Seite 16 von 17 « Erste ... 59121314151617 Letzte »
Ergebnis 301 bis 320 von 330
  1. #301
    corridore netto  Avatar von eis engel
    Registriert seit
    Jun 2009
    Ort
    Città notturna (Night City)
    Beiträge
    7.073
    ~ Vorheriges Post: Ab in die Federn... ~~ Vorherige Posts von: Quintus und Gwess ~


    [Bild: Luna_Ava_1.png] [Bild: Ascanio_Ava_1.png]


    Arm in Arm erreichten die beiden Frauen das Khajiitenlager, wo sie bereits von einer groß gewachsenen Katze in schwerer Rüstung erwartet wurden. Luna erinnerte sich, dass sie ihr als Do'Aahin vorgestellt worden war.
    Die Khajiit führte sie direkt zu ihrem Nachtlager, wo für beide Frauen jeweils eine eigene lederne Plane, Bund Stroh und eine Decke vorbereitet worden war.
    Sehr gemütlich. dachte sich Luna entzückt, als sie ihr Schlafplatz in Augenschein nahm und Do'Aahin ein leises und sehr freundliches "Vielen Dank." hinterher schickte.

    Gwess sah sehr müde aus und obwohl Luna eigentlich das Gefühl hatte, dass sich die Waldelfe am liebsten die Decke über den Kopf ziehen und schlafen wollte, blieb sie auf irem Schlafplatz sitzen.
    Luna kuschelte sich in die warme Decke und wartete, immerhin wollte ihr Gwess ja noch eine Antwort auf ihre Frage geben.
    »Was er dort oben sucht weiß ich nicht. Ich war dabei als …« Gwess schluckte, was Luna mit ihren wölfischen Sinnen und bei der Stille nur all zu gut hörte. Die Halbelfin blickte aufmerksam zu Gwess, die für einen Moment in Gedanken versunken war, ehe sie mit ergriffener Stimme weitersprach.
    »… als der Bote die schreckliche Nachricht brachte.« Gwess hatte sich wieder gefangen und erzählte flüssig weiter.
    »Der Bote kam hier aus dem Ort. Er schien nicht gewusst zu haben, dass sie dort oben an der Schlangenfintenschanze waren. Auch nicht, dass sie schon gestorben waren.«
    Gwess machte erneut eine Pause und suchte etwas. Instinktiv griff Luna nach ihrer Tasche und holte einen Wasserschlauch heraus.
    "Wasser?" fragte die Halbelfin flüsternd und reichte ihr den Schlauch rüber. Gwess nahm dankend an und trank einen Schluck.
    »Deshalb war ich dort oben, heut so entsetzt, dass der Khajiit seit ein paar Tagen so liegen gelassen wurde. Es wird ihn auch überrascht haben.« erzählte sie weiter.
    »Luna, ich hätte mir nicht vorstellen können, dass ein Mützenband so eine Bedeutung haben kann. Vielleicht hatten sie einen Vertrag dabei. Für mich geht es morgen … « Gwess blickte gen Himmel zu den beiden Monden und den Sternen und schmunzelte. Luna folgte ihrem Blick.
    »… ja, ich kann noch morgen sagen …«, die Waldelfe rückte ein wenig auf der Plane herum und fuhr fort.
    »Luna, ich bin froh, dass du mitkommst. Aber es geht morgen …« wieder huschte ein Schmunzeln über ihr Gesicht, wovon Luna sich sogar anstecken ließ.
    »… eher darum, was ich erhoffe zu finden? Freundschaft würde mich freuen, sie ist selten. Und dass wir alle gut durchkommen und das Rätsel lösen, das wäre gut« Gwess schaute nun zu Luna und reichte ihr den Trinkschlauch rüber. Luna legte den Schlauch neben ihr Lager und sah dann wieder zu Gwess. Ihre Frage war zwar nicht vollständig beantwortet, aber vielleicht hätte sie diese auch Ri`Saad mit nachdruck stellen sollen. Aber woher soltel Gwess das auch wissen und da sie Morgen ja nochmal da hoch gingen, würde sie vielleicht sogar ihre Frage selbst beantorten können.
    Viel interessanter fand Luna, was Gwess sich erhoffte...
    "Freundschaft?" hakte die Halbelfe flüsternd nach und wurschtelte sich umständlich in ihre Decke. Die Nacht war furchtbar kalt und Luna hatte sich die Decke so eng um ihren Körper geschlungen, dass sie sich kaum noch rühren konnte und aus der sitzenden Position drohte um zu kippen. Als sie nach kurzem herum gehampel wieder Halt gefunden hatte, blickte sie leise kichernd zu Gwess rüber.
    "Freundschaft hast du gefunden. Ich wäre nicht mehr hier, wenn es mir nur um dieses blöde Amulett ginge. Jetzt müssen wir nur das Rätsel lösen und gemeinsam gut durchkommen." flüsterte sie mit aufmunterndem Tonfall.
    Luna beobachtete Gwess genau, die langsam wirklich mühe hatte ihre Augen auf zu halten.
    "Wir sollten ein wenig schlafen." sagte Luna schließlich und die beiden kuschelten in ihre Decken. "Gute Nacht, Gwess." flüsterte Luna leise und wollte gerade ihre Augen schließen, als sie im Unterholz ein Geräusch ausmachte. Weit genug, damit die Khajiiten nicht aufmerksam wurden, aber für Luna`s wölfisches Gehör nah genug.
    Wachsam ließ sie ihren Blick durch die Umgebung streifen. Zwar konnte sie aus ihrer Position nichts sehen, aber für einen Bruchteil von Sekunden vernahm sie einen vertrauten Geruch, ehe dieser wieder verschwand.
    Quintus passt auf sie auf. Luna schmunzelte und mit diesem Gedanken schlief sie ein...

    ~~~


    Ascanio fand keine Ruhe, wälzte sich von einer Seite auf die andere, bis er schließlich aufgab und sich aus dem Bett wühlte.
    Er betrat den Schankraum, wo Mralki gerade die letzten, ziemlich besoffenen Gäste aufforderte nach hause zu gehen. Mit den Worten "Bis Morgen Abend" verließen diese dann auch lautstark die Taverne. Ein leises Knurren kam Ascanio über die Kehle und hielt mit schmerzverzerrtem Gesicht sein Kopf fest. Das war eindeutig zu laut für ihn. In der Ecke lag noch ein schnarchender Kaiserlicher und Mralki winkte ab.
    "Kümmer dich nicht um den." sagte der Wirt, als er Ascanio bemerkte und auf ihn zu ging.
    "Magst noch was trinken?" wollte Mralki wissen und deutete zum Tresen.
    Der Nord nickte und setzte sich auf einen der Holzhocker.
    "Die Ereignisse bei der Schlangenfinsterschanze lassen dich wohl nicht los, hm?" hakte der Wirt nach, während er das Met richtete und schließlich vor Ascanio hinstellte.
    "Irgendwas grauenvolles ist da oben vorgefallen und ich kann dir beim besten Willen nicht sagen, was. Ich hoffe, dass wir Morgen Antworten finden." antwortete der Nord besorgt und nahm einen Schluck Met.
    "Ganz egal was...." Die Unterhaltung wurde von dem Kaiserlichen unterbrochen, der gerade aufwachte und lautstark was zu Trinken einforderte.
    "Geh nach hause." forderte Mralki den Gast auf.
    "Du gibst mir nochmal was zu trinken. Sofort!" rief der Gast drohend und schlug den leeren Metkrug laut krachend auf den Tresen.
    Ohne ein Wort zu sagen, packte Ascanio mit seiner rechten die linke Hand des Störenfrieds und drückte einmal kräftig zu.
    Die Knöchel brachen knackend und der Kaiserliche jaulte schmerzvoll auf, wobei er den Krug fallen ließ.
    "Du hast genug für heute." sagte Ascanio mit drohendem Unterton und sah den Mann nicht einmal an. Er ließ den wimmernden Kaiserlichen los. "Du hast meine Finger gebrochen." jammerte er und warf Ascanio giftige Blicke von der Seite zu.
    "Und wenn du nicht willst, dass ich dir sämtliche Knochen breche, schlage ich vor, dass du jetzt nach hause gehst." drohte der Nord und drehte seinen Kopf. Er blickte dem Kaiserlichen mahnend ins Gesicht, nein... er fixierte ihn, wie ein Raubtier seine Beute.
    Der Kaiserliche blickte entsetzt drein. "Das wirst du noch bereuen." schimpfte er und machte sich schleunigst aus dem Staub.
    "Das er es immer noch nicht kapiert hat, dass er gegen dich keine Chance hat." sagte Mralki Kopf schüttelnd und die beiden fingen an zu lachen.
    "Okay, nochmal zurück.... egal, was dich da oben erwartet, ich bin mir ziemlich sicher, dass ihr das Rätsel lösen werdet und sorge dafür, dass alle wieder Heil zurück kommen. Es sind nicht nur zahlende Stammkunden, sondern auch Freunde." Mralki blickte Ascanio eindringlich in die Augen.
    Der dunkelhaarige Nord nickte nur. Worte waren auch nicht nötig.
    "Das gleiche gilt übrigens für dich." sagte der Wirt besorgt.
    "Ruhe dich aus! Ich passe auf die Taverne auf." bot Ascanio an.
    "Du weißt ja, wo alles ist. Bedien dich ruhig." sagte Mralki und ging Richtung sein Zimmer. An der Tür blieb er stehen und wandte sich nochmal an Ascanio.
    "Danke, mein Freund. Aber versuch dich auch etwas aus zu ruhen. Du wirst die Kraft brauchen."
    eis engel ist offline
  2. #302
    Lied im Schilf  Avatar von Dawnbreaker
    Registriert seit
    Feb 2012
    Ort
    Wiesbaden
    Beiträge
    13.328
    Vorherige Posts: Quintus | Gwess | Luna

    [Bild: quintus_avatar.jpg]

    Quintus versank ganz in der dunklen Welt der Nacht. Er liebte die Gerüche, das fahle Mondlicht, das seinen Augen guttat, und die aufkommende feuchte Luft, welche den Staub des Tages vertrieb. Diese Zeit gehörte ganz alleine den Tieren, die wach wurden und, dem Menschen verborgen, unzähliger Lieder sangen.
    Oft zog es ihn in den Wald, wo er bis zum Anbruch des Tages auf einen Baum kletterte und über sein Leben nachdachte. Am Tag hatte er sich stets einsam gefühlt, aber in der Nacht war er umgeben von Seinesgleichen. Gwess änderte diese Sicht, sie änderte alles.

    Er war nun nahe genug ans Khajiitlager herangeschlichen, um zum einen alles, was dort geschah, zeitig mitzubekommen, zum anderen aber immer noch vor den Katzenartigen verborgen zu bleiben. Ob Luna ihn witterte, wusste er nicht. Er konnte noch nicht einschätzen, wie weit ihr Wolfsblut sich manifestiert in ihr hatte.
    Quintus zuckte zusammen, als die Tür der Taverne aufflog und ein Mann laut zeternd in die Nacht taumelte. Er schüttelte den Kopf und vermutete, dass Mralki einen allzu trinkfesten Gast hinausbefördert hatte. Trotzdem verharrte er in der Hocke, weil der Unruhestifter geradewegs auf das Lager der Karawanen zulief.

