken bringt nichts, ran, Tinquilius!“, machte er sich Mut und schloss dann wieder die Augen. Seine Hände wanderten wieder auf die Wand, dann sammelte er seine Kraft.
    Auf ein Neues! Und schon schoss seine Magie in den Fels, versuchte sich an das Gestein zu gewöhnen und so Besonderheiten zu erkennen. Oh Adanos, steh, mir bei!

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    Sleeping Dragon Avatar von Françoise
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    Sie folgten gemeinsam dem Korridor, welcher zurück zum Arbeitszimmer der obersten Feuermagierin führte. Aufmerksam hörte Françoise während dessen zu, als der alte Mann über die Geschehnisse in der früheren Strafkolonie berichtete. Bald erreichten sie ihr Ziel und traten ein. Die Priesterin bot Shakuras an sich zu setzen, während sie selbst zum Kamin ging. Der Tee, den sie zuvor aufgesetzt hatten, war inzwischen gut durchgezogen. Sie nahm die Kanne vom Feuer und goss ihrem Gast und sich selbst jeweils eine Tasse ein.
    »Ich bin oberflächlich mit den Geschehnissen von damals vertraut. Corristo hat mir ein wenig darüber erzählt. Dass Pyrokinese und Windmagie von diesen Baals genutzt wurde, war mir bislang allerdings nicht bekannt. Zweifellos hatte es sich dabei höchstens um eine Imitation unserer Magie gehandelte. Durch unlautere Methoden in die falschen Hände geraten.«
    Die Priesterin schüttelte den Kopf. Sie konnte sich die Zustände in der Strafkolonie nur schwer vorstellen. Jedoch nur zu gut, dass dort jemand versucht hatte, sich Zugriff auf arkane Kräfte zu verschaffen.
    Nachdem sie die Kanne wieder über den Kamin abstellte, ging Françoise zu einer der Vitrinen an der gegenüberliegenden Wand. Nach kurzer Suche fand sie was sie wollte und kehrte zu ihrem Platz am Schreibtisch zurück.
    »Meine Seelenbrandrune.«, sagte sie und legte einen kleinen Stein auf den Tisch. »Es ist sehr lange her, dass ich sie überhaupt in den Fingern halte. Noch länger, dass ich sie tatsächlich verwendete. Einer meiner liebsten Runenzauber. Ich habe mich immer schon gefragt, nach welchen Kriterien man sie ausgesucht hatte. Als sich Magier von der freien Magie abwandten und statt dessen nur noch Runen nutzten. Eine Reise einige hundert Jahre in die Vergangenheit wäre sicher interessant.«

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    Seine Magie fuhr entlang des Gesteins, tastete die Oberfläche auf Unebenheiten ab – dann drang sie in das Gestein ein und versuchte, sich mit diesem zu verbinden. Es war nicht so, als würde er sich mit dem Gestein verbinden, wie es bei anderen Zaubern vorkam. Stein oder Erde waren nicht seine Elemente, musste er gestehen, und doch kannte er auch die Erdmagie. Ein Oberster Magier sollte von allem etwas wissen und verstehen, darf sich aber dennoch auch spezialisieren, und bei mir sind es eher Eis und Wasser, die mich interessieren und inspirieren. Nun aber ran an den Stein, was für ein Spaß. Er fühlte die Kälte des Gesteins, die Leblosigkeit und Standfestigkeit. Es brauchte einen ganzen Moment, bis er Stellen fühlen konnte, die nicht mit dem restlichen Stein direkt verbunden waren, die aber dennoch aus Stein oder einem ähnlichen Material bestanden. Ob dies wohl Tele des Mechanismus waren? Er hoffte es inständig und machte sich so daran, sie genauer zu erfühlen und anschließend zu beeinflussen. Er spürte, wie sich etwas tat, wie seine Magie das Gestein zu erweichen und neu zu formen schien – doch die Tür sprang nicht auf.
