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  1. #281
    Lied im Schilf  Avatar von Dawnbreaker
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    [Bild: quintus_avatar.jpg]

    „Von Dir lasse ich mich gerne herumkommandieren.“ Quintus grinste Gwess frech an, auch wenn er tief in seinem Inneren daran zweifelte, dass die Elfe in der Lage war, eine Gruppe anzuführen und zu koordinieren. Dazu war sie viel zu sehr Einzelgängerin, aber manchmal war es besser, einfach die Klappe zu halten und die Dinge laufen zu lassen. Er würde Naledi und Balaf anweisen, sich zurückzunehmen.
    Dass Gwess jedoch so bockig gewesen war, als er erwähnte, seine Karawanenanführer mitzunehmen, gab ihm zu denken. Warum hatte sie so vehement reagiert? Während er in die Runde schaute, hörte er die Elfe neben sich bemüht leise auf der Knusperschnitte kauen, aber durch die Stille hörte sich jeder Bissen wie fernes Donnergrollen an.

    Wieder musste Quintus aufpassen, dass er nicht laut loslachte. Er versuchte, seine Gedanken in ihre Schranken zu weisen, aber manchmal waren sie wie Pferde, die von der Koppel ausbrachen. Mralki kam ihm da gerade recht: „Könntest Du uns etwas Proviant bereitlegen? Wir wollen morgen früh aufbrechen.“ Er nickte in Richtung Anhöhe.
    Der Wirt nickte eifrig, wusste er doch, dass Quintus nicht kleinlich im Bezahlen seiner Rechnungen war. Da konnte er auch mal vor Sonnenaufgang aufstehen und kleine Happen zubereiten. „Ich stelle Euch einige Sachen auf den Tisch in Deinem Zimmer. Dann besteht wenigstens nicht die Gefahr, dass sich andere Gäste daran vergreifen.“
    Beschwingt eilte Mralki wieder in die Taverne, wo man schon laut seinen Namen rief. Dafür, dass es schon spät war, drang das Stimmengewirr immer noch sehr laut nach draußen.

    Quintus erspähte zwei Gestalten, die sich der Terrasse näherten. Zu seiner Überraschung waren es Naledi und Balaf. Er wartete, bis die beiden den Lichtkegel einer Fackel erreicht hatten und vor dem Tisch stehenblieben.
    „Da wir Euch morgen begleiten, wollten wir uns offiziell vorstellen: Mein Name ist Naledi“, die Kriegerin deutete eine Verbeugung an und die Griffe ihrer Scimitare auf dem Rücken wurden sichtbar, während ihr Umhang über die linke Schulter rutschte.
    „Balaf“, brummte der riesige Nord und vollzog ebenfalls eine Verbeugung. Der lange Schaft der Zweihandaxt sauste dabei bedenklich nahe an Quintus Kopf vorbei, der seinen Freund verärgert ansah.
    „Balaf, der Treffsichere“, kam die Retourkutsche und Quintus fletschte die Zähne mehr, als dass er grinste.
    „Hopsa!“ Des lachenden Riesen Pranke sauste hinab auf die Schulter des Halbelfs, der etwas in die Knie ging.
    Jedoch verstummte der Nord, als Naledi ihm in die Seite boxte und augenrollend den Kopf schüttelte. Wieder deutete sie eine Verbeugung an. „Ich wünsche Euch eine gute Nacht. Bei Sonnenaufgang werden wir bereit sein, wann immer Ihr aufzubrechen gedenkt.“

    „Danke.“ Quintus nickte und die beiden kehrten zu ihren Karawanen zurück. Er musterte Gwess genau, weil er noch ihre Reaktion am Mittag in Erinnerung hatte. So langsam dämmerte ihn der Grund dafür.
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  2. #282
    Deus Avatar von VRanger
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    »Rorikstatt« - Taverne Zur Frostfrucht • Gwess • Einverständnis

    [Bild: VR_Gwess_A.png] Sie hatte gefragt »Sagt, wer soll morgen das Ganze anführen?« Denn sie war von ihrem ganzen Wesen her jemand, der das Unbestimmte nicht mochte. Lieber auch mal ansprechen. Gwess hatte eh nicht viele Gelegenheiten dazu. Deshalb war ihr diplomatisches Geschick in solchen Dingen eher als bescheidene Fähigkeit einzusetzen. Aber sie sprach es direkt aus. Auch hier war es so, wie beiden wenigen Augenblicken, wo sie es schon getan hatte.

    Sie merkte zuerst an Luna, dann bei Ascanio, dass beide mit dieser Frage nicht gerechnet hatten. Aber ihre Nachbarin fing sich schnell. Für Gwess erstaunlich schnell. Denn sie kam nicht einmal dazu, zu Quintus zu schauen. Schon folgte die Antwort: „ Ich denke, dass du uns anführen solltest. Immerhin hast du das ganze begonnen und ohne dich gäbe es diese verrückte, kleine Truppe nicht.“ Und als wenn sie das untermalen müsste zeigte sie in die Runde. Hier erwischte Gwess auch den Blick von Quintus. Der aber warum auch immer zuerst überhaupt nicht reagierte. Vermutlich beschäftigte ihr Satz »Ich werde mich nicht von Naledi oder Balaf dort oben kommandieren lassen.« ihn viel zu sehr. Dann kam auch von Ascanio seine Antwort: „Sehe ich auch so.“

    Gwess schaute zu ihm, musterte den großgewachsenen Nord. Diese überragte selbst im Sitzen alle hier und wäre sicherlich auch in der exzellenten Lage die Gruppe anzuführen. Denn er schien ein Abenteurer durch und durch zu sein. Aber vielleicht waren seine Motive morgen dort hoch zu gehen eben seine Motive. Warum dann noch eine Gruppe an sich binden? Seine graufarbenen Augen ließen Blicke zu jedem wandern. Schließlich konzentrierte sich alles auf den Händler. Er hatte sich noch nicht geäußert.

    „Von Dir lasse ich mich gerne herumkommandieren.“, hörte Gwess. Aber so richtig wollte sie ihm nicht glauben. Vielleicht war es so, weil irgendetwas persönliches in der Rede fehlte. Ihr Name vielleicht? Gwess war schon mehrfach aufgefallen, dass sie ihr zumindest mit einem Kosenamen, wie »Schatz« ansprach, aber er nie sie beim Namen nannte. Etwas Hilfe in der Antwort hätte man auch erwarten können. So war sie sich schließlich nicht sicher, ob er nur letztlich Luna in ihrer Antwort gefolgt war, weil es eben der einfachste Weg für ihn war.

    »Danke, Luna …« weiter kam sie nicht mit ihrer Rede. Denn ohne abzuwarten machte Quintus aus seinem Vorschlag sich Proviant bereit legen zu lassen eine Tatsache: „Könntest Du uns etwas Proviant bereitlegen? Wir wollen morgen früh aufbrechen.“ rief er dem Wirt zu, der gerade mal aus der Tür schaute.

    Gwess war sauer. Es ging schon gut los. Wenn sie die Gruppe führen sollte, dann wäre das doch ihr Part gewesen. Und so kamen ihr echte Zweifel über die Ernsthaftigkeit seiner Zustimmung. Aber es blieb ihr keine Zeit sich zu berappeln. Denn es standen wie auf Kommando Naledi und Balaf am Tisch und erklärten, dass sie ja mitkommen würden.

    »Ich wünsche Euch eine gute Nacht. Bei Sonnenaufgang werden wir bereit sein, wann immer Ihr aufzubrechen gedenkt.«, hörte Gwess. Da war es für sie genug. Und sie sagte deutlich, dass es die beiden auch hören mussten in ihrem raschen wieder Weggehen: »Ich führe morgen die Gruppe.« Ob sie dann noch hörten, wie sie anfügte: »Quintus wird euch holen …« wusste sie nicht. Denn die beiden entfernten sich rasch. Zudem schnatterte ihr Nachbar noch ein „Danke“ dazwischen.

    Dann zog Ruhe ein und alle starrten auf sie. So kam es ihr vor. Doch sie hatte keine Sorgen damit. Als der Wirt noch einmal rausschaute und laut erklärte: »Das mit dem Proviant ist gesichert,« antwortete sie: »Fein! Und eine Limonade hätte ich noch gern …« Sie fügte noch hinzu: »… vielleicht möchten die anderen auch noch etwas?« Das hielt Mralki auf, denn er fragte Luna, Ascanio und Quintus »Kann es noch etwas sein?«

    Dieses kleine Frage- und Antwort-Karusselle verschaffe Gwess die Zeit, die sie brauchte, um ihren Kopf zu sortieren. Wer sie genau beobachten würde, aber wer konnte das in dem Gespräch mit dem Wirt, ja, der hätte ein Blitzen in ihren graublauen Augen erhaschen können.

    Dann sagte sie: »Luna, vielen Dank für den Vorschlag und dein Vertrauen. Auch an Ascanio und Quintus, die sich deiner Meinung angeschlossen haben. Ich werde es machen, morgen die Gruppe anführen.« Dann ließ sie mit den nächsten Erklärungen auf sich warten, denn der Wirt war mit dem Bestellten zurück. Gwess nickte nur, als er die Limonade vor sie abstellte.

    »Ich sehe es als richtig an, jetzt die groben Dinge für morgen abzusprechen. Und Quintus hat ja bereits für die Verpflegung gesorgt. « Sagte sie mit einem Schmunzeln. Diese kleine Spitze musste einfach raus. Doch dann konzentrierte sie sich wieder und erklärte beiläufig nach dem Trinken aus ihrem Glas: »Mich interessiert, wo jeder seine Stärken sieht und was er Morgen im Blick haben will. Anschließend stimmen wir das Vorgehen ab und dann ist Nachtruhe.«

    Dann trank sie weiter von ihrer Limonade. Die jetzt richtig köstlich schmeckte. Und insgeheim war sie unheimlich Stolz auf ihre knappen Ansagen.

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  3. #283
    corridore netto  Avatar von eis engel
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    [Bild: Luna_Ava_1.png] [Bild: Ascanio_Ava_1.png]

    Als ob der ganze Abend nicht schon verrückt genug war, zumindest empfand es Luna so, schien es auf einmal Schlag auf Schlag zu gehen.
    Nachdem Ascanio, Quintus und sie einstimmig beschlossen hatten, dass Gwess beim morgigen Ausflug die Gruppe anführen sollte, bestellte Quintus gleich bei Mralki Proviant.
    Fast zur selben Zeit näherten sich zwei Gestalten ihrem Tisch. Ein Mann und eine Frau. Beide stellten sich kurz -Balaf und Naledi- vor und kündigten an, dass sie uns begleiten würden.
    Noch bevor Ascanio und Luna in irgendeiner weise reagieren konnten, waren die beiden auch schon wieder verschwunden...