    ***

    „Das Schwein hat mir die Finger gebrochen!“, wimmerte der Kaiserliche und hielt seine verletzte Hand in die Höhe.
    Er rüttelte an der Bettstatt vor ihm, aber mehr als Decken befanden sich dort nicht. Dafür spürte er etwas Kaltes an seiner Kehle und jemand zischte von hinten in sein Ohr: „Sag’ mir schnell, was Du willst, oder Deine Finger werden Dein geringstes Problem sein.“
    Der Kaiserliche schluckte schwer, wobei sein Adamsapfel unangenehm über die Dolchklinge hüpfte. „Ich … ich … Der große Nord hat mich verletzt.“ Er hielt den Atem an, selbst als er spürte, dass sich der Dolche entfernte.
    „Verdammter Idiot!“ Naledi trat in den Lichtschein des Feuers und steckte sich den Dolch wieder in ihren Stiefel.
    Hinter dem Kaiserlichen ertönte ein tiefes Brummen. Er drehte sich um und prallte gegen Balafs breite Brust. Aber das Eindrucksvollste an diesem Riesen waren nicht seine schiere Kraft und Größe, sondern die gewaltige Zweihandaxt, auf die er sich so lässig stützte, als würde es sich um einen Spazierstock handeln. „Und jetzt heulst Du besoffener Skeever uns die Ohren voll? Wahrscheinlich hat der Nord seine Gründe.“ Er geriet in Bewegung und schulterte seine Axt, nicht ohne dem Fremden damit bedrohlich nahe zu kommen. „Verpiss Dich.“
    Das ließ sich der späte Ruhestörer nicht zweimal sagen. Er nahm die Beine in die Hand und verschwand im Dunkeln.
    „Kann man nicht mal am Arsch der Welt in Ruhe schlafen?“ Naledi setzte sich auf das Fell und richtete ihr durchwühltes Lager wieder.
    Auch Balaf legte sich wieder ans Feuer. „Wenn das der Arsch ist, dann möchte ich nicht die Vorderseite sehen.“ Ein gedämpftes Kichern antwortete ihm.

    ***

    Quintus zog sich weiter ins Dickicht zurück, entledigte sich seiner Kleidung und verwandelte sich in einem Wolf. Wozu doch ein Fell gut war. Warum in der Kälte bibbern, wenn man es so richtig warm haben konnte? Er drehte sich ein paar Mal um die eigene Achse und legte sich, genüsslich schmatzend, auf ein Moosbett. Seine gespitzten Ohren blieben hingegen in Bewegung, um jedes Geräusch wahrnehmen zu können.
    Dawnbreaker ist offline
  3. #303
    Deus Avatar von VRanger
    Registriert seit
    Dec 2010
    Ort
    Alte Militärbasis
    Beiträge
    25.795
    vorheriger Post: im Wind gibt es viele Ohren ~ vorheriger Post von: Quintus und Luna & Ascanio

    [Bild: VR_PRG_Rorik_K01.png]
    »Rorikstatt« • Tag der Suche und Entscheidungen

    ~ • ~

    »Rorikstatt« - Händlerlager der Khajiit • Gwess • ‚hannad‘

    [Bild: VR_Gwess_A.png] Die Waldelfin hatte sich nach ihren morgendlichen Ziele befragt »Freundschaft« gewünscht. Überraschenderweise antwortete Luna sehr offen, in einem aufmunternden Tonfall: „Freundschaft hast du gefunden. Ich wäre nicht mehr hier, wenn es mir nur um dieses blöde Amulett ginge. Jetzt müssen wir nur das Rätsel lösen und gemeinsam gut durchkommen.“

    Gwess kam nicht dazu etwas zu sagen. Besser ihr fehlte einfach die Spontanität. Die achtete sie so bei den anderen. Wie zum Beispiel Quintus, der mitten in einer für sie natürlich sehr wichtigen Sache von den hiesigen wirtschaftlichen Erfolgen beim Verkauf des Kuhdungs reden konnte. Oder der in einer brenzlichen Situation einfach mal ein Liedchen anstimmte. Und bevor jetzt Gwess in irgendeiner Form etwas unternehmen konnte, fügte ihre Nachbarin noch hinzu: „Wir sollten ein wenig schlafen.“

    Das kam zur rechten Zeit. Denn die Waldelfin war bis auf die Mütze voll Schlaf am Nachmittag seit vielen Stunden auf den Beinen. Zu viel. Denn ihre Augenlider klappen herunter. Sie merkte es nicht einmal. Wenn es nur wenige Minuten hier im Lager der Khajiit so fortgegangen wäre, sie wäre einfach zur Seite gesackt und eingeschlafen. Aber da war dieses Wort Freundschaft. Worüber sie sich in ihrem Innersten so freute. Aber es reichte nicht, um ihren Gesamtzustand noch einmal umzukrempeln. Zu viel an Energie hatten die Stunden auf der Suche für Ri`Saad, dieses schreckliche Ereignis da oben und die vielen offenen Fragen im Gespräch mit dem Anführer der Händler aufgezehrt. Zudem hatte sie, angesteckt durch das gemütliche Sitzen an der Terrasse der Taverne, viel zu viel gegessen. Zumindest für ihre Verhältnisse.

    Sie schaute zu den Monden und dann zu Luna. Diese hatte sich wie eine Raupe in eine Decke geschlungen. So sagte Gwess im Liegen und eine Decke bis ans Kinn gezogen: »hannad«. Dann war sie auf der Stelle eingeschlafen.

    Der noch junge Morgen begrüßte sie mit dem Zwitschern eines frühen Vogels. Aber ihr war auch so, als wenn ihr jemand an ihr Ohr gehaucht hatte. Sie schaute sich noch voller Schlaf um sich herum und sah Do'Aahin in einer gewissen Entfernung sie an schmunzelnd. Gwess sagte nichts. Auch Luna war ebenso erwacht. Nach einem »Guten Morgen«, welches ihre Nachbarin erwiderte, gingen beide zu einer Wasserstelle, um sich zu erfrischen. Mit den ersten Händen voller kaltem Geplätscher schoss ihr eine Frage durch den Kopf: »Hatte sie sich gestern Abend auf elbisch bedankt?« Aber das wollte sie jetzt nicht erkunden und so blieb es bei dem Zurechtmachen für den ereignisreichen Tag.

    Dann sagte sie zu Luna: »Komm, lasse uns den Leiterwagen holen und nach den Männern schauen.«

    Aber dieser Plan ließ sich nicht umsetzen. Denn Ascanio kam mit einem Lächeln im Gesicht mit dem hölzernen Vehikel an der Taverne vorbei. Und es schaute so aus, dass die am Vortag erbetene Verpflegung schon auf der hölzernen Fläche des Karrens bereitlag. Aber sicher war sich Gwess nicht.

    Nachschauen konnte sie auch nicht. Denn es kam auch Quintus mit seinem Anhang auf die Taverne zur Frostfrucht zugelaufen. Sie hörte nur irgendetwas in der Art: „Da sind wir ja schon alle zusammen …“ Gwess mahlte sich noch aus, wie er wohl sie und Luna hatte wecken wollen. Doch dazu war es jetzt nicht gekommen. Das Gekrähe eines Hahnes machte den Morgen perfekt. Und sie war gespannt, was die anderen so wohl zu dem morgendlichen Beginn beizusteuern hatten.

    nächster Post: beherztes Handeln
    VRanger ist offline Geändert von VRanger (12.05.2022 um 11:03 Uhr) Grund: verlinkt
  4. #304
    corridore netto  Avatar von eis engel
    Registriert seit
    Jun 2009
    Ort
    Città notturna (Night City)
    Beiträge
    7.073
    ~ Vorheriges Post: Schlafenzeit ~~ Vorherige Posts von: Quintus und Gwess ~


    [Bild: Luna_Ava_1.png] [Bild: Ascanio_Ava_1.png]

    Ascanio war die ganze Nacht wach geblieben. Er konnte nicht schlafen, auch wenn er es zwischendurch versucht hatte. Und der Grund? Er war sich dessen nicht ganz sicher. War es vielleicht Nirya und deren schreckliches Schicksal, welches ihm keine Ruhe ließ? Oder Luna, die ihm einfach nicht mehr aus dem Kopf ging? Oder vielleicht auch nur ein völlig egoistischer Grund? Nämlich der, dass er sich lange nicht mehr in einen Wolf verwandelt hatte und dies so dringend brauchte. Er war kein blutrünstiges Monster, er sah nicht mal aus, wie einer dieser Gefährten- Werwölfe oder die, die hier in der Umgebung ihr Unwesen trieben. Er war ein echter Wolf, ein geborener. Es war seine Natur und er brauchte es....

    Draußen wurde es bereits wieder hell, als aus seinem Zimmer kam.
    "Morgen." grüßte der Wirt noch schlaftrunken und besah sich den Nord, der immer noch genauso am Tresen saß, wie Mralki ihn in der Nacht verlassen hatte.
    "Du hast dich wirklich sehr viel bewegt, hm?" witzelte der Wirt.
    "Dir auch einen guten Morgen." konterte der Nord grinsend und richtete sich auf. Er streckte sich, wobei jeder einzelne Knochen in seinem Körper ein leises Knacken von sich gab.
    "Sind wir heute also knackfrisch?" witzelte Mralki weiter und suchte sein Heil in der Flucht.
    Was ist denn mit dem los? Ascanio schüttelte grinsend den Kopf und folgte ihm dann in die Küche.
    Mralki wirbelte hektisch durch die Küche und hielt nur kurz inne, als er Ascanio in der Tür stehen sah.
    "Wenn du gerade da bist, kannst mir ja schnell beim Verpflegung richten helfen."
    "Klar." gab Ascanio knapp zurück und packte mit an.
    "War noch etwas in der Nacht?" erkundigte sich der Wirt.
    "Nein, alles ruhig." antwortete der Nord.
    "Und dieser Kaiserliche?" hakte Mralki neugierig nach.
    Ascanio lachte. "Der wäre beinahe noch von Naledi und Balaf durch die Mangel genommen worden."
    Mralki lachte lautstark los.
    Nachdem sich die beiden wieder beruhigt hatten, richteten sie alles und waren dann auch recht flott fertig.
    "Kannst schon mal den Wagen holen." meinte Mralki dann und Ascanio nickte...

    "Guten Morgen." erwiderte Luna mit einem fröhlichen Lächeln, zu Gwess rüber blickend.
    Umständlich kämpfte sie sich aus der kuschlig warmen Decke, nur um fest zu stellen, dass es immer noch recht frisch war und sie am liebsten wieder unter die Decke gekrabbelt wäre.
    Doch die Waldelfe schien es eilig zu haben und so folgte ihr Luna zu einer Wasserstelle. Das kühle Nass auf ihrer Haut holte auch die Rest Müdigkeit aus Luna´s Körper, so das sie sich richtig fit fühlte.

    »Komm, lasse uns den Leiterwagen holen und nach den Männern schauen.« sagte Gwess dann.
    Was hatte sie die ganze Zeit mit den Männern? Oder ging es ihr nur um Quintus? schoss es der jungen Halbelfin durch den Kopf und schmunzelte.
    Dem aufmerksamen Auge von Gwess entging Luna´s Schmunzeln natürlich nicht und bedachte diese mit einem irritierten Blick.
    Luna ging darauf aber nicht ein.
    "Na los, lass uns gehen." erwiderte sie daher nur lächelnd und hakte sich jetzt bei Gwess ein.

