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  1. #241
    Deus Avatar von VRanger
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    »Rorikstatt« - Taverne Zur Frostfrucht • Gwess • Zwei Türsteherinnen

    [Bild: VR_Gwess_A.png] Gwess hatte Luna vor der Taverne stehend gefragt: »Bevor wir reingehen, sag, was würdest Du tun. So frei heraus … «

    Die Gefragte antwortete leise: „Geh hin und übernachte dort.“ Gwess sah nur ihre Begleiterin und bemerkte ein aufmunterndes Lächeln, als sie weiter hörte: „Wenn du möchtest, kann ich dich gerne begleiten?!“ Die beiden Frauen waren dabei die wenigen Schritte weitergegangen. Gwess wollte die Tür öffnen, doch es funktionierte nicht.

    Wie von Geisterhand öffnete sich der Eingang der Taverne. Ein Wust von Geräuschen, Männerstimmen, aber auch eine unsagbar alte, verqualmte Luft stoppte ihr Tun. Ehe sie es begreifen konnte warum und wie so, schob irgendetwas sie zur Seite. Dieses Vorbeidrängende entpuppte sich als eine Frau. Sie war einen guten Kopf größer als Gwess und trug einen grünlichen Umhang. Ebenso waren auf dem Rücken der Frau zwei Krummsäbel zu sehen. Diese charakterisierten deren Trägerin mehr als genug. Nicht, dass sie kunstvoll verziert waren. Nein, das war es nicht, was Gwess mit ihren Blicken erhaschte. Sie hatte diese beeindruckende Waffe noch nicht oft gesehen. Doch hier konnte sie diese genau studieren. Die Klingen verliefen halbbogenförmig zu einem spitzen Ende. Auf der anderen Seite hingegen weis die Krümmung eine Verdickung auf. Das Muster des Stahls, welcher aus einer viellagigen Schmiederei entstand, verwunderte die Betrachtende nicht. Für Gwess waren eher die Griffe, von denen sie auf die andere schloss. Einst im roten Leder gefasst und mit Nieten befestigt und unten von einem bronzefarbenen Knauf gehalten. Oben hingegen war die bei Schwertern sonst übliche Parierstange als eine kreisförmige Schreibe ausgebildet. Wenige Verzierungen schmückten den Handschutz. Jedoch zeigte das Leder deutliche Abnutzungserscheinungen auf. Der Glanz früherer Tage war von bewussten Händen davongetragen. Und Gwess war klar: Die sich an ihnen vorbeigedrängt hatte, verstand ihre Waffen zu führen.

    Leise war das Frauenzimmer auch nicht. »Wir wären sogar eher angekommen, wenn mich Jarl Elisif nicht noch aufgehalten hätte.«, dass schmetterte sie mit so einer markanten Stimme in den Tavernenraum, dass spätestens jetzt alle ihre Köpfe drehten. Diese Blicke sollte an ihr haften, bis sie die Taverne wieder verlassen haben sollte. Die anderen Dinge waren für Gwess eher eine Sache die ebenso mit vorkamen. Es wurde etwas bestellt. Auch wollte Quintus nachher noch vorbeischauen. Doch das spielte für Gwess keine Rolle mehr. Sie hatte gesehen, wie Quintus aufgestanden war. Er, der ihre Größe hatte, versuchte die Rothwardonin zu umarmen. Doch durch ihre beeindruckende Gestalt an Höhe und Form, aber auch infolge der getragenen Waffen, konnte sich Gwess nicht vorstellen, wie das gelingen sollte. Aber er hatte Übung darin und sie ließ ihn gewähren. Auch wenn es eben nur die Zehenspitzen waren, auf denen er stand. Und seine Worte bestätigten die Vertrautheit: „Schön, dass Ihr es heute noch hierhergeschafft habt.“

    Würde man Gwess später fragen, was sie getan hat in diesem Moment ein vertrautes Zweitsein sehen zu müssen, würde es sie nicht beantworten können. Doch sie tat etwas. Sie hauchte zu Luna, die wie sie an der Türschwelle wie angenagelt stand: »Was für ein Charmeur!«

    Doch dann war es auch gut. Die andere Frau lachte und Gwess dröhnte es in den Ohren. Sie sah, wie die andere ihren Umhang zusammenraffte und mit einem wiederum markanten »Das werden wir.« tänzelte sie durch den Raum. Anschließend schob sie sich so wie vorhin an den beiden in der Tür Stehenden wieder nach draußen. Gwess spürte die Blicke, die der Rothwardonin folgten und dann an ihr kleben blieben. Zum Glück sagte Luna: „Musst jetzt nicht antworten, aber überlege es dir.“

    Gwess war zurück in der Wirklichkeit. Sie und Luna standen immer noch vor der Taverne. So blieb ihr ein Nicken. Denn sie wollte es doch abwägen. Aber sie fragte Luna noch beeindruckt von dem so mit Stimmengewirr, Gerüchen und Blicken gefüllten Raum: »Wollen wir da rein oder lassen wir uns das Essen hier auf die Veranda bringen?«

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  2. #242
    corridore netto  Avatar von eis engel
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    [Bild: Luna_Ava_1.png] [Bild: Ascanio_Ava_1.png]

    "Autsch!" fluchte der Nord mehr zu sich selbst, als er sich ein weiteres mal die Knie am Tisch anschlug und nicht so recht wusste, wo er seine langen Beine in diesem engen Raum hin tun sollte, um einigermaßen bequem da zu sitzen. Er spielte schon mit dem Gedanken, dass Abendessen in seinem Zimmer zu sich zu nehmen. Verwarf diesen jedoch gleich wieder, weil er Quintus in der Höhle des Löwen nicht alleine lassen wollte. Der gemeinte bekam ohnehin nichts davon mit, denn er winkte erst einer herein kommenden Gruppe zu und sprang schließlich vom Stuhl auf, um eine große, dunkle Rothwadonin zu begrüßen, deren Haut im Schein der Öllampen golden schimmerte.
    Naledi? überlegte Ascanio noch, während er die große Frau in Augenschein nahm. Als diese mit ihrer dunklen Stimme zu sprechen begann, hatte er Gewissheit. Die beiden unterhielten sich kurz und dann tänzelte Naledi geschickt durch die Taverne und an den beiden Mädels vorbei, die immer noch an der Tür standen...
    Warum kommen sie nicht rein? fragte sich der Söldner in Gedanken.

    Luna steckte kurz die Nase in den Schankraum und drehte sich angewidert zu Gwess. Es roch nach allem mögliche da drin. Gebratenem Essen, Schweiß, Dreck, Met und weiteren undefinierbaren Gerüchen, die sie erstmal garnicht richtig zu ordnen konnte. Außerdem war es furchtbar laut und sie merkte bereits, wie ihr Kopf zu schmerzen begann.
    Gwess schien in Gedanken versunken zu sein, wobei die junge Halbelfe nicht sagen konnte, ob es an der Rothwadonin lag oder einfach nur an dem völlig überfüllten Schankraum.
    Plötzlich kam Gwess etwas näher und hauchte: »Was für ein Charmeur!« Jetzt wusste Luna, was los war. Sie lächelte die Waldelfe an und zu mehr kam sie auch nicht, weil die Rothwadonin sich geschickt an ihnen vorbei schob.
    Beide Frauen blickten anschließend nachdenklich in den Schankraum.
    »Wollen wir da rein oder lassen wir uns das Essen hier auf die Veranda bringen?« wollte Gwess schließlich wissen und sah Luna an.
    Die junge Halbelfe überlegte nicht lange. Während sie sich Richtung Veranda drehte, antwortete sie grinsend über die Schulter blinkend. "Ich wäre dafür, wenn wir hier bleiben."
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  3. #243
    Lied im Schilf  Avatar von Dawnbreaker
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    [Bild: quintus_avatar.jpg]

    Langsam wurde Quintus ungeduldig, weil sich Luna und Gwess an der Tavernentür gewaltig Zeit ließen. „Die beiden scheinen etwas anderes vorzuhaben?“, murmelte er und blickte Ascanio schulterzuckend an. Ein dumpfes Geräusch antwortete ihm, als sein großer Gesprächspartner die Sitzposition änderte, um zur Tür zu schauen, und erneut gegen die Tischplatte stieß. Zum wievielten Mal?

    Der Händler seufzte. „Ich weiß nicht, wie es Dir geht, aber warum folgen wir den Frauen nicht? Sie scheinen draußen bleiben zu wollen.“ Er rieb sich unschlüssig mit den Händen über die Oberschenkel. „Und wenn Du mich fragst, wird es mir nach diesem Tag auch zu viel hier drin.“ Kurz entschlossen stand er auf, nahm einen Stuhl hoch und bahnte sich einen Weg nach draußen, während er das Sitzmöbel wie einen Schild vor sich hertrug, geradewegs an Gwess und Luna vorbei.
    Er stellte den Stuhl auf der Veranda ab, grinste die beiden an, stapfte aber wieder wortlos in die Taverne, um einen weiteren Stuhl zu holen. Er ging davon aus, dass Ascanio das Gleiche tat.

    Den Wirt winkt er herbei und teilte ihm mit: „Wir Vier werden auf der Veranda sitzen, kannst Du uns das Essen nach draußen bringen?“ Er blickte sich um. „Und ein kleiner Tisch wäre auch nicht schlecht.“ Er lächelte Mralki auffordernd an, dieser schnippte einmal mit den Findern und schon stand einer seiner Leute neben ihm. Beeindruckend.
    „Die Herrschaften wollen draußen speisen, also hol‘ mal nen kleineren Tisch.“ Der Wirt grinste und Quintus beeilte sich damit, den zweiten Stuhl vor die Tür zu bugsieren, bevor ihm einer der Gäste den Platz streitig machen konnte, denn etliche Köpfe wandten sich neugierig der Tür zu. Wieder einmal.