    Luna blickte den beiden noch hinterher. Das kann ja noch lustig werden mit den beiden.. schoss es ihr durch den Kopf und ihr Blick wanderte zu Mralki, der an ihrem Tisch stand und bis eben noch mit Quintus und Gwess beschäftigt war.
    "Für mich auch eine Limonade." antwortete sie rasch. Ascanio bestellte ein Honig-Met, woraufhin sich Mralki an Quintus wandte.

    Die junge Halbelfin lächelte verlegen, als Gwess sich für ihren Vorschlag die Gruppe an zu führen, bedankte. Dann kam auch Mralki wieder zurück und brachte das bestellte. Luna nippte gleich an der Limonade.

    »Ich sehe es als richtig an, jetzt die groben Dinge für morgen abzusprechen. Und Quintus hat ja bereits für die Verpflegung gesorgt. « begann Gwess schließlich wieder und erklärte nach einem Schluck aus ihrem Glas, fast schon beiläufig. »Mich interessiert, wo jeder seine Stärken sieht und was er Morgen im Blick haben will. Anschließend stimmen wir das Vorgehen ab und dann ist Nachtruhe.«...
    Luna stutzte kurz. Was genau meinte sie damit? fragte sie sich in Gedanken.
    Ascanio spürte ihre Unsicherheit und ergriff daraufhin als erstes das Wort.
    "Dürfte zum jetzigen Zeitpunkt schwer ein zu schätzen sein, zumal wir ja nicht wissen, was uns Morgen da oben vielleicht erwarten könnte!?" Vielleicht fanden sie aber auch überhaupt nichts mehr, was ihnen weiterhelfen würde. Wer wusste das denn schon so genau?
    Ascanio warf Gwess einen abschätzenden Blick zu. Er war neugierig, wie sie reagieren würde. "Und sonst stufe ich meine Stärken im direkten Kampf ein." fügte er an, seine wölfischen Fähigkeiten behielt er vor erst lieber mal für sich.
    Ermutigt von Ascanio´s Ausführungen, meldete sich Luna zu Wort.
    "Als Jägerin könnte ich voraus gehen und die Gegend ein wenig aus kundschaften." schlug Luna leise vor.
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  4. #284
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    [Bild: quintus_avatar.jpg]

    Quintus rutschte unruhig auf seinem Stuhl hin und her, von der vielen Herumsitzerei tat ihm langsam der Hintern weh. Tagelang auf einem Pferd sitzen? Kein Problem. Aber auf Holzstühlen? Am liebsten wäre er jetzt schon aufgebrochen, was natürlich an Wahnsinn grenzte. Hin und wieder redeten ihm die Menschen zu viel über das, was sie vorhatten, aber doch nie verwirklichten. Das Gespräch kam jetzt an den gleichen Punkt, denn man konnte sich nicht vorbereiten auf eine unbekannte Situation.

    Außerdem musste er sich zurücknehmen, hatte er doch Gwess die Zügel in die Hand gegeben, nur um ihr diese danach wieder zu entreißen. SIE war die Anführerin, und er wusste, dass er ihr mit seinem vorschnellen Handeln auf die Zehen getreten war. Wieder einmal.
    Auch wenn ihn ihre Frage nach seinen Stärken irritierte, so überlegte er sich die Antwort gut und er war froh, dass Luna und Ascanio vor ihm etwas sagten. Die Vorgehensweise hätte auch seine Mutter wählen können, die lange genug bei der Kaiserlichen Armee gedient hatte, offensichtlich hatte Gwess einige Dinge aufgeschnappt und übernommen. Es passte so gar nicht zum feurigen Blut eines Dunkelelfs, dem das Temperament schon mal durchgehen konnte, zumal wenn sich dazu auch noch der Werwolf meldete.
    Quintus nahm sich vor, mehr zu üben, um den Wolf besser unter Kontrolle zu halten. Dazu brauchte er allerdings eine ruhige Gegend und einen Platz zum Meditieren. Beides war recht rar dieser Tage.

    Wo lagen eigentlich seine Stärken? Er konnte alles und doch nichts richtig gut. Jemand meinte einmal, seine schärfste Waffe wäre Quintus’ Zunge, und gegen seine Wortgewandtheit kam kaum jemand an. Doch was nützte ihm das jetzt?
    Er nippte an seinem dampfenden Tee, den er bei Mralki geordert hatte, weil ihm der Met sonst in den Kopf stieg. Eine milde Kräutermischung mit ein wenig Zitronenmelisse und Honig, die seine Gedanken wieder klärte.
    Ab und zu warf er Gwess einen Seitenblick zu, um die Lage auszukundschaften. Was hatte sie nur gegen Naledi und Balaf? Klar, die beiden waren Krieger und die Rotwardonin überragte fast jeden Nord … Moment! NALEDI! Quintus verschluckte sich und ihm schoss der Tee fast aus der Nase.
    Eifersucht? Er stellte den kleinen Becher schwungvoll auf dem Tisch ab und hatte zum Glück schon genug Tee getrunken, sodass der Tisch nicht überflutet wurde.
    Innerlich schimpfte er sich einen Idioten. Wie blind war er eigentlich? Und wie konnte er Gwess von seinen ehrbaren Absichten überzeugen? Sie musste ja jetzt Übles von ihm denken. Und das, obwohl Naledi sich das Lager mit Frauen teilte!

    Er versuchte, die Panik zu unterdrücken und auch den Lachanfall, der sich anbahnte. Das Schicksal hatte einen seltsamen Humor. Da ihn alle fragend anblickten, musste er jetzt wohl oder übel antworten: „Ich bin zwar recht passabel im Kundschaften, aber bei weitem nicht so gut wie die beiden Damen am Tisch.“ Er lächelte sowohl Gwess als auch Luna an, wobei bei ersterer das Funkeln seiner Augen dazukam und es erlosch augenblicklich, als er sich der Jüngeren zuwandte. Das höfliche Lächeln hingegen blieb.
    „Im Nahkampf bin ich recht gut mit meinem Orktöter, aber aus der Entfernung greife ich lieber auf Feuerzauber, denn auf den Bogen, zurück. Ich wäre demnach die ideale Nachhut.“ Ja, der den die Hunde bissen … Doch das behielt er für sich.
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  5. #285
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    »Rorikstatt« - Taverne Zur Frostfrucht • Gwess • Der Ruf des Falken

    [Bild: VR_Gwess_A.png] Gwess war in Gedanken oben an ihrem morgigen Ort. Sie suchte nach Dingen, die sie gefunden hatten und die vielleicht übersehen wurden. Aber sie hörte zu. So etwas konnte sie sehr gut. Es war bei der Jagd ja oft, dass sie Ausschau halten musste. Um zum Beispiel eine lohnende Beute nicht zu verpassen. Aber zugleich galt es vorsichtig zu agieren. Sie konnte nicht einfach auf ein Stöcklein trampeln. Zu dem war es wichtig gut hinzuhören, was es für Laute und Töne in der sie umgebenden Gegend gab. Da konnten alte Bäume knarren, Äste aneinanderschlagen, ein Fuchs keckern, ein paar Bienen herumsummen oder auch mal ein Pferd galoppieren. Ja das konnte sie gut, hinhören. Sie hörte, wie Ascanio sagte: „… sonst stufe ich meine Stärken im direkten Kampf ein.“ Dass erst anschließend Luna antwortete, störte sie nicht. Erfahrungsgemäß haben meist die Männer am Tisch das Sagen. Dass sie vor Quintus sprach, war auch ohne Besonderheiten. Denn dieser hatte noch mit dem Wirt zu tun. Und es war sicher, alle wollten auch irgendwann mal ins Bett. „Als Jägerin könnte ich voraus gehen und die Gegend ein wenig auskundschaften.“ kam leise von ihrer Nachbarin.

    Weil sie aber immer noch in Gedanken den nächsten Tag, ihr Wollen und Tun überdachte, bemerkte sie weder die Gesichtszüge der anderen, noch dass ihr Nachbar auch seine Zeit brauchte. Aber sie erfasste schnell welche Möglichkeiten sich boten als Quintus erklärte: „Im Nahkampf bin ich recht gut mit meinem Orktöter, aber aus der Entfernung greife ich lieber auf Feuerzauber, denn auf den Bogen, zurück ...“

    Sie schaute zu ihm und wartete, was er zu seinen Händlern sagen würde. Aber es folgte nichts mehr. Die Waldelfin wollte jetzt das Ganze auch nicht unendlich in die Länge ziehen. So sagte sie mit dem beginnend, was ihr gerade noch im Kopf herumwobte:

    »Ich nehme an, dass Naledi und Balaf auch zu denen gehören, die das Schwert mögen?«
    Weil sie aber jetzt keine Plauderei über die Fähigkeiten der beiden haben wollte, sprach sie ohne auf eine Antwort zu warten rasch weiter:

    »Wir gehen morgen, bei Sonnenaufgang, dort hoch«

    »Nehmen der Wagen mit und die Schaufel. Das könnte Quintus heute mit dem Wirt absprechen«

    »Wir werden dort noch einmal alles anschauen, gründlich«

    Und um sich zu vergewissern, dass die anderen auch dort waren, wo sie schon die gesamte Zeit seit ihrer Frage war. Fügte sie hinzu: »Ich meine das Gebiet, wo wir die Händler begraben gaben und wo Ascanio die Blutspur und das Stück Stoff gefunden hatte.«

    »Luna und ich werden Ausschau halten. Deine Händler sichern den Weg zum Ort und hoch zu den Bergen«

    »Wenn wir damit fertig sind, sprechen kurz , dann suchen wir.«

    »Luna und ich werden vorgehen, auf Sichtweite. Langsam, geräuschlos, mit schussbereitem Bogen.«
    Sie brauchte nicht zu Luna zu schauen, denn sie erklärte eigentlich ja nur das, was sie selbst als ihre Fähigkeit erklärt hatte.

