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  1. #221
    corridore netto  Avatar von eis engel
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    Der Morgen danach...

    [Bild: avanisava.gif]

    Die grelle Sonne blendete in seinen Augen, die er instinktiv zusammen kniff, während gleichzeitig die Haut in seinem Gesicht förmlich zu brennen begann. Das Blut in seinem Körper kochte und er zog seine Kapuze tiefer ins Gesicht, was ihm nur bedingt Linderung verschaffte.
    "Was hab ich den gestern alles gesoffen?" wunderte er sich über seinen Zustand und hielt sich einen Moment an der Tür fest, um nicht umzukippen.
    Wieder überkam ihn Übelkeit, doch diesmal hatte er sich unter Kontrolle.
    Als er sich nach einer gefühlten Ewigkeit an das helle Licht und den ungewohnt, hitzigen Zustand seines Körpers gewöhnt hatte, welcher Redras als morgendlicher Brand nach einer durchzechten Nacht abtat, schlenderte er durch Falkenring.
    Er hatte Durst und sein Magen begann zu knurren, was nach der Kotzerei von vorhin ja nichts ungewöhnliches war. Dennoch fühlte er sich seltsam und die Worte des Werwolfes hingen ihm auch noch in Gedanken. Seid ihr endlich aufgewacht, ihr Monster? hallten die Worte des Werwolfs in seinem Kopf nach. Warum hatte er ihn Monster genannt? Und woher wusste der Dunmer, dass Sinding ein Werwolf war? Die Gedanken überschlugen sich, doch er fand keine für ihn klare Erklärung dafür.
    Am Boden entdeckte er eine Pfütze und beugte sich leicht nach vorne, um sein Spiegelbild zu betrachten. Doch darin konnte er nichts sehen, was auf ein Monster hindeuten würde. Von der durchzechten Nacht vielleicht etwas wild aussehend und ziemlich bleich im Gesicht, aber sonst nichts.
    Aus den Augenwinkel beobachtete er, wie einige Bewohner stehen blieben und ihn mit einer Mischung aus Neugier und Skepsis angafften. Er schmunzelte innerlich. Die halten mich bestimmt für verrückt. dachte er, richtete sich auf und wandte sich zu den Gaffern. Die wiederum wandten sich peinlich berührt ab und gingen ihres Weges.

    Irgendwann hatte er schließlich die Taverne Totmannstrunk erreicht, wo er von einer netten, dunkelblonden Kaiserlichen begrüßt wurde, die sich ihm als Valga Vinicia vorstellte.
    Er setzte sich an den Tresen und bestellte erstmal was zu Trinken und eine Kleinigkeit zu Essen. Eine weitere Mitarbeiterin der Taverne, eine bildhübsche Nord, mit braun/rötlichen, Schulterlangem Haar und aufreizender Tavernenkleidung kam auch gleich auf ihn zu.
    "Bei Shor's Gebeinen, ein stattliches Mannsbild in Falkenring!" sagte sie im vorbei gehen und warf ihm ein entzückendes Lächeln zu, ehe sie sich wieder den anderen Gästen widmete und diese mit Getränken versorgte.
    Redras blickte ihr neugierig hinterher. "Hübscher Anblick." murmelte er leise vor sich hin und musterte sie von Kopf bis Fuß.
    Im selben Augenblick trat Valga an den Tresen und brachte ihm seine Bestellung. Er bedankte sich mit einem charmanten Lächeln und begutachtete das Ganze erst mal. Zu Trinken gab es einen Becher Met und zu Essen ein gut durch gebratenes Stück Fleisch, sehr würzig, wie er am Geruch bemerkte. Dazu gab es ein paar Kartoffeln. Doch anstatt sich gleich über die Speise her zu machen und diese zu verschlingen, zögerte er diesmal und konnte nicht so recht sagen, weshalb?!
    "Stimmt irgendwas nicht?" erkundigte sich die Wirtin neugierig, während sie beobachtete, wie ihr Gast im Essen herum stocherte.
    "Alles bestens." antwortete er freundlich und nahm einen Schluck vom Met. Sein Magen begann augenblicklich laut zu grummeln, was den Dunmer ziemlich überraschte. Doch er tat es als Hunger ab und spießte ein Stück Fleisch auf die Gabel, welches er sich sofort in den Mund schob. Bereits während dem Kauen spürte er, dass ihm unwohl wurde und als das Fleisch den Magen erreichte, wurde ihm sofort schlecht.
    Er spürte, wie sich das Fleischstück den Weg nach oben bahnte. Eilig sprang er vom Hocker auf, der durch die Wucht umkippte und Redras rannte zur Taverne hinaus, wo er sich hinter der Terrasse in ein Blumenbeet übergab.
    Anschließend lehnte er sich mit dem Rücken an die Hauswand und atmete durch.
    "Was ist nur los mit mir?" fragte er sich, während sein Blut durch die Sonne wieder zu kochen schien. Er brauchte Hilfe....
    eis engel ist offline Geändert von eis engel (11.07.2020 um 12:11 Uhr)
  2. #222
    Lied im Schilf  Avatar von Dawnbreaker
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    [Bild: quintus_avatar.jpg]

    So schlimm schien der Schaden an der Achse der Kutsche nicht zu sein, stellte Quintus nach eingehender Prüfung fest. Bei den Speichen des Rades sah es anders aus, denn drei waren zerbrochen und mussten ausgetauscht werden. Offensichtlich hatte ein Stein die Kutsche vom Weg abgebracht mitten hinein ins Dickicht. „Ab damit und sucht nach passendem Holz“, erklärte Quintus kurz angebunden, während er immer noch versuchte, wach zu werden. Seine Leute waren geübt darin, ihre Ausrüstung zu reparieren, da musste er nicht auch noch mitmischen. Balaf war schon dabei, die Speichen zu vermessen und notfalls konnten sie das benötigte Holz dem Vorrat entnehmen, den sie neben der Taverne angehäuft hatten.

    Mit Holz konnte er nicht so gut umgehen wie mit Metall. Ghorza hatte ihm einmal gesagt: "Du bist ein Dunkelelf. Du liebst das Feuer.“ Es lag etwas Wahres in ihren Worten, denn Feuerzauber fielen ihm leicht und die Glut anzusehen, hatte ebenfalls etwas Magisches. Wie oft hatte er in der Schmiede gesessen, ins Feuer gestarrt, bis das Metall die richtige Färbung bekam, um bearbeitet zu werden. Oft musste ihn Ghorza anschubsen, damit der Bann brach.

    Er riss sich von diesem Gedanken los, außerdem sah er, dass seine Begleiter allesamt wieder recht munter zu sein schienen, und er musterte Luna und Ascanio mit hochgezogener Augenbraue. Die beiden waren in ein, wie es anmutete, ernstes Gespräch vertieft, und Quintus entschied sich, sie in Ruhe zu lassen.

    Dass Gwess ihre Energie wiedererlangt hatte, konnte man ohne Zweifel sehen, denn die Elfe rannte flink dem Ortsrand entgegen. Ihre Lebensgeister waren jedenfalls wieder an Ort und Stelle, Quintus schüttelte grinsend den Kopf, zumal nun sowohl Luna als auch Ascanio hinter ihr herliefen und versuchten, sie einzuholen. War eine entschlossene Elfe schneller als zwei Werwölfe?

    Und vor allem, was war der Grund? Er blickte in jene Richtung, in die Gwess zu entfleuchen drohte. Kamen die Khajiit? Ja, so musste es sein, er schnappte sich Waffen und seine Umhängetasche. „Wohin so eilig?“, rief er ihr hinterher, nicht sicher, ob sie ihn überhaupt hörte. Er geriet ebenfalls ins Rennen, um Gwess einzuholen, und im Laufschritt legte er sein Schwert an.
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  3. #223
    Deus Avatar von VRanger
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    »Rorikstatt« - Anhöhe • Gwess • Ein Zwischenstopp

    [Bild: VR_Gwess_A.png] „GWESS?!“ hatte sie gehört und war noch ein paar Schritte weitergerannt. Erst dann drang bei ihr die Frage soweit vor, dass die Gerufene den Sinn verstand. So hielt sie inne und drehte sich um. In dieser Bewegung registrierte die Waldelfe, wo sie bereits war. Sie stand auf einer Anhöhe und sah zu ihren Füßen Rorikstatt. Mitten auf der Straße im Ort versperrte ein Gefährt die Passage. Vor dieser Silhouette bewegten sich Luna und Ascanio, die wohl zu ihr wollten.

    Gwess schaute sich noch einmal um und erkannte wiederum auf der Straße einen Karren. Dieser war weiter entfernt als die beiden, die jetzt zu ihr wollten. Aber ihre Augen ermöglichten einen scharfen Blick. Sie hielt ihre Hand flach an die Stirn und kniff die Augenlieder ein wenig zusammen. Es konnten die Khajiit-Händler sein, die sich da auf sie zubewegten. Dann hatte Britte, die Tochter des Lemkil, wohl das Richtige gesagt, als sie Gwess weckte und ihr als Grund »Ich sollte kommen, wenn es Nachricht von Ri'Saad gibt« sagte. Auch die Zeit von einer »Stunde« schien nach der geschätzten Entfernung zu passen.

    Erst jetzt merkte die Waldelfin, in welchen irrsinnigen Tempo, mit langen Schritten, sich mit den Fußballen bei jedem Raumgewinn abdrückend, im aufrechten Gang, auch ohne auf Deckung zu achten hier den Hügel hochgestürmt war. Ein wenig stach es in den Lungen und so beugte sie sich kurz nach vorn und holte tief Luft. Trotzdem fühlte sie sich fantastisch. Gwess konnte sich nicht daran erinnern, wann sie das letzte Mal so mit voller Lust eine Anhöhe raufgestürmt war. Sie konnte es, das wusste sie. Es war auch über längere Strecken möglich, weil sie über eine gute Ausdauer verfügte. Weiterhin trug sie kaum Gepäck bei sich. Ihren Bogen, ein wenig dies und das, aber viel war es eben nicht. Da war der gestrige Morgen etwas ganz anderes gewesen. Und so sah sie sich wieder, wie sie die Eisenteile der gefundenen Rüstungen in einer vollgepackten Kiepe vor Adrianne gestellt hatte. Diese stammten alle aus dem Ödsturzhügelgrab. Da war sie eher eine lahme Schnecke gewesen. Nur ihren Stiefeln war es zu verdanken gewesen, dass sie die Menge überhaupt bis zu der Schmiede in Weißlauf gebracht hatte. Weiterhin hatte sie jetzt nur einen Teil ihrer Sachen dabei. Das Übrige lagerte noch bei Bauer Lemkil.

    Luna und Ascanio kamen rasch näher. Eigentlich hätte Gwess sich wundern müssen. Denn der Mann neben Luna hielt mühelos mit, obwohl er weitaus mehr an Waffen bei sich hatte. Doch der Zweihänder, den er trug, schien ihm nicht im Geringsten etwas anzuhaben. Gwess schrieb diese doch erstaunlichen Fähigkeiten auf das zurück, was Luna mit Werwolf bezeichnet hatte.

    Gwess schaute noch einmal zurück in die Richtung, zu der sie bis vor wenigen Minuten geeilt war. Der Karren und die ihn begleitenden Personen hoben sich jetzt deutlicher auf der Straße ab. Sie schaffte es mit einem Blick die Anzahl der Personen zu erhaschen. Fünf zählte sie. Irgendwer musste fehlen, doch dazu waren die Händler noch zu weit weg. Ein Ruf brachte ihre Aufmerksamkeit wieder in Richtung Rorikstatt. Es war die Stimme von Quintus: „Wohin so eilig?“ Sie musste schmunzeln. Denn es schmeichelte ihr in diesem Moment, dass er ihr nachrief.