    Die Veranda war recht geräumig und man konnte getrost zu viert speisen, ohne aus Versehen vom Teller des anderen mitzuessen. Quintus hatte die beiden Stühle abgestellt und diese seinen Begleiterinnen mit einer einladenden Geste angeboten. In der Taverne rumpelte es kurz, als das Schankpersonal einen Tisch ins Freie trug. Ein Tischbein war wohl mit einem Metkrug kollidiert und der Gast hatte beim Aufspringen seinen Stuhl umgestoßen.
    Etwas peinlich war Quintus der ganze Aufwand und vor allem die ungehemmte Aufmerksamkeit der gesamten Taverne schon, sodass er Mralki, der kommandieren hinter dem Tisch herstiefelte, zuflüsterte: „Die nächste Runde geht auf mich.“ Er nickte in Richtung des Gastes, der sich gerade verzweifelt das Met von der Jacke wischte.
    Aber schließlich war auch der Tisch an seinem Bestimmungsort angekommen und Quintus sog die frische Luft ein. „Hier draußen lässt es sich aushalten.“ Hoffentlich würde Naledi mit dem Aufladen des Dungs bis morgen früh warten ...
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  4. #244
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    »Rorikstatt« - Taverne Zur Frostfrucht • Gwess • Eigentlich ...

    [Bild: VR_Gwess_A.png] Eigentlich,

    ja eigentlich wollte Gwess etwas ganz anders tun. Um genauer zu sein, sie wollte etwas sagen. Doch dazu kam sie nicht. Denn Quintus kam aus dem Schankraum mit einem Stuhl in der Hand. Er stellte diesen ab und hatte so ein Grinsen im Gesicht. Gwess wusste nicht, ob dieses Luna oder ihr galt. Doch dann war er wieder weg. Und ehe sich die Waldelfin einfangen konnte, war er wieder da. Mit einem weiteren Stuhl, den er auch mit einer einladenden Geste neben dem anderen abstellte. Vermutlich musste Gwess sehr komisch auf diese Dinge reagiert haben, zumindest hatte wohl ihr Gesicht so einen Ausdruck.


    Denn eigentlich,

    aber zwei Hände drückten sie mehr oder minder sanft in einer der Stühle. Dieser war gut gewählt. Denn sie hatte eine Wand hinter sich. Das mochte sie, wenn sie irgendwo in einer Schänke ein Gericht zu sich nehmen wollte. Man konnte zumindest von hinten weder ein Bier oder ein Messer in den Rücken bekommen. Auch fand sich so für ihren Bogen immer ein Plätzchen ohne das später sich ein Wirt oder die eine oder andere Gehilfin sich darin verfingen und so ins Stolpern kamen. Doch wehren konnte sie sich nicht. Denn in dem Moment des Anfassens hatte sie diesen merkwürdigen Geruch in der Nase. Dieses Öl, welches die großgewachsene Frau an sich trug, als diese um Luna und sie herumtänzelte, war auch jetzt neben ihr. Denn ER hatte ja diese Rothwardonin nach ihrem Dafürhalten mehr als zu stehend umarmen müssen. Dieser Duft war so überraschend an IHM, dass sie sich ohne Widerstand in den Stuhl drücken ließ.

    Denn eigentlich,

    war sie so richtig sauer, erbost, wütend, über das im Schankraum Geschehene. Das Wort »Charmeur«, welches sie Luna gesagt hatte, war noch viel zu milde gewählt. Aber was sagt man nicht alles, wenn man in Begleitung ist. So war es in ihrer Situation auch nicht verwunderlich, dass sie keine Lust hatte in diesen Raum zu gehen und sich an gleicher Stelle abdrücken zu lassen. Doch nun saß sie auf einer Terrasse mit freiem Blick in die Berge. Doch der hielt vorerst nur wenige Minuten. Denn ein Tisch wurde platziert. Weiter Stühle kamen mit den Männern hinzu. Auch Mralki kam mit einem Tüchlein über dem Arm und schaute sie fragend an. Gwess überlegte nicht lange und sagte: »Nun ich nehme zwei von den Würstchen, diese schön gebraten. Dann von eurem Kraut. Dieses mit Butter und Zwiebeln und den Speck so wie immer und …« »… und das Brot dazu so wie immer?«, unterbrach sie der Wirt schmunzelnd. Gwess lächelte, denn er hatte sie verstanden. »Ich hätte einen leichten Weißen, lieblich dazu,« fügte Mralki an. Gwess klatschte in die Hände. »Perfekt, aber ein Glas Wasser wäre trotzdem willkommen.« »Mache ich,« erklärte er. Dann fragte der Wirt die anderen, was zu bringen sei. In diesem Moment sah Gwess bei Ascanio ein Lächeln so entspannt. Es war als breitete sich erkennbar ein Wohlgefühl in seinem doch großen Körper aus. Ascanio rollte kurz mit seinen Schultern. Beschämt blickte sie nach unten, nicht wissend, ob sie ertappt worden war. Bei diesem Blick nach unten erkannte sie den Grund. Er hatte einfach nur seine langen Beine ausstrecken können. Sie schüttelte ein wenig ihren Kopf und drehte sich dann zu Luna. Sie spürte, dass das Lüften, welches hier für Erfrischung sorgte, dieses Ölige aus der Luft genommen hatte. Gwess wusste, dass es ein schöner Abend werden würde hier auf der Terrasse zur »Zur Frostfrucht«.

    »Eigentlich Luna, wollte ich dir danken, dass wir nicht reingegangen sind.« Bei dem »Eigentlich« schaute sie kurz zu Quintus zurück. Aber der war gerade im Bestellen …
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  5. #245
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    ~ Vorheriges Post: Getrenntes Abendessen? ~~ Vorherige Posts von: Quintus und Gwess ~


    [Bild: Luna_Ava_1.png] [Bild: Ascanio_Ava_1.png]

    Der Söldner ließ sich nicht zweimal bitten, als der Händler vorschlug den Frauen nach draußen zu folgen, um in kleiner Runde und an der frischen Luft das Abendessen zu sich zu nehmen. Daher nickte er Quintus kurz zu. Diese Idee gefiel ihm sogar noch tausendmal besser, als seine ursprüngliche. Voller Tatendrang erhob er sich vom Stuhl, wobei er sich ein weiteres mal das Knie anschlug - wie oft schon konnte er nicht mehr sagen, aber er hielt mit Schmerz verzerrtem Gesicht inne und fluchte Tonlos vor sich hin. Quintus hatte sich derweil schon einen Stuhl geschnappt und Mralki über ihre Planänderung in Kenntnis gesetzt.
    Als der Schmerz etwas nachgelassen hatte, griff Ascanio nach zwei Stühlen und versuchte sich einen Weg durch die überfüllte Taverne zu bahnen, was einem Elefanten im Porzellanladen glich und damit endete, dass sich der Nord bei einigen Gästen entschuldigen musste, weil sie sich ihr Met auf den Schoß gekippt hatten. Ascanio spendierte natürlich die nächste Runde, wodurch die aufgebrachten Gäste wieder zufrieden gestellt waren.
    Quintus betrat ein weiteres mal die Taverne und schnappte sich einen zweiten Stuhl, ehe er wieder nach draußen verschwand.
    Wie macht der das nur? fragte sich der Nord verdutzt in Gedanken und betrachtete seine beiden Stühle. Vielleicht hätte ich auch nur einen nehmen sollen?! überlegte er grinsend. Schüttelte aber dann den Kopf, er wollte definitiv nicht zweimal laufen.
    Als er es endlich nach einer gefüllten Ewigkeit auf die Terrasse geschafft hatte, hatte Mralki bereits einen Tisch dort hin gestellt und Quintus bugsierte die verdattert drein blickende Gwess auf einen der Stühle, welcher in der Nähe der Wand stand. Luna hatte sich rechts neben Gwess gesetzt und Quintus würde sich wohl ebenfalls neben die Waldelfe setzen wollen, so das der Nord neben Luna sitzen konnte. So platzierte Ascanio schließlich dann auch die zwei fehlenden Stühle und während die Waldelfe ihre Bestellung bei Mralki aufgab, setzte sich der Nord und streckte erstmal seine langen Beine aus. Ein breites, entspanntes Grinsen breitete sich in seinem Gesicht aus und er merkte wie Gwess ihn beobachtete. Als er zu ihr rüber sah, blickte sie beschämt nach unten, schüttelte ein wenig den Kopf und drehte sich zu Luna, die gerade noch damit beschäftigt war, ihren Bogen an die Wand zu stellen. Ascanio schmunzelte.

    »Eigentlich Luna, wollte ich dir danken, dass wir nicht reingegangen sind.« sagte Gwess leise, wobei sie bei dem Wort Eigentlich. kurz zu Quintus sah.
    Luna folgte ihrem Blick zu Quintus und nickte schließlich verständnisvoll.
    "Auch ich habe zu danken, dass du diesen Vorschlag gemacht hast. Ich glaube, ich hätte mich heute da drinne nicht besonders wohl gefühlt." sagte sie leise.
    Da Quintus bezüglich des Abendessens noch etwas unentschlossen war, kam Mralki zu den anderen beiden rüber.
    "Das übliche, mein Freund?" erkundigte sich der Wirt knapp.
    Ascanio überlegte und obwohl ihm nach den Erlebnissen auf der Schlangenfinsterschanze überhaupt nicht der Sinn nach Fleisch stand, nickte er.
    "Fleischplatte und Met. Kommt sofort." wiederholte Mralki und wandte sich an Luna. "Und was darf ich der jungen Lady bringen?"
    "Hm. Irgendwas warmes, was nicht zu schwer im Magen liegt und nicht zu Fleisch lastig ist. Kannst du mir da was anbieten?" Luna lächelte und sah erwartungsvoll zum Wirt auf.
    Dieser überlegte kurz.
    "Ich hätte da einen leckeren Kartoffel-Lauch-Eintopf mit Wurststückchen und Speck. Dazu selbstgemachtes Brot und einen leichten, lieblichen Weißen." schlug Mralki vor.
    "Wenn du mir nur ein wenig Speck und Wurststückchen rein machen kannst und noch ein Glas Wasser dazu, wäre das perfekt." antwortete sie freundlich lächelnd.
    "Kommt sofort." lächelte der Wirt und wandte sich erneut an Quintus.
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  6. #246
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    ~ Vorheriges Post: Hilfe? ~