    „So funktioniert das nicht“, kam es von der Seite und riss ihn beinahe aus seinen Gedanken, „wenn ich dies feststellen darf. So wird die Türe nur noch fester verschlossen sein.“
    Tinquilius ließ seine Magie langsam verebben und öffnete die Augen. Neben ihm stand Hilda, die ihn mit müdem Blick anschaute, und Askala, die Hilda argwöhnisch beäugte. „Solltest du auf den Beinen sein, Hilda?“
    Die junge Wassermagierin lächelte nur und auch jetzt erkannte er erst, dass sie eine Hand auf die Tür gelegt hatte und so vermutlich seinen Einsatz der Magie verfolgt hatte. „Besser wäre es vielleicht, aber ich glaube, du kannst meine Hilfe gebrauchen.“
    „Hilda, du bist aber noch zu schwach“, kam es von Askala. „Ruh dich besser aus, Tinquilius wird schon wissen, was er tut.“
    „In vielen Dingen sicherlich, hier muss ich unserem Obersten Magier aber leider etwas unter die Arme greifen – sofern er dies denn zulassen mag.“
    Hilda lächelte weiterhin und Tinquilius konnte nicht umhin kurz die Schönheit der jungen Myrtanerin zu bewundern – sie war nicht nur von äußerlicher Natur schön, besonders auch ihre Fähigkeiten und ihre ruhige Art strahlten eine Anziehungskraft aus. Doch e war weder der Zeitpunkt – der würde wohl nie kommen – noch überhaupt passend aufgrund ihres Standes- und Altersunterschieds. Träumen durfte man aber natürlich schon noch.
    „Natürlich, ich bin mit meiner Magie fast am Ende. Aber natürlich nur, wenn du dich danach fühlst.“
    „Sonst hätte ich es nicht angeboten. Tritt kurz zurück und lass es mich einmal probieren.“
    Sie legte ihre Hand auf die Tür, schloss ihre Augen und sogleich spürte Tinquilius das gewaltige magische Potential der jungen Magierin. Es dauerte ein paar Minuten und er konnte ihr ansehen, dass die Anstrengung sie sehr belastete, dann hörte er ein Klick und die Tür sprang aus ihre Verriegelung.
    „Bei Adanos, dein Talent hätte ich gerne.“ Er bat sie daraufhin, zurückzutreten und schritt selber nach vorne. Er hielt seine Magie bereit und ergriff die Tür. „Macht euch bereit, wir wissen nicht, was uns erwartet.“
    Und dann öffnete er die Tür ins Ungewisse – und diese ergriff ihn sogleich.

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    Der Oberste Magier ergriff die steinerne Tür mit beiden bläulich erstrahlten Händen und zog diese dann mit einem kräftigen Zug auf, während Hilda und Askala beide bereit standen mit magischen Geschossen in ihren Händen. Die Tür war schwer, sie bestand schließlich aus Gestein, doch nicht zu schwer, weshalb er sie langsam mit etwas Mühe aufziehen konnte. Abgestandene, staubige Luft kam ihnen entgegen, als er die Tür mehr als einen Spalt offen hatte, ansonsten standen sie bald vor einem dunklen Gang, der allem Anschein nach einfach in den Stein gehauen war.
    „Nun, bislang scheinen wir Glück zu haben, unser Plan scheint noch geheim zu sein.“
    „Wer weiß wie lange noch“, sprach Askala daraufhin. „Kann man etwas sehen?“
    Der Oberste Magier schüttelte den Kopf und trat etwas näher an den Gang heran. Er ließ eine kleine Lichtkugel in seiner Hand erscheinen, die den vorderen Bereich des Ganges erhellte. Hier war nichts außer Stein, auch keine Halterungen für Fackeln oder dergleichen. Was er aber sah war ein kleiner Hebel, der anscheinend die Tür ver- und entriegeln konnte. „Ah, da haben wir den Mechanismus. Also doch nicht in der Tür selbst, sondern in der Wand. Ich hätte es ahnen müssen.“
    „Ich hatte so etwas gespürt“, meinte Hilda, „aber ich war mir auch nicht ganz sicher.“ Die junge Wassermagierin war näher an den Gang herangetreten und schaute ebenfalls hinein. „Kannst du den Gang etwas mehr ausleuchten?“
    Er schaute eindringlich in den Gang. „Ich lasse die Kugel mal etwas tiefer hinein schweben, ich möchte aber ihre Intensität nicht erhöhen, falls sich jemand weiter hinten befindet.“ So ließ er die kleine Lichtkugel, ein ganz einfacher Zauber, den jeder Novize, jede Novizin schnell lernen konnte, der aber zugleich effektiv war, weiter hinein gleiten in den Gang. Die Ausmaße schienen sich nicht wirklich zu ändern, es gab auch, soweit er bislang sehen konnte, keine Gabelung oder vom Gang abgehende Türen oder Öffnungen. „Es scheint ein einfacher Gang zu sein, mehr werden wir wohl nicht erkennen, solange wir nicht hineingehen.“