    Gwess wusste, dass sie wenige Minuten haben würden, um sich zu verständigen. Und dann würden die Khajiit sie erreichen. Doch erst jetzt merkte sie, wie gut ihr die Mütze voll Schlaf getan hatte. Sicher die Frische war auch gefördert worden durch ihre Rennerei, aber ihr hatte es gutgetan. Und weil sie sich sicher war, dass die Händler es nicht hören könnten, rief sie den zu ihr Eilenden aus an den Mund gelegten Händen entgehen: »Sie kommen!«

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  4. #224
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    ~ Vorheriges Post: Kleiner Spaziergang ~~ Vorherige Posts von: Quintus und Gwess ~

    [Bild: Luna_Ava_1.png] [Bild: Ascanio_Ava_1.png]

    Ascanio war erstaunt darüber, wie flink und gleichzeitig anmutig Gwess vor ihnen davon rannte. Dies hätte er einem Werwolf zugetraut, aber bestimmt nicht einer Waldelfe, wobei es bei einem Werwolf nicht ganz so geschmeidig aussehen würde.
    Nichtsdestotrotz beschleunigte er seine Schritte und merkte, dass Luna etwas zurück fiel.
    Verwundert blickte er über die Schulter und sah, dass sie Mühe hatte, ihm zu folgen. Er passte sich an ihre Schritte an, so das sie einen Moment später wieder neben ihm her lief. Ascanio musterte die hübsche Halbelfin kurz. Luna war eine junge Wölfin, frisch verwandelt und trotz ihrer Waldelfe Gene, schien sie nicht ganz soviel Ausdauer zu besitzen, wie Gwess. Außerdem futterte Luna wie ein Spatz, was ihr früher oder später zum Verhängnis werden könnte, denn der Wolf in ihr brauchte Energie und dazu musste sie richtig essen. Er hatte dieses Problem nicht, er aß ausreichend und auch wenn er sich im Gegensatz zu den anderen drei diesmal nicht ausgeruht hatte, strotzte er nur so vor Energie. Vielleicht sollte er in einem ruhigen Moment mal mit ihr reden, denn ganz offensichtlich schienen ihr die Gefährten einige kleine, aber doch wichtige Details des Werwolfssein verschwiegen zu haben...
    Luna blickte verlegen zu ihm auf, als sie bemerkte, dass er sie ansah.

    Im Augenwinkel nahm Ascanio war, dass auch Quintus angerannt kam und Gwess hinterher rief. „Wohin so eilig?“
    Scheinbar mühelos schloß er zu den beiden auf und gemeinsam stürmten sie die Anhöhe hinauf, wo Gwess stehen geblieben war und nach etwas Ausschau hielt. »Sie kommen!« rief sie, als die drei auch schon bei ihr ankamen.

    Auch Luna und Ascanio starrten nun in die Ferne und entdeckten die Khajiitenkarawane auf der Straße, die rasch näher kamen.
    Die junge Halbelfin war schon total neugierig auf die Khajiiten. Sie hatte zwar schon ein paar Khajiiten gesehen, aus der Ferne, aber gesprochen hatte sie bisher mit keinem. Hörte aber von anderen, dass sie einen lustigen Akzent haben sollten...
    eis engel ist offline
  5. #225
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    Böse Überraschung

    [Bild: avanisava.gif]


    Valga und Narri kamen gleich aus der Taverne gelaufen und erkundigten sich besorgt nach seinem Befinden. Wobei es der kaiserlichen Wirtin vom Totmannstrunk in erster Linie darum ging, ob das Essen vielleicht schlecht gewesen sein könnte.
    "Nein." beruhigte er die besorgte Valga und setzte ein gequältes Lächeln auf. "Es liegt an mir. Ich glaube, ich bin krank!" fügte er leise an.
    Die Nord kam näher und blickte dem Dunmer neugierig ins Gesicht. "Ihr seht ein wenig bleich aus. Schaut doch mal bei unserer Alchemistin vorbei, vielleicht kann sie euch ja helfen." schlug Narri vor.
    "Das werde ich." nickte er zustimmend und Narri erklärte ihm kurz den Weg.

    Redras machte sich auf den Weg und Dank Narri´s guter Beschreibung, hatte er sein Ziel auch schnell erreicht. Er betrat den Laden und wurde gleich von einer Rothwardonin begrüßt, die sich als Zaria vorstellte.
    "Ihr seht krank aus." stellte sie ohne Umschweife fest und besah sich den Dunmer etwas genauer. Er nickte. "So fühl ich mich auch."
    "Symptome?" fragte sie beiläufig und kramte in einem Regal herum.
    Redras überlegte, was er antworten sollte. "Licht empfindlich und ich kann kein Essen und Trinken bei mir behalten." antwortete er schließlich leise und setzte sich auf einen der Stühle. Zaria blickte über die Schulter. "Wie lange schon?" wollte sie wissen, holte ein paar Zutaten aus dem Regal und mischte irgendwas zusammen. "Seid heute Morgen." antwortete er.
    "Hm, dann ist es noch nicht zu spät." überlegte sie laut und brachte ihm ein komisch aussehendes, widerlich riechendes Gebräu. Redras blickte sie verwirrt an. "Trink das." forderte sie ihn auf. Er sah erst sie und dann das komische Gebräu skeptisch an, bevor er danach griff und misstrauisch daran roch. Zaria nickte ihn auffordernd zu.
    Er setzte den Becher an und machte ihn auf Anhieb leer.
    Doch sein Magen rebellierte erneut und er übergab sich in einen nahestehenden Eimer, den Zaria vorsichtshalber da hingestellt hatte, während er das Gebräu trank.
    "Das ist es wohl doch nicht." musste sie etwas enttäuscht feststellen. "Was habt ihr denn vermutet?" wollte der Dunmer wissen.
    "Das ihr evtl. ein Vampir seid. Wenn die Verwandlung erst letzte Nacht geschehen ist, dann hätte euch dieser Krankheitstrank zu Hundert Prozent davon heilen können." erklärte sie und wandte sich nachdenklich ab. "Oder habt ihr mich belogen?" hakte sie über die Schulter blickend nach. "Nein." antwortete er nachdenklich und musste erst mal verdauen, was er da gerade erfahren hatte. Ein Vampir? "Nachdem euch ein Vampir gebissen hat, habt ihr drei Tage Zeit, bevor ihr euch selbst in einen Vampir verwandelt und in dieser Zeit hätte euch mein Trank auch von diesem Fluch befreien können. Da der Trank aber nicht wirkt und das hätten wir sofort gesehen, muss der Vampirbiss schon länger her sein, was bedeuten würde, dass ihr mich belogen habt oder irgendwas anderes...." erklärte sie und überlegte. "Ich hab euch aber nicht belogen, es geschah erst letzte Na...," er brach nachdenklich ab. War es wirklich letzte Nacht? Oder hatte er Tage lang durch geschlafen. Aber die Wachen hatten doch selbst erzählt gehabt, dass sie ihn heute Nacht gefunden hatten. Irgendwie ergab alles keinen Sinn!
    Die Rothwadonin musterte ihn und sah ihm an, dass ihm die ganze Sache ziemlich zu schaffen machte. Sie wollte ihm helfen.
    "Ich fürchte, ich kann euch nicht helfen," begann sie mitfühlend und ging ein paar Schritte auf ihn zu. Redras warf ihr einen verzweifelten Blick zu. Zaria ging vor ihm in die Hocke und sah ihm in die Augen. "Ich weiß nicht, was genau mit euch geschehen ist, aber....." Sie überlegte kurz. "... vor ein paar Tagen war eine ältere Waldelfen Schamanin hier, die erst kürzlich aus Valenwald kam und die in der Nähe des Grundstücks Seeblick, außerhalb von Falkenring eine Hütte hat. Sie hat allerhand komische Zutaten gekauft und zwei Bücher..." erklärte sie. "Und wie soll mir das jetzt helfen?" fragte der Dunmer verwirrt. Zaria warf ihm einen ungläubigen Blick zu und seufzte. "Die Waldelf Schamanin hat zwei Bücher gekauft, eins über Werwölfe und eins über Vampire... man kann also davon ausgehen, dass sie sich mit solchen Dingen beschäftigt, vielleicht sogar schon Erfahrungen damit gemacht hat und euch helfen kann."
    "Ein Versuch ist es wert." sagte Redras leise und ein kurzer Hoffnungsschimmer funkelte in seinen Augen.
    "Auf jeden fall." antwortete die Rothwadonin aufmunternd. "Wo finde ich diese Waldelfe noch mal?"
    "Warte... ich zeichne euch schnell eine Wegbeschreibung." Zaria verschwand hinter dem Tresen und kritzelte irgendwas auf ein Pergament.
    Redras blickte ihr verwundert hinterher und kramte ein paar Münzen aus der Tasche. Anschließend trat Zaria wieder vom Tresen vor und übergab ihm die Kritzelei. Er gab ihr die Münzen und bedankte sich freundlich, ehe er sich wieder auf den Weg machte....
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  6. #226
    Lied im Schilf  Avatar von Dawnbreaker
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    [Bild: quintus_avatar.jpg]

    Zum Glück kam Gwess auf einer Anhöhe zum Stillstand. Quintus befürchtete schon, dass sie im Übereifer bis nach Weißlauf rennen würde. Nicht wirklich, aber in diesem Moment hätte sie es gekonnt, davon war er überzeugt.
    Als er die Elfe erreicht hatte, atmete er einmal tief durch und schallend lachend wieder aus. Er grinste sie verschmitzt an. „Du bist schneller als ein Hirsch.“ Er kratzte sich verlegen an der Wange und bemerkte, dass sein sorgsam ausrasierter Bart neue Stoppeln bekam. War das die Art, einer Frau Komplimente zu machen?
    Quintus starrte in die Ferne und überlegte fieberhaft. „Ich meine, es sah sehr elegant aus.“ Er warf Gwess einen unsicheren Seitenblick zu und konzentrierte sich wieder auf die Khajiit. Sicher würden diese nicht nach Rorikstatt kommen, sondern sich abseits einen Lagerplatz suchen.

    Bei den Dorfbewohnern war die Aufregung nicht unbemerkt geblieben und ein Besuch der fahrenden Händler bedeutete immer, dass die Menschen sich mit jenen Dingen eindecken konnten, die sie in dieser Einöde nicht bekamen. Vor allem Waffen und Werkzeuge waren begehrt, aber auch Stoffe und Tonwaren. Es war immer ein wenig wie Saturalia, wenn es Geschenke gab und alle für einen Tag die Arbeit sein ließen.
    Im Dorf kehrte eine hektische Geschäftigkeit ein, man sammelte Tauschwaren zusammen, kontrollierte die Bestände, welche man im Haus hatte, und machte Listen, was gebraucht wurde.

