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  1. #261
    #16  Avatar von Forenperser
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    Die Blicke der anderen Fahrgäste ließ Hanna an sich abprallen. Um vom Präsidiumsbezirk zum Kithoi-Bezirk zu kommen, nahm Hanna die Schwebebahn und die war zu allen Zeiten des Tages gut besetzt. Da man sie aber nicht unbedingt als C-Sicherheitsbeamte erkannte, warfen viele der Gäste einen unsicheren Blick auf die Bewaffnung der Blondine. Andererseits fuhr eine Gruppe aus fünf Allianzsoldaten im selben Abteil und versprach, gepanzert und bewaffnet, etwas mehr Sicherheit. Eine junge Frau sprach Menschen und Turianer an und erzählte von Gott, ein Salarianer telefonierte laut mit anscheinend mehreren Personen gleichzeitig und irgendwo redeten zwei Turianer von dem Kryptogramm-Killer und Beyo Vhan. Das Thema schien ohnehin um sich zu greifen, vielleicht war es aber auch bloß die selektive Wahrnehmung, die Hanna zu dem Schluss brachte.

    Der Kithoi-Bezirk war alles andere als schmutzig. Wirklich verdreckte Ebenen schien es auf der Citadel ohnehin nur wenige zu geben. Dennoch fehlte dem Bezirk die strahlende Reinheit des Präsidiums, das futuristische, dieser besondere Funke der Menschen seit tausenden Jahren träumen ließ. Der Bezirk wirkte eher pragmatisch. Klare Strukturen, zielführende Wege, gehetzte Personen. Überall flimmerten Leuchttafeln die entweder Werbung oder Breaking-News zeigten. Auch hier dominierte der Kryptogramm-Killer. Hanna seufzte. Jeder Mörder würde jetzt leichteres Spiel haben, da der erste Gedanke immer zu dem Killer gehen würde. Das erschwerte die Arbeit. Andererseits war ihr Ziel nun ja auch eben jener unbekannte Mörder, der fünfzehn Leben genommen hatte. Im Gegensatz zu diesem Politiker Vox hatte sie Beyo Vhan noch nicht als Mörder ausgeschlossen, ließ sich aber anders als Yuhki auch andere Möglichkeiten offen. Der Captain war in ihren Augen ein Idiot, wenn er vorverurteilte und Vox war schon ein Idiot, weil er Politiker war. Und die hatten immer Dreck am Stecken.

    „Wie kann ich Ihnen helfen?“ Der Officer, der am Empfangstisch saß und sie auf halbgeöffneten Augen ansah, wirkte reichlich entnervt. „Agent Ilias. Ich will zu Captain Yuhki.“ In den Augen des Rothaarigen flammte Leben auf. „Nehmen Sie Platz“, sagte er und deutete auf eine kleine Ansammlung an in die Wand eingelassener Stühle. Hanna folgte der Anweisung während der Kerl seinen Posten verließ und verschwand. Nach weniger als zwei Minuten kam er zurück. „Folgen Sie mir, Agent“, sagte er und ging voraus. Er führte Hanna eine langen Korridor entlang, schwenkte rechts. Hanna erkannte das typische Design eines C-Sicherheitsreviers. Wenigstens das schien gleich zu bleiben. Vor einer Tür, neben der in Leuchtschrift „Captain Kaneko Yuhki“ flammte, blieben sie stehen. Der Rothaarige klopfte, öffnete und trat beiseite. Hanna durchschritt die Tür, die hinter ihr wieder schloss. Captain Yuhki stellte sich als bulliger Mann asiatischen Ursprungs heraus, mit harten Gesichtszügen und einer kahlgeschorenen Glatze. Die blaue C-Sicherheit-Uniform spannte sich über seinem Stiernacken und Hanna spürte eine latente Anspannung in dem Blick des Mannes. Vermutlich war der Kerl ein totaler Choleriker, dachte sie bei sich. Da Yuhki weder Anstalten machte aufzustehen, noch sie mit warmen