    [Bild: elsynia_ava.gif]

    Während Redras langsam einschlummerte, musste die Schamanin feststellen, dass sie es mit dem Blut spenden zu gut gemeint hatte und die Wunde zu tief war, die sie sich selbst zu gefügt hatte. Denn ihre Heilkünste reichten nicht aus, um die Wunde zu verschließen.
    Rasch mischte sie sich ein paar Heilkräuter zusammen, die sie aus ihrer Heimat mitgebracht hatte und verarbeitete diese zu einer cremigen Masse, die sie sich auf blutende Wunde schmierte. Anschließend schnitt sie sich aus einem leichten Stoff eine Art Verband, welcher sie sich um den Unterarm wickelte. Das ganze verstärkte sie noch mit Lederstreifen, so das das Endergebnis wie ein Handschuh aussah.
    Amüsiert betrachtete sie ihr Kunstwerk. "Das nächste mal nicht ganz so tief." murmelte sie leise vor sich hin und kicherte.
    Dann warf sie einen prüfenden Blick zu ihrem Patienten rüber, der zwar tief und fest schlief, aber auch ziemlich unruhig.
    Sie ging zum Bett und legte sachte ihre Hand auf seine Stirn. "Er glüht ja." stellte Elsynia entsetzt fest und holte eine Wasserschale, die sie auf das Nachttischchen neben dem Bett stellte. Sie holte ein Tuch, tunkte es ins kühle Nass, presste das Wasser wieder aus dem Tuch und legte dieses auf Redras Stirn. Allmählich wurde sein Schlaf wieder ruhiger und sie machte es sich auf einen der Stühle bequem und nahm die Bücher zu sich, die sie von Zaria gekauft hatte. Sie entschied sich für das Vampirbuch und begann zu lesen.
    "Vielleicht finde ich ja etwas, was dir hilft." flüsterte sie leise und sah zu Redras rüber. Doch wonach sollte sie suchen? Wollte er mit dem Vampirismus weiter leben oder suchte er nach Heilung?....
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  7. #247
    Lied im Schilf  Avatar von Dawnbreaker
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    [Bild: quintus_avatar.jpg]

    Eigentlich hatte es ihm ferngelegen, Gwess so einfach auf den ihr zugedachten Stuhl zu drücken, aber er wollte verhindern, dass es sich die Elfe wieder anders überlegte. Nochmals würde er ihr jedenfalls nicht mit der halben Tischgarnitur der Taverne hinterherziehen.
    Mittlerweile wusste er, dass Gwess gerne die Übersicht behielt und sich unwohl fühlte, wenn sie in einem Raum nicht sah, was sich hinter ihr aufhielt. Ihr Stuhl war wohlweißlich an der Wand platziert. Doch etwas anderes spürte er vage, konnte jedoch nicht darauf deuten und es benennen. Es war der Blick, den er erntete und das kurze Schauen zur Tavernentür.

    Seine Überlegungen wurden durch Ascanio und den Wirt unterbrochen, welche den Tisch und die restlichen Stühle so verteilten, dass es alle bequem hatten. Quintus nickte seinem neuen Begleiter dankend zu, da ihm dieser den Platz neben Gwess überlassen hatte. Ja, hier draußen war es sehr angenehm. Das Raunen der vielen Stimmen in der Taverne wurde zu einem Murmeln, das fast vom Fluss hinter dem Dorfes übertönt wurde. In der Nacht schläferten ihn die Geräusche der vielen kleinen Wasserfälle und Stromschnellen binnen weniger Sekunden ein.

    Er wurde vom Wirt aus seinen Gedanken gerissen und schaute etwas beschämt in die Runde. Offensichtlich wartet man auf ihn. „Ein Stück Fleisch wäre nicht schlecht.“
    Mralki lächelte. „Wir haben etwas auf dem Grillrost vom Schwein. Unsere Spezialität und frisch geschlachtet.“ Der Wirt ersparte den Damen zum Glück nähere Beschreibungen der Zubereitung.
    Quintus lief das Wasser im Mund zusammen. „Hört sich gut an. Vielleicht etwas Kartoffeln dazu und einen trockenen Wein.“ Er schmunzelte, als er an Gwess‘ Bestellung dachte. Offensichtlich gingen ihre Geschmäcker beim Wein weit auseinander.
    Zufrieden eilte Mralki zurück in die Taverne und übertönte alle Gäste, indem er einem seiner Mitarbeiter die Bestellungen zuschrie. Wozu vier Schritte mehr machen, wenn man alle niederbrüllen konnte?

    Quintus lehnte sich entspannt zurück und sog die Abendluft ein. Ein leichter Heugeruch lag in der Luft, ab und zu hörte er seine Leute reden, die immer noch mit der Reparatur beschäftigt waren. Naledi und Balaf hoben den Karren an, damit das intakte Rad angebracht werden konnte. Ja, die Frau packte an, das stellte Quintus immer wieder fest, dann warf er einen vorsichtigen Blick auf Gwess. Ein Unterschied wie Tag und Nacht.
    Und wieder war da dieses seltsame Gefühl, etwas falsch gemacht zu haben. Er runzelte die Stirn und zog eine Augenbraue hoch. Die Erkenntnis traf ihn, als er wieder zu Naledi schaute und ihr raues Lachen hörte. Oh! Oh, oh, oh! Ob Gwess vielleicht gesehen hatte, wie er von der Rotwardonin begrüßt worden war?
    War die Elfe deshalb etwas spitzfindig und verschnupft? Es gab keinen Grund zur Eifersucht und er würde ihr das irgendwie klarmachen müssen. Oder sollte er einfach den Mund halten? Quintus nahm seinen Wein dankend entgegen und seufzte in das Glas. Was hatte er da wieder angerichtet?
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  8. #248
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    »Rorikstatt« - Taverne Zur Frostfrucht • Gwess • Das Ziel eines Tages

    [Bild: VR_Gwess_A.png] Gwess staunte nicht schlecht, als Mralki die Bestellung von der Terrasse in den Schankraum zu einer Bediensteten brüllte. Nicht dass sie ihm diese Tonlage nicht zugetraut hatte. Sie fand es einfach unpassend. Denn er musste eh in diesen zurück. Zugleich trug er das Getöse hier auf die freie Fläche mit dem wunderbaren Blick auf den Ort, auf die Straße und die dahinter sich erstreckenden Berge. Eben diese Angestellte, ein einfaches Ding, sie hatte die doch etwas fettigen Haar zu einem Knoten gebunden, die Schürze leicht braun vom Händeabwischen, brachte dann auch die Getränke. Es war eher ein Abstellen. Die Weingläser wurden platziert nach einem Fragen wer den nun den Trockenen haben wolle und so weiter. Ascanio erhielt sein Met. Quintus war der einzige der ob diesem Service dankte und nicht mit großen Augen auf das gerade Erlebte reagierte. Gwess schloss daraus, dass er wohl in seinen Gedanken in einer völlig anderen Situation war.

    Aber es kam noch eine kleine Sache dazu. Das Mädel, vielleicht war sie auf Probe hier und Mralki bereits am Ende seiner Nerven, stellte eine Karaffe mit glasklarem Wasser mittig auf den Tisch und die Gläser dazu. Diese waren immer noch in dem Stapel, wie aus dem Regal entnommen. Die Bedienstete merkte noch an: »Das Essen dauert noch …«, dann war sie wieder in der Türöffnung der Taverne verschwunden. Denn Mralki hatte wieder etwas gebrüllt.

    Gwess überlegte gerade ob sie sich das Wasser selbst nehmen sollte. Aber Ascanio war am schnellsten: „Darf ich?“ fragte er nett. Ohne eine Antwort abzuwarten griff er sich die beiden Gläser und stellte eins vor Luna und eins vor Gwess ab. Schnell war das Wasser eingegossen. Dann saß er wieder auf seinem Stuhl und schmunzelte. Es schien ihm gefallen zu haben sich von dieser aufmerksamen Seite zu zeigen. Gwess bedankte sich: »Danke, wie aufmerksam«. Diese Antwort brachte Quintus auf den Plan. Er, jetzt aus seinen Gedanken geholt, erkannte die verpasste Chance und sah zu Ascanio, der immer noch so mit einem spaßigen Zug im Gesicht schmunzelte.

    Weil Gwess viel an der jetzt entspannten Situation gelegen war und ihr diese Aufmerksamkeit gut gefallen hatte sagte in die Runde: »Jetzt, wo wir noch etwas Zeit haben beim Essen und vielleicht auch danach, auch bis es zu Ri'Saad geht, lasst uns doch mal über etwas anderes reden.« Sie griff sich das frisch gefüllte Glas mit Wasser. Es hatte einen wunderbaren frischen Duft und weil angenehm kühl, schmeckte es auch vorzüglich. Dann sprach sie weiter, als sie den Blickkontakt zu allen wiederhergestellt hatte: »Was würdet ihr jetzt machen, wenn uns das Schicksal nicht auf so eine eigenartige Weise zusammengeführt hat?« Und um die Frage noch einmal zu bekräftigen fügte sie an: »Was wäre das Eigentliche für diesen und die nächsten Tage gewesen?«

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  9. #249
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    ~ Vorheriges Post: Abendessen auf der Terrasse ~~ Vorherige Posts von: Quintus und Gwess ~


    [Bild: Luna_Ava_1.png] [Bild: Ascanio_Ava_1.png]

    "Darf ich?" fragte der Nord aufmerksam und erhob sich rasch von seinem Stuhl. Ascanio griff nach den Wassergläser, die kurz zuvor von einer Angestellten mit fettigen, zum Knoten gebundenen Haaren auf dem Tisch abgestellt hatte und stellte diese vor Gwess und Luna ab. Noch bevor die beiden Mädels irgendwie reagieren konnten, füllte er die Gläser mit Wasser und setzte sich schmunzelnd wieder hin. Es gefiel ihm, sich von seiner aufmerksamen Seite zu zeigen. »Danke, wie aufmerksam« bedankte sich die Waldelfe und Ascanio lächelte ihr zu. "Der perfekte Gentlemen, hm?" flüsterte Luna dem Nord grinsend zu, während sie das ganze von der Seite beobachtet hatte. Wandte sich ab ganz schnell ihrem Wasserglas zu, als sie Ascanio´s volle Aufmerksamkeit bekam. "Danke." flüsterte sie und nippte verlegen am Glas.

