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  1. #141
    corridore netto  Avatar von eis engel
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    und vorherige Posts von Quintus ~ Gwess


    [Bild: Luna_Ava_1.png]

    Luna folgte Gwess und Quintus durch das kleine Dorf, wo die meisten oder vielleicht sogar alle Bewohner -aber das konnte sie nicht mit Sicherheit sagen, war dies ja doch ein sehr kleines Kaff- bereits auf den Beinen war und fleißig ihrer Arbeit nach gingen.
    Sie gingen die paar Stufen hinauf und blieben einen Moment vor der Tür stehen. Quintus studierte ein kleines Brett, auf dem An- und Abreise von Karawanen notiert waren und Gwess schien ohnehin schon seid dem Gespräch mit Ennis in Gedanken versunken zu sein.
    Luna schaute sich neugierig um und entdeckte ein Schild auf dem stand. "Zur Frostfrucht".
    Die junge Halbelfin schmunzelte.
    Wie kommen dir hier nur auf solche Namen? fragte sie sich in Gedanken und dachte automatisch an den Trunkenen Jägersmann in Weißlauf, wo der Bosmer Elrindir ihr erzählte, wie es zu diesem Namen kam. Er und sein Bruder Anoriath gingen betrunken auf die Jagd, welcher ihn für einen Hirsch hielt und ihm einen Pfeil in den Hintern schoss - oder war es umgekehrt? Wenn sie wieder in Weißlauf war, musste sie die Geschichte unbedingt nochmal erzählen lassen, sie war einfach zu herrlich. Sie kicherte.

    Dann betraten die drei die Taverne, wobei Quintus ganz der Gentlemen den Mädels den Vortritt ließ.
    Drinnen wurden sie gleich vom Wirt begrüßt.
    »Gwess, Quintus, …«»Luna«, ergänzte Waldelfin und fügte für ihre Begleiterin noch an: »Luna, das ist Mralki, der Wirt der Taverne.«
    Luna lächelte höflich.
    »Wenn ihr ein Essen wollt, kommt sofort, aber die Zimmer werden nicht reichen. Nirya hat eins schon seit Tagen und im Voraus bezahlt.«
    Gwess wirkte einen Bruchteil von Sekunden überrascht und Luna hatte den Eindruck, dass sie etwas anderes erwartet hatte. Gleichzeitig wurde aber auch die junge Halbelfin hellhörig, als der Name Nirya fiel.
    Die Waldelfin schaute sich dann um und erspähte einen Tisch auf der rechten Seite, vor der Tür aus betrachtet.
    Mralki führte die drei dorthin und während sie Quintus und Luna hinsetzten, bat Gwess um eine Schüssel mit Wasser, wo sie ihre Hände waschen konnte.
    Der Nord rief nur »Erik, Wasser und Seife!« Und brummelte etwas von »Nichtsnutz, aber ein Held sein wollen«. Als dann der Gerufene erschien ging Gwess mit ihm in einen Raum.

    Luna rutschte derweil unruhig auf der Bank herum. Zum einen hatte sie bereits beim Betreten der Pension den unverkennbaren Geruch eines weiteren Werwolfs wahr genommen und es war definitiv nicht Quintus, deren Geruch sie inzwischen kannte, es war ein anderer. Hilfesuchend blickte sie zu Quintus rüber, bei dem sie sich zu tausend Prozent sicher war, dass der dies ebenfalls wahrgenommen hatte. Er sah sie zwar kurz an, aber sie konnte nicht abschätzen, was er dachte. Er wirkte erstaunlich ruhig, aber vielleicht hatte er auch nur einfach Hunger.
    Zum anderen brannte Luna eine Frage auf der Seele, die Nirya betraf, die der Nord vorhin erwähnt hatte und so wandte sie sich ihm zu.
    "Dürfte ich euch etwas fragen?"
    "Luna, richtig?" erwiderte der Nord.
    "Ja." antwortete sie und lächelte verlegen, ehe sie weitersprach. "Ihr hattet vorhin den Namen Nirya erwähnt. Wo finde ich sie?"
    "Da kann ich dir leider nicht helfen. Sie ist sehr früh aufgebrochen und so wie es aussah, kommt sie so bald nicht wieder. Tut mir leid." antwortete der Wirt.
    "Aber ihr sagtet doch vorhin, dass sie im voraus bezahlt hätte. Das heißt doch, dass sie bald wieder kommt?!" hakte die junge Halbelfin nach.
    [B]"So ungewöhnlich ist das hier nicht. Viele bezahlen im voraus, aber es kann Wochen oder sogar Monate dauern, bis sie wieder zurück kommen."[B] erklärte er ruhig.
    Ein wenig unlogisch. dachte die Halbelfe, wobei die Wirte hier dadurch durchaus gute Geschäfte machten, immerhin bekamen sie so zusätzliche Münzen, indem sie die Zimmer doppelt vermieteten, wenn der Gast länger weg war.
    "Okay, danke." antwortete sie schließlich ein wenig enttäuscht. Das Amulett zu finden, war wohl doch nicht so einfach.

    Dann kam auch Gwess wieder zurück und setzte sich dazu.
    "Was darf ich euch bringen?" fragte Mralki dann.
    "Für mich irgendwas warmes." bestellte die junge Halbelfin knapp. Der Wirt nickte und blickte zu den anderen beiden.


    [Bild: Ascanio_Ava_1.png]

    Nirya war noch vor Sonnenaufgang aufgebrochen. Sie hatte ihn erst liebevoll geweckt und ihm gesagt, dass sie nochmal nach dem Khajiiten-Händler suchen wollte, dem sie das Amulett verkauft hatte.
    Gleichzeitig bat sie ihn nach dem Boten der Gefährten Ausschau zu halten. Ascanio versprach ihr zu helfen und sie machte sich auf den Weg.
    Er legte sich noch mal hin und schlief ein paar Stündchen.

    Der Geruch zweier unterschiedlicher Werwölfe der ihm in die Nase stieg, riss ihn aus dem Schlaf und ließ ihn hoch schrecken. Erst dachte er, dass dies nur ein Traum war. Doch als er alle seine Sinne beisammen hatte und dieser Geruch immer noch in seiner Nase hing, wurde ihm klar, dass dies real war.
    Müde quälte er sich aus seinem Bett heraus, wusch sich und zog sich schließlich an.
    Durch den geöffneten Türspalt sah er die beiden fremden Wölfe am Tisch, rechts neben der Tür sitzen und sich mit Mralki unterhalten. Der Mann, ein Dunkelelf/ Mensch Mix, vermutlich Kaiserlicher, mit schwarzem Schulterlangem Haar und weißer Dunkelelf Zeichnung im Gesicht und eine junge Frau, ein Waldelf/ Bretone Mix, mit langen weißblonden Haaren, leicht gebräunter Haut mit filigranen weißen Linien auf dem Oberkörper und blau/ grünen Augen.
    Gehören die beiden etwa zu den Gefährten? schoss es ihm durch den Kopf und er unterdrückte ein leises, verächtliches Knurren, während er versuchte dem Gespräch zu lauschen.
    Mralki sprach mit der hübschen Blonden, die er Luna nannte und erzählte ihr, dass Nirya sehr früh aufgebrochen war und er nicht wüsste, wann sie zurück käme.
    Bingo Da war die Antwort, die er brauchte. Sie war die Botin der Gefährten und suchte nach dem Amulett.
    Das dürfte interessant werden. überlegte er und grinste innerlich, während er sich einen Plan zurecht legte, wie er das ganze nun angehen sollte.

    Im selben Augenblick kam eine Waldelfe aus dem Nebenraum. Schlank, rosenblondes, hinter den Kopf geflochtenes Haar, mit zwei hellocker verlaufenden Streifen unter den grau/blauen Augen und an ihr haftete nicht der Geruch eines Werwolfs. Elegant schritt sie durch den Raum, nahm allerdings keinerlei notiz von ihm, sie wirkte in Gedanken versunken. Sein Blick folgte ihr und er sah, wie sie sich zu den beiden Werwölfen setzte.
    Ascanio betrat schließlich den Schankraum und ging langsam auf die kleine Truppe zu, wo Mralki gerade ihre Bestellungen entgegen nahm.
    "Guten Morgen, Ascanio. Willst du auch gerade Frühstück bestellen?" fragte der Nord, während die anderen beiden noch überlegten.
    "Im Augenblick nicht, danke." wimmelte der Söldner den Wirt ab, wobei er den drei Neuankömmlingen ein höfliches "Guten Morgen" zu kommen ließ, ehe er sich an Luna wandte.
    "Verzeih bitte, aber ich habe zufällig deine Unterhaltung mit Mralki mit angehört. Du suchst nach Nirya, richtig?" erkundigte er sich mit einem charmanten Lächeln.
    Luna musterte ihn misstrauisch. Er war der andere Werwolf, dessen Geruch sie wahrgenommen hatte.
    "Weißt du denn, wo sie ist?" fragte sie kühl und sah ihm direkt in seine grauen Augen.
    "Sie sagte, dass sie den Khajiiten-Händler suchen geht, dem sie das Amulett verkauft hatte. Sie brauchte das Geld, um sich hier ein Zimmer mieten zu können und möchte es jetzt zurück kaufen." erklärte er ruhig, wobei er ihrem Blick stand hielt.
    "Khajiiten-Händler?" wiederholte Luna irritiert und blickte zu Gwess rüber.
    eis engel ist offline
  2. #142
    Lied im Schilf  Avatar von Dawnbreaker
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    [Bild: quintus_avatar.jpg]

    Als Quintus hinter den beiden Frauen die Taverne betrat, blieb er kurz abrupt stehen, denn der Geruch eines weiteren Werwolfes stieg ihm in die Nase. Er versuchte, sich nichts anmerken zu lassen, schon wegen Gwess, allerdings blickten Luna und er sich kurz an. Er täuschte sich also nicht, das beunruhigte ihn und seine Augen huschten wachsam durch den großen Raum. Schnell war das Zimmer ausgemacht, aus welchem der Geruch drang.