Worten zu empfangen, trat sie an seinen Schreibtisch heran und streckte ihm die Hand hin. „Agent Hanna Ilias“, stellte sie sich vor, die grünen Augen ohne zu blinzeln auf Yuhki gewandt. Yuhki ergriff die Hand, drückte sie fest aber Hanna hielt gegen. Sie kannte diese Art von Machtspielen und würde sich nicht unterbuttern lassen, von niemandem. Yuhki schien in Gedanken gar nicht wirklich bei der Sache zu sein, auf seinem Schreibtisch lagen Akten. Die Augenringe verrieten Hanna, dass er mit ununterbrochenem Eifer an dem Vhan-Fall arbeitete. „Schön, dass ich es einrichten konnte“, sagte Hanna und ließ sich auf den Stuhl vor seinem Schreibtisch sinken. Sie überschlug die Beine, lehnte sich zurück. Die geöffnete Lederjacke gab den Blick auf das Navy-Shirt frei und Hanna fragte sich, ob Yuhki diese Vernachlässigung der Uniformierung als ebenso große Insubordination betrachten würde, wie Verox es getan hatte. Hanna wedelte mit der linken Hand in der Luft. „Also, was können Sie für mich tun, Captain?“ Sie würde nicht kuschen. Nicht vor einem Mann, der auf den Rothaarigen vom Empfang eine so stark einschüchternde Wirkung hatte, dass er die Tür mit gesenktem Blick geöffnet und sich schnell wieder verzogen hatte. So ein Verhalten von Untergebenen ließ entweder auf einen Tyrannen oder einen Fanatiker schließen. Und sie würde sich weder zur Sklavin des einen noch des anderen machen lassen.


    "Was ich für sie tun kann?" Dieses erste Gespräch fing ja direkt auf die richtige Weise an. Während er noch abschätzend ihr sehr....lockeres Outfit für einen offiziellen Arbeitstag bei der C-Sicherheit musterte fragte er sich bereits was da wohl alles auf ihn zukam. Auch wenn die schnelle, ohne übermäßig viel Bürokratie abgewickelte Aufnahme hier im Bezirk ein Gefallen für Verox gewesen war, war Hanna Ilias trotzdem als Verstärkung für den Fall gedacht gewesen. Aber so wie es aussah war diese Frau alles andere als der Typ Angestellte der sich reibungslos unterordnete. Wieso auch sonst war sie so knapp an einer Entlassung vorbei geschrammt? "Sollten Sie sich nicht eher selbst fragen was für einen Teil sie in der Ermittlung hier spielen wollen? Oder wissen Sie gar nicht worum es geht?" Mit beiden Augen ihre Blicke fixierend lehnte der Japaner sich zurück und wartete auf die Antwort seines Gegenübers.
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  2. #262
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    "Was ich für sie tun kann?" Dieses erste Gespräch fing ja direkt auf die richtige Weise an. Während er noch abschätzend ihr sehr....lockeres Outfit für einen offiziellen Arbeitstag bei der C-Sicherheit musterte fragte er sich bereits was da wohl alles auf ihn zukam. Auch wenn die schnelle, ohne übermäßig viel Bürokratie abgewickelte Aufnahme hier im Bezirk ein Gefallen für Verox gewesen war, war Hanna Ilias trotzdem als Verstärkung für den Fall gedacht gewesen. Aber so wie es aussah war diese Frau alles andere als der Typ Angestellte der sich reibungslos unterordnete. Wieso auch sonst war sie so knapp an einer Entlassung vorbei geschrammt? "Sollten Sie sich nicht eher selbst fragen was für einen Teil sie in der Ermittlung hier spielen wollen? Oder wissen Sie gar nicht worum es geht?" Mit beiden Augen ihre Blicke fixierend lehnte der Japaner sich zurück und wartete auf die Antwort seines Gegenübers.