    Quintus war ziemlich ruhig, schien über irgendetwas zu grübeln, doch weder Ascanio noch Luna hatten eine Ahnung, worüber?!
    Für einen Moment herrschte Stille am Tisch, nur die Geräusche um sie herum waren zu hören. Das Geplappere von den Leuten der Karawanen, aus der Taverne das Gemurmel der Leute und das geklimpere von Geschirr, dann das Gaggern der Hühner und das Muuhen von den Kühen. Hin und wieder hörte man auch einen Hund bellen und eine Katze miauen. Luna lehnte sich entspannt zurück. Es war eine beruhigende Atmosphäre...

    »Jetzt, wo wir noch etwas Zeit haben beim Essen und vielleicht auch danach, auch bis es zu Ri'Saad geht, lasst uns doch mal über etwas anderes reden.« begann Gwess leise in die Runde gewandt und griff nach ihrem frisch gefüllten Glas.
    Für einen kurzen Moment wirkte die Waldelfe abgelenkt, während sie von dem kühlen Wasser trank und sprach anschließend weiter, als sie den Blickkontakt zu allen wieder hergestellt hatte.
    »Was würdet ihr jetzt machen, wenn uns das Schicksal nicht auf so eine eigenartige Weise zusammengeführt hat?« Doch bevor irgendjemand antworten konnte, fügte Gwess noch hinzu: »Was wäre das Eigentliche für diesen und die nächsten Tage gewesen?«
    Nachdenkliche und irgendwo auch fragende Blicke wurden ausgetauscht und da keiner eine Antwort parat hatte, fing Luna schüchtern an.
    "Ich würde wohl nach dem Amulett suchen, wegen dem ich hier her geschickt wurde und dann wieder nach Weißlauf zurück kehren....." Sie unterbrach sich kurz, als Mralki und die Angestellte mit dem bestellten Essen kamen. Sie verteilten es auf dem Tisch und bekamen dafür von allen ein herzliches "Danke" zu hören. Luna griff gleich nach einem Stück Brot und nach dem Löffel, und wühlte ein wenig in ihrem Eintopf herum. Mralki hatte Wort gehalten und ihr tatsächlich nur wenige Speck und Würststückchen hinein getan. Die vier wünschten sich einen guten Appetit und begannen zu essen, so lange es noch warm war.
    "... und was ich nach meiner Rückkehr nach Weißlauf getan hätte, weiß ich nicht. Entweder wäre ich wieder irgendwohin geschickt worden, oder ich hätte auf eigene Faust die Gegend erkundet." nahm sie das Gespräch wieder auf und kicherte verlegen. "Und ihr?" fragte die junge Halbelfe und blickte neugierig in die Runde, ehe sie ein Stück Brot in den Eintopf dungte und dieses genüsslich in den Mund stopfte.

    "Hm." machte Ascanio nur nachdenklich, während er noch auf einem Stück Fleisch herum kaute und anschließend mit einem kräftigen Schluck Met nach spülte.
    "Ich hatte eigentlich vorgehabt nach Markarth zu reisen..." begann er zu antworten und schnitt sich ein Stück Fleisch zu recht. "Die Urstadt der Dwemer soll sehr schön sein. Außerdem soll es dort ein Dwemer-Museum geben, welches ich mir schon lange mal anschauen wollte." sprach er weiter und schob sich das Stück Fleisch in den Mund. "Danach stand noch Einsamkeit und Windhelm auf dem Plan.... So, aber jetzt seid ihr erst mal dran." grinste der Nord und blickte neugierig in die Runde, wobei er sich einen weiteren Schluck von seinem Met genehmigte.
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    [Bild: quintus_avatar.jpg]

    Quintus war erleichtert, dass Luna und Ascanio zuerst antworteten. Wie kam Gwess bloß dazu, eine solch‘ tiefschürfende Frage genau in jenem Moment zu stellen, in welchem sich Entspannung einstellte? Zumindest wollte sie nur wissen, was ihre Begleiter die nächsten Tage vorhatten und doch war dieses Zusammentreffen für ihn und seine Zukunft von enormer Bedeutung.

    Er lehnte sich zurück und fuhr mit dem Zeigefinger über den Rand seines Weinglases. Die kreisenden Bewegungen beruhigten ihn und er versuchte, seine Antwort so emotionslos wie möglich vorzubringen, auch wenn es in seinem Inneren tobte. „Ich wäre ein Stück mit Naledis Karawane weitergezogen und dann alleine nach Markarth gegangen. Es gibt immer viel vorzubereiten, wenn ich nach Hause komme. Neue Routen und Kunden.“
    Er schloss einen Moment die Augen und lauschte dem leisen Summton, den sein kreisender Finger auf dem Glas erzeugte. Nein, das war nicht die Wahrheit, zumindest nicht die Ganze, also fasste er sich ein Herz. „Und ich hätte nie erfahren, dass ich eine Zukunft habe, so wie ich bin. Ich werde mich nicht verändern und ich muss nicht fürchten, so zu werden, wie dieses ...“, er blickte unwillkürlich in Richtung Falkenring. „… Vieh.“
    Quintus seufzte. „Das ändert alles.“ Er wagte einen scheuen Blick in Richtung Gwess und lächelte sie zaghaft an. Sein Herzschlag beschleunigte sich und er spürte, wie Wärme in seine Wangen stieg. Ja, er hatte jetzt eine Zukunft, die er vielleicht nicht alleine verbringen musste. Wer wusste schon, was der nächste Tag brachte?
    „Hätten wir uns nicht getroffen, würde ich mich bis ans Ende meiner Tage fragen, in welchen Schwierigkeiten sich Gwess wieder steckt.“ Er grinste die Angesprochene keck an, hielt den Kopf schief und wartete kurz auf eine empörte Erwiderung. Aus dem Grinsen wurde ein warmes Lächeln.

    Bevor das Essen kalt wurde, widmete er sich dem Braten auf seinem Teller, der verführerisch duftete und die Bratkartoffeln dampften immer noch. Quintus schob sich ein Stück Fleisch in den Mund und er war froh um diese kleine Pause. Seinen Begleitern schien es ähnlich zu gehen, da sich nun wieder alle ihrem Essen zugewandt hatten.
    Quintus schaute Acanio an. „Wenn Du mal nach Markarth kommst, kann ich Dich durchs Dwemer Museum führen. Dieses hatte mich schon als Kind interessiert.“
    Eine befreiende Leichtigkeit bemächtigte sich seiner, er lehnte sich zurück und beobachtete die Umgebung im Abendrot. Das Leben war wieder lebenswert und die Zukunft lag einzig und alleine in seinen Händen. Was immer er daraus machte, der Fluch konnte ihm nichts mehr anhaben. Fast hätte er ihm alles genommen.
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  11. #251
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    »Rorikstatt« - Taverne Zur Frostfrucht • Gwess • Eine einfache Schilderung

    [Bild: VR_Gwess_A.png] Gwess hatte ziemlich unvermittelt gefragt: »Was würdet ihr jetzt machen, wenn uns das Schicksal nicht auf so eine eigenartige Weise zusammengeführt hat?« Und um die Frage noch einmal zu bekräftigen fügte sie an: »Was wäre das Eigentliche für diesen und die nächsten Tage gewesen?«

    Gwess war so. Durch ihre Lebensweise, die ja im Wesentlichen vom Lebensunterhalt, der Jagd rund um Weißlauf bestimmt war, war sie weder erfahren in einer gepflegten Gesprächsführung noch hatte sie den Instinkt entwickeln können, wann man etwas besser nicht fragt. Doch diese Unbekümmertheit hatte auch keinen Raum für Verwunderung und andere Reaktionen. Diese perlten dann eben an dieser Einfachheit einfach ab. In etwa so, wie ein Regentropfen auf einem Granit entlang rinnt. Sie war an der Information interessiert und nicht an dem Drum Herum. Denn es war sicherlich nicht gut geplant, so kurz vor dem Essen mit so einem Thema herauszurücken. Zumal es eigentlich als sehr delikat angesehen werden konnte. Denn wer wollte schon offen hier so auf einer Terrasse einer Wirtschaft über seine Pläne reden? Aber auf solche Gedanken kommt die Waldelfe nicht. Sie glaubt an das Gute, weil sie ebenso ist. Da gibt es kein es könnte schlecht sein. So kam es, wie es kommen sollte. Allen beantworteten ihre Frage. Doch zugleich stelle der Wirt oder seine Gehilfen das Essen auf den Tisch. Gwess hörte zu, lies aber ihr Gericht auch nicht kalt werden. Sie konnte essen und zuhören. Ab und zu nickte sie oder lächelte als Dank für die dargebrachten Informationen zu Reiseziel und Vorhaben. Als Quintus gesprochen hatte, hatte sie ihr Essen auch verzehrt. Nur ein wenig von den Wein war noch im Glas. Den trank sie aus und weil Mralki nach dem Befinden fragte sagte sie: »Ich nehme das Wasser und den Wein noch einmal. Und Gruß an die Küche, das Sauerkraut war vorzüglich.«

    Mralki dankte und fragte auch die anderen beim Aufnehmen eines Teils des Geschirrs ob es noch etwas sein solle. Luna, Ascanio und Quintus nutzten die Gelegenheit gleich wie ihre Tischnachbarin noch ein Getränk zu bestellen. Ebenso erklärten sie dem Wirt, wie ihnen das Abendbrot geschmeckt hatte.