    »Ascanio, Quintus ihr halten euch zurück. Wenn wir ein Zeichen geben folgt ihr uns. Wir werden dann auf euch warten. Unterdessen sucht ihr das Stück nach Spuren ab. Naledi und Balaf werden euch den Rücken freihalten. Wenn ihr aufgeschossen habt, wiederholen wir die Vorgehensweise …«

    Etwas machte sich breit in Gwess ihren Gedanken und beendete das Reden in knappen Sätzen. Sie dachte an die dort immerwährende Gefahr und fragte sehr spontan: »Wer kennt von euch den Warnruf des Falken?«

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  6. #286
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    ~ Vorheriges Post: Verrückter Abend ~~ Vorherige Posts von: Quintus und Gwess ~

    [Bild: Luna_Ava_1.png] [Bild: Ascanio_Ava_1.png]

    Nachdem Ascanio und Luna ihre Stärken offen gelegt hatten, war Quintus an der Reihe und Ascanio war sichtlich überrascht darüber als der Händler sagte: „Im Nahkampf bin ich recht gut mit meinem Orktöter, aber aus der Entfernung greife ich lieber auf Feuerzauber, denn auf den Bogen, zurück...." Er wusste ja, dass alle Dunkelelfen über magische Begabungen verfügten und diese auch all zu gerne nutzten. Vor allem Feuerzauber und wenn er sich nicht täuschte, verfügten sie sogar über eine gewisse Feuerresistenz. Aber das auch Quintus Feuerzauber nutzte, hatte er nicht erwartet. Er hatte überhaupt nichts gegen Magier, wenn sie nicht gerade seine Gegner waren - ganz im Gegenteil sogar, manchmal wünschte er sich selbst, ein paar Angriffszauber zu beherrschen. Andererseits fragte er sich, wie sich das wohl auf Quintus wölfisches Wesen auswirkte und malte sich in Gedanken schon die verrücktesten Dinge aus. Von feuerspuckenden Wölfen, bis hin zu einen in Flammen stehenden Werwolf war alles dabei. Was natürlich totaler Quatsch war! So schnell wie der Gedanke aufkeimte, so schnell war dieser dann auch wieder verschwunden, zumal nun auch Gwess das Wort an sie alle richtete.


    »Wir gehen morgen, bei Sonnenaufgang, dort hoch« begann die Waldelfe.
    »Nehmen der Wagen mit und die Schaufel. Das könnte Quintus heute mit dem Wirt absprechen« Gwess machte eine kurze Pause, wobei Luna und Ascanio zu Quintus rüber sahen.
    »Wir werden dort noch einmal alles anschauen, gründlich« sagte Gwess und fügte noch hinzu.
    »Ich meine das Gebiet, wo wir die Händler begraben gaben und wo Ascanio die Blutspur und das Stück Stoff gefunden hatte.« Ascanio nickte zustimmend.

    Luna hörte aufmerksam zu.
    »Luna und ich werden Ausschau halten. Deine Händler sichern den Weg zum Ort und hoch zu den Bergen«
    »Wenn wir damit fertig sind, sprechen kurz , dann suchen wir.«
    »Luna und ich werden vorgehen, auf Sichtweite. Langsam, geräuschlos, mit schussbereitem Bogen.« erklärte Gwess die Vorgehensweise und Luna nickte zustimmend.
    »Ascanio, Quintus ihr halten euch zurück. Wenn wir ein Zeichen geben folgt ihr uns. Wir werden dann auf euch warten. Unterdessen sucht ihr das Stück nach Spuren ab. Naledi und Balaf werden euch den Rücken freihalten. Wenn ihr aufgeschossen habt, wiederholen wir die Vorgehensweise …«
    "Klingt gut. So machen wir das." bestätigte Luna entschlossen.

    »Wer kennt von euch den Warnruf des Falken?« wollte Gwess plötzlich wissen und schaute in die Runde.
    "Den Warnruf kenne ich." antwortete Ascanio recht flott. "Ich ebenfalls." kam es leise und etwas zögerlich von der jungen Halbelfin. Luna versuchte zu verstehen, worauf Gwess´Frage abzielte. Wollte sie diesen Warnruf des Falken als Warnsignal für ihre Gruppe verwenden? Sollten sie diesen Ruf sogar imitieren können? Luna überlegte. Einen Wolf bekäme sie sicher hin, aber einen Vogel?!... Wohl kaum!! Und dann auch noch den Warnruf des Falken, dass würde bei ihr wie eine verstimmte, alte Krähe klingen, wenn sie überhaupt einen Ton heraus bekäme. Aber um sicher zu sein, fragte sie an Gwess gewandt: "Warum fragst du?"
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    [Bild: quintus_avatar.jpg]

    Natürlich gehörten Balaf und Naledi auch zur Planung, aber er wollte diese Namen nicht zu oft erwähnen, weil Gwess besonders auf seine Karawanenanführerin allergisch reagierte. Erinnerungen an die erste Begegnung mit der Rotwardonin kamen hoch. Quintus wurde in das Lager einiger Sklavenhändler aus Hammerfell eingeladen, die ihre „Waren“ ungeniert zum Kauf anboten.
    Naledi priesen sie ihm als Prinzessin an, welche ihre Familie an die Händler verkauft hatten. Er reiste ab, kam aber in der Nacht mit Balaf zurück und befreite sie. Als Dank schwor sie ihm ewige Gefolgschaft und es kostete ihn einige Überredungskünste, dass sie Lohn annahm, der jedem, der für ihn arbeitete, zustand. Aus der Pflicht wurde eine enge Freundschaft und schließlich offenbarte sie ihm, dass die Sklavenhändler die Wahrheit gesprochen hatten. Doch was galt das Anrecht auf einen Thron schon in einem fernen Land?
    Das hatten Quintus und seine Freundin gemeinsam: Auch wenn sie hundert Jahre in Himmelsrand lebten, würden sie durch ihr Aussehen doch Fremde bleiben. Erträglich machten es die Freunde und davon gab es zum Glück Einige.

    Gwess, die nun sprach wie ein General, verursachte bei ihm eine leichte Gänsehaut. Wie energisch die Elfe sein konnte. Es gefiel ihm und fast wäre ihm Ascanios argwöhnischer Blick entgangen. Was dem Nord wohl gerade durch den Kopf ging?
    Da Luna die Planung bestätigte, nickte er zustimmend in Gwess’ Richtung. Es gab nichts mehr hinzuzufügen und er ging davon aus, dass sie ihr Vorgehen eh der Situation anpassen mussten. Sie wussten nicht, was sie erwartete. Auch nicht, ob ihnen die Khajiit eine Hilfe sein würden.
    Für seinen Geschmack zu viele Fragen und zuletzt jene von Gwess, ob sie den Warnruf des Falken kannten. Quintus runzelte die Stirn, denn er kannte diesen zwar, bezweifelte aber, dass aus seiner Kehle auch nur im Ansatz etwas Ähnliches dringen würde.
    Er konnte zwar verstehen, dass Gwess nach etwas suchte, das eine unentdeckte Verständigung ermöglichte, aber warum gerade ein Falke? Die Biester pfiffen regelrecht und er dachte an Einsamkeit, dessen Häuser von diesen Viechern regelrecht zugeschissen wurden. Trotzdem fand der Falke seinen Weg in Wappen und auf die Hüte eitler Jäger.
    Was macht man also, wenn man den Schrei des Falken nicht beherrscht? Blöd fragen. Quintus seufzte und wandte sich Gwess zu: „Liebes, erwarte bitte nicht, dass ich den Ruf des Falken imitieren kann. Wenn Du einen sterbenden Erpel hörst, dann war ich das wahrscheinlich beim Versuch, Euch zu warnen.“ Er grinste von einem Ohr zum anderen und war gespannt, was die Elfe ihm antworten würde. Eines schien gewiss: sicher nichts Freundliches.
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  8. #288
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    »Rorikstatt« - Taverne Zur Frostfrucht • Gwess • Die andere Seite der Münze

    [Bild: VR_Gwess_A.png] Sicher, ihr Gedanke war spontan. Auch ihre Frage an die am Tisch sitzenden: »Wer kennt von euch den Warnruf des Falken?« Denn die Waldelfin hatte in ihrer Idee die Option gesehen sich zu warnen. »Also was sprach gegen ein „zjuck zjuck“?«, dachte sie sich. Sie kannte den taubengroßen Vogel gut. Er war ihr bei der Jagd immer ein guter Beobachter gewesen. Denn wenn er sein »zjuck zjuck« rief, dann hieß es auch für sie aufpassen und vorsichtig sein. Oft hatte Gwess zu ihm hochgeschaut, seine charakteristischen langen Flügel, aber auch der kurze Schwanz waren stets gute Erkennungszeichen. Aber sie wusste durch ihre Beobachtungen auch, dass andere Tiere sich ebenso verhielten bei seinem Schrei, andere aber nicht. Dort oben etwas unterhalb der Schlangenfintenschanze hatte sie einen Fuchs gesehen. Aber sein Keckern konnte alles hochscheuchen. So ein Falke hingegen musste nicht einmal gesehen werden, sein Ruf würde dort nicht auffallen. Denn es war ja möglich, dass er in den zerklüfteten Felsen der Schlangenfintenschanze sein Nest hatte. All das war Gwess mit ihrer Idee in den Sinn gekommen, als sie die anderen abfragte.

    Dann hörte sie die Antworten. „Den Warnruf kenne ich.“, erklärte Ascanio sehr rasch und selbstsicher. Gwess nickte ihm anerkennend zu. Sie fand es trotzdem eigenartig, vielleicht eher es zu bemerken, dass Luna dem Nord den Vortritt gelassen hatte. Denn die Waldelfin hatte angenommen, dass Luna merken würde, dass sie mit der spontanen Frage gemeint war. Denn sie beide waren mit der eben erklärten Vorgehensweise an der vordersten Linie. Gwess konnte nicht immer wissen, was Luna sah. Aber es galt rasch zu entscheiden, wenn ein Zurückziehen zu den Männern geboten war. Gwess hörte sehr aufmerksam zu als Luna erklärte: „Ich ebenfalls.“ Und die in ihren Augen flackernde Unsicherheit mündete in die Rückversicherung: „Warum fragst du?“ Gwess musste sich zusammennehmen. Ihr wurde zunehmend klar, dass das Anführen der Gruppe schon eine gute Sache für sie war. Denn sie konnte organisieren, dass sie wusste, wo es lang ging. Aber die anderen wollten mitgenommen werden. In diese Situation, wo sie nach einer Variante suchte, die Frage nett zu beantworten, da erklärte ihr Nachbar: „Liebes, erwarte bitte nicht, dass ich den Ruf des Falken imitieren kann.“ Für den ersten Gedanken, war sie einfach nur enttäuscht. So, dass sie dem Wirt, der nach seinen Gästen schaute und fragte ob es noch etwas sein könne, ein Kopfschütteln schenkte. Als dann noch von Quintus kam: „Wenn Du einen sterbenden Erpel hörst, dann war ich das wahrscheinlich beim Versuch, Euch zu warnen.“ und er sie dabei richtig angrinste, da sagte sie zu ihm: »Ach, … ja, Quintus, du bist immer für einen spontanen Spaß zu haben. Das mag ich so an dir.«

    Und weil der Wirt indirekt ihre Limonade wieder in Erinnerung gebracht hatte, trank sie einen guten Schluck daraus, stelle das Glas vor sich ab, formte die Hände kreisförmig zusammen und rief: »zjuck zjuck«. Sie schaute in die Runde und wiederholte das Ganze: »zjuck zjuck«. Sie wurde ernst im Gesichtsausdruck. Und ihre graublauen Augen, die eh schon nach außen langezogen waren, verkleinerten sich fast zu Strichen. Denn das Vorgehen war das eine. Aber es musste auch an das unfreiwillige zurückgedacht werden. Wie an die andere Seite einer Münze.