    Yuhki probierte den panzerbrechenden Blick. Er scheiterte. Hanna blickte den Captain fast schon zu zwanglos ins Gesicht, ließ die Frage kurz im Raum stehen und sagte dann: „Um einen Serienmörder und die Verknüpfung des Sprosses einer bekannten turianischen Familie in die von ihm verübten Morde. Zumindest ist es das, was so aus den Medien zu hören ist.“ Sie setzte sich aufrechter, legte die Unterarme auf den Oberschenkeln ab. „Ich nehme allerdings an, dass Sie der Presse nicht gleich alle Informationen verraten haben, oder?“ Ihr Tonfall verriet, dass sie bei einer gegensätzlichen Antwort vermutlich sämtlichen Respekt vor ihrem Vorgesetzten verlieren würde. „Ich kenne die Ermittlungsakte natürlich noch nicht, wurde selbst erst vor knapp zwei Stunden über die Versetzung in Ihr Team informiert. Also Captain, klären Sie mich auf.
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  3. #263
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    Yuhki probierte den panzerbrechenden Blick. Er scheiterte. Hanna blickte den Captain fast schon zu zwanglos ins Gesicht, ließ die Frage kurz im Raum stehen und sagte dann: „Um einen Serienmörder und die Verknüpfung des Sprosses einer bekannten turianischen Familie in die von ihm verübten Morde. Zumindest ist es das, was so aus den Medien zu hören ist.“ Sie setzte sich aufrechter, legte die Unterarme auf den Oberschenkeln ab. „Ich nehme allerdings an, dass Sie der Presse nicht gleich alle Informationen verraten haben, oder?“ Ihr Tonfall verriet, dass sie bei einer gegensätzlichen Antwort vermutlich sämtlichen Respekt vor ihrem Vorgesetzten verlieren würde. „Ich kenne die Ermittlungsakte natürlich noch nicht, wurde selbst erst vor knapp zwei Stunden über die Versetzung in Ihr Team informiert. Also Captain, klären Sie mich auf.


    Nun hatte sie es endgültig geschafft ihn davon zu überzeugen dass er und sie sicherlich keine Freunde werden würden. Nach gefühlten 2 Wortwechsel war das schon eine Leistung für sich. Ohne auf die offensichtlich provokative Frage einzugehen nahm der Captain wortlos ein Datenpad aus der Schreibtischschublade heraus, auf welches er zuvor sämtliche für den Fall relevanten Dinge wie Tatortbilder, forensische Dokumentationen, sowie die Arbeitsberichte geladen hatte.
    "Ich sage es Ihnen jetzt direkt ohne irgendeine gespielte Freundlichkeit oder Ironie: Das hier ist mein Revier. Auch wenn sie die Akte dieses Falles noch nicht kennen, ich kenne die ihre, Miss Ilias. Wir sind nicht bei den Spectres. Die C-Sicherheit spielt nach den Regeln. Wenn wir das nicht tun sind wir nicht besser als die Verbrecher die wir bekämpfen." Yuhki schlug mit der Faust in seine flache Hand. "Dieser Fall dauert nun schon viel zu lange. Und ich habe nicht vor diesem Psychopathen ein 16. Opfer zu überlassen. Sie wollen dabei helfen? Dann fangen sie gleich damit an." Er überreichte Hanna das Datenpad. "Lesen Sie sich ein. Und dann begeben Sie sich direkt vor Ort. Genauer gesagt: Zur Anschrift des Hauptverdächtigen." Das ging nun alles extrem schnell. Aber sie hatten ja auch keine Zeit zu verlieren. "Beobachten Sie, stellen Sie ihn zur Rede, wie genau Sie vorgehen bleibt ihnen überlassen." Wobei hoffentlich klar war dass sie dabei im Rahmen des Gesetzes bleiben sollte. "Aber liefern Sie mir Ergebnisse!"
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  4. #264
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    Nun hatte sie es endgültig geschafft ihn davon zu überzeugen dass er und sie sicherlich keine Freunde werden würden. Nach gefühlten 2 Wortwechsel war das schon eine Leistung für sich. Ohne auf die offensichtlich provokative Frage einzugehen nahm der Captain wortlos ein Datenpad aus der Schreibtischschublade heraus, auf welches er zuvor sämtliche für den Fall relevanten Dinge wie Tatortbilder, forensische Dokumentationen, sowie die Arbeitsberichte geladen hatte.