    „Was uns vor das Problem stellt: Wie gehen wir vor? Wer geht hinein, wer bleibt hier draußen?“ Askala war auch herangetreten und schaute nun die anderen beiden an. „Ich denke, du solltest hier bleiben, Hilda, um dich um die Adeptinnen zu kümmern und Präsenz zu zeigen.“
    Die junge Wassermagierin schaute bedröppelt drein. „Aber ich kann euch so viel helfen. Was ist, wenn es noch so eine Tür gibt?“
    Der Oberste Magier nickte „Du könntest uns sicherlich viel helfen, aber wir brauchen hier draußen auch eine starke Präsenz und die bist du auf jeden Fall. Außerdem bist du noch nicht wieder vollkommen fit, da ist es besser, wenn du hier bleibst und Askala und ich hinein gehen.“
    „Und vielleicht noch einer der Nomaden?“, kam es von Askala sogleich. „Falls es wieder Skelette gibt? Im Fernkampf können sie uns nichts, auf die Nähe hingegen möchte ich ihnen nicht begegnen, so ganz ohne Schwert oder Stock.“
    „Da hast du vollkommen Recht. Wir nehmen auch einen der beiden Nomaden mit. Damit sind wir zu dritt und ihr hier draußen zu fünft. Das scheint mir angemessen. Und wenn wir Myxir, Nefarius und die anderen finden, dann sind wir eh eine Kraft, mit der sich diese Schemen nicht messen können.“
    Hilda setzte noch einmal an, doch sie merkte, dass sie verloren hatte und nickte nur. „Gut. Aber ihr müsst beide auf euch Acht geben!“
    Da nun alle einverstanden waren, besprachen sie sich noch kurz, holten sich einen der Nomaden dazu, der zufälligerweise Japhet hieß, und packten auch etwas von dem Proviant ein. Sie würden nicht viel brauchen, hoffte Tinquilius, aber man konnte es ja nie wissen. Wer konnte schon sagen, wie groß die Gänge hier waren? Dann ging es auch schon hinein. Tinquilius schritt voran, gefolgt von Japhet und Askala. Die beiden Magiewirkenden hatten jeweils eine kleine Lichtkugel erschaffen, die die Umgebung für sie erhellte. Es war eine bedrückende Atmosphäre, die Gänge, denen sie folgten, eng und nur spärlich behauen. Manchmal gingen Türen links oder rechts von ihnen ab, viele von ihnen verschlossen, die, die es nicht waren, hingegen nur Tore zu Abstellkammern oder anderen Aufbewahrungsorten. Dazu war es still und die Luft abgestanden, staubig. So, als wäre hier seit vielen Jahren niemand mehr hergekommen.
    „Ein wenig putzen könnten sie hier schon“, kam es leise von Askala, „wenn sie schon keine Gäste empfangen wollen, haben sie ja genug Zeit dafür.“
    Japhet räusperte sich, war nicht vollkommen vom Humor der Magierin überzeugt, doch Tinquilius konnte sich ein leises Lachen nicht verkneifen. „Mir fehlt auch etwas die Dekoration. Vielleicht wollen sie deshalb niemanden hier haben?“
    Nun war es an Askala, leise zu lachen, während Japhets Räuspern ganz klar dem Augenrollen gleichkam. Bevor aber noch jemand etwas sagen konnte, kamen sie zu einer Kreuzung, die in drei Gänge aufging. Im ersten Moment blieben sie still und schauten sich um, Tinquilius ließ gar seine Lichtkugel kurz ein Stückchen in die jeweiligen Gänge schweben. Sie sahen sich relativ ähnlich. Der rechte ging etwas hinab, die anderen beiden blieben auf der gleichen Ebene. „Und nun? Vorschläge?“
    Askala deutete sofort auf den linken Gang. „Die anderen Richtungen führen nur weiter von dem Tempel weg und dort wollen wir ja hin, oder?“
    „Sehr wahr. Gut, dann dort entlang.“
    Und weiter ging es, weiter hinein in die Dunkelheit. Schnell kramte er aus seiner Tasche noch eine Paste hervor, die er hier an die Wand strich, sodass sie ihren Weg nachher nachvollziehen konnten – „Mit etwas Magie fängt die Paste an zu leuchten und das auch schon auf kleine Entfernungen“, erklärte er den beiden – und widmete sich dann dem Weg, der dem vorherigen ähnelte.