    Bald darauf hatten sie die Taverne erreicht, wo ihnen ein lächelnder Ascanio mit Leiterwagen entgegen kam.
    "Schönen guten Morgen, ihr beiden. Wünsche wohl geruht zu haben." grüßte Ascanio charmant lächelnd.
    "Da bist du ja endlich." lachte Mralki, der mit der Verpflegung bereits auf der Terrasse stand.
    "Guten Morgen, die Damen." grüßte er an Gwess und Luna gewandt.
    „Da sind wir ja schon alle zusammen …“ hörten sie Quintus, der mit Anhang auf die Taverne zu kam.

    "ich weiß ja nicht, ob ihr gleich aufbrechen wollt. Aber ich könnte euch in windes Eile ein Frühstück zaubern. Wie siehts aus?"
    eis engel ist offline
  5. #305
    Lied im Schilf  Avatar von Dawnbreaker
    Registriert seit
    Feb 2012
    Ort
    Wiesbaden
    Beiträge
    13.328
    Vorherige Posts: Quintus | Gwess | Luna

    [Bild: quintus_avatar.jpg]

    Quintus hatte gut geschlafen, er strotzte geradezu vor Energie, und das ließ ihn übermütig werden. Während seine beiden Gefährten, Naledi und Balaf, bei Ascanio stehenblieben, machte er einige schnelle Schritte voran bis er vor Gwess stand. Er raunte so leise wie möglich: „Guten Morgen, mein Herz. Gut geschlafen?“ Er grinste gut gelaunt, allerdings hörte er hinter sich ein nur allzu bekanntes Räuspern. Er drehte sich um und schaute die Gruppe an. „Da sind wir ja schon alle zusammen …“
    Mralki unterbrach ihn mit der Frage, ob sie in der Taverne frühstücken wollten, und für einen Moment wäre Quintus fast hineingegangen, um das Angebot anzunehmen.
    Es konnte nicht schaden, etwas zu essen, Balaf jedoch machte ihm einen Strich durch die Rechnung. Der Hüne öffnete eine der Taschen auf dem Leiterwagen, fischte ein paar belegte Brote heraus und verteilte diese. „Je schneller wir oben sind, desto eher finden wir heraus, was geschah. Wir können im Gehen essen.“

    Ri’Saad und seine Gruppe stießen zu ihnen und dieser nickte eifrig. Die alte Katze wirkte unruhig und er rechnete nicht damit, dass Balaf den Khajiit ebenfalls vom Proviant anbot. Dankend nahm er das Wurstbrot, schnüffelte kurz daran, und tat dann einen zaghaften Bissen, während Do’Aahin sich einen großen Happen gönnte und aussah wie ein übereifriges Eichhörnchen.
    Naledi hatte ihren Zeitplan im Kopf, denn die Lieferung musste pünktlich ankommen. Ihre Karawane hatte sich schon auf den Weg gemacht. Sie griff sich eines der Brote und ging ein paar Schritte auf die Anhöhe zu, dann drehte sie sich um. „Auf was wartet Ihr?“ Dann ging sie weiter. Sie wusste, dass Quintus und Balaf ihr folgen würde.
    Der Händler lachte: „Es gibt einen Grund, warum meine Freunde so gute Karawanenführer sind.“ Mit einem Happen verschwand ein beträchtlicher Teil des Brotes in seinem Mund.

    Der Hahn krähte ein zweites Mal aus Leibeskräften. Ein Fenster wurde ausgerissen und jemand schrie: „Halt’s Maul, du Scheißvieh!“ Offensichtlich war einer der Bauern heute recht verkatert aufgewacht. Ein perfekt geworfener Schuh sorgte dafür, dass das dritte Krähen in Keim erstickt wurde. Wenigstens war der Gestank des Dungs mit der Karawane verschwunden und man konnte wieder durchatmen.
    Quintus sog die frische Luft ein. „Machen wir uns auf den Weg.“ Er trat vor Ascanio. „Ziehst Du zuerst den Karren oder ich?“
    Hinter sich hörte er ein Brummen und er spürte Balafs Pranke auf seiner Schulter. „Macht mal Platz, Ihr Hänflinge.“ Der riesige Nord schob sich vorbei und stellte sich vor den Karren. „Sonst stehen wir morgen noch hier.“ Das Gefährt machte einen Satz nach vorne und holperte hinter Balaf her.
    „Nun gut, dann kann ich ja zu Ende essen.“ Quintus schob sich den Rest des Brotes in den Mund und folgte seinem Freund.
    Dawnbreaker ist offline
  6. #306
    Deus Avatar von VRanger
    Registriert seit
    Dec 2010
    Ort
    Alte Militärbasis
    Beiträge
    25.795
    vorheriger Post: ‚hannad‘ ~ vorheriger Post von: Quintus und Luna & Ascanio

    »Rorikstatt« - vor der Taverne zur Frostfrucht • Gwess • beherztes Handeln

    [Bild: VR_Gwess_A.png] „Na los, lass uns gehen.“, hatte Luna gesagt und sich bei ihr im Arm Platz verschafft. Die Waldelfe konnte sich nicht wehren, hatte sie es am Tag zuvor ja ebenso gehalten. »Ob das der Preis der Freundschaft ist?«, fragte sie sich die wenigen Schritte. Denn sie war eher ein bodenständiger Typ. Eine, die gern allein durch den Wald, durch die Landschaft, entlang eines Wassers, welches über Steine und Geröll seinen Weg suchte, ihren Weg nahm. Aber es blieb keine Zeit so richtig mit den Gefühlen, ausgelöst durch dieses Einhaken ausgelöst, klar zu kommen. Denn Quintus strahlte ihr mit einem „Guten Morgen, mein Herz. Gut geschlafen?“ entgegen. Auch diese nun wiederum so in allen Offenheit dargebrachte für sie sehr persönliche Ansprache kam nicht dazu so richtig Raum zu greifen. Doch immerhin kam der Gedanke noch: »Bin ich schon sein Besitz?«

    Dann unterbrach der Wirt das Zusammentreffen mit einer Frage nach einem Frühstück. Gwess sah sich schon eine warme Brühe zu sich nehmen, ein auf dem Ofen gelegtes Brot mit Fettaufstrich und Apfelstückchen essen. Aber es war auch ein paar Fragen zugleich da: »Wollten wir nicht nach oben? Wozu das Eingepackte?«

    Sie stand immer noch mit Luna so Arm in Arm. Da war sie zum ersten Mal dankbar über die Verbindung. Denn sie gab Halt. Irgendwie war ihr auch, dass es ihrer Nachbarin auch einfach zu schnell voranschritt. Dann folgte etwas, was ihr irgendwie den Rest gab. Ein Hüne von Kerl packte sich den Proviant und begann diesen zu durchwühlen und wie es ihm beliebte zu verteilen. Gwess sah nur Do’Aahin, die auch ein Brot abbekam und später auch Ri’Saad und die anderen Händler. »Was wollen die hier?«, schoss es ihr durch den Kopf. Als dann Balaf genug hatte, aber weder Luna, noch Ascanio oder sie an dem Essen beteiligte und mit dem Handwagen loswollte, platze ihr der Kragen. Sie löste sich von Luna mit einem Lächeln: »Muss was regeln …«

    Gwess wurde schneller, nahm den Bogen von der Schulter und führt einen Überschlag aus. Dabei hielt sie dem Bogen in ihrer Linken und stütze sich mit der Rechten auf der Straße ab. Die war ja jetzt frei geworden. Denn eine der Karawanenwagen war in Begriff den Ort zu verlassen. Die Nummer hätte in jeder Vorstellung ihren Applaus gefunden. Zumal die junge Frau sehr zielsicher auf ihren Beinen aufkam und sofort den nächsten Überschlag vollführte. Sie gewann dabei noch an Geschwindigkeit. Dieses Manöver gelang zu behände, dass allen Anwesenden klar sein musste, diese Übung führte sie nicht zum ersten male aus.

    Vor dem Hünen angekommen, stützte sie sich locker auf ihren Bogen. Eine kunstvoll gefertigte Waffe gab ihr da den Halt. Die schaute zu dem Nord auf und war sich des Größenunterschiedes durchaus bewusst. Dieser stoppte in seinem Tun. Es war nicht klar warum. Ob es Quintus wegen war, dass er Rücksicht nahm oder ob ihn die Schnelligkeit der Bewegung der nun vor ihm stehenden Frau überrascht hatte, wer weiß das schon. Sie nutzte dieses Zögern, dieses Anhalten, das Stoppen.

    »Ich bin Gwess.«, erklärte sie. Und ohne zu zögern sprach sie laut, so dass es alle hören konnten. Auch Naledi, die ihren Wagen nachgelaufen war, um von einer Anhöhe nachzuschauen. »Mich hat die Gruppe zu ihrem Anführer bestimmt!« Sie lies eine Pause, damit ihre Worte wirken konnten. Aber sie war nicht so lang, dass der verdutzt reinschauende Hüne über dieses doch kleiner Wesen vor ihm einen donnernden Spruch loslassen konnte. »Wir sollten alle etwas essen.« Dann zeigte sie auf den doch in seinem Blick verwirrt blickenden Quintus und sagte: »Schatz, du kannst Luna, Ascanio und mir auch gern etwas von den Broten anbieten.«

    Ihr war es so als wenn Naledi fast das Brot aus der Hand gefallen wäre, aber das konnte sie so knapp aus den Augenwinkeln nicht ausmachen. Aber das hielt sie nicht davon ab weiter zu sprechen: »Balaf, ja ihr seid sicher Balaf, von dem Quintus immer so schwärmt. Danke, dass ihr den Wagen dort hochziehen wollt.«

    Und dann nahm sie den Bogen auf ihren Rücken und sagte weiter an alle gerichtet: »Wir gehen anschließend dort hoch. Untersuchen mit aller Aufmerksamkeit den Ort und sprechen dann das weitere Vorgehen ab.«

    Nachdem sie das erklärt hatte, lief sie zu den Khajiit und sprach: »Ri’Saad, es freut uns, dass ihr uns hier verabschieden wollt. Aber dort oben ist derzeit kein Platz für einen Handel. Den Handelstag würdet ihr hier verpassen. Dort oben ist die Luft volle Gefahren. Aber … und das verspreche ich euch, wir werden sorgfältig vorgehen und herausfinden, was geschehen ist.«

    Ihre Blicke suchten Luna. Fanden sie auch. Ein wenig streifte sie dabei auch Ascanio. Aber sie konnte nicht ausmachen, ob es nun richtig war oder nicht. Ihre erstes Handeln als Anführerin war vollzogen. Doch wie sehr wünschte sie sich irgendwo auf einem Baum zu sitzen, dem Wind zu lauschen, das Röhren eines Hirsches zu vernehmen und nicht sich vor einem Nord aufbauen zu müssen.
    VRanger ist offline
  7. #307
    corridore netto  Avatar von eis engel
    Registriert seit
    Jun 2009
    Ort
    Città notturna (Night City)
    Beiträge
    7.073
    ~ Vorheriges Post:Frühstück oder Aufbruch ~~ Vorherige Posts von: Quintus und Gwess ~

    [Bild: Luna_Ava_1.png] [Bild: Ascanio_Ava_1.png]

    Irgendwie schienen sich die Ereignisse geradezu zu überschlagen. Erst bot Mralki der Gruppe ein Frühstück an, wobei ihm Balaf einen Strich durch die Rechnung machte und hastig damit begann die Brote zu verteilen. Selbst die Khajiiten, die gerade erst dazu stießen, bekamen etwas vom Proviant ab.
    Naledi ging dann schließlich ein paar Schritte Richtung Anhöhe und drehte sich um.
    „Auf was wartet Ihr?“
    Quintus lachte: „Es gibt einen Grund, warum meine Freunde so gute Karawanenführer sind.“
    Ascanio grinste und folgte ihm.