    Quintus schirmte die Augen mit der Hand ab. Er zählte fünf Khajiit und vermutete, dass der Verletzte auf dem Karren lag, den die Händler zogen. Beim Näherkommen bestätigte sich die Vermutung, denn mittlerweile konnte er die Katzen ganz gut voneinander unterscheiden und er hoffte, dass es Shag besser ging, auch wenn dieser noch nicht gehen konnte. Es wäre schwer, hier einen Heiler zu finden.
    Er ließ Gwess den Vortritt, spürte ihre Unruhe, und er würde warten, wenn sie zuerst alleine mit Ri‘Saad sprechen wollte. Es war besser, wenn die Händler den Verbleib der verschollenen Karawane aus ihrem Mund erfuhren. Der Elfe vertrauten sie und Quintus war nicht gerade feinfühlig, wenn es um das Überbringen schlechter Nachrichten ging. Er fiel immer gleich mit der Tür ins Haus. Auch, wenn es ihm schwerfiel, so ging er in die Hocke und schaute zu, wie die Händler sich näherten.
    Dawnbreaker ist offline Geändert von Dawnbreaker (07.07.2020 um 13:06 Uhr)
  7. #227
    Deus Avatar von VRanger
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    »Rorikstatt« - Anhöhe • Gwess • Das Warten hat ein Ende

    [Bild: VR_Gwess_A.png] Dann waren sie wieder zusammen. Quintus, der als letzter angekommen war und gleichen einen Gruß herausbrachte, in dem er sagte: „Du bist schneller als ein Hirsch.“ Aber es wäre nicht der Dunkelelf oder vielleicht der Kaiserliche, der noch nachschob: „Ich meine, es sah sehr elegant aus.“

    Die Waldelfin dachte in dem Moment eher an ein Reh, als an so einen monströsen Hirsch. Dafür fühlte sie sich wiederum viel zu gewandt. Doch sie fragte sich für den kurzen Augenblick in dem sie sich entschied nicht zu antworten, ob er die Bedeutung ihres Namens überhaupt kannte oder er nur auf ihren Hintern beim Rennen gestarrt hatte? Deshalb diesen Vergleich heranzog? Diese Nuance zauberte ihr ein Lächeln ins Gesicht. Weil ihr bewusst war, wie zweideutig das nun auf ihn wirken musste, beförderte ihr Innerstes auch noch eine Wangenröte dazu. Aber das konnte auch vom Rennen stammen. Doch ihr wurde warm ums Herz. Aber sie würde es so belassen. Schließlich waren sie nicht allein hier oben.

    Ihr Ruf »Sie kommen!«, eher für ihre Weggefährten gedacht, war auch in dem Ort vernommen worden. Und sie erkannte mit ihren doch präzise sehenden Augen, wie man sich bereit machte. Ein wenig holte sie dazu eine andere Stimmung ein. Denn sie hätte Ri'Saad und den Seinen etwas mehr Ruhe gewünscht beim Eintreffen. Doch das waren eben ihre Empfindungen. Vielleicht freuten sich die Khajiit endlich wieder handeln zu können, einen sicheren Rastplatz zu haben und willkommen zu sein. Doch richtig willkommen waren sie nicht. Obwohl alle gern ihre Waren bestaunten, auch das ein oder andere Stück erwarben, wurden sie zu weilen misstrauisch beäugt. Denn es wehte das Gerücht der verbotenen Dinge um die Händler. Es musste ja nicht immer Skooma sein, der Mondzucker reichte ja als normal angebotenes Handelsgut ebenso. Und so würden sie eben nicht die Taverne betreten können, aber das schienen ja alle zu wissen.

    Quintus war in die Hocke gegangen. Gwess schüttelte den Kopf. Denn sie überlegte, ob er sich bei seinem Ansturm hier hoch übernommen hatte. Es konnte nicht sein. Sie spürte, dass sie mit Ri'Saad sprechen sollte. Sie schaute zu Luna und Ascanio. Beide taten nichts, um die Initiative zu ergreifen. Bei Luna schien ein besonderes Interesse an den Händlern vorzuliegen. Denn ihre Blicken waren wie angeheftet. Sie, die sonst klug schauend auch ihr Umfeld im Blick hatte, war eigenartigerweise auf die rasch ankommende Gruppe fixiert.

    Gwess wollte einen Schlusspunkt setzten in dem sie erklärte: »Ich gehe jetzt zu Ri'Saad und spreche mit ihm. Danach werden wir sehen, was wird.«

    Ohne eine Erwiderung abzuwarten schritt sie den Händlern entgegen. Es waren nur wenige Meter, dann trafen sie sich. »Oh Ri'Saad, ich sehe ihr habt den Weg geschafft. Waren euch die Wetter günstig und der Boden der Straße angenehm?« Gwess mochte diese Redeweise. Sie wusste, dass sie es nie mit der Art von Ri'Saad aufnehmen konnte, aber es machte ihr Spaß.

    Er entgegnete: »Gwess, ich freue mich, doch wie ist die Kunde? Habt ihr den Auftrag erledigen können?« Ganz typisch war ein Schnurren als Unterton in dem eher als Sing Sang vorgetragenen Worten zu hören. Die Angesprochene antwortete: »Die beiden …« und damit zeigte sie auf Luna und Ascanio, »… Luna und Ascanio haben mir geholfen oben an der Schlangenfintenschanze mit Quintus zusammen deine beiden Händler zu begraben. Ja wir waren dort. Es sah nicht gut …«

    Weiter kam sie nicht. Denn der gelbliche Ton in dem Fell des Khajiiten schien eine Spur weißer zu sein. Er fasste Gwess an die Schulter und fragte mit aufgerissenen Augen: »Nur zwei?« Die Waldelfin spürte die Krallen auf ihrer Haut. Sie waren nicht bedrohlich, aber zu einem Schreck führte es doch. So dass ihr doch der Bogen aus der Hand fiel. Dieses Poltern reichte, um bei Ri'Saad die eigentliche Rolle seines Tuns und Handels wieder in den Vordergrund zu stellen. So sagte er: »Kommt doch, wenn die Sonne untergegangen ist hinter die Taverne. Dort steht mein Zelt. Da werden wir alles bereden.« Dann gab er ein Zeichen für seine Begleiter, dass es weiter gehen sollte.

    Gwess hob ihren Bogen auf und sah sich die Gruppe an. Sie schüttelte den Kopf und fragte ohne jemanden direkt anzusprechen: »Wo ist Miri geblieben?« Der Karawanenanführer drehte seinen Kopf im Gehen und erklärte: »Die warmen Winde haben einen anderen Weg für sie bestimmt.« Und er fügte noch hinzu: »Also nach Sonnenuntergang in meinem Zelt. Ihr seid alle willkommen.« Dann setzte die Gruppe ihren Weg fort. Do'Aahin hatte die Hand am Säbel, als sie an ihnen vorbei gingen. Sie, der einzige Wachschutz, lächelte ihr zu. Rihrazad, die Händlerin für feine Bekleidungsstücke und Verzauberungen schob am Karrenende, auf dem Shagh mit einem bandagierten Bein saß. Das Gefährt wurde von Ra'Husbar, einem weiteren Händler gezogen.

    Die Waldelfe noch völlig überrascht vom Druck der Tatze des Khajiiten tat eine Weile nichts. Es hätte sich eh nicht geschickt so vor den Augen der Bewohner von Rorikstatt beim Schieben mit Hand an zu legen. Nach dem sie sich gefangen hatte, schaute sie auf Quintus, Luna und Ascanio. Sie erklärte: »Dann lasst uns mal zum Abend essen, um rechtzeitig bei Ri'Saad zu sein. Ihr kommt doch mit oder?« Wollte sie sich noch einmal vergewissern.

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    ~ Vorheriger Post: Katzenbesuch ~~ Vorherige Posts von: Quintus und Gwess ~


    [Bild: Luna_Ava_1.png] [Bild: Ascanio_Ava_1.png]

    Sie hatten nun alle den Aussichtspunkt erreicht, wo Gwess stehen geblieben war und nach der Khajiiten Karawane Ausschau hielt, die nach und nach näher kam.
    Luna freute sich besonders darauf, die Khajiiten aus Elsweyr kennen zu lernen. Zwar hatte sie in der Vergangenheit schon den ein oder anderen Khajiiten aus der Ferne gesehen, aber noch nie mit einem oder mehreren gesprochen, umso neugieriger war sie jetzt auch. Auch wenn sich unter diese Neugier auch gemischte Gefühle einschlichen. Immerhin war sie eine Wölfin und was taten Wölfe? Richtig, sie jagten Katzen. Aber diesen Gedanken vergrub sie tief in ihrem Inneren.
    Quintus und Ascanio spürten oder sahen, dass konnte sie nicht genau abschätzen- Luna´s steigende Nervosität und blickten sie fragend an. Doch die junge Halbelfin grinste nur verlegen.
    Gwess bekam davon nichts mit, sie hatte nur die rasch herannahende Karawane fest im Blick. Luna verstand dies sogar, immerhin hatte die Waldelfe diesen Händlern schlimme Dinge zu berichten, was ihr sicher nicht leicht fiel.

    Die Karawane war schon ein ganzes Stück näher gekommen, als Gwess plötzlich sagte: »Ich gehe jetzt zu Ri'Saad und spreche mit ihm. Danach werden wir sehen, was wird.«
    Ohne das einer von den zurück gebliebenen irgendwas erwidern konnte, spurtete die Waldelfe auch schon los, schnurstracks auf einen der Khajiiten zu.
    "Sollen wir folgen?" wollte die junge Halbelfin wissen und blickte verwundert zu Quintus und Ascanio. Doch der Nord zuckte nur ratlos mit den Schultern und der Händler sah sie kurz eindringlich an und schüttelte den Kopf, als wolle er ihr sagen >>Lass erst Gwess mit ihnen reden<<.
    Luna nickte verständnisvoll und die drei beobachteten das ganze.
    Von ihrer Position aus wirkte das Aufeinandertreffen zwischen den Händlern und Gwess erstmal wie eine ganz gewöhnliche Unterhaltung. Erst eine lockere, nette Begrüßung, die dann doch schnell ernst zu werden schien. Gwess zeigte schließlich auf Luna und Ascanio, die sich einen irritierten Blick zu warfen, bevor sich die Waldelfe wieder an die Khajiiten wandte.
    Plötzlich packte der angesprochene Khajiit Gwess an den Schultern, worüber sie wohl so erschrocken sein musste, den sie ließ ihren Bogen fallen.
    "Was geht da vor?" murmelte Ascanio vor sich hin und wirkte leicht angespannt. Doch dann ließ der Khajiit sie wieder los, redete kurz mit Gwess und gab anschließend seinen Begleitern das Zeichen weiter zu ziehen.
    Luna blickte der Gruppe verwundert hinterher.
    Gwess hob den Bogen auf, schüttelte den Kopf und schien noch irgendwas wissen zu wollen, woraufhin der Anführer seinen Kopf drehte und im weiter gehen antwortete.
    Die Händler zogen weiter und Gwess blieb einen Moment stehen.