    Sie setzten sich an einen Tisch und er wartete, bis Gwess ihre Bestellung aufgegeben hatte, dann übergab er dem Wirt nebenbei die Zimmermiete für zwei weitere Monate. Die Elfe war ganz in ihre Gedanken vertieft, während Lunas Nervosität ihn längst erfasst hatte. Immerhin waren sie zu zweit, oder vielleicht doch nicht? Zweifel kamen ihm und er überlegte fieberhaft, was er bei einem Angriff tun würde. Sicher konnte Gwess sich wehren, aber gegen einen oder gar zwei Werwölfe? Er würde sie zu ihrem Schutz in seinem Zimmer schubsen und dort einsperren, das nahm er sich fest vor.

    Diese Nirya schien ja eine recht gesuchte Person zu sein. Er wusste, dass jemand eines der Zimmer in Beschlag genommen hatte, sodass seine Karawane recht beengt nächtigen musste. Es sah so aus, als löste sich Lunas Aufgabe gerade in Wohlgefallen auf. War diese Händlerin, zumindest behauptete das der Wirt von ihr, ihre Kontaktperson, um die Aufgabe zu lösen? Was würde die Werwölfin nun machen?

    Der Wirt lenkte ihn ab und Quintus bestellte ein sehr üppiges Frühstück. „Bring‘ mir bitte etwas von der leckeren abgehangengen Wurst, zwei Scheiben Brot, ein wenig Käse und vielleicht ist von gestern noch etwas Fleisch übrig geblieben?“ Seit er ein Werwolf war, brauchte sein Körper größere Mengen an Nahrung, wobei es egal war, ob Brot, Käse oder Fleisch. Hauptsache nahrhaft genug, um ihn mit der nötigen Kraft zu versorgen. Etwas verschämt wanderte sein Blick unauffällig zu Gwess. Was sie wohl von seiner Völlerei hielt? Schließlich aß sie wie ein Spatz und er wie ein … Ihm fielen mehrere Tiere ein, auf welche eine solche Beschreibung zutraf. „Kein Mammutkäse?“, witzelte der Wirt und Quintus rümpfte angewidert die Nase, während er heftig den Kopf schüttelte. Er hatte nun offensichtlich seinen Ruf weg als Händler stinkender Waren. Na, prachtvoll.

    Kaum war der Wirt verschwunden, da ging vorsichtig jene Tür auf, hinter der Quintus den unbekannten Werwolf vermutete. Heraus trat ein junger Mann, dessen gut gepflegtes Äußeres darauf schließen ließ, dass er mit den dreckverschmierten Gefährten nichts zu tun hatte. Aber Luna sah schließlich auch nicht so aus, als hätte sie das letzte Mal vor Monaten gebadet. Quintus beobachtete den Neuen unverhohlen, er machte sich nicht die Mühe, seinen neugierigen Blick zu verbergen. Aber er wurde nervös, als der Mann namens Ascanio an ihren Tisch trat und eine kurze Konversation mit Luna führte.
    Kurz darauf riss jemand die Tavernentür auf. Ennis rief quer durch den Raum: „Quintus, wir haben eine weitere Lieferung Kuhdung fertiggemacht! Die kannst Du abholen lassen.“ Ja, nichts war so wertvoll wie ein erster Eindruck. Er rutschte kleinlaut halb vom Stuhl und wünschte sich gerade, unter den Tisch kriechen zu können.
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  3. #143
    Deus Avatar von VRanger
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    »Rorikstatt« • Gwess • Im Wirtshaus »Zur Frostfrucht« • eine Bestellung

    [Bild: VR_Gwess_A.png] Der Wirt fragte jeden. Luna blieb eher allgemein als sie antwortete: „Für mich irgendwas Warmes.“ Bei Quintus lautete die Order ganz anders: „Bring‘ mir bitte etwas von der leckeren abgehangenen Wurst, zwei Scheiben Brot, ein wenig Käse und vielleicht ist von gestern noch etwas Fleisch übrig geblieben?“ »Ups«, dachte Gwess. Was für eine Menge. Aber sie hielt sich zurück, denn Mralki fragte einen Gast, den er mit Ascanio ansprach. Doch dieser verneinte die Frage: „Im Augenblick nicht, danke.“ Der Wirt blieb jedoch seiner Linie treu und fragte anschließend Gwess nach ihren Wünschen. Die hatte eine lange Nacht hinter sich und wusste nicht was kommen würde. Jedoch war der Braten gestern sehr bekömmlich oder lag es am Weg, so einen richtigen Appetit hatte sie noch nicht. Also bestellte sie das, was sie hier immer nahm: »Ich nehme von der Gemüsesuppe eine normale Schüssel, einen Apfel …« und hier verbesserte sie sich und lachte dabei: »von den roten natürlich.« Und wie sie weiter reden wollte, ergänzte der Wirt: »Es wäre dann noch ein Krug mit frischem Wasser und eine dicke Scheibe Kartoffelbrot, kurz an das Feuer gehalten. Ist das so recht?« wollte er noch wissen. Gwess freute sich, denn Mralki war sehr aufmerksam, so wie immer. Deshalb sagte sie: »Oh, ihr habt es euch gemerkt. Das ist wundervoll. Ja so ist es recht.«

    Weil sie jedoch ihre Aufmerksamkeit ganz und gar der Bestellung gewidmet hatte, war ihr entgangen, warum ein gut aussehender Mann an ihrem Tische stand, mit Luna sprach. Sie hielt es für unhöflich ihn so stehen zu lassen und sagte knapp: »Ascanio, du sprichst mit Luna, der zu meiner Seite …«.

    Weiter kam sie nicht. Es wurde die Tür aufgerissen. Und zwar in einer Art, als wenn ein Drache folgen würde. Potz Hammer und Blitz. Aber es war nur der Ennis. Der, der immer sein Handelsgeschick herausstellen musste. Und dieser Ennis rief in den Schankraum: »Quintus, wir haben eine weitere Lieferung Kuhdung fertiggemacht! Die kannst Du abholen lassen.«

    Gwess musste lachen. Was für ein Geschäftsgebaren. Doch sie fing sich wieder und setzte ihre Erklärung fort: »Also Ascanio, zu meiner Seite der beste Dunghändler aller Zeiten Quintus und ich bin Gwess. Aber warum setzt ihr euch nicht an den Tisch?«

    Wie sie das fragte, sah sie den Wirt schon mit einem vollen Tablett kommen.

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    VRanger ist offline Geändert von VRanger (18.05.2019 um 06:25 Uhr) Grund: verlinkt
  4. #144
    corridore netto  Avatar von eis engel
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    [Bild: Luna_Ava_1.png] [Bild: Ascanio_Ava_1.png]

    Mralki hatte gerade die Bestellung vom Halbelf und machte sich auf den Weg zur Küche, als die hübsche Waldelfe sich an Ascanio wandte. »Ascanio, du sprichst mit Luna, der zu meiner Seite …« "Verzeiht, ich wollte nicht unhöflich erscheinen. Ich..."
    Zu mehr kam er nicht, denn die Tavernentür wurde aufgerissen und Ennis rief in den Raum: »Quintus, wir haben eine weitere Lieferung Kuhdung fertiggemacht! Die kannst Du abholen lassen.«
    Wieder dieses Kuhdung. Luna war es ein Rätsel, wie man mit Kuhmist gut Geld verdienen konnte?!
    Aus Scheiße Gold machen ist hier wohl ziemlich passend. überlegte die junge Halbelfe und fing selbst an zu lachen, als Gwess lachte.
    Doch die Waldelfe fing sich rasch wieder und wandte sich an den Fremden namens Ascanio, der zuvor einfach zu ihrem Tisch gekommen war.
    »Also Ascanio, zu meiner Seite der beste Dunghändler aller Zeiten Quintus und ich bin Gwess. Aber warum setzt ihr euch nicht an den Tisch?« Stellte die Waldelfe die restliche Gruppe vor.

    Moment. Hatte Gwess diesen Fremden gerade wirklich an ihren Tisch eingeladen? Nein, ich muss mich verhört haben... schoss es der jungen Halbelfe durch den Kopf und warf Gwess einen verdutzten Blick zu. Doch offenbar hatt sie sich doch nicht verhört, denn dieser Ascanio willigte ein.
    "Gerne, wenn es euch nicht stört oder euch keine Umstände macht?!" erwiderte der Söldner ein wenig überrascht, aber mit einem charmanten Lächeln und setzte sich neben die verdutzte Halbelfin. Luna wollte schon irgendwas sagen, ließ es aber dann doch bleiben und sah zu Quintus rüber.
    "Sehr erfreut euch kennen zu lernen. Hier hin verirren sich nicht viele neue Gesichter." sagte Ascanio freundlich an Gwess gewandt und sah dann nachdenklich zu Quintus rüber. Es überraschte ihn, denn der Name Quintus war hier ziemlich bekannt, er gehörte sogar hier zu den erfolgreichsten Händler, die hier Fuss gefasst hatten. Doch das er ein Werwolf und dazu noch als Händler unterwegs war, schließlich waren diese Kreaturen für gewöhnlich nicht gerade sehr umgänglich, ergab für ihn nicht wirklich Sinn. Wer er wohl wirklich war?
    "Quintus. Ihr seid hier als Händler ziemlich bekannt und ich meine nicht nur wegen dem Kuhdung. Was verkauft ihr sonst noch so?" erkundigte sich Ascanio ein wenig neugierig.
    Während Ascanio abgelenkt war, wandte sich Luna an Gwess. "Der Khajit, von dem Mralki und Ascanio sprachen, mit dem Amulett. Könnte der zu der Händlergruppe gehören?" wollte Luna leise wissen.
    Im selben Augenblick kam Mralki mit einem vollen Tablett angelaufen und verteilte die Speisen und Getränke.
    "Na Ascanio. magst nun auch etwas?" hakte der Wirt grinsend nach. "Eine Kleinigkeit." antwortete der Nord knapp und wandte sich wieder an Quintus.
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  5. #145
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    [Bild: quintus_avatar.jpg]

    Quintus lachte ebenfalls herzhaft über die Art, wie Gwess ihn dem Fremden vorstellte. Er war es gewohnt, dass man über seine seltsamen Geschäfte Witze riss, und jedes Mal behielt er für sich, dass ihn diese reich gemacht hatten. Sicher, es erforderte, dass er sich unter die Reichen und Einflussreichen mischte, aber mittlerweile hatte er sich einen Namen damit gemacht, das Unmögliche beschaffen zu können. Seine Verbindungen waren weitreichender, als man dem unscheinbaren Händler ansah, der meistens unterging in einer Gruppe. Mit Absicht, blieb er doch zumeist ruhig und sprach nur, wenn es etwas zu sagen gab. Lediglich bei Verhandlungen zeigte er eine andere Seite, das hatte ihm sein Vater gelehrt.