    Als der Wirt weg war sagte Gwess: »Ich war noch nie in Markarth. Von den Dwemer habe ich schon gehört. Doch ich komme kaum aus der Gegend um Weißlauf heraus.« Sie musste ein wenig überlegen wie es angefangen hatte. Dann besann sie sich und erklärte: »Ich war bei Adrianne und habe von ihr ein Pergament erhalten. Es stellte sich beim Nachschauen als eine präzise Beschreibung zu Herstellung einer Elfenrüstung heraus. Leider habe ich die Materialien, wie Quecksilberbarren selbst noch nie gesehen …«

    Gwess wartete bis die immer noch schmierig wirkende Magd die neuen Gläser auf den Tisch platzierte. Sie nippte auch nur ein wenig an dem Wasser. Aber es war in Ordnung und so nahm sie einen größeren Schluck. Dann sprach sie weiter:

    »Zufällig waren die Khajiit an ihrem Handelsplatz vor der Stadt. Leider hatte Ri'Saad so einen Barren nicht dabei …« Dann seufzte sie. Schaute zu den anderen. Doch die hörten aufmerksam zu als sie erklärte: »Danach bin ich von einem zum anderen gekommen. Wollte ihm eigentlich nur helfen. Habe sein Gesicht gesehen, als ein Bote ihm etwas flüsterte und einfach so meine Hilfe zugesagt. Nun sitze ich hier und trinke mit euch«, erklärte sie. Dabei hob Gwess ihr Weinglas und schaute ihre Tischnachbarn an und wartete, ob sie es ihr gleichtun würden.

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  12. #252
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    [Bild: Luna_Ava_1.png] [Bild: Ascanio_Ava_1.png]

    Ascanio war sichtlich erfreut darüber, dass Quintus so bleiben wollte, wie er war und sich auch eine glückliche Zukunft vorstellen konnte. Er lächelte ihm aufmunternd zu. Luna hingegen schien diese Erkenntnis ein wenig zu überraschen, hatte sie eigentlich erwartet, dass Quintus sie zu Kodlak begleitete, um sich heilen zu lassen. Andererseits freute sie sich sehr für ihn und darüber, wie er sich entschieden hatte.
    Der Händler schaute zu Ascanio. „Wenn Du mal nach Markarth kommst, kann ich Dich durchs Dwemer Museum führen. Dieses hatte mich schon als Kind interessiert.“

    Mralki kam an den Tisch, wodurch die Unterhaltung kurz unterbrochen wurde. Der Wirt begann das leere Geschirr ab zu räumen, während er in die Runde fragte, ob es noch was sein dürfte. Gwess bestellte gleich nochmal ein Glas Wein und ein Wasser. Ascanio bestellte sich noch ein Met und Luna nahm noch ein Glas Wein, wobei sie ihm auch gleich für das leckere Essen dankten.

    Ascanio blickte zu Quintus rüber. "Können wir gerne machen, würde mich sehr darüber freuen." nahm er die Unterhaltung wieder auf. "Markarth... klingt interessant. Würde ich mir auch gerne mal ansehen." plapperte Luna zwischen rein und lächelte verlegen.
    »Ich war noch nie in Markarth. Von den Dwemer habe ich schon gehört. Doch ich komme kaum aus der Gegend um Weißlauf heraus.« sagte Gwess dann und schien zu überlegen.
    »Ich war bei Adrianne und habe von ihr ein Pergament erhalten. Es stellte sich beim Nachschauen als eine präzise Beschreibung zu Herstellung einer Elfenrüstung heraus. Leider habe ich die Materialien, wie Quecksilberbarren selbst noch nie gesehen …« erzählte die Waldelfe, als die immer noch schmierig wirkende Magd an den Tisch kam und frische Gläser auf den Tisch platzierte und Ascanio das Met brachte.

    Gwess trank ein Schluck Wasser und erzählte schließlich weiter, während die anderen ihr aufmerksam zu hörten. »Zufällig waren die Khajiit an ihrem Handelsplatz vor der Stadt. Leider hatte Ri'Saad so einen Barren nicht dabei …« Sie seufzte. »Danach bin ich von einem zum anderen gekommen. Wollte ihm eigentlich nur helfen. Habe sein Gesicht gesehen, als ein Bote ihm etwas flüsterte und einfach so meine Hilfe zugesagt. Nun sitze ich hier und trinke mit euch«, erklärte sie.
    Gwess hob ihr Weinglas und schaute neugierig in die Runde, ob man es ihr gleich tat. Ascanio war der erste, der nach seinem Becher griff und diesen hoch hob. "Ich bin froh, dass ich euch begegnet bin."
    "Dem schließe ich mich an." Auch Luna erhob ihr Weinglas.
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  13. #253
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    [Bild: quintus_avatar.jpg]

    Quintus unterdrückte den Drang, Gwess seine Hilfe anzubieten, um einen Quecksilberbarren zu finden. Es wäre ein Leichtes für ihn, dieses seltene Metall zu besorgen, aber die Elfe würde es ablehnen, davon war er überzeugt. Stattdessen erhob auch er sein Glas und prostete den anderen zu. „Ja, ich bin auch froh, Euch kennengelernt zu haben.“

    Eigentlich waren sie mit dem Essen fertig und es gab keinen Grund außer der Geselligkeit, am Tisch sitzen zu bleiben, aber Quintus fühlte sich wohl hier. Der Abend war gerade erst angebrochen und er bemerkte, dass er das Gespräch mit Ri‘Saad hinauszögern wollte, weil er wusste, dass es unangenehm werden würde. Er nippte an seinem Weinglas, sodass es nicht zu schnell zur Neige ging.
    Seine Karawanenführer und deren Leute hatten die Kutsche repariert, sie stand einsatzbereit auf der Straße, aber es bestand nicht die Gefahr, dass sie dort jemandem den Weg versperrte. Nach Einbruch der Dämmerung hatten die meisten Reisenden längst ein Lager errichtet oder eine Unterkunft gefunden. Wer jetzt noch unterwegs war, führte wahrscheinlich nichts Gutes im Schilde oder hatte schwerwiegende Gründe, durch die Dunkelheit zu irren.
    Quintus bemerkte, wie sich die Muskeln um seine Augen entspannten, die er nun nicht mehr zukneifen musste. Es blieb für ihn taghell und er fragte sich, ob es Luna und Ascanio genauso ging. Waren die Fähigkeiten eines Werwolfes bei allen gleich? Und konnten die Khajiit sein Wolfswesen spüren, denn immerhin waren sie katzenartig und wahrscheinlich mit entsprechenden Instinkten ausgestattet? Dann würden sie jetzt zusammenrücken, begleiteten doch gleich drei Werwölfe Gwess. Ein wenig amüsierte ihn der Gedanke.

    Aber er wollte wissen, wie es nun weiterging, und wandte sich an Gwess. „Hast Du einen Plan, wie wir bei Ri‘Saad vorgehen sollten? Du kennst die Khajiit am besten und ich glaube, ich wäre nicht besonders höflich zu ihm, nachdem er sich vorhin derart verhalten hatte.“ Irgendwas war faul an der Sache und er traute der Katze nicht einmal so weit, wie er spucken konnte, aber das behielt er für sich.
    Quintus befürchtete, dass der Fund auf dem Berg nur der Anfang war und sie Ri‘Saad in eine noch weit unangenehmere Situation bringen konnte. Er würde tun, was immer auch nötig war, um Gwess zu beschützen. So viel war sicher und es lag an der Elfe, wie es weiterging. Ein ungutes Gefühl breitete sich in seiner Magengegend aus, aber Vermutungen brachten sie jetzt auch nicht weiter. Er leerte sein Weinglas, stellte es demonstrativ in die Tischmitte.
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  14. #254
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    »Rorikstatt« - Taverne Zur Frostfrucht • Gwess • Brennende Blicke

    [Bild: VR_Gwess_A.png] Gwess musste nicht lange warten mit ihrem erhobenen Glas. Alle waren mit dabei. Ascanio war der erste, der erklärte: „Ich bin froh, dass ich euch begegnet bin“ Ihm folgte Luna mit einem: „Dem schließe ich mich an.“ auch Quintus zögerte nicht und sagte: „Ja, ich bin auch froh, Euch kennengelernt zu haben.“

    Die Waldelfe sah, wie sie alle die Gläser oder Becher erhoben, sich zu prosteten und so den Wein oder Met tranken. Ihr fiel eine Last von den Schultern. Denn insgeheim hatte sie sich Vorwürfe gemacht, dass sie schuld sei an dem Schlamassel hier. Das sie die Ursache war dafür, dass sie hier nun saßen. Das sie dafür verantwortlich war, was bei dem Treffen mit den Khajiit geschehen sollte. Doch in Gedanken war sie Ascanio dankbar. Denn er war es gewesen, der sie auf diese Frage gebracht hatte. Denn nach dem Treffen mit den Händlern hatte er zu ihr gesagt: „Ich glaube nicht an Zufälle. Alles was geschieht hat einen Grund, auch wenn man diesen nicht immer gleich versteht.“ Und mit dieser Sache im Kopf, dass es vorbestimmt sei, hatte sie Luna dazu gefragt. Und diese hatte so geantwortet: „Denkst du nicht, dass dies jetzt ein wenig viele Zufälle wären?“ Das waren die Anschubser gewesen, die sie jetzt auf die Frage gebracht hatten. Nun sicher war diese wieder unvermittelt wie ein Pfeil schneller auf die Gefragten zugekommen. Vielleicht war die Wissbegierde auch gleich dem Geschoss krachend eingeschlagen. Aber Gwess war so. Sie hatte mit ihrem Waldläuferleben keine großen Erfahrungen in geschickter Redeführung sammeln können. Wo zu auch? Selbst bei den Händlern, wo es auf ein gutes, wohlgeformtes Reden schon ankommt, waren ja alle Dinge bereits austariert. Da sie meist die gleichen Dinge aus dem Umland von Weißlauf anschleppte konnten sich die dafür erzielten Preise auch nicht groß ändern. Einmal ausgehandelt blieb dieser so. Selbst bei dem jetzt unter großen Mühen vor wenigen Tagen bei Adrianne abgegeben Rüstungen war sie nicht aus dem Üblichen abgewichen. Im Gegenteil, die konnte noch froh sein, dass ein Helfen am Schmiedefeuer ihr einen Lohn einbrachte. Denn Eisenrüstungen stapelten sich um die Schmiede in Weißlauf.