    Ein Hahn krähte aus Leibeskräften. Ein Fenster wurde aufgerissen und jemand schrie: „Halt’s Maul, du Scheißvieh!“
    Luna sah nur noch ein perfekt geworfenen Schuh aus dem Fenster fliegen, der das folgende Krähen im Keim erstickte.
    „Machen wir uns auf den Weg.“ Quintus trat neben Ascanio. „Ziehst Du zuerst den Karren oder ich?“
    Doch Ascanio blieb keine Zeit zum antworten, denn Balaf legte seine riesige Pranke auf Quintus Schulter.
    „Macht mal Platz, Ihr Hänflinge.“ Dann schob sich der riesige Nord auch schon an ihnen vorbei und stellte sich vor den Karren.
    „Sonst stehen wir morgen noch hier.“ Das Gefährt machte einen Satz nach vorne und holperte hinter Balaf her.
    „Nun gut, dann kann ich ja zu Ende essen.“ Quintus schob sich den Rest des Brotes in den Mund und folgte seinem Freund.
    Ascanio folgte ihnen.

    Gerade, als es so aussah, als würde die Gruppe los marschieren, löste sich Gwess von Lunas Arm.
    »Muss was regeln …« sagte sie lächelnd und legte eine Akrobatik-Vorstellung hin, die auf jeden fall ihren Applaus gefunden hätte. Mit zwei schnell und zielsicher ausgeführten Überschlägen, stand die Waldelfe nun vor Balaf und baute sich vor ihm auf.
    Luna beobachtete das ganze mit weit aufgerissenen Augen. Ascanio nickte anerkennend.
    Balaf hielt inne.
    »Ich bin Gwess.«, erklärte sie laut und ohne zu zögern, so das alle sie hören konnten.
    »Mich hat die Gruppe zu ihrem Anführer bestimmt!« Eine kurze Pause folgte und alle warteten gespannt.
    »Wir sollten alle etwas essen.« Sie deutete auf den verwirrt drein blickenden Quintus und sagte: »Schatz, du kannst Luna, Ascanio und mir auch gern etwas von den Broten anbieten.«
    Quintus zögerte nicht. Vermutlich wusste auch er, dass man einer Frau besser nicht widersprach, bzw. tat was sie sagte. Der Händler holte ein paar Brote heraus und bot diese Ascanio und Luna an. Doch die beiden lehnten Dankbar ab - später vielleicht...
    Währenddessen sprach sie weiter an Balaf gewandt.
    »Balaf, ja ihr seid sicher Balaf, von dem Quintus immer so schwärmt. Danke, dass ihr den Wagen dort hochziehen wollt.«

    Und dann nahm sie den Bogen auf ihren Rücken und sagte weiter an alle gerichtet: »Wir gehen anschließend dort hoch. Untersuchen mit aller Aufmerksamkeit den Ort und sprechen dann das weitere Vorgehen ab.«
    "Vielleicht sollten wir doch besser sofort aufbrechen." meldete sich nun Ascanio zu Wort, wodurch ihm nun die Aufmerksamkeit von allen sicher war. Die anderen standen ja praktisch schon in den Startlöchern, nur Gwess und Luna zögerten noch.
    Er ignorierte die Blicke der anderen und wandte sich an Gwess.
    "Balaf hat nicht ganz unrecht. Je eher wir da oben sind, umso länger haben wir Zeit alles zu untersuchen und heraus zu finden, was passiert ist." sagte er leise und blickte der Waldelfe direkt in die Augen.
    Gwess zögerte, schien zu überlegen.
    Doch bevor sie eine Entscheidung treffen wollte, wollte sie erst noch eine andere Sache klären und ging zu den Khajiiten.
    »Ri’Saad, es freut uns, dass ihr uns hier verabschieden wollt. Aber dort oben ist derzeit kein Platz für einen Handel. Den Handelstag würdet ihr hier verpassen. Dort oben ist die Luft volle Gefahren. Aber … und das verspreche ich euch, wir werden sorgfältig vorgehen und herausfinden, was geschehen ist.«

    Zur gleichen Zeit kam Mralki aus der Taverne gelaufen. In der einen Hand einen kleinen Korb voller frischer Äpfel und in der anderen ein kleiner Korb mit frischgebackenen Brötchen.
    Er überreichte beide Körbe an Quintus. "Ich weiß doch, wie sehr Gwess Äpfel und frisches Brot mag."
    Luna schlich sich neugierig an Quintus heran. "Nicht nur sie." kicherte die junge Halbelfin und stibitzte sich einen grünen Apfel.
    Genüsslich biss sie ein Stück vom Apfel ab und grinste keck.
    Ascanio lachte und Quintus stand mit zwei Körben und ein paar Wurstbrote wie angewurzelt da.

    Nun sahen alle abwechselnd zu Quintus und Gwess....
    eis engel ist offline
  8. #308
    Lied im Schilf  Avatar von Dawnbreaker
    Registriert seit
    Feb 2012
    Ort
    Wiesbaden
    Beiträge
    13.328
    Vorherige Posts: Quintus | Gwess | Luna

    [Bild: quintus_avatar.jpg]

    Das lief jetzt in eine komplett falsche Richtung. Quintus stand wie ein begossener Skeever da und hielt den Brotkorb in der einen Hand, jenen mit Äpfeln in der anderen. Er überlegte, wo der Zeitpunkt lag, an dem er hätte reagieren sollen. Der Tag konnte nicht peinlicher werden, wenn er auch noch die Hosen runterließ, dann wäre der Tanz der Peinlichkeiten für heute zumindest erledigt?

    Gleichzeitig erstaunte ihn Gwess mit ihrer anmutigen, aber auch furchteinflößenden Darbietung. Die Elfe war lautlos und tödlich, das sollte er immer im Hinterkopf behalten, allen Gefühlen zum Trotz. Und sie war energisch, wenn auch etwas stur. Ersteres gefiel ihm, Letzteres ganz und gar nicht.

    Wenigstens Ascanio pflichtete ihm bei, und dieses schlimme Gefühl, dass sich der Erdboden unter seinen Füßen aufgetan hatte, verschwand. Quintus entwich ein Seufzer. Es half ja nichts, die angerichteten Scherben mussten aufgekehrt werden. Er trat auf Gwess zu, hielt ihr den Korb mit Äpfeln wie ein Friedensgeschenk entgegen, und blickte sie ein unschuldiger Wolfswelpe an. Um Verzeihung bittend, fast flehentlich.

    „Die beiden Höhlenbären, die ich meine Freunde nenne, meinten es nur gut, werte Gwess.“ Naledi hatte sich im Hintergrund gehalten und stellte sich jetzt neben Quintus. „Natürlich stellen wir Eure Führung nicht in Frage.“ Sie machte eine leichte Verbeugung und kniff in den Arm ihres Freundes in der Hoffnung, dass noch nicht alles Leben aus ihm gewichen war, auch wenn es seine Gesichtsfarbe annehmen ließ.
    Balaf gesellte sich zu ihnen. „Entschuldigt mein vorschnelles Vorgehen, Gwess. Wir sind das Karawanenleben so gewöhnt, dass wir morgens meistens schon unterwegs sind, bevor der Hahn kräht.“

    Endlich fing sich Quintus. „Ascanio hat recht, wir sollten so schnell wie möglich aufbrechen“, sagte er heiser und blickte den Hügel hinauf. „Die Spuren werden nicht frischer, wenn wir länger warten und vielleicht macht die Sonne einige endgültig unbrauchbar.“
    Er hielt die Körbe immer noch in der Hand, wirkte aber nicht mehr hilf- und ratlos. Er wartete darauf, dass Gwess eine Entscheidung traf und blickte sie fragend an. Quintus wusste genau, was es hieß, eine Gruppe anzuführen. Es war eine Last, mit der man erst einmal umgehen musste. Eine Verantwortung für das Leben anderer.
    Dawnbreaker ist offline
  9. #309
    Deus Avatar von VRanger
    Registriert seit
    Dec 2010
    Ort
    Alte Militärbasis
    Beiträge
    25.795
    vorheriger Post: beherztes Handeln ~ vorheriger Post von: Quintus und Luna & Ascanio

    »Rorikstatt« - auf dem Weg zum Überfall auf die Khajiit - Händler • Gwess • ein paar Bissen

    [Bild: VR_Gwess_A.png] Die beiden „Höhlenbären, die ich meine Freunde nenne, meinten es nur gut, werte Gwess“, sagte Naledi und Gwess huschte, ob sie es nun wollte oder nicht, ein Schmunzeln über ihr Gesicht. Ob die Rothwardonin wusste, dass sie Quintus gestern bei der Zusage als Anführerin gesagt hatte: »Ich werde mich nicht von Naledi oder Balaf dort oben kommandieren lassen.« Vermutlich nicht. Aber auch der große Nord schlug einen versöhnlichen Ton an: „Entschuldigt mein vorschnelles Vorgehen, Gwess. Wir sind das Karawanenleben so gewöhnt …“, hörte sie Balaf sagen. Und ungeachtet der anderen Bemerkungen hier am Platze, zu den Vorlieben bei frischen Brot und den Äpfeln, diese gereichten in zwei Körben, ungeachtet der Hinweise zu möglichen Spuren oder dem Gehen von Ri’Saad blieb die Waldelfe bei Balaf stehen. Gwess würde ihn nicht ermahnen, dass es sich gehörte Luna und ihr ebenso etwas anzubieten. Nein, das würde sie jetzt nicht tun. Denn sie brauchte alle dort oben. Vor allem in einer annehmbaren Bewusstheit, ohne Groll auf andere. Sie vergewisserte sich, dass ihr elfischer Bogen gut saß und sagte zu dem Nord: »Das ist richtig Balaf. Wir sollten rasch dort hinauf.« Sie ging einen Schritt zur Seite und gab so bewusst den Weg frei. Aber sie wollte auch schauen, ob man jetzt einfach losmarschierte oder sie zu ende reden ließ.

    Aber sie bekam ihre Zeit. Das fand sie gut und so erklärte sie: »Luna und ich werden den Weg vorgehen und ihr könnt folgen. Ich möchte nicht überrascht werden so knapp unterhalb der Schlangenfintenschanze. Sollte es Gefahr geben, erschallt der Warnruf des Falken.« Sie blickte sich um. Doch keiner sagte etwas. Nur Ascanio warf einen Blick zu Luna, die überrascht wirkte. Aber Gwess konnte jetzt nicht noch einmal all die Dinge von gestern Abend wiederholen. Da hatten sie den Ruf geübt und das wechselseitige Vorgehen und Beobachten und Vorgehen ja besprochen.