    "Ich dachte, wir würden uns mit den Khajiiten unterhalten?!! gab Luna leise, aber irritiert von sich und sah der Karawane ein wenig enttäuscht hinterher. "Wo wollen die denn hin?"
    Dann wandte sich Gwess an die drei und löste die Situation auf. »Dann lasst uns mal zum Abend essen, um rechtzeitig bei Ri'Saad zu sein. Ihr kommt doch mit oder?«
    "Auf jeden fall." antwortete Luna gleich und ihre Augen leuchteten vor Freude. Ascanio lächelte und nickte zustimmend.
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  9. #229
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    Eine kleine Spur


    [Bild: redras_ava.gif]
    Redras ~ Elsynia

    Trotz seiner dunklen, schmutzigen Thalmor Rüstung mit Kapuze, die ihn eigentlich vor Wind und Wetter schützen sollte, brannte die Sonne erbarmungslos auf seinen Körper herab und brachte sein Blut förmlich zum kochen. Er fühlte sich unwohl, schwach und hatte Mühe sich auf den Beinen zu halten. Auf einer kleinen Lichtung blieb er stehen, hob seinen rechten Arm vor´s Gesicht, um sich von der Sonne etwas ab zu schirmen und betrachtete den Himmel.
    Keine einzige Wolke war zu sehen und er fragte sich, wie lange er das so noch durch halten würde. Er hielt nach einem Baum Ausschau, von denen es in dieser Gegend mehr als genug gab, der ihm ein wenig Schatten spendete und ihm so wenigstens ein etwas Linderung verschafften sollte. Er entschied sich für eine Kieferbaumgruppe, die nahe einer Ruine standen und viel Schatten versprachen. Er beschleunigte seine Schritte und als er seine ausgewählte Baumgruppe erreichte, setzte er sich erst mal hin und lehnte sich mit dem Rücken an einen der Schattenspender.
    Sein Blut beruhigte sich allmählich etwas, so das er wieder klarer denken konnte und sein allgemeines Wohlbefinden sich besserte. Allerdings tröstete dies nicht darüber hinweg, dass er immer noch furchtbaren Durst hatte. Redras nahm seinen Wasserschlauch vom Gürtel, den er noch vor Aufbruch von Falkenring am Brunnen mit Wasser gefüllt hatte.
    Soll ich wirklich noch einen Versuch riskieren? überlegte er, während er den Schlauch hoch hob und ihn anstarrte. Er legte den Schlauch unangetastet wieder zur Seite. Die morgendliche Kotzerei hatte ihm gereicht, so das er seinen ohnehin schon geschwächten Zustand nicht noch verschlimmern wollte. Stattdessen kramte er das Pergament aus seiner Tasche, auf welches Zaria, die Rothwardonin aus dem Laden Gruftiges Gebräu- ihm eine Wegbeschreibung zur Hütte der Schamanin hin gekritzelt hatte.
    Er besah sich das Gekritzel und schmunzelte. “Nicht ganz originalgetreu..“ stellte er amüsiert fest, während er die Karte mit der Umgebung verglich. Dennoch entdeckte er auf der Karte ein winziges Symbol, welches man mit viel Fantasie einer Ruine zu ordnen konnte, in deren Nähe er sich gerade befand.
    “Die Hütte musste also in der Nähe sein...“ mutmaßte er und ließ den Blick durch die Gegend schweifen. Weiter hinten Richtung Nord/ Westen entdeckte er schließlich einen dichteren Wald, wo sich laut Zaria´s Zeichnung die Hütte befinden sollte.
    Er wägte kurz ab, wie lange er für den Weg brauchen würde und entschied sich dazu, noch ein wenig sitzen zu bleiben.
    Der Schatten der Bäume tat ihm gut und er lehnte sich entspannt zurück.....

    Das Heulen der Wölfe riss ihn aus dem Schlaf und ließ ihn hoch schrecken. Eilig sprang der Dunmer auf seine Füße, vielleicht etwas zu schnell, denn ihm wurde augenblicklich schwindelig. Mit der rechten Hand griff er nach dem Baumstamm und krallte sich dort fest, um nicht um zu kippen.
    Erst als es ihm wieder besser ging, verschaffte er sich einen Überblick. Dichte, dunkle Wolkenfelder hatten sich vor die Sonne geschoben, so das es schwierig war die Uhrzeit ab zu schätzen. Doch von den Lichtverhältnissen her tippte er mal auf späten Nachmittag, oder frühen Abend... je nachdem wie man es betrachtete.
    Wieder vernahm er das Geheul der Wölfe, die auf Nahrungssuche durch die Wälder streiften. Doch diesmal viel näher. Er ging in die Hocke und schlich langsam vorwärts, auf den dichten Wald zu, wo die Hütte der Schamanin sein sollte.
    Hungrige Wölfe, in meinem Zustand.... das hat mir gerade noch gefehlt. schoss es ihm durch den Kopf. Wenn er diese Hütte erreichte, ohne das ihn die Wölfe aufspürten, hatte er eine Chance zu überleben. Dennoch zog er leise sein Daedra Dolch und hielt diesen fest in seiner rechten Hand, während er sich lautlos über die Lichtung bewegte.
    Redras hatte den Wald gerade erreicht, als er ganz in der Nähe lautes Knurren vernahm. Wölfe die um Beute zankten, vermutete er.
    Er lauschte noch kurz und entschied sich dazu, schleunigst von hier zu verschwinden.
    Einen Moment der Unachtsamkeit reichte aus, ein lautes Knacken unter seinen Füßen war zu hören und das Knurren der Wölfe hörte auf.
    “Mist.“ fluchte der Dunmer mehr zu sich selbst, als er im Augenwinkel bereits den ersten Wolf aus dem Dickicht springen sah.
    Schnell ging er aus der Hocke hoch und rannte so schnell er konnte auf die Hütte zu, die nun in Sicht war.
    Keuchend blickte Redras über die Schulter. Es waren fünf Wölfe, die hinter ihm her hetzten und rasch näher kamen.
    Während er überlegte, was er tun sollte, übersah er einen Ast der quer über seinen Laufweg lag und stolperte. Der Länge nach fiel er auf den Waldboden und hatte gerade noch Zeit sich auf die Seite zu drehen, um sich notfalls mit dem Dolch zu verteidigen, als die Wölfe ihn erreichten.

    “Zurück!“ befahl plötzlich eine weibliche Stimme und die Wölfe ließen fiepend vom Dunmer ab.
    Verwirrt schaute sich Redras am Boden liegend um und entdeckte eine wunderschöne Waldelfe, die aus der Richtung der Hütte kam.

    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)


    Mit weit aufgerissenen Augen starrte er sie an. Hatte Zaria nicht von einer alten Waldelfe gesprochen? schoss es dem Dunmer plötzlich durch den Kopf.
    “Seid ihr verletzt?“ erkundigte sich die Waldelfe besorgt und kam näher. Der Dunmer tastete seinen Körper ab. “Ich glaube nicht.“ antwortete er und beobachtete skeptisch die Wölfe, die auf Abstand blieben. Die Waldelfe folgte seinem Blick und während sie ihren Kopf wieder zu ihm drehte und neben ihm in die Hocke ging, versicherte sie ihm: “Macht euch keine Gedanken um meine Wölfe, sie werden euch nichts tun.“ Sie lächelte. “Darf ich fragen, was ihr hier draußen wollt?“ wollte sie schließlich neugierig wissen. Redras blickte in ihre hellgrünen Augen und überlegte was er nun sagen sollte. Denn, wenn sie diejenige war, nach der er suchte, dann hatte man ihn völlig falsch informiert und dies würde ziemlich peinlich werden.
    Nichtsdestotrotz hatt er nur diese eine Beschreibung und ob sie diejenige war, konnte er sich auch nicht sicher sein. “Ich bin auf der Suche nach einer al.....,“ Er brach kurz ab und blickte ihr ins Gesicht. “... nach einer Waldelfen Schamanin, die kürzlich erst aus Valenwald kam und sich hier niedergelassen hat.“ Die Waldelfe lachte. “Lasst mich raten...“ begann sie amüsiert. “Zaria, die Rothwardonin aus dem Laden Gruftiges Gebräu schickt euch. Sie hat euch bestimmt erzählt, dass ich eine alte Waldelf Schamanin bin, richtig?“ kicherte sie. Redras nickte verlegen.
    “Zaria hat recht.“ sagte sie dann ernst. “Unmöglich. Ihr seid doch eine ju...., wunderschö...,“ Der Dunmer brach stotternd ab und sah sie verlegen an. Die Waldelfe kicherte amüsiert.
    “Ich bin eine Formwandlerin und kann sein, wer und was ich möchte.“ erklärte sie, stand auf und demonstrierte ihre Fähigkeiten. Sie breitete ihre Arme aus, wodurch grün leuchtende Energie frei wurde und ihren Körper umschlang, wie ein Mantel. Anschließend nahm sie die Hände an ihren Körper und die Verwandlung in eine alte Frau begann. Dann wechselte sie die Gestalt noch in einen Wolf und wieder zurück zu der Waldelfe, die Redras kennen gelernt hatte. Redras setzte sich auf und konnte kaum glauben, was er da zu sehen bekam. Mit einer Mischung aus Faszination und Skepsis starrte er sie an. “Das ist uralte Waldelfen Magie, die nur Schamanen beherrschen und einen sehr langen Weg des Lernens erfordern.“ erklärte sie kichernd, während sie den Dunmer musterte, der sie verwirrt anstarrte.
    Der Dunmer bekam kein Ton heraus, daher ergriff sie wieder das Wort. “Mein Name ist Elsynia. Wie kann ich euch denn helfen?“
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  10. #230
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    [Bild: quintus_avatar.jpg]

    Einen Moment lang war Quintus versucht, nach seinem Schwert zu greifen, als Ri‘Saad Qwess‘ Schultern packte. Seine Hand ruhte schon auf dem Schwertknauf. Es war ein Instinkt, seine Augen verengten sich, und das Blut pochte in seinen Schläfen, er nahm jede Bewegung wahr. Aber dann sagte ihm der Verstand, dass der Khajiit, aufs Äußerste erregt, und die Fassung verloren hatte. Das Pochen hört auf und sein Blick normalisierte sich wieder.

    Gwess wollte also wieder in die Taverne? Ihre ruhige Stimme gab Sicherheit und er räusperte sich. „Ich komme gleich nach.“ Er drehte sich um und wanderte zurück zum Dorf ohne eine Antwort abzuwarten. Er musste nachdenken. Hätte er Ri‘Saad getötet? Wahrscheinlich. Ein paar Sekunden nur, die darüber entschieden hatten, aber er blieb Herr seines Wolfes und das war entscheidend.

    Im Näherkommen beobachtete er Balaf, der seine Leute antrieb. Das große Wagenrad lag am Boden, bis zum Einbruch der Nacht war es sicherlich repariert, und mit etwas Glück kam die Dung-Karawane heute auch noch an. Quintus schaute nach dem Stand der Sonne und der stämmige Karawanenführer erriet seine Gedanken: „Wir werden einige Dinge für Jarl Elisif dalassen.“
    Neugierig spähte der Elf auf die Ladefläche und der blonde Hüne griff nach einer Kiste. „Ich weiß nicht, was sie mit diesem Kram anfangen will.“ Balaf öffnete das Behältnis, in welchem, sorgsam in Stroh gebettet, kleine Figuren aus Ton lagen. Eine davon hob er hoch und hielt sie in Quintus‘ Richtung.
    Der Händler grinste. „Diese Dinger stellt sie sich in die Blumenbeete zur Dekoration.“
    Sein Freund starrte die Tonfigur entgeistert an. Es war ein angemalter Drache, ungefähr eine Elle groß. „Meine Frau würde mich umbringen“, murmelte er, zuckte mit den Schultern und packte das hässliche Stück Kunst wieder in die Kiste. „Jede Woche was anderes.“
    Quintus lachte herzhaft. „Wenigstens bleibt uns der Dung erhalten.“ Wieder blickte er suchend die Straße hinauf in Richtung Markarth.
    „Ich muss den Scheiß wenigstens nicht transportieren.“ Balaf lachte dröhnend und beobachtete dann seinen Freund, der wiederum jene beobachtete, die ihn begleiteten. „Was ist das zwischen Dir und dieser Elfe?“
    Der Händler runzelte die Stirn und murrte: „Was soll sein?“
    Der Freund rempelte ihn sachte an der Seite an. „Ach, komm‘ schon. Ich bin nicht blind.“
    „Es ist nichts“, entgegnete Quintus schroffer als gewollt.
    „Oh, was Ernstes?“
    Balaf kannte ihn zu gut, viel zu gut. „Möglich“, antwortete der Händler möglichst emotionslos und drehte sich schon um, da er zur Taverne wollte.
    „Wir sind also verliebt?“
    Quintus seufzte, schüttelte entnervt den Kopf und stapfte seinem Ziel entgegen. Hoffentlich hatte sein Gesicht bis dahin wieder eine normale Farbe angenommen! Es fühlte sich an, als würde es wie eine Fackel leuchten.
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  11. #231
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    »Rorikstatt« - Anhöhe • Gwess • Was ist sicher?