    So auch jetzt, da er der Vorstellung gelauscht hatte. Etwas unwohl war ihm schon, als Gwess den Werwolf an den Tisch einlud, aber woher sollte sie wissen, dass nun drei Werwölfe um sie herumsaßen? Der Gedanke amüsierte ihn mehr, als dass er ihm Unwohlsein bereitete. Ascanio zeigte schließlich keine Anzeichen von Aggression, jedoch witterte Quintus vorsichtshalber kurz, und hoffentlich unauffällig genug, in dessen Richtung.

    Er schaute Ascanio direkt in die Augen und versuchte, darin eine Absicht herauszulesen. „Mein Vater ist Händler und ich habe einen Teil seiner Geschäfte übernommen.“ Quintus schielte sehnsüchtig in Richtung Küche und sein Magen knurrte zustimmend. „Er hat mir alles beigebracht und ich bin von kleinauf mit den Karawanen unterwegs gewesen.“ Es gab aber auch eine Zeit, da er am liebsten das Land verlassen hätte. Kurz nach jenem Vorfall, der ihn zum Werwolf machte. Mittlerweile wusste er zwar, dass er keine Gefahr für andere darstellte, aber er musste herausfinden, ob das auch so bleiben würde.

    „Ich weiß, meine Geschäfte muten recht seltsam an, aber sie ernähren meine Eltern und mich.“ Er grinste. „Und nicht alle sind so anrüchig wie der Handel mit Ennis.“ Er zwinkerte Gwess belustigt zu.
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  6. #146
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    »Rorikstatt« • Gwess • Im Wirtshaus »Zur Frostfrucht« • Warme Sache

    [Bild: VR_Gwess_A.png] Gwess griff zu, als der Wirt ihr die Gemüsesuppe reichte und bereute es in diesem Moment. Obwohl die irdene Schüssel vorher nicht erwärmt worden war, damit die Speise nicht so rasch abkühlte, spürte sie die Hitze in dem Essen. Aber sie brachte das Behältnis gut vor sich auf den Tisch. Mralki reichte noch eine dicke Scheibe Kartoffelbrot. Diese war wie immer mit beiden Seiten kurz an das Feuer gehalten worden. Sie merkte, wie dieser Duft um sich griff und fast waren die Hände vergessen. Aber der anschließend gereichte Krug mit frischem Wasser erinnerte sie an das gerade Gefühlte. Als der Wirt fragte: »Schenkst du dir alleine ein?« nickte Gwess und sagte »Danke, mache ich.«

    Denn Wirt hatte allen Grund so zu fragen, denn die Waldelfe hatte sich an das Tischende in die hinterste Ecke gesetzt. Und weil noch ihr Bogen an der Wand lehnte, war da nicht so richtig ein Vorbeigehen möglich.

    Während dieser kleinen Situation füllten die Gespräche an ihrem Tisch den Raum der Taverne. Ascanio hatte ihre Einladung mit einem überraschten Blick erwidert und geantwortet: „Gerne, wenn es euch nicht stört oder euch keine Umstände macht?!“ Als aber Gwess kurz mit ihrer rechten Hand mit der offenen Handfläche nach oben auf einen der freien Stühle zeigte, schickte er ihr ein charmantes Lächeln und setzte sich. Von Luna hingegen bekam sie einen verdutzen Blick. Und wie sich der Mann neben die Halbelfe setzte, schoss es Gwess durch den Kopf »passt«. Da auch der Wirt seine Stunde gekommen sah, holte er sich jetzt doch eine Bestellung von Ascanio.

    Gwess hingegen hatte ihren Becher gefüllt, ein paar Schlucke davon genommen und begonnen die Suppe mit einem Löffel stetig umzurühren. Aber es dampfte noch immer und eine Probe, flach mit dem Löffel vom Rand der Brühe genommen, konnte erst nach einem Pusten gekostet werden. Leider war das Ganze viel zu heiß, aber es schmeckte vorzüglich. So begann Gwess den rotbäckigen Apfel mit ihrem Messer zu schälen. Sie schnitt die Schale herunter. Man konnte erkennen, dass die Übung darin hatte und es nicht zum ersten Male tat. Denn die Schale war recht dünn. Aber dort, wo sie mit dem Messer gewesen war, zeigte sich das weiße Fruchtfleisch. Über kurz oder lang kringelte sich ein Häufchen an roten Schalen vor ihr auf dem Teller. Der Wirt kannte scheinbar die Marotten seines Gastes, denn er brachte bei dem nächsten Besuch einen neuen mit. Wie Gwess den Apfel zu teilen begann, erzählte Quintus etwas von seinem Vater und er sprach natürlich über Geschäfte.

    Gwess wusste, dass sie selbst ein keine große Erzählerin war. Was konnte sie schon berichten? Und von den Wäldern und der Jagd zu erzählen? Oder dass sie am liebsten auf einem Baum saß und den Vögeln lauschte, anstatt in einer Taverne das Stimmengewirr zu entflechten? Doch sie war nun mal hier und es galt höflich zu sein. Deshalb reichte sie so nebenbei Quintus eine von den geschälten Apfelspalten und sagte zu Luna:

    »Luna, ich weiß es nicht. Ich habe nur von Ennis erfahren, was Ri'saad mir gesagt oder ich in seinem Zelt von dem Boten gehört hatte. Aber ich will nicht ausschließen, dass es noch andere Händler gibt an den das Amulett verkauft wurde …« Sie schaute sich in der Runde um und sah, dass alle wie gebannt auf ihre Lippen schauten. Doch was sollte sie schon wissen? Und so sprach sie weiter: »Ich habe Ri'saad zugesagt, schnell zu reisen, sofort, in der Nacht und Quintus war ebenso bereit. Ich werde nach diesem leckeren Essen da hochgehen. Wenn ich den Ort gefunden habe, denn Ennis nannte, schaue ich mich um. Ich werde anschließen hier her zurückkommen. Denn dann werden vermutlich die Khajiit hier sein. Denn der verletzte Händler Shagh kann ja auf dem von Miri und mir reparierten Karren reisen.«

    Und weil sie der Meinung war genug gesprochen zu haben, brach sie das Brot in zwei Hälften und riss die eine in Stücke auseinander. Diese Brotkrumen war sie eine nach der anderen in die Suppe, griff sich den Löffel und tauchte einen beliebige noch unter. Als die dann voller Brühe war probierte sie und sagte her leise zu sich: »Ja, so wird es gehen …«

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    VRanger ist offline Geändert von VRanger (25.05.2019 um 06:34 Uhr) Grund: verlinkt
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    ~ Vorherige Posts:Luna & Ascanio; Quintus und Gwess ~

    [Bild: Luna_Ava_1.png] [Bild: Ascanio_Ava_1.png]

    Mralki brachte den anderen drei ihr bestelltes Frühstück, während er kurz zu Ascanio rüber blickte.
    “Deins kommt auch gleich.“ meinte der Wirt nur knapp.
    Ascanio nickte und wünschte den anderen drei Einen guten Appetit.
    Gwess rührte bereits in ihrer Suppe herum, die sehr köstlich aussah und sehr lecker roch.
    Luna machte sich ebenfalls über ihr Frühstück her, welches aus einer Scheibe Kartoffelbrot und zwei leicht gerösteten Äpfeln bestand, die sie wieder in Schnitze zu recht schnitt.
    Währenddessen beobachtete sie Gwess, wie sie ihren Apfel schälte. Die Waldelfin schien dies nicht zum ersten Mal zu machen, denn das Häufchen aus roter Schale, welches sich allmählich in Teller auftürmte, war dünn und begann sich zu kringeln.
    Erst jetzt bemerkte die junge Halbelfin, dass sie Gwess dabei förmlich angestarrt haben musste und bevor es jemandem auffiel, sah sie verlegen auf ihren Teller und brach sich ein Stück Brot ab.

    Quintus blickte ihm direkt in die Augen, während er ein wenig von seinem Leben als Händler berichtete und wie er dazu kam. Der Söldner hielt seinem Blick stand, schließlich hatte er nichts zu verbergen. Außerdem war er ziemlich neugierig auf den anderen Werwolf.
    Er hatte nie einen anderen Werwolf außerhalb des Gefährten-Rudels getroffen, der ihm nicht gleich an der Kehle hing und diese konnte er an einer Hand abzählen. Umso überraschter war er, dass er im Augenblick mit zwei Werwölfen an einem Tisch saß, wobei Luna tatsächlich zu den Gefährten gehörte. Tausend Fragen schossen dem Nord durch den Kopf, doch er beließ es erst mal dabei und reagierte auf das gesagte, auch wenn der Händler seine Frage nicht direkt beantwortete.

    „Ich weiß, meine Geschäfte muten recht seltsam an, aber sie ernähren meine Eltern und mich.“
    “Es gibt durchaus schlimmere Möglichkeiten sein Geld zu verdienen.“ sagte der Söldner anerkennend und konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen, als Quintus grinste und weitersprach.
    „Und nicht alle sind so anrüchig wie der Handel mit Ennis.“ Er zwinkerte Gwess belustigt zu.[/QUOTE]
    Luna kicherte. Normalerweise würde sie das ganze ja ganz schnell vergessen, zumal sie beim Frühstück warten und dies nun wirklich kein Thema war, welches man bei Tisch besprach. Aber die Art und Weise, wie Quintus ihr davon erzählt hatte, auf so eine humorvolle Art und vorhin dann noch Ennis herein platzte, schien dieses anrüchige Thema allgegenwärtig zu sein. Luna wollte gerade noch etwas dazu sagen, als Mralki nochmal zum Tisch kam und Ascanio das Essen brachte
    Nicht jetzt. ermahnte sie sich in Gedanken, als Gwess nach ein paar Löffel Suppe an sie wandte.