    Dann lief sie die wenigen Schritte zu Quintus. Der hatte einen Blick im Gesicht, als wenn er seine Hosen verloren hatte. Das war selbst Gwess zu viel. So musste er nicht dastehen. So fasste sie in jenen der Körbe mit dem Backwerk, nahm eine von den handwarmen Schrippen heraus. Sie zupfte ein wenig von den Teig aus der Mitte. »Traumhaft!«, erklärte sie und sie sah nicht nur den Wirt strahlen. Auf bei Quintus hellte sich sein Gesicht auf. Sie griff sich noch zwei von den Äpfeln. Einer blieb in der Hand und der andere verschwand in einer Jägertasche, in der sie ihr kleines Gepäck mitführte.

    Dann ging sie los und noch immer stand er so wie eine Salzsäule fest mit dem Straßenpflaster verbunden. Sie wollte jetzt nicht vor allen hier eine Gemeinheit sagen. So wie »Kannst ja das Essen in den Wagen bringen …« Nein, das wollte sie nicht. Aber ihr kam nichts rechtes in den Sinn. Und ihr kam ins Gedächtnis, wie geschickt Naledi ihn in den Arm gekniffen hatte bei ihrer Botschaft. So sagte sie etwas anderes: »Wer noch eins von diesen Brötchen will, doch Luna und ich gehen jetzt hoch.« Dann nahm sie ihren Bogen von der Schulter und begann beim Essen in leicht geduckter Haltung, rasch in vielfach geübten Schritten den Weg zu Ort des Überfalls hochzugehen. Sie war sich sicher, dass die anderen ihr folgen würden. Sie würde es am Rumpeln des Karrens hören. Dessen war sie sich sicher. Und beim nächsten Biss zeigte ihr der Saft des Apfels, es war die richtige Wahl so in den frühen Stunden des noch jungen Morgen.

    nächster Post: Das Sichern des Ortes
    VRanger ist offline Geändert von VRanger (29.07.2022 um 17:43 Uhr) Grund: verlinkt
  10. #310
    corridore netto  Avatar von eis engel
    Registriert seit
    Jun 2009
    Ort
    Città notturna (Night City)
    Beiträge
    7.073
    ~ Vorheriges Post: Total verrückter Morgen... ~~ Vorherige Posts von: Quintus und Gwess ~

    [Bild: Luna_Ava_1.png] [Bild: Ascanio_Ava_1.png]


    »Wer noch eins von diesen Brötchen will, doch Luna und ich gehen jetzt hoch.« Dann nahm die Waldelfe ihren Bogen von der Schulter und begann beim Essen in leicht geduckter Haltung, rasch in geübten Schritten den Weg zum Ort des Überfalls hochzugehen.

    Luna, die gerade ihren Apfel in den Mund gesteckt hatte, um ein weiteres Stück von diesem köstlichen Obstes abzubeissen, blickte Gwess irritiert hinterher. Sie hob schon ihre linke um nach ihrem Bogen zu greifen, als Ascanio sie aufhielt.
    "Magst nicht doch was mit nehmen, für unterwegs?" Der Nord deutete auf die beiden Körbe in Quintus´Händen und lächelte.
    Luna biss ein großes Stück vom Apfel ab, viel zu großes und hielt beide Hände nach oben. In der rechten der halb aufgegessene Apfel und die linke zeigte auf die rechte.
    Sie versuchte irgendwas zu sagen. Doch der Mund war so voll gestopft, dass sie kein Piep heraus bekam. Sie lächelte, was eher einer grotesken Grimasse glich. Dann beendete sie das Spektakel mit einem kurzen, verlegenen Winken und lief hinter Gwess her.
    Ascanio grinste, als er ihr hinterher sah und half dann Quintus mit den Körper.
    Balaf setzte den Karren polternd in Bewegung, während Naledi an seiner Seite blieb.
    Quintus und Ascanio bildeten das Schlusslicht und sicherten von hinten ab, falls nötig.

    Luna hatte Gwess sehr schnell eingeholt und bis dahin auch geschafft, dass große Apfelstück zu zerkauen und sich ohne daran zu verschlucken, runter zu schlucken.
    Die junge Halbelfin griff nach ihrem Bogen und sicherte die linke Seite des Weges, Gwess die rechte.
    Aufmerksam beobachtend, folgten die beiden Frauen dem Weg. Hinter ihnen folgten Balaf und Naledi mit dem Karren und am Ende Quintus und Ascanio.
    Reif überzog den Boden, den die langsam weiter austeigende Sonne wohl bald aufgetaut haben wird.
    Außer ihnen war niemand unterwegs.

    Irgendwann hatten die beiden Frauen den Tatort erreicht und blieben abrupt stehen. Der umgekippte Wagen der Khajit-Karawane wurde weg schleudert und auf dem Boden waren viele frische Spuren. An der Stelle, wo sie die Leichen begraben hatten, sahen die beiden sogar Kratzspuren. Hinter ihnen hörten sie den polternden Wagen anrollen und Luna sah über die Schulter blickend, wie Quintus seinen Freunden via Handzeichen Anweisung gibt, den Karren am Rande des Weges zu platzieren, ehe er mit Ascanio zu den Frauen aufschloss.
    "Irgendjemand war heute Nacht hier." stellte Luna das offensichtlich fest.
    "... Oder irgendwas!" ergänzte Ascanio flüsternd und hielt seine Nase in den Wind.
    eis engel ist offline
  11. #311
    Lied im Schilf  Avatar von Dawnbreaker
    Registriert seit
    Feb 2012
    Ort
    Wiesbaden
    Beiträge
    13.328
    Vorherige Posts: Quintus | Gwess | Luna

    [Bild: quintus_avatar.jpg]

    Es war so ruhig geworden auf dem Hügel, dass Quintus sich davor scheute, ein Wort zu sagen. Jeder versuchte für sich, zu begreifen, was hier passiert war. Wer hatte diesen Ort verwüstet? Und zu welchem Zweck?
    Ihm wurde eiskalt, als er daran dachte, dass die Angreifer der Khajiit-Karawane letzte Nacht vielleicht gar nicht so weit weg von Rorikstatt ihr Unwesen getrieben hatten. Nicht einmal die Gräber waren verschont geblieben. Nicht aufgebrochen, aber sie wiesen Kratzspuren auf.
    Er suchte den Boden ab und fand frische Abdrücke im lehmigen Boden. Frisch, weil sich sehr deutlich die Kontur abzeichnete. „Verdammt groß“, murmelte Quintus und ging in die Hocke, um die Spur näher zu untersuchen. Er hielt seine Hand zum Vergleich daneben. Mehr zu sich selbst sprach er weiter: „So groß wie meine Hand.“ Das überraschte ihn, er fuhr in die Höhe und starrte nachdenklich auf seine Handfläche.

    „Größer als der Pfotenabdruck eines Wolf, kleiner als die Pranke eines Bären.“ Er sagte diesen Satz lauter, und auch wenn ihn vorher nur die Umstehenden gehört hatten, so wollte er jetzt sichergehen, dass jeder seine Annahme vernahm.
    Quintus ging zum umgekippten Wagen und folgte damit den unbekannten Spuren. Auch hier sah man im Holz ähnliche Kratzspuren und die Fährte führte ihn ungefähr zu jener Stelle, an der Ascanio wohl, nach seinen Angaben, den Stofffetzen gefunden hatte.

    Er machte wieder eine Handbewegung und sowohl Naledi als auch Balaf flankierten die Gruppe. Ihre Aufmerksamkeit galt nicht mehr dem Ort des Geschehens, sondern der Umgebung. Seine Nackenhaare richteten sich auf, er blickte zu Ascanio und sah, dass dieser witterte. Offensichtlich rechnete der Nord ebenfalls mit allem.

    Wer immer auch hier gewesen war, er hatte beim Überfall nicht gefunden, was er suchte. Diese Erkenntnis überraschte Quintus. Er ging von Banditen aus, aber ihre Rückkehr zeigte ihm auf, dass die Khajiit-Karawane nicht willkürlich überfallen worden war. Dies aber ließ vermuten, dass man wusste, was die Khajiit bei sich hatten und welchen Weg sie nehmen würden. Die Stelle war ideal für einen Hinterhalt. Felsen, Büsche und die Schlangenfisch Schanze in der Nähe.
    Er drehte sich zu Gwess um und fragte sie: „Wir sollten erst einmal alles gründlich absuchen. Was meinst Du?“ Quintus wollte sie nicht noch einmal übergehen. Sie war die Anführerin der Gruppe, und sie hatte das letzte Wort. Was auch immer sie entschied, er würde es akzeptieren und sowohl Naledi als auch Balaf ebenfalls.
    Dawnbreaker ist offline
  12. #312
    Deus Avatar von VRanger
    Registriert seit
    Dec 2010
    Ort
    Alte Militärbasis
    Beiträge
    25.795
    vorheriger Post: ein paar Bissen ~ vorheriger Post von: Quintus und Luna & Ascanio

    »Unterhalb der Schlangenfintenschanze« • Gwess • Das Sichern des Ortes

    [Bild: VR_Gwess_A.png] Gwess war vorausgeeilt und Luna hatte zu ihr aufgeschlossen. Beide sicherten mit dem Bogen in der Hand den Weg. Aber es gab keine Dinge, die es gelohnt hätten, die Nachfolgenden zu warnen oder darauf hinzuweisen. Das änderte sich rasch, als sie den Ort des Überfalls erreichten. Die Sonne hatte noch nicht die Kraft, denn es war ein junger Morgen. So sahen die beiden Frauen noch den Reif, der sich über die Landschaft am Rande der aufsteigenden Hügel mit dem Namen Schlangenfintenschanze erstreckte.

    Gwess blieb stehen, auch um mögliche Spuren nicht zu erlaufen. Manches konnte sich so in den Kristallen noch abzeichnen, was wenige Stunden später nur noch in Wassertröpfchen an den Gräsern funkelte. Aber wiederum erkannte sie auch, dass jemand hier gewesen war. Das ausgehobene Grab mit seinem Hügel war von kräftigen Pfoten, ja Pfoten sollte man es nennen, gedrückt und gescharrt worden. Und dieses trotz der dünnen Reifschicht. »Merkwürdig …«, dachte Gwess laut nach. Denn welches Tier würde so unbedarft eine Spur setzen.

    Aber sie war nicht allein hier und so mischten sich rasch die Aussagen der anderen zu ihrer. „Irgendjemand war heute Nacht hier.“erklärte Luna. Ascanio relativierte es in ein: „... oder irgendwas!“ Die junge Frau, die ja zur Anführerin der Gruppe erkoren wurde, wollte schon etwas sagen. Aber Quintus war einen Ticken schneller. Er machte sich sofort an das Lesen der Spur: „… verdammt groß …“, „… so groß wie meine Hand …“ und später folgte noch ein „… größer als der Pfotenabdruck eines Wolf, kleiner als die Pranke eines Bären …“

    Gwess beschloss ruhig zu bleiben und ihn machen zu lassen. Immerhin verschaffte er ihr somit ein paar Gedankenbruchteile, um sich klar zu werden, was sie als nächsten tun sollten. Auch war sie sich überhaupt nicht sicher, ob der Händlerkarren nicht näher am Grabhügel gewesen war oder weggeschoben wurde. So folgte von ihr wiederum ein lautes »… merkwürdig …«.