    [Bild: VR_Gwess_A.png] Sie hatte die anderen noch gefangen in den Eindrücken des Treffs mit den Händlern gefragt: »Dann lasst uns mal zum Abend essen, um rechtzeitig bei Ri'Saad zu sein. Ihr kommt doch mit oder?« Und sie sah in verdutzte Gesichter. Sie bückte sich, um ihren Bogen aufzuheben. Doch als sie wieder geradestand, hatte sich nichts an der Mimik der Gefährten geändert. Gwess schaute zu Lunas. Sie sah nur Enttäuschung, aber auch Irritation. Erst jetzt wurde ihr bewusst, dass da eine Frage war, als die Händler in Richtung Rorikstatt weiterzogen: „Ich dachte, wir würden uns mit den Khajiiten unterhalten?!!“ Doch sie hatte es nicht wahrgenommen, als es wichtig war. Noch immer spürte die Waldelfin den Druck der Tatzen von Ri'Saad an ihren Schultern. Vielleicht war auch ihre vorschnelle Ansage zum weiteren Werdegang richtig gewesen. Denn Luna löste es auf. Sie erklärte: „Auf jeden Fall.“ Dabei kam ihr in den Sinn, dass Ascanio geschwiegen hatte. Doch ein flüchtiger, rascher Blick zu ihm, der hinter Luna stand, zeigten ihr ein Lächeln und ein kurzes Nicken.

    »War das eine Zustimmung?«, fragte sich Gwess, als sie ratsuchend nach Quintus schaute. Doch der hatte so einen merkwürdigen Blick an sich. Sie hatte das noch nicht so oft bei ihm gesehen. Doch dort, wo es so war, da hatte er ihr erzählt, dass es ein inneres ich gab, das in diesen Momenten sehr stark sein musste. Das wiederum hielt in Gwess ihren Eindruck von dem gerade Erlebten auf einem hohen Level. Sie wollte ihn fragen, doch er erhob die Stimme und sagte im Gehen: „Ich komme gleich nach.“ Dann sah sie ihn in einer ruhigen Art und Weise den Händlern nachgehen. Ein Pfeifen hätte noch gefehlt, so schlenderte der Karawane hinterher.

    Gwess schüttelte den Kopf und eine Unsicherheit breitete sich in ihr aus. »Wer steht zu wem und warum?«. Das raste durch ihren Kopf. Sie konnte jetzt nicht so einfach hinuntergehen. So, als wenn sie Ri'Saad nicht von dieser Seite kennenlernt hatte und auch nicht mit den Gesichtern, in die sie geblickt hatte.

    So tat sie etwas, was sie sonst unter keinen Umständen getan hätte. Sie sagte: »Luna …«, »Ascanio …«, bei den eher gefragten Namen schaute sie die beiden abwechselnd an ehe sie fortsetzte: »könnt ihr mir sagen was sicher ist?«

    Und weil sie wusste, dass man mitten auf der Straße nicht solche Fragen stellt, fügte sie hinzu: »Ich war auf der Jagd, auf der Spur eines großen Hirsches. Dieser war mir um das eine oder andere Mal entwischt. Diesmal sollte es schon vollendet werden. Wollte um alles die Trophäe, ein Interessierter versprach gutes Gold. Also habe ich mich auf einem Ast angebunden, um nicht in der Zeit des Wartens von diesem herunterzufallen. Morgens hat mich die Kühle geweckt. Ich war so sauer auf mich und über die vertane Chance. Beim Losbinden knackte es und er stand stolz auf der Lichtung, in die die frühe Sonne ihre Strahlen schickte. Ich war so in Rage, ich wusste kein Pfeil würde ihn treffen und trotzdem wollte ich es erzwingen. Aber der Pfeil, rasch aus dem Köcher geholt, entschwand ins Nichts. Das brachte mich noch mehr nach oben. Was für eine Fehlleistung. Da passierte es. Ein Bär brach aus dem Gebüsch und streckte den Hirsch mit einem Tatzenschlag. Als er dann von dannen gegangen war mit dem halben Hirsch im Magen, habe ich mir das Geweih geholt. Mit einem mulmigen Gefühl im Bauch. Denn ich hätte ebenso dort liegen können. Ein Zufall hatte mir geholfen.«

    Und so wiederholte sie ihre Frage, auch vermutlich ihrer Aufregung geschuldet: »Seid ihr euch eurer sicher?«

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  12. #232
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    [Bild: Luna_Ava_1.png] [Bild: Ascanio_Ava_1.png]

    „Ich komme gleich nach.“ verabschiedete sich der Händler räuspernd von Gwess, drehte sich um und wanderte zurück zum Dorf. Es hatte schon fast etwas unbeschwertes an sich, wie Quintus die Anhöhe hinunter spazierte, fehlte eigentlich nur noch, dass er vor sich hin pfiff oder gar ein Lied sang.
    Wo will er denn schon wieder hin? Luna schaute ihm noch eine Weile neugierig hinter her, ehe sie sich wieder an Gwess und Ascanio wandte.

    Die Waldelfe hingegen war stehen geblieben und wirkte ziemlich durcheinander. Sie schien über irgendetwas nach zu grübeln, vielleicht über das eben geschehene oder beschäftigte sie noch etwas anderes? Doch die junge Halbelfe wagte es nicht den Moment der Stille mit irgendwelchen doofen Fragen zu zerbrechen. Jeder sollte kurz durchatmen können, so auch Gwess. Ascanio schien ihre Ansicht zu teilen, denn er sagte ebenfalls kein Wort, beobachtete die Waldelfe aber aufmerksam.
    »Luna …«, »Ascanio …« sprach Gwess plötzlich, wobei die Namen eher gefragt klangen und sie die beiden Angesprochenen abwechselnd ansah. »könnt ihr mir sagen was sicher ist?«
    Ascanio und Luna warfen sich fragende Blicke zu und wussten nicht so recht, worauf Gwess hinaus wollte, oder was sie jetzt hören wollte. "Ist alles in Ordnung mit dir, Gwess?" wollte Luna leise wissen und blickte ihr besorgt ins Gesicht.
    Gwess sah sie kurz an, antwortete ihr aber nicht, zumindest nicht direkt.
    »Ich war auf der Jagd, auf der Spur eines großen Hirsches. Dieser war mir um das eine oder andere Mal entwischt. Diesmal sollte es schon vollendet werden. Wollte um alles die Trophäe, ein Interessierter versprach gutes Gold. Also habe ich mich auf einem Ast angebunden, um nicht in der Zeit des Wartens von diesem herunterzufallen. Morgens hat mich die Kühle geweckt. Ich war so sauer auf mich und über die vertane Chance. Beim Losbinden knackte es und er stand stolz auf der Lichtung, in die die frühe Sonne ihre Strahlen schickte. Ich war so in Rage, ich wusste kein Pfeil würde ihn treffen und trotzdem wollte ich es erzwingen. Aber der Pfeil, rasch aus dem Köcher geholt, entschwand ins Nichts. Das brachte mich noch mehr nach oben. Was für eine Fehlleistung. Da passierte es. Ein Bär brach aus dem Gebüsch und streckte den Hirsch mit einem Tatzenschlag. Als er dann von dannen gegangen war mit dem halben Hirsch im Magen, habe ich mir das Geweih geholt. Mit einem mulmigen Gefühl im Bauch. Denn ich hätte ebenso dort liegen können. Ein Zufall hatte mir geholfen.« Während Gwess ihnen davon erzählte, wirkte sie nachdenklich, aber auch verwirrt und Luna wusste immer noch nicht so recht, worauf genau die Waldelfe hinaus wollte. Ascanio schien diese Situation nicht fremd zu sein, wenn auch in seinem Fall anders, wie bei Gwess.
    Die junge Halbelfin wollte schon nachfragen, als Gwess ihre anfängliche Frage wiederholte. »Seid ihr euch eurer sicher?«
    "Nichts im Leben ist sicher...." begann der Nord nachdenklich, wobei in seiner Stimme Schmerz und Wut mit schwang. "... außer....." er blickte erst über die Schulter zum Dorf, wo zuvor noch Quintus hinunter gewandert war und anschließend in Gwess verwirrtes, aber entzückendes Gesicht. Er ging nicht weiter darauf ein, lächelte ihr nur zu, ehe er sich abwandte und Richtung Dorf ging.
    Als er einige Schritte weg war, drehte er sich noch mal um. "Ich glaube nicht an Zufälle. Alles was geschieht hat einen Grund, auch wenn man diesen nicht immer gleich versteht. Zufall, Schicksal... nenne es wie du willst, Gwess und um auf deine Frage zurück zu kommen.... ich bin mir zumindest dahingehend sicher, dass ich euch helfen möchte, komme was wolle." Mit diesen Worten drehte er sich erneut um und lief zum Dorf hinunter.
    Nun waren Gwess und Luna alleine.
    "Er hat da nicht ganz unrecht..," begann Luna leise und die beiden Frauen machten sich gemählich auf den Weg zum Dorf. "Ich bin mir ebenfalls sicher. Aber was ist mit dir?"
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  13. #233
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    ~ Vorheriges Post: Treffen mit der Schamanin ~

    [Bild: redras_ava.gif] [Bild: elsynia_ava.gif]

    Der Dunmer versuchte erst mal auf die Füße zu kommen, was sich schwieriger als gedacht erwies, denn er hatte kaum noch Kraft. Die Waldelfe, die sich als Elsynia vorgestellt hatte, kam dem schwankenden Dunmer zur Hilfe, warf erst seinen linken Arm über ihre Schulter und umfasste schließlich mit ihrer rechten seine Hüften, damit er nicht umkippte. Dann brachte sie ihn Schritt für Schritt zu ihrer Hütte. Redras blickte über die Schulter, wo die fünf Wölfe mit Abstand folgten.
    "Sie werden euch nichts tun." sagte Elsynia leise, als sie die misstrauischen Blicke des Dunmers bemerkte. "Sie sehen anders aus, als die Wölfe von Himmelsrand." stellte Redras ohne Umschweife fest. "Das sind cyrodiilische Wölfe. Auf dem Weg hier her, sind sie mir über den Weg gelaufen und begleiten und beschützen mich seid dem." erklärte sie leise. "Irgendwie kann ich das nachvollziehen." erwiderte der Dunmer, woraufhin die Waldelfe amüsiert kicherte.