    "Ich sage es Ihnen jetzt direkt ohne irgendeine gespielte Freundlichkeit oder Ironie: Das hier ist mein Revier. Auch wenn sie die Akte dieses Falles noch nicht kennen, ich kenne die ihre, Miss Ilias. Wir sind nicht bei den Spectres. Die C-Sicherheit spielt nach den Regeln. Wenn wir das nicht tun sind wir nicht besser als die Verbrecher die wir bekämpfen." Yuhki schlug mit der Faust in seine flache Hand. "Dieser Fall dauert nun schon viel zu lange. Und ich habe nicht vor diesem Psychopathen ein 16. Opfer zu überlassen. Sie wollen dabei helfen? Dann fangen sie gleich damit an." Er überreichte Hanna das Datenpad. "Lesen Sie sich ein. Und dann begeben Sie sich direkt vor Ort. Genauer gesagt: Zur Anschrift des Hauptverdächtigen." Das ging nun alles extrem schnell. Aber sie hatten ja auch keine Zeit zu verlieren. "Beobachten Sie, stellen Sie ihn zur Rede, wie genau Sie vorgehen bleibt ihnen überlassen." Wobei hoffentlich klar war dass sie dabei im Rahmen des Gesetzes bleiben sollte. "Aber liefern Sie mir Ergebnisse!"


    Yuhki explodierte – mehr oder weniger. Während er seinen Schreibtisch einem Bombardement aus Spucketröpfchen unterwarf, griff Hanna sich die Akte, strich über das Datenpad und schaute sich die Informationslage an. Sie war recht dürftig. Anscheinend hatte der Captain es tatsächlich nicht so mit dem wahren ermittlungstaktischer Spezifika. Rasch überfliegend fand sie dennoch ein, zwei interessante Punkte. Hanna beschloss, sich dem später zu widmen. Vorerst legte sie das Pad auf ihren Oberschenkeln ab und sah zu Yuhki herüber, dessen Glatze leicht rötlich schimmerte. „Wenn Sie meine Akte kennen“, sagte sie langsam und ließ offen, ob sie Yuhki das wirklich abkaufte: „dann wissen Sie ja auch, dass das hier nicht meine erste Jagd auf einen Serienmörder ist.“ Der Typ damals hatte zwar „nur“ fünf Opfer gehabt und war, im Gegensatz zum Kryptogramm-Killer, einer Methode treu geblieben, dennoch war die Herausforderung ähnlich. Außerdem spielte Hanna immer nach den Regeln. Nun ja, fast immer. Der Ausflug nach Joab war wohl ihre einzige wirkliche Insubordination. Es mochte sein, dass sie nicht immer den langen Dienstweg ging und ja, vielleicht hatte sie den ein oder anderen Verdächtigen etwas härter angepackt oder mal einen Straßendealer über die Brüstung der Citadel gedrückt, um Informationen zu bekommen, aber ansonsten war sie doch – wie sie selbst fand – recht umgänglich. „Sie sagen: ‚Liefern Sie Ergebnisse‘, ich sage: ‚Wie Sie befehlen‘. Und auch, wenn schon nach diesen paar Sätzen klar ist, dass Sie wohl nie in mein Poesiealbum schreiben werden, sollten wir nicht gegeneinander arbeiten. Oder, Captain?“ Letzteres Wort betonte Hanna mit Nachdruck. Den Rang eines Mannes zu benutzen half häufig, vor allem bei Turianern. Aber vielleicht würde Yuhki anspringen. „Also sagen Sie mir bitte: Hat ein Profiler bereits ein ungefähres Bild von unserem Killer und vor allem: Wie wahrscheinlich laufe ich direkt in seine Höhle?“ Sie hob das Datenpad, wedelte damit herum. „Wenn Sie wollen, dass ich mich sofort auf ihn stürze, dann wären die Eckdaten nett zu wissen. Zum Lesen hab ich dann nämlich wohl erst später Zeit.