    Wie weit wir wohl gehen müssen? Und was uns erwartet? Wo können die anderen nur sein?

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    Weiter und weiter ging es, immer tiefer hinein in das mächtige Gebirgsmassiv, das sich nördlich Mora Sul auftürmte. Zusammen mit Askala und Japhet – Nein, ein anderer Japhet als der Händler, der ihn von Argaan zum Festland transportiert hatte – lief Tinquilius durch die dunklen Gänge, immer auf der Suche nach dem Tempel und besonders Myxir, Nefarius und deren Begleitern, die sich hoffentlich hier irgendwo vor den Schemen und ihren knöchrigen Schergen in Sicherheit gebracht hatten. Es war bislang nur eine Vermutung, ja fast nur eine ferne Hoffnung, dass den beiden Ratsmitgliedern und ihren Begleitern nichts geschehen war, doch es gab auch gute Gründe dafür, dass sie sich hier befanden: Zum einen waren da die Schemen. Es stimmte, dass viele Ruinen Varants eine Präsenz magischer Natur hatten, oft in Form von Schemen und Geistern, meist tauchten sie aber nicht einfach so auf, sondern wurden von unwissenden Wanderern oder aber Forschenden geweckt. Davon ging Tinquilius hier aus, gerade aufgrund der hohen Aggressivität, die sie den Magiern entgegenbrachten. Zum anderen waren die fehlenden Anzeichen eines Kampfes vor dem Tempel. Auch wenn er davon ausging, dass die Schemen die möglichen Opfer nicht einfach liegen gelassen hätten, gab es doch so gar keine Anzeichen dafür, dass es einen Kampf gegeben hatte und Myxir und Nefarius hätten einen ordentlichen Widerstand geleistet. Dies konnte, zumindest für Tinquilius, nur bedeuten, dass sich die Ratsmitglieder im Tempel befanden und dort irgendwo gefangen waren, ob nun im direkt oder indirekt.
    Wenn es wirklich so ist, dann werden wir sie auch finden und hier herausholen. Es ist zwar schon fraglich, wieso sie nicht selbst herauskommen können, aber möglicherweise sind einige von ihnen verletzt? Und auch wenn beide wirklich tolle Ratsmitglieder und mächtige Magier sind, so sind sie doch auch beide schon etwas älter, vor allem Myxir. Und ihre Begleiter sind allesamt nur Adepten und Adeptinnen. Diese können sicherlich viel vollbringen, ihnen fehlt aber die Erfahrung und Stärke, die höhere Ränge mit sich bringen.
    „Ich glaube, da vorne wird es etwas heller“, kam es plötzlich von Askala, die nun vorne lief. „Ja, da ist definitiv eine andere Lichtquelle.“
    Die junge Magierin blieb stehen und Tinquilius quetschte sich an Japhet vorbei nach vorne. Am Ende des sichtbaren Bereichs des Ganges oder Tunnels war tatsächlich eine eigenständige Lichtquelle. Diese schien ähnlich zu ihren zu scheinen, also magischer Natur zu sein.