    Sie schaute keinen direkt an, als sie die Hände herunternahm und erklärte: »Wenn es geboten ist, werden Luna und ich sofort zu den Männern zurückgehen.« »Wenn etwas uns folgt, dann kannst du Quintus …« Gwess richtete ihre Blicke auf ihn und man merkte förmlich ihre Konzentration beim Reden, es präzise auszudrücken: »dann wirst du einen Feuerball losschicken …«

    »Ascanio und deine Leute …«, ihre Blicke waren immer noch bei Quintus gerichtet, »werden aufschließen und so unseren Rückzug absichern. Luna und ich werden uns etwas zurückfallen lassen, knapp unterhalb der Reichweite der Bögen.« Dass sich so die Methode eines gedeckten Rückzuges wiederholen ließ, wollte sie jetzt nicht erklären. Sie hatte einen trockenen Mund und ärgerte sich ein wenig, dass sie Mralki so rasch einen Korb gegeben hatte.

    Aber es war eigentlich alles gesagt, dachte sie. Ihre Augen schauten wieder offenen, denn das Schwierigste war erklärt. Die Idee, den Einfall, den sie gehabt hatte, der war jetzt klar ausgebreitet. Es gab eine Vorgehensweise zum Vorgehen und eine für einen raschen, aber geordneten Rückzug. Ein Momentum an Stolz stieg in ihr hoch. Sie hätte vor wenigen Stunden nicht damit gerechnet so etwas auf den Tisch legen zu können. Aber dann kam ihr die Frage von Luna in den Sinn. Die hatte sie noch nicht beantwortet. Zugleich war sie sich ihrer Rolle hier in der Gruppe bewusst. So sagte sie zu Luna: »Es spricht sich so: Ein Z, ein J, ein U und ein CK«. Erneut nahm sie ihre Hände n den Mund und rief den Warnruf des Falken: »zjuck zjuck«

    Sie schaute zu Luna und gab sich alle Mühe in ihren Blicken Verständnis für ihre Frage zu zeigen. Dann sagte sie: »Luna, du wirst morgen an der linken Seite allein, vielleicht mit mir im Sichtkontakt sein. Es ist für die Gruppe wichtig, wenn du alle warnen könntest.« Sie ersparte sich einen Hinweis, dass das möglichst ohne Aufzufallen erfolgen sollte. Aber Gwess fügte noch hinzu: »Wenn dir der Ruf nicht passabel erscheint, kannst du ja morgen uns allen sagen, was deine Idee dafür wäre.«

    Hier machte sie eine Pause und schaute mit etwas traurigen Augen auf ihr leeres Trinkglas. Aber es war aus ihrer Sicht genug geredet. Deshalb erklärte sie mit einem Schmunzeln: »Mich würde noch eure Hinweise interessieren und dann sollte es in die Betten gehen.«

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  9. #289
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    [Bild: Luna_Ava_1.png] [Bild: Ascanio_Ava_1.png]

    „Liebes, erwarte bitte nicht, dass ich den Ruf des Falken imitieren kann. Wenn Du einen sterbenden Erpel hörst, dann war ich das wahrscheinlich beim Versuch, Euch zu warnen.“
    Luna und Ascanio entgingen die Neckereien zwischen Quintus und Gwess natürlich nicht, dafür war es zu offensichtlich. Doch sie hatten beide so viel Anstand, dass sie sich nicht in diese Angelegenheit einmischten, lediglich ein sachtes Schmunzeln huschte über Luna´s Lippen.
    Als Quintus ihnen seinen Warnruf -sterbender Erpel- erklärte, mussten Ascanio und Luna sich das Lachen verkneifen. Sie hatten offenbar die gleichen Bilder und Geräusche vor Augen und Ohren....
    Gwess wirkte erstmal enttäuscht, fing sich jedoch rasch wieder und konterte keck.
    »Ach, … ja, Quintus, du bist immer für einen spontanen Spaß zu haben. Das mag ich so an dir.« Luna grinste und blickte neugierig zu Quintus rüber.

    Dann folgten erstmal einige Anweisungen von Gwess.
    "Hört sich gut an." antwortete Ascanio anerkennend, nachdem die Waldelfe ihren Plan erläutert hatte.

    Anschließend wandte sich Gwess an Luna.
    »Es spricht sich so: Ein Z, ein J, ein U und ein CK«. Erneut nahm sie ihre Hände n den Mund und rief den Warnruf des Falken: »zjuck zjuck«
    Die junge Halbelfe sah sie ein wenig verwirrt an, während die Waldelfe ihr direkt ins Gesicht blickte, als würde sie etwas suchen.
    Die Erklärung folgte auch sofort.
    »Luna, du wirst morgen an der linken Seite allein, vielleicht mit mir im Sichtkontakt sein. Es ist für die Gruppe wichtig, wenn du alle warnen könntest.« "Ich?" hakte sie irritiert nach und zeigte auf sich selbst. Gwess ließ sich davon nicht beirren und fügte hinzu: »Wenn dir der Ruf nicht passabel erscheint, kannst du ja morgen uns allen sagen, was deine Idee dafür wäre.«
    So wirklich behagte ihr diese Rolle nicht gerade, die ihr Gwess zu gedacht hatte, aber sie willigte ein. "Ich kann nichts versprechen, aber ich versuche es."
    Gesagt, getan. Unter dem neugierigen Blick der anderen versuchte Luna den Warnruf des Falken zu imitieren.
    Doch, trotz das sie ihren Mund geöffnet hatte, kam kein Ton heraus, nicht einmal ein kleines piep. Mit hoch gezogenen Augenbrauen beobachtete Ascanio Luna von der Seite. "Ja...?" witzelte der Nord grinsend. "Entschuldigt bitte, ich versuche es gleich nochmal." kicherte die junge Halbelfin und blickte verlegen in die Runde.
    Sie setzte sich gerade hin, holte tief Luft und öffnete ihren Mund, für einen weiteren Versuch. Doch anstelle von einem zjuck zjuck, löste sich nur ein undefinierbares gekrächze und geschnattere aus ihrer Kehle. "Und das ist dann wohl der sterbende Erpel?!" witzelte der Nord und fing herzhaft an zu lachen. Luna quittierte seine Bemerkung mit einem gezielten Ellenbogenschlag in seine Rippen. Ascanio stöhnte kurz auf und hielt sich mit schmerzverzerrtem Gesicht die Rippen, ehe er ihr einen grinsenden Blick zu warf.

    Luna übte weiter und bekam den Warnruf des Falken dann auch richtig gut hin. Sie blickte zu Gwess, die kurz nickte und dann ihr leeres Trinkglas traurig anschaute.
    Die Waldelfe blickte in die Runde und erklärte mit einem Schmunzeln. »Mich würde noch eure Hinweise interessieren und dann sollte es in die Betten gehen.«
    Ascanio kramte den Stoffetzen aus seiner Tasche und Luna legte den riesigen Zahn auf den Tisch. Oder hatte sie was anderes gemeint?...
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  10. #290
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    [Bild: quintus_avatar.jpg]

    Entgeistert starrte Quintus Luna mit offenem Mund an, als diese versuchte, den Ruf des Falken nachzuahmen. Die ersten Versuche erinnerten ihn eher an einen überfahrenen Fuchs. Er grinste zwar, als er die Halbelfin ansah, aber er nickte ihr aufmunternd zu, und schließlich klatsche er anerkennend Beifall, als sie den Ruf fast so gut wie Gwess hinbekam.
    „Da Luna so mutig war, den Falken zu imitieren, möchte ich nicht nachstehen.“ Er räusperte sich, reckte den Hals und gab einen undefinierbaren Laut von sich. Halb krächzend, halb röchelnd. Quintus wandte sich lachend an Gwess: „Siehst Du, es ist wohl besser …,“ weiter kam er nicht, da Mralki in diesem Moment pfeilschnell aus der Taverne geschossen kam und wütend rief: „Sind diese Scheißviecher wieder in einem der Ställe?“
    „Ähm, das war ich.“ Quintus streckte betroffen den Zeigefinger in die Höhe.
    Der Wirt schaute ihn irritiert an. „Kein Met mehr für Dich heute.“ Er stapfte nicht weniger wütend zurück in die Taverne und die Eingangstür flog zu.

    Quintus ließ die Schultern sinken. Hatte er sich wieder ausreichend blamiert? Ja, mehr als das, aber diesmal mit voller Absicht. Er zwinkerte Ascanio zu, schließlich standen dessen Rufkünste noch aus, aber dann machte ihn Gwess’ Frage nach den Hinweisen unsicher. Was meinte sie? Er sah, wie Luna und der Nord ihre Hinweise auf den Tisch legten. War das so gemeint?
    Eigentlich war ihm so, als fragte sie nach den Warnrufen der anderen. Gut, dann war die Blamage also noch nicht vorbei, er drehte sich zu Gwess um und sagte: „Mein Warnruf wäre der eines Wolfes. Es ist eine Mischung aus Bellen und Heulen. Ein seht tiefer Ton, der nicht weit zu hören ist. Zumindest nicht für Menschen.“
    Er schloss die Augen und konzentrierte sich. „Wuff“, ein Grollen drang aus seiner Kehle. Zufrieden lehnte er sich zurück. „Ich würde diesen Ruf mehrmals wiederholen, wenn Gefahr im Verzug ist.“
    Und er hoffte inständig, dass er die Frage seiner Begleiterin richtig verstanden hatte.