    Kurz darauf hatten sie die Hütte erreicht und Elsynia half ihm sich auf einen Stuhl zu setzen. "Danke...." begann der Dunmer leise und ließ sich geschwächt in die Rückenlehne sinken, ehe er weitersprach. "Ich heiße Redras Draon." Das war auch das einzige, woran sich der Dunmer erinnerte.
    "Sehr erfreut. Aber wie kann ich dir helfen?" wollte die Waldelfe wissen. Redras überlegte einen Moment, wie er ihr das erklären sollte, fand aber keine vernünftige Erklärung. "Ich wurde vermutlich letzte Nacht von einem Vampir gebissen, doch Zaria´s Krnakheitsheiltrank half irgendwie nicht und sie schickte mich zu euch." erklärte der Dunmer schließlich, was ziemlich wirr klingen musste.
    Elsynia musterte den Dunmer von Kopf bis Fuß. "Seid ihr euch sicher, dass die Verwandlung erst letzte Nacht geschah?" hakte die Waldelfe nach. "Ich weiß es nicht. Ich erinnere mich an überhaupt nichts, was davor war." antwortete Redras aufrichtig. Elsynia blickte ihn stutzig an. "Ein normaler Vampir hat nicht die Macht seinem Opfer beim Biss die Erinnerung aus zu löschen." erklärte sie leise und ein Funkeln ging durch ihre Augen. "Das heißt?" wollte Redras wissen. "Was es bedeutet, kann ich dir jetzt noch nicht sagen, dazu muss ich mehr wissen." antwortete sie und besah sich den Dunmer etwas genauer. "Seid ihr Sonnen empfindlich? Könnt ihr Nahrung aufnehmen?"
    "Ja. Nein." antwortete er flüsternd und drohte seitlich vom Stuhl zu kippen. Er war so geschwächt, dass er sich kaum noch wach halten konnte. Elsynia stützte ihn erneut und brachte ihn zu ihrem Bett.
    "Könnt ihr mir denn helfen?" fragte er kaum hörbar und ließ sich einfach nur noch fallen.
    "Ich werde es versuchen. Aber als erstes muss ich euch am Leben halten." antwortete sie und griff nach einem Dolch, mit dem sie sich eine tiefe Wunde in den linken Unterarm schnitt. Redras starrte sie entsetzt an. Doch als er den süßlichen Geruch des Blutes vernahm, schienen seine Lebensgeister zurück zu kommen. Sein Herzschlag erhöhte sich und seine Fangzähne traten hervor. Elsynia beobachtete das ganze, während sie den blutenden Unterarm über seinen Mund hielt und den Lebenssaft aus ihren Adern presste. "Trink." forderte sie ihn auf und er gehorchte. Redras genoss das Blut sichtlich, welches durch seinen Körper floss und ihn langsam wieder zu Kräften kommen ließ. Dann zog Elsynia den Arm wieder weg und verband diesen. "Ruht euch aus, Morgen gehts euch bestimmt wieder besser." sagte sie leise. Redras nickte und schloss die Augen. Elsynia wollte gerade von der Bettkante aufstehen, als Redras sanft ihr Handgelenk festhielt. "Und ihr?" wollte er leise wissen. "Ich bin hier und passe auf euch auf." antwortete sie, als Redras sie auch schon wieder los ließ und einsclief.
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  14. #234
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    [Bild: quintus_avatar.jpg]

    „Hab‘s nicht so gemeint!“, rief Balaf ihm hinterher.
    Quintus blieb stehen genauso wie Luna und Gwess. Offensichtlich waren sie in ein ernsteres Gespräch vertieft und hatten es nicht eilig, die Taverne zu erreichen, lediglich Ascanio setzte seinen Weg fort.
    Der Händler drehte sich wieder um, ging zu Balaf zurück und sah diesen lange an. „Wahrscheinlich hast Du recht.“
    Der blonde Hühne klopfte ihm auf die Schultern. „Ich wollte Dich nicht aufziehen, sondern Dir nur einen kleinen Schubser verpassen.“
    Quintus grinste schief. „Botschaft angekommen.“
    „Na dann …“ Balaf nickte kurz in Richtung der Frauen. „Streng Dich an.“
    Wieder drang ein Seufzer aus der Brust des Händlers. „Gwess ist ein wenig … kompliziert.“
    „Oh, eine Herausforderung?“
    „Eine ziemliche“, erwiderte Quintus lachend und kratzte sich etwas hilflos an der Schläfe. „Man weiß nie, was sie als Nächstes tun wird.“
    Balafs Lachen klang wie Donnerhall und seine Leute drehten sich neugierig zum ihm um. „Das weiß man bei Dir auch nicht.“
    Quintus boxte ihm in die Seite. „Danke, Freund.“ Er schob das Kinn trotzig hervor. „Ich bin halt spontan.“
    „Du bist ein Chaot“, kam die feixende Antwort. Beide liebten diese Art von Wortgefecht und hinter ihrem Rücken wurden schon Wetten abgeschlossen, wer diesmal gewann.
    „Ich habe innere Werte“, konterte Quintus, aber Balaf war diesmal schlagfertiger.
    „Kein Wunder, so wie Du futterst. Du bist hungrig wie ein Wolf.“
    Autsch, das saß! „Klar, ich renne beim Licht des Mondes nackt durch den Wald.“ Er grinste und bleckte die Zähne.
    „Mit diesen Beißern kannst Du nicht mal einen Hasen erschrecken“, prustete Balaf los und der Händler gab sich geschlagen.
    „Ich bin eben eher liebenswert, fürsorglich und verträumt.“ Quintus hob beide Hände. „Du hast gewonnen.“

    Etliche Münzen wechselten eilig und versteckt die Besitzer, danach machten sich seine Leute wieder an die Arbeit und er setzte seinen Weg zur Taverne fort. Ascanio kreuzte seinen Weg, wenigstens einer, der ebenfalls Hunger zu haben schien und einem üppigen Abendessen sicher nicht abgeneigt war.
    Seine Begleiter schien das Verhalten des Khajiit nicht sonderlich zu stören, oder sie ließen es sich nicht anmerken. Quintus hingegen war wachsam geworden. Was stand für Ri‘Saad auf dem Spiel? Und was bedeutete die heftige Reaktion, nachdem Gwess auf die Anzahl der gefundenen Leichen zu sprechen kam? Irgendwie stank der Braten und er zweifelte langsam an der Entscheidung, den Khajiit zu helfen. In welch‘ missliche Lage würde sie dieses Angebot bringen?

    In der Ferne näherte sich die zweite Karawane und Quintus winkte seinen Leuten von weitem zu. Es gab genug Platz, um Zelte für die Nacht aufzustellen. Er traf Ascanio vor der Taverne. „Wollen wir uns einen Tisch sichern?“
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  15. #235
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    »Rorikstatt« - Anhöhe • Gwess • Ein Hin und Her der Gedanken

    [Bild: VR_Gwess_A.png] Die Reaktionen auf ihre wiederholte Frage: »Seid ihr euch eurer sicher?« waren sehr unterschiedlich. „Nichts im Leben ist sicher ...“, antwortete Ascanio sofort. Doch es war eine andere Art zu sprechen. Etwas Schmerz und Aufgebrachtheit schwangen damit. Aber Gwess konnte in dem Moment nicht bestimmen, warum es so war. Denn zum einen hatte sie mit dem Nord noch nicht viele Gespräche geführt. Zum anderen war das gerade mit Ri'Saad Erlebte immer noch präsent. Vielleicht waren auch ihre Nerven zu sehr im Wind und es musste dann auch immer noch etwas dazu kommen. Deshalb hatte die Waldelfin keine Kraft auch noch ihr eigenes Tun zusammenzuhalten. Und sie war sich dessen bewusst, dass sie schon verwirrte, nach Sicherheit suchende Blicke aussandte. Doch weiter kam es nicht, denn er ging und lies Luna zurück. Sicher sie bekam von ihm ein Lächeln geschenkt. Ihre erste Reaktion war die Frage ihres inneren Ichs: »War es aus Mitleid oder sehe ich so fürchterlich aus?«

    Doch sie bekam keine Antwort aus sich selbst heraus. Aber Gwess gab sich einen Ruck um zu verstehen. In dieses Suchen sagte er, schon ein paar Schritte weg von ihnen in Richtung Rorikstatt gehend: „Ich glaube nicht an Zufälle. Alles was geschieht hat einen Grund, auch wenn man diesen nicht immer gleich versteht. Zufall, Schicksal... nenne es wie du willst, Gwess und um auf deine Frage zurück zu kommen.... ich bin mir zumindest dahingehend sicher, dass ich euch helfen möchte, komme was wolle.“

    Dann drehte er sich wieder um und lief los. Ob ihre eher der Situation geschuldeten leisen Worte »Danke Ascanio« ihn erreichten, wer kann das beurteilen?

    Doch Gwess, die sich so fühlte, als wäre ein schwerer, großer Hirsch auf sie gefallen, war nicht allein. „Er hat da nicht ganz unrecht ...“, hörte Gwess. Diese Worte schärften in ihr alle Sinne. Es war, als wenn sie wie ein Adler schauen könnte. Eine Situation, als wenn man ihr etwas vor die Augen hielt, was alles klarer, deutlicher und vor allem sehr präzise abbildete. Zuerst erkannte sie ein Diskutieren, ein Besprechen oder ein Erörtern einer vielleicht wichtigen oder vielleicht eher unwichtigen Sache zwischen einem Mann, den Quintus als dieser in der Tür des Wirtshauses stand später mit Balaf benannt hatte und ihm selbst. Sie wunderte sich, dass ihr das jetzt in den Sinn kam. Sie sah auch, dass die Straße, auf der Ascanio in Richtung der beiden Männer lief, eher ein holterdiepolter Weg war, als eine saubere Straße. Auch die aus Feldsteinen aufgeschichteten Begrenzungen, gleich von Mauern, die der Zuwegung nach Rorikstatt folgten, sah sie eher im Detail, Stein für Stein. Und als sie sich erkundend fragte, ob da nicht eine Eidechse eben in eine der Ritzen verschwunden war, da hörte sie ihre Begleiterin: „Ich bin mir ebenfalls sicher. Aber was ist mit dir?“

    Gwess konnte jetzt nicht mehr so weiter gehen. So setzte sie sich auf einen der Steine der Begrenzung an der Straße. Sie dachte noch ein paar Wimpernschläge daran, wie sich die Eidechse wohl fühlen musste, wenn so eins, zwei Beine vor ihrer Nase baumelten. Dann war es aber auch mit dem Fokus ins Detail vorbei.

    Sie schaute auf Luna und überlegte, ob sie auf den Stein an ihrer Seite klopfen sollte oder nicht. Doch Waldelfe entschied sich es nicht zu tun. Denn vielleicht hatte sie es auch falsch verstanden. Ihr war jetzt wie, »… wir sollten reden …«

    »Luna …«, Gwess merkte an ihrer irgendwie trockenen Stimme, dass es ihr nicht leicht fiel so munter daher zu reden. Trotzdem gab sie sich alle Mühe. Denn sie war keine großartige Rednerin. Aber Luna war von ihrem Volke und sie würde ähnliche Dinge sicher kennen. Mit dieser kleinen Zuversicht einer möglichen Vertrautheit begann sie: »… ich kenne Ri'Saad, den Khajiiten schon lange. Sicher es war immer der Handel, doch aber auch ein Plausch war auch dabei. Ich habe mich bei ihm wohl gefühlt. Habe auch deshalb ohne zu zögern sein Hilfeersuchen angenommen …«

    Sie blickte die Straße hinunter, als wenn sie dort die Worte suchte. Da war er wieder der Fokus. Dabei sah sie, wie Quintus und Ascanio beieinanderstanden. So, als wenn sie reden würden. Dann kamen ihre suchenden Blicke wieder zu ihrer Begleiterin und sie schüttelte ihren Kopf und fragte: »Luna, verstehst du das? Diese heftige Reaktion? Diese Tatzen auf meinen Schultern?« Aber sie wartete nicht auf eine Antwort, weil sie die Überraschung, die sie mit ihren Fragesansturm angerichtet hatte, bei der vor ihr Stehenden an den Augen ablesen konnte. So erklärte sie weiter: »Ich bin mir nicht sicher, was da noch kommen wird. Aber es ist sicher, dass ihr alle durch meine Zusprache in diese Situation gekommen seid. Wobei …« und hier schien ihr etwas eingefallen zu sein und so unterbrach sie sich selbst.