    „Wir wollten ja zum Tempel, dort scheinen wir endlich angekommen zu sein. Askala, wir sollten fortan auf unsere Lichtzauber verzichten. Und wir müssen vorsichtiger sein.“
    Ruhig und bedächtig schritten sie weiter, kamen der Lichtquelle immer näher, während es weiter still blieb und auch keine Bewegungen zu erkennen waren. Die Lichtquelle stellte sich als ein Streifen eines leuchtenden Materials heraus, vermutlich ein durch Magie aufgeladenes Material, wie er es noch aus Zeiten des Sumpflagers kannte. Er hielt den rechten Zeigefinger an seine Lippen, dann schritt er vorsichtig weiter. Der Gang blieb noch einen Moment unverändert, dann öffnete er sich in einen größeren Raum, der voller Tische und Stühle stand, die schon bessere Zeiten gesehen hatten. An den Wänden befanden sich weitere leuchtende Streifen. Von dem Raum gingen mehrere Gänge ab, die allesamt beleuchtet waren.
    „Was nun?“, flüsterte Askala. „Wohin gehen wir?“
    Der Oberste Magier zuckte mit den Schultern. „Lasst uns einmal umschauen, was wir hier finden können.“ Sogleich machten sich die drei daran, den Raum genauer unter die Lupe zu nehmen. Doch hier fand sich nichts, weder irgendwelche Hilfsmittel noch weitere Informationen – zumindest dachte er dies.
    „Tinquilius, komma mal hier rüber.“
    Der Oberste Magier begab sich sogleich zu Askala, die an einer Wand zwischen zwei Gängen stand. „Siehst du die Zeichen hier? Sie sind schon sehr verblichen, doch sie kommen mir bekannt vor. Meinst du nicht?“
    „Ja, das sind varantinische Schriftzeichen, wenn auch sehr alte und in abgewandelter Form.“
    „Du kannst sie also lesen?“
    Tinquilius nickte. „Gib mir einen Moment, es ist nicht ganz einfach.“ Er fuhr mit den Fingern über ie Schriftzeichen, die eindeutig einem der ältesten varantinischen Dialekten zuzuordnen waren. Genau diese Formen hatte er zuvor noch nicht gesehen, doch sie waren denen aus der Handschrift gar nicht so unähnlich. Es musste sich zumindest um die gleiche Zeit handeln, wenn auch nicht genau die gleiche Region. „Dies hier bedeutet so viel wie Speis und Trank, also vermutlich ein Hinweis auf die Küche, das hier daneben ‚Platz für Dinge, die selten gebraucht werden‘, also vermutlich ein Lagerraum.“
    „Meinst du die anderen Gänge haben auch Bezeichnungen?“
    Er zuckte mit den Schultern, schritt dann aber schleunigst zu den anderen Gängen und identifizierte hier und da verschiedene Beschreibungen. „Dieser Gang hier führt hinunter zum Unteren Altar, der daneben zum Oberen Altar. Dort vorne der Gang scheint zu einem Kartenraum zu führen, der daneben zu einer Grotte, wenn ich die Beschreibung richtig deute.“
    „Bislang alle nicht so interessant, würde ich sagen.“
    „Nein, noch nicht. Die drei mittleren Gänge hingegen erscheinen mir wichtiger. Der rechts führt zu einem Ort, der ‚Adanos‘ Macht‘ genannt wird, der linke zum ‚Wissenshort Adanos‘. Der mittlere Gang hingegen hat keine Bezeichnung. Ich gehe davon aus, dass er zum Eingang oder in die Haupthalle führt.“ Er schaute zwischen Japhet und Askala hin und her. „Vorschläge? Ich wäre für den Hort des Wissens, vermutlich eine Bibliothek. Dort könnte ich mir Myxir und Nefarius am ehesten vorstellen.“
    „Wen n sie denn soweit gekommen sind“, kam es von Askala.