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  5. #265
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    Eigentlich wollte Ethan sich etwas ausruhen. Die letzten Stunden hatten doch an seinen Nerven gezerrt, schließlich war er keine Fünfundzwanzig mehr. Mit einem Glas Whiskey, dem guten von der Erde – sogar aus seiner Heimat – und einem der Zerstreuung dienenden Buch eines Wirtschaftsökologen, der sich in der Schriftstellerei versuchte und sich gerne in den verschiedenen Handelsprinzipien der Erde in den 1950ern verzettelte, ließ er sich in seinem Lieblingssessel nieder, drückte hintereinander zwei Tasten seines Omnitools und ließ das Feuer im in die Wand eingelassenen Ofen aufflackern. Es diente mehr der gemütlichen Atmosphäre denn warm genug war es in Ethans Wohnung allemal. Ethan nippte an dem Whiskey, ließ den Geschmack auf der Zungenspitze wirken und nickte zufrieden. Er stellte das Glas ab, drückte noch eine Taste und ließ Musik aufkommen, die er rasch auf ein angenehmes Maß regelte. Der Verleger des CNM hatte ihm zugesagt, dass durchaus beträchtliche Gehalt noch in dieser Woche überwiesen zu haben. Ethan plante, das Geld zu investieren. In einen Ring. Für Ribana. Er lächelte stumm in sich hinein, als er sich das überraschte Leuchten in ihren Bernsteinaugen vorstellte.

    Seine Gedanken stören piepste sein Terminal. Ethan warf dem Gerät einen ärgerlichen Blick zu, wandte sich dann dem Buch zu und schließlich wieder ab. Das aufdringliche Blicken in seinem peripheren Blickwinkel zog unwillkürlich seine Aufmerksamkeit auf sich. Ethan seufzte leise, kippte den kompletten Whiskey herunter und beschloss, im Nachfüllen einen Blick auf die Nachricht zu werfen. Es wäre wohl kaum Fanpost oder Todesdrohungen; die liefen nämlich bei seiner Adresse des CNM auf. Ethan legte das Buch beiseite und stand auf.

    „Was zum Teufel?“ Auf den ersten Blick war die Mail wohl falsch Adressiert worden. Überweisungen, Kontostände, tausende von Zahlen – anscheinend riesige Geldverschiebungen. Er hätte es für eine Verwechslung gehalten und die Nachricht gelöscht, wäre sie nicht von einem anonymen Absender mit der Notiz: „Finden Sie die Zusammenhänge“ versehen worden. „Finden Sie die Zusammenhänge“, wiederholte Ethan murmelnd und befühlte nachdenklich seine Unterlippe. Die Namen zwischen den Zahlen sah er erst beim dritten hinsehen. Sharicus Thero. Das sagte ihm herzlich wenig, er würde aber auf Turianer tippen. Möglicherweise auch ein Salarianer, aber sicherlich kein Mensch. Wer auch immer dieser Thero war, er hatte viel Geld bekommen und nicht weniger ausgegeben. Ethan würde den Namen überprüfen müssen. Der Journalist merkte gar nicht, dass er bereits zu planen zu begonnen hatte. „Name prüfen und herausfinden, welche Verbindung zum Green Meado…“ Mitten im Aufschreiben einer Notiz hörte er auf. Die Green Meadows. Syren Vox‘ Bezirk und sein Herzensprojekt. Gestern noch hatte er mit dem Turianer gesprochen, jetzt lag ihm eine – auf den ersten Blick – konspirative Mail über dubiose Geldverschiebungen vor. Denn Geld von der Regierung ging auf Theros Konto ein und aus wie die Besucher des Purgatory. Und im Gegensatz zu dem Geldgeber erkannte Ethan die Namen der Adressaten. Einige Politiker, vornehmlich lokaler Art, fanden sich darunter. Außerdem erkannte Ethan den Namen eines Richters, bei dessen Prozessen er schon beigewohnt hatte. „Scheiße…“, entließ Ethan den Fluch mit einem erdrückenden Ausatmen. Wenn er sich nicht irrte – und sein journalistisches Gespür irrte sich bemerkenswert selten – hatte er hier gerade ein loses Ende vor sich, das zu einem echten Skandal führen konnte. Ohne groß zu überlegen, welche Konsequenzen das haben könnte, wählte er eine Nummer an. Der Angerufene ging fast sofort ran. „CNM Chefredaktion“, meldete sich das Gegenüber. „Terry, ich bin’s Eth. Ich muss dich sehen.“ „Meine Güte, du klingst aber aufgebracht. Was neues zu dem Vhan-Fall?“ „Nein, etwas anderes. Aber nicht am Kommlink.“ Die Stimme auf der anderen Seite zögerte zwei Sekunden. „Komm sofort her, ich sag meine Termine ab.“ „Danke“, sagte Ethan, erfreut darüber, dass der Chefredakteur den Ernst der Lage erkannte hatte.