    Luna blickte sehnsüchtig in ihr leeres Glas und eigentlich war ihm auch nicht danach, jetzt schon aufzustehen. Die Gesellschaft der anderen war ihm sehr angenehm, und ein Blick zum Lager der Karawanen zeigte ihm, dass seine beiden Anführer ihre Leute zu Bett scheuchten.
    Also wandte er sich an Gwess: „Wenn Ihr wirklich bei den Khajiit schlafen wollt, dann bin ich in der Nähe.“ Es fand sich garantiert ein Schlafplatz für ihn und er wollte die beiden Frauen wissen lassen, dass sie notfalls mit seiner Hilfe rechnen konnten. Vielleicht würde er auch ein paar Runden um das Lager drehen, nur um sicher zu gehen, dass alles ruhig blieb.
    Und nun wanderte sein Blick zwischen Luna, Ascanio und Gwess hin und her, denn eine Reaktion seitens der Bosmer war noch nicht erfolgt. Kein Wunder, denn schließlich hatte er sie wieder vollgequatscht.
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  11. #291
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    »Rorikstatt« - Taverne Zur Frostfrucht • Gwess • Eine Imitation

    [Bild: VR_Gwess_A.png] Gwess hatte mit einem Schmunzeln gesagt: »Mich würde noch eure Hinweise interessieren und dann sollte es in die Betten gehen.«

    Sie riss die Augen auf, als Ascanio das Stück Stoff, welches er oben bei dem Händlerkarren gefunden hatte, auf den Tisch legte. Ebenso verfuhr Luna, die den Zahn dazu packte. Dieser hatte in dem Holze des Karrens gesteckt. Sowohl seine Form, als auch die Kraft , die sie selbst benötigt hatten, um den da heraus herauszuholen, sprachen für ein besonderes Tier. Nur leider wussten alle bis jetzt nicht, was es war. Sie schaute zu Quintus. Doch der tat dem nicht gleich und legte keinen Hinweis auf den Tisch.

    Stattdessen erklärte er: „Mein Warnruf wäre der eines Wolfes. Es ist eine Mischung aus Bellen und Heulen. Ein seht tiefer Ton, der nicht weit zu hören ist. Zumindest nicht für Menschen.“ Als er dann noch in einer Art zu bellen anfing „Wuff“ und es doch arg grollend in ihren Ohren klang, legte sie ihre Hand aus seinem Arm und sagte leise: „Es ist gut Quintus … es ist gut“

    Die Wärme der Berührung brachte sie in den Gedanken zurück zu dem Wort »Hinweise«. Sie sah sich als junges Mädchen, wenige Tage nach ihrer Gefangennahme. Da, wo sie zum ersten Mal in der Küche aushelfen sollte. Jemand hatte ihr aufgetragen doch Holz zu holen. Aber sie kam nicht weit. Auf dem freien Platz inmitten der Mauern, der Wachtürme und den anschließenden Gebäuden stand ein großer kräftiger Mann mit einem Helm auf dem Kopf. Gut gerüstet und die Arme fassten, weil nach hinten verschränkt, ein rotes Tuch. Dieses war gleich einem Mantel über die Schultern geworfen. Sie konnte nicht weiter. Denn zu markig waren seine Worte. Sehr laut und kurz gesprochen. Er wippte mit den Zehenspitzen beim Kommandieren. Was wiederum einen Federbusch, der an seiner Sturmhaube befestigt war, mitschwingen ließ. Vor diesem Mann stand ein halbes Dutzend an weiteren Männern. Auch der war dabei, der den Überfall auf den Tross ihrer Eltern angeführt hatte. Sie kam nicht weg. Starrte wie gebannt auf die Federn und seine Worte umschlangen sie wie harte Stricke.

    »Verstanden?!« wurde gefragt und die Gruppe antwortet mit: »Verstanden Hauptmann!«
    Es folgten ein ebenso zackig gefordertes: »Hinweise?« und wieder antworteten die Männer: »Keine Hauptmann!« Ein »Wegtreten« beendete die Runde. Gwess stand immer noch wie eine Salzsäule mitten auf dem Hof herum. Ein »Wo bleibt das Holz!« holte sie zurück. Das erfolgte auch hier, als sie Quintus von den „Khajiit“ reden hörte.

    Sie verstand jetzt, was sie eben getan hatte. Nur sie hatte es mit einem Schmunzeln netter gesagt, aber nachgeahmt dieses Wort »Hinweise« hatte sie doch. Sie war sich dessen nicht bewusst gewesen. Aber so ist es manchmal mit einer neuen Rolle, es werden Dinge aus anderen Zeiten wieder erweckt.

    Sie schaute in die Runde und erklärte: »Luna. Sehr gut!« Erneut kam der Blick zu ihrem Glas. Es war leer. Aber die Karaffe mit einem einfachen Brunnenwasser war noch da. Sie griff sich das Gefäß. Quintus wollte behilflich sein. Das fand sie nett, sagte jedoch: „Danke“ und goss sich dann selbst etwas in das Limonadenglas. Sie trank davon und war froh, endlich wieder mit ihrem Hals eins zu sein. »Luna, es ist gut, dass wir uns mit dem Falkenruf warnen können.«

    Dann kam das, was sie nun klarstellen musste. Doch sie zögerte nicht und sagte einfach mit einem Lächeln: »Schön, dass die Fundstücke noch da sind. Aber ich wollte einfach nur wissen, ob ihr noch etwas zu morgen sagen wollt.«

    Sie musste selbst lachen und fügte dann noch hinzu: »Ist noch etwas zu bedenken, wenn wir morgen weitersuchen?«

    nächster Post: fesselnde Töne
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  12. #292
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    [Bild: Luna_Ava_1.png] [Bild: Ascanio_Ava_1.png]

    Nachdem Luna ihre Warnruf-Künste gemeistert hatte, versuchte auch Quintus sein Glück, was damit endete, dass der Händler nur ein undefinierbares gekrächze und geröchel heraus presste. Ascanio lachte. Das kann ja heiter werden. schoss es dem Nord durch den Kopf. Allerdings ersparte er sich auch ein Kommentar dazu, denn einen kräftigen Schlag von Quintus wollte er dann doch nicht risikieren. Luna verkniff sich respektvoll ein Lachen, grinste aber, als sie zum Händler rüber sah.
    Im selben Augenblick kam Mralki aus der Taverne geschossen und rief wütend: "Sind diese Scheißviecher in einem der Ställe?"
    Luna kicherte hinter vorhergehaltener Hand, während Quintus betroffen das ganze aufklärte. Der Wirt schaute ihn irritiert an. "Kein Met mehr für Dich heute!"
    Mralki stapfte nicht weniger wütend zurück in die Taverne und die Eingangstür flog zu. Ascanio und Luna tauschten grinsende Blicke aus.
    Quintus ließ die Schultern sinken und zwinkerte Ascanio zu. "Vergiss es." grinste der Nord, der genau wusste, was Quintus mit dem Zwinkern sagen wollte. "Feigling!" quasselte Luna leise dazwischen und grinste frech.
    Quintus wandte sich derweil an Gwess und erklärte: „Mein Warnruf wäre der eines Wolfes. Es ist eine Mischung aus Bellen und Heulen. Ein seht tiefer Ton, der nicht weit zu hören ist. Zumindest nicht für Menschen.“
    Er schloss die Augen und konzentrierte sich. „Wuff“, ein Grollen drang aus seiner Kehle. Zufrieden lehnte er sich zurück. „Ich würde diesen Ruf mehrmals wiederholen, wenn Gefahr im Verzug ist.“ Luna und Ascanio sahen anerkennend zu Quintus rüber, und Ascanio nickte zustimmend, ehe er sich an Gwess wandte.
    "Mein Warnruf wäre ebenfalls der eines Wolfes." sagte der Nord knapp, verzichtete aber auf eine Demonstration.

    Gwess nickte nur nachdenklich, sagte aber erstmal nichts. Dann schaute die Waldelfe in die Runde, griff schließlich zu der Karaffe mirt dem Brunnenwasser und goss sich was in ihr Limonadenglas. Luna tat es ihr gleich.
    »Luna, es ist gut, dass wir uns mit dem Falkenruf warnen können.« Die Halbelfin nickte.
    Gwess betrachtete kurz die Gegenstände, die Ascanio und Luna auf den Tisch gelegt hatten und sah die beiden an.
    »Schön, dass die Fundstücke noch da sind...« begann sie lächelnd. »Aber ich wollte einfach nur wissen, ob ihr noch etwas zu morgen sagen wollt.« "Oh, dann hab ich da wohl was missverstanden." kicherte die Halbelfin verlegen und packte schnell den Zahn wieder ein. Ascanio lächelte nur.
    Gwess lachte und fügte schließlich hinzu:»Ist noch etwas zu bedenken, wenn wir morgen weitersuchen?«
    "Mir fällt jetzt gerade nichts ein." gab die junge Halbelfin Schulter zuckend von sich und blickte fragend in die Runde. Ascanio überlegte, schüttelte aber dann mit dem Kopf. "Im Augenblick nicht."....
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  13. #293
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    [Bild: quintus_avatar.jpg]

    Quintus freute sich fast, dass Ascanio ebenfalls auf den wölfischen Warnruf zurückgreifen würde, wenn Gefahr drohte. Er war zudem neugierig, in was für einen Wolf sich der Nord wohl verwandelte, wenn die Monde ihn riefen?
    Die kleine Gruppe am Tisch strahlte mittlerweile eine ungeahnte Vertrautheit aus, so als säße er mit guten Freunden und einem Abendtrunk zusammen. Also tat der Händler etwas Unerwartetes: Er rief den Wirt herbei und bestellte eine letzte Runde, wobei er einfach das wiederholte, was alle zuletzt getrunken hatten. Damit ihm niemand unwirsch kam, hob er beschwichtigend die Hände. „Lasst uns diesen besonderen Abend würdig abschließen. Ich bin froh, Euch alle kennengelernt zu haben.“ Er drehte sich zu Gwess an und sein Lächeln wurde zu einem Strahlen. „Das gilt besonders Dir, meine Liebe. Du gibst mir die Hoffnung auf eine Zukunft, von der ich nie geträumt hätte.“ Er wurde ernst und blickte die Elfe immer noch an. „Danke.“

    Er wusste, dass er Gwess nicht überfordern oder gar überrumpeln durfte, griff hinter sich und wühlte in seiner Ledertasche herum, bis er eine längliche Holzschatulle fand. Er legte sie auf den Tisch und öffnete das gravierte Kleinod. Darin lag eine Flöte aus Knochen, die ebenfalls kunstvolle Gravuren aufwies.
    Quintus holte das Musikinstrument heraus, und seine Augen bekamen einen verträumten Ausdruck. „Sie gehörte meinem Großvater und er brachte mir bei, darauf zu spielen.“ Er grinste. „Ich tue das nur für Freunde.“ Und ganz der Schelm, der er sein konnte, zwinkerte er Gwess zu.