    „Natürlich ist das nur eine Vermutung. Selbst wenn sie dort aber nicht sind, so hoffe ich, dass wir in der Bibliothek mehr Informationen über den Ort und vielleicht auch die Sprache finden können. Das wird uns helfen.“
    „Wir könnten uns auch aufteilen. Du gehst in die Bibliothek, Japhet und ich woandershin, vielleicht zu diesem mysteriösen ‚Adanos‘ Macht‘?“
    Er schüttelte den Kopf. „Nur, weil wir bislang niemandem begegnet sind, heißt es nicht, dass es so weitergeht, und ich denke, dass wir alle unsere Kraft brauchen werden, sollte es zu einem Kampf kommen.“ Askala nickte bestätigend, auch wenn er ihr ansehen konnte, dass sie ihm nicht voll zustimmte. „Gut, dann lasst uns weiter gehen. Wer weiß, wie weit die Bibliothek entfernt ist.“
    Sie schauten sich noch kurz etwas um, dann ging es auch schon weiter. Auch dieser Gang war durch die leuchtenden Streifen – vermutlich irgendein Erz – in der Wand erhellt, wirkte zugleich glatter und besser bearbeitet als noch die davor. Hier war es aber auch, dass sie die ersten Geräusche hörten, die nicht von ihnen kamen. Sogleich deutete er den anderen beiden an, stehen zu bleiben. Die Geräusche waren noch fern, doch sie klangen nach einem Kratzen auf Holz, dazu das Scharben von Metall auf Gestein.
    „Haltet euch bereit.“ Japhet zückte sein Schwert, Askalas Hände erstrahlten Blau. „Ich gehe voraus, Japhet zu mir. Askala, achte du auf unsere Rücken.“
    Sogleich schritten sie weiter. Langsam und vorsichtig aber doch bestimmt. Die Geräusche wurden allmählich lauter, bislang sahen sie aber noch nichts. Der Gang bog zunächst nach rechts, kurz darauf nach links, ab und an gingen Gänge ab, führten Türen in andere Räumlichkeiten, sie schritten aber weiter fort, dem Geräusch nach. Je näher sie diesem kamen, desto mehr erinnerte es ihn an das Kratzen von Tieren. Was konnte da vor ihnen sein? Dann bogen sie ein letztes Mal um eine Ecke und standen kurz darauf vor einem schaurigen Anblick: ein einzelnes Skelett mit einem verrosteten Schwert in der Hand, welches über den Boden geschliffen wurde, schaute zu einer Tür und deutete mit der freien Hand auf diese, während ein großes Tier – oder zumindest was davon übrig war – vor dieser stand und an dem Holz kratzte. Beide hatten die kleine Gruppe noch nicht bemerkt, waren zu fixiert auf das, was sich wohl hinter der Tür befand. Die drei hingegen waren bereit, das Schwert gezückt und die Hände in magischen Licht erstrahlend.
    Zunächst erschuf Tinquilius eine eiserne Lanze, die in das Ungetüm – ein Schattenläuferskelett? – flog, während von Askala ein Eisgeschoss auf das Skelett hernieder ging und dieses unvorbereitet in die Hüfte traf. Sogleich stolperte es nach vorne, ließ dabei das Schwert fallen. Ein weiteres Geschoss folgte, dieses Mal in die Rippen, dann ein weiteres Geschoss in eines der Beine. Letzteres schien einen wunden Punkt getroffen zu haben, denn das Kniegelenk gab nach und das Skelett sackte zur Seite. Das Schattenläuferskelett hingegen, dass eine weitere Eislanze Tinquilius‘ abbekommen hatte, war weit mächtiger. Wütend und laut schreiend wandte es sich ihnen zu und sprintete los. Es war schneller als gedacht und hatte sie bereits erreicht bis Tinquilius eine dritte Eislanze fertig und abgeschossen hatte. Diese konnte das Momentum des Monstrums aber nicht mehr wirklich stoppen und Tinquilius sah sich bereits zu Boden gerissen, als Japhet jedoch dazwischen trat und einen schwungvollen Hieb mit seinem Schwert vollführte. Dieser schien den Schattenläufer aus seiner Bahn zu werfen, weshalb er den Obersten Magier knapp verfehlte und in die Wand neben ihn prallte. „Dank“, sprach Tinquilius zu Japhet, während er das Skelett weiter mit seinem Blick verfolgte. Wer glaubte, dass es damit vorbei war, täuschte sich. Sogleich baute sich das Skelett wieder auf und drehte sich wild schreiend um. Dieses Mal traf ihn ein Eisgeschoss Askalas, Tinquilius’s Eislanze schlug nur eine Sekunde später ein. Während das menschliche Skelett beim dritten Geschoss bereits nachgegeben hatte, schien das Schattenläuferskelett weit immuner zu sein und die Geschosse abzuschütteln. Das aber, was ihm zusetzte, waren die Schwerthiebe Japhets. Dieser aber musste Acht geben, nicht zu nahe an den Schattenläufer zu kommen, um so nicht in seine Krallen zu kommen.