    Whiskey, Musik und Belletristik würden warten müssen.
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  6. #266
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    Yuhki explodierte – mehr oder weniger. Während er seinen Schreibtisch einem Bombardement aus Spucketröpfchen unterwarf, griff Hanna sich die Akte, strich über das Datenpad und schaute sich die Informationslage an. Sie war recht dürftig. Anscheinend hatte der Captain es tatsächlich nicht so mit dem wahren ermittlungstaktischer Spezifika. Rasch überfliegend fand sie dennoch ein, zwei interessante Punkte. Hanna beschloss, sich dem später zu widmen. Vorerst legte sie das Pad auf ihren Oberschenkeln ab und sah zu Yuhki herüber, dessen Glatze leicht rötlich schimmerte. „Wenn Sie meine Akte kennen“, sagte sie langsam und ließ offen, ob sie Yuhki das wirklich abkaufte: „dann wissen Sie ja auch, dass das hier nicht meine erste Jagd auf einen Serienmörder ist.“ Der Typ damals hatte zwar „nur“ fünf Opfer gehabt und war, im Gegensatz zum Kryptogramm-Killer, einer Methode treu geblieben, dennoch war die Herausforderung ähnlich. Außerdem spielte Hanna immer nach den Regeln. Nun ja, fast immer. Der Ausflug nach Joab war wohl ihre einzige wirkliche Insubordination. Es mochte sein, dass sie nicht immer den langen Dienstweg ging und ja, vielleicht hatte sie den ein oder anderen Verdächtigen etwas härter angepackt oder mal einen Straßendealer über die Brüstung der Citadel gedrückt, um Informationen zu bekommen, aber ansonsten war sie doch – wie sie selbst fand – recht umgänglich. „Sie sagen: ‚Liefern Sie Ergebnisse‘, ich sage: ‚Wie Sie befehlen‘. Und auch, wenn schon nach diesen paar Sätzen klar ist, dass Sie wohl nie in mein Poesiealbum schreiben werden, sollten wir nicht gegeneinander arbeiten. Oder, Captain?“ Letzteres Wort betonte Hanna mit Nachdruck. Den Rang eines Mannes zu benutzen half häufig, vor allem bei Turianern. Aber vielleicht würde Yuhki anspringen. „Also sagen Sie mir bitte: Hat ein Profiler bereits ein ungefähres Bild von unserem Killer und vor allem: Wie wahrscheinlich laufe ich direkt in seine Höhle?“ Sie hob das Datenpad, wedelte damit herum. „Wenn Sie wollen, dass ich mich sofort auf ihn stürze, dann wären die Eckdaten nett zu wissen. Zum Lesen hab ich dann nämlich wohl erst später Zeit.