    So war es auch nicht verwunderlich, dass Gwess sich vornahm einfach den Abend zu genießen. Sie hatte die Augenlider gesenkt, kam in eine innere Ruhe und war dabei in ihren Gedanken zu kramen.

    „Hast Du einen Plan, wie wir bei Ri‘Saad vorgehen sollten?“, Quintus beendete diese kurze Pause der Besinnung. Bevor sie antworten konnte folgte ein: „Du kennst die Khajiit am besten und ich glaube, ich wäre nicht besonders höflich zu ihm, nachdem er sich vorhin derart verhalten hatte.“

    Gwess schaute ihn vermutlich mit aufgerissenen Augen an. Bis eben war sie froh gewesen, dass es geklärt war, warum sie hier sitzen. Nun wurde sie direkt angeschossen. Woher sollte sie wissen, was jetzt das Richtige war? Und sie kam sich so vor, als wenn alle Augen auf sie gerichtet waren. Es brannte förmlich in ihrem Gesicht. Ihr wurde heiß und sie wusste, dass das Blut aufstieg und ihren Hals in Teilen rot färben würde. Oh, was für eine Frage!

    Aber immer noch waren die gefühlten Blicke brennend bei ihr. Auch kein Wirt in der Nähe, dem sie etwas zurufen konnte. Es war ihr so peinlich, doch sie musste etwas sagen. Also trank sie zur Sicherheit einen Schluck von dem Wasser. Zum Glück zitterte ihre Hand nicht als sie das Glas wieder auf den Tisch abstellte. Dann blickte sie zu Luna. Gwess war es am angenehmsten, ihr die Dinge zu sagen.

    »Nun …« begann sie mit einem Zögern. »… ich habe mit dir Luna und mit dir Ascanio gesprochen ob ihr mitkommen wollt. Denn Ri‘Saad wusste ja nicht, dass ihr mit dabei wart. Oben an der Straße habe ich es ihm gesagt.« Erneut trank sie ein wenig, weil sie dachte, ihre Stimme fühle sich so trocken an und sie brauchte den Moment, um ihre Gedanken zu ordnen. Denn die Worte von Quintus hatten das Gefühl der zupackenden Berührung mit Ri’Saad wieder aufgeflammt. Dann sprach sie weiter: »Habe euch danach noch einmal gefragt, ob ihr mitkommen wollt. Und es war dabeigeblieben.«

    Dann schwieg sie einen Moment und schaute zu Quintus. Sie hatte sich wieder im Griff als sie sagte: »Quintus, ich kenne die Händler so wie du. Tausche Sachen, habe mich dort wohl gefühlt. Mehr ist es nicht. Ich habe aus Gutmütigkeit einen Auftrag übernommen, in den ich euch alle mehr oder minder hineingezogen habe. Dann lasst uns hingehen und ihm erzählen, was wir gesehen haben. Denn erkennt es ja nicht. Und lasst mich meinen Auftrag erfüllen.«

    Und damit es einen würdigen Rahmen haben sollte, hob die Waldelfe erneut ihr Glas und hoffte mit einer inneren Unsicherheit auf Zustimmung.

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  15. #255
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    [Bild: Luna_Ava_1.png] [Bild: Ascanio_Ava_1.png]

    Lange nach Einbruch der Dämmerung. Wachen partrollierten mit Fackeln durchs Dorf und entzündeten einige Laternen, während nach und nach aus den Häusern der Bewohner Licht erschien. Ruhe kehrte in den Straßen ein und während sich einige Bewohner auf die wohlverdiente Nachtruhe vorbereiteten, trieb es andere in die Taverne, um den Abend aus klingen zu lassen.
    Ascanio kannte es nicht anders, sowohl hier in Rorikstatt, wie auch in den Städten, war der abendliche Besuch in der Taverne für viele Bewohner fast schon ein muss.
    Während im inneren der Taverne das Leben tobte mit Gesang und lautem Gejohle, wurde es hier draußen still. Nur in der Ferne vernahmen Ascanio, Luna und sehr wahrscheinlich auch Quintus das Geheul von Wölfen.

    Der Nord lehnte sich zurück und legte seinen Kopf ein wenig zur Seite, um dem Wolfsgeheule zu lauschen. Für ihn hatte es immer etwas beruhigendes. Er mochte die Wölfe, auch wenn sie ihn in Menschengestalt immer wieder attackierten und er die armen Tiere töten musste. Meist versuchte er dann auch die Wölfe zu umgehen. Wenn er sich in einen Werwolf verwandelte, betrachteten die Wölfe ihn als Artgenossen und er ging oft mit ihnen auf die Jagd. Ob Luna und Quintus dieses Erlebnis auch schon hatten? fragte sich der Nord und betrachtete die beiden abwechselnd. Quintus jedoch schien mit seinen Gedanken woanders zu sein, zumindest wirkte er auf ihn ziemlich abwesend. Luna blickte ihn von der Seite an und lächelte.

    Auch sie vernahm das Heulen der Wölfe in der Ferne und ließ ihren Blick aufmerksam durch die Umgebung streifen. Obwohl es eigentlich schon Dunkel sein sollte, wirkte es für sie, als wäre es Taghell. Eine neue Fähigkeit? Verwundert sah sie zu Quintus und Ascanio, fragte sich, ob sie das auch so sahen. Sie war noch eine sehr junge Wölfin und kannte das alles noch nicht, sie hatte noch so viel zu lernen. Am liebsten hätte sie dieses Thema angesprochen, zumal auch Gwess davon wusste. Doch irgendwie fand sie es dann unpassend, zum einen wollte sie Gwess nicht verängstigen und zum anderen wollte sie die schöne Atmosphäre nicht kaputt machen, so behielt sie ihre Gedanken für sich. Ein anderer Gedanke schoss ihr plötzlich durch den Kopf. Was war mit den Khajiiten? Konnten sie irgendwie spüren, dass Quintus, Ascanio und sie Werwölfe waren?.... Amüsanter Gedanke fand sie, vorallem nachdem was Ri`saad Gwess angetan hatte, dürften die Katzen nun ruhig etwas eingeschüchterter sein, wenn es denn so war.

    „Hast Du einen Plan, wie wir bei Ri‘Saad vorgehen sollten? Du kennst die Khajiit am besten und ich glaube, ich wäre nicht besonders höflich zu ihm, nachdem er sich vorhin derart verhalten hatte.“ ließ Quintus plötzlich die entspannte Stimmung platzen und holte alle am Tisch ins hier und jetzt zurück.
    Gwess blickte ihn mit aufgerissenen Augen an, während Ascanio erst zu Quintus und schließlich zustimmend nickend zu Gwess sah. "Er hat recht."
    Luna beobachtete die Waldelfe genau, hatte sogar den Eindruck, dass sie diese Frage etwas verunsicherte, zumindest zeichnete sich auf ihrem Hals eine rötliche Färbung ab. Die junge Halbelfin wusste erstmal garnicht, wie sie reagieren sollte. Zum einen konnte sie Quintus direkte Nachfrage verstehen, immerhin wollten sie alle wissen, wie sie bei den Khajiiten vorgehen sollten! Andererseits verstand sie auch Gwess.... Weiter konnte sie ihren Gedanken nicht verfolgen, denn die Waldelfe griff nach ihrem Wasserglas, trank einen Schluck und wandte sich schließlich an die etwas überrumpelte Luna. Überrumpelt deshalb, weil Quintus die Frage gestellt hatte. Aber vielleicht fiel es Gwess leichter mit ihr zu sprechen, zumindest vermutete sie das. Sie blickte Gwess an und hörte aufmerksam zu.
    »Nun …« begann sie zögerlich. »… ich habe mit dir Luna und mit dir Ascanio gesprochen ob ihr mitkommen wollt. Denn Ri‘Saad wusste ja nicht, dass ihr mit dabei wart. Oben an der Straße habe ich es ihm gesagt.« Luna und Ascanio nickten zustimmend. Gwess trank erneut einen Schluck, ehe sie weitersprach. »Habe euch danach noch einmal gefragt, ob ihr mitkommen wollt. Und es war dabeigeblieben.«
    "Ich werde meine Meinung auch nicht ändern, egal was geschehen wird." bestätigte Luna ein weiteres mal und sah Gwess entschlossen an. "Ich gehöre auch nicht zu denjenigen, die ihre Meinung ändern." sagte Ascanio.

    Die Waldelfe nahm die Bestätigung nickend zur Kenntnis und schwieg einen Moment, ehe sie sich an Quintus wandte.
    »Quintus, ich kenne die Händler so wie du. Tausche Sachen, habe mich dort wohl gefühlt. Mehr ist es nicht. Ich habe aus Gutmütigkeit einen Auftrag übernommen, in den ich euch alle mehr oder minder hineingezogen habe. Dann lasst uns hingehen und ihm erzählen, was wir gesehen haben. Denn erkennt es ja nicht. Und lasst mich meinen Auftrag erfüllen.«
    Nachdem Gwess zu ende gesprochen hatte, erhob sie ihr Glas. "Ja, reden wir mit ihnen und sagen ihnen, was wir gesehen haben." wiederholte Luna Gwess Worte und hob ihr Glas.
    "Und wir helfen dir deinen Auftrag zu erfüllen!" bestätigte Ascanio entschlossen und hob sein Becher Met....
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  16. #256
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    [Bild: quintus_avatar.jpg]

    Seine Begleiter schienen jede Menge Sitzfleisch zu besitzen. Diesmal erhob Quintus sein Wasserglas, da er ja seinen Wein schon demonstrativ ausgetrunken hatte. Wie oft hatten sie sich jetzt schon zugeprostet?
    Es tat ihm leid, dass er Gwess in offensichtliche Verlegenheit gebracht hatte mit seiner Frage, aber er war davon ausgegangen, dass sich die Elfe gut mit den Khajiit verstand, da sie öfter mit ihnen zu tun hatte. Er hörte sich ihre Erklärung an und nickte dann verständnisvoll, während sich in seinen Gedanken schon ein Gespräch mit Ri‘Saad entwickelte. So machte er es immer, wenn schwierige Verhandlungen anstanden. Er wog im Voraus ab und ging jede Möglichkeit durch. Er hasste Überraschungen, besonders jene von der unliebsamen Sorte.
    Nein, so etwas sollte er nicht denken, denn Gwess war oft die Quelle für solche Vorfälle, wenngleich auch unbewusst. Sie folgte ihrem Bauchgefühl, was nicht immer von Vorteil war. Zumindest glaubte er fest daran, dass eine gewissenhafte Planung ab und zu sein musste.