    »Luna, ich weiß es nicht. Ich habe nur von Ennis erfahren, was Ri'saad mir gesagt oder ich in seinem Zelt von dem Boten gehört hatte. Aber ich will nicht ausschließen, dass es noch andere Händler gibt an den das Amulett verkauft wurde …« Sie schaute sich in der Runde um und sah, dass alle wie gebannt auf ihre Lippen schauten. Doch was sollte sie schon wissen? Und so sprach sie weiter: »Ich habe Ri'saad zugesagt, schnell zu reisen, sofort, in der Nacht und Quintus war ebenso bereit. Ich werde nach diesem leckeren Essen da hochgehen. Wenn ich den Ort gefunden habe, denn Ennis nannte, schaue ich mich um. Ich werde anschließen hier her zurückkommen. Denn dann werden vermutlich die Khajiit hier sein. Denn der verletzte Händler Shagh kann ja auf dem von Miri und mir reparierten Karren reisen.«
    “Das Amulett ist so oder so erst mal zweitrangig. Ich habe ja versprochen dir zu helfen.“ antwortete Luna leise und biss in das letzte Stück Kartoffelbrot hinein. Nachdenklich kaute sie auf dem Brot herum und schluckte es hinunter. “Wir werden nach dem Frühstück da hoch gehen.“ ergänzte sie schließlich und sah Gwess direkt ins Gesicht.

    Ascanio war in Gedanken versunken, während er der Unterhaltung aufmerksam folgte und schweigend weiter aß.
    Ganz offensichtlich trieb sie nicht der Handel hierher. Doch was ist vorgefallen? Weshalb mussten sie schnell reisen? Warum waren sie wirklich in diesem verlassenen Kaff? Und was hatte das ganze mit diesem Amulett zu tun, nachdem die Kleine suchte? überlegte er, doch so sehr er sich auch bemühte, eine schlüssige Antwort fand er darauf nicht.
    Abwechselnd blickte er zu Gwess, Quintus, Luna und wieder zu Gwess, bei der er aus dem ganzen gesagten schlussfolgerte, dass sie so eine Art Anführerin der Gruppe war.
    “Braucht ihr vielleicht Hilfe?“ fragte er ohne Umschweife an Gwess gewandt.
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    [Bild: quintus_avatar.jpg]

    Quintus kam sich etwas verloren vor in dieser Gruppe, aber so fühlte er sich meistens. Die Leute neigten dazu, ihn schnell zu vergessen und irgendwann im Laufe eines Gespräches hatte er es dann auch aufgegeben, etwas zu sagen. Da er den Punkt auch hier gekommen sah, konzentrierte er auf das Apfelstück, welches Gwess ihm gereicht hatte. Als er die Elfe dankbar anlächelte, machte sich wieder dieses wohlig warme Gefühl in seinem Inneren breit, bis sie ihm wieder entrissen wurde.

    Vorbei der glückliche Moment, vorbei ihre Aufmerksamkeit und er verfiel wieder in dumpfes Grübeln, aus dem ihn der Wirt herausriss. „Lass‘ es Dir schmecken, Quintus.“ Er jonglierte zwei Teller auf seinen mächtigen Händen und stellte das Essen mit einer schwungvollen Geste vor seinem Gast ab, der sich erwartungsvoll die Hände rieb. „Ich hab‘ Dir einfach mal was zusammengestellt, Deinen Hunger kenne ich ja.“ Der Wirt blickte die schlanke Gwess an und grinste: „Ein guter Esser.“ Zur Unterstützung seiner Worte landete eine seiner Pranken auf Quintus‘ Schulter. Diesem fiel das Stück Wurst, welches er sich gerade geangelt hatte, wieder aus der Hand. Es rollte wie ein Wagenrad in Gwess‘ Richtung, bis Quintus es kurz vor Erreichen ihres Tellers mit einer schnellen, und kaum sichtbaren, Geste wieder einfing und genießerisch aß.

    „Weißt Du, Mralki. In Windhelm würden sie Dir diese leckere Wurst aus den Händen reißen.“
    Er schaute den Wirt fragend an, aber dieser lachte nur und antwortete: „So viel Fleisch können wir gar nicht produzieren und außerdem muss diese Wurst viele Wochen reifen.“
    „Auch wieder wahr.“ Quintus war eben durch und durch ein Händler und wenn er ein Geschäft witterte … witterte … Das Lächeln in seinem Gesicht verschwand so schnell, wie es gekommen war. Vielleicht brauchte er einfach nur etwas zu essen? Mit einer mehr als üppig belegten Scheibe Brot, auf welche er drei Scheiben Käse, etwas von der abgehangenen Wurst und obendrauf Schinkenscheiben stapelte, vertrieb er die Finsternis, die sich wieder in ihm breitzumachen versuchte. Er lehnte sich vor und versuchte, seine besten Tischmanieren zu zeigen. Was für ein Glück, dass seine Mutter ihn so streng erzogen hatte. Und dabei war er als Kind darüber mehr als einmal so erzürnt gewesen, dass er sich bei Vorstags Eltern versteckt hatte.

    Seine Laune besserte sich und er schmunzelte versonnen, als er an die alten Zeiten ohne Sorgen dachte. Es war Zeit, sich einen Reim aus dem zu machen, was hier gesprochen wurde und er hoffte, gut genug trotz aller Grübelei zugehört zu haben. Und dennoch schwieg er, denn Ascanio hatte Gwess gerade eine Frage gestellt und seine Hilfe angeboten. Waren Werwölfe immer so schnell bei der Sache? Irgendwie kam ihm das seltsam vor. Erst bot Luna spontan ihre Hilfe an und jetzt Acanio. Quintus runzelte fragend die Stirn und auch er blickte nun zu Gwess.
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  9. #149
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    »Rorikstatt« • Gwess • Im Wirtshaus »Zur Frostfrucht« • zwei fehlende Zentimeter

    [Bild: VR_Gwess_A.png] Wie immer konnte sich Gwess auf eine Sache konzentrieren. Das war ihr Essen. Ihr schmeckte die Suppe. Brot, Brühe verhielten sich gleich. Sie nahmen stetig ab. Wie sie bei einem Viertel des Kartoffelbrotes war, welches einmal auf beiden Seiten kurz an ein offenes Feuer gehalten worden war, da rollte eine Wurstscheibe auf sie zu. Es ging rasend schnell. Die Waldelfin hatte etwas in beiden Hände. Doch sie wusste bereits nach einem Bruchteil der Zeit, in der sich eine Scheibe sich einmal drehen kann, wie sie mit diesen Dingen umgehen würde. Eines war sicher: Es würde kein Glas fallen oder Suppe an dem Tisch herumspritzen. So in dem Fokus konnte sie gut die Scheibe sehen. Es ihr war fast als wenn sie die doch holprigen Rundungen, die die Scheibe vollzog, mitzählen konnte.

    In diesem Moment sah sie sich als kleines Kind bei den Ihren. Es war eine Küche, mit einem alten Herd. Einem, wo man das Eisen aus dem Herdplatte nahm und den Topf eben in diese Lücke stellte. Obwohl es in luftiger Höhe eingerichtet worden war, kamen die Fliegen hier her. Doch sie hatten kein Glück. Großmutter fing sie weg. Schnell und gekonnt. Zumal mit der Linken. Denn die rechte war immer im Schaffen. Sie hatte es versucht als kleines Kind. Aber sie schaffte es nicht. Und Großmutter musste immer schmunzeln. Sie sah es auch, dass vergebliche Mühen von Gwess. Einmal sagte sie: »Du musst sie von hinten fangen«, das war der Ratschlag. Auf die großen, ungläubigen Augen von Gwess und des Fragewortes »Wirklich?« hatte sie ihr erklärt, dass sich die Fliege beim Starten dreht. Egal, ob das stimmte, Gwess wurde besser. Es gab eine Menge Fliegen in der kleinen Küche bei der Oma. Sie war gern dort. Aber einen heimlich von Gwess begonnenen Wettbewerb des Fliegenfanges quittierte die alte Frau mit den Worten: »Versteife dich nicht darauf! Mache es nebenher!«

    So sah die Waldelfin die Wurstscheibe angehoppelt kommen. Sie hatte es abschätzen können, wann das Brot fallen und ihre Hand vorschnellen würde. Aber es kam nicht dazu. Quintus fing sich das Stück. Gwess schaute zu, es löste sich die Konzentration. Sie sah wie er genüsslich die »Beute« verspeiste. Gwess sah auch den Berg, den er anschließend aus einer wirklichen dicken Scheibe Brot, mehrere Käsescheiben, zu dem noch Wurst und Schinken baute und eigenartiger Weise ohne zu krümeln essen konnte. Sie schaute noch einmal zu ihrem Teller und schätze: Zwei Zentimeter. Ja, es hatten zwei Zentimeter gefehlt, dann wäre es der Wurst vielleicht anders ergangen.