    "Auch wenn wir uns aufgrund der DNA-Spuren, die als einzige verwertbare Spur bei den letzten Tatorten aufgetaucht sind, sicher sind dass Beyo Vhan der Kryptogramm-Killer ist: Nein, seine Wohnung ist offensichtlich nicht der Ort von der aus er seine Verbrechen plant. Die haben wir bereits auf den Kopf gestellt. Und mit so viel Raffinesse wie er bislang vorgegangen ist wäre er auch schön blöd jetzt so schlampig zu arbeiten." Immerhin schien sie trotz persönlicher Animosität ehrlich an der Aufklärung interessiert. Freunde mussten sie ja auch nicht werden, es gab im ganzen Revier wohl niemanden der ihn als Person gern mochte. Aber das war ja auch nicht nötig. "Dieser Kerl ist offensichtlich hoch intelligent und gleichzeitig so sadistisch und brutal man es sich nur vorstellen kann. Darum sollte es wohl selbstverständlich sein dass sie äußerst vorsichtig sein sollten, ganz egal wie genau sie vorgehen wollen. Nur eines ist wichtig: Beweise. Wir brauchen etwas womit wir ihn dingfest machen können ohne dass sein Anwalt ihn wieder raushaut." Sein Puls ging ein wenig runter. Vielleicht war er ja wirklich zu negativ eingestellt gewesen und diese Frau war eine echte Chance für ihn. Vielleicht war er ja wirklich zu aggressiv vorgeprescht in seiner Aufklärung. Hatte seine Wut und seinen Hass auf dieses Monster seine Sinne vernebeln lassen. Und um die Sache nicht völlig unter Spannung anzugehen sollte er ihr nun vielleicht auch einen Olivenzweig reichen. "Ich weiß dass sie vermutlich nicht gut von mir denken. Und ich gebe unverhohlen zu dass sie damit nicht alleine sind. Aber wenn Sie ein wenig in dem Dossier was ich Ihnen gerade gegeben habe lesen werden Sie vielleicht auch verstehen wieso. Die letzten Monate waren die Hölle. Es ist ein furchtbares Gefühl wenn eine derartig bestialische Mordserie quasi direkt vor der eigenen Tür passiert und man scheinbar machtlos ist sie aufzuhalten. Aber vielleicht ändert sich das ja jetzt. In jedem Fall: Viel Erfolg."

    Der Kryptogramm-Killer
    >>Fertig? Das ist wunderbar! Sehr gut.<< Alles verlief noch genau nach Zeitplan. >>Dann bringen sie die erste Dosis des Gases an den vereinbarten Ort. Und dann die erste Portion des Sprengstoffes.<< Dennoch durfte jetzt nichts schiefgehen. Beyo Vhan hatte auf sich warten lassen. Offensichtlich ein technisches Problem seitens der Citadel-Beförderungsmittel. Doch nun bewegte der kleine Punkt sich wieder. Wenn er nun nicht wieder aufgehalten werden würde dann war alles in Ordnung. >>Und seien Sie schnell! Denken Sie dran, sobald ich hier fertig bin muss die Entführung durchgeführt werden! Keine Fehler!<< Dann wurde die Kommunikation beendet.