    Nach einer kurzen Weile erklärte sie dann fragend: »Hat Ascanio recht, der nicht als Zufälle glaubt? Und wir wären so oder so oben an der Schalgenfintenschanze zusammengetroffen?« Und sie fügte letztlich noch an, auch um die Frage zu beantworten: »Nein, so wie ich hier jetzt sitze, bin ich mir überhaupt nicht sicher!«

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  16. #236
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    [Bild: Luna_Ava_1.png] [Bild: Ascanio_Ava_1.png]

    »Danke Ascanio« Ein leises, kaum hörbares wispern im Wind drang an die Ohren des Werwolfes und er war sich nicht sicher, ob dies wirklich Gwess sanfte Stimme war, die er da gehört hatte oder er sich das ganze nur einbildete. "Nicht dafür." murmelte er leise vor sich hin und mehr zu sich selbst, während er den Weg nach Rorikstatt unbeirrt fortsetzte.
    Als er das Dorf fast erreicht hatte, entdeckte der Nord Quintus und Balaf bei der Karawane und es schien so, als würden sich die beiden ein scherzhaft gemeintes Wortgefecht liefern, wie es unter alten Freunden üblich war. Die Gestiken und Mimiken der beiden ließ vermuten, dass es um Frauen ging, vermutlich sogar um Gwess?!
    Doch auch davon ließ er sich nicht beirren. Von weitem erblickte er eine weitere, herannahende Karawane, der Quintus zu winkte. Gehörten die auch zu Quintus? Überlegte er, wobei ihm gleich wieder die Khajiiten in den Sinn kamen und er sich fragte, was die zu verbergen hatten, dass der Anführer der Khajiiten so hart anpacken musste?! Dies machte ihn stutzig und er vermutete mal, dass er nicht der einzige war und sah zu Quintus, der in seine Richtung lief. Vor der Taverne passte der Händler Ascanio ab. „Wollen wir uns einen Tisch sichern?“
    "Du meinst, bevor die Horde über die Taverne herfällt und wir kein Platz mehr bekommen?" witzelte der Nord und deutete grinsend auf die herannahende Karawane, die noch ein ganzes Stück von Rorikstatt entfernt war.
    "Aber sicher doch." Ascanio öffnete die Tür und ließ Quintus den Vortritt.

    Gwess und Luna gingen ein Stück, doch die Waldelfe wirkte ziemlich durcheinander und Luna konnte beim besten Willen nicht abschätzen, was Gwess genau beschäftigte. Sie vermutete aber, dass gerade viele Eindrücke und Erlebnisse auf die Waldelfe einprasselten, die sie im stillen versuchte zu verarbeiten.
    Gwess setzte sich auf einen der Steine der Begrenzung an der Straße und schien über etwas nach zu denken. Die junge Halbelfin blieb neben ihr stehen und blickte sie fragend an, auch wenn sie keine Frage stellte.
    Dann sah Gwess zu ihr hoch und sie hatte diesen speziellen Ausdruck in ihren grau blauen Augen, der sagte.... wir sollten reden....
    »Luna …« begann die Waldelfe mit trockener Stimme und man merkte ihr an, dass es ihr schwer fiel, einfach darauf los zu plaudern. Luna sagte nichts, sah die junge Waldelfe aufmerksam an.
    »… ich kenne Ri'Saad, den Khajiiten schon lange. Sicher es war immer der Handel, doch aber auch ein Plausch war auch dabei. Ich habe mich bei ihm wohl gefühlt. Habe auch deshalb ohne zu zögern sein Hilfeersuchen angenommen …«
    Luna sagte noch immer nichts, irgendwie wusste sie, dass da noch mehr kam, was Gwess beschäftigte. Stattdessen setzte sie sich neben die Waldelfe, auf den Boden und blickte wartend zu ihr hinauf.
    Gwess blickte die Straße hinunter, Luna tat es ihr gleich und die beiden entdeckten Quintus und Ascanio beieinander stehend.
    Dann sah Gwess wieder zu Luna, schüttelte den Kopf und fragte: »Luna, verstehst du das? Diese heftige Reaktion? Diese Tatzen auf meinen Schultern?« Gwess wartete nicht auf eine Antwort, sie hatte wohl Luna´s überraschten Gesichtsausdruck, die die Waldelfe mit ihren Fragesansturm angerichtet hatte, bei der neben ihr sitzenden bemerkt. So erklärte Gwess weiter: »Ich bin mir nicht sicher, was da noch kommen wird. Aber es ist sicher, dass ihr alle durch meine Zusprache in diese Situation gekommen seid. Wobei …«
    Gwess brach nachdenklich ab und Luna nutzte die Gelegenheit, um selbst was dazu zu sagen. Daher drehte sie ihren Oberkörper zu Gwess und blickte sie von der Seite her an.
    "Ich verstehe dich, aber... das ist nur teilweise richtig, Gwess..." begann Luna leise, wodurch sie Gwess Aufmerksamkeit hatte. Luna sah Gwess direkt in die Augen. "Als wir uns bei Festung Graumoor begegnet sind, ging es nur darum, gemeinsam nach Rorikstatt zu gehen. Erst später erfuhr ich von eurer Aufgabe von den Khajiitenhändler und habe euch dort schon meine Hilfe zugesichert gehabt. Sicher, durch ein wenig Zuspruch von dir, aber dazu entschieden habe ich mich! Erst in Rorikstatt habe ich dann erfahren, dass das Amulett welches ich suche ganz offensichtlich mit den Ereignissen auf der Schlangenfinsterschanze, bzw. dieser Nirya zusammen hängt und sich das Ganze mit deiner und Quintus Aufgabe zu verstricken scheint. Aber meine Entscheidung euch zu helfen, stand schon lange davor fest und egal was da jetzt auf uns zu kommt, ich bleibe bei euch." sagte Luna entschlossen.
    Gwess hörte aufmerksam zu und erklärte schließlich fragend: »Hat Ascanio recht, der nicht als Zufälle glaubt? Und wir wären so oder so oben an der Schalgenfintenschanze zusammengetroffen?«
    "Denkst du nicht, dass dies jetzt ein wenig viele Zufälle wären?" konterte die junge Halbelfe mit einer Gegenfrage und blickte neugierig zu Gwess auf. Die Waldelfe schien über ihre Worte nach zu denken, doch Luna hatte das Gefühl, dass ihr noch etwas auf dem Herzen lag.
    »Nein, so wie ich hier jetzt sitze, bin ich mir überhaupt nicht sicher!« fügte Gwess letztlich noch an und beantwortete somit Luna´s Frage.
    "Du denkst, dass da mehr dahinter steckt, alleine schon wegen Ri'Saad´s heftiger Reaktion, dass er dir sogar was verheimlicht, richtig? Vielleicht hast du recht! Auch ich habe gemischte Gefühle bei der Sache, aber...." Sie brach ab und sprang schwungvoll auf ihre Füße. Sie stellte sich direkt vor Gwess und sah ihr entschlossen in die Augen. "... trotzallem möchte ich jetzt wissen, was da oben passiert ist." Luna deutete in Richtung Schlangenfinsterschanze. "Aber jetzt gehen wir erstmal was Essen, Quintus und Ascanio haben bestimmt schon einen Tisch in Beschlag genommen..." Die junge Halbelfe blickte über die Schulter und sah, dass die beiden in der Taverne verschwunden waren. "... und dann gehen wir gemeinsam zu Ri'Saad und hören uns an, was er zu sagen hat." Luna streckte ihre Hände aus, so das Gwess nur zugreifen musste und Luna sie dann auf die Füße zog. Dabei nickte ihr die junge Halbelfin mit einem aufmunternden Lächeln zu.
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  17. #237
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    [Bild: quintus_avatar.jpg]

    Quintus blickte zu Luna und Gwess, während er Ascanio die Tür aufhielt. Die Frauen schienen ihr Gespräch beendet zu haben, stellte er erleichtert fest, und er fragte sich neugierig, was die beiden wohl so ausführlich besprochen hatten.
    Als der Händler dem Krieger in die Taverne folgte, blieb er wieder schlagartig stehen und ein: „Uh“, drang aus seiner Kehle. Zum Geruch von abgestandenem Alkohol mischte sich zu dieser Abendstunde noch ein nicht zu ignorierender Hauch von Schweiß. Die Bauern waren direkt von der Feldarbeit in die Taverne gestolpert, tranken ein Met und die meisten gingen dann auch artig nach Hause.
    Seine Augen gewöhnten sich schnell an das warme Licht einiger Öllampen und die wohltuende Dunkelheit, da das Licht dieser Funzeln nicht weit reichte. Der Wirt winkte sie zu einem Tisch, der etwas kleiner war als jener von heute Mittag, aber da es der einzig Freie war, konnten sie nicht wählerisch sein. Ascanio würde seine langen Beine einziehen müssen und wahrscheinlich aßen sie zu fünft Teller an Teller, Ellenbogen an Ellenbogen.
    Seine Leute zogen es vor, draußen am Lagerfeuer zu kochen und da nun die zweite Karawane angekommen war, herrschte draußen fast genauso viel Lärm wie drinnen. Immerhin befanden sich nun zehn seiner Mannen in Rorikstatt, wobei Mannen nicht das richtige Wort war, denn die Dungkarawane wurde von einer Frau angeführt, einer Rotwardonin, und Quintus grinste, als er ihre laute Stimme vernahm, die einige kurze Befehle rief.
    „Das ist Naledi, meine Karawanenführerin. Sie werden morgen nach Einsamkeit aufbrechen“, erklärte Quintus und setzt sich. Etwas unbehaglich sah er sich um und rückte seinen Stuhl so zurecht, dass er dem Schankpersonal nicht um Weg war, das bedenklich viele Metkrüge auf Tabletts durch die Menge jonglierte.

    Das Zurechtrücken ließ ihm etwas Zeit, seine Gedanken in Worte zu fassen, und schließlich blickte er sein Gegenüber an. „Ich muss es aussprechen, denn es nagt an mir.“ Er machte eine kurze Pause und überlegte. „Ri‘Saads heftige Reaktion macht mich misstrauisch. Dabei geht es nicht darum, dass er kurz die Fassung verlor. Das kann passieren, denn schließlich überbrachte Gwess ihm zwei Todesnachrichten. Es geht mir vielmehr um seine Bemerkung, dass es nur zwei Tote waren. Mir stellt sich die Frage, was er uns verschweigt. Es waren also mehr bei der Karawane und warum erfahren wir das jetzt erst auf diese Art?“ Er unterbrach sich, denn die Frauen traten durch die Tür.
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  18. #238
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    »Rorikstatt« - Anhöhe • Gwess • Ein Kribbeln an den Händen

    [Bild: VR_Gwess_A.png] Gwess sah die ausgestreckten Hände von Luna. Es war so einfach. Zugreifen und sich von der Mauer ziehen lassen. Doch war es an dem?

    Nein!

    Gwess konnte nicht. Denn Luna hatte ihr auf ihre Frage doch einiges zu sagen gehabt. Besonders auf die von Ascanio getroffene Bemerkung, dass immer alles mit einem Grund geschehe, hatte Luna auch beantwortet: „Denkst du nicht, dass dies jetzt ein wenig viele Zufälle wären?“ Aber es war keine Zeit jetzt. Sie sah die zwei Hände und musste sich entscheiden. Denn sie wusste nicht, was kommen, was folgen würde. Was würde geschehen, wenn sie von Luna gezogen auf der Straße stand? Erlebte sie wie bei Ri'Saad, dem Khajiiten, eine Überraschung? Was war, wenn sie in das Antlitz einer Wölfin schaute? Gwess wurde so warm um das Herz. Aber es taugte überhaupt nicht als Ratgeber. Und als sie die vor ihr stehende sagen hörte: „Aber jetzt gehen wir erstmal was Essen, Quintus und Ascanio haben bestimmt schon einen Tisch in Beschlag genommen ...“ da entschied sie sich.