    Wie sie zurückkam aus ihrem Fokus hörte sie Luna sagen: „Wir werden nach dem Frühstück da hoch gehen.“ Und Gwess sagte: »Luna, das ist nett von Dir.« Und wollte noch die wenigen Löffel an Gemüsesuppe essen. Aber wie es so ist, irgendwie war ihr, dass sie angeschaut wurde. Sie hob den Kopf und sah in die eher fragenden blaugrünen Augen ihrer Nachbarin. Und eher überrascht suchte sie Blickkontakt bei ihrem Nachbarn. Aber auch Quintus schaute sie an. Das verwirrte die Waldelfin. An ein Weiteressen war jetzt nicht zu denken. Sie kam sich vor, als wenn etwas von der Suppe auf ihre Kleidung getropft war. Oder saß ihr eine Fliege auf den Kopf? Etwa ein dicker Brummer? Sie musste bei der Vorstellung unwillkürlich lächeln. Denn diesen Gedanken, diese Bilder mit ihrer Oma hatte sie längst vergessen gehabt und nun waren diese erneuert. Deshalb überwog die innere Freude vor der Unsicherheit. Zu diesem Moment fragte dann noch Ascanio sich direkt an Gwess wendend: „Braucht ihr vielleicht Hilfe?“

    Und hier gewann der Schalck in Gwess die Oberhand. Sie sagte: »Ich denke schon.« Und nahm zu ihrer Überraschung einen weiteren Löffel von der Suppe. Und wie sie den gegessen hatte lümmelte sie die rechte Hand mit dem Ellenbogen auf die Tischplatte und wippte dabei mit dem Löffel, den sie in der Hand behalten hatte und erklärte mit einem Augenzwinkern: »Wir brauchen einen Leiterwagen und einen der ihn zieht. Denn Quintus wird nur so den Berg da hochkommen.«

    Ein breites Grinsen breitete sich in dem Gesicht von Gwess aus und ihre graublauen Augen strahlten in einer seltenen Weise. Und im Drehen zu Quintus fragte sie dann: »Du nimmst doch die Hilfe an, mein Bester?«

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    ~ Vorheriger Post: Luna & Ascanio ~ Fruchtiges vs. Herzhaftes
    Vorherige Posts von Quintus und Gwess ~


    [Bild: Luna_Ava_1.png] [Bild: Ascanio_Ava_1.png]

    Eine Weile war es ganz still am Tisch, lediglich das klimpernde Geräusch des Geschirres und das Murmeln an den anderen Tischen war zu hören. Eine junge reisende Bardin, die hier wohl erst vor wenigen Stunden angekommen war und eine kleine Pause einlegte, bevor sie weiter reiste - trällerte ein Lied, um sich ein paar Münzen dazu zu verdienen.
    Der Gesang ansich klang garnicht mal so schlecht, angenehm ruhig und für das Frühstück genau richtig, wenn auch ein wenig unsicher und schüchtern.
    Quintus hatte Mralki den Vorschlag gemacht, seine Würstchen nach Windhelm zu verkaufen. Doch dieser wimmelte das Angebot mit der Aussage ab, dass er garnicht soviel Fleisch produzieren könnte und das sie Wochen zum reifen bräuchten. Ascanio überlegte kurz, dachte an die vielen Elfen, die er vor wenigen Tagen in dieser unterirdischen Siedlung getroffen hatte und witterte eine Chance.
    "Vielleicht solltest du nochmal über Quintus Vorschlag nachdenken, Mralki..," begann der Söldner leise, als der Wirt sich wieder vom Tisch entfernen wollte.
    Ascanio spießte das letzte Stück Wurst auf die Gabel, stopfte es sich in den Mund und kaute genüsslich darauf herum.
    "... deine Würste sind wirklich sehr lecker und für die Fleisch Produktion könnte ich dir durchaus einige Leute besorgen, die dir dabei helfen könnten." gab der Söldner zu bedenken.
    "Und dich heuere ich als Leibwächter für die Karawanen an, die leckere und wertvolle Fracht will ja beschützt werden." scherzte der Wirt grinsend. "Wäre eine Idee." lachte der Söldner.
    "Spass bei Seite." wurde Mralki wieder ernst und sah abwechselnd zu Quintus und Ascanio. Ein leises, bedauerndes Seufzen kam ihm über die Lippen und er kratzte sich nachdenklich am Hinterkopf.
    "Auch wenn dies ein wirklich sehr großzügiges Angebot ist von euch beiden.... Im Augenblick habe ich aber alle Hände voll zu tun mit meinem nichtsnutzigen Sohn, der von großen Abenteuer träumt und mit dem jungen, wirklich sehr talentierten Küchenhelfer, den du mir mitgebracht hast. Ich spiele mit dem Gedanken den jungen Waldelf zum Koch aus zu bilden." erwiderte der Wirt bedauernd und sah dann zu Quintus, ehe er weitersprach. "Aber ich werde über dein Vorschlag nachdenken."
    Dann verschwand Mralki schnurstracks in die Küche.
    "Ein Versuch war es Wert." grinste der Söldner zu Quintus rüber.

    Luna verfolgte die Unterhaltung nur auf einem Ohr und mehr beiläufig, als wirklich interessiert. Ascanio machte sie nervös. Das er irgendwie mit dem Amulett zu tun haben könnte und dazu noch nach Werwolf stank, gefiel ihr überhaupt nicht. Wer war er wirklich und warum wollte er ihnen helfen? Wusste er irgendwas? Es würde sie nicht einmal überraschen, wenn er etwas mit Nirya´s Verschwinden zu tun hätte.
    Sie sah zu Gwess, die wiederrum ein Stück Wurst beobachtete, welches über den Tisch kullerte. Nein, beobachtet war wohl der falsche Ausdruck. Gwess fixierte es, wir eine Jägerin, die ihre Beute erspäht hatte. Doch auch wenn sich Luna der Sinn nicht ganz erschloss, linste sie ebenfalls auf das kullernde Wurststückchen, bis sie das kullernde etwas selbst so fixiert hatte, dass sich alles in Zeitlupe ab zu spielen schien.
    Quintus schnappte sich schließlich die Beute und verspeiste sie genüsslich, wodurch auch Luna wieder in die Realität katapultiert wurde und ganz vergessen hatte, dass sie zu Gwess etwas gesagt hatte und die Waldelfe nun darauf reagierte. »Luna, das ist nett von Dir.« Die junge Halbelfin blickte Gwess ein wenig verwirrt an und lächelte verlegen, als ihr bewusst wurde, worum es ging.
    Für einen gefühlten, unendlichen Augenblick schienen alle Augen auf Gwess zu ruhen und man sah der Waldelfe an, dass es ihr unangenehm war.

    Gwess mochte ja ein wenig eigen sein und für eine Frau ziemlich wortkarg, aber was nun folgte, hatte wohl jeden an diesem Tisch überrascht.
    Ascanio hatte seine Hilfe angeboten gehabt und Gwess konterte ziemlich keck.
    »Ich denke schon.« Sie nahm einen weiteren Löffel von der Suppe und wie sie diesen gegessen hatte, lümmelte sie die rechte Hand mit dem Ellenbogen auf die Tischplatte und wippte dabei mit dem Löffel, den sie in der Hand behalten hatte und erklärte mit einem Augenzwinkern: »Wir brauchen einen Leiterwagen und einen der ihn zieht. Denn Quintus wird nur so den Berg da hochkommen.«
    Luna kippte fast vom Stuhl vor lachen. Sie hatte Gwess ja einiges zugetraut, aber bestimmt nicht soviel Humor, zumal sie Sie ja eher ernster und grübelnder kennen gelernt hatte.
    "Der war gut." sagte die junge Halbelfe zu Gwess und kicherte.
    "Das lässt sich bestimmt arrangieren." antwortete Ascanio lachend und grinste zu Quintus rüber.
    Gwess wandte sich Quintus zu. »Du nimmst doch die Hilfe an, mein Bester?«
    Nun sah auch Luna neugierig zu Quintus...
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  11. #151
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    [Bild: quintus_avatar.jpg]

    Zum Glück hatte Quintus den großen Bissen verschluckt, als Gwess unverhofft ihre Witz machte. Er lachte schallend los, bis ihm fast die Tränen in die Augen stiegen. Er wusste ja, dass Gwess einen sehr trockenen Humor hatte, aber der Scherz von eben kam unerwartet. Er zwinkerte ihr halb amüsiert, halb kokett über den Tisch zu. „Dann kann ich ja noch eine Portion bestellen, werte Gwess?“ Er kicherte wie ein kleiner Junge und fühlte sich auf einmal so leicht, wie schon ewig nicht mehr. Die Elfe hatte ein Talent dafür, ihm seine Unbeschwertheit zurückzugeben.

    Schmunzelnd stand er auf, nickt ihr dankend zu und verschwand kurz in seinem Zimmer, um mit einem Bogen und einem Pfeilköcher zurückzukehren. Diese stellte er, gegen seinen Stuhl gelehnt, auf den Boden, dann ging er zu der jungen Bardin, die gerade ihre Einnahmen zählte.
    „Das reicht immer noch nicht für ein Zimmer“, knurrte der Wirt und die Verzweiflung in ihren Augen ließ ihn milde werden.
    Quintus stellte sich neben ihn. „Wo wollt Ihr hin?“
    „Nach Einsamkeit“, antwortete die Frau misstrauisch.
    Er zog einen Hocker heran und setzte sich vor sie. Was er nun mit ihr besprach, ging niemanden etwas an. „Ohne Gold und alleine?“ Er musterte ihre hellbraunen Augen. „Die Akademie, richtig?“
    Sie nickte eifrig und offensichtlich hatte sie niemanden, der sie dabei unterstützte. Ohne Zögern legte Quintus ihr einige Goldstücke auf den Teller mit dem spärlichen Trinkgeld. Er beugte sich vor. „Morgen müsste meine Karawane aus Rifton hier eintreffen. Sie befindet sich gerade in Weißlauf und ist auf dem Weg nach Einsamkeit. Sie wird hier Waren aufnehmen und ich lasse eine Anweisung hier, dass Ihr mitreisen könnt. Was haltet Ihr davon?“ Er blickte sie lächelnd an und befürchtete einen Moment lang, dass sie ihm um den Hals fallen würde.
    Sie seufzte erleichtert. „Das … das werde ich Euch nie vergessen.“
    Er machte eine Kopfbewegung in Richtung seines Zimmers. „Es gehört Euch für die Nacht.“ Er schaute Mralki fragend an, aber dieser nickte.
    Quintus stand auf und sagte lauter: „Dann wünsche ich Euch eine gute Reise und grüßt Viarmo von mir, den Leiter der Akademie.“ Dass seine Karawane den Dung transportieren würde, verschwieg er. Lieber auf dem Kutschbock sitzen mit Dunggeruch in der Nase, als sich die Schuhsohlen durchzulaufen.