    Dann unterbrach Quintus seine Spurensuche, drehte sich zu der Waldelfe um und erklärte: „Wir sollten erst einmal alles gründlich absuchen. Was meinst Du?“

    Sie sagte: »Ein guter Vorschlag.« Dann drehte sie sich so zu den anderen, dass jeder ihr Gesicht sehen konnte, wenn sie sprach. »Zuerst den Ort absichern!« Diese kurze Anweisung sprach sie bestimmt, deutlich und mit voller Überzeugung aus. Es nütze nichts, wenn man hier herumrannte, alle Spuren verwischte und dann noch ein eine Falle tappte. Aber das brauchte sie jetzt nicht ausführlich vorzutragen. Sie hatten es ja mehrfach besprochen. So blieb sie in dem Ton und gab mit ihrer Bogenhand die Richtung an: »Balaf geh doch den Weg hoch. Dort bis zu den aufgetürmten Steinen. Von da hat man einen besonders guten Überblick.« Das konnte sie beurteilen, denn Luna und sie waren gestern genau an dieser felsigen Steingruppe gewesen.

    »Quintus geht zu dem Händlerkarren, ein Stück noch dahinter und behält diese Seite im Blick.« Sie wusste nicht was an dem Karren war. Aber er beschränkte das Beobachten ein und so sollte jemand dahinter die Gegend beobachten.

    »Naledi geht etwas südlich den Weg zurück und schaut wer von Rorikstatt nachkommen sollte.« Gwess war sich sicher, dass genau das nicht passieren würde. Aber ihr war ein Posten, der schnell ein Schwert schwingen konnte dort lieber, als hier am Grabhügel.

    »Ascanio gehe zu der Stelle, wo du das blutige Tuch gefunden hast. Prüfe in einem kleinen Umkreis, ob es dort weitere Hinweise zu …« Gwess musste ein wenig nachdenken, bis sie den Namen der gesuchten Frau parat hatte. Doch dann ging es rasch: »… zu Nirya gibt. Da hatten wir ja gestern die Suche nicht abgeschlossen.«

    Sie schaute in die Runde und war sich sicher, dass alle ihre Anweisungen angekommen waren. So fügte sie noch hinzu: »Denkt an den Warnruf des Falken. Luna und ich werden Ascanio bei seiner Suche absichern.« Sie dachte kurz nach und erklärte schließlich: »Eine letzte Sache, wird etwas gefunden erfolgt ein Zeichen mit der Hand. Wir …«, dabei schaute sie zu Luna, »entscheiden dann, ob wir zu der Spur kommen oder uns hier wieder zusammenfinden.«

    »Die Sicherheit hier geht nach den bedenklichen Spuren des heutigen Morgens vor!«
    VRanger ist offline Geändert von VRanger (19.11.2022 um 10:27 Uhr) Grund: verlinkt
  13. #313
    corridore netto  Avatar von eis engel
    Registriert seit
    Jun 2009
    Ort
    Città notturna (Night City)
    Beiträge
    7.073
    ~ Vorheriges Post: Es geht los... ~~ Vorherige Posts von: Quintus und Gwess ~

    [Bild: Luna_Ava_1.png] [Bild: Ascanio_Ava_1.png]

    Alle folgten Gwess`Anweisungen und nahmen ihre Positionen ein. Luna und Gwess schlossen zu Ascanio auf, der weiterhin angespannt in die Ferne starrte.
    "Siehst oder riechst du etwas?" erkundigte sich die junge Halbelfin flüsternd bei ihm. Er witterte, antwortete aber nicht.
    Gwess warf Luna einen fragenden Blick von der Seite zu, den sie wiederum mit einem ratlosen Schulterzucken beantwortete.
    Am Boden um sie herum waren überall frische Spuren. Abdrücke von Stiefeln und Pfotenabdrücke. Auch Luna versuchte unbemerkt eine Witterung auf zu nehmen, doch im Vergleich zu Quintus und Ascanio war sie noch ein sehr junger Wolf, somit waren ihre Fähigkeiten noch nicht ganz so stark ausgeprägt, wie bei den anderen beiden. Dennoch roch sie etwas, etwas fremdes und unheimliches, etwas das sie nicht einordnen konnte und ihr die Nackenhaare aufstellen ließ.
    Um sie herum nichts als Stille, als die drei plötzlich ein Knacken hörten.
    Erschrocken fuhren ihre Köpfe herum und ihre Blicke blieben auf einen weiter vorne liegenden Ast hängen. Anspannung lag in der Luft.
    Ascanio deutete den beiden Frauen mit Handzeichen an, dass sie warten sollten und ging langsam darauf zu, achtete aber darauf die frischen Spuren der Angreifer zu umgehen.
    Als er dem großen Ast, der neben einem kleinen Trampelpfad lag zu nahe kam, sprang plötzlich ein Feldhase dahinter hervor und floh erschrocken.
    Ascanio atmete kurz durch. Ein Funkeln sprang ihm ins Auge und er entdeckte ein Stück von einer Halskette. Er nahm das Stück von einem verzweigten Ast ab, in der sich die Kette verfangen hatte und roch daran. Ein leises Knurren löste sich aus seiner Kehle.
    "Nirya." sagte er leise an die beiden Frauen gewandt, die in der Zwischenzeit zu ihm gestoßen waren und richtete sich wieder auf.
    Er überreichte Gwess das bißchen Halskette und blickte schließlich auf den Trampelpfad, wo viele Spuren zu sehen waren, auch Schleifspuren.
    "Wir sollten dieser Spur folgen." schlug er vor.
    eis engel ist offline
  14. #314
    Lied im Schilf  Avatar von Dawnbreaker
    Registriert seit
    Feb 2012
    Ort
    Wiesbaden
    Beiträge
    13.328
    Vorherige Posts: Quintus | Gwess | Luna

    [Bild: quintus_avatar.jpg]

    Als er die Spuren am Grab untersucht hatte, hörte er hinter sich ein scharfes Einatmen der Luft. Er schaffte es also doch nicht, Gwess ihre Rolle als Anführerin zu lassen und er fragte sich, warum er ihr immer zuvorkommen musste. Sah er sich als Alphawolf oder musste er seinen Status vor Ascanio beweisen?
    Es schien auf jeden Fall ein neuer und recht unangenehmer Charakterzug, der mit Gwess aufgetaucht war. Lag es an ihrer manchmal burschikosen und bestimmenden Art, dass er unbewusst versuchte, sich durchzusetzen? Ein Alphawolf gegen eine Alphawölfin? Zwei Dickschädel, die es gewohnt waren, ihre Entscheidungen alleine zu treffen? Es gab auf jeden Fall viel zu tun für Quintus, der erst wieder lernen musste, sich unter so vielen Menschen aufzuhalten, zumal wenn sie sie so unterschiedlich waren wie seine Begleiter.

    Balaf und Naledi warfen ihm nur einen kurzen Blick zu, als Gwess ihre Anweisungen gab. Es war vorher ausgemacht worden, dass sie das Sagen hatte. Der riesige Nord schulterte seine riesige Zweihandaxt und ging ein Stück weit den Hang hinauf. Er tat dieses mit dem gleichen Bedacht, den Naledi an den Tag legte, nur mit wesentlich weniger Anmut.
    Die Rotwardonin schob ihren Umhang zurück, sodass ihre Krummschwerter zum Vorschein kamen. Jeder konnte schon von weitem erkennen, ob er sich damit messen wollte oder nicht. Sie fand einen Erdhügel und positionierte sich dort.
    Einen kurzen Schreck verbreitete Ascanio, der einen Hasen aufgescheucht hatte, der seinen Fluchtweg mitten durch die Gruppe fand und an Balaf vorbeischoss. „Mistvieh“, brummte dieser und schnaubte wie ein wütender Stier.

    „Na, dann wollen wir mal“, murmelte Quintus und näherte sich vorsichtig dem Händlerkarren, um keine Spuren zu zerstören. Er hatte das Gefährt fast schon hinter sich gelassen, da stieg ihm ein penetranter Geruch in die Nase. Er blieb stehen und schnupperte. Der Gestank war ihm wohlbekannt, hatte er doch recht viel mit den Khajiit zu tun. Skooma. Das Rauschmittel der Katzen.
    Er kehrte neugierig geworden zum Karren zurück, fand aber nichts. Erst als er eine Kiste verschob, wunderte er sich über den dumpfen Klang. Er klopfte mit dem Fingerknöchel gegen den Boden des Karrens und riss kurz darauf eine Planke heraus, nur um darunter einen doppelten Boden zu finden.
    Der intensive Geruch raubte ihm fast den Atem. Vor ihm lagen etliche zerbrochene Phiolen. Unschlüssig, was Quintus davon halten sollte, schaute er sich hilfesuchend um, fand aber niemandem, dem er seine Entdeckung mitteilen konnte. Er entschied sich dazu, seine ursprüngliche Position einzunehmen und auf die anderen zu warten. Er hielt nach ihnen Ausschau und stieß das verabredete Zeichen aus: Das Heulen eines Wolfes.
    Dawnbreaker ist offline Geändert von Dawnbreaker (06.11.2022 um 20:08 Uhr)
  15. #315
    Deus Avatar von VRanger
    Registriert seit
    Dec 2010
    Ort
    Alte Militärbasis
    Beiträge
    25.795
    vorheriger Post: Das Sichern des Ortes ~ vorheriger Post von: Quintus und Luna & Ascanio

    »Unterhalb der Schlangenfintenschanze« • Gwess • Erschrecken und Erinnerung

    [Bild: VR_Gwess_A.png] Gwess hatte alles ausgeblendet. Wirklich alles. Die morgendliche Frische, die Farbe des Grases, das Befolgen ihrer Befehle durch Balaf und Naledi, das Zurückbleiben von Quintus, einfach alles. Nur in ihrem sorgsamen Nacheilen, gemeinsam mit Luna, da war sie jetzt. Vorsichtig bewegte sie sich auf den Ballen ihrer Füße durch die wellige Landschaft. Sie wollten zu Ascanio, der um einiges vorgeeilt war. Aber der Waldelfin kam es auf Gründlichkeit, Sorgfalt und Sicherheit an. Hätte sie jemand gefragt, „warum handelst du so?“, sie hätte denjenigen angeschaut. Doch ein Verständnis hätte Gwess nicht gehabt. Was sollte man denn anderes tun? Langsam, behutsam vorgehen. Das war die Devise. Sie hatte es schon so oft erlebt, ein abwägendes Handeln war in solchen Situationen stets von Vorteil. Nur eine Gegebenheit passte nicht zu einer Jagd, bei der sie ebenso zu handeln pflegte. Sie hatte mehrere Pfeile in ihrer Hand, mit der sie zu dem den Bogen hielt. Wenn es brenzlich wurde, sollten rasch die Pfeile ihr Lied singen können. Der Weg der Hand zum Köcher war da viel zu weit. Also sie dann bei Ascanio eintrafen fragte Luna: „Siehst oder riechst du etwas?“

    Gwess war doch überrascht, wie vertraut nach den wenigen Stunden des Kennenlernens Luna bereits mit den Fähigkeiten des vor ihnen stehenden Nord aus Himmelrand war. Aber vielleicht war es auch eine strategische Fähigkeit, die sie bewegte zu sagen, wie er die Umgebung erkunden sollte. Das gefiel Gwess. Doch es folgte keine Antwort von Ascanio. Dieses wiederum schien Luna zu verunsichern. Zumindest konnte man ihren Gesichtsausdruck so deuten.