    Dann lehnte er sich zurück und schloss die Augen, während seine Finger von alleine ihren Platz auf der Flöte fanden. Er spitzte die Lippen und eine sanfte Melodie trug der Nachtwind davon in die Ferne. Es war ein altes Lied von Heimat und Liebe.
    Quintus’ rechter Fuß begann im Takt zu wippen, während er der Flöte die lieblichsten Töne entlockte. Dann setzt er sie ab, die Augen immer noch geschlossen. Der Gesang, der nun aus seiner Kehle kam, war ebenso melodisch. Und als er die Augen öffnete, sah er nur Gwess an. Dieses Lied war für sie, auch wenn sie die Sprache der Dunmer nicht verstand.

    Erneut wandte er sich ab, schloss die Augen, und setzte die Flöte wieder an. Die Melodie wurde schneller. Kampf, Krieg, Tod. Quintus nickte mit dem Kopf zum Takt, brach dann wieder ab und schaute empor zum Himmel, während er sang. Die Melodie wurde eindringlich und schließlich traurig.
    Liebe, Verlust, Sehnsucht. Wieder jagten ihm die Töne der Flöte eine Gänsehaut über den Rücken und nicht einmal vergriff er sich oder brachte einen falschen Ton hervor. Sein Gesang glich nun eher dem Heulen eines Wolfes, der sein verlorenes Rudel ruft. Doch das Ende bot Freude. Die Melodie schien sich fast zu überschlagen und schneller flogen seine Finger über die Löcher der Flöte, als man schauen konnte. Er schaute alle der Reihe nach an, während sein Gesang nun leise endete und die letzten Worte hauchte er mehr, als dass er sie sang.

    Er legte die Flöte wieder in die Holzschatulle und lächelte verträumt. „Der alte Mann hatte mir viel beigebracht und jetzt, da ich sein Lied spielte, erinnere ich mich an seine Worte.“ Liebevoll strichen seine Finger über die Flöte und er schloss die Schatulle. „Dein Herz überwindet jedes Hindernis. Folge ihm.“ Er hob sein Glas, nippte am Wein und sammelte sich.


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  14. #294
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    »Rorikstatt« - Taverne Zur Frostfrucht • Gwess • fesselnde Töne

    [Bild: VR_Gwess_A.png] „Mein Warnruf wäre ebenfalls der eines Wolfes.“ erklärte der Nord, der neben Luna saß. Gwess hatte die beiden schon eine Weile im Blick und sie war sich nicht sicher, ob das leise „Feigling“ seitens ihrer Nachbarin eine Neckerei zu Ascanio war? Aber sie wusste wie Flachs und Witzeleien enden können. Sie schmunzelte ein wenig, weil sie sich bereits ausmahlte wie es wohl aussehen würde die beiden Händchen haltend hier in dem Flecken spazieren zu sehen. Doch so etwas brauchte seine Zeit und die hatten sie nicht.

    Gwess schaute in den nächtlichen Himmel. Einer der Monde war bereits am Dach der Taverne vorbei. Sein Licht war wunderschön. So wie es auch hier an der Terrasse war. Aber sie mussten ins Bett. Morgen würde die kleinste Unachtsamkeit bitter bestraft. Oder sie ließen es ganz.

    Zu ihrer Frage: »Ist noch etwas zu bedenken, wenn wir morgen weitersuchen?« kam von Luna und auch von Ascanio nichts hinzu. Aber die Waldelfe war sich nicht sicher, ob sie nicht ebenso ein Bett benötigten, um endlich sich ausruhen zu können. Für sie stand fest, die Frage am nächsten Tag noch einmal zu stellen. Sie schaute zu Quintus. Denn der hatte dazu noch nichts gesagt. Stattdessen kam ein: „Lasst uns diesen besonderen Abend würdig abschließen. Ich bin froh, Euch alle kennengelernt zu haben.“

    Und dann wurde ihr warm ums Herz. Sie fürchtete, dass das Licht des Mondes sie verraten würde. Denn sie spürte, wie ihr der Kopf zu glühen begann. Denn er, der gerne hier und da war, den sie so lange nicht gesehen hatte, der immer so vertraut wirkte, strahlte sie an. „Das gilt besonders Dir, meine Liebe. Du gibst mir die Hoffnung auf eine Zukunft, von der ich nie geträumt hätte.“

    Sie war froh, dass er etwas beim Wirt bestellt hatte. Es schien, als wenn dieser darauf gewartet hatte. Denn so konnte sie die kühle Limonade rasch vor ihr Gesicht halten, als Mralki sie ihr reichte. Sie roch den Duft der Melisse und so kam sie wieder zu sich. Aber auch nur zu erkennen, dass Quintus ein reichverziertes Stück, kunstvoll geschnitzt, zwischen seine Lippen steckte und wunderbar gefühlvoll mit seinen Händen bediente. Es war eine Flöte. Aus dieser strömte eine Melodie. So alt, so zart, so umschmeichelnd. Sie war gefangen. Unmöglich sich zu rühren. Sie sah nur in den Blickwinkeln ihrer Augen, dass Mralki ebenso an dem Türposten stand, wie angewurzelt. Ein stetiges Klopfen von Quintus rechtem Fuße verstärkte den Takt noch. Da wo sie immer an ihre Erlebnisse mit solchen umschmeichelnden Tönen denken konnte, ein Hinwegträumen in die Sänge der Mädchen in ihrer Heimat, in das Wiegelied ihrer Mutter, gesungen für ihren Bruder, all das konnte sie hier nicht. Es fasste um sich. Sie war nicht einmal in der Lage, die Limonade vor sich abzustellen.

    Ein Tonwechsel besserte es nicht. Auch ein Blick von ihm, der sie tief im Innersten so aufwühlen konnte, auch nicht. Denn er sang in einer Sprache, die sie nicht kannte. Gehört schon, aber sie verstand es nicht. Doch es gibt Lieder, die man nicht versteht, aber deren Melodie so etwas bewirken können. Aber der erneute Wechsel zwischen Flöte und Gesang ließen sie einen Blick über seine Schulter werfen. Sie sah einen seiner Karawanenführer. Eine große Axt diente mit ihrem breiten Stiel als Stütze. Dieser riesige Mann mit dem Hauch, der jedem Banditen gefallen hätte, schien ebenso gebannt von dem Wirren und Schwirren in der Luft. In den Tönen und ihren Schattierungen, in dem Auf und Ab zwischen Gesang, zum Schluss sehr leise und den Klängen der Musik waren sie alle gebannt.

    „Dein Herz überwindet jedes Hindernis. Folge ihm.“

    Diese, seine Worte lösten alles. Balaf schwang seine Axt über die Schulter, der Wirt drehte sich um und war in Begriff in die Taverne zu gehen. Und Gwess stellte das Glas nach einem kräftigen Schluck vor sich auf den Tisch. Sie wusste was kommen würde und ihr war es in diesem Moment egal. Sie erhob sich leicht. Soweit, dass sie Quintus erreichen würde. Doch sie sagte nichts, sondern gab ihn einen Kuss. Einen dieser Sorte, der ein Brennen auf der Wange verursachen würde. So ein Hauch von zärtlicher Berührung. Ein Lüftchen voller Wärme und Herz. Ein wenig störte sie, dass sie seine bärtigen Stoppeln an ihren Lippen spürte. Doch es blieb so, wie sie es hatte kommen sehen. Es war ein Sinnbild an Zuneigung. Aber auch diese alte Musik, in ihr noch herumwobend, hatte ihren Anteil. Als sie sich setzte und in ihrem Stuhl wieder ankam, wusste sie, dass sie sich soeben gebunden hatte. Doch ausgesprochen war es noch nicht. Das wollte sie auch nicht. Aber sie sagte mit einem Händeklatschen: »Was für eine wunderbare Melodie, was für schöne Töne …«

    Leise fügte sie mit ihren Blicken Quintus suchend noch an: »Ich war noch nie von so etwas gefesselt, wie gerade eben.«

    Dann schaute sie in die Runde, winkte zu Balaf, dass er kommen könnte und sagte: »Du, einer deiner Karawanenführer ist hier …«

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    [Bild: Luna_Ava_1.png] [Bild: Ascanio_Ava_1.png]

    Lange nachdem die Melodie verklungen war, hörte Luna sie noch. Wie ein Ohrwurm in ihrem Kopf oder ein leises Wispern im Wind, dass Lied war überall um sie herum. Sie merkte nicht einmal, dass sie die Melodie leise vor sich hin summte und von den anderen mit verwunderten oder gar amüsierten Blicken bedacht wurde.

    Ascanio betrachtete sie lange von der Seite und lächelte. Doch da er sie diesmal nicht stören wollte, wandte er sich Quintus zu. "Schönes Lied." sagte der Nord leise. Vor allem der letzte Satz vom Händler hallte immer wieder nach. „Dein Herz überwindet jedes Hindernis. Folge ihm.“ Wieder schaute er zu Luna, doch sie war völlig in Gedanken.

    Stattdessen sah er, wie sich Gwess leicht erhob und Quintus wortlos einen zärtlichen Kuss auf die Wange gab. Einen von der Sorte, der ein brennen hinter lassen würde. Ascanio grinste leicht, vor seinem inneren Auge sah er Quintus´Gesicht knallrot anlaufen.
    Dann sagte Gwess mit einem Händeklatschen. »Was für eine wundere Melodie, was für schöne Töne …«

    Luna schreckte auf und die Melodie, die sie eben noch vor sich hin gesummt hatte, war wie vom Winde verweht.
    Erschrocken schaute sie um sich. "Was für eine wundervolle Melodie." sagte sie leise an Quintus gewandt und lächelte verlegen. »Ich war noch nie von so etwas gefesselt, wie gerade eben.« fügte Gwess leise mit ihren Blicken Quintus suchend hinzu.
    "Das beste hast du aber verpasst." flüsterte er ihr ins Ohr und kam ihr dabei sehr nahe. Zu nahe. "Nein, hab ich nicht." erwiderte sie gleich und wich ein wenig zurück.
    Quintus und Gwess sahen sich an. Luna blickte in die Runde. "Du hast gewonnen. Was hab ich verpasst?" flüsterte sie Ascanio zu und lächelte entwaffnend. Ascanio grinste, behielt es aber für sich.