    Zufrieden beobachtete er, wie die Dunkelheit nun auch die Bergspitzen in der Ferne erreichte. Seine Augen passten sich an und sein Gehör verschärfte sich noch einmal. Es war schon tagsüber eher das eines Hundes, aber des Nachts konnte er meilenweit hören.
    Sein Kopf ruckte kurz horchend hoch. Das Heulen eines Wolfsrudels in der Ferne schien ihn zu rufen und er verspürte eine große Sehnsucht, mit den Wölfen und dem Wind um die Wette zu rennen. Quintus bemerkte, wie Ascanio einen Seitenblick mit Luna tauschte. Natürlich hatten die beiden die Wölfe ebenfalls gehört. Konnten sie auch im Dunkeln sehen, so wie er? Wobei die Farben in der Nacht verblassten. Es war eine graue Welt, die ihn in Gerüche und Geräusche einhüllte.

    Seine Leute hatten die Kutsche mittlerweile repariert. Naledi winkte ihm kurz zu, er antwortete ihr, indem er den Daumen hob und dann zurückwinkte. Da Mralkis Kopf gerade durch die Tür lugte, um nach seinen Gästen zu sehen, rief Quintus den Wirt herbei. „Könntest Du Dich bitte um meine Leute kümmern? Gib‘ mir später die Rechnung.“
    Mralki rieb sich geschäftstüchtig die Hände und eilte zum Lagerfeuer, an dem sich die beiden Karawanen niedergelassen hatten. Er wurde freudig begrüßt, Quintus grinste und schrie ihm hinterher: „Und sorg‘ dafür, dass sie es nicht übertreiben!“ Seine Leute johlten und lachten.
    Er kicherte immer noch, als er sich wieder seinen Begleitern zuwandte. Ob sie jetzt bereit waren, zu den Khajiit aufzubrechen?
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    »Rorikstatt« - Im Lager der Khajiit-Händler • Gwess • Eintreffen

    [Bild: VR_Gwess_A.png] Gwess hatte sich vergewissern wollen und so das Glas erhoben. Alle brachten die eigenen mit einem gemeinsamen Schwung zusammen. Es gab ein schönes Geräusch der Gemeinsamkeit. Zu dem erklärten Luna „Ja, reden wir mit ihnen und sagen ihnen, was wir gesehen haben.“ und Ascanio „Und wir helfen dir deinen Auftrag zu erfüllen!“. Nur Quintus sagte nichts. Er schien mit seinen Leuten beschäftigt. Aber er hob sein Glas und das war für die Waldelfe sehr wichtig.

    Abgelenkt von den Rufen zu Mralki erkannte Gwess die Tageszeit. Die Sonne war bereits untergegangen und Ri'Saad hatte bei ihrem ersten kurzen Zusammentreffen gesagt: »Also nach Sonnenuntergang in meinem Zelt. Ihr seid alle willkommen.« Sie hatte es eilig. Und so rief sie dem Wirt zu: »Wir kommen nachher zurück. Sind mal schnell bei den Händlern.« Denn sie wollte um keines Falls als Zechprellerin hier im Orte dastehen. Sie erhob sich und winkte den anderen ihr zu folgen. Das taten sie auch. Die Stühle wurden gerückt. Und ein Blick im Gehen zur Terrasse zeigte Gwess noch einmal, welches plauschige Plätzchen es war. Zumal ihr bei Gehen der Gedanke kam, dass es doch ganz zweckmäßig wäre nach dem Gespräch mit Ri'Saad noch mal einiges zu bereden und da war die Terrasse schon geeignet dafür.

    Die wenigen Schritte zu den Zelten waren schnell gegangen. Sie schmiegten sind an die hohe Felswand, die Rorikstatt in dieser Richtung begrenzte. Sie sah ein kleines Feuer, ein offenes Zelt, Ri'Saad wie immer davor mit verschränkten Beinen sitzend. Gwess lächelte Do'Aahin zu. Die Khajiit war bei dieser Händlergruppe die Einzige, die man als Wachschutz bezeichnen konnte. So waren ihren sorgfältigen Blicken die Kommenden nicht entgangen. Gwess winkte rasch zu ihr. Sie mochte Do'Aahin einfach, auch vielleicht deshalb, weil diese ihre schwere Rüstung elegant zu tragen wusste.

    Sie wurden schon erwartet. Ri'Saad machte eine einladende Geste und sagte: »Bei allen Südwinden, auch wenn es schlechte Nachrichten sind, seit willkommen …« »… seit meine Gäste.« Es lagen für jeden ein Sitzkissen bereit. Gwess nahm auf jenem Platz, welches vier goldene schimmernde Bommeln hatte. Sie fand es als sehr weich, aber auch Halt bieten, als sie sich daraufsetzte. Vor ihnen standen schmucke Gläser auf einem Tischchen und Ri'Saad selbst goss aus einem Krug etwas für jeden ein. Mit einem Schnurren sagte er: »Ein Wasser ist bei so einem Gespräch sicher das richtige.« Und er fügte noch hinzu: »Sie haben hier in Rorikstatt ein vortreffliches.«

    Gwess wartete bis alle ihren Platz gefunden hatten. Das sagte sie: »Das Ergebnis unserer Suche oben kurz vor der Schlangenfintenschanze kennst du ja bereits.« Sie zuckte noch einmal zusammen, als sie an das Gefühl der Krallen auf ihren Arm nachdachte. Aber darum waren sie jetzt nicht hier. So sprach sie weiter: »Was möchtest du wissen werter Ri'Saad? Wir können jeder dir erzählen, was selbst gesehen wurde.«

    »Ja, das ist ein guter Anfang und ein schöner Vorschlag, den ich von dir Gwess schätze. Mich interessiert«, sagte der Anführer der Händler, »was habt ihr gefunden, wie sah es dort aus und gab es vielleicht merkwürdige Dinge?«
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    ~ Vorheriges Post: Fest entschlossen ~~ Vorherige Posts von: Quintus und Gwess ~

    [Bild: Luna_Ava_1.png] [Bild: Ascanio_Ava_1.png]

    Luna wurde sichtlich nervös, je näher sie dem Lager der Händler kamen. Auch wenn sie Gwess hoch und heilig versprochen hatte, ihr zur Seite zu stehen und mit ihr die Aufgabe zu erfüllen, aber ganz wohl war ihr nicht dabei.
    Ri´Saad erwartete sie bereits und gab mit einer einladenden Geste zu verstehen, dass sie näher kommen sollen.
    »Bei allen Südwinden, auch wenn es schlechte Nachrichten sind, seit willkommen …« »… seit meine Gäste.« sagte der Anführer der Karawane. Es lagen für jeden Sitzkissen bereit und Gwess nahm gleich auf einem Platz, an dem vier golden schimmernde Bommel dran waren. Quintus folgte und setzte sich neben Gwess. Luna wiederrum setzte sich neben Quintus und Ascanio neben Luna.
    Vor ihnen standen hübsch aussehende Gläser auf einem Tischchen und Ri´Saad goss aus einem Krug für jeden etwas Wasser ein. Sehr freundlich. dachte sich die junge Halbelfin verwundert, die immer noch die Bilder im Kopf hatte, wo der Khajiit Gwess so heftig angepackt hatte.
    Mit einem Schnurren sagte der Khajiit schließlich: »Ein Wasser ist bei so einem Gespräch sicher das richtige.« Und er fügte noch hinzu: »Sie haben hier in Rorikstatt ein vortreffliches.«
    Luna sah zu Ascanio, der den Khajiiten sehr aufmerksam im Auge behielt, ihn sogar fixierte wie ein Raubtier seine Beute.

    »Das Ergebnis unserer Suche oben kurz vor der Schlangenfintenschanze kennst du ja bereits.« begann Gwess zu sprechen und zuckte kaum merklich zusammen. Doch Luna bemerkte es und wusste, was die Waldelfe gerade dachte.
    »Was möchtest du wissen werter Ri'Saad? Wir können jeder dir erzählen, was selbst gesehen wurde.« sprach Gwess unbeirrt weiter.
    »Ja, das ist ein guter Anfang und ein schöner Vorschlag, den ich von dir Gwess schätze. Mich interessiert«, ging der Anführer der Händler auf den Vorschlag der Waldelfe ein, »was habt ihr gefunden, wie sah es dort aus und gab es vielleicht merkwürdige Dinge?«