    Gwess beschloss abzuwarten, was er feststellen würde. Etwas knackte. Es dauerte nur einen Bruchteil, da lag der Pfeil schon auf der Sehne. Aber Ascanio gab ein Handzeichen, dass sie warten sollten. Auch das gefiel Gwess. Und sie fragte sich, ob er nicht auch Erfahrungen im Führen einer Gruppe hatte. Denn die stoppende Handbewegung, war zwar simpel, aber diese erfolgte rasch, entschlossen und klar verständlich. Doch das Geräusch entpuppte sich als ein Hase, der im Zickzack sein Heil in der Flucht suchte. Ein Tier war der Verursacher. Erleichtert führte Gwess den Pfeil und Bogen in die Ruhestellung. Aber in der Impulsivität, mit Ascanio anschließend reagierte, musste er etwas entdeckt haben.

    Gwess bekam etwas kaltes, hartes, doch bewegliches, ein kleines Stück einer Kette, wie man sie um einen Hals zu tragen pflegte in ihre Hand gelegt. Sie wollte sich fragen, wie denn um alles sie ihre Hand ausstrecken konnte, doch vermutlich wollte sie es sehen, Denn der Nord hatte nach seiner Betrachtung „Nirya“ gesagt. Die Waldelfe wusste um die Aufgabe, die Luna hatte. Und deshalb reichte sie ihr den Teil eines vermutlich mal prachtvollen Schmuckstückes und fragte: »Luna, erkennst Du es wieder?«

    Doch bevor sie antworten konnte, ertönte der Ruf, besser das Heulen eines Wolfes. Einer, der durch Mark und Bein geht. Gwess hatte den schon einmal gehört. In gleicher Intensität und in gleicher Art. Es war als sie als »Elfenschwester« angesprochen Quintus gefragt hatte: »Kann man sich auf dich verlassen, wenn der Mond scheint?« Und beide hatten sich zugesagt, dass ein Vertrauen da war. Was auch bei dem Aufscheuchen der Mammuts aus dem Lager der Riesen seine Bewährungsprobe erfahren hatte. In rascher Folge huschten die damaligen Ereignisse mit dem Nekromanten an ihrem inneren ich vorbei. Sie wusste nicht, was es war, aber der Ruf von ihm war sehr, sehr wichtig. Denn sie hatte ihn nicht oft so gehört.

    Gwess fasste sich, schaute zu Luna und Ascanio. Beide hatten fragende Blicke. Sie konnte jetzt nicht erklären, was ihren Fokus so verschoben hatte. Aber die Waldelfe wusste, was zu tun war. Sie sagte bereits im Laufen: »Lasst uns zu Quintus eilen. Alles weitere wird dort besprochen.«

    VRanger ist offline Geändert von VRanger (11.12.2022 um 09:53 Uhr) Grund: verlinkt
  16. #316
    corridore netto  Avatar von eis engel
    Registriert seit
    Jun 2009
    Ort
    Città notturna (Night City)
    Beiträge
    7.073
    ~ Vorheriges Post: Seltsame Spuren ~~ Vorherige Posts von: Quintus und Gwess ~


    [Bild: Luna_Ava_1.png] [Bild: Ascanio_Ava_1.png]

    Das Heulen eines Wolfes war zu hören, laut, klar und ganz in ihrer Nähe. Gwess, Luna und Ascanio zuckten erst ein wenig zusammen. Der Nord hielt die Nase in den Wind und versuchte den Wolf zu wittern. Doch die einzigen, die er in der Nähe wahr nahm, waren Quintus und Luna. Er brauchte einen Moment bis er die Puzzleteile zusammen gesetzt hatte und ihm die Falkenruf-Übungen von letzter Nacht wieder ins Gedächtnis kamen. Quintus dabei wie eine verreckte Ente klang und sich alle Beteiligten darauf geeinigt hatten, dass die beiden Männer das Heulen eines Wolfes ausstießen, wenn Gefahr drohte.
    »Lasst uns zu Quintus eilen. Alles weitere wird dort besprochen.« sagte die Waldelfe gleich und ging vorsichtig voraus.

    Luna und Ascanio folgten der Waldelfe mit etwas Abstand.
    "Du hast Gwess´Frage vorhin nicht beantwortet." merkte der Nord an, während er Luna von der Seite beobachtete, wie sie das abgerissene Stück der Halskette begutachtete. "Nein. Ich weiß auch nicht viel darüber, nur das das Amulett die Form eines Wolfes hat." antwortete sie aufrichtig, dass Stück Halskette in den Finger wendend und daran schnüffelte. Für Luna waren die Gerüche fremd.
    "Da haben dich die Gefährten aber mit sehr wenigen Informationen los geschickt." stellte Ascanio leicht gereizt fest und knurrte leise. Wieder lag eine gewissene Anspannung in der Luft und Luna blieb abrupt stehen. Luna schaute schaute sich, vergewisserte sich, dass weit genug von den anderen entfernt waren, so das sie ihr Gespräch nicht mit hören konnten. Keiner von ihnen, außer vielleicht Quintus!
    "Was ist los mit dir? Warum bist du die ganze Zeit so gereizt und angespannt?" wollte die junge Halbelfin wissen, stellte sich vor ihn und blickte zu ihm auf. Ascanio sah kurz Gwess hinterher, die inzwischen bei Quintus angekommen war. Dann wandte er sich Luna zu. "Du meinst abgesehen davon, dass ich einen ziemlichen Hass auf Skjor und Kodlak habe und ich es ziemlich verantwortungslos finde, dass sie dich so unvorbereitet in so eine Gefahr schicken?" gab der Nord flüsternd von sich. Luna warf ihm einen ungläubigen Blick zu. "Da steckt mehr dahinter." Die Halbelfin ließ nicht locker und verschränkte die Arme vor der Brust. Ascanio beobachtete Luna. "Ich habe letzte Nacht nicht wirklich viel geschlafen." antwortete er flüsternd. "Kaufe ich dir nicht ab." Wieder ein leises Knurren von Ascanio. "Genau das meine ich. In unserer Gruppe sind Leute, die nicht wissen, was du bist. Also, reiß dich ein wenig zusammen." flüsterte sie energisch.
    "Weißt du denn, was ich bin?" hakte der Nord nach. Luna blickte verwirrt zu ihm auf. "Ich bin ein echter, geborener Wolf, es ist meine Natur und ich habe herzlich wenig mit den möchtegern, verwandelten Werwölfchen gemeinsam, die du von den Gefährten her kennst. Ich bin wie du! Ich hab mich länger nicht verwandelt und die Wildnis ruft mich, deswegen etwas angespannt, okay und noch wegen jemand anderem... und deshalb auch letzte Nacht nicht geschlafen. Und die aktuellen Ereignisse beunruhigen mich ebenfalls." erklärte Ascanio leise, kam näher und sah ihr tief in die Augen. "Ist es das, was du hören wolltest?" wollte der Nord dann wissen und ging an ihr vorbei.
    Sie griff rasch nach seinem Arm und hielt ihn zurück. "Verzeih, ich wollte dir nicht zu Nahe treten." entschuldigte sie sich leise.
    Er wandte sich ihr zu und ging einige Schritte auf sie zu, bis er direkt vor ihr zum stehen kam.
    Ascanio blickte ihr in die Augen. "Bist du nicht, keine Sorge." gab er knapp zurück. "Ich mache mir einfach Sorgen um dich." gestand sie leise und schaute verlegen weg.
    Mit beiden Händen umfasste er ihr Gesicht, hielt sie sanft fest, so das sie nur noch zu ihm auf schauen konnte. Sie ließ ihn gewähren und ihr Herz schlug schneller, als sich ihre Blicke trafen.
    "Musst du nicht. Wirklich nicht! Ich habe mich im Griff. Aber wenn ich mich verwandeln muss, um euch... DICH zu beschützen, dann werde ich das tun." sagte er im ruhigen Tonfall und ziemlich entschlossen. Er ließ sie vorsichtig wieder los.
    "Mich? Ascanio, was befürchtest du?" hakte die junge Halbelfe flüsternd nach. Doch der Nord antwortete ihr nicht und ging in Gedanken versunken zu Quintus und Gwess zurück.

    "Was hast du gefunden, Quintus?" fragte der Nord.
    Verwirrt schloss Luna zur Gruppe auf.
    eis engel ist offline
  17. #317
    Lied im Schilf  Avatar von Dawnbreaker
    Registriert seit
    Feb 2012
    Ort
    Wiesbaden
    Beiträge
    13.328
    Vorherige Posts: Quintus | Gwess | Luna

    [Bild: quintus_avatar.jpg]

    Balaf drehte sich stirnrunzelnd zu Quintus herum, als dieser das Wolfsgeheul anstimmte. „Klingt wie der alte Köter meiner Tante“, brummte der blonde Hüne und schaute wieder in die Ferne, während Naledi mit einem Winken den Befehl erhielt, auf ihrem Posten zu bleiben.
    Quintus riss nun die restlichen Planken des doppelten Bodens heraus, der sich im Karren befand. Sorgfältig legte er das Holz auf den Boden. Etwas passte nicht ins Bild, denn die zerbrochenen Phiolen zeugten davon, dass der Karren eine wilde Fahrt hinter sich haben musste. Waren die Händler geflohen? Er schnaufte missmutig, denn im Spurenlesen war er nicht gerade gut. Wozu auch?
    Und es ärgerte ihn, dass die anderen so lange brauchten. Ascanios romantische Anwandlungen in allen Ehren, aber dies war nicht der Ort, um Luna schöne Augen zu machen. Immerhin fand Gwess den Weg zu ihm ohne Umschweife und die beiden Turteltäubchen folgten ihr.

    Quintus sortierte seine Gedanken, um seine Entdeckung möglichst lückenlos vortragen zu können. Handelte es sich überhaupt um die ursprüngliche Route der Khajiithändler? Oder waren sie auf der Flucht vom Weg abgekommen?
    Natürlich konnte es auch sein, dass die Angreifer dem Karren so zugesetzt hatten, dass die Phiolen zerbrochen waren. Es ließ sich jetzt nicht mehr feststellen.
    Zumindest schienen die Banditen nichts von der geheimen Fracht gewusst zu haben. Für Skooma wurden Höchstpreise gezahlt, denn nicht nur die Khajiit liebten den Rausch, welchen dieses Zeug hervorrief. Niemand würde so etwas einfach zurücklassen.