    Dann schaute Gwess in die Runde, winkte anschließend zu Balaf, dass er kommen könnte und sagte: »Du, einer deiner Karawanenführer ist hier …«
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    [Bild: quintus_avatar.jpg]

    Der Kuss hinterließ ein angenehm warmes Gefühl auf seiner Wange, und diese Wärme bahnte sich den Weg tief in sein Innerstes. Ihm wurde heiß, die Hitze stieg zurück in seinen Kopf und färbte sein Gesicht krebsrot. Verlegen aber überglücklich lächelte er Gwess an, und er fluchte darüber, dass er am Morgen keine Zeit gefunden hatte, sich anständig zu rasieren. Noch immer spürte er ihre weichen Lippen auf seiner Wange und konnte nicht anders, als ihre Hand in die seine zu nehmen. Ganz sachte beugte er sich vor, seine Barthaare strichen zuerst über ihren Handrücken, bevor seine Lippen einen Kuss auf ihren Handrücken hauchten. Ihm lagen viele Worte auf der Zunge, aber er schwieg stattdessen und blickte Gwess tief in die Augen.

    „Ich störe ja nur ungern.“ Balafs Worte unterbrachen den Zauberbann, und Quintus schreckte herum. Hinter ihm stand sein Freund, der unverschämt breit grinste. „Aber vielleicht solltet Ihr Euch langsam zu Bett begeben?“
    Der Händler seufzte und nickte verdrossen. „Du hast ja recht, Balaf. Wir brauchen einen klaren Kopf, wenn wir auf den Hügel gehen.“
    „Es gibt da einen eiskalten Gebirgsbach hinter der Taverne“, mehr sagte der blonde Nord nicht, und sein grollendes Lachen war bis in die Taverne zu hören, was Mralki herauslockte.
    „Wollt Ihr noch etwas bestellen?“
    Quintus schüttelte den Kopf. „Wir müssen den Abend beenden. Stell’ uns fürs Frühstück alles bereit.“
    Der Wirt wedelte hektisch mit den Händen. „Die Taverne wird offen sein. Ihr könnt jederzeit hinein.“ Er wieselte wieder hinein und rief zwei Bauern zur Ordnung, die gerade eine Schlägerei beginnen wollten.

    „Je später der Abend.“ Balaf stützte sich auf seine Zweihandaxt, deren Klingen mit Leder abgedeckt waren. „Erinnert mich an alte Zeiten.“
    Quintus stand widerwillig auf und streckte sich. „Jetzt bitte keine Anekdote aus Deiner Jugend“, stöhnte er theatralisch und klopfte dem Freund beherzt auf die Schulter, sodass dieser unfreiwillig einen Schritt vorwärtsmachte.
    „Ich vergesse immer, wie enorm Du an Kraft zugelegt hast in den letzten Jahren.“
    Der Händler grinste. „Kampftraining und lange Fußmärsche.“ Der wahre Grund blieb tief verborgen.
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  17. #297
    Deus Avatar von VRanger
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    »Rorikstatt« - Taverne Zur Frostfrucht • Gwess • mahnende Worte

    [Bild: VR_Gwess_A.png] „Ich störe ja nur ungern.“ Eindringlich sprach der Karawanenführer. Und Gwess sah, wie Quintus erschrecken konnte. Er war dahin der Zauber. Gewebt aus Musik, einem Kuss, der Stoppeln von seinem beginnenden Barte, die sie immer noch an den Lippen spürte, umwoben von seiner Inbesitznahme ihrer Hand oder einem Kuss, der darauf landete.

    Doch die Worte des riesigen Mannes mit der Anmutung eines Banditen schnitten ohne das Schwingen seiner großen Axt rasant durch die Luft. Zerrissen die Illusion, man könne hier unendlich sitzen. Aber bevor Gwess etwas sagen konnte, folgte von Balaf: „Aber vielleicht solltet Ihr Euch langsam zu Bett begeben?“

    Gwess schaute zu ihm auf und verstand sein Grinsen nicht. Aber vielleicht war das auch eine Sache unter den Männern. Sie trank ihre Limonade leer, schaute auf Luna und sagte zu ihr: »Kommst du?«.

    Sie drängelte sich ein wenig an Quintus vorbei und schritt zum Wirt. Gwess erklärte: »Wir sind morgen zur Morgenstunde wieder hier.« Dann reichte sie ihm ein kleines ledernes Säckchen, ein Klimpern von Münzen war zu hören und fügte dabei an: »Wir verrechnen morgen früh alles. Denn wir wollen jetzt ins Bett …« Halb im Gehen von der Terrasse drehte sie sich um. Als wenn ihr noch etwas eingefallen sei. So war es auch. Gwess sagte mit einem Augenblinzeln, welches nur Mralki sehen konnte: »Und das Frühstückspaket bitte für sechs Personen …«

    Dann war sie auch schon bei Balaf und zögerte nicht ihm die Hand zu reichen. In Gedanken wünschte sie sich, er würde schon nicht zu fest zu drücken. Aber seine Hand erwies sich als überraschend weich. Was sie mit dem Blick auf den Stiel der Axt schon arg wunderte. Sie kam ihm im Reden zuvor: »Ich bin Gwess. Freut mich Balaf, dass du morgen mit dort hochkommen wirst. Es wird sicherlich jede Hand gebraucht.« Dann löste sie den Händedruck mit dem riesigen Kerl. Dieser erklärte etwas von: „Das wäre doch selbstverständlich …“

    Gwess schaute schon wo Luna blieb. Aber sie sagte noch zu dem Karawanenführer: »Und danke für den Weckruf eben!«

    Dann war Luna da, die noch irgendetwas zu Ascanio gesagt hatte. Die Waldelfin hakte einfach Lunas Arm unter und schaute zu den Männern. »Wir finden den Weg zu den Händlern. Und Do'Aahin hat uns ein Nachtlager zugesagt.«

    Quintus warf sie einen Luftkuss mit der freien Hand zu und fügte noch an: »Dann bis morgen früh, hier an der Taverne.« Dann gingen die beiden Frauen in Richtung der Khajiit-Händler.
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  18. #298
    corridore netto  Avatar von eis engel
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    [Bild: Luna_Ava_1.png] [Bild: Ascanio_Ava_1.png]

    Auch Luna ließ es sich nicht nehmen und stellte sich freundlich, aber doch auchein wenig schüchtern bei dem Karawanenführer Balaf vor, ehe sie sich schließlich an Gwess wandte.
    Die Waldelfe hakte einfach Lunas Arm unter und blickte zu den Männern.
    »Wir finden den Weg zu den Händlern. Und Do'Aahin hat uns ein Nachtlager zugesagt.« Luna hingegen war über Gwess´s plötzliche Nähe etwas irritiert, immerhin kannten sie sich ja noch nicht so lange und für die junge Halbelfin war dieses Verhalten einfach fremd. War die Gute vom Alkohol vielleicht ein wenig angesäuselt....? schoss es der jungen Halbelfin amüsiert durch den Kopf, kicherte leise und ließ es zu.
    Gwess schien davon nichts mit zu bekommen. Sie war mehr auf Quintus fokussiert, dem sie einen liebevollen Luftkuss mit ihrer freien Hand zu warf und sich mit diesen Worten verabschiedete.
    »Dann bis morgen früh, hier an der Taverne.«
    Luna winkte nur und die beiden verließen die Taverne.

    Schweigend liefen die beiden Mädels nebeneinander her und auch wenn für manch einer jetzt der Zeitpunkt gekommen sein mochte, um über die Ereignisse der vergangenen Stunden nach zu grübeln, wollte Luna dies nicht. Sie wollte sich keine schlechte Gedanken machen und dann mitten in der Nacht schweiß gebadet von Alpträumen aus dem Schlaf gerissen werden. Nein! Sie freute sich viel mehr darüber, dass sie in Gwess, Quintus und vielleicht auch Ascanio neue Freunde gefunden hatte und das sie gemeinsam so einen wundervollen Abend verbracht hatten. Das war es, was für sie zählte. Sicher, ihre Missionen waren wichtig und Luna würde bis zum Ende dabei bleiben, dass hatte sie Gwess fest versprochen und das hielt sie auch ein. Doch Gwess, Quintus und Ascanio waren ihr wichtiger, als die Mission und daran hielt sie fest. Klammerte sich förmlich an diese Vorstellung.
    Eine Frage beschäftigte sie trotzallem. Eine Frage, die Gwess wahrscheinlich nicht einmal beantworten konnte. Dennoch stellte sie sie ihr.
    "Gwess...?" begann Luna leise und blickte die Waldelfin direkt an, die sich weiterhin bei Lunas Arm unter gehakt hatte und in ihren Gedanken schwelgte.
    Gwess sah sie an. "Was glaubst DU, was Ri`Saad auf dem Hügel zu finden erhofft?"
    Das Lagerfeuer vom Khajiitenlager war in Sicht...

    ***


    Ascanio blickte erst den Mädels lange hinterher und anschließendden beiden Herren, die ebenfalls schnell die Taverne verließen.
    Balaf und Ascanio kannte sich ohnehin bereits, daher war eine Vorstellung unnötig.
    Nun war er alleine und starrte nachdenklich in die Ferne.
    "Hey, du bist ja immer noch hier?!" stellte Mralki verwundert fest, stellte ein Metkrug vor Ascanio ab und setzte sich an den Tisch.
    Ascanio sah den Wirt nur kurz an. "Danke." brummte er nur und griff nach dem Krug.
    "Was ist los? Was hast du auf dem Hügel gesehen?" hakte der Wirt nach.
    "Weniger, als mir lieb ist und doch mehr, als ich erwartet habe." antwortete der Nord rätselhaft.
    Mralki hörte zu, wusste aber nicht wirklich etwas mit dieser Antwort an zu fangen.
    "Hast du irgendetwas über diese Kleine heraus finden können? Wie hieß die Hochelfe noch gleich.... Nirya!" hakte Mralki weiter nach.
    "Ich habe nur einen blutdurchtränkten Stoffetzen von ihrer Rüstung gefunden." antwortete er sichtlich besorgt.
    "Tut mir leid, mein Freund. Mir ist schon von anderen Reisenden erzählt worden, dass da oben ein Überfall..." Ascanio fiel dem Wirt ins Wort.
    "Das war kein normaler Überfall, Mralki! Aber so lange ich nichts näheres weiß, möchte ich dich auch nicht beunruhigen. Also, lassen wir es bitte erstmal dabei." bat Ascanio schließlich und der Wirt nickte.
    "Du solltest dich dennoch ausruhen. Also, ab in die Federn..." machte Mralki klar und grinste.
    "Du hast recht." Die beiden leerten ihre Krüge.
    Während Mralki sich noch um die verbliebenen Gäste kümmerte, verzog sich Ascanio in seinem Zimmer und legte sich schlafen...