    „Dort vorne, Askala, direkt hinter dem Schädel. Wenn wir es da treffen, dann ist es vielleicht schnell vorbei.“
    Sogleich flog ein Eisgeschoss in den Nacken des Untiers, kurz darauf auch eine Eislanze. Das Monster schrie auf, schien schmerzerfüllt und biss wild um sich, als auch ein Schwerthieb dort auftraf und den Kopf sauber vom Rest des Körpers trennte. Der restliche Körper schlug noch einen Moment wild um sich, ein paar weitere Geschosse und Hiebe beendeten aber auch hier den Zauber und ließen die Knochen zerstört zurück.
    „Puh, das war…“, begann Tinquilius, konnte seinen Satz aber nicht beenden, da er Japhet aufstöhnen hörte, gefolgt von einem feuchten Glucksen, wie er es nur von einem Schlachtfeld kannte. Sofort wandte er sich dem Nomaden zu und sah mit Erschrecken die verrostete Klinge aus seiner Brust hervorschauen. Dahinter erblickte er das Skelett, welches zwar ein Bein aber nicht seine Kraft verloren hatte. Wut entbrannte sich in Tinquilius Magie, die das Skelett voller Wucht traf und mehrere Meter zurückwarf. Askala stand ihm sofort zur Seite, feuerte ein Eisgeschoss nach dem anderen in das menschliche Skelett, während Tinquilius sofort an Japhets Seite sprang und seine zerstörerische Magie in die der Heilung wandelte – doch es war bereits zu spät. Japhet gluckste noch einmal, Blut trat aus seinem Mund, dann sackte er komplett zusammen und hörte auf zu atmen. Tinquilius hielt den Mann kurz in seinen Armen, war fassungslos ob ihres Leichtsinns.
    „Er ist tot“, sprach er ruhig, als Askala sich schlussendlich zu ihm gesellte. „Einfach so. Da haben wir diesen vermaledeiten Schattenläufer besiegt und dann so etwas. Wieso? Wie konnten wir nur so blind sein?“
    Askala legte eine Hand auf seine Schulter. „Wir haben unser Bestes getan und mussten uns zuerst um den Schattenläufer kümmern. Der war viel gefährlicher.“ Sie hielt inne und schritt zur Tür. „Macht auf, hier sind Askala und Tinquilius aus Al Shedim!“ Nichts, keine Reaktion. „Wir sind hier, um euch zu helfen. Der Oberste Magier höchstpersönlich ist hier.“
    Weiter nichts, nun aber stand auch Tinquilius wieder und schaute nur noch einmal kurz zu Japhet hinunter, bevor er sich Askala zuwandte. „Ihr braucht keine Sorge haben“, rief er nun, „wir sind gekommen, um zu helfen!“
    Es dauerte noch einen Moment, dann hörten sie das Schloss klicken und die Tür öffnete sich nach außen. Dann standen der Oberste Magier und die junge Magierin vor zwei Adepten, dahinter standen und saßen noch eine Adeptin und zwei Novizinnen. „Wir haben uns das also nicht eingebildet“, sprach der Vordere und fiel Askala in die Arme. „Danke. Oh Danke, Adanos, dass du uns Hilfe gesandt hast.“ Dann ergriff der Adept auch den Obersten Magier, der im ersten Moment etwas perplex war, dann die Umarmung erwiderte. „Habt ihr Myxir und Nefarius schon gefunden?“
    Tinquilius und Askala schauten sich perplex an. „Sind sie nicht hier?“
    „Nein, wir wurden getrennt. Wir konnten uns hierhin flüchten, waren aber nicht imstande, uns gegen den Schattenläufer zu behaupten. Wir sind schon mehrere Tage hier eingeschlossen und nun endlich sind wir frei. Ich… wir sind euch auf ewig dankbar!“
    Der Oberste Magier lächelte müde, hatten sie die Rettung doch bereits mit einem Leben bezahlt. „Wisst ihr, wo Myxir und Nefarius sein könnten? Was ist passiert?“
    Der Adept nickte. „Kommt herein, es könnte etwas dauern.“

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