    Sie nahm die Hände und ließ sich von der kleinen Mauer, auf der sie die ganze Zeit gesessen hatte, einfach herunterziehen. »Danke«, sagte sie, stand auf der Straße. Es war nichts passiert. Sie spürte den Kontakt mit der anderen Frau an ihren Händen. Diese kurze Berührung hatte mehr bewirkt, als sie gedacht hatte. Sie glaubte, es waren fast ihre Hände, die sie anfasste. Auch mit den gleichen harten Stellen, wo die Sehne des Bogens gespannt wurde. Auch der Abdruck des Pfeiles an Zeigefinger und Mittelfinger war so merkwürdig vertraut. Es war sofort zu spüren, Luna konnte mit dem Bogen umgehen, sie hatte ihn oft genutzt. Doch zugleich waren es weiche Hände. Angenehm, an den Fingerkuppen sanft sowie eigenartig von der Temperatur. Das hatte sie noch nie gefühlt. Aber, ja das gehört auch in diesen winzigen Bruchteil der Berührung, es war nicht dazu gekommen, warum die Waldelfin gezögert hatte. Nach der raschen, zugleich sehr flüchtigen Verbindung stand keine Wölfin vor ihr. Nein es war Luna, die sie anlächelte. So wie wenn man jemanden aufmuntern wollte. Zudem sah sie, wie Quintus Ascanio die Tür zur »Zur Frostfrucht« aufhielt und beide hineingingen. So verschwand mit dem Kribbeln auf den Händen auch im Kopf von Gwess die Sorge um ihre Sicherheit. Denn Luna war die geblieben, die sie vorher war. Sie würde es fragen, doch vielleicht erst später.

    Die beiden Frauen begaben sich auf den Weg zum Wirtshaus. Es waren noch mehr Menschen auf der Straße. Bereits als Gwess diese in Richtung Weißlauf entlang gerannt war, gab es dort eine Ansammlung. Jetzt schien sich die Karawanen verdoppelt zu haben. Doch Gwess wäre nicht Gwess, wenn der Weg zur Taverne ohne irgendetwas von statten gegangen wäre. So blieb sie stehen und sagte: »Eigentlich wollte ich diese Nacht bei den Khajiit verbringen.« Und weil Luna sie ein wenig skeptisch anschaute, ergänzte sie: »Ja, Luna ich mache das ab und zu. Es wurde mir mal angeboten und ich kann es nutzten. Doch jetzt bin ich mir überhaupt nicht sicher.«

    Wie zu erwarten kamen sie überhaupt nicht voran. Denn Gwess lies nicht locker. Denn sie erklärte mit einem Seufzen: »Wenn ich es aber nicht mache dort zu übernachten, dann … ja dann werden die Händler doch ihrerseits misstrauisch werden? Oder? Denn eigentlich war es ja immer angenehm mit ihnen zu plauschen und dann so am Feuer in einem Zelt zu schlafen. Wenn …«

    Hier unterbrach sie sich, denn das Wirtshaus war ja nicht weit entfernt und es war keine richtige Zeit es auszudiskutieren. So sagte sie nur: »Bevor wir reingehen, sag, was würdest Du tun. So frei heraus … «
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  19. #239
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    [Bild: Luna_Ava_1.png] [Bild: Ascanio_Ava_1.png]

    Luna war froh darüber, dass sich Gwess von ihr auf die Füße ziehen ließ. Doch Gwess bedachte sie dabei mit so einem seltsamen, skeptischen Blick, so als würde sie irgendwas abstruses erwarten. Die junge Halbelfe wusste erstmal nicht, was sie davon halten sollte und wirkte ein wenig verunsichert.
    Doch dann wurde der Blick der Waldelfe wieder klarer und auch wenn noch irgendwas fragendes in ihren Augen aufflimmerte, blieb diese unausgesprochen, so das auch Luna die innere Verunsicherung verlor.
    Langsam machten sich die beiden auf den Weg zum Wirtshaus. Viele Leute waren unterwegs und vor der Taverne hatte sich eine weitere Karawane eingefunden gehabt. Ob die wohl zu Quintus Dungkarawane gehört? fragte sich die junge Halbelfin in Gedanken, während sie schweigend neben Gwess her ging.
    Auch Gwess war mit ihren Gedanken beschäftigt, bis sie plötzlich stehen blieb.
    »Eigentlich wollte ich diese Nacht bei den Khajiit verbringen.« begann sie leise und Luna bedachte sie mit einem skeptischen Blick, woraufhin Gwess ergänzte.
    »Ja, Luna ich mache das ab und zu. Es wurde mir mal angeboten und ich kann es nutzten. Doch jetzt bin ich mir überhaupt nicht sicher.« Ihre Skepsis löste sich, doch bevor sie antworten konnte, sprach Gwess weiter.
    »Wenn ich es aber nicht mache dort zu übernachten, dann … ja dann werden die Händler doch ihrerseits misstrauisch werden? Oder? Denn eigentlich war es ja immer angenehm mit ihnen zu plauschen und dann so am Feuer in einem Zelt zu schlafen. Wenn …« Sie gingen ein paar Schritte weiter, während Luna ihr zu hörte.
    Für einen Moment war es dann still und Gwess schien zu überlegen.
    Die Taverne war nur noch wenige Meter von ihnen entfernt. »Bevor wir reingehen, sag, was würdest Du tun. So frei heraus … « sagte sie nur und sah Luna an.
    "Geh hin und übernachte dort. Wenn du möchtest, kann ich dich gerne begleiten?!" bot die junge Halbelfin leise an und lächelte aufmunternd. Sie gingen zur Tavernentür. "Musst jetzt nicht antworten, aber überlege es dir."


    In der Taverne war schon einiges los und das Schankpersonal hatte alle Hände voll zu tun, um die hungrigen Mäuler zu stopfen und die durstigen Leute zu versorgen. Es war ein einziges Gewusel.
    Von draußen drang eine weibliche Stimme an sein, die laut einige kurze Befehle rief.
    „Das ist Naledi, meine Karawanenführerin. Sie werden morgen nach Einsamkeit aufbrechen“, erklärte der Händler immer noch grinsend, während er sich setzte. Der Söldner nickte nur knapp, um Quintus zu zeigen, dass er ihn bei dem Lärm, welcher in der Taverne herrschte verstanden hatte, während er sich ihm gegenüber setzte. Ascanio musste seine langen Beine einziehen, damit er Quintus nicht trat. Der Wirt kam an den Tisch gelaufen und stellte vor den beiden Herren zwei volle Metkrüge hin. "Geht aufs Haus." sagte er nur und verschwand dann auch gleich wieder, um die anderen Gäste zu versorgen.
    Ascanio blickte erst überrascht Mralki hinterher und anschließend zu Quintus. Die beiden griffen nach den Krügen, prosteten sich zu und nahmen dann einen Schluck.

    Quintus stellte den Krug wieder ab und schien ernst zu werden.
    „Ich muss es aussprechen, denn es nagt an mir.“ begann er und machte eine kurze Pause. Ascanio behielt seinen Krug in der Hand und musterte sein Gegenüber aufmerksam. Quintus überlegte.
    „Ri‘Saads heftige Reaktion macht mich misstrauisch. Dabei geht es nicht darum, dass er kurz die Fassung verlor. Das kann passieren, denn schließlich überbrachte Gwess ihm zwei Todesnachrichten. Es geht mir vielmehr um seine Bemerkung, dass es nur zwei Tote waren. Mir stellt sich die Frage, was er uns verschweigt. Es waren also mehr bei der Karawane und warum erfahren wir das jetzt erst auf diese Art?“ Der Söldner hörte zu und erinnerte sich gleichzeitig daran, dass er sowas oben an der Schlangenfinsterschanze erwähnt hatte. Er hatte noch nie eine Zwei-Mann Khajiiten Karawane getroffen, dass sich dieser Verdacht aber nun auf diese makabre Art bestätigte, machte ihn nachdenklich. Ascanio beugte sich nach vorne und stützte sich auf seinem Arm. "Ich bin mir sicher, dass er uns etwas verschweigt,...." zu mehr kam Ascanio nicht, denn die Frauen traten durch die Tür.
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  20. #240
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    Quintus lehnte sich zurück und hörte, dass Ascanios Knie ein weiteres Mal mangels Platz gegen die Tischplatte stießen. Der Händler schmunzelte in sich hinein, aber sein Gesicht blieb ernst, der Situation angemessen. Dass Gwess Ri‘Saad so vertraut hatte, ärgerte ihn am meisten. Hatte der Khajiit ihre Gutmütigkeit und Unbedarftheit schamlos ausgenutzt? Quintus merkte, dass sich die Haut in seinem Gesicht kurz erhitzte, aber er unterdrückte den aufkommenden Zorn. Wenn die alte Katze mit ihnen falsches Spiel trieb, würde er sie zum nächsten Fluss schleifen und ertränken.

    Gwess und Luna zögerten am Eingang, denn wahrscheinlich brauchten auch sie ein paar Sekunden, um sich an das fahle Licht zu gewöhnen. Zudem drückte sich jetzt noch eine weitere Frau in den Innenraum, und Quintus winkte der Gruppe zu. Naledi setzte sich zuerst in Bewegung, dass alle Blicke der Gäste auf ihr ruhten, ignorierte sie. Ihre dunkle Hautfarbe schimmerte golden im Licht der Öllampen und mit ihrer Größe überragte sie selbst die meisten Nord. Sie trug einen grünen Umhang und hatte ihr schwarzes Haar zu langen Zöpfen geflochten, die ein Pferdeschwanz zu bändigen versuchte.

    Quintus stand auf, umarmte sie zur Begrüßung. „Schön, dass Ihr es heute noch hierher geschafft habt.“
    Naledis dunkle Stimme jagte vielen der Anwesenden einen wohligen Schauer über den Rücken. „Wir wären sogar eher angekommen, wenn mich Jarl Elisif nicht noch aufgehalten hätte.“
    Der Händler runzelte die Stirn, sagte aber nichts. Was der Jarl und Naledi miteinander trieben, war deren Sache. Stattdessen winkte er den Wirt herbei und bestellte einige Krüge Met und etwas gegrilltes Fleisch für seine Leute. Er wandte sich seiner Karawanenführerin zu. „Ich komme nachher zu Euch. Lasst es Euch schmecken.“
    Naledi lachte laut. „Das werden wir.“ Sie drehte sich schwungvoll um, wobei sie ihren Umhang festhielt, sodass sie nicht aus Versehen etwas auf den Tischen umstieß. Auf dem Rücken trug sie zwei kunstvoll verzierte Krummsäbel, ganz in der Tradition der Rotwardonen. Die Klingen waren aus viellagigem Stahl geschmiedet und wiesen ein wunderbares Muster auf. Er hatte sie damit kämpfen sehen. Nein! Es war eher ein Tanz, gegen den er mit seinem Ork Einhänder eher wie ein Bauer mit seiner Mistgabel wirkte. Naledi umrundete die beiden Frauen und in den Blicken vieler männlicher wie weiblicher Gäste las er etwas anderes als Staunen. Dieses Etwas hatte er einst auch in Jarl Elisifs Blick entdeckt. Wohl nicht zu Unrecht.
    Dawnbreaker ist offline Geändert von Dawnbreaker (23.08.2020 um 08:18 Uhr)
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