    Er wippte zwischen Fersen und Zehenspitzen hin und her, als ob es ihn wesentlich größer machen würde. Mehr Übersicht bekam er nicht, aber zum Glück hatte die Gruppe ihn fast erreicht. Er winkte sie herbei und trat etwas zur Seite, um die Sicht auf den Karren freizugeben. Dann beantwortete er Ascanios Frage: „Zerbrochene Skooma Phiolen in einem doppelten Boden.“ Er deutete auf den Karren. „Ich kann mir keinen Reim darauf machen, warum sie zerbrochen sind, weil sie gut gelagert scheinen.“
    Es gingen Quintus noch viele Gedanken durch den Kopf, aber er schwieg, damit die anderen sich erst einmal selbst ein Bild davon machen konnten. Außerdem war er gespannt, zu welchen Schlussfolgerungen sie kommen würden.
    So entschied er sich, seine Aufmerksamkeit der Umgebung zu widmen, bis alle den Karren untersucht hatten. Er wusste nicht, ob sie etwas gefunden hatten, aber er würde es bald erfahren. Geduld war nicht gerade seine Stärke, er schaffte es jedoch, zu schweigen, um zu sehen, ob er richtig lag mit seinen Vermutungen, oder ob sie totaler Blödsinn waren.
    Dawnbreaker ist offline Geändert von Dawnbreaker (06.02.2023 um 10:57 Uhr) Grund: Rechtschreibung korrigiert
  18. #318
    Deus Avatar von VRanger
    Registriert seit
    Dec 2010
    Ort
    Alte Militärbasis
    Beiträge
    25.795
    vorheriger Post: Erschrecken und Erinnerung ~ vorheriger Post von: Quintus und Luna & Ascanio

    »Unterhalb der Schlangenfintenschanze« • Gwess • neue Spuren und neue Fragen

    [Bild: VR_Gwess_A.png] Gwess hatte gefragt: »Luna, erkennst Du es wieder?« Doch dann vernahm sie das Heulen eines Wolfes. »Quintus« war ihr Gedanke. Sie sagte zu Luna und Ascanio noch ein paar Worte und rannte los. Ihre Augen wurden schmal wie dünne Schlitze. Aber sie sah vortrefflich bei ihrer Hatz. Sie sah Balaf und Naledi, die auf ihren Plätzen blieben. Aber sie sah, dann angekommen, den Karren. Das Gefährt, welches nur eine Achse besaß, war am Boden stark verwüstet. Herausgerissenes Holz, Stroh, in der Gegend verstreut und Glas. Dieses stammte von Fläschchen mit denen etwas transportiert werden sollte. Diese Phiolenreste, bauchig, mit schlankem Hals und manchmal noch ein Pfropfen dazu, der die Hand schmeichelte, erinnerten sie an das unter der Hand gehandelte Skooma. Ihre Blicke wanderten. Sie prüfte den Weg zur Schlangenfintenschanze. Ihr kam die Frage »Waren die Händler dort oben gekommen?« in den Sinn. Aber sie verwarf den Gedanken wieder. Ihr war nicht klar, wieso sich die Wege von den Khajiit und Nirya hier gekreuzt hatten. Doch sie war froh über ihre Eingebung, den Ort ihres gestrigen Entsetzten nochmals genau abzusuchen. Denn zu sehr waren sie erschöpft, zu sehr ausgelaugt und am Limit ihrer Konzentration gewesen.

    Doch bevor sie Quintus etwas fragen konnte, waren zuerst Ascanio und noch später Luna angekommen. In dessen Frage: „Was hast du gefunden, Quintus?“ mischte sich bei der Waldelfin der Gedanke: »Wo waren sie abgeblieben?«

    Quintus Worte: „Zerbrochene Skooma Phiolen in einem doppelten Boden.“ bestätigten ihre Beobachtung. Aber das Folgende trafen den Kern des Ungewissen genau: „Ich kann mir keinen Reim darauf machen, warum sie zerbrochen sind, weil sie gut gelagert scheinen.“

    Gwess wusste jetzt nicht wer gemeint war auf diese Feststellung zu antworten. Doch sie beschloss als erste ihre Meinung zu sagen. So sagte sie mit ein paar Blicken, den Bogen immer noch griffbereit, sich vergewissernd, dass die äußeren Posten gut bewacht waren: »Zuerst war es gut, dass wir hier noch mal alles abgesucht haben.« Sie schaute Quintus dabei an. Er würde ihren Augenaufschlag verstehen und für sich münzen. Denn es war schon eine vortreffliche Sache, so einen doppelten Boden zu finden. Denn sie selbst und auch andere hatten es schlicht übersehen. Wie sie das sagte fuhr ihre Hand über das geschundene Holz der Planken. An einer tiefen Kerbe hielt sie inne. »Hat hier der Zahn gesteckt, der gestern gefunden wurde?«, fragte sie. Und mehr für sich, aber laut hörbar fügte Gwess noch hinzu: »Das kann eine Möglichkeit des Bruches gewesen sein. Es muss etwas Großes diesen Karren umgerissen haben. Vielleicht auch angelockt von dem Duft des Skooma …«

    Und um Quintus auch die Informationen ihres Fundes mitzuteilen, wiederholte sie einfach die Frage, die sie Luna bereits gestellt hatte: »Luna, hast du die eben gefundene Kette wieder erkannt? Gehört diese zum Amulett?« Und sie fügte etwas in ihren Gedanken Schwebendes hinzu: »Ascanio, wieso war Nirya hier oben, weißt du etwas dazu?«

    VRanger ist offline Geändert von VRanger (08.02.2023 um 11:01 Uhr) Grund: verlinkt
  19. #319
    corridore netto  Avatar von eis engel
    Registriert seit
    Jun 2009
    Ort
    Città notturna (Night City)
    Beiträge
    7.073
    ~ Vorheriges Post: Klartext ~~ Vorherige Posts von: Quintus und Gwess ~


    [Bild: Luna_Ava_1.png] [Bild: Ascanio_Ava_1.png]

    „Zerbrochene Skooma Phiolen in einem doppelten Boden.“ antwortete Quintus und deutete auf den Karren. „Ich kann mir keinen Reim darauf machen, warum sie zerbrochen sind, weil sie gut gelagert scheinen.“
    Noch bevor Gwess an den Karren heran ging, inspizierte Ascanio die aufgerissene Stelle etwas genauer und versuchte gleichzeitig Witterung auf zu nehmen. Ein markanter, fremder Duft und viele leichtere Gerüche von Skooma, Blut, Khajiiten, Holz und Erde stiegen ihm die Nase. Doch was brauchbares, was irgendwie Sinn ergeben hätte oder Aufschluss des geschehenen, konnte er nicht finden. So machte er Platz für Gwess.
    Luna behielt die Umgebung im Auge.

    »Zuerst war es gut, dass wir hier noch mal alles abgesucht haben.« sagte Gwess und schaute dabei Quintus an.
    Dabei fuhr ihre Hand über das geschundene Holz und hielt in einer tiefen Kerbe inne.
    »Hat hier der Zahn gesteckt, der gestern gefunden wurde?« fragte Gwess mehr zu sich selbst. "Ja." antwortete die junge Halbelfin knapp, die den Zahn gestern gefunden hatte.
    »Das kann eine Möglichkeit des Bruches gewesen sein. Es muss etwas Großes diesen Karren umgerissen haben. Vielleicht auch angelockt von dem Duft des Skooma …« fuhr die Waldelfe unbeirrt fort.
    "Aus welchen Gründen sollten Tiere Skooma suchen?" warf Ascanio die Frage in die Runde und fügte noch nachdenklich hinzu: "Es sei denn, man hat dieses Wesen, der diesen Karren umgerissen hat, danach süchtig gemacht, was dann erklären würde, weshalb es die Karawane gejagt hatte. Oder es war kein reines Skooma."
    Gwess und Quintus hörten zu, schienen sich ihre eigenen Gedanken dazu zu machen.
    Um Quintus nun auch alle Informationen ihres Fundes mitzuteilen und somit alle neuen Erkenntnisse beisammen zu haben, fragte Gwess schließlich:
    »Luna, hast du die eben gefundene Kette wieder erkannt? Gehört diese zum Amulett?«
    "Kann ich nicht mit Gewissheit sagen. Ich soll eine Kette mit einem Wolfs-Amulett finden und da das Amulett fehlt..." antwortete sie leise und blickte entschuldigend zu Gwess.
    »Ascanio, wieso war Nirya hier oben, weißt du etwas dazu?« ergänzte Gwess in Gedanken schwebend.
    "Nirya, hatte diese Kette mit dem Wolfs-Amulett an einen Khajiiten-Händler verkauft und diesen gesucht. Sie muss ihn gefunden haben und die Kette zurück gekauft, den das abgerissene Stück riecht nach ihr." antwortete Ascanio leise.
    eis engel ist offline
  20. #320
    Lied im Schilf  Avatar von Dawnbreaker
    Registriert seit
    Feb 2012
    Ort
    Wiesbaden
    Beiträge
    13.328
    Vorherige Posts: Quintus | Gwess | Luna

    [Bild: quintus_avatar.jpg]

    Das waren ja abenteuerliche Vermutungen, die Gwess und Ascanio da äußerten, aber vielleicht sollte Quintus aufhören, alles mit seinem peniblen Händlerverstand zu hinterfragen? Es gab eben Dinge, da schien es besser, diese einfach hinzunehmen, und dazu gehörten skoomasüchtig gemachte Raubtiere, die Händlerkarren auseinandernahmen.
    Er merkte, wie sich seine Gedanken verlangsamten, ähnlich wie bei einer Erbsensuppe, die langsam eindickte. Es fiel ihm schwer, sich aus den losen Informationen einen Reim zu machen. Und er fragte sich, ob er seine Überlegungen überhaupt laut aussprechen oder einen inneren Monolog halten sollte? Trug er noch mehr zur Verwirrung bei?

    Er setzte sich seufzend auf einen Stein und schaute die anderen der Reihe nach an. Mit einem Zeichen an Balaf und Naledi befahl er ihnen, auf ihren Positionen zu bleiben. Ja, diesmal befahl er, und seine Freunde gehorchten kopfnickend. Wenigstens hier hatte sein Wort Gewicht, denn in Gwess’ Gegenwart fühlte er sich ab und zu hilflos und überflüssig. Die Elfe war es gewohnt, Entscheidungen zu treffen. So wie er. Würde das gutgehen?
    Quintus riss sich zusammen und versuchte, wenigstens einige vernünftige Überlegungen zur Diskussion beizutragen. Natürlich ärgerte er sich, dass er offensichtliche Details übersehen hatte, aber der pestilenzartige Gestank des Skoomas raubte ihm den letzten Verstand. Wie sollte ein Werwolf da auch nur einen einzigen klaren Gedanken fassen?! Er fragte sich, wie es Luna und Ascanio erging? Kämpften sie auch mit einem leichten Würgreiz? Betraf es nur ihn, weil er sich schon länger beim Karren aufgehalten hatte, als alle anderen?

    Das Sitzen auf dem Stein tat gut. Etwas abseits aber nicht so, dass es für seine Freunde merkbar wurde. „Wenn Ihr nichts dagegen habt, dann möchte ich Euch meine Annahmen mitteilen.“ Er kratzte sich etwas verloren an der Schläfe und schaute zu Gwess.
    „Das bedeutet, wer auch immer die Khajiit überfallen hat, kam zurück. Wisst Ihr, das bereitet mir ein ungutes Gefühl, denn sie waren vielleicht noch in der Nähe, als wir das erste Mal hier alles abgesucht hatten.“ Er streckte die Beine aus und schindete damit etwas Zeit heraus.
    „Auch Ri’Saads mysteriöses Dokument war nicht da, wo es hätte sein sollen: In der Kopfbedeckung eines seiner Leute. Aber wo befand es sich dann? Im doppelten Boden?“
    „Wo kamen die Khajiit her, und warum machte sich Nirya alleine auf den gefährlichen Weg?“
    Quintus deutete auf den Karren: „Jeder Dieb würde sich eher die Hand abhacken lassen, als Skooma liegen zu lassen. Es ist Gold wert.“
    Er schüttelte den Kopf. „Je mehr wir finden, desto mehr Fragen habe ich. Was meint Ihr?“
    Dawnbreaker ist offline
Seite 16 von 17 « Erste ... 59121314151617 Letzte »

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •