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  1. #141
    Drachentöter Avatar von numberten
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    Charis Vale
    Charis staunte nicht schlecht. Sie hätte erwartet, dass sich die Raufbolde auf dem kleinen Lager gegenseitig umgebracht hätten, wegen irgendwelcher Kleinigkeiten versteht sich. Nicht, dass sie überlebt hatten, sie hatten es auch noch geschafft in kürzester Zeit ein ziemlich wehrhaftes Lager zu erschaffen und ihm ihre persönliche Note des Martialischen aufzudrücken. Alles an dem Lager, von den Baumaterialen bis zum abgetrennten Schädel schien förmlich zu schreien: „Wir sind jetzt die neuen Herren in dieser Gegend. Legt euch nicht mit uns an!“ Die Bewohner machten kaum einen geringeren Eindruck. Charis erkannte einige Gesichter wieder, Gesichter mit denen sie keine Freundschaft verband. Vor allem der Batarianer, den sie vorgeführt hatte und der Mensch, der versucht hatte sie abzufackeln und sich nun im Schatten seines neuen Herren duckte, erweckten in ihr den Wunsch, sie hätte sich der kleinen Gruppe nicht angeschlossen. Charis war jedoch noch nie besonders vorsichtig gewesen. Und nun stand sie dort, umringt von Männern die mehr an Piraten als an Schiffbrüchige erinnerten und sie – als Asari auf so ziemlich jede Spezies attraktiv wirkend – mit lüsternen Blicken bedachten. Die Blicke einiger Männer gesellten sich zu denen des Restes hinzu, nachdem Kathy und der Anführer des Lagers, Gator, in einem Zelt verschwanden. „Na super“, dachte die Schmugglerin, während einige der Kerle dem Befehl ihres Chiefs Folge leisteten und Essen und Trinken brachten. Während der Bararianer in ihrer Gruppe seine Portion gleich vernichtete behielt Charis skeptischen Abstand und steckte sich stattdessen eine Zigarette an. „Hast du noch eine über?“, fragte ein Mensch, dessen Rüstung in abblätterndem Lack das Blau der Suns aufwies. „Klar“, sagte Charis, öffnete die Schachtel und ließ den Söldner zugreifen. Dieser bedankte sich höflich und zündete seine Zigarette an der glimmenden der Asari an. Nach einer Weile stummen Rauchens fragte Charis: „Glauben Sie, Ihr Anführer lässt sich auf einen Deal ein?“ „Kommt darauf an, ob er Menschenfrauen Turianerinnen vorzieht“, antwortete der Andere und grinste schmutzig. Als Charis nicht mitgrinste, verschwand es rasch und er sagte: „Kann ich mir eigentlich schon vorstellen. Gesichertes Lager hin oder her, hier will keiner von uns draufgehen. Jeder beschissene Bezirk auf Omega ist besser als dieser verfluchte Dschungel hier.“ Er zog an seiner Zigarette, aschte ab und rückte die ihm vor der Hüfte baumelnde Schrotflinte zurecht. „Ich denke es geht eher darum, den Preis für die Hilfe hochzutreiben. Auch für den Fall, dass wir nicht schaffen, was auch immer eure Anführerin…“ „Sie ist nicht unsere Anführerin“, unterbrach Charis harsch. Der Mann hob eine Augenbraue. „In diesem Moment aber schon. Ich sehe niemand anderen in dem Zelt mit Gator sprechen.“ Charis sog ärgerlich an ihrer Zigarette, warf sie auf den Boden und zerrieb sie zu einem Häufchen Papier und Tabak. „Sie mögen sie wohl nicht sehr, oder?“ „Ist das so offensichtlich?“ „Es hat den Anschein.“ „Dann lassen Sie es mich so sagen: würde Katharina Orlowski am Ertrinken sein, ich würde ihr einen Stein zuwerfen.“ Der Mensch lachte laut. „Beste Voraussetzungen also.“ „Karma ist ein Miststück.

    Charis zählte insgesamt dreiunddreisig Kämpfer im Lager. Das konnten alle sein, mussten aber nicht. Der Turianer hatte durchblicken lassen, dass auch sie Patrouillen ausrichteten und ob jemand von der Nachschicht gerade schlief, wusste die Asari auch nicht. Der Großteil der Bewohner waren Turianer und fast ebenso viele Batarianer. Außerdem drei Kroganer, die sich immer nur zusammen sehen ließen und etliche Menschen. Es wunderte Charis, dass nicht die Kroganer das Lager führten, doch Gator schien kein Mann zu sein, der unter dem Motto „Teile und Herrsche“ agierte. Die Stimmung gegenüber den Fremden war durchwachsen. Einigen Männern stand der Sinn ganz klar nach Asarifleisch andere betrachteten selbst die einzige sichtbare Frau mit Argwohn. Wieder anderen, allerdings nicht einmal einer Handvoll, stand pure Mordlust im Gesicht. Trotz der Härte des Terminus-Systems, trotz der Brutalität der Planeten wie Korlus oder Omega waren die allerwenigsten Bewohner wahre Killer, die nur zum Spaß töteten. Diese Artgenossen waren dankbarerweise nur sehr rar gesät, obwohl sie in einem echten Kampf eine fast unausgleichliche Hilfe sein konnten. Nach dem Kampf sollte man sich ihrer allerdings schnell entledigen, ehe der Blutdurst sich gegen die ehemaligen Verbündeten richtete. Kathy und Gator diskutierten nun schon einige Zeit und Charis fragte sich, ob die Menschenfrau vielleicht tatsächlich die „Ich und du, wie wäre es?“-Karte gezogen haben mochte. Die Asari schlenderte zu einer Gruppe Turianer und einem Batarianer. „Hallo Männer“, grüßte sie. Die insgesamt fünf Angesprochenen verfielen in Schweigen und knurrten einen knappen Gruß. „Ich hörte wir sind bald Verbündete“, sagte Charis und ihre blauen Lippen schwangen sich zu einem Lächeln auf. Es war ein Schuss ins Blaue, wirkte aber. „Auf dem Planeten sind wir doch alle Verbündete“, sagte ein sandfarbener Turianer mit schnarrender Stimme. „Stimmt“, meinte Charis. „Und mit Chance sind wir bald weg von hier.“ „Wie sieht denn der Plan aus?“ Charis zuckte mit den Schultern. „Ich weiß nicht genau, was die Bosse da besprechen.“ Sie hatte beschlossen, Kathy den Stand der Anführerin zumindest vorübergehend zuzugestehen. „Aber wir werden viel Feuerkraft brauchen. Wie ist euer Arsenal denn bestückt?“ „Keine Chance“, lachte ein anderer Turianer und deutete auf Charis Pistole. „Damit wirst du vorerst auskommen müssen.“ Die Asari lächelte. „Ich bin ohnehin keine so gute Schützin mit Gewehr und Schrotflinte. Aber ich habe das hier“, sagte sie und ließ die Faust in biotischem Glimmen aufleuchten. „Schon mal gesehen, wie eine Asari ihrem Gegner den Kopf abreißt – mit bloßen Händen?“ „Gesehen nicht, aber davon gehört habe ich schon“, sagte der Turianer. „Und ich habe kein Verlangen danach herauszufinden, ob es stimmt.“ „Ich habe auch kein Verlangen danach zu demonstrieren, dass es geht“, gab Charis zurück. „Was für ein Verlangen…“ „Oh, ich bitte dich!“ „Sorry.“
    Dann wurden sie unterbrochen, denn die Lappen, die die Zelttür bildeten wurden zurückgezogen und Gator und Kathy kamen heraus.


    Kathy trat in das Lager des Turianers ein, welches eine Mischung aus Barracke und Zelt war und sah sich um. Das Innere war rustikal eingerichtet, wie man es in einer improvisierten Behausung auf einem fremden Planeten erwarten durfte. Dennoch war sie ein wenig überrascht, anhand des Rest des Lagers hätte sie erwartet das sich Gator von seinen Leuten schon einen Thron oder Feldherrenstuhl hatte bauen lassen. Stattdessen blickte sie auf einen Tisch und drei Stühle die sie als Inventar aus dem Schiff wiedererkannte. In der Ecke leicht erhöht war die Schlafstatt des Turianers, bestehend aus einer weichen Unterlage und verschiedenen Decken. Neben der Lagerstatt lag ein gebrauchtes, aber noch sehr funktionsfähig aussehendes M-15 Vindicator- Sturmgewehr. Der Turianer der hinter ihr das Zelt betreten hatte ging um den Tisch herum und deutete auf einen Stuhl der vor der Schwarzhaarigen stand. Kathy leistete der Aufforderung Folge und setzte sich in einem gewissen Abstand vom Tisch auf den Stuhl, wobei sie locker das rechte Bein auf dem linken ablegte. Gator schenkte den beiden Wasser ein, dann setzte er sich ebenfalls an den Tisch, wobei er seine Ellbogen auf der Tischplatte platzierte und sein Kinn auf den verschränkten Händen ablegte. Seine Augen musterten erneut Kathy, wie sie es schon draußen getan hatte.

    "Nun da wären wir, wollen sie anfangen Orlowski?" "Sofort, deswegen bin ich doch hier. Ich hätte es ihnen auch schon draußen erzählt, aber sie bestanden ja auf eine, privatere Atmosphäre." "Wissen sie, große Ansammlungen sind häufig sehr unruhig, anfällig für Störungen. Man kann sich schlecht austauschen weil jeder seine Meinung dazugeben möchte und sei sie noch so klein und unbedeutend. Außerdem dachte ich das nimmt ein wenig den Druck von ihnen." "Wie aufmerksam, womit habe ich denn diese Freundlichkeit verdient?", scherzte Kathy und lächelte, woraufhin ihr Gegenüber sie nur stumm anstarrte. "Ihre Expedition, erzählen sie davon.", sprach Gator schließlich und brach das unbehagliche Schweigen. Die Schwarzhaarige nickte kurz und begann zu erzählen. "Also gut, ich denke kleine Einzelheiten interessieren sie nicht, ich werde deswegen an dem Punkt ansetzen an dem Two- Face die Wiese in Brand gesetzt hat und wir zu dritt weitergemacht haben."
    Und so erzählte Kathy es ihm, ließ die Flussüberquerung aus, ging auf das Signal ein und wie sie ihm durch den Dschungel gefolgt waren und die Antenne entdeckt hatten. Wie der Salarianer unvorsichtig dorthin stiefelte und von Geth niedergeschoßen wurde und diese auch auf sie das Feuer eröffnet hatten. Den Rückweg ließ sie ebenfalls weg, sie bezweifelte das es ihn interessierte wie sie zurückgekommen waren. Nachdem sie fertig war nahm sie einen Schluck Wasser und wartete darauf das Gator etwas sagte. Während des ganzen Berichts hatte er mit versteinerter Miene zugehört, jetzt jedoch sah er nachdenklich aus. "Eine Antenne also, welche transorbitale Signale versendet? Und von den Geth betrieben wird?" Kathy bejahte beide Fragen.
    "Das klingt mehr als unwahrscheinlich, allerdings wenn dem nicht so wäre, würden sie wohl kaum hierher gekommen sein. Sie denken also das wir mit diesem Sender ein SOS schicken können und von diesem Planeten runterkommen?", fragte er auch wenn es mehr nach einer Feststellung klang.
    "Richtig. Allerdings wird dieser Sender von einer unbekannten Anzahl Geth bewacht, welche ihn sicherlich nicht kampflos aufgeben werden.",ergänzte Kathy. "Und für diesen Kampf brauchen sie uns. Dafür sind wir gut genug." "Ich sehe es eher so das mehr Feuerkraft auf unserer Seite die Überlebenschancen für alle beträchtlich erhöht." "Natürlich denken sie das.", beschied Gator leicht verächtlich. "Warum denken sie hat ihnen beim Eintritt in dieses Lager niemand die Waffen abgenommen?", fragte Gator und redete weiter bevor die Schwarzhaarige antworten konnte: "Richtig, weil sie keine Bedrohung für uns sind. Selbst wenn sie ein paar töten würden, es gäbe keine Möglichkeit lebend hier rauszukommen. Ich will nicht sagen das sie feige sind, sonst wären sie nicht hier, aber ich glaube das der Großteil ihres Lagers es ist. Das oder zu schwach um zu kämpfen. Folglich wären meine Männer und ich in der Schusslinie und warum sollten wir für sie unser Leben riskieren? Ich verstehe ihren Plan, aber wie kommen sie darauf das wir sie brauchen?"

    Kathy sah ihn mit leichter Skepsis an, konnte er wirklich so dumm sein? "Wollen sie lieber hier bleiben, warten und hier mit ihren Männern herumstreifen, jagen und sich gelegentlich gegenseitig penetrieren? Oder vielleicht ihre falschen Ansichten über die Überlebenden korrigieren und mit uns dafür kämpfen diesen Planeten zu verlassen?", erwiderte Kathy provokativ, worauf der Turianer zu lächeln schien. "Ich denke sie verstehen mich falsch, ich und meine Männer wollen diesen Planeten verlassen, ich sehe nur keinen Grund zur Zusammenarbeit. Wir haben die Feuerkraft und sie wissen wo dieser Sender ist. Reicht doch." Kathy schüttelte verächtlich den Kopf. "Warum sollte ich es ihnen sagen, wenn sie nicht besonders kooperativ erscheinen?" "Selbsterhaltung. Ich denke das ihnen ihr Leben mehr Wert ist als das dieser Schwächlinge. Und wenn nicht, dann können wir das bei der Asari prüfen. Immerhin sind sie beide die einzigen welche wissen wo sich der Sender befindet und jetzt sind sie beide hier." Er schaute Kathy triumphierend an.
    "Wollen sie mich etwa töten wenn ich es nicht verrate?" "Das wäre garantiert eine Möglichkeit, aber eigentlich dumm immerhin will ich ja Informationen. Ich könnte sie natürlich auch einfach nackt an einen Pfahl binden lassen und jeden meiner Männer über sie drübersteigen lassen. Sicher spannend zu sehen was zuerst bricht, ihr Wille, oder ihre Hüfte wenn der erste Kroganer seinen Trieben freien Lauf lässt." Kathy kannte Machtspielchen solcher Art schon seit sie jung war, aber jetzt musste sie sich zusammenreißen keine Anzeichen von Furcht erkennen zu lassen. Die Miene des Turianers war wie eine Maske und ließ nicht erkennen ob er gerade nicht nur ein perfides Spiel trieb, oder es tatsächlich ernst meinte. Ihr Blick und ihre Miene verfinsterten sich, als sie beschloß die Drohung nicht im Raum stehen zu lassen.
    "Tja, sieht so aus als hätten sie alle Trümpfe in der Hand, allerdings weiß ich nicht ob es klug wäre sie so auszuspielen." "So, dann erklären sie mir es doch." "Nun zuerst würden sie dann eine Frau, welche immer noch bewaffnet ist, in die Enge treiben. Und Leute ohne Ausweg handeln manchmal unbesonnen.",erklärte sie kühl und nahm ihr rechtes Bein wieder von ihrem linken herunter.
    "Dann stelle ich mir die Frage, wie sie gedenken den Sender zu bedienen, wenn sie es überhaupt alleine schaffen ihn zu erobern. Aber falls ihnen das gelingt und ein Schiff kommt, kapern sie es dann? Andernfalls werden sie es nämlich kaum verhindern das die Mitglieder meines Lagers auch gerettet werden, womit sie letztendlich doch für all die Schwachen und Feigen gekämpft haben.", erklärte die Schwarzhaarige mit fester Stimme, erhob sich ging an den Tisch und stützte sich mit den Händen auf der Platte ab. Ihr Gesicht war jetzt direkt vor dem Gators, welcher keinen Zoll zurückwich.
    "Oder sie machen das Richtige, benutzen ihre Denkmurmel und arbeiten mit mir, mit uns zusammen. Nicht alle von uns sind schwach und zusammen haben wir vielleicht genügend Feuerkraft und Know-how um den Sender zu übernehmen und ein Signal abzuholen das uns von diesem Planeten holt. Es ist unsere einzige Möglichkeit hier runterzukommen und wir haben dafür nur die Personen die aus dem Wrack gekrochen sind, mehr werden wir nicht. Also überlegen sie lieber wieviel ihnen das Vergnügen Wert ist den starken Mann zu spielen, aber bedenken sie besser das es sie das Leben kosten kann.", sprach Kathy eindringlich ohne den Blick abzuwenden. Dann stieß sie sich von der Tischplatte ab und stellte sich abwartend vor ihren Stuhl. Der Turianer lehnte sich zurück und kratzte sich am Kinn, dann stand er ebenfalls auf.
    "Eines muss ich ihnen zu gestehen Orlowski sie haben Eier, auf jedenfall mehr als dieser Mensch aus ihrem Lager den wir aufgelesen haben." "Ja eines, einmal im Monat was vermutlich immer noch mehr ist als der besitzt." "Ich werde der Sache eine Chance geben, ihnen und dem Rest ihres Lagers. Ich bin mir nicht ganz sicher ob sie vielleicht verrückt sind, aber zumindestens sind sie entschloßen." Die Halbasiatin legte den Kopf leicht schief, antwortete aber nicht. "Wir werden es so machen. Sie dürfen mit ihren Leuten zurück in ihr Lager. Dort können sie schonmal anfangen einen Plan vorzubereiten, denn ich werde in vier Stunden mit ein paar Männern ihnen einen Gegenbesuch abstatten. Wenn mich der Plan überzeugt und der rest ihrer Leute auch zur Zusammenarbeit bereit erscheint, nun dann werden unsere beiden Lager vereint kämpfen." Zum ersten Mal in diesem Lager, umspielte ein ehrliches Lächeln Kathys Lippen. "Das freut mich zu hören, aber warum kommen sie nicht direkt mit und wir entwerfen auf der Basis all unserer Ressourcen einen Plan?" "Ich werde ein wenig Zeit zur Überzeugungsarbeit brauchen, es gibt immer jemanden der nicht einverstanden ist. Mit ein wenig Glück, versteht es jeder, wenn nicht, nun wir waren bei unserer ersten Diskussion mal mehr in diesem Lager." Er hielt der Menschenfrau seine Hand hin welche Kathy mit festen Griff packte und schüttelte.

    Als die beiden aus dem Zelt traten, wandten sich ihnen sofort zahlreiche Blicke zu und die meisten Anwesenden erhoben sich von ihren Plätzen und gingen auf sie zu. Auch Kathys kleine Gruppe fand sich schnell wieder zusammen, wobei Kathy ihnen einen positiv gestimmten Blick zuwarf.
    "Öffnet das Tor.", rief Gator einem der Umstehenden zu und während sich die beiden Torflügel erneut öffneten, sprache er erneut. "Unsere Gäste werden uns jetzt verlassen. Und sobald sich unsere Patrouillen eingefunden haben, werde ich sie und euch informieren. Es gibt Neuigkeiten und veränderte Umstände. Umstände die uns tatsächlich erlauben könnten den Planeten zu verlassen." Ein vielstimmiges Gemurmel erhob sich und Gator gab der Kathys Gruppe mit einer Geste zu verstehen, dass sie verschwinden sollten. Eine Aufforderung, der die sechs Folge leisteten und sich in Richtung Ausgang begaben, teilweise skeptisch beäugt, aber der Großteil schien seine Aufmerksamkeit jetzt Gator zuzuwenden. Als sie das Tor passierten, schloss es sich wieder und verschluckte das Stimmgewirr hinter ihnen. Zufrieden damit das Lager lebendig wieder verlassen zu haben, beschloss Kathy erstmal zügig wieder die Waldgrenze zu erreichen, bevor ihnen auf einmal noch einer in den Rücken schoß, immerhin gab es da den einen oder anderen Kandidaten.
    Unter dem Schutz der Bäume, machten sie halt und die Schwarzhaarige beschloß auf die "Was ist denn jetzt?"- Blicke ihrer Begleiter einzugehen.
    "Es lief ganz gut. Er hat sich auf eine Kooperation eingelassen. Allerdings wird er in vier Stunden unserem Lager einen Gegenbesuch abstatten um sich dann endgültig von unseren Plänen und Willen zur Zusammenarbeit überzeugen zu lassen.", verkündete Kathy optimistisch und lächelte leicht.
    "Ich denke wir sollten uns deswegen beeilen wieder zurückzukehren und uns darauf vorzubereiten. Falls noch Fragen sind, beantworte ich die unterwegs."
    numberten ist offline

  2. #142
    Ritter Avatar von Khardim
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    Zitat Zitat von Shepard Commander Beitrag anzeigen

    Ethan erkannte mitschwingendes Desinteresse an der Antwort seines Gegenübers. Zugleich bemerkte er, wie der Mann Ribana einen abschätzigen Blick zuwarf. Asari hatten leider – und sicherlich nicht unberechtigterweise – den Ruf, ihre hübschen Körper als Accessoire für Geld anzubieten. Was machte es schon, einen Menschen einen Abend zu begleiten? Er würde den kommenden Lebensabschnitt sowieso niemals erreichen und irgendwann wäre auch so eine Scham vergessen. Dass Ribana zu einem anderen Kaliber Asari gehörte, wollte Ethan dem Fremden aber nicht unter die Nase reiben. Stattdessen begnügte er sich mit einem leichten Kopfschütteln. „Sie müssen wohl sehr viel Zeit darauf verwendet haben, die Musik abzulehnen, wenn Sie die Verhaftung nicht mitbekommen haben“, entgegnete der Journalist. „Das bedeutete für mich heute allerdings: kein weiterfeiern, sondern Arbeit.“ Den Satz richtete er gleichermaßen an den Fremden und an Ribana, der aber ohnehin kaum nach „feiern“ wäre, ob nun mit oder ohne Klamotten. Ethan schaute in den Himmel. Kein Skycar blitzte dort am Himmel und er ärgerte sich selbst, dass er dieses Gespräch begonnen hatte. Ihm blieb nun entweder das unangenehme Ausschweigen, oder es knallhart durchzuziehen. Sein angetrunkenes Hirn und der Aspekt, dass ihn ein Gespräch nicht in die Verlegenheit der Müdigkeit bringen würde, ließen ihn Zweiteres wählen. „Hatten Sie denn wenigstens die Chance, den Gastgeber zu sprechen?“ Ethan löste sich von Ribana, trat einen Schritt dichter zu dem Fremden. Er hatte eine ureigene Arroganz an sich, das spürte der Ire merklich. Der harte Blick trug sein Übriges dazu bei. Aber manchmal musste man halt in den sauren Apfel beißen. Wenn der Kerl nicht mit ihm sprechen wollte, sollte er schon die Bälle haben und es ihm ins Gesicht sagen.


    Mit gespieltem Erstaunen hob Vincent die Brauen und tat so, als interessiere er sich für seinen neu gewonnenen Gesprächspartner. ,,Verhaftung? Haben sie diesen Nervtöter Zeus diesmal gleich eingelocht? Nichts woraus ihn sein Vater nicht freikaufen kann, aber immerhin." Er hätte das Gespräch vermutlich nicht fortgesetzt, hätte der Fremde nicht erwähnt, dass die Verhaftung Arbeit für ihn bedeutete. Jemand der mit offiziellen Ermittlungen betraut worden war, hätte dies gewiss nicht im zweiten Satz erwähnt, für derartige Ausrutscher war der Mann noch lange nicht betrunken genug. Vincent war sich sicher, dass das Interesse seines Gegenübers anderer Natur war und er war potentiellen Mitspielern gegenüber immer wachsam. Vielleicht wusste sein neuer Freund ja etwas, das sich zu erfahren lohnte. ,,Hat er sich widersetzt? Ein Schlagstock würde der Witzfigur gut tun."
    Noch bevor er ausgesprochen hatte, tauchte sein Wagen wie ein schwarzes Loch vor dunklem Himmel auf und blieb am Rande der Veranda in der Schwebe. Vincent folgte dem Geistesblitz, der ihm ins Hirn sprang, ohne zu zögern: ,,Kann ich Sie irgendwo mit hin nehmen? Sieht so aus als würden Taxen dieses Viertel heute meiden." Er hielt dem Fremden die Hand hin und gab sein hinreißendestens Lächeln zum Besten, bei dem mehr Zähne zu sehen sein schienen, als ein normaler Mensch haben sollte. ,, Felix Alexander Pennyworth." Es grenzte an ein Wunder, dass sich Vincent nach den Ereignissen der Nacht noch an seine Tarnidentität erinnern konnte, aber in Anbetracht möglicherweise lohnender Informationen war sein Verstand hellwach und aktiv. Wenn dieser Asari-Liebhaber etwas nützliches zu erzählen hatte, würde das den Umweg mehr als rechtfertigen.
    Zitat Zitat von BlackShial Beitrag anzeigen
    Khardim ist unser Äquivalent für Brüste oder eben Hintern.
    Schön anzusehen und man denkt gern daran
    Khardim ist offline

  3. #143
    Burgherrin Avatar von Glorichen
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    Dras Erash

    „Diese 50 Kilo hier gehören bereits dir, aber wir haben uns bisher nicht über die Art der Bezahlung des Ganzen geeinigt – das hole ich nun nach. Die 50.000 sind Produktionskosten – die Grundmaterialien sind nicht billig und wenn wir die 100 Kilo pro Woche einhalten wollen, muss mein Partner seine Vorräte aufstocken.“
    Die braunen Augen des Menschen funkelten verärgert.
    „Es sollte also auch in deinem Interesse sein, uns das Geld zu geben.“
    "Das nennst du eine Einigung erzielen? Mir zu sagen was ich zu tun habe? Schraub dein Ego runter Bursche und lass dir was über Produzent und Vertrieb erklären. Der Produzent", er nickte zu Dras hinüber, ohne die Hände von dem Koffer zu nehmen, "geht immer in Vorleistung, produziert und bietet seine Ware zum Kauf an.
    Der Vertrieb - das bin ich - sorgt für Kundschaft und sorgt dafür, dass der Käufer sein Produkt erhält. Hat der Käufer bezahlt, bekommt der Produzent sein Geld - und der Vertrieb seine Provision. Bedeutet für dich: du produzierst, du lieferst, ich verkaufe, du bekommst dein Geld, ich meines."

    Er lächelte. "So läuft das hier, denn auf der Citadel sind wir zivilisiert. Was ich aber machen kann ist dir eine bestimmte Summe vorzustrecken, damit du die Produktion in Gang bringen kannst. Separat zu diesem Geschäft hier, versteht sich."
    Er lächelte weiter, während er Dras' Reaktion ganz genau beobachtete. "Ich gebe dir einen Kredit von 50.000 Credits, gleich hier. Den zahlst du mir von den ersten Verkäufen zurück. Sagen wir, 70% für mich, 30% für dich vom Erlös, bis der Betrag abgezahlt ist. So bleibt dir genug Kohle, um die Produktion weiter aufrechtzuerhalten, und ich bekomme mein Geld zurück. Entweder das, oder du musst das Meta ohne mein Geld produzieren."
    "Never be cruel, never be cowardly.
    And never ever eat pears!
    Remember, hate is always foolish,
    and love is always wise.
    Laugh hard. Run fast. Be kind."
    - 12th Doctor -


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  4. #144
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    Ulpox Galba

    „Unsere Mission mag reine Routine sein, aber jedem von euch sollte klar sein, dass wir auf dieselbe Art und Weise enden könnten: allein, kalt und vergessen. Deswegen ist die wichtigste Aufgabe jedes Soldaten seine gefallenen Kameraden zu ehren und sie in Erinnerung zu behalten. Solange man selbst noch atmet... Denn ohne diese Erinnerung sind sie nur das was ihr dort seht: ein kaltes Stück Fleisch.“
    Galbas Worte hallten in Delia den ganzen restlichen Flug zur Nylea nach. Seine Worte hatten ihr noch einmal klar gemacht, dass sie sich außerhalb einer halbwegs sicheren Raumstation oder einer Allianz-Anlage befand, sondern draußen im weiten Weltall und bald auf einer Mission, auf der vielleicht gar nichts, vielleicht aber auch alles geschehen konnte. Den Tod einer ihrer Kameraden, oder ihren eigenen, eingeschlossen - und auch die Möglichkeit, dass sie selbst jemand anderen töten würde.
    Der restliche Flug verlief ruhig, jeder schien mit seinen Gedanken beschäftigt. Wer wusste schon, was die Salarianerin dachte - oder der Turianer. Und der sonst so redselige David war konzentriert auf seine Arbeit und begann nur einmal zu Summen, was recht bald von Galba harsch unterbrochen wurde.

    Erst nach einer zähen langen Weile begann David wieder zu sprechen. "Das ist sie Sir", sagte er und deutete durch das Cockpitfenster. Auf Galbas Befehl hin öffnete der Major einen Commlink: "UT47-Kodiak von der Citadel, unter Kommando Colonel Ulpox Galba ruft die Nylea. Wir befinden uns im Anflug und bitten um Landeerlaubnis."
    Die folgenden Kommunikation ignorierend stand Delia auf, trat an die schmale Tür zum Cockpit und warf einen staunenden Blick aus dem großen Fenster. Vor ihr erstreckte sich groß die asarische Fregatte, fast zwei Drittel so breit wie die Grissom Akademie lang war. Es war das erste Asarischiff, das Delia sah und sie war beeindruckt von der eleganten, eher runden Form eines Vogels mit ausgebreiteten Flügeln. Kein Vergleich zu den eher pragmatischen und eckigen Schiffen der Allianz - das hier zeugte von einem gewissen Verständnis von Ästhetik, und es wunderte Delia rein gar nicht, dass es die Asari waren, die solche Schiffe bauten. Die Menschheit war zu pragmatisch angelegt, ganz zu schweigen von den Turianern, die wohl in erster Linie rein auf Funktionalität bauten.
    David steuerte ihr Shuttle in einem Bogen auf die rechte Seite des Schiffes zu, in der sich nun eine Luke öffnete. Wie der Faden ins Nadelöhr fand das Shuttle seinen Weg und landete sanft und mit einigem Zischen in der spartanischen Landebucht. Die Türen des Shuttles öffneten sich und Delia wartete bis Galba sich erhoben hatte und aus dem Shuttle trat. Sie folgte ihm neben Routh, ihnen beiden folgte schließlich David, nachdem er die Systeme heruntergefahren hatte. Er klopfte Delia ermutigend auf die Schulter, als ihrer beider Stiefel kurz nacheinander den metallenen Boden des Asarischiffes betraten.
    "Never be cruel, never be cowardly.
    And never ever eat pears!
    Remember, hate is always foolish,
    and love is always wise.
    Laugh hard. Run fast. Be kind."
    - 12th Doctor -


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  5. #145
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    Dras Erash

    „Diese 50 Kilo hier gehören bereits dir, aber wir haben uns bisher nicht über die Art der Bezahlung des Ganzen geeinigt – das hole ich nun nach. Die 50.000 sind Produktionskosten – die Grundmaterialien sind nicht billig und wenn wir die 100 Kilo pro Woche einhalten wollen, muss mein Partner seine Vorräte aufstocken.“
    Die braunen Augen des Menschen funkelten verärgert.
    „Es sollte also auch in deinem Interesse sein, uns das Geld zu geben.“
    "Das nennst du eine Einigung erzielen? Mir zu sagen was ich zu tun habe? Schraub dein Ego runter Bursche und lass dir was über Produzent und Vertrieb erklären. Der Produzent", er nickte zu Dras hinüber, ohne die Hände von dem Koffer zu nehmen, "geht immer in Vorleistung, produziert und bietet seine Ware zum Kauf an.
    Der Vertrieb - das bin ich - sorgt für Kundschaft und sorgt dafür, dass der Käufer sein Produkt erhält. Hat der Käufer bezahlt, bekommt der Produzent sein Geld - und der Vertrieb seine Provision. Bedeutet für dich: du produzierst, du lieferst, ich verkaufe, du bekommst dein Geld, ich meines."

    Er lächelte. "So läuft das hier, denn auf der Citadel sind wir zivilisiert. Was ich aber machen kann ist dir eine bestimmte Summe vorzustrecken, damit du die Produktion in Gang bringen kannst. Separat zu diesem Geschäft hier, versteht sich."
    Er lächelte weiter, während er Dras' Reaktion ganz genau beobachtete. "Ich gebe dir einen Kredit von 50.000 Credits, gleich hier. Den zahlst du mir von den ersten Verkäufen zurück. Sagen wir, 70% für mich, 30% für dich vom Erlös, bis der Betrag abgezahlt ist. So bleibt dir genug Kohle, um die Produktion weiter aufrechtzuerhalten, und ich bekomme mein Geld zurück. Entweder das, oder du musst das Meta ohne mein Geld produzieren."
    Die Antwort des Menschen war so großkotzig wie es irgendwie nur ging. Hätte Dras so eine Reaktion nicht bereits erwartet, wäre er wohl wütend geworden.
    „Den Kredit eines Dealers annehmen?“, fragte Dras stattdessen mit amüsierter Stimme, „Ich hoffe du bist ehrlicher als ein Banker und verlangst keine Zinsen, die selbst der Citadel-Rat nicht bezahlen könnte.“, er kicherte und hob seinen Arm mit dem Omni-Tool hoch, „Überweiß und wir können das heutige Treffen beenden, wodurch du dich endlich um den vergnüglichen Teil deiner Arbeit kümmern kannst – dem Geld verdienen.“, er grinste wieder breit, „Ich wette nach einer gewissen Eingewöhnungszeit deiner Kundschaft wirst du 5000 Credits pro Kilo verlangen können.“
    "Wenn du das Unmögliche ausgeschlossen hast, dann ist das was übrig bleiben muss, wie unwahrscheinlich es auch sein mag, die Wahrheit." - Sherlock Holmes alias Sir Arthur Conan Doyle
    "Erst ignorieren sie dich, dann lachen sie dich aus, dann bekämpfen sie dich und dann gewinnst du." - Mahatma Ghandi
    "Eine Falle zu erkennen ist eine Sache, sie zu umgehen eine völlig andere." - Ranma 1/2
    "Mein Name ist Ozymandias, König der Könige. Schauet auf mein Werk, ihr Mächtigen, und verzweifelt." - Ozymandias
    "Der größte Trick des Teufels ist es die Welt glauben zu lassen, dass er nicht existiert." - Die üblichen Verdächtigen
    "Nichts ist unmöglich, solange du es dir vorstellen kannst." - Professor Hubert Farnsworth
    "Maybe you are right...maybe we can't win this. But we'll fight you regardless. Yes, people will die. Maybe we'll lose half of the galaxy...maybe more. However insignificant we might be: We will fight, We will sacrifice and We will find a way....that's what humans do!" - Commander Shepard
    Rabenkopf ist offline

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    Ulpox Galba

    „Unsere Mission mag reine Routine sein, aber jedem von euch sollte klar sein, dass wir auf dieselbe Art und Weise enden könnten: allein, kalt und vergessen. Deswegen ist die wichtigste Aufgabe jedes Soldaten seine gefallenen Kameraden zu ehren und sie in Erinnerung zu behalten. Solange man selbst noch atmet... Denn ohne diese Erinnerung sind sie nur das was ihr dort seht: ein kaltes Stück Fleisch.“
    Galbas Worte hallten in Delia den ganzen restlichen Flug zur Nylea nach. Seine Worte hatten ihr noch einmal klar gemacht, dass sie sich außerhalb einer halbwegs sicheren Raumstation oder einer Allianz-Anlage befand, sondern draußen im weiten Weltall und bald auf einer Mission, auf der vielleicht gar nichts, vielleicht aber auch alles geschehen konnte. Den Tod einer ihrer Kameraden, oder ihren eigenen, eingeschlossen - und auch die Möglichkeit, dass sie selbst jemand anderen töten würde.
    Der restliche Flug verlief ruhig, jeder schien mit seinen Gedanken beschäftigt. Wer wusste schon, was die Salarianerin dachte - oder der Turianer. Und der sonst so redselige David war konzentriert auf seine Arbeit und begann nur einmal zu Summen, was recht bald von Galba harsch unterbrochen wurde.

    Erst nach einer zähen langen Weile begann David wieder zu sprechen. "Das ist sie Sir", sagte er und deutete durch das Cockpitfenster. Auf Galbas Befehl hin öffnete der Major einen Commlink: "UT47-Kodiak von der Citadel, unter Kommando Colonel Ulpox Galba ruft die Nylea. Wir befinden uns im Anflug und bitten um Landeerlaubnis."
    Die folgenden Kommunikation ignorierend stand Delia auf, trat an die schmale Tür zum Cockpit und warf einen staunenden Blick aus dem großen Fenster. Vor ihr erstreckte sich groß die asarische Fregatte, fast zwei Drittel so breit wie die Grissom Akademie lang war. Es war das erste Asarischiff, das Delia sah und sie war beeindruckt von der eleganten, eher runden Form eines Vogels mit ausgebreiteten Flügeln. Kein Vergleich zu den eher pragmatischen und eckigen Schiffen der Allianz - das hier zeugte von einem gewissen Verständnis von Ästhetik, und es wunderte Delia rein gar nicht, dass es die Asari waren, die solche Schiffe bauten. Die Menschheit war zu pragmatisch angelegt, ganz zu schweigen von den Turianern, die wohl in erster Linie rein auf Funktionalität bauten.
    David steuerte ihr Shuttle in einem Bogen auf die rechte Seite des Schiffes zu, in der sich nun eine Luke öffnete. Wie der Faden ins Nadelöhr fand das Shuttle seinen Weg und landete sanft und mit einigem Zischen in der spartanischen Landebucht. Die Türen des Shuttles öffneten sich und Delia wartete bis Galba sich erhoben hatte und aus dem Shuttle trat. Sie folgte ihm neben Routh, ihnen beiden folgte schließlich David, nachdem er die Systeme heruntergefahren hatte. Er klopfte Delia ermutigend auf die Schulter, als ihrer beider Stiefel kurz nacheinander den metallenen Boden des Asarischiffes betraten.
    "Das ist sie Sir", informierte Cruz den Turianer. Galba warf einen Blick durch das Cockpitfenster und sah die schlanke, flunderartige Gestalt der Asarischiffe. Die Nylea war noch so weit entfernt, dass das Ausmachen von Details nicht möglich war.
    „Öffnen sie einen Comlink, Cruz.“, befahl Galba dem Piloten, bevor er murmelnd hinzufügte, „Hoffe sie schießt uns nicht ab, wenn sie meinen Namen hört…“
    "UT47-Kodiak von der Citadel, unter Kommando Colonel Ulpox Galba ruft die Nylea. Wir befinden uns im Anflug und bitten um Landeerlaubnis.", sprach der Pilot in die Kom.
    „Schicken sie den Identifizierungscode.“, war die prompte Antwort der Asari-Fregatte. Nachdem Cruz diesen übertragen hat, fügte der Offizier auf der anderen Seite hinzu: „Gut das sie endlich da sind – der Captain hat sich schon Sorgen gemacht.“
    Als Galba selbst etwas darauf erwidern wollte, trat Hall von hinten in das Cockpit und starrte durch das Fenster. Ihr Blick war erstaunt und sie erweckte den Eindruck eines kleinen Kindes, das gerade zum ersten Mal sein Zuhause verließ und die große weite Welt erblickte.
    Grünschnabel…dachte Galba missbilligend, als er selbst einen Blick rauswarf. Die Nylea sah aus wie jedes andere Asarischiff: übertriebene Kurven, aufgebrezelt wie zu einer Wohltätigkeitsparty und alles in allem mehr Schein als Sein – Wie die Asari selbst…dachte sich der Turianer, Ästhetik statt Effizienz –was für ein Blödsinn…
    In der Zwischenzeit flog das Shuttle auf die Landebucht zur rechten Seite des Schiffes zu. Die Luke öffnete sich und das UT-47 konnte in den Hangar der Fregatte fliegen – nicht wirklich groß, gerade mal ausreichend für ein halbes Dutzend Shuttles, aber da eben besagte Vehikel fehlten, gab es genügend Platz für ihr Shuttle. Alle ihre Shuttles sind weg…überlegte sich Galba Ich weiß, dass sie noch eine andere Mission haben, aber welche verlangt alle Shuttles?
    Zu Galbas Vergnügen wartete sein Team darauf, dass er sich erhob, bevor sie sich selbst trauten das Shuttle zu verlassen. Der Turianer ging voraus und vor dem Shuttle wartete bereits das Begrüßungskomitee: drei Asari, in schwarzer Crew-Uniform gekleidet und unbewaffnet.
    „Willkommen an Bord der Nylea, Colonel Galba.“, begrüßte die mittlere Asari ihn, die sich von ihrer Begleitung vor allem durch eine orangene Gesichtsmarkierung unterschied, „Ich bin XO Keia.“
    Der XO? dachte sich der Turianer und vermutete schlimmes.
    „Diese beiden werden ihr Team zu den Unterkünften für die Reise bringen…“, erklärte der XO und blickte nun Galba direkt an, „Und sie, Sir, der Captain möchte sie gerne sprechen.“
    Kacke…dachte sich der Turianer, behielt aber seine Fassung. Er drehte sich halb zu seinem Team um, sagte leicht befehlend klingend: „Ihr habt gehört was die Lady gesagt hat – wir sehen uns dann später.“
    Schade, dass das nicht wie in einem guten Gefecht ist: erst Aufklärung und dann die Konfrontation…dachte sich Galba, während er dem XO folgte.
    "Wenn du das Unmögliche ausgeschlossen hast, dann ist das was übrig bleiben muss, wie unwahrscheinlich es auch sein mag, die Wahrheit." - Sherlock Holmes alias Sir Arthur Conan Doyle
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    "Eine Falle zu erkennen ist eine Sache, sie zu umgehen eine völlig andere." - Ranma 1/2
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    "Der größte Trick des Teufels ist es die Welt glauben zu lassen, dass er nicht existiert." - Die üblichen Verdächtigen
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  7. #147
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    Beyo lag auf seinem Bett und starrte gegen die Decke. Hin und wieder wälzte er sich, versuchte ein wenig zu schlafen, einen freien Kopf zu bekommen, doch es war ein sinnloses Unterfangen. Die Nachwirkungen des Alkohols bemerkte er schon gar nicht mehr, zu sehr war er damit beschäftigt die Geschehnisse von letzter Nacht zu verarbeiten. Doch es machte einfach keinen Sinn. Das alles machte keinen Sinn. Wieso sollten an irgendeinem dieser Tatorte DNA-Spuren von ihm vorhanden sein? Auch wenn es nur minimale waren, das konnte kein Zufall sein. Aber vielleicht hatte sein Vater ja Recht....und es war besser sich nicht weiter darum zu kümmern? Vielleicht würde seine Einmischung die Sache nur unnötig verkomplizieren, in der Vergangenheit hatte es mehr als genug Fälle gegeben wo seine Taten nur für weiteres Chaos gesorgt hatten. Andererseits ging es hier um ihn persönlich..... "Das bringt mich nicht weiter!" Entschlossen setzte er sich auf den Bettrand und griff nach dem Kommunikator. Als erstes musste er die Sache vom gestrigen Abend ins Lot bringen. "Hallo Mister Vox. Hier ist Beyo Vhan. Sicherlich sind sie aufgrund der Ereignisse am gestrigen Abend sehr verwirrt. Glauben sie mir, mir geht es nicht anders. Ich wollte Ihnen nur sagen dass ich wieder frei bin. Wenn sie möchten können wir uns gerne noch einmal treffen und darüber sprechen." Er sendete die Sprachnachricht ab und wartete. Unwillkürlich musste er auch an Nia denken. Ob er ihr davon erzählen sollte? "Besser nicht....es würde nur unnötig Sorgen bereiten." sagte er sich dann selbst.
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    Zitat Zitat von Glorichen Beitrag anzeigen
    Dras Erash

    „Diese 50 Kilo hier gehören bereits dir, aber wir haben uns bisher nicht über die Art der Bezahlung des Ganzen geeinigt – das hole ich nun nach. Die 50.000 sind Produktionskosten – die Grundmaterialien sind nicht billig und wenn wir die 100 Kilo pro Woche einhalten wollen, muss mein Partner seine Vorräte aufstocken.“
    Die braunen Augen des Menschen funkelten verärgert.
    „Es sollte also auch in deinem Interesse sein, uns das Geld zu geben.“
    "Das nennst du eine Einigung erzielen? Mir zu sagen was ich zu tun habe? Schraub dein Ego runter Bursche und lass dir was über Produzent und Vertrieb erklären. Der Produzent", er nickte zu Dras hinüber, ohne die Hände von dem Koffer zu nehmen, "geht immer in Vorleistung, produziert und bietet seine Ware zum Kauf an.
    Der Vertrieb - das bin ich - sorgt für Kundschaft und sorgt dafür, dass der Käufer sein Produkt erhält. Hat der Käufer bezahlt, bekommt der Produzent sein Geld - und der Vertrieb seine Provision. Bedeutet für dich: du produzierst, du lieferst, ich verkaufe, du bekommst dein Geld, ich meines."

    Er lächelte. "So läuft das hier, denn auf der Citadel sind wir zivilisiert. Was ich aber machen kann ist dir eine bestimmte Summe vorzustrecken, damit du die Produktion in Gang bringen kannst. Separat zu diesem Geschäft hier, versteht sich."
    Er lächelte weiter, während er Dras' Reaktion ganz genau beobachtete. "Ich gebe dir einen Kredit von 50.000 Credits, gleich hier. Den zahlst du mir von den ersten Verkäufen zurück. Sagen wir, 70% für mich, 30% für dich vom Erlös, bis der Betrag abgezahlt ist. So bleibt dir genug Kohle, um die Produktion weiter aufrechtzuerhalten, und ich bekomme mein Geld zurück. Entweder das, oder du musst das Meta ohne mein Geld produzieren."
    Die Antwort des Menschen war so großkotzig wie es irgendwie nur ging. Hätte Dras so eine Reaktion nicht bereits erwartet, wäre er wohl wütend geworden.
    „Den Kredit eines Dealers annehmen?“, fragte Dras stattdessen mit amüsierter Stimme, „Ich hoffe du bist ehrlicher als ein Banker und verlangst keine Zinsen, die selbst der Citadel-Rat nicht bezahlen könnte.“, er kicherte und hob seinen Arm mit dem Omni-Tool hoch, „Überweiß und wir können das heutige Treffen beenden, wodurch du dich endlich um den vergnüglichen Teil deiner Arbeit kümmern kannst – dem Geld verdienen.“, er grinste wieder breit, „Ich wette nach einer gewissen Eingewöhnungszeit deiner Kundschaft wirst du 5000 Credits pro Kilo verlangen können.“
    Chora’s Nest hatte einen simplen Aufbau: ein Kreis. Ein so großer Kreis, dass Dutzende von Gästen Platz darin fanden. In der Mitte befand sich eine kreisrunde Bühne, wo allerlei Tänzer – männlich wie weiblich – ihre Fertigkeiten und ihre Körper zur Schau stellen, da sie meist so gekleidet waren, dass nichts, und zwar wirklich gar nichts, der Fantasie überlassen werden musste.
    Unter dem Kreis war wiederum die Bar, wo Barkeeper den Kunden allerlei Getränke – zumeist alkoholisch – anboten, während die Gäste an ihren Theken saßen um die Tänzer zu beobachten – auf diese Weise fand ein Gast manchmal ein Getränk vor seiner Nase, dass er nicht bestellt hatte, aber wofür er zahlen musste – dafür sorgte schon die Security des Clubs die überall präsent war.
    An den Rändern des Clubs gab es viele Nischen, wo Tische und Sitze zu finden waren – genauso wie private Tanzflächen für die besonders großzügigen Kunden. Diese waren auch dieses Mal gut gefüllt, während im Hintergrund blau-rote Beleuchtung zu sehen und Beat-Musik zu hören war.
    Dras saß an der Bar und blickte rauf zur Tanzfläche, wo er einer Asari dabei zusah, wie sie ihren Körper schwang. Dem Batarianer gefiel ihre blaue Hautfarbe, da es ihn an das Meer erinnerte, und der Umstand, dass ihr Tanzdress gerade mal Brust- und Intimbereich bedeckte, während alles andere offen zu sehen war. Ebenso schienen die Blicke der Gäste der Asari zu gefallen, da sie sich ordentlich ins Zeug legte um möglichst erotische Posen zu zeigen.
    Seit er vor Wochen die erste Lieferung zu Hood erfolgreich abgeschlossen hatte, war die finanzielle Lage des Batarianers deutlich besser geworden und er konnte sich den Gang in solch einen Club leisten. Er hatte auch andere besucht – sogar das Tootsies wo er Hood gesehen hatte, der so tat als kenne er ihn nicht – aber Dras versuchte immer noch nicht wirklich aufzufallen. Diese Besuche waren vor allem Aufklärung und Erkundung, so dass er seine Kundschaft und die Citadel besser kennenlernte. Dras gefielen vor allem die Blicke von denen nicht, die noch nie einen Batarianer gesehen haben – das ist ziemlich ärgerlich…dachte er sich, bevor er an seinem batarianischen Bier nippte.
    Dras warf einen Blick auf einen der Barkeeper in der Nähe – einen Mensch. „Hey…!“, erregte der Batarianer dessen Aufmerksamkeit, „Wie heißt die Kleine?“, und er zeigte auf die tanzende Asari von vorhin.
    Der Mensch warf einen Blick zu ihr rüber und antwortete ohne lange zu überlegen: „Keine Ahnung wie sie richtig heißt, aber sie nennt sich Sherry.“
    „Ist sie für die ganz privaten Stunden zu haben?“, fragte Dras und meinte damit die Besonderheit dieses Clubs: private Stunden um etwas anderes zu machen als zu tanzen. Eine Neuerung die der neue Besitzer des Clubs eingeführt hatte, als sich die Räumlichkeiten von der Zerstörung durch Commander Shepard erholen mussten – eine sehr erfolgreiche Neuerung, die durch geschickte Planung vor C-Sec verborgen blieb.
    Der Barkeeper schüttelte den Kopf und enttäuschte den Batarianer damit. „Falls sie ihre Meinung ändert…“, erklärte Dras und transferierte dem Menschen die Kontaktdaten eines lokalen Terminals, dass er ebenfalls von Zeit zu Zeit nutzte, „…soll sie mich anrufen.“, er blickte von seinem Tool auf, „Aber gegen Privattänze hat sie nichts oder?“
    „Darf sie nicht.“, erklärte der Mensch grinsend, „Mit der Unterzeichnung ihres Vertrages, verpflichtet sie sich auch privat zu tanzen.“
    „Gut zu wissen…“, antwortete Dras zufrieden, „Dann soll sie sich bereit machen.“
    „Welcher Tisch?“, fragte der Barkeeper.
    Der Batarianer drehte sich um und sah direkt auf den Tisch, den er wollte. „Den da…“, und zeigte darauf, „Das sind alte Freunde von mir.“, fügte er übertreibend hinzu.
    Der Tisch war besetzt durch ein seltsames Pärchen: ein Turianer und ein Kroganer. Der Turianer saß näher am Rand der Nische und somit näher an den Tanzbühnen – er starrte die Tanzenden ohne sich einmal umzudrehen an. Seine Hautplatten waren gräulich und hell, während seine Gesichtsmarkierungen golden waren, mit einem leichten Hauch orange. Er hatte hier und da ein paar Narben, nichts großes, aber vermutlich ausreichend um ein paar junge Dinger davon zu überzeugen, dass er ein Bad Boy war – was er, wie Dras wusste, sehr gut funktionierte, so viele Frauen wie er schon von der Bettkante geworfen hatte. Der Turianer trug normale Kleidung, Hemd und Hosen, in schwarz und Silber, die alles andere als billig aussahen – so erkannte jeder Angestellte, dass hier Geld zu holen war.
    Der Kroganer neben ihm, den Rücken zur Wand und vor sich einen Teller voller, roher Fische – Woher haben die hier Fische herbekommen? – war eher schlichter gekleidet: ein schwarz-silberner Overall, der so gar nicht zu Kroganern passte – aber die Richtlinien der Citadel verboten Rüstungen. Das alle Gäste im Nest trotzdem bewaffnet waren, war ein offenes Geheimnis – immerhin wollte niemand so enden wie der letzte Besitzer des Nests. Die Hautfarbe des Kroganers war dunkelgelb, seine Schädeldecke wiederum knallrot, obwohl man das auch nicht mehr so gut erkennen konnte, da sie vor lauter Narben nur so wimmelte. Die Augen waren orange und sie waren ganz und gar auf die Speise vor seiner Nase gerichtet – er versuchte nicht einmal Interesse an den Tänzern des Clubs vorzutäuschen.
    Archy und Thorne…dachte der Batarianer, als er auf die beiden zutrat. Der Turianer bemerkte ihn zunächst nicht, so fokussiert war er auf eine quarianische Tänzerin auf der Bühne, während der Kroganer nur einen bohrenden Blick auf den Neuankömmling warf, der so viel ausdrückte wie: Warum störst du mich beim Essen?
    „Archy...Thorne.“, nannte er ihre Namen laut genug um auch die Aufmerksamkeit des Turianers auf sich zu lenken, „Man ist das lange her, dass wir uns gesehen haben.“, und schon setzte er sich auf den einzigen freien Stuhl des Tisches, gleich gegenüber dem Turianer.
    „Ja lange nicht gesehen.“, entgegnete der Turianer und versuchte ein Lächeln aufzusetzen, während seine hellblauen Augen den Batarianer musterten, „Du siehst keinen Tag älter aus – wie machst du das nur?“
    „Hör auf damit.“, brummte der Kroganer dazwischen, „Du weißt nicht wer er ist, also frag gefälligst.“
    „Wie immer der Höfliche, Dicker.“, antwortete Archy grinsend und warf dann Dras einen Blick zu, womit er die Worte des Kroganers als Wahrheit entlarvte.
    „Dras Erash.“, stellte sich der Batarianer vor, „Erster Maat von Captain Rhogar.“
    „Ahh…“, entwich es dem Turianer und seine Kiefermandibel bewegten sich, „Der Piratenkäpt’n, ich erinnere mich. Wie geht es ihm denn?“
    „Keine Ahnung.“, entgegnete Dras Achselzuckend, „War noch nie tot, weiß also nicht wie man sich da fühlt.“
    Der Kroganer warf Dras einen Blick zu, während eine Fischflosse noch aus seinem Mund ragte. „Wie schade das zu hören.“, erklärte Archy wieder, eindeutig der redseligere der beiden, „Er hat immer gut gezahlt, wenn wir für ihn gearbeitet haben. Und was machst du jetzt? Immer noch Pirat?“
    „Mehr als das.“, erklärte Dras zufrieden grinsend, „Ich bin gerade dabei mir mein eigenes Imperium aufzubauen und bislang verläuft das ziemlich gut.“, er lehnte sich zurück, „Ich hab auch einiges an Geld anhäufen kön-“
    „Wie ist Rhogar gestorben?“, unterbrach ihn Thorne abrupt und er blickte den Batarianer das erste Mal richtig an, seit dieser sich gesetzt hatte, „Hast du ihn getötet?“ Sein Blick war bohrend und Dras war klar, dass er nur die Wahrheit hören wollte.
    „Nein.“, entgegnete Dras und blickte den Kroganer interessiert an, „Ich war aber dabei: ein Überfall war gescheitert und die Crew gab Rhogar die Schuld – sie hielten mich unten, als sie ihm die Messer in den Körper rammten. Danach nahmen sie alles wertvolle was er besaß und gingen weg.“
    „Und du hast überlebt?“, hakte der Kroganer misstrauisch nach, „Wie?“
    Dras beugte sich zu ihm vor und sein Blick sah irre aus. „Ich hab dem, der mich festgehalten hat die Eier abgeschnitten, als die anderen sich betrinken gegangen waren – und sein Ende war keineswegs schnell.“, er hielt dem Blick des Kroganers stand, „Noch mehr Fragen, Mr. Inspektor?“
    Thorne blickte den Batarianer zunächst weiterhin an, dann aber grinste er zufrieden. „Du hast Eier, Kleiner.“, erklärte er und widmete sich wieder seinen Fischen.
    „Also da das endlich aus der Welt ist…“, begann Archy wieder zu reden, nachdem er aufmerksam zugehört hatte, „…was können wir für dich tun?“
    Dras lehnte sich zurück. „Ich hab ein Raub vor und brauche Leute dafür.“, erklärte er frei heraus.
    „Wie viel kriegen wir?“, fragte der Kroganer wieder, während er einen der rohen Fische zerbiss.
    „20.000 für jeden von euch, jetzt als Vorauszahlung.“, erklärte der Batarianer, „Damit ihr keinen anderen Job annimmt bis dahin. Weitere 50.000 für jeden von euch, wenn der Auftrag erfolgreich ist.“
    „Das klingt doch gut.“, erwiderte der Turianer grinsend und auch der Kroganer gab seine Zustimmung durch ein Nicken, „Also worum geht es genau?“
    „Nicht hier und nicht jetzt.“, entgegnete Dras stattdessen, „Erst wenn das Team vollzählig ist.“
    „Wer soll noch an Bord?“, fragte Archy neugierig.
    „Keine Ahnung.“, erklärte Dras und musste darüber breit grinsen, „Ich weiß nur, dass es ein Fünf-Mann-Job sein wird – wir drei reichen nicht.“
    „Wir können dir ein paar unserer Kontakte geben…“, schlug der Turianer sich zurücklehnend vor, „Aber das kostet extra.“
    „Das habe ich mir schon gedacht.“, er warf dem Barkeeper einen Blick zu und dieser nickte verstehend, „Daher habe ich mir eine besondere Form der Bezahlung überlegt.“
    Die Asari-Tänzerin von vorhin kam auf die drei Männer zu und der Turianer konnte seine Augen nicht von ihr nehmen, während sie Hüfte schwingend auf die private Bühne stieg. „Sind die Extra-Kosten beglichen?“, fragte Dras noch nach, aber der Turianer antwortete nicht mehr, sondern konnte nur noch starren, als die Asari anfing vor ihm zu tanzen.
    Thorne schüttelte nur seinen Kopf. „Anscheinend hast du sie bezahlt.“, erklärte er statt seines Partners und nahm einen weiteren Fisch, „Such dir aber welche aus, die ihren Job verstehen – hab kein Bock mit Anfängern zu arbeiten.“

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    Beyo lag auf seinem Bett und starrte gegen die Decke. Hin und wieder wälzte er sich, versuchte ein wenig zu schlafen, einen freien Kopf zu bekommen, doch es war ein sinnloses Unterfangen. Die Nachwirkungen des Alkohols bemerkte er schon gar nicht mehr, zu sehr war er damit beschäftigt die Geschehnisse von letzter Nacht zu verarbeiten. Doch es machte einfach keinen Sinn. Das alles machte keinen Sinn. Wieso sollten an irgendeinem dieser Tatorte DNA-Spuren von ihm vorhanden sein? Auch wenn es nur minimale waren, das konnte kein Zufall sein. Aber vielleicht hatte sein Vater ja Recht....und es war besser sich nicht weiter darum zu kümmern? Vielleicht würde seine Einmischung die Sache nur unnötig verkomplizieren, in der Vergangenheit hatte es mehr als genug Fälle gegeben wo seine Taten nur für weiteres Chaos gesorgt hatten. Andererseits ging es hier um ihn persönlich..... "Das bringt mich nicht weiter!" Entschlossen setzte er sich auf den Bettrand und griff nach dem Kommunikator. Als erstes musste er die Sache vom gestrigen Abend ins Lot bringen. "Hallo Mister Vox. Hier ist Beyo Vhan. Sicherlich sind sie aufgrund der Ereignisse am gestrigen Abend sehr verwirrt. Glauben sie mir, mir geht es nicht anders. Ich wollte Ihnen nur sagen dass ich wieder frei bin. Wenn sie möchten können wir uns gerne noch einmal treffen und darüber sprechen." Er sendete die Sprachnachricht ab und wartete. Unwillkürlich musste er auch an Nia denken. Ob er ihr davon erzählen sollte? "Besser nicht....es würde nur unnötig Sorgen bereiten." sagte er sich dann selbst.
    Syren fuhr mit einem Schreck auf, als er von einem lauten Klingeln geweckt wurde. Ohne groß nachzudenken, hob er sein klingelndes Omni-Tool hoch und deaktivierte deren Weckfunktion.
    Laut aufstöhnend fiel er wieder aufs Kopfkissen zurück. Er fühlte sich elendig: sein Kopf dröhnte wie eine Bohrmaschine, seine Kiefermandibeln fühlten sich an, als würde jemand sie mit Gewalt nach außen strecken, und sein ganzer Oberkörper vermittelte das Gefühl, als würde er jeden Moment explodieren um die Platten aufzusprengen; zusätzlich dazu fühlten sich seine Arme und Beine taub an, als wäre in der letzten Nacht kein Blut dorthin geflossen.
    Syren wusste, dass er einen Kater hatte. Wie viel hab ich gestern getrunken? überlegte er und bereute diesen Gedanken auch schnell, weil die Kopfschmerzen schlimmer wurden. Er wusste, dass er es gestern bei der Party ein bisschen übertrieben hatte, vor allem als er mit Beyo Vhan gesprochen hatte, aber es war eher das danach gewesen, was seine aktuelle Lage erklärte. Als er zuhause ankam, hatte er erst beim dritten geleerten Glas gemerkt, dass er wieder trank. Bei welchem hab ich aufgehört? Er wusste es nicht, aber wenn ihm die Intensität des Katers ein Indikator war, dann sicherlich nicht beim dritten.
    Er hob seinen Arm mit dem Omni-Tool und es fühlte sich an, als würde er den Arm einer anderen Person hochheben. ‚8:00 Uhr‘ stand auf dem Gerät, der Zeitpunkt wo er geweckt werden wollte. Normalerweise fing sein Arbeitstag früher an, aber er hatte den Weckzeitpunkt nach hinten verlegt gehabt um die Zeit auf der Party abzudecken. Trotzdem wünschte er sich, dass er ihn noch weiter nach hinten verlegt hätte.
    Syren stemmte sich mit aller Mühe auf und die Schmerzen aus seinem Oberkörper strahlten in alle Glieder aus – jedenfalls alle die er noch spüren konnte. So kann ich nicht arbeiten…dachte er sich, während fluchend murmelte und er wusste, dass er in diesem Zustand nichts zur Stande bringen würde. Ich brauche es… Es gelang ihm auf die Beine zu kommen und sich in Richtung des Badezimmers zu bewegen, wobei er darauf aufpassen musste, nicht über seine eigenen Füße zu stolpern – er hatte immer noch kein Gefühl in ihnen.
    Im Badezimmer angekommen, öffnete er das Medizinschränkchen und holte ein Injektionsgerät, wie auch eine kleine Schachtel in der Phiolen mit einer transparenten Flüssigkeit waren, heraus. Auf dem Markt gab es zig unterschiedliche Wundermittel gegen den Kater und die wenigsten von ihnen hatten zumindest irgendeinen Effekt auf ihre Benutzer, ob positiv oder negativ – der Rest waren Betrügereien. Diese Flüssigkeit hingegen wurde Syren von einem Arzt empfohlen und es funktionierte – nicht so gut wie eine ärztliche Entgiftung, aber die schlimmsten Symptome würden damit zumindest soweit gedämpft sein, dass er den Tag mit Arbeit verbringen konnte. So waren seine bisherigen Erfahrungen mit dieser Flüssigkeit gewesen, die er zwar selten – wie es sein befreundeter Arzt empfohlen hatte – aber doch oft genug nahm, wenn er es mit dem Viskanier übertrieb. Er spritzte sich das Zeug.
    Eine Stunde später ging es Syren deutlich besser. Sein Kopf dröhnte noch ganz leicht und die restlichen Schmerzen waren auch deutlich erträglicher geworden – solange er heute keine sportliche Betätigung vorhatte, zumindest – aber immerhin hatte er wieder ein Gefühl in Armen und Beinen. Er frühstückte leicht, duschte sich, zog sich frische Kleidung an – vorerst nur ein Hemd und Hose, leger und in dunkleren Farben – und setzte sich dann mit einer Tasse Kaffee vor sein Terminal – hoffentlich würde der Koffein den Teil des Katers bekämpfen, den das Mittelchen nicht bekämpfen konnte.
    Er öffnete seinen Postausgang und war in keinster Weise überrascht dort diverse Nachrichten vorzufinden. Die meisten stammten von seinen Mitarbeitern im Büro, die irgendwelche Verwaltungsfragen beantwortet haben wollten und Syren überflog sie. Einige beantwortete er, andere beließ er für später, wenn er in seinem Büro sein würde. Er fand auch eine Nachricht von Saenia, die ihn darüber informierte, dass Paul wieder auf der Straße war – er hatte die Zeit nach seiner Befreiung in einem Krankenhaus verbracht gehabt. Hoffentlich findet er etwas über den Anschlag heraus…dachte sich der Turianer und scrollte weiter. Die nächste Nachricht, die sein Interesse weckte war von Neris, ohne Betreff und in der Nachricht stand auch nur: ‚Hab was herausgefunden, ruf mich an!‘
    Noch mehr Arbeit…dachte sich Syren und stellte fest, dass seine Kopfschmerzen schlimmer wurden – er nahm einen Schluck Kaffee. Eine der Nachrichten war sogar von Beyo Vhan geschickt worden, wo er den Politiker darüber aufklärte, dass er wieder auf freiem Fuß war. Also doch ein Missverständnis? überlegte Syren und seine Miene wurde grimmiger, Rontex hat eindeutig etwas zu tun. Dieser Captain Yuhki wird sein blaues Wunder erleben…
    Als er mit den Nachrichten fertig war, beendete er erst in aller Ruhe sein Kaffee und zog sich hinterher einen dunkelblauen Anzug an, bevor er sich auf den Weg zu seinem Büro machte. Über eine Million Credits müssen sorgfältig verteilt werden, bevor ich diesen Ethan treffe…dachte er sich und bat seinen Fahrer darum schneller als gewöhnlich zu fliegen.
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    "Eine Falle zu erkennen ist eine Sache, sie zu umgehen eine völlig andere." - Ranma 1/2
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  9. #149
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    Einige Zeit noch hatte er auf seinem Bett gelegen. Er hatte versucht noch etwas zu schlafen, doch das war ein sinnloses Unterfangen. Dann versuchte er an alles mögliche zu denken, außer dieser Sache. Schließlich gab er es auf. Beyo stand auf, ging etwas umher um wieder Leben in seinen Körper zu bringen und beschloss dann einfach etwas zu essen. "Es hilft nichts." Während er so saß und etwas zu sich nahm ohne überhaupt richtig zu merken was es war das er da aß, fasste er einen schweren Entschluss. "Ich kann nicht anders. Ich muss der Sache auf den Grund gehen....." Da war noch dieser alte Ermittler-Instinkt in ihm. Zudem betraf ihn diese Sache persönlich. Irgendjemand hatte es auf ihn persönlich abgesehen, dessen war er sich sicher. Sein Vater konnte ihn danach gerne in Stücke reißen, das würde es schon wert sein. Wieder griff er nach seinem Kommunikator und wählte. Nach 4 Rufsignalen ging am anderen Ende der Leitung endlich jemand ran. Die Stimme die er hatte hören wollen. "C-Sicherheit Hauptquartier Tayseri, Captain Karvas Rarkin." "Hallo Karvas, hier spricht dein schlechtes Gewissen." "Wer - oh nein. Beyo, bist du das?" Wie erwartet klang sein alter Freund ganz und gar nicht begeistert. "Natürlich bist du das. Ich hatte mich gestern schon gewundert keinen Anruf deinetwegen bekommen zu haben." "Soll das heißen du wusstest davon?" "Erst als es schon zu spät war. Du kannst dir vorstellen wie perplex ich war." "Bestimmt nicht so sehr wie ich. Wieso hast du denn dann nicht versucht einzugreifen als Yuhki mich schon in den Händen hatte?" "Muss ich dir als Ex-Beamter wirklich die Bedeutung von Befangenheit erklären? Was meinst du was für eine Bürokratie-Hölle es für mich gewesen wäre mich da einzumischen?" Karvas hatte natürlich Recht. Sie hatten zu lange zusammengearbeitet als dass es da keine Probleme gegeben hätte. "Wie auch immer, das ist nicht der Grund wieso ich anrufe....also doch schon, aber....nun ich brauche deine Hilfe." Ein tiefes Seufzen und ein mehrere Sekunden langes Schweigen war die Antwort. "Beyo....ich kann dir nicht ewig bei deinen privaten Eskapaden helfen! Was meinst du was es für mich bedeutet wenn das mal auffliegt? Zudem habe ich noch nie wirklich etwas von dir dafür zurück bekommen! Und wenn man bedenkt was ihr damals mit mir gemacht habt....." Ja, er erinnerte sich daran. Alleine die Tatsache dass sie heute so gute Freunde waren und er niemals daran gedacht hatte ihn vielleicht doch noch einmal anzuschwärzen machte diese Sache umso schwerer. "Ich weiß Karvas....und ich kann nicht einmal garantieren dass ich dir dieses Mal etwas zurückgeben kann oder die Sache nicht gefährlich für dich wird.....aber ich bitte dich trotzdem darum. Es ist wirklich wichtig. Bitte." "Also gut. Dieses eine Mal noch. Aber dann ist Schluss. Hörst du Beyo? Ich werde dir nie wieder meine offiziellen Ressourcen zur Verfügung stelle, es sei denn der äußerst unwahrscheinliche Fall trifft ein und du wirst selbst wieder einer von uns. Ist das klar?" Dieses Mal war es Beyo der seufzte und einige Momente für die Antwort brauchte. "Ja. Ja ich habe verstanden. Dieses Mal ist das letzte Mal, versprochen." "Also gut. Komm gegen Mittag vorbei, dann sehe ich was wir tun können." Die Verbindung wurde beendet. Gerade als er seinen Imbiss beendet hatte klingelte es plötzlich an der Tür. "Nanu?" Der Turianer schreckte auf. Wer kam denn gerade jetzt zu ihm? Er griff nach seiner Handfeuerwaffe, versteckte sie unter seiner Kleidung und öffnete dann die elektronische Tür.
    Forenperser ist offline Geändert von Forenperser (17.08.2017 um 16:31 Uhr)

  10. #150
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    Ethan Caine

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    Mit gespieltem Erstaunen hob Vincent die Brauen und tat so, als interessiere er sich für seinen neu gewonnenen Gesprächspartner. ,,Verhaftung? Haben sie diesen Nervtöter Zeus diesmal gleich eingelocht? Nichts woraus ihn sein Vater nicht freikaufen kann, aber immerhin." Er hätte das Gespräch vermutlich nicht fortgesetzt, hätte der Fremde nicht erwähnt, dass die Verhaftung Arbeit für ihn bedeutete. Jemand der mit offiziellen Ermittlungen betraut worden war, hätte dies gewiss nicht im zweiten Satz erwähnt, für derartige Ausrutscher war der Mann noch lange nicht betrunken genug. Vincent war sich sicher, dass das Interesse seines Gegenübers anderer Natur war und er war potentiellen Mitspielern gegenüber immer wachsam. Vielleicht wusste sein neuer Freund ja etwas, das sich zu erfahren lohnte. ,,Hat er sich widersetzt? Ein Schlagstock würde der Witzfigur gut tun."
    Noch bevor er ausgesprochen hatte, tauchte sein Wagen wie ein schwarzes Loch vor dunklem Himmel auf und blieb am Rande der Veranda in der Schwebe. Vincent folgte dem Geistesblitz, der ihm ins Hirn sprang, ohne zu zögern: ,,Kann ich Sie irgendwo mit hin nehmen? Sieht so aus als würden Taxen dieses Viertel heute meiden." Er hielt dem Fremden die Hand hin und gab sein hinreißendestens Lächeln zum Besten, bei dem mehr Zähne zu sehen sein schienen, als ein normaler Mensch haben sollte. ,, Felix Alexander Pennyworth." Es grenzte an ein Wunder, dass sich Vincent nach den Ereignissen der Nacht noch an seine Tarnidentität erinnern konnte, aber in Anbetracht möglicherweise lohnender Informationen war sein Verstand hellwach und aktiv. Wenn dieser Asari-Liebhaber etwas nützliches zu erzählen hatte, würde das den Umweg mehr als rechtfertigen.


    Schlagstock? Ethan schmunzelte und drückte sich kaum merklich gegen die noch immer etwas genervt wirkende Ribana. Er wollte gerade dazu ausholen, dem Fremden zu erzählen, wie sie Zeus eine Lektion erteilt hatte – eine schmerzhafte – als ein Wagen heranschwebte, der anscheinend dem Fremden gehörte. Ethan erklärte das Gespräch für beendet, wollte noch einen schönen Abend wünschen, als der Fremde, der sich nun als Felix Alexander Pennyworth vorstellte, anbot sie mitzunehmen. Ethan hing einen Moment seinen stark vernebelten Gedanken nach. Sie sortierten noch immer Fakten und versuchten dabei vergeblich, sich dem Einfluss des Alkohols zu entziehen. Irgendwo zwischen Einordnen, Bewerten und dem Drang Ribana irgendetwas Schmutziges zuzuflüstern stimulierte der Name Felix Alexander Pennyworth seine Erinnerungen. Er brauchte einige Zeit, nickte ablenkend und hörte sich selbst einen Dank aussprechen, dann fiel ihm ein, dass er den Namen Pennyworth während einiger Recherchen im Kriminalbereich mehrfach gelesen hatte. Die hellblauen Augen auf das charakteristisch geschnittene Gesicht des Mannes gerichtet, fragte er sich, ob es sich bei diesem Pennyworth – so es denn sein Name war – um den Pennyworth handeln mochte. Sollte dem so sein, wäre es klug Vorsicht walten zu lassen. Denn obwohl er Pennyworths genaue Funktion oder Stellung nicht kannte, wusste er, dass er das kriminelle Milieu zumindest peripher bediente. Gemeinsam stiegen sie in den Wagen ein und Ethan, der die Falschheit des Lächelns des anderen zu erkennen glaubte, lächelte ebenso steif. „Ist mir eine große Freude, Mister Pennyworth.“ Der Journalist versuchte den Akzent des anderen zu deuten. Englisch klang er nicht unbedingt. Ethan beobachtete, wie die Asari dem hageren Menschen die Hand reichte. „Ribana A’Saam, freut mich Ihre Bekanntschaft zu machen“, stellte sie sich vor und lächelte umwerfend. Die Türen des Wagens öffneten sich automatisch.

    Das Innere des Skycars roch wie ein Neuwagen. Die pedantische Sauberkeit deutete auf eine fast schon exzentrische Persönlichkeit hin, was Ethan zufolge auf Leute in den Führungsebenen krimineller wie auch nicht krimineller Organisationen zutraf. Ethan rückte dicht zu Ribana heran, Pennyworth stieg ebenfalls ein. „Ich wohne in den Siebenhunderter-Blocks.“ Ethan lehnte sich im Sitz vor, das Wageninnere ließ dies hinreichend zu. „Ich hatte vergessen mich vorzustellen. Ethan Caine.“ Er reichte dem Mann, der sich Pennyworth nannte die Hand.



    ***


    Charis Vale


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    Kathy trat in das Lager des Turianers ein, welches eine Mischung aus Barracke und Zelt war und sah sich um. Das Innere war rustikal eingerichtet, wie man es in einer improvisierten Behausung auf einem fremden Planeten erwarten durfte. Dennoch war sie ein wenig überrascht, anhand des Rest des Lagers hätte sie erwartet das sich Gator von seinen Leuten schon einen Thron oder Feldherrenstuhl hatte bauen lassen. Stattdessen blickte sie auf einen Tisch und drei Stühle die sie als Inventar aus dem Schiff wiedererkannte. In der Ecke leicht erhöht war die Schlafstatt des Turianers, bestehend aus einer weichen Unterlage und verschiedenen Decken. Neben der Lagerstatt lag ein gebrauchtes, aber noch sehr funktionsfähig aussehendes M-15 Vindicator- Sturmgewehr. Der Turianer der hinter ihr das Zelt betreten hatte ging um den Tisch herum und deutete auf einen Stuhl der vor der Schwarzhaarigen stand. Kathy leistete der Aufforderung Folge und setzte sich in einem gewissen Abstand vom Tisch auf den Stuhl, wobei sie locker das rechte Bein auf dem linken ablegte. Gator schenkte den beiden Wasser ein, dann setzte er sich ebenfalls an den Tisch, wobei er seine Ellbogen auf der Tischplatte platzierte und sein Kinn auf den verschränkten Händen ablegte. Seine Augen musterten erneut Kathy, wie sie es schon draußen getan hatte.

    "Nun da wären wir, wollen sie anfangen Orlowski?" "Sofort, deswegen bin ich doch hier. Ich hätte es ihnen auch schon draußen erzählt, aber sie bestanden ja auf eine, privatere Atmosphäre." "Wissen sie, große Ansammlungen sind häufig sehr unruhig, anfällig für Störungen. Man kann sich schlecht austauschen weil jeder seine Meinung dazugeben möchte und sei sie noch so klein und unbedeutend. Außerdem dachte ich das nimmt ein wenig den Druck von ihnen." "Wie aufmerksam, womit habe ich denn diese Freundlichkeit verdient?", scherzte Kathy und lächelte, woraufhin ihr Gegenüber sie nur stumm anstarrte. "Ihre Expedition, erzählen sie davon.", sprach Gator schließlich und brach das unbehagliche Schweigen. Die Schwarzhaarige nickte kurz und begann zu erzählen. "Also gut, ich denke kleine Einzelheiten interessieren sie nicht, ich werde deswegen an dem Punkt ansetzen an dem Two- Face die Wiese in Brand gesetzt hat und wir zu dritt weitergemacht haben."
    Und so erzählte Kathy es ihm, ließ die Flussüberquerung aus, ging auf das Signal ein und wie sie ihm durch den Dschungel gefolgt waren und die Antenne entdeckt hatten. Wie der Salarianer unvorsichtig dorthin stiefelte und von Geth niedergeschoßen wurde und diese auch auf sie das Feuer eröffnet hatten. Den Rückweg ließ sie ebenfalls weg, sie bezweifelte das es ihn interessierte wie sie zurückgekommen waren. Nachdem sie fertig war nahm sie einen Schluck Wasser und wartete darauf das Gator etwas sagte. Während des ganzen Berichts hatte er mit versteinerter Miene zugehört, jetzt jedoch sah er nachdenklich aus. "Eine Antenne also, welche transorbitale Signale versendet? Und von den Geth betrieben wird?" Kathy bejahte beide Fragen.
    "Das klingt mehr als unwahrscheinlich, allerdings wenn dem nicht so wäre, würden sie wohl kaum hierher gekommen sein. Sie denken also das wir mit diesem Sender ein SOS schicken können und von diesem Planeten runterkommen?", fragte er auch wenn es mehr nach einer Feststellung klang.
    "Richtig. Allerdings wird dieser Sender von einer unbekannten Anzahl Geth bewacht, welche ihn sicherlich nicht kampflos aufgeben werden.",ergänzte Kathy. "Und für diesen Kampf brauchen sie uns. Dafür sind wir gut genug." "Ich sehe es eher so das mehr Feuerkraft auf unserer Seite die Überlebenschancen für alle beträchtlich erhöht." "Natürlich denken sie das.", beschied Gator leicht verächtlich. "Warum denken sie hat ihnen beim Eintritt in dieses Lager niemand die Waffen abgenommen?", fragte Gator und redete weiter bevor die Schwarzhaarige antworten konnte: "Richtig, weil sie keine Bedrohung für uns sind. Selbst wenn sie ein paar töten würden, es gäbe keine Möglichkeit lebend hier rauszukommen. Ich will nicht sagen das sie feige sind, sonst wären sie nicht hier, aber ich glaube das der Großteil ihres Lagers es ist. Das oder zu schwach um zu kämpfen. Folglich wären meine Männer und ich in der Schusslinie und warum sollten wir für sie unser Leben riskieren? Ich verstehe ihren Plan, aber wie kommen sie darauf das wir sie brauchen?"

    Kathy sah ihn mit leichter Skepsis an, konnte er wirklich so dumm sein? "Wollen sie lieber hier bleiben, warten und hier mit ihren Männern herumstreifen, jagen und sich gelegentlich gegenseitig penetrieren? Oder vielleicht ihre falschen Ansichten über die Überlebenden korrigieren und mit uns dafür kämpfen diesen Planeten zu verlassen?", erwiderte Kathy provokativ, worauf der Turianer zu lächeln schien. "Ich denke sie verstehen mich falsch, ich und meine Männer wollen diesen Planeten verlassen, ich sehe nur keinen Grund zur Zusammenarbeit. Wir haben die Feuerkraft und sie wissen wo dieser Sender ist. Reicht doch." Kathy schüttelte verächtlich den Kopf. "Warum sollte ich es ihnen sagen, wenn sie nicht besonders kooperativ erscheinen?" "Selbsterhaltung. Ich denke das ihnen ihr Leben mehr Wert ist als das dieser Schwächlinge. Und wenn nicht, dann können wir das bei der Asari prüfen. Immerhin sind sie beide die einzigen welche wissen wo sich der Sender befindet und jetzt sind sie beide hier." Er schaute Kathy triumphierend an.
    "Wollen sie mich etwa töten wenn ich es nicht verrate?" "Das wäre garantiert eine Möglichkeit, aber eigentlich dumm immerhin will ich ja Informationen. Ich könnte sie natürlich auch einfach nackt an einen Pfahl binden lassen und jeden meiner Männer über sie drübersteigen lassen. Sicher spannend zu sehen was zuerst bricht, ihr Wille, oder ihre Hüfte wenn der erste Kroganer seinen Trieben freien Lauf lässt." Kathy kannte Machtspielchen solcher Art schon seit sie jung war, aber jetzt musste sie sich zusammenreißen keine Anzeichen von Furcht erkennen zu lassen. Die Miene des Turianers war wie eine Maske und ließ nicht erkennen ob er gerade nicht nur ein perfides Spiel trieb, oder es tatsächlich ernst meinte. Ihr Blick und ihre Miene verfinsterten sich, als sie beschloß die Drohung nicht im Raum stehen zu lassen.
    "Tja, sieht so aus als hätten sie alle Trümpfe in der Hand, allerdings weiß ich nicht ob es klug wäre sie so auszuspielen." "So, dann erklären sie mir es doch." "Nun zuerst würden sie dann eine Frau, welche immer noch bewaffnet ist, in die Enge treiben. Und Leute ohne Ausweg handeln manchmal unbesonnen.",erklärte sie kühl und nahm ihr rechtes Bein wieder von ihrem linken herunter.
    "Dann stelle ich mir die Frage, wie sie gedenken den Sender zu bedienen, wenn sie es überhaupt alleine schaffen ihn zu erobern. Aber falls ihnen das gelingt und ein Schiff kommt, kapern sie es dann? Andernfalls werden sie es nämlich kaum verhindern das die Mitglieder meines Lagers auch gerettet werden, womit sie letztendlich doch für all die Schwachen und Feigen gekämpft haben.", erklärte die Schwarzhaarige mit fester Stimme, erhob sich ging an den Tisch und stützte sich mit den Händen auf der Platte ab. Ihr Gesicht war jetzt direkt vor dem Gators, welcher keinen Zoll zurückwich.
    "Oder sie machen das Richtige, benutzen ihre Denkmurmel und arbeiten mit mir, mit uns zusammen. Nicht alle von uns sind schwach und zusammen haben wir vielleicht genügend Feuerkraft und Know-how um den Sender zu übernehmen und ein Signal abzuholen das uns von diesem Planeten holt. Es ist unsere einzige Möglichkeit hier runterzukommen und wir haben dafür nur die Personen die aus dem Wrack gekrochen sind, mehr werden wir nicht. Also überlegen sie lieber wieviel ihnen das Vergnügen Wert ist den starken Mann zu spielen, aber bedenken sie besser das es sie das Leben kosten kann.", sprach Kathy eindringlich ohne den Blick abzuwenden. Dann stieß sie sich von der Tischplatte ab und stellte sich abwartend vor ihren Stuhl. Der Turianer lehnte sich zurück und kratzte sich am Kinn, dann stand er ebenfalls auf.
    "Eines muss ich ihnen zu gestehen Orlowski sie haben Eier, auf jedenfall mehr als dieser Mensch aus ihrem Lager den wir aufgelesen haben." "Ja eines, einmal im Monat was vermutlich immer noch mehr ist als der besitzt." "Ich werde der Sache eine Chance geben, ihnen und dem Rest ihres Lagers. Ich bin mir nicht ganz sicher ob sie vielleicht verrückt sind, aber zumindestens sind sie entschloßen." Die Halbasiatin legte den Kopf leicht schief, antwortete aber nicht. "Wir werden es so machen. Sie dürfen mit ihren Leuten zurück in ihr Lager. Dort können sie schonmal anfangen einen Plan vorzubereiten, denn ich werde in vier Stunden mit ein paar Männern ihnen einen Gegenbesuch abstatten. Wenn mich der Plan überzeugt und der rest ihrer Leute auch zur Zusammenarbeit bereit erscheint, nun dann werden unsere beiden Lager vereint kämpfen." Zum ersten Mal in diesem Lager, umspielte ein ehrliches Lächeln Kathys Lippen. "Das freut mich zu hören, aber warum kommen sie nicht direkt mit und wir entwerfen auf der Basis all unserer Ressourcen einen Plan?" "Ich werde ein wenig Zeit zur Überzeugungsarbeit brauchen, es gibt immer jemanden der nicht einverstanden ist. Mit ein wenig Glück, versteht es jeder, wenn nicht, nun wir waren bei unserer ersten Diskussion mal mehr in diesem Lager." Er hielt der Menschenfrau seine Hand hin welche Kathy mit festen Griff packte und schüttelte.

    Als die beiden aus dem Zelt traten, wandten sich ihnen sofort zahlreiche Blicke zu und die meisten Anwesenden erhoben sich von ihren Plätzen und gingen auf sie zu. Auch Kathys kleine Gruppe fand sich schnell wieder zusammen, wobei Kathy ihnen einen positiv gestimmten Blick zuwarf.
    "Öffnet das Tor.", rief Gator einem der Umstehenden zu und während sich die beiden Torflügel erneut öffneten, sprache er erneut. "Unsere Gäste werden uns jetzt verlassen. Und sobald sich unsere Patrouillen eingefunden haben, werde ich sie und euch informieren. Es gibt Neuigkeiten und veränderte Umstände. Umstände die uns tatsächlich erlauben könnten den Planeten zu verlassen." Ein vielstimmiges Gemurmel erhob sich und Gator gab der Kathys Gruppe mit einer Geste zu verstehen, dass sie verschwinden sollten. Eine Aufforderung, der die sechs Folge leisteten und sich in Richtung Ausgang begaben, teilweise skeptisch beäugt, aber der Großteil schien seine Aufmerksamkeit jetzt Gator zuzuwenden. Als sie das Tor passierten, schloss es sich wieder und verschluckte das Stimmgewirr hinter ihnen. Zufrieden damit das Lager lebendig wieder verlassen zu haben, beschloss Kathy erstmal zügig wieder die Waldgrenze zu erreichen, bevor ihnen auf einmal noch einer in den Rücken schoß, immerhin gab es da den einen oder anderen Kandidaten.
    Unter dem Schutz der Bäume, machten sie halt und die Schwarzhaarige beschloß auf die "Was ist denn jetzt?"- Blicke ihrer Begleiter einzugehen.
    "Es lief ganz gut. Er hat sich auf eine Kooperation eingelassen. Allerdings wird er in vier Stunden unserem Lager einen Gegenbesuch abstatten um sich dann endgültig von unseren Plänen und Willen zur Zusammenarbeit überzeugen zu lassen.", verkündete Kathy optimistisch und lächelte leicht.
    "Ich denke wir sollten uns deswegen beeilen wieder zurückzukehren und uns darauf vorzubereiten. Falls noch Fragen sind, beantworte ich die unterwegs."


    Nachdem sich die kleine Gruppe wieder im Lager eingefunden hatte, verbreitete sich die Nachricht von der Unterhaltung Orlowskis rasch. Viele hatten nicht einmal mehr damit gerechnet, dass sie zurückkommen würden. Noch weniger Erwartungen wurden in das Aushandeln eines Deals gesetzt und so versetzte Kathy alle in Staunen, als sie die Neuigkeit mitteilte. Allerdings fand sich auch Argwohn in so manchem Auge wider. Wieso auch nicht, immerhin lud Kathy einen Haufen waffentragender Gauner in ihr Lager ein. Andererseits, und das war den Kritikern ebenfalls bewusst, könnten eben jene Verrückte auch ohne Einladung einfach kommen und Chaos säen. Charis, die aus irgendeinem Grund als Kathys Partner in der Sache gesehen wurde, hielt sich dezent zurück. Sie hatte nichts mit dem Deal zu tun, kannte ihn ja nicht einmal. Vorerst war sie froh, dass sie lebend zurückgekehrt war, auch wenn sie nicht sagen konnte, wie lange dieser Zustand – sowohl froh als auch lebend – anhalten mochte.

    Die Asari hatte keine Lust gehabt, Kathy auf dem Weg auszufragen. Die Schwarzhaarige erklärte der wartenden Masse kurz die Lage, dann ließ sie es dabei bewenden. Charis hoffte, dass die Halbasiatin da auch wusste, was sie tat. Und sie hoffte, dass der geplante Angriff auch den erhofften Erfolg nach sich zog. Andernfalls würde es ihnen sicherlich schlecht ergehen – auf die eine oder andere Weise.

    Charis zog sich zurück. Sie war keine große Taktikerin und würde bei der Planung keine Hilfe sein. Der Einsatzbesprechung würde sie aber, wie alle anderen auch, beiwohnen. Bis dahin galt es aber, ihren Körper auf etwaige Verletzungen abzusuchen und die persönlichen Vorräte zu prüfen. Sicherlich würde der Angriff auf den Sender nicht ewig auf sich warten lassen. Waren sie klug, dann würden sie noch an diesem langen Tag angreifen. Mit jeder Stunde und vor allem jeder Nacht schwanden ihre Kräfte und mit jedem Angriff der Bestien würde Munition verschwendet werden. Charis hatte noch nie gegen die Geth gekämpft, doch soweit sie wusste, hatten die vereinten Streitmächte des Ratssektors einen Geth-Angriff nur knapp überstanden. Einen Angriff auf die Citadel! Wer genug Macht besaß um eine so anmaßende Attacke zu beginnen, war sicherlich kein Pappenstiel. Fraglich war auch, ob sich die kleine Gruppe auf den Überraschungseffekt stützen konnte. Charis schätze, dass dem eher nicht so war. Die Geth waren Roboter. Zweifellos würden ihre Sensoren keinen Unterschied zwischen Tag und Nacht machen. Zweifellos hatten sie sich die Individuen, die sie angegriffen hatten eingeprägt und erkannt. Mit Chance bereiteten sie in genau diesem Moment einen Präventivschlag vor. Charis zählte drei Thermomagazine plus das in ihrer Waffe. Sie spekulierte auf Munition von den Kämpfern aus dem anderen Lager und darauf, dass sie nicht zu den Frontsoldaten gehören würde. Wenigstens verfügte sie über natürliche biotische Barrieren. Viele der Menschen, Batarianer und Turianer – die hingegen recht robust waren – besaßen keine Schilde oder Panzerungen.

    Die Asari sah Kathy durch das Lager stolzieren. Sie schnaubte verächtlich. Die Menschenfrau war anscheinend wieder voll in ihrem Element – wichtig, gefragt, befehlend. „Was gäbe ich nur für eine schöne Schiffskabine, das Brummen der Maschine, ein paar Hellax und etwas Metal“, dachte sie und seufzte leise. Vor ihrem geistigen Auge tauchte die Renacimiento auf. Sie fragte sich, wo das Schiff wohl war und ob sie es je wiedersehen würde. Dann dachte sie an Illium und ihren Traum von einer Wohnung dort. „Was wäre das für eine Scheiße, wenn ich auf diesem scheiß Planeten irgendwo im Nirgendwo abkratzen würde.“ Um diesem Schicksal zu entgehen stand sie auf und beschloss, ihren Beitrag zu leisen. Rasch holte sie zu Kathy auf, stand neben ihr und schaute ihr in die schmalen Augen. „Ich bin zwar kein ausgebildeter Techniker“, leitete sie ein. „Aber ich hab einige Ahnung von dem Kram, auch ohne Abschluss oder salarianische Genialität. Ich bezweifle, dass die Geth ein Schiff haben, mit dem wir abhauen können aber vielleicht kann ich den Klugschwätzer am Mast unterstützen.“ Kathy reagierte nicht sofort, da trat Charis noch einen Schritt auf sie zu. „Ich will mithelfen. Ich will, dass wir hier runterkommen. Ungeachtet unserer Differenzen. Darum brauche ich auch Ihre Hilfe.“ Sie legte eine Kunstpause ein. „Und Sie brauchen meine.“ Genaugenommen brauchte Kathy jeden einzelnen Mann und jede einzelne Frau, die auch nur etwas an Fähigkeit mit sich brachten.
    Shepard Commander ist offline Geändert von Shepard Commander (20.08.2017 um 07:52 Uhr)

  11. #151
    Auserwählter Avatar von Rabenkopf
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    Zitat Zitat von Rabenkopf Beitrag anzeigen
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    Chora’s Nest hatte einen simplen Aufbau: ein Kreis. Ein so großer Kreis, dass Dutzende von Gästen Platz darin fanden. In der Mitte befand sich eine kreisrunde Bühne, wo allerlei Tänzer – männlich wie weiblich – ihre Fertigkeiten und ihre Körper zur Schau stellen, da sie meist so gekleidet waren, dass nichts, und zwar wirklich gar nichts, der Fantasie überlassen werden musste.
    Unter dem Kreis war wiederum die Bar, wo Barkeeper den Kunden allerlei Getränke – zumeist alkoholisch – anboten, während die Gäste an ihren Theken saßen um die Tänzer zu beobachten – auf diese Weise fand ein Gast manchmal ein Getränk vor seiner Nase, dass er nicht bestellt hatte, aber wofür er zahlen musste – dafür sorgte schon die Security des Clubs die überall präsent war.
    An den Rändern des Clubs gab es viele Nischen, wo Tische und Sitze zu finden waren – genauso wie private Tanzflächen für die besonders großzügigen Kunden. Diese waren auch dieses Mal gut gefüllt, während im Hintergrund blau-rote Beleuchtung zu sehen und Beat-Musik zu hören war.
    Dras saß an der Bar und blickte rauf zur Tanzfläche, wo er einer Asari dabei zusah, wie sie ihren Körper schwang. Dem Batarianer gefiel ihre blaue Hautfarbe, da es ihn an das Meer erinnerte, und der Umstand, dass ihr Tanzdress gerade mal Brust- und Intimbereich bedeckte, während alles andere offen zu sehen war. Ebenso schienen die Blicke der Gäste der Asari zu gefallen, da sie sich ordentlich ins Zeug legte um möglichst erotische Posen zu zeigen.
    Seit er vor Wochen die erste Lieferung zu Hood erfolgreich abgeschlossen hatte, war die finanzielle Lage des Batarianers deutlich besser geworden und er konnte sich den Gang in solch einen Club leisten. Er hatte auch andere besucht – sogar das Tootsies wo er Hood gesehen hatte, der so tat als kenne er ihn nicht – aber Dras versuchte immer noch nicht wirklich aufzufallen. Diese Besuche waren vor allem Aufklärung und Erkundung, so dass er seine Kundschaft und die Citadel besser kennenlernte. Dras gefielen vor allem die Blicke von denen nicht, die noch nie einen Batarianer gesehen haben – das ist ziemlich ärgerlich…dachte er sich, bevor er an seinem batarianischen Bier nippte.
    Dras warf einen Blick auf einen der Barkeeper in der Nähe – einen Mensch. „Hey…!“, erregte der Batarianer dessen Aufmerksamkeit, „Wie heißt die Kleine?“, und er zeigte auf die tanzende Asari von vorhin.
    Der Mensch warf einen Blick zu ihr rüber und antwortete ohne lange zu überlegen: „Keine Ahnung wie sie richtig heißt, aber sie nennt sich Sherry.“
    „Ist sie für die ganz privaten Stunden zu haben?“, fragte Dras und meinte damit die Besonderheit dieses Clubs: private Stunden um etwas anderes zu machen als zu tanzen. Eine Neuerung die der neue Besitzer des Clubs eingeführt hatte, als sich die Räumlichkeiten von der Zerstörung durch Commander Shepard erholen mussten – eine sehr erfolgreiche Neuerung, die durch geschickte Planung vor C-Sec verborgen blieb.
    Der Barkeeper schüttelte den Kopf und enttäuschte den Batarianer damit. „Falls sie ihre Meinung ändert…“, erklärte Dras und transferierte dem Menschen die Kontaktdaten eines lokalen Terminals, dass er ebenfalls von Zeit zu Zeit nutzte, „…soll sie mich anrufen.“, er blickte von seinem Tool auf, „Aber gegen Privattänze hat sie nichts oder?“
    „Darf sie nicht.“, erklärte der Mensch grinsend, „Mit der Unterzeichnung ihres Vertrages, verpflichtet sie sich auch privat zu tanzen.“
    „Gut zu wissen…“, antwortete Dras zufrieden, „Dann soll sie sich bereit machen.“
    „Welcher Tisch?“, fragte der Barkeeper.
    Der Batarianer drehte sich um und sah direkt auf den Tisch, den er wollte. „Den da…“, und zeigte darauf, „Das sind alte Freunde von mir.“, fügte er übertreibend hinzu.
    Der Tisch war besetzt durch ein seltsames Pärchen: ein Turianer und ein Kroganer. Der Turianer saß näher am Rand der Nische und somit näher an den Tanzbühnen – er starrte die Tanzenden ohne sich einmal umzudrehen an. Seine Hautplatten waren gräulich und hell, während seine Gesichtsmarkierungen golden waren, mit einem leichten Hauch orange. Er hatte hier und da ein paar Narben, nichts großes, aber vermutlich ausreichend um ein paar junge Dinger davon zu überzeugen, dass er ein Bad Boy war – was er, wie Dras wusste, sehr gut funktionierte, so viele Frauen wie er schon von der Bettkante geworfen hatte. Der Turianer trug normale Kleidung, Hemd und Hosen, in schwarz und Silber, die alles andere als billig aussahen – so erkannte jeder Angestellte, dass hier Geld zu holen war.
    Der Kroganer neben ihm, den Rücken zur Wand und vor sich einen Teller voller, roher Fische – Woher haben die hier Fische herbekommen? – war eher schlichter gekleidet: ein schwarz-silberner Overall, der so gar nicht zu Kroganern passte – aber die Richtlinien der Citadel verboten Rüstungen. Das alle Gäste im Nest trotzdem bewaffnet waren, war ein offenes Geheimnis – immerhin wollte niemand so enden wie der letzte Besitzer des Nests. Die Hautfarbe des Kroganers war dunkelgelb, seine Schädeldecke wiederum knallrot, obwohl man das auch nicht mehr so gut erkennen konnte, da sie vor lauter Narben nur so wimmelte. Die Augen waren orange und sie waren ganz und gar auf die Speise vor seiner Nase gerichtet – er versuchte nicht einmal Interesse an den Tänzern des Clubs vorzutäuschen.
    Archy und Thorne…dachte der Batarianer, als er auf die beiden zutrat. Der Turianer bemerkte ihn zunächst nicht, so fokussiert war er auf eine quarianische Tänzerin auf der Bühne, während der Kroganer nur einen bohrenden Blick auf den Neuankömmling warf, der so viel ausdrückte wie: Warum störst du mich beim Essen?
    „Archy...Thorne.“, nannte er ihre Namen laut genug um auch die Aufmerksamkeit des Turianers auf sich zu lenken, „Man ist das lange her, dass wir uns gesehen haben.“, und schon setzte er sich auf den einzigen freien Stuhl des Tisches, gleich gegenüber dem Turianer.
    „Ja lange nicht gesehen.“, entgegnete der Turianer und versuchte ein Lächeln aufzusetzen, während seine hellblauen Augen den Batarianer musterten, „Du siehst keinen Tag älter aus – wie machst du das nur?“
    „Hör auf damit.“, brummte der Kroganer dazwischen, „Du weißt nicht wer er ist, also frag gefälligst.“
    „Wie immer der Höfliche, Dicker.“, antwortete Archy grinsend und warf dann Dras einen Blick zu, womit er die Worte des Kroganers als Wahrheit entlarvte.
    „Dras Erash.“, stellte sich der Batarianer vor, „Erster Maat von Captain Rhogar.“
    „Ahh…“, entwich es dem Turianer und seine Kiefermandibel bewegten sich, „Der Piratenkäpt’n, ich erinnere mich. Wie geht es ihm denn?“
    „Keine Ahnung.“, entgegnete Dras Achselzuckend, „War noch nie tot, weiß also nicht wie man sich da fühlt.“
    Der Kroganer warf Dras einen Blick zu, während eine Fischflosse noch aus seinem Mund ragte. „Wie schade das zu hören.“, erklärte Archy wieder, eindeutig der redseligere der beiden, „Er hat immer gut gezahlt, wenn wir für ihn gearbeitet haben. Und was machst du jetzt? Immer noch Pirat?“
    „Mehr als das.“, erklärte Dras zufrieden grinsend, „Ich bin gerade dabei mir mein eigenes Imperium aufzubauen und bislang verläuft das ziemlich gut.“, er lehnte sich zurück, „Ich hab auch einiges an Geld anhäufen kön-“
    „Wie ist Rhogar gestorben?“, unterbrach ihn Thorne abrupt und er blickte den Batarianer das erste Mal richtig an, seit dieser sich gesetzt hatte, „Hast du ihn getötet?“ Sein Blick war bohrend und Dras war klar, dass er nur die Wahrheit hören wollte.
    „Nein.“, entgegnete Dras und blickte den Kroganer interessiert an, „Ich war aber dabei: ein Überfall war gescheitert und die Crew gab Rhogar die Schuld – sie hielten mich unten, als sie ihm die Messer in den Körper rammten. Danach nahmen sie alles wertvolle was er besaß und gingen weg.“
    „Und du hast überlebt?“, hakte der Kroganer misstrauisch nach, „Wie?“
    Dras beugte sich zu ihm vor und sein Blick sah irre aus. „Ich hab dem, der mich festgehalten hat die Eier abgeschnitten, als die anderen sich betrinken gegangen waren – und sein Ende war keineswegs schnell.“, er hielt dem Blick des Kroganers stand, „Noch mehr Fragen, Mr. Inspektor?“
    Thorne blickte den Batarianer zunächst weiterhin an, dann aber grinste er zufrieden. „Du hast Eier, Kleiner.“, erklärte er und widmete sich wieder seinen Fischen.
    „Also da das endlich aus der Welt ist…“, begann Archy wieder zu reden, nachdem er aufmerksam zugehört hatte, „…was können wir für dich tun?“
    Dras lehnte sich zurück. „Ich hab ein Raub vor und brauche Leute dafür.“, erklärte er frei heraus.
    „Wie viel kriegen wir?“, fragte der Kroganer wieder, während er einen der rohen Fische zerbiss.
    „20.000 für jeden von euch, jetzt als Vorauszahlung.“, erklärte der Batarianer, „Damit ihr keinen anderen Job annimmt bis dahin. Weitere 50.000 für jeden von euch, wenn der Auftrag erfolgreich ist.“
    „Das klingt doch gut.“, erwiderte der Turianer grinsend und auch der Kroganer gab seine Zustimmung durch ein Nicken, „Also worum geht es genau?“
    „Nicht hier und nicht jetzt.“, entgegnete Dras stattdessen, „Erst wenn das Team vollzählig ist.“
    „Wer soll noch an Bord?“, fragte Archy neugierig.
    „Keine Ahnung.“, erklärte Dras und musste darüber breit grinsen, „Ich weiß nur, dass es ein Fünf-Mann-Job sein wird – wir drei reichen nicht.“
    „Wir können dir ein paar unserer Kontakte geben…“, schlug der Turianer sich zurücklehnend vor, „Aber das kostet extra.“
    „Das habe ich mir schon gedacht.“, er warf dem Barkeeper einen Blick zu und dieser nickte verstehend, „Daher habe ich mir eine besondere Form der Bezahlung überlegt.“
    Die Asari-Tänzerin von vorhin kam auf die drei Männer zu und der Turianer konnte seine Augen nicht von ihr nehmen, während sie Hüfte schwingend auf die private Bühne stieg. „Sind die Extra-Kosten beglichen?“, fragte Dras noch nach, aber der Turianer antwortete nicht mehr, sondern konnte nur noch starren, als die Asari anfing vor ihm zu tanzen.
    Thorne schüttelte nur seinen Kopf. „Anscheinend hast du sie bezahlt.“, erklärte er statt seines Partners und nahm einen weiteren Fisch, „Such dir aber welche aus, die ihren Job verstehen – hab kein Bock mit Anfängern zu arbeiten.“
    Dras öffnete als erster seine Augen. Sein Schädel brummte nach einer durchzechten Nacht und sein oberes Augenpaar leuchtete greller als sonst. Als er sich langsam in eine sitzende Position erhob, kam ihm die Übelkeit hoch. Er versuchte das Erbrochene im Körper zu behalten, indem er sich konzentrierte und auf die Unterlippe biss, bis der Schmerz größer war, als der Brechreiz. Es funktionierte und er fühlte sich besser – auch wenn vermutlich nicht für lange.
    Er erhob sich vom Bett, ganz langsam, wobei er dabei dieselbe Technik noch einmal anwenden musste um sich nicht doch noch zu übergeben. Es hätte ihm nichts ausgemacht auf dem Boden des Motelzimmers zu kotzen, denn es war eh nicht das sauberste. Das Zimmer bestand aus einem großem, rechteckigen Schlafzimmer, einer Tür zum Klo an einer Wand, ein Fenster von Boden bis zur Decke auf der gegenüberliegenden Wand und einer Küche in Richtung der Eingangstür – eine Theke lag zwischen Küche und Schlafzimmer und trennte beide Räumlichkeiten auf diese Weise auf. Auf der Wand neben der Klotür war ein Holo-Bildschirm und ihm gegenüber ein kleiner, runder Tisch mit drei Stühlen, auf denen auch ein Terminal zu finden war.
    Dras ging nicht zum Klo, sondern bewegte sich langsam Richtung Küche. Dabei warf er nur einen kurzen Blick aufs Bett, wo auf der anderen Seite eine Asari lag, ganz eingerollt in die Decke. Nur beim genaueren Hinsehen erkannte man, dass sie nackt war und dass es die Asari von Chora’s Nest war. Der Batarianer versuchte sich auf seinen Weg zur Küche an ihren Namen zu erinnern. „Sherry…“, murmelte er, als er ein Glas nahm und darin Leitungswasser goss. Er nahm einen großen, aber langsamen Schluck und spürte, dass es half – auch wenn der Brechreiz einen Moment später wiederkehrte und er seinen Darminhalt in die metallene Spüle ergoss.
    „Verflucht…“, fing er an murmelnd zu fluchen und atmete zunächst laut ein und aus, bevor er sich umdrehte und das Glas auf der Theke abstellte. Er warf der immer noch schlafenden Asari einen Blick zu und erkannte, dass er selbst noch nackt war. „Verdammt…“, seufzte er und suchte seine Kleidung unter der Kleidern auf dem Boden heraus und fand nur mit Müh und Not seine Unterhosen, Hosen, Socken und Stiefel.
    Halb angezogen war er zufrieden, auch weil die Übelkeit nach dem Übergeben schwächer geworden war, und er aktivierte sein Omni-Tool, während er einen weiteren Schluck Wasser nahm. Zunächst öffneten sich dabei seine Suchmaschinen, an denen er zuletzt dran gewesen war und die allerlei Links, Bilder und Extranetseiten von Museen und ähnlichem zeigten. Er klickte ein Fenster nach dem anderen weg, bevor er bei einem der Museen stehenblieb und es sich nochmal anschaute – dieses hatte er nicht beenden können. Er ging die Liste der Exponate, die offiziell bekannt waren, durch und sein Blick verriet, dass er unzufrieden war. „Wieder keine schwarzen Kristalle…“, murmelte er verärgert und wischte auch dieses Fenster weg.
    Er überprüfte seine Nachrichten und neben ein paar von Aitne Nar, fand er auch eine, auf die er gewartet hatte: der Absender war unbekannt, aber der Betreff-Titel war ‚Unterwegs‘. Er öffnete die Nachricht und erkannte, dass sein Besucher in der nächsten Stunde hier in dem Motelzimmer auftauchen würde.
    „Endlich…“, murmelte der Batarianer zufrieden und nahm einen weiteren Schluck des Wassers, bevor er einen Blick auf die Asari warf – sie räkelte sich, schien aber noch nicht aufzuwachen. Bist wohl bisschen Meta im Drink nicht gewöhnt, was Kleine? dachte der Batarianer amüsiert über die letzte Nacht nach und wie er die Asari doch noch rumbekommen hatte mit ihm zu schlafen – unter Drogeneinfluss machten die wenigsten kluge Entscheidungen.
    Dras gehörte zur den wenigsten. Er holte seine Lederjacke vom Boden und zog sein Injektionsgerät und sein Beutel mit dem Meta aus einer der Taschen. Es brauchte nur ein paar Handgriffe und ein paar Metamurmeln in flüssiger Form waren in seine Adern gespritzt und Dras stöhnte erleichtert auf. „Nichts geht gegen den Morgenschuss…“, murmelte er zufrieden, weil die Übelkeit und auch die Kopfschmerzen seinen Körper verlassen hatten – der Kater war wie ausgelöscht.
    Er aktivierte wieder sein Omni-Tool und schaute sich dort die Liste von Kontakten an die Archy und Thorne ihm am gestrigen Abend gegeben haben. Sie war lang und zeugte von der langen Erfahrung der beiden Söldner. Die Kontakte reichten von der Citadel über Illium bis hin nach Omega – jedes große Zentrum, wo Leute für Geld töteten, war aufgelistet. „Werde später ein paar Anrufe tätigen müssen, wie es scheint…“, murmelte der Batarianer zufrieden, darauf hoffend, dass einer der Kontakte ihm die richtigen Leute empfehlen würde. Dras wusste, dass er vor allem bei Omega vorsichtig sein musste – nicht das Besh von der ganzen Sache Wind bekam.
    Das Stöhnen der Asari unterbrach seine Gedankengänge. Sie bewegte sich eindeutig mehr als zuvor und es war klar, dass auch sie einen dicken Kater hatte. „Was…?“, murmelte sie hervor, als sie sich langsam aufsetzte und dabei den Brechreiz verspürte. Noch bevor sie überhaupt gesehen hatte wo sie war, hob sie eine Hand vors Gesicht und sprang vom Bett. Fieberhaft blickte sie sich um und entdeckte die Klotür schnell, die auf ihrer Seite des Bettes lag und stürmte hinein. Dras hörte nur noch wie sie sich übergab. „Eine Jungfrau in mehrfacher Hinsicht…ke, ke, ke, he, he, he…“, murmelte Dras amüsiert und kicherte hinterher, „Zumindest bis gestern Abend.“
    Es dauerte Minuten bis die Asari torkelnd und eine Hand vors Gesicht haltend – offenkundig war ihr das künstliche Licht der Lampen hier zu hell – aus dem Klo kam und sich langsam umschaute. In der Zwischenzeit hatte Dras sich die Liste weiter angeschaut und ein paar Namen herausgepickt, die er später anrufen würde. „Wo…?“, fing die Asari an zu murmeln, als ihr klar wurde, dass sie nicht bei sich war, „Wo…bin ich?“
    „Irgendein Motel.“, entgegnete Dras und lehnte sich auf der Theke vor, „Wir sind gestern hierher gefahren, als die Party vorüber war.“
    Die Asari blickte ihn mit erschreckten Gesicht an und er bemerkte dabei ihre dunkelroten Gesichtsmarkierungen, die offenkundig ihren ganzen Körper bedeckten – als ihr bewusst wurde, dass sie nackt vor ihm stand, grapschte sie sich die Bettdecke und hielt sie vor sich. Dann wurde ihr Blick noch verstörter und sie blickte mehrmals zwischen Dras und dem Bett hin und her. „Haben wir…?“, fing sie panisch an zu sprechen, „Haben wir…?“, und konnte es nicht zu Ende bringen.
    „Wir haben, mehrmals.“, antwortete Dras mit einem Grinsen und einem gewissen Stolz in der Stimme, „Du bist richtig abenteuerfreudig, wenn du in Stimmung bist.“, und sein Grinsen wurde noch breiter.
    Die Asari sah aus, als wäre sie kurz davor loszuheulen. „Nein…nein…“, fing sie an und legte ihre freie Hand auf ihr Gesicht, „Nein, nein, nein, nein!! Das kann nicht sein! Bei der Göttin was hab ich getan?!“
    Dras hatte keine Probleme ihr das Meta zu verschweigen, was sie erst über den Berg geführt hatte – sollte sie doch glauben, dass es der Alkohol war. „Du hattest Spaß, Kleine.“, antwortete er stattdessen und ging zu ihr runter, „Und wenn ich mir die Bemerkung erlauben dürfte – den größten, den du jemals hattest – hast du zumindest letzte Nacht behauptet.“, wobei der letzte Satz eine Lüge war, da die Asari nur den Namen der Göttin hatte rufen können.
    „Nein, nein!“, wiederholte die Asari und suchte nun ihre Kleidung vom Boden heraus und stürzte an dem Batarianer vorbei, Richtung Ausgangstür. Da ihre Kleidung aus kaum mehr als einem BH und einem Höschen bestand – ihr Tanzdress – zog sie sich auf der Stelle an, behielt aber die Decke, während sie aus dem Zimmer rannte – wäre die Tür nicht automatisiert, hätte sie sie wohl auch zugeknallt.
    Dras kicherte zufrieden. „Die Jugend von heute – mit nichts zufrieden.“, murmelte er den Witz zu sich selbst und kicherte darüber, bevor er einen Blick auf das Zimmer warf, „Werd wohl alleine aufräumen müssen.“
    Als der Gast kam, sah das Zimmer halbwegs ordentlich aus – unter den Umständen der Qualität des Raumes natürlich – und Dras saß auf dem Bett, schwarzes Hemd angezogen und schaute irgendeine Serie auf dem Holo-Bildschirm. Die Handlung der Sendung schien simpel und teilweise ideenlos, aber scheinbar half sie Dras dabei abzuschalten.
    Die Tür verkündete die Ankunft des Gastes und Dras ließ ihn mittels seines Omni-Tools hinein. Es handelte sich hierbei um einen Menschen, mit Vollbart und langen, braunen Haaren. Sein Blick war prüfend, wobei er die ganz normalen Kleider eines Postboten trug und vor ihm fuhr ein Repulsor Lift auf dem eine Kiste abgelegt war. „Schönen Treffpunkt haben sie hier, Mr. Erash.“, erklärte der Mensch mit rauer Stimme, ließ den Lift stehen und ging auf den Batarianer zu, der sich erhob.
    Die beiden schüttelten sich die Hand, während Dras erklärte: „Dras reicht vollkommen.“, er warf einen Blick auf die Kiste, „Ist das meine Bestellung?“
    „Ja wie sie geordert hatten.“, antworte der Mensch und blieb mit verschränkten Armen stehen, während der Batarianer auf die Kiste zuging und sie öffnete. Der Inhalt war eine Rüstung und ein paar weitere Spielzeuge.
    „Darf ich es anprobieren?“, fragte der Batarianer zunächst höflich nach.
    „Wie sonst können sie es überprüfen.“, antwortete der Mensch lächelnd, „Nur zu.“
    Dras ließ sich das Ganze nicht zweimal sagen. Er holte die Rüstung heraus, die ähnlich wie seine Alte pechschwarz war – nur fehlte der durchgestrichene Totenschädel auf der Brust. Ebenso schien sie dünner zu sein als gewöhnliche Rüstungen und passte deutlich besser zu Dras‘ Körperbau – fast wie ein quarianischer Anzug. Der Batarianer entledigte sich seiner Kleider außer der Unterhose um in sie zu schlüpfen, aber als er fertig war, fühlte sie sich wie eine zweite Haut an.
    Dras streckte seine Arme aus, bewegte jeden Finger und drehte auch die Hüfte, bevor er ein paar Schritte ging, ohne den Helm aufgesetzt zu haben. „Zufrieden?“, fragte der Mensch eine Augenbraue hebend nach.
    „Mehr als zufrieden.“, berichtete der Batarianer grinsend, als er vor dem Menschen stehenblieb, „Und die kann ich selbst unter der Kleidung tragen?“
    „Dazu ist sie ausgelegt.“, erklärte der Mensch sachlich, „Dafür ist schützende Wirkung des Materials deutlich reduziert, auch wenn es immer noch besser ist als die blanke Haut. Ebenso gibt es mehr Fächer für Matrizen, sodass die kinetischen Barrieren deutlich stärker sind als unter Normalumständen – diese Rüstung zu unterschätzen, nur weil sie dünn ist, wäre eine dummer Fehler.“
    „Ein tödlicher Fehler.“, pflichtete Dras zufrieden bei, während er einen Blick in die Kiste warf, „Und das ist wohl…“, und er holte die M-11 Wraith heraus, „…mein neues Lieblingsspielzeug.“
    „Solange sie damit nicht auf die Falschen zielen.“, erklärte der Mensch, „Die Munition liegt ebenfalls drinnen – wollen sie damit üben?“
    „Nein…“, erklärte Dras den Kopf schüttelnd, während er die Waffe wieder reinlegte, „…hatte so ein Ding schon mal, bevor es ins All hinausgepustet worden ist.“, er warf einen Blick auf den Menschen, „Ich vertraue mal darauf, dass sie ihren Ruf nicht für umsonst bekommen haben.“
    „Da können sie sich sicher sein.“, erwiderte der Mensch, während Dras eine kleine, metallene Kiste hervorholte, „Das sind die Granaten, die sie bestellt haben.“
    Dras öffnete die obere Kappe und blickte in die Kiste hinein – dutzende von flachen Granaten waren dort zu sehen. „Oh ich kann’s kaum erwarten die einzusetzen.“, erklärte er grinsend und schloss die Kappe wieder, bevor er die Kiste zurücklegte, „Sie sind so gut wie ihr Ruf – alles ist da.“
    „Dann können wir jetzt zur Bezahlung kommen.“, erklärte der Mensch und verschränkte seine Hände nun vor seinem Bauch, „Das Ganze wird dann…“
    „Ich kenne ihren Preis.“, erklärte Dras, bevor der Mensch zu reden aufhörte, während er sein Omni-Tool aktivierte, „Und ich glaub damit werden sie zufrieden sein.“
    Der Mensch aktivierte sein Omni-Tool und überprüfte die Summe. Seine Augenbrauen gingen hoch, als er die Summe sah. „Das ist…zu viel.“, erklärte er schlussendlich und blickte Dras an, „Das kann ich nicht annehmen.“
    „Können sie nicht oder wollen sie nicht?“, fragte Dras neugierig nach, ein Grinsen aufgesetzt.
    „Beides.“, erklärte der Waffenhändler, „Für so eine Summe werden Leute normalerweise erschossen – ich hänge aber an meinem Leben.“
    Dras kicherte. „Machen sie sich keine Sorgen – die Summe ist auch für was anderes.“, erklärte er offen und lehnte sich gegen die Küchentheke, „Können sie erraten worum es geht?“
    Der Mensch blickte Dras misstrauisch an. „Es geht um Groto, nicht wahr?“, fragte er nach einem Moment des Zögerns.
    Dras nickte. „Sie verkaufen auch an ihn und seine Leute oder nicht?“, fragte der Batarianer, obwohl er die Antwort schon kannte.
    „Das tue ich und werde es auch weiterhin.“, erklärte der Mensch entschieden, „Ich halte mich aus Revierkämpfen heraus – Neutral zu sein und alle gleichermaßen zu beliefern, sichert mir nicht nur ein überaus großzügiges Einkommen, wenn sie verstehen.“
    „Ich will ihr Geschäftsmodell nicht in Gefahr bringen, keine Sorge.“, winkte Dras ab, „Es geht mir eher um Informationen – es ist ziemlich schwierig Fragen über ihn zu stellen ohne aufzufallen, wenn die Tips sein Revier sind.“
    Der Mensch blickte ihn skeptisch dreinblickend an. „Informationen sind nicht mein Metier.“, erklärte er schlussendlich.
    „Aber sie werden doch sicherlich etwas wissen…“, wollte Dras auf ihn einreden, als der Mensch sich bereits an seinem Omni-Tool zu schaffen machte. Ein paar Momente später bekam Dras die Nachricht von seinem Tool, das Geld überwiesen wurde.
    „Ich nehm das was sie mir schulden.“, erklärte der Mensch schlussendlich, „Den Rest können sie behalten.“, und als Dras wieder anfangen wollte zu reden, hob er eine Hand, „Wenn sie Informationen über Groto wollen, gehen sie zum Mann in Schwarz.“
    „Wem?“, fragte Dras neugierig.
    „Einem Informationsbroker.“, erklärte der Waffenhändler, „Zumindest ist er das auch – er mag zwar keine Aliens, aber Credits stinken nicht. Wenn sie ihn entsprechend bezahlen, wird er ihnen die Informationen liefern, die sie wollen.“, er ging zum Lift und legte die große Kiste nun auf dem Boden ab, so dass er seinen Repulsor Lift freibekam, „Und wenn sie mich jetzt entschuldigen – sie sind nicht mein einziger Kunde.“

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    Einige Zeit noch hatte er auf seinem Bett gelegen. Er hatte versucht noch etwas zu schlafen, doch das war ein sinnloses Unterfangen. Dann versuchte er an alles mögliche zu denken, außer dieser Sache. Schließlich gab er es auf. Beyo stand auf, ging etwas umher um wieder Leben in seinen Körper zu bringen und beschloss dann einfach etwas zu essen. "Es hilft nichts." Während er so saß und etwas zu sich nahm ohne überhaupt richtig zu merken was es war das er da aß, fasste er einen schweren Entschluss. "Ich kann nicht anders. Ich muss der Sache auf den Grund gehen....." Da war noch dieser alte Ermittler-Instinkt in ihm. Zudem betraf ihn diese Sache persönlich. Irgendjemand hatte es auf ihn persönlich abgesehen, dessen war er sich sicher. Sein Vater konnte ihn danach gerne in Stücke reißen, das würde es schon wert sein. Wieder griff er nach seinem Kommunikator und wählte. Nach 4 Rufsignalen ging am anderen Ende der Leitung endlich jemand ran. Die Stimme die er hatte hören wollen. "C-Sicherheit Hauptquartier Tayseri, Captain Karvas Rarkin." "Hallo Karvas, hier spricht dein schlechtes Gewissen." "Wer - oh nein. Beyo, bist du das?" Wie erwartet klang sein alter Freund ganz und gar nicht begeistert. "Natürlich bist du das. Ich hatte mich gestern schon gewundert keinen Anruf deinetwegen bekommen zu haben." "Soll das heißen du wusstest davon?" "Erst als es schon zu spät war. Du kannst dir vorstellen wie perplex ich war." "Bestimmt nicht so sehr wie ich. Wieso hast du denn dann nicht versucht einzugreifen als Yuhki mich schon in den Händen hatte?" "Muss ich dir als Ex-Beamter wirklich die Bedeutung von Befangenheit erklären? Was meinst du was für eine Bürokratie-Hölle es für mich gewesen wäre mich da einzumischen?" Karvas hatte natürlich Recht. Sie hatten zu lange zusammengearbeitet als dass es da keine Probleme gegeben hätte. "Wie auch immer, das ist nicht der Grund wieso ich anrufe....also doch schon, aber....nun ich brauche deine Hilfe." Ein tiefes Seufzen und ein mehrere Sekunden langes Schweigen war die Antwort. "Beyo....ich kann dir nicht ewig bei deinen privaten Eskapaden helfen! Was meinst du was es für mich bedeutet wenn das mal auffliegt? Zudem habe ich noch nie wirklich etwas von dir dafür zurück bekommen! Und wenn man bedenkt was ihr damals mit mir gemacht habt....." Ja, er erinnerte sich daran. Alleine die Tatsache dass sie heute so gute Freunde waren und er niemals daran gedacht hatte ihn vielleicht doch noch einmal anzuschwärzen machte diese Sache umso schwerer. "Ich weiß Karvas....und ich kann nicht einmal garantieren dass ich dir dieses Mal etwas zurückgeben kann oder die Sache nicht gefährlich für dich wird.....aber ich bitte dich trotzdem darum. Es ist wirklich wichtig. Bitte." "Also gut. Dieses eine Mal noch. Aber dann ist Schluss. Hörst du Beyo? Ich werde dir nie wieder meine offiziellen Ressourcen zur Verfügung stelle, es sei denn der äußerst unwahrscheinliche Fall trifft ein und du wirst selbst wieder einer von uns. Ist das klar?" Dieses Mal war es Beyo der seufzte und einige Momente für die Antwort brauchte. "Ja. Ja ich habe verstanden. Dieses Mal ist das letzte Mal, versprochen." "Also gut. Komm gegen Mittag vorbei, dann sehe ich was wir tun können." Die Verbindung wurde beendet. Gerade als er seinen Imbiss beendet hatte klingelte es plötzlich an der Tür. "Nanu?" Der Turianer schreckte auf. Wer kam denn gerade jetzt zu ihm? Er griff nach seiner Handfeuerwaffe, versteckte sie unter seiner Kleidung und öffnete dann die elektronische Tür.


    „Der Kryptogramm-Killer?“, hakte die junge Turianerin nach, wobei ihre Stimme mehr als skeptisch klang.
    „Exakt.“, bestätigte der C-Sec Agent ihr gegenüber, „Hab zwar keine Ahnung wie Yuhki und seine Jungs und Mädels darauf gekommen sind, dass Beyo Vhan ihr Killer ist, aber das sie es glauben, steht außer Frage.“
    Saenia hob ihre Hand zum Kinn, führte eine nachdenkliche Pose aus. „Ich muss gestehen, ich hab mich bisher nicht wirklich mit diesem Killer auseinander gesetzt…“, murmelte sie laut genug, dass ihr Gegenüber sie hören konnte, „Kannst du mir ein Dossier zusammenstellen, Jux?“
    Agent Jux war ein Turianer, der schon seit Jahrzehnten bei C-Sec arbeitete. Er hatte Tiefen und Höhen erlebt und vor ein paar Jahren Saenia kennengelernt – als sie Syren Vox‘ Leibwächterin geworden war. Ihr Informationen zuzuspielen war keineswegs illegal – immerhin arbeitete er in einem Revier des Bezirks Pernicies, womit Syren eh sowas ähnliches wie sein Boss war – aber die meisten C-Sec Agenten gaben nur ungern Informationen preis – schon gar nicht gegenüber Politikern oder deren Helfershelfern. Auch aus diesem Grund traf er sich mit Saenia im Zakera-Bezirk irgendwo mitten im Nirgendwo, wo die beiden Turianer in der Menge untertauchen konnten.
    „Ich kann’s versuchen.“, erklärte er schlussendlich, nach dem er kurz über die Frage nachgedacht hatte, „Aber da das nicht mein Fall ist, könnte das was ich zusammenstelle kaum besser sein, als das was du im Extranet findest. Agenten deren Fälle mit Serienmördern zu tun haben, sind ziemlich verschlossen.“
    „Ein professioneller Blick würde trotzdem nicht schaden.“, schmeichelte die Turianerin ihm mit einem Lächeln, „Im Net gib es zu viel Schrott und den von den eigentlichen Informationen zu trennen würde mich Tage kosten.“
    Die Kiefermandibel des Turianers streckten sich zu den Seiten und er klang nervöser als er antwortete: „Natürlich, Saenia….“, er räusperte sich, „Werd mich darum kümmern.“
    „Danke, Jux, du bist der Beste.“, schmeichelte Saenia erneut und klopfte ihm auf die Schulter – dadurch nutzte sie den wahren Grund für Jux‘ Offenheit aus: er hatte etwas für sie übrig. Es machte ihr keinen Spaß so mit seinen Gefühlen zu spielen, aber in den letzten Jahren hat es sich als mehr als nützlich erwiesen einen Kontaktmann in C-Sec zu haben, der ein wenig…offener war.
    Der Turianer brachte kein weiteres Wort heraus, als sie sich bereits wieder wegdrehte. „Okay ich muss dann los – hab noch einiges zu erledigen.“, erklärte sie ihm und machte die ersten Schritte.
    „Ok…“, gab es zunächst nur eine kleinlaute Antwort, bevor Jux bisschen energischer hinzufügte, als ihm etwas eingefallen war, „Ach ja, Paul ist wieder draußen.“
    Saenia blieb stehen und drehte ihren Kopf in seine Richtung. „Geht es ihm wieder gut?“, fragte sie und klang ehrlich besorgt, „Er sah ziemlich schlecht aus, als ich ihn das letzte Mal gesehen hab.“
    „Es geht ihm den Umständen entsprechend.“, erwiderte der Turianer und klang wieder professioneller, „Und keine Sorge: seine Aufpasser haben versprochen von jetzt besser auf ihn achtzugeben.“
    Saenia versuchte ein Pokerface aufzusetzen. „Das klingt prima.“, antwortete sie laut, während sie gedanklich hinzufügte, Das wird die Kontaktaufnahme erschweren, „Ich geh dann.“
    Als sich die Turianerin von ihrer Kontaktperson verabschiedet hatte, machte sie sich auf zur nächsten Bahn. Während sie auf das Gefährt stieg, schrieb sie eine Nachricht an Syren über Paul, bevor sie sich mit den Nachrichten beschäftigte, die in ihrem Posteingang zu finden waren. Die Turianerin war heute früh aufgewacht – jedenfalls früh genug, berücksichtigt man das späte zu Bett gehen gestern Abend – und war immer noch recht müde. Ich brauche mehr Kaffee…dachte sie sich und wusste, dass sie vor ihrem nächsten Ziel an einem Café würde vorbeigehen müssen…
    Sie gähnte als sie sich die Nachrichten durchlas. Mit Zufriedenheit stellte sie fest, dass das PR-Team etwas über Ethan Caine hat herausfinden können. Es ist schön wenn man Aufgaben delegieren kann…dachte sie sich, während sie dem Team schrieb, dass sie Syren über ihre Erkenntnisse informieren sollten. Mit einer gewissen Unzufriedenheit stellte sie fest, dass die Kontakte, deren Aufgabe es gewesen war, etwas über Vincent van Zan herauszufinden, ihr noch nicht geantwortet haben – entweder ist es schwer etwas brauchbares über ihn herauszufinden oder es ist zu viel…oder was komplett anderes…überlegte die Turianerin…dieser Mensch…was er wohl gerade macht?
    Saenia holte sich einen Trigitanischen Kaffee – der stärkste der Hierarchie, wie der Käufer ihr versicherte – und ging zu der Wohnung, dessen Adresse sie sich geholt hatte. Eigentlich hatte sie vorgehabt Beyo Vhan noch im Revier zu treffen, da sie gedacht hatte, dass er noch in der Zelle sitzt. Mit einem gewissen Erstaunen hatte sie dann von dessen Assistentin – oder war es Decius‘ Vhan’s Assistentin? – erfahren, dass der Turianer bereits auf freiem Fuß war und in seine Wohnung zurückgekehrt war. Das Mindeste ist sich im Namen des Captains für die gestrige Unannehmlichkeiten zu entschuldigen…dachte sie über die Gründe nach heute herzukommen…Aber mehr darüber herauszufinden, ob er ein Killer ist, wäre auch ganz nützlich…
    Sie nahm einen Schluck von ihrem Kaffee – zumindest ist er starkund klingelte dann an der Wohnungstür. Es dauerte eine ziemliche Weile bis die Tür geöffnet wurde und sie dachte schon darüber nach noch einmal zu klingeln – dann glitten die Platten auseinander und Beyo Vhan stand vor ihrer Nase. Er sah ehrlich überrascht aus sie zu stehen, wenn nicht sogar erstaunt. „Mr. Vhan?“, fragte sie unsicher, „Komme ich ungelegen?“
    "Wenn du das Unmögliche ausgeschlossen hast, dann ist das was übrig bleiben muss, wie unwahrscheinlich es auch sein mag, die Wahrheit." - Sherlock Holmes alias Sir Arthur Conan Doyle
    "Erst ignorieren sie dich, dann lachen sie dich aus, dann bekämpfen sie dich und dann gewinnst du." - Mahatma Ghandi
    "Eine Falle zu erkennen ist eine Sache, sie zu umgehen eine völlig andere." - Ranma 1/2
    "Mein Name ist Ozymandias, König der Könige. Schauet auf mein Werk, ihr Mächtigen, und verzweifelt." - Ozymandias
    "Der größte Trick des Teufels ist es die Welt glauben zu lassen, dass er nicht existiert." - Die üblichen Verdächtigen
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    "Maybe you are right...maybe we can't win this. But we'll fight you regardless. Yes, people will die. Maybe we'll lose half of the galaxy...maybe more. However insignificant we might be: We will fight, We will sacrifice and We will find a way....that's what humans do!" - Commander Shepard
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    „Der Kryptogramm-Killer?“, hakte die junge Turianerin nach, wobei ihre Stimme mehr als skeptisch klang.
    „Exakt.“, bestätigte der C-Sec Agent ihr gegenüber, „Hab zwar keine Ahnung wie Yuhki und seine Jungs und Mädels darauf gekommen sind, dass Beyo Vhan ihr Killer ist, aber das sie es glauben, steht außer Frage.“
    Saenia hob ihre Hand zum Kinn, führte eine nachdenkliche Pose aus. „Ich muss gestehen, ich hab mich bisher nicht wirklich mit diesem Killer auseinander gesetzt…“, murmelte sie laut genug, dass ihr Gegenüber sie hören konnte, „Kannst du mir ein Dossier zusammenstellen, Jux?“
    Agent Jux war ein Turianer, der schon seit Jahrzehnten bei C-Sec arbeitete. Er hatte Tiefen und Höhen erlebt und vor ein paar Jahren Saenia kennengelernt – als sie Syren Vox‘ Leibwächterin geworden war. Ihr Informationen zuzuspielen war keineswegs illegal – immerhin arbeitete er in einem Revier des Bezirks Pernicies, womit Syren eh sowas ähnliches wie sein Boss war – aber die meisten C-Sec Agenten gaben nur ungern Informationen preis – schon gar nicht gegenüber Politikern oder deren Helfershelfern. Auch aus diesem Grund traf er sich mit Saenia im Zakera-Bezirk irgendwo mitten im Nirgendwo, wo die beiden Turianer in der Menge untertauchen konnten.
    „Ich kann’s versuchen.“, erklärte er schlussendlich, nach dem er kurz über die Frage nachgedacht hatte, „Aber da das nicht mein Fall ist, könnte das was ich zusammenstelle kaum besser sein, als das was du im Extranet findest. Agenten deren Fälle mit Serienmördern zu tun haben, sind ziemlich verschlossen.“
    „Ein professioneller Blick würde trotzdem nicht schaden.“, schmeichelte die Turianerin ihm mit einem Lächeln, „Im Net gib es zu viel Schrott und den von den eigentlichen Informationen zu trennen würde mich Tage kosten.“
    Die Kiefermandibel des Turianers streckten sich zu den Seiten und er klang nervöser als er antwortete: „Natürlich, Saenia….“, er räusperte sich, „Werd mich darum kümmern.“
    „Danke, Jux, du bist der Beste.“, schmeichelte Saenia erneut und klopfte ihm auf die Schulter – dadurch nutzte sie den wahren Grund für Jux‘ Offenheit aus: er hatte etwas für sie übrig. Es machte ihr keinen Spaß so mit seinen Gefühlen zu spielen, aber in den letzten Jahren hat es sich als mehr als nützlich erwiesen einen Kontaktmann in C-Sec zu haben, der ein wenig…offener war.
    Der Turianer brachte kein weiteres Wort heraus, als sie sich bereits wieder wegdrehte. „Okay ich muss dann los – hab noch einiges zu erledigen.“, erklärte sie ihm und machte die ersten Schritte.
    „Ok…“, gab es zunächst nur eine kleinlaute Antwort, bevor Jux bisschen energischer hinzufügte, als ihm etwas eingefallen war, „Ach ja, Paul ist wieder draußen.“
    Saenia blieb stehen und drehte ihren Kopf in seine Richtung. „Geht es ihm wieder gut?“, fragte sie und klang ehrlich besorgt, „Er sah ziemlich schlecht aus, als ich ihn das letzte Mal gesehen hab.“
    „Es geht ihm den Umständen entsprechend.“, erwiderte der Turianer und klang wieder professioneller, „Und keine Sorge: seine Aufpasser haben versprochen von jetzt besser auf ihn achtzugeben.“
    Saenia versuchte ein Pokerface aufzusetzen. „Das klingt prima.“, antwortete sie laut, während sie gedanklich hinzufügte, Das wird die Kontaktaufnahme erschweren, „Ich geh dann.“
    Als sich die Turianerin von ihrer Kontaktperson verabschiedet hatte, machte sie sich auf zur nächsten Bahn. Während sie auf das Gefährt stieg, schrieb sie eine Nachricht an Syren über Paul, bevor sie sich mit den Nachrichten beschäftigte, die in ihrem Posteingang zu finden waren. Die Turianerin war heute früh aufgewacht – jedenfalls früh genug, berücksichtigt man das späte zu Bett gehen gestern Abend – und war immer noch recht müde. Ich brauche mehr Kaffee…dachte sie sich und wusste, dass sie vor ihrem nächsten Ziel an einem Café würde vorbeigehen müssen…
    Sie gähnte als sie sich die Nachrichten durchlas. Mit Zufriedenheit stellte sie fest, dass das PR-Team etwas über Ethan Caine hat herausfinden können. Es ist schön wenn man Aufgaben delegieren kann…dachte sie sich, während sie dem Team schrieb, dass sie Syren über ihre Erkenntnisse informieren sollten. Mit einer gewissen Unzufriedenheit stellte sie fest, dass die Kontakte, deren Aufgabe es gewesen war, etwas über Vincent van Zan herauszufinden, ihr noch nicht geantwortet haben – entweder ist es schwer etwas brauchbares über ihn herauszufinden oder es ist zu viel…oder was komplett anderes…überlegte die Turianerin…dieser Mensch…was er wohl gerade macht?
    Saenia holte sich einen Trigitanischen Kaffee – der stärkste der Hierarchie, wie der Käufer ihr versicherte – und ging zu der Wohnung, dessen Adresse sie sich geholt hatte. Eigentlich hatte sie vorgehabt Beyo Vhan noch im Revier zu treffen, da sie gedacht hatte, dass er noch in der Zelle sitzt. Mit einem gewissen Erstaunen hatte sie dann von dessen Assistentin – oder war es Decius‘ Vhan’s Assistentin? – erfahren, dass der Turianer bereits auf freiem Fuß war und in seine Wohnung zurückgekehrt war. Das Mindeste ist sich im Namen des Captains für die gestrige Unannehmlichkeiten zu entschuldigen…dachte sie über die Gründe nach heute herzukommen…Aber mehr darüber herauszufinden, ob er ein Killer ist, wäre auch ganz nützlich…
    Sie nahm einen Schluck von ihrem Kaffee – zumindest ist er starkund klingelte dann an der Wohnungstür. Es dauerte eine ziemliche Weile bis die Tür geöffnet wurde und sie dachte schon darüber nach noch einmal zu klingeln – dann glitten die Platten auseinander und Beyo Vhan stand vor ihrer Nase. Er sah ehrlich überrascht aus sie zu stehen, wenn nicht sogar erstaunt. „Mr. Vhan?“, fragte sie unsicher, „Komme ich ungelegen?“


    "Oh." Beyo zog seine Kleidung glatt um zu verbergen dass er gerade etwas darunter versteckt hatte. "Sie sind das Miss Sorax. Hallo!" Seine Miene wurde entspannter und er gab ihr die Hand. "Das ist ja ein Zufall dass Sie hier sind. Ich habe vorhin noch ihrem Boss eine Nachricht hinterlassen." Er warf einen kurzen Blick über die Schultern. "Wissen Sie.....ach was soll es, kommen Sie rein." Das Chaos was die C-Sicherheit-Agenten beim Durchsuchen seines Appartments hinterlassen hatten war noch voll zu sehen. Noch hatte er sich nicht dazu aufgerafft mal ein wenig für Ordnung zu sorgen. "Am besten hoch!" Er führte sie zur Wendel-Treppe. Der sonst so luxuriöse Wohnzimmer-Bereich war zu sehr auf den Kopf gestellt, die Küche war halbwegs unversehen geblieben und sie konnten sich ja auch dort niederlassen. "Setzen Sie sich nur." Aus der Kühlung holte er eine Flasche importierten Saft aus Palaven und aus dem Glasschrank zwei Gläser. Nachdem er eingegossen hatte setzt er sich gegenüber der Turianerin. "Bitte verzeihen sie das Chaos hier. Die.....werten Herren der C-Sec haben ihre Durchsuchung sehr ernst genommen." Er nahm einen kurzen Schluck. "Diese ganze Sache gestern Abend ist mir wirklich unglaublich unangenehm. Der ganze Abend ruiniert....."
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  13. #153
    Ritter Avatar von Khardim
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    Ethan Caine

    Schlagstock? Ethan schmunzelte und drückte sich kaum merklich gegen die noch immer etwas genervt wirkende Ribana. Er wollte gerade dazu ausholen, dem Fremden zu erzählen, wie sie Zeus eine Lektion erteilt hatte – eine schmerzhafte – als ein Wagen heranschwebte, der anscheinend dem Fremden gehörte. Ethan erklärte das Gespräch für beendet, wollte noch einen schönen Abend wünschen, als der Fremde, der sich nun als Felix Alexander Pennyworth vorstellte, anbot sie mitzunehmen. Ethan hing einen Moment seinen stark vernebelten Gedanken nach. Sie sortierten noch immer Fakten und versuchten dabei vergeblich, sich dem Einfluss des Alkohols zu entziehen. Irgendwo zwischen Einordnen, Bewerten und dem Drang Ribana irgendetwas Schmutziges zuzuflüstern stimulierte der Name Felix Alexander Pennyworth seine Erinnerungen. Er brauchte einige Zeit, nickte ablenkend und hörte sich selbst einen Dank aussprechen, dann fiel ihm ein, dass er den Namen Pennyworth während einiger Recherchen im Kriminalbereich mehrfach gelesen hatte. Die hellblauen Augen auf das charakteristisch geschnittene Gesicht des Mannes gerichtet, fragte er sich, ob es sich bei diesem Pennyworth – so es denn sein Name war – um den Pennyworth handeln mochte. Sollte dem so sein, wäre es klug Vorsicht walten zu lassen. Denn obwohl er Pennyworths genaue Funktion oder Stellung nicht kannte, wusste er, dass er das kriminelle Milieu zumindest peripher bediente. Gemeinsam stiegen sie in den Wagen ein und Ethan, der die Falschheit des Lächelns des anderen zu erkennen glaubte, lächelte ebenso steif. „Ist mir eine große Freude, Mister Pennyworth.“ Der Journalist versuchte den Akzent des anderen zu deuten. Englisch klang er nicht unbedingt. Ethan beobachtete, wie die Asari dem hageren Menschen die Hand reichte. „Ribana A’Saam, freut mich Ihre Bekanntschaft zu machen“, stellte sie sich vor und lächelte umwerfend. Die Türen des Wagens öffneten sich automatisch.

    Das Innere des Skycars roch wie ein Neuwagen. Die pedantische Sauberkeit deutete auf eine fast schon exzentrische Persönlichkeit hin, was Ethan zufolge auf Leute in den Führungsebenen krimineller wie auch nicht krimineller Organisationen zutraf. Ethan rückte dicht zu Ribana heran, Pennyworth stieg ebenfalls ein. „Ich wohne in den Siebenhunderter-Blocks.“ Ethan lehnte sich im Sitz vor, das Wageninnere ließ dies hinreichend zu. „Ich hatte vergessen mich vorzustellen. Ethan Caine.“ Er reichte dem Mann, der sich Pennyworth nannte die Hand.


    Die Ledersitze empfingen ihn sanft, während Vincent sich anschnallte und dann Caines dargebotene Hand ergriff. Er gab das angegebene Viertel ein und der schwarze Chrysler erhob sich lautlos in die Nacht der Citadel. Vincent hatte eine Zeit lang damit gehadert, sich automatisierten Fahrsystemen anzuvertrauen, doch am Ende hatten Bequemlichkeit und die Möglichkeit während der Fahrt zu arbeiten sein Kindheitstrauma wenigstens hinreichend überwunden. Er beachtete den von zahllosen Lichtern und Leuchttafeln fragmentierten Halbschatten der Raumstation nicht weiter und wandte sich seinen beiden Fahrgästen zu. Beide schienen müde zu sein und vielleicht war die Nacht schon zu weit fortgeschritten, um noch viel von ihnen zu erfahren, aber einen Versuch war es wert und der Umweg über die 700er nicht allzu groß. ,,Was meinten Sie, als Sie sagten, dass der Zwischenfall heute Abend noch Arbeit für sie bedeuten würde? Sind sie etwa Anwalt?" Vincent konnte mit Sicherheit sagen, dass Caine kein Anwalt war, aber irgendwo musste man ja anfangen. ,,Ich für meinen Teil werde froh sein, bald im Bett zu liegen."
    Hinter der nächsten lang gezogenen Kurve tauchte in einiger Entfernung die Abfahrt zu den 700ern auf. Das SkyCar ordnete sich geschmeidig ein und drosselte die Geschwindigkeit. Vincent hatte ein paar Klienten in der Gegend, aber das traf inzwischen auf die meisten Viertel zu. Die Gegend um die 700er war gewiss nicht die schlechteste Ecke der Citadel, aber Caine machte auch nicht den Eindruck eines vollkommen verarmten Schluckers, der für Smoking und Spielgefährtin einen Kredit aufnehmen musste. Leider konnte Vincent seinen Namen nicht wirklich einordnen, aber wenn sein Mitfahrer nicht von selbst damit rausrücken würde, was er mit Vhans Verhaftung zu tun hatte, würde der Mann in Schwarz es eben selbst herausfinden.
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    Khardim ist unser Äquivalent für Brüste oder eben Hintern.
    Schön anzusehen und man denkt gern daran
    Khardim ist offline

  14. #154
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    "Oh." Beyo zog seine Kleidung glatt um zu verbergen dass er gerade etwas darunter versteckt hatte. "Sie sind das Miss Sorax. Hallo!" Seine Miene wurde entspannter und er gab ihr die Hand. "Das ist ja ein Zufall dass Sie hier sind. Ich habe vorhin noch ihrem Boss eine Nachricht hinterlassen." Er warf einen kurzen Blick über die Schultern. "Wissen Sie.....ach was soll es, kommen Sie rein." Das Chaos was die C-Sicherheit-Agenten beim Durchsuchen seines Appartments hinterlassen hatten war noch voll zu sehen. Noch hatte er sich nicht dazu aufgerafft mal ein wenig für Ordnung zu sorgen. "Am besten hoch!" Er führte sie zur Wendel-Treppe. Der sonst so luxuriöse Wohnzimmer-Bereich war zu sehr auf den Kopf gestellt, die Küche war halbwegs unversehen geblieben und sie konnten sich ja auch dort niederlassen. "Setzen Sie sich nur." Aus der Kühlung holte er eine Flasche importierten Saft aus Palaven und aus dem Glasschrank zwei Gläser. Nachdem er eingegossen hatte setzt er sich gegenüber der Turianerin. "Bitte verzeihen sie das Chaos hier. Die.....werten Herren der C-Sec haben ihre Durchsuchung sehr ernst genommen." Er nahm einen kurzen Schluck. "Diese ganze Sache gestern Abend ist mir wirklich unglaublich unangenehm. Der ganze Abend ruiniert....."
    "Sie sind das Miss Sorax. Hallo!", begrüßte der Turianer sie mit einer ziemlich überrascht klingenden Stimme. Besuche ihn ja auch nicht jeden Tag…beschloss Saenia dieses Verhalten als normal abzutun.
    Beyo schüttelte ihre Hand und schien für einen Moment lang abgelenkt zu sein, als er einen Blick hinter die Turianerin warf. Bevor Saenia aber dasselbe tun konnte, bat Beyo sie in seine Wohnung.
    Das Apartment sah genauso weiträumig aus, wie sie es von einem Vhan vermutet hatte, aber im Kontrast dazu befand sich praktisch keine Sache an dem Platz an dem sie gehörte: Schränke waren umgestoßen, Tische auf die Seite gestellt, Kleider lagen überall verstreut wie auch Pads und andere Kleinigkeiten, die wohl eher nicht auf dem Boden liegen sollten.
    "Am besten hoch!", erklärte Beyo sich scheinbar klar werdend, dass diese Umgebung keineswegs geeignet war einen Gast herumzuführen. Sie nahmen eine Wendeltreppe in das obere Stockwerk, während die Turianerin ihren Kaffe austrank. Dort befand sich die Küche des Apartments und auch wenn hier und da etwas nicht auf seinem Platz war, sah es deutlich heimeliger aus, als der Wohnbereich unten.
    "Setzen Sie sich nur.", forderte sie der Turianer auf, kurz bevor er einen Saft mit zwei Gläsern herausholte und das Getränk eingoss. "Bitte verzeihen sie das Chaos hier. Die.....werten Herren der C-Sec haben ihre Durchsuchung sehr ernst genommen.", gab Beyo der Turianerin nun die Erklärung für das Chaos, die sie sich bereits gedacht hatte – das oder Einbruch und für Zweiteres war der Turianer offensichtlich zu ruhig.
    "Diese ganze Sache gestern Abend ist mir wirklich unglaublich unangenehm. Der ganze Abend ruiniert.....", fing der Turianer nun an sich zu entschuldigen, nachdem er einen Schluck von seinem Saft genommen hatte, aber Saenia unterbrach ihn auf der Stelle: „Sie müssen sich für nichts entschuldigen, Mr. Vhan.“, sie versuchte eine entschuldigende Miene aufzusetzen, was ihr nicht wirklich gelang, „Der Captain und ich müssen uns dafür entschuldigen, dass ihr Abend gestern so abrupt und ohne Vorwarnung beendet worden ist. Hätte ich meinen Job richtig gemacht, wäre C-Sec gar nicht erst so weit gekommen.“, sie zog ihr Glas zu sich heran, „Dieser Captain Yuhki hat eine Menge Regeln gebrochen um sie festzunehmen zu können, ohne das jemand darüber informiert worden wäre. Und wofür? Er glaubte sie seien ein Serienmörder. Was für ein Blödsinn…“, obwohl sie sich darüber nicht so sicher war wie sie klang, „Das Ganze war sicherlich ein Missverständnis…“, wobei sie einen fragenden Unterton benutzte.
    "Wenn du das Unmögliche ausgeschlossen hast, dann ist das was übrig bleiben muss, wie unwahrscheinlich es auch sein mag, die Wahrheit." - Sherlock Holmes alias Sir Arthur Conan Doyle
    "Erst ignorieren sie dich, dann lachen sie dich aus, dann bekämpfen sie dich und dann gewinnst du." - Mahatma Ghandi
    "Eine Falle zu erkennen ist eine Sache, sie zu umgehen eine völlig andere." - Ranma 1/2
    "Mein Name ist Ozymandias, König der Könige. Schauet auf mein Werk, ihr Mächtigen, und verzweifelt." - Ozymandias
    "Der größte Trick des Teufels ist es die Welt glauben zu lassen, dass er nicht existiert." - Die üblichen Verdächtigen
    "Nichts ist unmöglich, solange du es dir vorstellen kannst." - Professor Hubert Farnsworth
    "Maybe you are right...maybe we can't win this. But we'll fight you regardless. Yes, people will die. Maybe we'll lose half of the galaxy...maybe more. However insignificant we might be: We will fight, We will sacrifice and We will find a way....that's what humans do!" - Commander Shepard
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  15. #155
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    Dras öffnete als erster seine Augen. Sein Schädel brummte nach einer durchzechten Nacht und sein oberes Augenpaar leuchtete greller als sonst. Als er sich langsam in eine sitzende Position erhob, kam ihm die Übelkeit hoch. Er versuchte das Erbrochene im Körper zu behalten, indem er sich konzentrierte und auf die Unterlippe biss, bis der Schmerz größer war, als der Brechreiz. Es funktionierte und er fühlte sich besser – auch wenn vermutlich nicht für lange.
    Er erhob sich vom Bett, ganz langsam, wobei er dabei dieselbe Technik noch einmal anwenden musste um sich nicht doch noch zu übergeben. Es hätte ihm nichts ausgemacht auf dem Boden des Motelzimmers zu kotzen, denn es war eh nicht das sauberste. Das Zimmer bestand aus einem großem, rechteckigen Schlafzimmer, einer Tür zum Klo an einer Wand, ein Fenster von Boden bis zur Decke auf der gegenüberliegenden Wand und einer Küche in Richtung der Eingangstür – eine Theke lag zwischen Küche und Schlafzimmer und trennte beide Räumlichkeiten auf diese Weise auf. Auf der Wand neben der Klotür war ein Holo-Bildschirm und ihm gegenüber ein kleiner, runder Tisch mit drei Stühlen, auf denen auch ein Terminal zu finden war.
    Dras ging nicht zum Klo, sondern bewegte sich langsam Richtung Küche. Dabei warf er nur einen kurzen Blick aufs Bett, wo auf der anderen Seite eine Asari lag, ganz eingerollt in die Decke. Nur beim genaueren Hinsehen erkannte man, dass sie nackt war und dass es die Asari von Chora’s Nest war. Der Batarianer versuchte sich auf seinen Weg zur Küche an ihren Namen zu erinnern. „Sherry…“, murmelte er, als er ein Glas nahm und darin Leitungswasser goss. Er nahm einen großen, aber langsamen Schluck und spürte, dass es half – auch wenn der Brechreiz einen Moment später wiederkehrte und er seinen Darminhalt in die metallene Spüle ergoss.
    „Verflucht…“, fing er an murmelnd zu fluchen und atmete zunächst laut ein und aus, bevor er sich umdrehte und das Glas auf der Theke abstellte. Er warf der immer noch schlafenden Asari einen Blick zu und erkannte, dass er selbst noch nackt war. „Verdammt…“, seufzte er und suchte seine Kleidung unter der Kleidern auf dem Boden heraus und fand nur mit Müh und Not seine Unterhosen, Hosen, Socken und Stiefel.
    Halb angezogen war er zufrieden, auch weil die Übelkeit nach dem Übergeben schwächer geworden war, und er aktivierte sein Omni-Tool, während er einen weiteren Schluck Wasser nahm. Zunächst öffneten sich dabei seine Suchmaschinen, an denen er zuletzt dran gewesen war und die allerlei Links, Bilder und Extranetseiten von Museen und ähnlichem zeigten. Er klickte ein Fenster nach dem anderen weg, bevor er bei einem der Museen stehenblieb und es sich nochmal anschaute – dieses hatte er nicht beenden können. Er ging die Liste der Exponate, die offiziell bekannt waren, durch und sein Blick verriet, dass er unzufrieden war. „Wieder keine schwarzen Kristalle…“, murmelte er verärgert und wischte auch dieses Fenster weg.
    Er überprüfte seine Nachrichten und neben ein paar von Aitne Nar, fand er auch eine, auf die er gewartet hatte: der Absender war unbekannt, aber der Betreff-Titel war ‚Unterwegs‘. Er öffnete die Nachricht und erkannte, dass sein Besucher in der nächsten Stunde hier in dem Motelzimmer auftauchen würde.
    „Endlich…“, murmelte der Batarianer zufrieden und nahm einen weiteren Schluck des Wassers, bevor er einen Blick auf die Asari warf – sie räkelte sich, schien aber noch nicht aufzuwachen. Bist wohl bisschen Meta im Drink nicht gewöhnt, was Kleine? dachte der Batarianer amüsiert über die letzte Nacht nach und wie er die Asari doch noch rumbekommen hatte mit ihm zu schlafen – unter Drogeneinfluss machten die wenigsten kluge Entscheidungen.
    Dras gehörte zur den wenigsten. Er holte seine Lederjacke vom Boden und zog sein Injektionsgerät und sein Beutel mit dem Meta aus einer der Taschen. Es brauchte nur ein paar Handgriffe und ein paar Metamurmeln in flüssiger Form waren in seine Adern gespritzt und Dras stöhnte erleichtert auf. „Nichts geht gegen den Morgenschuss…“, murmelte er zufrieden, weil die Übelkeit und auch die Kopfschmerzen seinen Körper verlassen hatten – der Kater war wie ausgelöscht.
    Er aktivierte wieder sein Omni-Tool und schaute sich dort die Liste von Kontakten an die Archy und Thorne ihm am gestrigen Abend gegeben haben. Sie war lang und zeugte von der langen Erfahrung der beiden Söldner. Die Kontakte reichten von der Citadel über Illium bis hin nach Omega – jedes große Zentrum, wo Leute für Geld töteten, war aufgelistet. „Werde später ein paar Anrufe tätigen müssen, wie es scheint…“, murmelte der Batarianer zufrieden, darauf hoffend, dass einer der Kontakte ihm die richtigen Leute empfehlen würde. Dras wusste, dass er vor allem bei Omega vorsichtig sein musste – nicht das Besh von der ganzen Sache Wind bekam.
    Das Stöhnen der Asari unterbrach seine Gedankengänge. Sie bewegte sich eindeutig mehr als zuvor und es war klar, dass auch sie einen dicken Kater hatte. „Was…?“, murmelte sie hervor, als sie sich langsam aufsetzte und dabei den Brechreiz verspürte. Noch bevor sie überhaupt gesehen hatte wo sie war, hob sie eine Hand vors Gesicht und sprang vom Bett. Fieberhaft blickte sie sich um und entdeckte die Klotür schnell, die auf ihrer Seite des Bettes lag und stürmte hinein. Dras hörte nur noch wie sie sich übergab. „Eine Jungfrau in mehrfacher Hinsicht…ke, ke, ke, he, he, he…“, murmelte Dras amüsiert und kicherte hinterher, „Zumindest bis gestern Abend.“
    Es dauerte Minuten bis die Asari torkelnd und eine Hand vors Gesicht haltend – offenkundig war ihr das künstliche Licht der Lampen hier zu hell – aus dem Klo kam und sich langsam umschaute. In der Zwischenzeit hatte Dras sich die Liste weiter angeschaut und ein paar Namen herausgepickt, die er später anrufen würde. „Wo…?“, fing die Asari an zu murmeln, als ihr klar wurde, dass sie nicht bei sich war, „Wo…bin ich?“
    „Irgendein Motel.“, entgegnete Dras und lehnte sich auf der Theke vor, „Wir sind gestern hierher gefahren, als die Party vorüber war.“
    Die Asari blickte ihn mit erschreckten Gesicht an und er bemerkte dabei ihre dunkelroten Gesichtsmarkierungen, die offenkundig ihren ganzen Körper bedeckten – als ihr bewusst wurde, dass sie nackt vor ihm stand, grapschte sie sich die Bettdecke und hielt sie vor sich. Dann wurde ihr Blick noch verstörter und sie blickte mehrmals zwischen Dras und dem Bett hin und her. „Haben wir…?“, fing sie panisch an zu sprechen, „Haben wir…?“, und konnte es nicht zu Ende bringen.
    „Wir haben, mehrmals.“, antwortete Dras mit einem Grinsen und einem gewissen Stolz in der Stimme, „Du bist richtig abenteuerfreudig, wenn du in Stimmung bist.“, und sein Grinsen wurde noch breiter.
    Die Asari sah aus, als wäre sie kurz davor loszuheulen. „Nein…nein…“, fing sie an und legte ihre freie Hand auf ihr Gesicht, „Nein, nein, nein, nein!! Das kann nicht sein! Bei der Göttin was hab ich getan?!“
    Dras hatte keine Probleme ihr das Meta zu verschweigen, was sie erst über den Berg geführt hatte – sollte sie doch glauben, dass es der Alkohol war. „Du hattest Spaß, Kleine.“, antwortete er stattdessen und ging zu ihr runter, „Und wenn ich mir die Bemerkung erlauben dürfte – den größten, den du jemals hattest – hast du zumindest letzte Nacht behauptet.“, wobei der letzte Satz eine Lüge war, da die Asari nur den Namen der Göttin hatte rufen können.
    „Nein, nein!“, wiederholte die Asari und suchte nun ihre Kleidung vom Boden heraus und stürzte an dem Batarianer vorbei, Richtung Ausgangstür. Da ihre Kleidung aus kaum mehr als einem BH und einem Höschen bestand – ihr Tanzdress – zog sie sich auf der Stelle an, behielt aber die Decke, während sie aus dem Zimmer rannte – wäre die Tür nicht automatisiert, hätte sie sie wohl auch zugeknallt.
    Dras kicherte zufrieden. „Die Jugend von heute – mit nichts zufrieden.“, murmelte er den Witz zu sich selbst und kicherte darüber, bevor er einen Blick auf das Zimmer warf, „Werd wohl alleine aufräumen müssen.“
    Als der Gast kam, sah das Zimmer halbwegs ordentlich aus – unter den Umständen der Qualität des Raumes natürlich – und Dras saß auf dem Bett, schwarzes Hemd angezogen und schaute irgendeine Serie auf dem Holo-Bildschirm. Die Handlung der Sendung schien simpel und teilweise ideenlos, aber scheinbar half sie Dras dabei abzuschalten.
    Die Tür verkündete die Ankunft des Gastes und Dras ließ ihn mittels seines Omni-Tools hinein. Es handelte sich hierbei um einen Menschen, mit Vollbart und langen, braunen Haaren. Sein Blick war prüfend, wobei er die ganz normalen Kleider eines Postboten trug und vor ihm fuhr ein Repulsor Lift auf dem eine Kiste abgelegt war. „Schönen Treffpunkt haben sie hier, Mr. Erash.“, erklärte der Mensch mit rauer Stimme, ließ den Lift stehen und ging auf den Batarianer zu, der sich erhob.
    Die beiden schüttelten sich die Hand, während Dras erklärte: „Dras reicht vollkommen.“, er warf einen Blick auf die Kiste, „Ist das meine Bestellung?“
    „Ja wie sie geordert hatten.“, antworte der Mensch und blieb mit verschränkten Armen stehen, während der Batarianer auf die Kiste zuging und sie öffnete. Der Inhalt war eine Rüstung und ein paar weitere Spielzeuge.
    „Darf ich es anprobieren?“, fragte der Batarianer zunächst höflich nach.
    „Wie sonst können sie es überprüfen.“, antwortete der Mensch lächelnd, „Nur zu.“
    Dras ließ sich das Ganze nicht zweimal sagen. Er holte die Rüstung heraus, die ähnlich wie seine Alte pechschwarz war – nur fehlte der durchgestrichene Totenschädel auf der Brust. Ebenso schien sie dünner zu sein als gewöhnliche Rüstungen und passte deutlich besser zu Dras‘ Körperbau – fast wie ein quarianischer Anzug. Der Batarianer entledigte sich seiner Kleider außer der Unterhose um in sie zu schlüpfen, aber als er fertig war, fühlte sie sich wie eine zweite Haut an.
    Dras streckte seine Arme aus, bewegte jeden Finger und drehte auch die Hüfte, bevor er ein paar Schritte ging, ohne den Helm aufgesetzt zu haben. „Zufrieden?“, fragte der Mensch eine Augenbraue hebend nach.
    „Mehr als zufrieden.“, berichtete der Batarianer grinsend, als er vor dem Menschen stehenblieb, „Und die kann ich selbst unter der Kleidung tragen?“
    „Dazu ist sie ausgelegt.“, erklärte der Mensch sachlich, „Dafür ist schützende Wirkung des Materials deutlich reduziert, auch wenn es immer noch besser ist als die blanke Haut. Ebenso gibt es mehr Fächer für Matrizen, sodass die kinetischen Barrieren deutlich stärker sind als unter Normalumständen – diese Rüstung zu unterschätzen, nur weil sie dünn ist, wäre eine dummer Fehler.“
    „Ein tödlicher Fehler.“, pflichtete Dras zufrieden bei, während er einen Blick in die Kiste warf, „Und das ist wohl…“, und er holte die M-11 Wraith heraus, „…mein neues Lieblingsspielzeug.“
    „Solange sie damit nicht auf die Falschen zielen.“, erklärte der Mensch, „Die Munition liegt ebenfalls drinnen – wollen sie damit üben?“
    „Nein…“, erklärte Dras den Kopf schüttelnd, während er die Waffe wieder reinlegte, „…hatte so ein Ding schon mal, bevor es ins All hinausgepustet worden ist.“, er warf einen Blick auf den Menschen, „Ich vertraue mal darauf, dass sie ihren Ruf nicht für umsonst bekommen haben.“
    „Da können sie sich sicher sein.“, erwiderte der Mensch, während Dras eine kleine, metallene Kiste hervorholte, „Das sind die Granaten, die sie bestellt haben.“
    Dras öffnete die obere Kappe und blickte in die Kiste hinein – dutzende von flachen Granaten waren dort zu sehen. „Oh ich kann’s kaum erwarten die einzusetzen.“, erklärte er grinsend und schloss die Kappe wieder, bevor er die Kiste zurücklegte, „Sie sind so gut wie ihr Ruf – alles ist da.“
    „Dann können wir jetzt zur Bezahlung kommen.“, erklärte der Mensch und verschränkte seine Hände nun vor seinem Bauch, „Das Ganze wird dann…“
    „Ich kenne ihren Preis.“, erklärte Dras, bevor der Mensch zu reden aufhörte, während er sein Omni-Tool aktivierte, „Und ich glaub damit werden sie zufrieden sein.“
    Der Mensch aktivierte sein Omni-Tool und überprüfte die Summe. Seine Augenbrauen gingen hoch, als er die Summe sah. „Das ist…zu viel.“, erklärte er schlussendlich und blickte Dras an, „Das kann ich nicht annehmen.“
    „Können sie nicht oder wollen sie nicht?“, fragte Dras neugierig nach, ein Grinsen aufgesetzt.
    „Beides.“, erklärte der Waffenhändler, „Für so eine Summe werden Leute normalerweise erschossen – ich hänge aber an meinem Leben.“
    Dras kicherte. „Machen sie sich keine Sorgen – die Summe ist auch für was anderes.“, erklärte er offen und lehnte sich gegen die Küchentheke, „Können sie erraten worum es geht?“
    Der Mensch blickte Dras misstrauisch an. „Es geht um Groto, nicht wahr?“, fragte er nach einem Moment des Zögerns.
    Dras nickte. „Sie verkaufen auch an ihn und seine Leute oder nicht?“, fragte der Batarianer, obwohl er die Antwort schon kannte.
    „Das tue ich und werde es auch weiterhin.“, erklärte der Mensch entschieden, „Ich halte mich aus Revierkämpfen heraus – Neutral zu sein und alle gleichermaßen zu beliefern, sichert mir nicht nur ein überaus großzügiges Einkommen, wenn sie verstehen.“
    „Ich will ihr Geschäftsmodell nicht in Gefahr bringen, keine Sorge.“, winkte Dras ab, „Es geht mir eher um Informationen – es ist ziemlich schwierig Fragen über ihn zu stellen ohne aufzufallen, wenn die Tips sein Revier sind.“
    Der Mensch blickte ihn skeptisch dreinblickend an. „Informationen sind nicht mein Metier.“, erklärte er schlussendlich.
    „Aber sie werden doch sicherlich etwas wissen…“, wollte Dras auf ihn einreden, als der Mensch sich bereits an seinem Omni-Tool zu schaffen machte. Ein paar Momente später bekam Dras die Nachricht von seinem Tool, das Geld überwiesen wurde.
    „Ich nehm das was sie mir schulden.“, erklärte der Mensch schlussendlich, „Den Rest können sie behalten.“, und als Dras wieder anfangen wollte zu reden, hob er eine Hand, „Wenn sie Informationen über Groto wollen, gehen sie zum Mann in Schwarz.“
    „Wem?“, fragte Dras neugierig.
    „Einem Informationsbroker.“, erklärte der Waffenhändler, „Zumindest ist er das auch – er mag zwar keine Aliens, aber Credits stinken nicht. Wenn sie ihn entsprechend bezahlen, wird er ihnen die Informationen liefern, die sie wollen.“, er ging zum Lift und legte die große Kiste nun auf dem Boden ab, so dass er seinen Repulsor Lift freibekam, „Und wenn sie mich jetzt entschuldigen – sie sind nicht mein einziger Kunde.“
    „Ein Vorcha?!“, erwiderte Dras entrüstet, „Du willst mir einen Vorcha andrehen?!“
    „Nicht irgendeinen Vorcha – einen genialen Vorcha!“, entgegnete die elektronisch verzerrte Stimme, repräsentiert durch eine blaue Holo-Kugel, in dessen Mitte sich eine weiße Linie befand, die den Mund darstellte, „Gib ihm ein Stück Blech und er baut dir ein Schlachtschiff! Ein Stück Kabel und er erbaut eine Künstliche Intelligenz. Er ist ein Künstler des Maschinenbaus!“, warb die Stimme um den Vorcha, „Er ist wie diese autistischen Kindern, von denen man immer hört: in einem Bereich so überragend, dass selbst die hellsten Köpfe der Galaxie nicht mit ihnen mithalten können.“
    „Ein Autist!?“, ist Dras‘ einzige, sehr verärgert klingende Entgegnung auf die Werbung, „Du willst mir nicht nur einen Vorcha andrehen sondern sogar einen autistischen Vorcha?!“
    „Nein, nein…“, entgegnete die elektronische Stimme gelassen klingend, „Das war nur eine Metapher. Aryk ist genauso klug wie es für seine Artgenossen üblich ist – wer weiß, vielleicht ist er sogar klüger als sie. Aber in Sachen Maschinenbau kann er sich mit den Besten messen.“
    Dras schnaubte. „Ich sehe immer noch keinen Grund dafür, warum du ihn überhaupt erwähnst.“, erklärte er klar und deutlich, „Ich wollte einen Schiffsingenieur, der mit Waffen umgehen kann und keinen Wunder-Vorcha mit einem Händchen für Hardware! Warum zum Teufel sollte ich einen Vorcha wollen?! Hast du etwa nichts Besseres?!“
    „Nichts was dem nahekommt, was du willst.“, entgegnete die Stimme, „Du vergisst dass er eine wertvolle Eigenschaft hat, die nur bei Vorcha so häufig auftritt: ohne jeglichen moralischen Kompass geboren zu sein. Er wird alles für dich tun, egal wie moralisch verwerflich es ist – solange du ihn gut bezahlst.“
    Dras schnaubte erneut. Er befand sich in einem der ‚stillen Räume‘ von Chora’s Nest. Sie lagen unter dem Club selbst und waren vom neuen Besitzer eingebaut worden, als er das Konzept der ‚ganz privaten Stunden‘ eingeführt hatte. Das Besondere an den Räumlichkeiten war der Schallschutz und Hackschutz – kein Hacker konnte hier eindringen. Der einzige Weg zu kommunizieren waren die Holo-Terminals – wie das was Dras benutzte – die bestens gesichert waren.
    Der ganze Spaß hatte Dras ein gewisses Sümmchen gekostet, aber dafür war er den ganzen Tag lang sicher gewesen. Ein ganzer Tag! Dras konnte immer noch nicht glauben, dass er den Tag damit verbracht hatte Anrufe zu tätigen – sein Sitzfleisch fühlte sich matschig an.
    „Woher kennst du diesen Vorcha eigentlich?“, fragte Dras um Zeit zum Nachdenken zu gewinnen, „Bürgst du für ihn?“
    Ein Kichern war von der elektronischen Stimme zu hören. „Als jemand der meine Kontaktadresse hat, solltest du wissen, wie der Hase läuft: ich kenne diesen Vorcha nicht, bin ihm nie begegnet. Aber ein Bekannter eines Bekannten eines Bekannten hat mir von ihm erzählt und er bürgt für seine Fähigkeiten. Ich wiederum bürge für die Vertrauenswürdigkeit dieses Bekannten.“
    Diese elektronischen Stimmen wurden häufig spöttisch als ‚lebende Suchmaschinen‘ bezeichnet. Es waren Männer oder Frauen aus Fleisch und Blut, die eine Menge Kontakte zu kriminellen Unterwelt besaßen, ob in den Terminus Systemen oder im Citadel Raum, und die ihre Brötchen damit verdienten Informationen über potentielle Auftragnehmer zu liefern. Wollte jemand ein krummes Ding abziehen, kontaktierten sie diese Leute und die lieferten entsprechende Kandidaten für die jeweiligen Aufgaben – es war ein lukratives Geschäft, das mit Vorabzahlung betrieben wurde. Ihre Datenbanken gehörten zu den wertvollsten Sets an Daten der Galaxie, gleich hinter der Datenbank des Shadow Brokers und des Citadel-Rates.
    „Kontakte ihn.“, stimmte Dras schlussendlich zu, „Aber sag ihm nicht worum es geht. Nur, dass er für eine unbestimmte Zeit für mich arbeiten soll und das ich gut zahle.“
    „Soll er auf die Citadel gebracht werden?“, fragte die elektronische Stimme nach.
    „Ja, ich bezahle auch dafür.“, erwiderte Dras wohl wissend, dass diese Jobvermittler – so nannten sie sich selbst – auch gute Kontakte zu Schmugglern hatten – Waren- wie Menschenschmuggler.
    „Gut ich werde jemanden zu ihm schicken.“, erwiderte die elektronische Stimme, „Dann viel Erfolg bei dieser Aktion.“
    Und damit war der letzte Anruf beendet. Dras hatte Dutzende Anrufe an diesem Tag getätigt, einige davon auch zu den lebenden Suchmaschinen, aber er war nicht einmal bis zur Hälfte fertig mit der Liste von Archy und Thorne. Die beiden sind wirklich große Nummern…dachte sich der Batarianer als er sich zurücklehnte.
    Er seufzte. Ein ganzer Tag voller Stress und was hatte er vorzuweisen? Einen Vorcha und einen Geist. Der einzig andere brauchbare Kandidat für sein Team war eine Quarianerin gewesen – Yenni oder Quenni oder Venni…versuchte sich Dras an den Namen zu erinnern. Scharfschützin, nicht die typischen moralischen Wertvorstellungen ihrer Art und Erfahrung als Freelancerin. Das Problem war: sie war unauffindbar. Die Kontakte die sie genannt hatten, wussten weder wo sie ist noch wie sie sie erfolgreich kontaktieren konnten – sie war wie ein Geist. Sie wäre der perfekte Plan B…dachte sich Dras und meinte damit das Stereotyp, dass Quarianer Meister im Improvisieren waren. Sie war das einzige Mitglied der Flottille, das bei den Anrufen zu Tage gekommen war.
    Der Batarianer seufzte erneut. Für heute ist Schluss…dachte er sich und holte sein Injektionsgerät und Metabeutel heraus. Er spritzte sich ohne lange Vorbereitung vier Kugeln, da er den ganzen Tag nicht dazu gekommen war sich eine zu spritzen – vermutlich war das auch einer der Gründe für seinen Stress.
    Er erhob sich und verließ den Raum. Er wurde nicht wirklich aufgehalten – die wenigen Wachleute hier unten wussten, dass es klüger war wegzusehen, als hinzusehen, wenn man nicht hinterher etwas sehen wollte, was man bereute – und erreichte auch sehr schnell den Hauptraum des Clubs mittels Fahrstuhl. Sherry ist nicht da…überlegte sich Dras als er einen Blick auf die Tanzfläche warf Muss es wohl hart genommen haben…
    Der Batarianer schüttelte seinen Kopf, während er den Club verließ. Was für eine Verschwendung…dachte er sich…Ich wollte sie heute Abend nochmal…
    „Das ist er.“, hörte er plötzlich eine Stimme hinter sich. Er befand sich bereits in den Tunneln, die zu Chora’s Nest führten. Das Licht hier war gedämmt und mit Ausnahme einiger gelagerter Waren war hier praktisch gar nichts, da die Gänge recht eng gebaut waren.
    Dras blickte hinter sich, in den Raum der als Knotenpunkt zwischen den Gängen und dem Weg zum Nest diente. Es war die Asari, die Tänzerin Sherry, die dort aus dem Schatten trat. Ihr Blick war verstört, ihre Körperhaltung klein und umklammernd. Angst vor mir oder Nebenwirkung des Meta? überlegte der Batarianer als eine Hand die Asari zurückschob.
    „Der hat aber keine leuchtenden Augen.“, erklärte ein Mensch, recht schäbig aussehend, mit kurzen braunen Haaren und rasiertem Gesicht, „Du hast gesagt er hätte leuchtende Augen!“
    „Er hat sie!“, erwiderte die Asari nun heftig, „Er versteckt sie…hinter einer Matrix oder so!“
    „Am Ende spielt es keine Rolle.“, erklärte nun ein hinzutretender Turianer, der dunklere Platten und Gesichtsmarkierungen hatte, „Der Chef will inzwischen eh alle Batarianer in seine Finger bekommen.“
    Dras verengte seine Augen und drehte nun auch seinen Körper vollends zu dem Triplet hin. „Wer seid ihr?“, fragte er misstrauisch, während er kurz den Platz zwischen sich und ihnen begutachtete: zu seiner rechten befanden sich metallen Fässer, die eine gute Deckung abgeben würden.
    „Ist egal.“, erwiderte nun der Mensch, „Der Boss will dich haben und du kommst nun mit uns!“, er ging einen Schritt näher.
    „Und wer ist euer Boss?“, fragte Dras ein Grinsen aufsetzend und dabei den Turianer anblickend – offenkundig der vernünftigere der beiden…fügte er gedanklich hinzu.
    „Groto.“, antwortete der Turianer mit einem Schulterzucken, „Er herrscht über die Devil’s Tips.“
    Dras blickte den Turianer mit einem reuigen Blick an. „Tut mir Leid, keine Ahnung wer das ist.“, log er, „Muss ich ihn kennen?“
    „Du Pisser!“, entgegnete nun der Mensch und trat einen weiteren Schritt vor, „Komm endlich her – ich will so wenig Zeit mit dir verbringen wie möglich!“
    „Und wenn ich nicht mitkommen möchte?“, hakte Dras nun spöttisch nach.
    „Das ist nicht deine Entscheidung.“, erwiderte der Turianer und bewegte eine Hand Richtung Gürtel.
    Mal sehen wer den größeren hat…dachte sich Dras einen Moment bevor er anfing sich zu bewegen. Er sprintete hinter die Fässer, während der Turianer und Mensch jeweils eine schwere Pistole zogen und anfingen zu feuern. Aber der Batarianer war rechtzeitig hinter den Fässern, wo er bereits eine der Granaten, die er in den Taschen versteckt hatte, hervorholte. Er wirbelte um seine Deckung während eines Moments der Feuerpause, drückte den Kopf der Granate und schleuderte sie geradewegs auf seine Feinde zu, bevor er sich wieder hinter die Deckung verzog.
    Es vergingen wenige Momente und der Schrei „Granate!“ war zu hören, aber am Ende explodierte die flache Scheibe. Dras zog währenddessen seine Tempest aus ihrem Versteck hervor und hörte wie Funken anfingen zu sprühen – anscheinend hatte die Granate die Wände beschädigt.
    Er schnellte aus seiner Deckung hervor, sah, dass ein Teil der Wand weggefetzt worden war – wie stark sind die Dinger eingestellt? – und wie der Mensch benommen auf ihn zu torkelte. Ohne zu Zögern – auch weil der Mensch versuchte seine Waffe zu heben – feuerte Dras auf ihn. Er zielte auf die Brust des Menschen, das größte Ziel, nicht etwa weil er seiner Fähigkeit zu Zielen misstraute – mit seinen vier Augen gehörte er wohl eh von Natur aus zu den besseren Schützen der Galaxie – sondern weil er sich kürzlich eine Ladung Meta gespritzt hatte – lieber auf Nummer sicher gehen.
    Erst als der Mensch zu Boden ging, hörte Dras auf zu feuern. Er bewegte sich vorsichtig auf den rechteckigen Raum zu, in dem die Drei gewesen waren. Er hielt die Waffe schussbereit, als er am Menschen vorbeigeht, der trotz der vielen Treffer tatsächlich noch stöhnen konnte. Stille Wut kam in dem Batarianer hoch und er verpasste dem Menschen zwei weitere Treffer mitten in den Schädel. Danach hörte das Stöhnen auf.
    Er ging vorsichtig weiter und im Raum selbst warf er einen Blick nach links – er konnte kaum etwas erkennen. Er ging ein paar Schritte weiter und warf nun einen Blick nach rechts – und sah sich dem schussbereiten Turianer gegenüber, der auf der Stelle abdrückte.
    Die Kugel prallte gegen die kinetische Barriere. Dras zögerte nicht einen Augenblick, als der Turianer überrascht seine Augen weidete, und feuerte zurück – zunächst traf er dessen Schulter, dann den Brustkorb und dann einige weitere Plätze bis der Turianer zu Boden ging.
    Der Batarianer atmete laut ein und aus. Sein Blick war immer noch konzentriert, während er innerlich Taurosh dankte, dass er die Rüstung unter seinen Kleidern angelegt hatte – ursprünglich um sich an das Tragen zu gewöhnen. Zunächst ging er zu seinem letzten Opfer und blickte auf ihn herab. Mit Genugtuung stellte Dras fest, dass der Turianer aufgehört hatte zu atmen, wobei er seine Augen geschlossen hatte. Muss sie später wieder öffnen…überlegte der Batarianer, während er sich umblickte, wohl wissend, dass er sich beeilen musste – die Gegend um Chora’s Nest war nicht so verlassen von C-Sec wie die Tips. Und es fehlte noch jemand…Wo ist das Gör, dass für das alles hier verantwortlich ist? überlegte der Batarianer wütend.
    Er fand die Asari wenige Schritte weiter auf dem Boden liegend. Sie atmete schwer, was bei dem Splitter in ihrer Magengegend kein Wunder war. Sie blutete stark, aber nicht so stark, dass es tödlich war – wenn man sie rechtzeitig behandelte, würde sie überleben. Dras starrte auf sie herunter, mit einem eisigen Blick, während er seine Waffe runternahm.
    Die Asari stöhnte laut auf. „Bitte…bitte…nicht…“, flehte sie, „…bitte, ich will nicht sterben…“
    „Du willst nicht?“, fragte Dras seine Zähne wütend zusammenpressend, „Denkst du etwa, es geht hierbei um was du willst?“, er ging auf sie zu und blieb direkt vor ihr stehen, „Wir sind nicht mehr in den Kindergärten von Thessia, wo man dich lehrt, dass die Galaxie ein Hort voller Freude ist – wir sind in der Realität, wo jeder Tag ein Kampf ums Überleben ist.“, und nach diesen Worten legte er einen Fuß auf ihre Wunde und drückte zu – sie schrie laut auf.
    „Bitte…bitte…“, flehte die junge Asari, als der Druck nachgelassen hatte und erste Tränen zeigten sich in den Winkeln ihrer Augen.
    Dras drückte nochmal zu, wobei seine Miene einer wutverzerrten Fratze glich, bevor die Asari nochmal losschrie. „Du verdienst es nicht!“, schrie er sie wütend an, „Du verdienst einen langsamen und grausamen Tod für das was du getan hast – und was bekommst du stattdessen? Einen schnellen Tod, nur weil ich C-Sec abhängen möchte?! Verflucht nochmal!“, und er drückte nochmal zu.
    „Bitte…“, fing die Asari hinterher von vorne an zu flehen, „…ich will…nicht sterben…Ich will…leben…“, dann fing ihre Haut an blau zu glühen.
    Dras drückte nochmal zu, brachte sie zum Schreien und verhinderte jegliche Aktivierung von Biotik. „Du verdienst es nicht…“, murmelte er mehr zu sich selbst, als zu ihr, wobei er laut schnaubte, „…du verdienst keinen gnädigen Tod…“, seine Wut wurde noch größer währenddessen wobei er sich nicht sicher war ob er auf sie oder auf sich selbst wegen seiner Unachtsamkeit – diese Sache hätte nicht passieren dürfen – wütend war, „…du verdienst etwas schlimmeres…“
    Und dann hatte er eine Idee.
    "Wenn du das Unmögliche ausgeschlossen hast, dann ist das was übrig bleiben muss, wie unwahrscheinlich es auch sein mag, die Wahrheit." - Sherlock Holmes alias Sir Arthur Conan Doyle
    "Erst ignorieren sie dich, dann lachen sie dich aus, dann bekämpfen sie dich und dann gewinnst du." - Mahatma Ghandi
    "Eine Falle zu erkennen ist eine Sache, sie zu umgehen eine völlig andere." - Ranma 1/2
    "Mein Name ist Ozymandias, König der Könige. Schauet auf mein Werk, ihr Mächtigen, und verzweifelt." - Ozymandias
    "Der größte Trick des Teufels ist es die Welt glauben zu lassen, dass er nicht existiert." - Die üblichen Verdächtigen
    "Nichts ist unmöglich, solange du es dir vorstellen kannst." - Professor Hubert Farnsworth
    "Maybe you are right...maybe we can't win this. But we'll fight you regardless. Yes, people will die. Maybe we'll lose half of the galaxy...maybe more. However insignificant we might be: We will fight, We will sacrifice and We will find a way....that's what humans do!" - Commander Shepard
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  16. #156
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    Zitat Zitat von Khardim Beitrag anzeigen

    Die Ledersitze empfingen ihn sanft, während Vincent sich anschnallte und dann Caines dargebotene Hand ergriff. Er gab das angegebene Viertel ein und der schwarze Chrysler erhob sich lautlos in die Nacht der Citadel. Vincent hatte eine Zeit lang damit gehadert, sich automatisierten Fahrsystemen anzuvertrauen, doch am Ende hatten Bequemlichkeit und die Möglichkeit während der Fahrt zu arbeiten sein Kindheitstrauma wenigstens hinreichend überwunden. Er beachtete den von zahllosen Lichtern und Leuchttafeln fragmentierten Halbschatten der Raumstation nicht weiter und wandte sich seinen beiden Fahrgästen zu. Beide schienen müde zu sein und vielleicht war die Nacht schon zu weit fortgeschritten, um noch viel von ihnen zu erfahren, aber einen Versuch war es wert und der Umweg über die 700er nicht allzu groß. ,,Was meinten Sie, als Sie sagten, dass der Zwischenfall heute Abend noch Arbeit für sie bedeuten würde? Sind sie etwa Anwalt?" Vincent konnte mit Sicherheit sagen, dass Caine kein Anwalt war, aber irgendwo musste man ja anfangen. ,,Ich für meinen Teil werde froh sein, bald im Bett zu liegen."
    Hinter der nächsten lang gezogenen Kurve tauchte in einiger Entfernung die Abfahrt zu den 700ern auf. Das SkyCar ordnete sich geschmeidig ein und drosselte die Geschwindigkeit. Vincent hatte ein paar Klienten in der Gegend, aber das traf inzwischen auf die meisten Viertel zu. Die Gegend um die 700er war gewiss nicht die schlechteste Ecke der Citadel, aber Caine machte auch nicht den Eindruck eines vollkommen verarmten Schluckers, der für Smoking und Spielgefährtin einen Kredit aufnehmen musste. Leider konnte Vincent seinen Namen nicht wirklich einordnen, aber wenn sein Mitfahrer nicht von selbst damit rausrücken würde, was er mit Vhans Verhaftung zu tun hatte, würde der Mann in Schwarz es eben selbst herausfinden.