    Zurück am Tisch, rückte er sich seinen Stuhl zurecht und machte ein zufriedenes Gesicht. „Wenn man jung ist, hat man noch Träume.“ Er wandte sich Acanio zu. „Und übrigens danke für die Unterstützung bei Mralki. Ich denke, er wird es sich noch überlegen. Er ist ein guter Geschäftsmann.“ Quintus griff nach dem letzten Wurstscheibchen, das einsam auf seinem Teller lag, und lehnte sich abwartend zurück.
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  12. #152
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    »Rorikstatt« • Gwess • Im Wirtshaus »Zur Frostfrucht« • Einen trällernde Schnepfe

    [Bild: VR_Gwess_A.png] Sie hatte ihn gefragt: »Du nimmst doch die Hilfe an, mein Bester?«, aber es gab mitnichten eine Antwort. Gut ein Kopfnicken hatte sie gesehen. Doch ob es Ascanio reichen würde? Stattdessen musste die Waldelfin mit ansehen, wie so ein Vöglein zum Essen herumzwitscherte. Nun Gwess war von diesen reisenden Sängern und Sängerinnen nicht besonders angetan. Das hatte einen einfachen Grund. Schaute man beim Essen zu sehr auf den Vortrag hatte man und darauf konnte man wetten immer etwas Suppe auf der Oberbekleidung. Zumal sie dieses Handausstrecken überhaupt nicht mochte. Zu Glück saß sie ganz hinten an dem Tisch und kam nicht mal in den Verdacht jetzt etwas geben zu müssen.

    Nein, das erledigte Quintus. Er kümmerte sich so um diese junge Frau, als wenn es seine Schwester wäre oder mehr? Gwess einigte sich in ihren Gedanken auf Schwester. Das war einfacher. Sie wusste was ein Zimmer hier kostete. Mal paar Verse zwitschern reichte nicht. Sie musste sich für den Preis eine Nacht um die Ohren schlagen, einen Hirsch erwischen, das Tier häuten und das Leder nebst Fleisch gut verkaufen. Dann hätte sie für eine Nacht ein Bett. Mehr war es ja nicht, wenn man zu sich ehrlich war. Leider saß sie zu weit hinten, um zu erkennen wie viel Quintus nun dem Mädel da auf den Teller warf. Sie kannte Luna nicht gut genug, um sie zu fragen. Und sie musste sich Mühe geben nicht einen langen Hals zu machen. Also knapperte sie an dem letzten Apfelstückchen herum. Als sie dann die lächelnde Mine sah, mit der sich ihr Nachbar an den Tisch setzte, blieb ihr nichts übrig als zuerst einen Schluck zu trinken. Aber sie sagte nichts. Sie hoffte nur, dass diese trällernde Schnepfe ihr nicht zu oft über den Weg stolzierte. Und es konnte ein langer Tag werden, bis diese Bardin dann mit dem Dungtransport abkutschierte.

    Der Wirt hatte sein Geld und er war wieder im Blickkontakt zu seinen Gästen. So kam er an den Tisch und fragte: »Soll es noch etwas sein?«

    Gwess wusste was sie zu zahlen hatte. So wie der Wirt ihr Bestellung auswendig kannte, und es variierte nur mal die Suppe dabei, kannte sie den zu zahlenden Betrag. Sie reichte ihm die Münzen. Dabei hatte sie die Finger der rechten Hand vorn spitz zusammengedrückt. Er kannte die Prozedur wie Gwess zu zahlen pflegte und hielt die Handfläche nach oben. Als er das Geld in Augenschein nehmen konnte erklärte Gwess: »Stimmt so! Und die Suppe war wie immer sehr bekömmlich.« Mralki musterte dabei das Erhaltene und nickte. Er war schon dabei sich abzuwenden, als er Gwess fragen hörte: »Kann ich mir bei euch einen Leiterwagen und eine Schaufel ausborgen? Bis zum Mittag.«

    »Ja, geht,« sagte der Wirt und fügte nach einem Moment noch hinzu: »Beides steht hinter dem Haus unter dem Vordach.« Dann wiederholte er seine Frage bei den anderen: »Soll es noch etwas sein?«

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  13. #153
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    Vorheriger Post von: Luna & Ascanio ~ Von Würstchen und Leiterwagen ~ Vorherige Posts von: Quintus und Gwess


    [Bild: Luna_Ava_1.png] [Bild: Ascanio_Ava_1.png]

    Der Konter von Quintus ließ nicht lange auf sich warten und war genauso viel mit Humor gespickt, wie zuvor von Gwess. Ascanio und Luna mussten lachen. Das könnte ja noch ein sehr lustiges Abenteuer werden, wenn das so weiter ging.
    Gwess hakte nochmal schnell wegen der von Ascanio´s angebotener Hilfe nach und auch wenn der Händler nicht antwortete, war ein leichtes Nicken zu sehen, bevor er mit einem Schmunzeln aufstand und zur Bardin ging.

    Das ging ja leichter als gedacht. schoss es dem Söldner durch den Kopf und grinste innerlich. Nach außen hin ließ er sich natürlich nichts anmerken. Ganz im Gegenteil sogar, neugierig folgte sein Blick Quintus, der zur Bardin rüber ging und sich mit ihr unterhielt.
    Luna gefiel das ganze irgendwie nicht. Es war sicherlich praktisch, ein weiteren Kämpfer in der Gruppe zu haben, je nach dem was sie noch erwarten würde und jemand, der den Leiterwagen zog, keine Frage.
    Aber irgendwie war er ihr unheimlich, auch wenn sie sich eingestehen musste, dass er unverschämt gut aussah.
    Während sie so darüber nachgrübelte, merkte sie, dass sie Ascanio von der Seite angestarrt hatte. Glücklicherweise schien er nichts davon zu merken, weil er auf Quintus konzentriert war und damit das so blieb, schaute sie schnell weg. Luna spürte, wie ihr die röte ins Gesicht stieg und sah verlegen auf ihren leeren Teller. Jetzt wünschte sie sich fast, dass sie noch etwas vom Frühstück übrig gelassen hätte, mit dem sie sich ablenken hätte können. Doch bis auf ein paar wenige Krümel war nichts mehr von dem leckeren Frühstück übrig.
    Um sich doch irgendwie ab zu lenken, sah sie zu Gwess, die wiederum sehr neugierig den Schankraum beobachtete. Aber es war nicht dieser Blick, denn man hatte, wenn jemand rein kam und man neugierig aufblickte. Sondern dieser spezielle Blick, der nur eine Frau drauf hatte, die an einem Mann Interesse hatte und einer anderen Frau damit sagen wollte: Lass die Finger von ihm.
    Luna folgte ihrem Blick und landete bei Quintus und der Bardin.
    War Gwess etwa eifersüchtig? kam der jungen Halbelfin plötzlich der Gedanke und sie sah automatisch wieder zu Gwess. Doch in ihrem kurzen Blick konnte Luna nichts erkennen, ganz im Gegenteil, hatte sie sogar den Eindruck, dass sie Gwess etwas fragen wollte. Allerdings sagte die Waldelfin dann nichts, schaute nochmal zu Quintus und knabberte dann an ihrem letzten Apfelstückchen herum.

    Der Händler kam zurück zum Tisch und bedankte sich bei Ascanio für die Hilfe bei Mralki, ehe er sich dem übrig gebliebenen Wurststückchen widmete.
    “Ich denke auch, dass er sich das nochmal überlegen wird.“ stimmte der Söldner zu, als Mralki auch schon an den Tisch kam.
    “Soll es noch etwas sein?“
    Gwess machte den Anfang und zahlte ihr Frühstück gleich, wobei sie sich auch gleich nochmal nach einem Leiterwagen und einer Schaufel erkundigte.
    Luna kicherte, während Ascanio stutzig wurde.
    Wollte sie Quintus gleich begraben?
    Der Wirt antwortete derweil, dass beides hinter dem Haus unter einem Vordach stand, ehe er seine Frage an die anderen gewandt wiederholte.
    Luna winkte dankend ab, während sie einige Münzen heraus kramte und diese dem Wirt übergab. Natürlich hatte sie ebenfalls ein wenig mehr gegeben. “Es war sehr lecker. Stimmt so.“ sagte sie leise und lächelte. Der Wirt nickte freundlich lächelnd und wandte sich an Ascanio.
    “Bei dir setze ich es auf die Rechnung?“ meinte Mralki grinsend.
    “Gerne. Ich zahle dann alles auf einmal.“ antwortete der Söldner.
    “Ich weiß.“ Damit wandte er sich schließlich an den Händler.
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  14. #154
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    [Bild: quintus_avatar.jpg]

    Moment! War ihm etwas entgangen? Quintus Blick wieselte zwischen Gwess, Luna und der Bardin hin und her. „Und Dir setze ich das Frühstück sicher auch auf die Rechnung?“ Mralki schubste seinen besten Kunden sachte an der Schulter an und dieser fuhr irritiert herum, hatte ihn der Wirt doch aus seinen tiefsten Gedanken gerissen.

    „Wie? Ähm, ja bitte, mach‘ das bitte.“ Quintus ging im Gedanken noch einmal die letzten Minuten nach. Er war zur Bardin gegangen, die ihm leidtat, und hatte ihr angeboten, mit seiner Karawane zu reisen. Sie hatte kein Gold, also bot er ihr auch … sein … Zimmer … an. Oh, oh. Er hatte sich nichts dabei gedacht, aber als er an den Tisch zurückkam, hatte sich da nicht Gwess Körperhaltung verändert? Er kniff die Augen zusammen und schaute Besagte prüfend an.

    Nun gut, was sagte ihm das? War Gwess eifersüchtig? Oder hasste sie lediglich Gesang? Und warum benahmen sich Frauen immer so kryptisch? Zuletzt: Was sollte er tun? Vielleicht konnte er ja die Brisanz aus der Schlafsituation nehmen?

    Zum Glück gesellte sich Mralki wieder zu ihnen und Quintus informierte ihn: „Meine Karawane aus Rifton kommt sicherlich heute Abend noch an, wie ich meine Leute kenne. So viel gibt es in Weißlauf auch nicht umzuladen, dass es einen vollen Tag dauern würde, den wir eigentlich eingeplant hatten. Die Bardin wird sich das Zimmer mit meiner besten Kundschafterin teilen müssen.“ Er grinste schief, aber irgendwie hörte sich das immer noch nicht gut an. Hatte er es nur noch schlimmer gemacht? „Und ihrer Gemahlin“, fügte er schnell hinzu und kam sich saudämlich vor. Warum eigentlich? Schließlich war er Trauzeuge gewesen und mit den beiden Frauen, die schon lange für ihn arbeiteten, befreundet.

    In seinem Bemühen, nicht wie ein Lustmolch dazustehen, der arme Bardinnen in seine Gemächer lockt, stand er jetzt wie ein Idiot da. Gut gemacht, Quintus! Schalt er sich selbst. Er stand abrupt auf und sein gegen den Stuhl gelehnter Bogen fiel um. Hektisch griff seine Hand danach, erwischte die lose Sehne, welche nur an einem Ende am Bogen fixiert war. Er packte den Bogen in eine Tasche aus gewachstem Leinenstoff und konnte die Waffe auf diese Art über Kreuz mit seiner Umhängetasche tragen. Den Bogen würde er nur spannen, wenn es die Situation erforderte, außerdem nahm jener so weniger Platz weg und konnte gut verstaut werden.

    Immer wieder wanderte sein unsicherer Blick zu Gwess, die ihm so schnell wohl kein Apfelscheibchen überlassen würde. Noch einmal kontrollierte er seufzend seine Ausrüstung und lächelte ihr zaghaft zu.
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  15. #155
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    »Rorikstatt« • Gwess • Im Wirtshaus »Zur Frostfrucht« • Wasserlinien

    [Bild: VR_Gwess_A.png] Der Wirt kam auf seine wiederholte Frage: »Soll es noch etwas sein?« zu dem gleichen Ergebnis. Alle waren mit dem Gebrachten zufrieden und entrichteten den entsprechenden Obolus. Nur bei Ascanio musste die Waldelfe staunen. Denn er ließ quasi anschreiben. Aber auch nur nach dem Mralki ihn angesprochen hatte: »Bei dir setze ich es auf die Rechnung?« Und er bekam ein „Gerne. Ich zahle dann alles auf einmal.“ als Antwort. Diese Variante war neu für Gwess. Alles bei der Abreise zu bezahlen, ein für sie interessanter Gedanke. Doch so wie sie ihn interessant fand, war es auch schon wieder vorbei. Sie fragte sich was sie bei einer Jagd machen würde? Nachdenken, ob man besonders vorsichtig sein sollte, weil man einen Außenstand hatte? Würde sie beim Pirschen die Münzen zählen, die sie zu erbeuten hatte? »Nein!«, dachte sie, »eine schöne Idee mit dem Anschreiben, aber nichts für mich.«

    Sie wurde abgelenkt, weil ihr Nachbar irgendwie auf einem Sack Flöhe zu sitzen schien. Zumindest krachte etwas an seinem Stuhl um. Worüber sich die Waldelfe schon erschrak. Damit hatte der nicht so große Mann, deren schwarze, schulterlange, zum Teil zu einem Zopf geflochtene Haare gerade einen Tanz vollführten, weil er sich bücken musste, die volle Aufmerksamkeit der gesamten Taverne. Ein Bogen war umgefallen und wurde in einer Tasche verstaut. Gwess kannte diese Art, wie Quintus reiste. Den Orkbogen hatte er zwar immer bei sich, aber sie konnte sich nicht so recht erinnern, diesen schon einmal im Gebrauch gesehen zu haben. Als er ihr dann noch ein zaghaftes Lächeln zuwarf, legte sie ihre Hand auf seine und fragte generös: »Alles in Ordnung … mein Bester?« Und sie merkte, wie sie es mit einer langen Pause und einer scharfen Betonung auf »Bester« gesagt hatte, dass sie Quintus schon die ganze Zeit mit »Bester«, anstatt mit seinem Namen ansprach.

    Doch dann fing sie sich und schob die wenigen Stücke, die der Wirt vom Geschirr noch nicht geholt, hatte zur Seite. Sie stupste ihren rechten Zeigefinger in ihr Trinkglas und tropfte einen Punkt auf die Tischplatte und malte ihn zu einem Kreis und erklärte dabei feststellend: »Ja, so wird es gehen.« Wie sie fertig war und ein dunkler Fleck auf der fast grau gescheuerten Tischplatte zum Vorschein kam, sagte sie: »Hier sind wir in der Frostfrucht.« Dann folgte rasch eine Linie an dem Punkt vorbei und dieser wurde durch einen zweiten gekreuzt. Diesmal zeigte sie mit dem Finger auf den Schnittpunkt und sagte: »Hier links ist der Kuhweidenhof und wir müssen rechts den Weg hoch, so hat es Ennis mir erklärt« Wieder fuhr ihr Finger eine Linie auf die Tischplatte. »Ennis hat die Fundstelle der Händler gut beschrieben. Er hat sie gefunden auf dem Weg zur Schlangenfintenschanze, dort wo der Weg nach links steil in ein paar Felsen einmündet und rechts ein altes Rundgrab zu sehen ist.« Sie schaute in die Runde, ob sie von alles die Aufmerksamkeit hatte. Dabei bemerkte sie, dass ihre Hand immer noch auf der von Quintus lag. Da sie das jetzt nicht störte änderte sie auch nichts daran. Und sagte weiter: »Es sollte also ein einfacher, schneller Weg sein. Trotzdem wäre etwas Ausschau nicht übel. Luna, kannst du das übernehmen?«

    Dann schaute sie zu Quintus, nahm ihre Hand von seiner und sagte mit leicht zugekniffenen Augen und einem gespreizten Lächeln: »Beim Aufstehen lasse doch bitte den Stuhl stehen.«

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    [Bild: Luna_Ava_1.png] [Bild: Ascanio_Ava_1.png]

    Luna und Ascanio, die stillen Beobachter dieser Szenen warfen sich einen kurzen, aber dennoch ratlosen Blick zu. Während Quintus dieser unangenehmen Situation mit Ablenkung durch Mralki entgehen wollte, fiel vorallem Luna auf, dass Gwess das Wort mein Bester erstaunlich oft benutzte und die junge Halbelfin war sich nicht ganz sicher, wo sie die Andeutungen der Waldelfe hinstecken sollte. Sie grübelte noch ein wenig, tat es aber schlussendlich als Insider ab.
    "Das dürfte noch interessant werden." flüsterte der Söldner ihr schmunzelnd zu.
    Wie meinte er das denn nun wieder? - Wollte Luna ihn schon fragen, doch anstelle von Worten, formten ihre Lippen nur ein zaghaftes und schüchternes Lächeln.
    Ascanio lächelte sie an und Luna blickte verlegen weg. Irgendwie machte sie dieser Typ nervös....

    Glücklicherweise lenkte Gwess ihre Aufmerksamkeit auf sich, indem sie mit Wasser etwas auf den Tisch zeichnete und dazu auch ein paar Erklärungen abgab. Luna lauschte aufmerksam, bis Gwess sie schließlich fragte:
    »Es sollte also ein einfacher, schneller Weg sein. Trotzdem wäre etwas Ausschau nicht übel. Luna, kannst du das übernehmen?«
    "Ja gerne." stimmte die junge Halbelfin gleich fröhlich zu und lächelte wohlwollend.

    Ascanio erhob sich schließlich und ging in sein angemietetes Zimmer, wo sein Zweihänder Schwert an den Schrank gelehnt stand. Während er nach dem Schwert griff, dachte er plötzlich an Nirya und was sie ihm alles erzählt hatte und er war sich langsam nicht mehr so sicher, ob er sich hier wirklich einmischen sollte. Aber die Kleine war ein Weg zu Skjor und vielleicht sogar Antworten, auf die er solange gewartet hatte.
    Entschlossen griff er nach seinem Zweihänder, schnallte es sich auf dem Rücken fest und schnappte noch den Dolch, der auf dem Nachttisch lag.
    Anschließend verließ er sein Zimmer wieder und musste feststellen, dass die anderen bereits weg waren.
    Vermutlich holen sie den Leiterwagen und eine Schaufel. überlegte er und verließ die Taverne, wo die anderen bereits warteten.
    eis engel ist offline
  17. #157
    Lied im Schilf  Avatar von Dawnbreaker
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    [Bild: quintus_avatar.jpg]

    Als Quintus die Tür erreicht hatte, fühlte er immer noch die Wärme ihrer Hand auf seiner Haut, dementsprechend übermütig und gut gelaunt hielt er Gwess die Tür auf. „Nach Dir, meine Liebe.“ Er betonte hierbei das letzte Wort genauso, wie die Elfe zuvor, lächelte charmant und seine dunklen Augen schienen im Sonnenlicht wie Edelsteine funkelten. Einen Moment schirmte er sie mit der flachen Hand ab, orientierte sich, dann ging er mit Gwess und Luna um das Haus herum.

    Einige Hühner eilten laut gackernd davon, wobei eines der Tiere sich vor Schreck um ein Haar auf seinem Stiefel erleichtert hätte. „Hu! Das war knapp!“ Quintus zog den Fuß geschwind zurück, vollführte einen unfreiwilligen Tanzschritt und drehte sich zu den beiden Frauen um. „Ich möchte mal wissen, warum mir dauernd so etwas passiert.“ Er klang etwas verärgert, schließlich machten solche Situationen seine Bemühungen, vor Gwess wenigstens einen halbwegs normalen Eindruck zu machen, zunichte.

    Seine Laune sank noch weiter, als er bemerkte, dass Ascanio wohl immer noch in der Taverne weilte. Eigentlich hätte ihm von Anfang an klar sein sollen, wer jetzt den Leiterwagen ziehen würde. Wenigstens machte das kleine Gefährt einen soliden Eindruck, als sie es schnell nach Schwachstellen untersuchten, und die Schaufel lehnte gleich daneben an der Wand.