    Für einen Moment herrschte Stille und die vier Angesprochenen holten sich das furchtbare Ereignis wieder ins Gedächtnis. Luna schauderte bei dem Gedanken daran. Doch sie nahm ihren ganzen Mut zusammen und sah erst Ri`Saad ins Gesicht und schließlichen den anderen der Karawane, die sich langsam näherten. In ihren Augen sah Luna Angst, Trauer, Verzweiflung und Sorge. Vielleicht Freunde oder gar Familie von ihnen? Auch sie wollten eine Antwort haben.
    Luna schluckte und es fühlte sich an, als würde ihr ein Knoten die Kehle zu schnüren. Mit zittrigen Händen griff sie nach einem Wasserglas und trank einen kräftigen Schluck.
    Dann stellte sie das Glas zurück aufs Tischchen und blickte Ri`Saad direkt ins Gesicht.
    "Als wir dort ankamen, in der Nähe der Schlangenfinsterschanze.... herrschte ein ziemliches Durcheinander. Der Karren wurde umgeworfen und davor lag ein toter Khajiit...." Luna brach ab und trank noch ein Schluck Wasser. Die Khajiiten lauschten aufmerksam. "Überall war Blut... und einen weiteren toten fanden wir etwas abseits...." ergänzte Ascanio gefasst. "Außerdem fande ich das hier." sagte Luna, kramte in ihrer Tasche und holte den riesigen Zahn heraus. Sie gab diesen an Ri´Saad, der ihn mit entsetztem Blick musterte und man konnte in seinem Gesicht sehen, das er sich die selbe Frage stellte, wie sie es vor einigen Stunden getan hatten. Was war das?
    eis engel ist offline
  19. #259
    Lied im Schilf  Avatar von Dawnbreaker
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    [Bild: quintus_avatar.jpg]

    Die prallen Sitzkissen sahen sehr bequem und einladend aus, also folgte Quintus Ri‘Saads Bitte nur allzu gerne. Er setzte sich und die Luft entwich seiner Sitzunterlage, bis sie ihn kurz vor dem Boden auffing. Erstaunt stellte er fest, dass Gwess wesentlich höher saß, aber schließlich war die Elfe leicht wie eine Feder.
    Sie saßen zwar im Freien, aber das Lagerfeuer in der Mitte des Lagers wärmte sie angenehm, ohne dass ihnen Glut oder Rauch ins Gesicht schlug. Für einen Außenstehenden hatte sich hier eine Gruppe auf einen Plausch zusammengefunden, auch wenn ihre ernsten Gesichter eine andere Geschichte erzählten.

    Ri‘Saad betrachtete den großen Zahn in seiner Hand lange und reichte ihn dann an seine Leute weiter. Jeder Khajiit inspizierte den Fund von allen Seiten, bis das unheimliche Mitbringsel seinen Weg auf den kleinen Tisch fand, um den sie alle herum saßen.
    Quintus versuchte unterdessen, seine Gedanken zu sortieren, Wichtiges von Unwichtigem zu trennen. „Wir fanden Abdrücken von Schuhen und eine Blutlache, die frischer war als die anderen. Außerdem trug einer Deiner beiden Leute eine Bisswunde am Hals.“
    Er ließ Ri‘Saad Zeit, diese Informationen zu verarbeiten, dieser griff erneut zum Fangzahn auf dem Tisch und hielt ihn mit zwei Fingern in die Höhe. Dabei wurde deutlich, dass die Krallen des Khajiit kaum kürzer waren, und für einige Sekunden schoß Quintus die Idee durch den Kopf, dass sie keine Bisse gesehen hatten, sondern Spuren von Krallen. Er verwarf diese Theorie wieder, denn schließlich hatten sie ein eindeutiges Beweisstück in Form des Zahns vor sich.

    „Ascanio ...“, er deutete auf den Nord. „… fand ein Stück Stoff. Wem auch immer es gehört hat, er war nicht mehr dort. Wir wissen nicht, ob man jemanden verschleppt hat oder ob dieser verwundet geflohen ist.“
    Quintus griff zum Wasserglas und trank einen großen Schluck. Seine vorher so sortieren Gedanken wirbelten umher, wie Herbstlaub, in das ein Windstoß hineingefahren war. Er blickte zu Gwess, um ihr zu zeigen, dass er nichts mehr zu sagen hatte, und er nickte zur Bekräftigung.
    Vielleicht konnte sie Ri‘Saad einige Informationen entlocken? Er fragte sich vor allem, was die Karawane in der Nähe der Schlangenfintenschanze zu suchen hatte? Warum hatten sie nicht den Hauptweg in Richtung Falkenring genommen? Es passte einfach nichts zusammen und das ärgerte Quintus. Er hasste Rätsel, besonders dann, wenn seine Logik dabei keine Erklärung finden konnte.
    Dawnbreaker ist offline
  20. #260
    Deus Avatar von VRanger
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    »Rorikstatt« - Im Lager der Khajiit-Händler • Gwess • Das Besondere eines Hutes

    [Bild: VR_Gwess_A.png] Gwess war froh, dass sie nicht die erste war, die auf das Angebot von Ri'Saad antwortete. So konnte sie sich zum einen darauf konzentrieren.

    Denn sie war keine gute Erzählerin. Warum auch? Sie war eine Jägerin. In den Wäldern brauchte man nicht zu palavern. Und am Markt, da wo sie ihre Jagdbeute verkaufte, kannte man sie. Die Waldelfin kannte aber auch die Händler. Oft reichte beim Vorbeigehen ein Kopfschütteln, um anzuzeigen, sie hatte das Gewünschte nicht erbeuten können. Und meist reichte dann auch ein »nächstes Mal vielleicht« und ein Daumen hoch zeigte ihr, es war noch gewünscht. Weil sich zu dem so schrecklich viele Leute an den Buden drängten, jeder irgendetwas sehr gutes, wichtiges, was auch immer, sehr preiswert erheischen wollte, war es kein Raum für sie. Sicher sie konnte erzählen wo und wie sie zu den Sachen gekommen war. Aber das wollte der Händler meist nicht wissen. Auch zum Nachzählen des Geldes blieb kaum Zeit. Zum einen vertraute sie darauf und zum anderen hatte sie ein Gespür dafür wie schwer eben 3 oder 5 Münzen waren. So schaute sie immer wieder zu Ri'Saad und zu den ihren, die sie begleitet hatten.

    Erstaunlich für sie war, dass der Anführer der Khajiit-Händler weder Luna, noch Ascanio oder Quintus bei ihrem Reden unterbrach. Nur an der Mimik der Katze konnte Gwess erkennen, dass der Zahn den Luna hervorholte, eine Wirkung zeigte. Doch sonst war das der Ri'Saad, den sie kannte. Sie hatte ihn auch schon nach merkwürdigen Dingen gefragt, wie die Materialien für die Rüstung. Aber er verhielt sich eigentlich immer gleich. Bis auf dieses Zupacken oben an der Straße, da war er sehr schnell ein anderer geworden. Aber jetzt hier? Doch sie konnte nicht so in ihren Gedanken abschweifen. Denn Quintus berichtete schon. Gleich würde sie etwas zu erzählen haben. Dann war dieses Stück Stoff, von dem Ascanio nichts gesagt hatte. Aber auch sie hatte es vergessen und war erstaunt wie so ein winziges Detail dann doch auf den Redeplatz gebracht wurde. Sie schaute in die Runde. Doch weder Ascanio noch Ri'Saad zeigten eine Reaktion auf das Gesagte. Auch als Quintus von den Bisslöchern am Hals berichtete, geschah nichts. Sie war etwas ratlos, denn es war eine Sache, die sie entdeckt hatte und auch gern beschrieben hätte. Aber so war es nun mal, wer zuletzt erzählen will, hat meist nichts zu sagen mehr.

    Ri'Saad schien auf irgendetwas zu warten. Was Gwess wiederum verstand. Denn, dass etwas mit seinen Händlern geschehen war, hatte er bereits im Lager vor Weißlauf erfahren. Dass seine Leute nicht begraben worden waren, hatte so glaubte Gwess, bisher noch keiner gesagt.

    Und so begann sie zum anderen ihren Bericht. »Ja, Ri'Saad als wir dort oben waren, habe ich mich gewundert, dass die Dörfler hier die Toten haben dort oben so frei liegen lassen.« Wie sie das aussprach schüttelte sie ihren Kopf. Dann sprach sie weiter: »Die anderen Dinge, wurden dir ja schon berichtet. Zu ergänzen ist nur, dass sich die blutige Spur weiter wegzog. Wir waren jedoch von dem schnellen Eilen hier nach Rorikstatt viel zu ermüdet, um dieser nachzugehen.« Auch hier zeigte der Anführer der Khajiit keine Regung. Er hörte geduldig zu. »Also haben wir die Toten so gut es ging begraben. Und das habe ich noch dabei …«

    Wie Gwess das sagte, kramte sie aus ihrer Jagdtasche eine Mütze hervor. Es war eine braune Kappe mit einem Pelzbesatz am Rand. Der Kopf des einen Khajiiten hatte auf ihr gelegen und Gwess hatte sie eingesteckt, bevor Quintus sie verbuddelte. Bei dem Anblick der Kopfbedeckung entfuhr Ri'Saad ein Name, den Gwess in ihrer Aufregung nicht verstand. Aber sie sah die Gesichter der anderen Händler, die bei den Berichten doch näher ans Feuer gerückt waren. Es war etwas Greifbares, etwas Unabwendbares, was sie in den Händen haltend nun ihrem Gegenüber gab. Eine Tatsache, dass es wirklich stimmte, was sie von da oben berichteten.

    Was dann erfolgte, verschlug Gwess die Sprache. Sie konnte nur noch staunen. Ri'Saad drehte behände die Mütze um, seine scharfen Krallen kamen zum Vorschein und er bog den inneren Lederrand, der den Schweiß des Tragenden aufnehmen konnte, geschickt um. Seine Pfoten fuhren rasch den Innenring entlang. Mehrmals.

    »Nichts!«, »wirklich nichts!«

    hörte Gwess ihn sagen und sah eine Betroffenheit bei ihm, wie sie es nicht geahnt hatte. Aber irgendwie steckte ihr ein Kloss im Hals. Sie konnte jetzt einfach nichts sagen. Sie schaute zu den anderen. Doch die blickten ebenso überrascht. Wer kommt schon auf so eine Idee im Mützeninnenrand etwas zu suchen. Und bei Gwess bohrte sich die Frage fest: »Was wollten die Khajiit-Händler da oben?«

    In diese so schreckliche Stille sprach Ri'Saad: »Ich danke euch für den Einsatz zu meinen Händlern. Aber mir fehlt ein wichtiges Ding. Deswegen auch die Eile. Währet ihr bereit morgen die Suche fortzusetzen und den dritten meiner Händler zu suchen?«
    VRanger ist offline
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