    Ethan legte den Arm um Ribana und atmete alkoholschwangere Luft aus. Sie war arm, ihre Haut zart wie Rosenblüten. Pennyworths Blick konnte er kaum deuten, doch schaute er nicht so neidisch drein, wie ein Mann es sich wünschte, wenn er eine Traumfrau beanspruchend in den Arm nahm. Vielleicht war er kein Alienliebhaber – soll es ja geben. Nicht einmal die verführerischen Asari. „Ich bin Journalist. Keiner von der Klatschpresse, was bedeutet, dass ich in dieser Nacht noch ein paar – hoffentlich fehlerfreie – Nachrichten versenden muss und noch etwas recherchieren werde.“ Er schloss kurz die Augen. Die immerwährende Helligkeit der Citadel, die in diesem Tempo an ihm vorbeizog, tat seinem vernebelten Verstand nicht gut. „Was machen Sie beruflich, Sir?“, fragte er dann mehr aus Höflichkeit als aus Interesse. Selbst, wenn es der kriminelle Pennyworth sein sollte, von dem er glaubte zu wissen, dass es ihn gab, würde dieser Mann es ihm gegenüber – einem Journalisten – keinesfalls zugeben.
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  17. #157
    #16  Avatar von Forenperser
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    Zitat Zitat von Rabenkopf Beitrag anzeigen
    "Sie sind das Miss Sorax. Hallo!", begrüßte der Turianer sie mit einer ziemlich überrascht klingenden Stimme. Besuche ihn ja auch nicht jeden Tag…beschloss Saenia dieses Verhalten als normal abzutun.
    Beyo schüttelte ihre Hand und schien für einen Moment lang abgelenkt zu sein, als er einen Blick hinter die Turianerin warf. Bevor Saenia aber dasselbe tun konnte, bat Beyo sie in seine Wohnung.
    Das Apartment sah genauso weiträumig aus, wie sie es von einem Vhan vermutet hatte, aber im Kontrast dazu befand sich praktisch keine Sache an dem Platz an dem sie gehörte: Schränke waren umgestoßen, Tische auf die Seite gestellt, Kleider lagen überall verstreut wie auch Pads und andere Kleinigkeiten, die wohl eher nicht auf dem Boden liegen sollten.
    "Am besten hoch!", erklärte Beyo sich scheinbar klar werdend, dass diese Umgebung keineswegs geeignet war einen Gast herumzuführen. Sie nahmen eine Wendeltreppe in das obere Stockwerk, während die Turianerin ihren Kaffe austrank. Dort befand sich die Küche des Apartments und auch wenn hier und da etwas nicht auf seinem Platz war, sah es deutlich heimeliger aus, als der Wohnbereich unten.
    "Setzen Sie sich nur.", forderte sie der Turianer auf, kurz bevor er einen Saft mit zwei Gläsern herausholte und das Getränk eingoss. "Bitte verzeihen sie das Chaos hier. Die.....werten Herren der C-Sec haben ihre Durchsuchung sehr ernst genommen.", gab Beyo der Turianerin nun die Erklärung für das Chaos, die sie sich bereits gedacht hatte – das oder Einbruch und für Zweiteres war der Turianer offensichtlich zu ruhig.
    "Diese ganze Sache gestern Abend ist mir wirklich unglaublich unangenehm. Der ganze Abend ruiniert.....", fing der Turianer nun an sich zu entschuldigen, nachdem er einen Schluck von seinem Saft genommen hatte, aber Saenia unterbrach ihn auf der Stelle: „Sie müssen sich für nichts entschuldigen, Mr. Vhan.“, sie versuchte eine entschuldigende Miene aufzusetzen, was ihr nicht wirklich gelang, „Der Captain und ich müssen uns dafür entschuldigen, dass ihr Abend gestern so abrupt und ohne Vorwarnung beendet worden ist. Hätte ich meinen Job richtig gemacht, wäre C-Sec gar nicht erst so weit gekommen.“, sie zog ihr Glas zu sich heran, „Dieser Captain Yuhki hat eine Menge Regeln gebrochen um sie festzunehmen zu können, ohne das jemand darüber informiert worden wäre. Und wofür? Er glaubte sie seien ein Serienmörder. Was für ein Blödsinn…“, obwohl sie sich darüber nicht so sicher war wie sie klang, „Das Ganze war sicherlich ein Missverständnis…“, wobei sie einen fragenden Unterton benutzte.


    "Entschuldigen? Schön wär's." Beyo lachte bitter. "Er ist immer noch der Überzeugung dass ich es gewesen bin, er musste mich bloß aus einem aktuellen Mangel an Beweisen rauslassen. Aber das letzte Wort ist dort garantiert noch nicht gesprochen...." Zögernd nahm er noch einen Schluck und überlegte. Sollte er es sagen? "Ehrlichkeit zahlt sich aus. Vox ist eine Persönlichkeit mit Einfluss, du brauchst Leute die für dich sprechen. Und Freunde kannst du ebenso gebrauchen." Also legte er die Karten auf den Tisch. "Sie haben.....wie genau auch immer....aus Proben von verschiedenen Tatorten des Killers eine Probe synthetisiert....die mit meiner DNA übereinstimmt." Er seufzte und vermied den Augenkontakt. "Ich kann mir nicht erklären wie das passiert ist.....entweder es ist ein grausamer Zufall.....oder irgendwer will mir etwas in die Schuhe schieben."
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  18. #158
    Ritter Avatar von Khardim
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    Zitat Zitat von Shepard Commander Beitrag anzeigen

    Ethan legte den Arm um Ribana und atmete alkoholschwangere Luft aus. Sie war arm, ihre Haut zart wie Rosenblüten. Pennyworths Blick konnte er kaum deuten, doch schaute er nicht so neidisch drein, wie ein Mann es sich wünschte, wenn er eine Traumfrau beanspruchend in den Arm nahm. Vielleicht war er kein Alienliebhaber – soll es ja geben. Nicht einmal die verführerischen Asari. „Ich bin Journalist. Keiner von der Klatschpresse, was bedeutet, dass ich in dieser Nacht noch ein paar – hoffentlich fehlerfreie – Nachrichten versenden muss und noch etwas recherchieren werde.“ Er schloss kurz die Augen. Die immerwährende Helligkeit der Citadel, die in diesem Tempo an ihm vorbeizog, tat seinem vernebelten Verstand nicht gut. „Was machen Sie beruflich, Sir?“, fragte er dann mehr aus Höflichkeit als aus Interesse. Selbst, wenn es der kriminelle Pennyworth sein sollte, von dem er glaubte zu wissen, dass es ihn gab, würde dieser Mann es ihm gegenüber – einem Journalisten – keinesfalls zugeben.


    Sie setzten langsam zum Landeanflug zwischen den grauen Wohnblocks an und Vincent gab bereits die Routefür seinen Heimweg ein, während Caine sich als Journalist zu erkennen gab. Für ihn mussten die Ereignisse des Abends ein wahrer Glücksfall gewesen sein, egal ob Klatschpresse oder nicht. Vincent nahm sich vor, am kommenden Tag nach der Arbeit seines Fahrgastes Ausschau zu halten. Vielleicht stellte sich Mister Caine als jemand heraus, den zu kennen sich lohnen könnte.
    „Was machen Sie beruflich, Sir?“, fragte Caine, während vor dem Seitenfenster eine große Werbetafel für vakante Immobilien in ausgezeichneter Lage vorbei zog. Er klang inzwischen wirklich müde und seine Begleiterin konnte sich glücklich schätzen, wenn sie ihn nicht noch in seine Wohnung tragen musste. ,,Devisenhandel und von Zeit zu Zeit etwas Anlageberatung." log Vincent frei von der Leber weg. Der lockere Plauderton unterstrich die Inhaltsleere der Aussage und wenn die fehlende Nachfrage der Passagiere das Gespräch nicht beendet hätte, wäre es durch das sanfte Aufsetzen auf dem Landedeck ohnehin unterbrochen worden. Vincent ließ die Türen aufgleiten und legte dann noch einmal sein Haifischlächeln auf, als er sich verabschiedete: ,,Da sind wir. Ich wünsche noch eine angenehme Nacht." Irgendwie gab es ihm ein gutes Gefühl zu wissen, dass er nicht der Einzige war, der den Rest des Abends mit Arbeit verbringen würde, auch wenn seine und Caines Resultate vermutlich komplett unterschiedliche sein würden.
    Nachdem die beiden ausgestiegen waren, erhob sich der Wagen wieder in die Lüfte und trug den Mann in Schwarz in Richtung seines Domizils. Noch unterwegs ließ er von einer V.I. die üblichen Quellen nach den Dingen durchsuchen, die er heute Abend erfahren hatte.
    Zitat Zitat von BlackShial Beitrag anzeigen
    Khardim ist unser Äquivalent für Brüste oder eben Hintern.
    Schön anzusehen und man denkt gern daran
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  19. #159
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    Ethan nahm die Information zur Kenntnis, bewertete sie und legte sie unter „unwichtig“ ab. Sollte es nötig sein, würde er sich ein anderes Mal mit Pennyworth befassen. Als Gedächtnisstütze hatte er ja Ribana, sollten ihm Details entfallen. Die Asari war weit weniger angetrunken als er und von ihrer einstmals guten Laune war nur noch ein schwaches Lächeln geblieben. „Tut mir leid, dass der Abend so schlecht endete“, sagte Ethan nun wieder in ein leichtes Lallen verfallend, das er bei dem Gespräch mit dem Fremden hatte unterbinden können. „Ist ja nicht deine Schuld“, sagte die Asari nachsichtig. Ethan spürte die sanfte Berührung ihrer Lippen auf seiner Wange. „Du kannst nichts für das, was du bist.“ Der Journalist war zu betrunken, als dass er die leise traurige Anschuldigung in ihrer Stimme hören konnte. Die beiden schleppten sich zum Aufzug und fuhren zu Ethans Wohnung hinauf.

    Beim Schreiben machte Ethan erstaunlich wenig Rechtschreibfehler. Auch der Satzbau gelang ihm besser als erhofft und so schrieb er in einer halben Stunde drei Nachrichten. Eine an die Verleger von Citadel News, eine an einen Informanten bei C-Sec und eine an einen freischaffenden Kollegen mit der Bitte sämtliche Informationen zu Beyo Vhan zusammenzutragen, die ihm möglich waren. Dann schrieb er seine Notizen runter, auch wenn er diese sicherlich noch einmal im wachen und nüchternen Zustand überprüfen musste. Einige der Aufzeichnungen ergaben bei der ersten Sichtung keinen Sinn, wurden aber durch das Gedächtnisprotokoll des Journalisten ergänzt oder korrigiert. Schließlich – es war weit nach zwei Uhr nachts – ging er zu Bett. Ribana schlief schon, hatte sich auf die Seite gedreht und ihm ihren nackten, blauen Rücken zugewandt. Ethan mochte diesen Anblick nicht sonderlich. Asari waren bildschön und liebreizend und ihr Körper denen der Menschen fasst identisch. Nur in ihrem Nacken, wo eigentlich nicht außer Haut sein sollte, befanden sich die Ausläufe der Kopftentakel. Gekleidet störte es ihn nicht und auch ansonsten spielte es für ihn kaum eine Rolle. Nackt und direkt vor ihm aber, mochte er es sich nicht ansehen. Es erinnerte ihn zu sehr daran, dass er und Ribana im Grunde genommen einfach zu verschieden waren, um ein gutes Paar abzugeben. Er bettete sein Kopf auf das Kissen und starrte auf den merkwürdig fremden Nacken. Dann hob er den Zeigefinger und berührte einen der Tentakelausläufer. Er war hart wie ein Muskelstrang und Ethan hatte das Verlangen, seinen Finger zurückzuziehen. Er zwang sich dazu, dem Strang mit dem Finger ein Stück zu folgen und der Ekel – so es denn überhaupt Ekel war – verschwand. Ribana ließ plötzlich ein entspanntes Brummen hören. Ethan zog die Hand zurück als sich die Asari auf dem Kissen halb drehte und leise: „Mach weiter, das ist schön“, sagte. Ihre Stimme hatte etwas Beruhigendes. In Ethans Ohren klang es wie ein Friedensangebot, also flüsterte er: „Okay“ und begann damit, den Asari-Hinterkopf zu streicheln. Er erinnerte sich an seine erste Freundin, damals auf der Erde. Sie hatte es geliebt, wenn er ihr das Haar bürstete. „Merkwürdig“ , dachte Ethan: „dass ich mich so viele Jahre später mitten im All in einer ähnlichen Situation wiederfinde.“ Er streichelte noch eine Weile, dann hielt er inne. Ribana war eingeschlafen. Ethan drehte sich leise auf den Rücken, schaute an die Decke, die immer und immer wieder Lichter vorbeifahrender Skycars erhellt wurde und schlief selbst ein.

    Der Kerl heißt Kaneko Yuhki, Captain vom Kithoi Bezirk.“ Die Stimme am Transponder war verzerrt, was Ethan aber nicht abschreckte. Er kannte seinen Insider, hatte mehrmals mit ihm zu Abend gegessen. Ethan vertraute ihm und er vertraute Ethan. Es waren die Kommunikationssysteme der Citadel, die den beiden die nötige Vorsicht abrang. „Wird er mit mir reden?“, fragte Ethan. „Kann ich dir nicht sagen, hab den Typen noch nie getroffen. Seine Akte weist auf keine Ausschläge hin – weder nach unten noch nach oben.“ „Also der Durchschnittssbulle“, schlussfolgerte Ethan. „Eben die Art, die der Rat gerne bei C-Sicherheit sitzen hat. Ruhig, ambitioniert aber nicht zu sehr, erfolgsorientiert aber obrigkeitshörig. Hauptsache keine schlechte Publicity für das Rats-Projekt.“ Ethan grinste. Sein Informant traf den Nagel auf den Kopf. „Mal schauen, was sich machen lässt. Ich hoffe er schaltet nicht gleich die Öffentlichkeitsarbeiter von euch ein. Dann hänge ich ja ewig und drei Tage in der Warteschleife.“ Die verzerrte Stimme lachte, was nach einem Todeskampf eines Staubsaugers klang, dann sagte sie: „Viel Glück.“ Die Verbindung wurde unterbrochen. Ein paar Minuten später kamen die Kontaktdaten des Captains. Ethan schrieb ihm eine Nachricht:

    Sehr geehrter Herr Yuhki,

    Sie haben gestern die Festnahme von Beyo Vhan geleitet. Ich würde mich gerne mit Ihnen treffen und Sie zu diesem Thema Stellung beziehen lassen. Bei Bedarf kann ich Ihre Identität geheim halten. So haben Sie die Chance, reinen Tisch mit Gerüchten zu machen, ehe diese Aufkommen. Somit wird sowohl Ihr Ruf als auch der von C-Sicherheit geschützt.

    Über eine positive Antwort würde ich mich sehr freuen.

    Mit freundlichen Grüßen,
    Ethan Caine
    Freier Journalist


    Dann schrieb er eine weitere Nachricht. Adressat war der Beschuldigte: Beyo Vhan.

    Sehr geehrter Mister Vhan,

    vielleicht erinnern Sie sich noch an mich, Ethan Caine. Wir haben zusammen die Kunst des werten Mister Vox bewundert. Der Abend endete für uns beide anders, als wir es gedacht hatten.
    Es freut mich zu hören, dass Sie aus der Haft entlassen wurden. Dennoch ist das Thema nach wie vor heiß und ich als Journalist mit dem Spezialgebiet Kriminologie kann das natürlich nicht links liegen lassen. Daher hatte ich gehofft, dass wir uns zu einem (Exklusiv-)Interview zusammensetzten könnten und Sie mir die Umstände der Verhaftung erzählen.

    Über die Gelegenheit nochmals mit Ihnen unter vier Augen zu sprechen, würde ich mich sehr freuen.

    Mit freundlichen Grüßen,
    Ethan Caine


    Ethan verschränkte die Finger ineinander und ließ sie knacken. „Wollen wir mal sehen, was passiert“, sagte er zu sich selbst und versendete die Nachricht.
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  20. #160
    #16  Avatar von Forenperser
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    Zitat Zitat von Shepard Commander Beitrag anzeigen
    Ethan nahm die Information zur Kenntnis, bewertete sie und legte sie unter „unwichtig“ ab. Sollte es nötig sein, würde er sich ein anderes Mal mit Pennyworth befassen. Als Gedächtnisstütze hatte er ja Ribana, sollten ihm Details entfallen. Die Asari war weit weniger angetrunken als er und von ihrer einstmals guten Laune war nur noch ein schwaches Lächeln geblieben. „Tut mir leid, dass der Abend so schlecht endete“, sagte Ethan nun wieder in ein leichtes Lallen verfallend, das er bei dem Gespräch mit dem Fremden hatte unterbinden können. „Ist ja nicht deine Schuld“, sagte die Asari nachsichtig. Ethan spürte die sanfte Berührung ihrer Lippen auf seiner Wange. „Du kannst nichts für das, was du bist.“ Der Journalist war zu betrunken, als dass er die leise traurige Anschuldigung in ihrer Stimme hören konnte. Die beiden schleppten sich zum Aufzug und fuhren zu Ethans Wohnung hinauf.

    Beim Schreiben machte Ethan erstaunlich wenig Rechtschreibfehler. Auch der Satzbau gelang ihm besser als erhofft und so schrieb er in einer halben Stunde drei Nachrichten. Eine an die Verleger von Citadel News, eine an einen Informanten bei C-Sec und eine an einen freischaffenden Kollegen mit der Bitte sämtliche Informationen zu Beyo Vhan zusammenzutragen, die ihm möglich waren. Dann schrieb er seine Notizen runter, auch wenn er diese sicherlich noch einmal im wachen und nüchternen Zustand überprüfen musste. Einige der Aufzeichnungen ergaben bei der ersten Sichtung keinen Sinn, wurden aber durch das Gedächtnisprotokoll des Journalisten ergänzt oder korrigiert. Schließlich – es war weit nach zwei Uhr nachts – ging er zu Bett. Ribana schlief schon, hatte sich auf die Seite gedreht und ihm ihren nackten, blauen Rücken zugewandt. Ethan mochte diesen Anblick nicht sonderlich. Asari waren bildschön und liebreizend und ihr Körper denen der Menschen fasst identisch. Nur in ihrem Nacken, wo eigentlich nicht außer Haut sein sollte, befanden sich die Ausläufe der Kopftentakel. Gekleidet störte es ihn nicht und auch ansonsten spielte es für ihn kaum eine Rolle. Nackt und direkt vor ihm aber, mochte er es sich nicht ansehen. Es erinnerte ihn zu sehr daran, dass er und Ribana im Grunde genommen einfach zu verschieden waren, um ein gutes Paar abzugeben. Er bettete sein Kopf auf das Kissen und starrte auf den merkwürdig fremden Nacken. Dann hob er den Zeigefinger und berührte einen der Tentakelausläufer. Er war hart wie ein Muskelstrang und Ethan hatte das Verlangen, seinen Finger zurückzuziehen. Er zwang sich dazu, dem Strang mit dem Finger ein Stück zu folgen und der Ekel – so es denn überhaupt Ekel war – verschwand. Ribana ließ plötzlich ein entspanntes Brummen hören. Ethan zog die Hand zurück als sich die Asari auf dem Kissen halb drehte und leise: „Mach weiter, das ist schön“, sagte. Ihre Stimme hatte etwas Beruhigendes. In Ethans Ohren klang es wie ein Friedensangebot, also flüsterte er: „Okay“ und begann damit, den Asari-Hinterkopf zu streicheln. Er erinnerte sich an seine erste Freundin, damals auf der Erde. Sie hatte es geliebt, wenn er ihr das Haar bürstete. „Merkwürdig“ , dachte Ethan: „dass ich mich so viele Jahre später mitten im All in einer ähnlichen Situation wiederfinde.“ Er streichelte noch eine Weile, dann hielt er inne. Ribana war eingeschlafen. Ethan drehte sich leise auf den Rücken, schaute an die Decke, die immer und immer wieder Lichter vorbeifahrender Skycars erhellt wurde und schlief selbst ein.

    Der Kerl heißt Kaneko Yuhki, Captain vom Kithoi Bezirk.“ Die Stimme am Transponder war verzerrt, was Ethan aber nicht abschreckte. Er kannte seinen Insider, hatte mehrmals mit ihm zu Abend gegessen. Ethan vertraute ihm und er vertraute Ethan. Es waren die Kommunikationssysteme der Citadel, die den beiden die nötige Vorsicht abrang. „Wird er mit mir reden?“, fragte Ethan. „Kann ich dir nicht sagen, hab den Typen noch nie getroffen. Seine Akte weist auf keine Ausschläge hin – weder nach unten noch nach oben.“ „Also der Durchschnittssbulle“, schlussfolgerte Ethan. „Eben die Art, die der Rat gerne bei C-Sicherheit sitzen hat. Ruhig, ambitioniert aber nicht zu sehr, erfolgsorientiert aber obrigkeitshörig. Hauptsache keine schlechte Publicity für das Rats-Projekt.“ Ethan grinste. Sein Informant traf den Nagel auf den Kopf. „Mal schauen, was sich machen lässt. Ich hoffe er schaltet nicht gleich die Öffentlichkeitsarbeiter von euch ein. Dann hänge ich ja ewig und drei Tage in der Warteschleife.“ Die verzerrte Stimme lachte, was nach einem Todeskampf eines Staubsaugers klang, dann sagte sie: „Viel Glück.“ Die Verbindung wurde unterbrochen. Ein paar Minuten später kamen die Kontaktdaten des Captains. Ethan schrieb ihm eine Nachricht:

    Sehr geehrter Herr Yuhki,

    Sie haben gestern die Festnahme von Beyo Vhan geleitet. Ich würde mich gerne mit Ihnen treffen und Sie zu diesem Thema Stellung beziehen lassen. Bei Bedarf kann ich Ihre Identität geheim halten. So haben Sie die Chance, reinen Tisch mit Gerüchten zu machen, ehe diese Aufkommen. Somit wird sowohl Ihr Ruf als auch der von C-Sicherheit geschützt.

    Über eine positive Antwort würde ich mich sehr freuen.

    Mit freundlichen Grüßen,
    Ethan Caine
    Freier Journalist


    Dann schrieb er eine weitere Nachricht. Adressat war der Beschuldigte: Beyo Vhan.

    Sehr geehrter Mister Vhan,

    vielleicht erinnern Sie sich noch an mich, Ethan Caine. Wir haben zusammen die Kunst des werten Mister Vox bewundert. Der Abend endete für uns beide anders, als wir es gedacht hatten.
    Es freut mich zu hören, dass Sie aus der Haft entlassen wurden. Dennoch ist das Thema nach wie vor heiß und ich als Journalist mit dem Spezialgebiet Kriminologie kann das natürlich nicht links liegen lassen. Daher hatte ich gehofft, dass wir uns zu einem (Exklusiv-)Interview zusammensetzten könnten und Sie mir die Umstände der Verhaftung erzählen.

    Über die Gelegenheit nochmals mit Ihnen unter vier Augen zu sprechen, würde ich mich sehr freuen.

    Mit freundlichen Grüßen,
    Ethan Caine


    Ethan verschränkte die Finger ineinander und ließ sie knacken. „Wollen wir mal sehen, was passiert“, sagte er zu sich selbst und versendete die Nachricht.


    "Boles!" Wütend warf Captain Yuhki eines der Datapads zur Seite. "Was machen sie eigentlich die ganze Zeit dort drüben, was soll dieses ständige Telefonieren?" knurrte er gereizt als Boles nach einigen Momenten endlich zu ihm kam. "Tut mir Leid Captain, es kommen zig Anrufe rein wegen der Sache....auch von den anderen Revieren. Sie wollen wissen - " "Zum Teufel damit!" Der Captain stand von seinem Stuhl auf. "Wir werden diese Schlappe nicht auf uns sitzen lassen! Die Forensik soll meinetwegen bezahlte Überstunden machen, völlig egal! Aber schaffen sie gefälligst einen handfesten Beweis rein! Jeder Tag, jede Stunde an dem dieses Tier weiter dort draußen frei rumläuft könnten Leute sterben!" "Ja Boss...." Der Dunkelhäutige sah sichtlich besorgt aus. Um die ganze Sache, wie auch um seinen Vorgesetzten. Dann verließ er das Büro. "Hrmpf..." Yuhki machte sich daran sein bereits überquellendes Postfach aufzuräumen. "Verdammte Klatschpresse. Meinen wohl wir hätten nichts besseres zu tun als denen eine Schlagzeile zu verschaffen?" Nahezu jede seiner Mails kam von Aasgeiern die ein Statement wollten. Doch während er einen Großteil löschte sah er ein: Er musste ein Statement abgeben. An der Öffentlichkeit war es sowieso schon. Und wenn nun keine Stellungsnahme dazu genommen wurde würden sie wie die letzten Idioten dastehen. Oder am Ende sogar korrupt. Auf Sanktionen des Executor's hatte er am wenigsten Lust. "Hmmmm....." Eine Mail erweckte seine Aufmerksamkeit. Ethan Caine? Den Namen hatte er noch nie gehört. Aber das hieß schon mal dass er niemand der Marke Al-Jilani war. Und er war an dem Abend dabei gewesen......"Warum nicht? Zu verlieren gibt es eh nichts....noch nicht."

    "Sehr vereehrter Mr. Caine,

    ich halte es kurz und knapp da meine (und sicher auch ihre) Zeit Geld ist: Wenn sie es einrichten können kommen sie am besten noch heute, im Laufe der nächsten beiden Stunden, zu unserer Hauptniederlassung im Kithoi Bezirk. Ich hoffe (auch im Namen meiner Kollegen) sämtliche Fragen ihrerseits zufriedenstellend beantworten zu können.

    Mit freundlichen Grüßen,

    Captain Kaneko Yuhki, 12. Revier"
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