    Quintus hielt kurz inne und atmete tief durch. Die Morgenluft war angefüllt mit wunderbaren Gerüchen und die Feuchte des Nachtnebels sorgte für einen schweren Duft über den Wiesen, mit einem Hauch von Tannennadeln des nahen Waldes. Er war es gewohnt, so früh aufzustehen, und seine beiden Begleiterinnen schienen ebenfalls hellwach zu sein. „Dann wollen wir mal.“ Quintus fasste nach der Deichsel, vor die sowohl ein Zugtier gespannt werden konnte, die aber auch einen Griff am Ende hatte, sodass zwei Personen den Wagen bequem ziehen konnten. Er war gespannt, wer ihm wohl helfen würde und wendete das Gefährt, sodass es sich leicht unter dem Vordach hervorziehen ließ und zog es vor die Taverne, wo sie auf Ascanio warteten.
    Dawnbreaker ist offline
  18. #158
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    »Rorikstatt« • Gwess • Am Wirtshaus »Zur Frostfrucht« • Sonnenblinzeln

    [Bild: VR_Gwess_A.png] Ihre Frage nach Hilfe hatte Luna mit einem „Ja gerne.“ beantwortet. Aber sie konnte sich nicht so richtig bedanken. Denn es kam auf einmal Bewegung in die Runde.

    Ascanio erhob sich und ging ohne etwas zu sagen in sein Zimmer hier im Wirtshaus. »Ob er etwas anders vorhat?« fragte sich die Waldelfin. Dann musste Quintus, warum auch immer, als erster zur Tür. Gwess schoss ein kleines Schmunzeln ins Gesicht. Nicht nur weil der Stuhl stehen geblieben war. Der Gedanke »Gentlemen und so …« zauberte ihr diesen verschmitzten Ausdruck. Tatsächlich kam es so wie gedacht. Er hielt generös die Tür auf. Doch Gwess ließ Luna den Vortritt. Aber es half nichts. Denn er musste noch eine Spitze hinzufügen, in dem er sagte: „Nach Dir, meine Liebe.“ Aber er war für einen Moment abgelenkt, die Sonne, schon gut im Stand, strahlte bis in das Wirtshaus und erschwerte so ein wenig den Weg nach draußen. Wenn er nicht die Hand über seine Augen gelegt hätte, dann wäre ihm der Blick von der »Liebsten« aufgefallen. Denn sie schaute ihn für einen Bruchteil so an, wie sie über einen Bogen ein Ziel anvisiert. Ja, sie hatte diesen Blick. Ein stahlhartes Schauen, direkt, klar, ohne Emotionen. Es gab manche, die hatten schon ein Frösteln bekommen, als sie so angesehen wurden.

    Aber eine Tanzeinlage von Quintus beendete das alles. Ein „Ich möchte mal wissen, warum mir dauernd so etwas passiert.“, wollte sie nicht kommentieren. Aber in diesem Moment mochte sie die Hühner außerordentlich. Denn im Gegensatz zu der Schnepfe vorhin sind solche Vögel durchaus geeignet, auch mal den einen oder anderen auf den Boden der Tatsachen zurückzuholen.

    Die anderen Dinge verliefen so, wie schon erahnt. Die vom Wirt erbetenen Sachen waren am angegebenen Ort. Und auch rasch vor den Eingang der Taverne gebracht. Gwess fand es gut, dass Quintus nicht auf die Idee gekommen war, er würde in dem Wagen gezogen. Aber, obwohl sie ein wenig der Schalk kitzelte es ihm zu sagen, schwieg sie. Denn es galt da hoch zu kommen und zu schauen, was mit den Khajiit geschehen war. Je eher man sich also auf die Sache konzentrierte, umso besser. Denn sie mochte es nicht, wenn bei ernsten Dingen die Aufmerksamkeit nicht vorhanden war. Und für sie war es eine ernsthafte Sache. Sie war ein wenig schläfrig geworden nach der durchmarschierten Nacht und dem bekömmlichen Essen. Doch die morgendliche Frische, die flugs in die Kleider schlüpfte und ein paar Dehnungen beim Warten auf Ascanio brachten sie zurück in ihr Gleichgewicht. Es konnte losgehen.

    Dann trat er aus der Tür und blinzelte ebenso wie die anderen vorher in die Sonne. In diesem Moment des Orientierens konnte sie mit ihrem Blick von ihm ein wenig einfangen. Er trug einen Zweihänder und damit hatte sie nicht gerechnet. Es war für sie eine merkwürdige Waffe. Aber sie wusste, wer so ein Schwert führte, musste über viel Kraft verfügen, aber auch gut auf den Beinen sein. In diesem Augenblick sagte Gwess zu Luna: »Komm lass uns vorgehen und den Weg aufklären. Schaust du nach der rechten Seite und ich links?«

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    VRanger ist offline Geändert von VRanger (07.07.2019 um 06:14 Uhr) Grund: verlinkt
  19. #159
    corridore netto  Avatar von eis engel
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    [Bild: Luna_Ava_1.png] [Bild: Ascanio_Ava_1.png]

    Luna war sichtlich irritiert, als erst Ascanio wie von einer Frostspinne gebissen aufgesprungen und in sein Zimmer verschwunden war und dann auch noch Quintus zur Tür stürmte, als könne er es kaum mehr erwarten, hier endlich weg zu kommen. Oder freute er sich schon auf den Leiterwagen, in den er sich hinein legen konnte und von Ascanio den Hügel hoch gezogen wurde? Sie stellte sich diese Szene gerade bildlich vor und musste kichern.
    Doch Quintus blieb an der Tür stehen und hielt sie offen, bis die beiden Frauen kamen. Gwess ließ Luna sogar den Vortritt und waährend sie an Quitus vobei lief, hörte sie hinter Quintus zu Gwess sagen: „Nach Dir, meine Liebe.“ Wobei er das letzte Wort genauso betonte, wie Gwess zuvor.
    Die junge Halbelfe schmunzelte, auch wenn sie die Reaktion der Waldelfe nicht mehr mit bekommen hatte.

    Draußen angekommen, blinzelte Luna erstmal und reckte sich die Müdigkeit aus den Knochen. Die kühle Morgenluft tat ihr im Augenblick richtig gut, den sie war von der ganzen Sitzerei etwas müde geworden. Luna war heilfroh darüber, dass sie nur ein leichtes Frühstück zu sich genommen hatte, denn sonst hätte sie sich in den Leiterwagen gelegt und hätte sich von den beiden Herren den Hügel hinauf ziehen lassen.
    Die drei gingen ums Haus rum, wo ein paar aufgeschreckte Hühner gackernd davon eilten. Eines der Tiere erschreckte sich so sehr, dass es sich beinahe auf Quintus Stiefel erleichtert hätte.Geschwind zog er den Fuß zurück, machte einen merkwürdig aussehenden und unfreiwilligen Tanzschritt und drehte sich schließlich zu den beiden Frauen. „Ich möchte mal wissen, warum mir dauernd so etwas passiert.“ Luna unterdrückte sich ein Lachen, biss sich sogar auf die Lippe, damit auch ja kein piep aus ihrem Mund kam und dachte nur. Armer Kerl, er hat heute wirklich ein Kacke Tag.
    Die junge Halbelfe sah zu Gwess, sie wartete förmlich darauf, dass die Waldelfe etwas neckisches von sich gab. Doch nichts kam, Gwess schwieg.
    Dennoch hatte Luna den Eindruck, dass die Waldelfe über irgendwas nachgrübelte.

    Quintus schnappte sich dann den Leiterwagen und die drei gingen wieder nach vorne, wo sie auf Ascanio warteten. Dieser ließ nicht lange auf sich warten und während er noch so in der Tür stand und blinzelte, um sich an die Lichtverhältnisse zu gewöhnen, ertappte sich Luna wieder dabei, wie sie ihn anstarrte. Verlegen sah sie schließlich weg, als Gwess sie ansprach.
    »Komm lass uns vorgehen und den Weg aufklären. Schaust du nach der rechten Seite und ich links?« Für einen kurzen Augenblick erschrak sie und blickte Gwess verwirrt an.
    "Gerne." antwortete sie leise, dankbar für die Ablenkung und ging mit Gwess voraus.
    Ascanio ging zu Quintus und half ihm mit dem Leiterwagen....
    eis engel ist offline
  20. #160
    Lied im Schilf  Avatar von Dawnbreaker
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    [Bild: quintus_avatar.jpg]

    Ascanio bot ein beeindruckendes Bild, wie er aus der Taverne trat, den Zweihänder auf dem Rücken, und das Licht der frühen Sonne verlieh seinem Gesicht eine anziehende Weichheit. Quintus konnte verstehen, warum Luna ihn einen Moment zu lang anblickte. Ein Anflug von Neid stieg in ihm hoch, war er doch für die meisten Menschen nur ein hässlicher Elf und auch als Mischling bekam er diese Einstellung oft zu spüren.

    Der andere Werwolf hingegen war ein echter Frauentyp und Quintus stellte sich vor, dass diesem die holde Weiblichkeit reihenweise zu Füßen lag. Einzig tröstlich war der Gedanke, dass solche Zeitgenossen einsam starben, da sie die Liebe nie kennenlernten. Dafür war ein solcher Lebensweg gepflastert mit unzähligen gebrochenen Herzen, was Quintus mit einem verächtlichen Schnaufen quittierte. Trotzdem wünschte er sich insgeheim, dass Gwess ihn einmal so ansehen würde wie Luna eben Ascanio.

    Eigentlich wollte Quintus die Hilfe des anderen ausschlagen, überlegte es sich aber und hielt Ascanio grinsend die Deichsel hin. „Dann kann ich mich jetzt ja reinsetzen“, flaxte er, wurde aber schnell wieder ernst. Die kleine Karawane setzte sich in Bewegung, folgte zuerst ein Stück der Hauptstraße und bog beim Kuhweidenhof auf einen Feldweg ein. Der Leiterwagen holperte über einige Steine bis die beiden Männer ihn auf den Grasstreifen an Wegesrand manövrierten, was das Ziehen bergauf zwar anstrengender machte, aber wenigstens lief das Gefährt jetzt ruhiger.

    Dennoch befürchtete er, am Abend einen ordentlichen Muskelkater zu haben, obwohl er sich nicht mehr erinnern konnte, wann das zuletzt der Fall war. Bekamen Werwölfe überhaupt einen? Über die positiven Effekte seines Daseins wollte er sich ja gar nicht beschweren, aber die Sorge um seine Zukunft drückte wieder schwer auf seine Seele. Er kickte schlecht gelaunt einen Stein beiseite, der einen weiten Bogen beschrieb und dann gegen einen Felsen prallte.
    Dawnbreaker ist offline
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