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  19. #299
    Lied im Schilf  Avatar von Dawnbreaker
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    [Bild: quintus_avatar.jpg]

    Quintus fing den Luftkuss mit der rechten Hand auf und tat so, als würde er die Kostbarkeit in der Brusttasche über seinem Herzen verwahren. Er blickte den beiden Frauen nach, bis sie ganz in die Dunkelheit eingetaucht waren. Gwess schien ein wenig überschwänglich zu sein, fast ausgelassen und das gefiel ihm ausnehmend gut. Er wünschte sich, ihr öfter solche Momente der Leichtigkeit schenken zu können.
    Von Ascanio verabschiedeten sich Balaf und er mit einem kurzen Kopfnicken, dann gingen sie zum Lagerfeuer der Karawane.

    „Ist nicht der Alkohol, der Dir zu Kopf gestiegen ist, hm?“ Eine Hand, groß wie die Pranke eines Bären, legte sich auf Quintus Schulter. Dieser antwortete mit einem Seufzer.
    „Oh, oh. Was Ernstes also,“ brummte Balaf und strich sich mit der freien Hand nachdenklich durch den blonden Rauschebart. „Wir werden auf die Kleine besonders gut aufpassen, Naledi und ich.“ Zur Bestätigung seiner Worte schubste er das an einem Stamm lehnende Schwert seiner Freundin sachte mit der Fußspitze an.
    „Es haben schon Leute wegen weniger ihre Zehen verloren, mein Bester,“ knurrte die Rotwardonin zwischen den Zähnen hervor, verengte die Augen und langte nach ihrer Waffe. Auf ihrem Schoß war diese besser aufgehoben. Weitaus freundlicher wurde ihr Gesicht, als sie sich Quintus zuwandte. „Natürlich passen wir auf Gwess auf.“
    Balaf trat argwöhnisch einen Schritt zurück. „Nicht, dass Du jetzt Deine Muttergefühle entdeckst?“
    Sie warf einen Klumpen Dreck nach ihm. „Arschloch!“
    Ein grollendes Lachen antwortete ihr. „Das ist mein Mädchen!“ Trotzdem baute der riesige Nord sein Nachtlager lieber in einiger Entfernung auf. Wobei sich diese Bezeichnung eher luxuriös anhört, tatsächlich aber schliefen alle auf dem Boden, durch Felle vor Kälte geschützt.

    Quintus blickte zögerlich zwischen dem Ort, an dem sich das Lager der Khajiit befand und dem Lagerfeuer hin und her.
    „Verzieh’ Dich endlich, bevor Du hier Wurzeln schlägst.“ Naledi zog sich die Decke über den Kopf. So konnte man ein Gespräch auch beenden. „Und gute Nacht,“ murmelte es undeutlich.
    Er sog die Luft tief ein. Die Nacht war klar und kalt. Man hatte seinen Schlafplatz schon vorbereitet, aber Quintus langte nach der Decke und flüsterte: „Wünsche ich Euch auch.“
    Er ging an der Taverne vorbei und vermutete, dass Ascanio in sein Zimmer gegangen sei. Wie das ein Werwolf mit seinen geschärften Sinnen allerdings ertragen konnte, war ihm ein Rätsel. Quintus umschlich das Lager der Khajiit. Er wusste, dass ihn selbst die wachsamste Katze nicht wahrnehmen konnte, zumal er weit genug wegblieb. Er fand einen geschützten Platz zum Schlafen, von dem aus er das Lager gut beobachten konnte, ohne bemerkt zu werden. Sollte sich in der Nacht etwas ereignen, so würde er es hören. Hoffte er ...
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  20. #300
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    »Rorikstatt« - Händlerlager der Khajiit • Gwess • im Wind gibt es viele Ohren

    [Bild: VR_Gwess_A.png] Die Waldelfin hatte einfach Lunas Arm untergehakt und ohne auf deren Wirkung zu achten zu den Männern gesagt: »Wir finden den Weg zu den Händlern. Und Do'Aahin hat uns ein Nachtlager zugesagt.« Luna folgte ihr in dieser doch für Waldelfen engen, eigentlich sehr engen Verbindung. Aber ein leises Kichern begleitete den Weg. Dieses kaum wahrnehmbare belustigte Gekicher wieder machte Gwess unsicher. »Was ist denn daran so zum Amüsieren?«, bohrte es in ihrem Kopf. »Oh Quintus …«, also folgte noch ein Handkuss mit der freien Hand und ein paar nette Worte. Doch dann war es wirklich Zeit in das Lager der Händler zu gehen. Sie hatten fast das Lager erreicht. Sie konnte Shagh ausmachen, der schon auf seinen Beinen stehen konnte. Aber er musste sich noch an dem Karren oder anderen Gegenständen festhalten, als er zu seinem Zelt ging. Aber er war allein unterwegs. Gwess freute sich, dass die Verletzung, die er sich am westlichen Wachturm, wohl im Abklingen war.

    Doch anstatt weiter zu gehen zu können, fragte Luna: „Gwess …?“ Die Angesprochene zuckte etwas zusammen. Denn ihr wurde bewusst wie weit sie schon im Land des Dämmern gewesen war. Soweit, dass sie erst jetzt bemerkte, dass die beiden Frauen Arm in Arm fast in das Lager der Händler spaziert waren. Gwess belies es so. Denn warum sollte sie jetzt das beenden, was den ganzen Weg sie beide begleitet hatte. Also blieb ihr nichts anderes, als Luna erwartungsvoll anzuschauen. Sie war gespannt, was jetzt folgen würde.

    „Was glaubst DU, was Ri`Saad auf dem Hügel zu finden erhofft?“ Ihr erster Gedanke war: »Was für eine Frage?« Denn eigentlich wollte sie schlafen. Doch vielleicht steckte mehr dahinter, als nur eine Frage nach dem »Warum?«, nach dem »Wozu?«. Sie antwortet deshalb: »Luna, du fragst so voller Sorge. Lasse uns zu unserem Lager gehen und dort reden …«

    Und ohne auf eine Antwort zu warten, immer noch Arm in Arm nahm sie ihre Begleiterin einfach mit. Nach wenigen Schritten, Do'Aahin kam schon auf die beiden zu, stoppte die Waldelfe noch einmal und fügte an: »Schau wir werden erwartet und auch die Khajiit müssen mal zur Ruhe kommen …«

    Es blieb für die beiden keine Zeit mehr, denn die großgewachsene Khajiit, die Einzige, die hier mit einer schweren Rüstung herumlief, brachte sie zu ihrem Nachtlager. Es war keins, welches von Gwess neu eingefordert werden musste. Es war eins aus einer alten Sache. Nun war es erneuert worden. Gwess konnte jederzeit darauf bauen eine lederne Plane, ein Bund Stroh und eine Decke zu bekommen. Denn die Waldelfe hatte die derzeit einzige für einen Begleitschutz der Karawane einmal geholfen. Es gab einen Überfall, wo zufällig sie und Quintus zum Lager der Khajiit kamen. Do'Aahin war die letzte von den Wehrhaften, die verletzt überlebt hatte. Gwess und Quintus hatten damals ihre Wachzeit übernommen. Das hatte die Khajiit ihr nie vergessen. Und so war es selbstverständlich, als Gwess gestern auch für Luna nachfragte, dass Do'Aahin ohne ein Murren sagte: »Wenn es es wünscht …«

    Gwess hatte einen sehr langen Tag hinter sich. Nur eine Mütze Schlaf zwischen durch, mit einem merkwürdigen Traum. Eigentlich etwas um sich sofort die Decke bis an die Kinnspitze zu ziehen, um dann rasch zu schlafen. Doch da war die Frage von Luna: Die wenigen Schritte hatten keine Klarheit für eine gute Antwort gebracht. Aber Luna war ihr wichtig, so blieb sie im Sitzen und sagte mit leiser Stimme: »Was er dort oben sucht weiß ich nicht. Ich war dabei als …« Gwess musste schlucken. Denn sie dachte an das Zelt von Ri'Saad vor Weißlauf, an seine Augen, sein Gesicht, seine kurz hervortretenden Krallen, als der Bote es ihm zu flüsterte. Doch dann war sie wieder bei sich, aber die Stimme klang ergriffen: »… als der Bote die schreckliche Nachricht brachte.« Sie hatte sich gefangen und konnte nun flüssiger erzählen: »Der Bote kam hier aus dem Ort. Er schien nicht gewusst zu haben, dass sie dort oben an der Schlangenfintenschanze waren. Auch nicht, dass sie schon gestorben waren.«

    Sie machte erneut eine Pause, um sich zu sammeln. Sie suchte etwas zu trinken und als Luna ihr einen Schlauch mit Wasser gab, sagte sie »Danke« und erzählte weiter: »Deshalb war ich dort oben, heut so entsetzt, dass der Khajiit seit ein paar Tagen so liegen gelassen wurde. Es wird ihn auch überrascht haben.« Gwess hatte absichtlich keinen Namen genannt, dachte sich Luna wird es schon wissen wen sie meint, denn im Wind gibt es viele Ohren, sprach dann aber weiter: »Luna, ich hätte mir nicht vorstellen können, dass ein Mützenband so eine Bedeutung haben kann. Vielleicht hatten sie einen Vertrag dabei. Für mich geht es morgen … « Gwess schaute zu den zwei Monden und den Sternen hoch am Himmel und schmunzelte: »… ja, ich kann noch morgen sagen …«, dann ruckte sie ein wenig auf der ledernen Plane herum. Fand den Stein und saß jetzt besser. Sie erklärte: »Luna, ich bin froh, dass du mitkommst. Aber es geht morgen …« sie musste erneut schmunzeln »… eher darum, was ich erhoffe zu finden? Freundschaft würde mich freuen, sie ist selten. Und dass wir alle gut durchkommen und das Rätsel lösen, das wäre gut«. Gwess sagte nicht weiter und schaute zu Luna. Sie war sich nicht sicher, ob die Frage beantwortet war. Dabei reichte sie ihrer Nachbarin den Trinkschlauch zurück ...

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    VRanger ist offline Geändert von VRanger (12.05.2022 um 10:04 Uhr)
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