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  7. #267
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    "Auch wenn wir uns aufgrund der DNA-Spuren, die als einzige verwertbare Spur bei den letzten Tatorten aufgetaucht sind, sicher sind dass Beyo Vhan der Kryptogramm-Killer ist: Nein, seine Wohnung ist offensichtlich nicht der Ort von der aus er seine Verbrechen plant. Die haben wir bereits auf den Kopf gestellt. Und mit so viel Raffinesse wie er bislang vorgegangen ist wäre er auch schön blöd jetzt so schlampig zu arbeiten." Immerhin schien sie trotz persönlicher Animosität ehrlich an der Aufklärung interessiert. Freunde mussten sie ja auch nicht werden, es gab im ganzen Revier wohl niemanden der ihn als Person gern mochte. Aber das war ja auch nicht nötig. "Dieser Kerl ist offensichtlich hoch intelligent und gleichzeitig so sadistisch und brutal man es sich nur vorstellen kann. Darum sollte es wohl selbstverständlich sein dass sie äußerst vorsichtig sein sollten, ganz egal wie genau sie vorgehen wollen. Nur eines ist wichtig: Beweise. Wir brauchen etwas womit wir ihn dingfest machen können ohne dass sein Anwalt ihn wieder raushaut." Sein Puls ging ein wenig runter. Vielleicht war er ja wirklich zu negativ eingestellt gewesen und diese Frau war eine echte Chance für ihn. Vielleicht war er ja wirklich zu aggressiv vorgeprescht in seiner Aufklärung. Hatte seine Wut und seinen Hass auf dieses Monster seine Sinne vernebeln lassen. Und um die Sache nicht völlig unter Spannung anzugehen sollte er ihr nun vielleicht auch einen Olivenzweig reichen. "Ich weiß dass sie vermutlich nicht gut von mir denken. Und ich gebe unverhohlen zu dass sie damit nicht alleine sind. Aber wenn Sie ein wenig in dem Dossier was ich Ihnen gerade gegeben habe lesen werden Sie vielleicht auch verstehen wieso. Die letzten Monate waren die Hölle. Es ist ein furchtbares Gefühl wenn eine derartig bestialische Mordserie quasi direkt vor der eigenen Tür passiert und man scheinbar machtlos ist sie aufzuhalten. Aber vielleicht ändert sich das ja jetzt. In jedem Fall: Viel Erfolg."

    Der Kryptogramm-Killer
    >>Fertig? Das ist wunderbar! Sehr gut.<< Alles verlief noch genau nach Zeitplan. >>Dann bringen sie die erste Dosis des Gases an den vereinbarten Ort. Und dann die erste Portion des Sprengstoffes.<< Dennoch durfte jetzt nichts schiefgehen. Beyo Vhan hatte auf sich warten lassen. Offensichtlich ein technisches Problem seitens der Citadel-Beförderungsmittel. Doch nun bewegte der kleine Punkt sich wieder. Wenn er nun nicht wieder aufgehalten werden würde dann war alles in Ordnung. >>Und seien Sie schnell! Denken Sie dran, sobald ich hier fertig bin muss die Entführung durchgeführt werden! Keine Fehler!<< Dann wurde die Kommunikation beendet.



    Yuhki hatte ganze Vorarbeit geleistet. Es war Hanna egal, ob der Captain jetzt einen auf freundlich machte und um Verständnis für seine harsche Art bettelte. Wenn er mit dem Stress nicht klarkam, dann sollte er eben kein Captain sein. Besser, er sollte gar nicht bei der C-Sicherheit arbeiten. Aber das alles war Hanna egal. Sie konzentrierte sich auf das Naheliegendste: das Ziel. Und eben dort hatte der Captain Hannas Vermutung nach die „Vorarbeit“ geleistet und das keinesfalls positiv. So wie er von der Hausdurchsuchung sprach und so sehr, wie er Beyo Vhan im Fokus hatte zweifelte die Blondine nicht daran, dass er Turianer wenig erbaut sein würde einen weiteren Cop zu sprechen. Einzig seine im Interview mit Ethan Caine geäußerte Zusage zur Zusammenarbeit gab ihr eine geringe Hoffnung, dass Vhan ihr nicht die Tür vor der Nase zuschlagen und sich hinter einer Armee Anwälte – oder Angriffsbots – verstecken würde.

    Während Hanna erneut in der Schwebebahn saß blätterte sie durch das von Yuhki gegebene Dossier. Eine professionelle Einschätzung von einem Profiler lag nicht bei und auf das Wort des Captains wollte sie sich nicht verlassen. War der Kerl wirklich „hoch intelligent“ nur weil er es geschafft hatte, einen Hornochsen und seine Schar auszutricksen? Und das Hinschmieren von sinnlosen Zahlen konnte eben nur das Hinschmieren von sinnlosen Zahlen sein. Möglicherweise maß der Captain ihnen mehr Wichtigkeit zu, als ihnen zustand und möglicherweise war eben dies die Absicht des Killers. Vielleicht wollte er auch einfach einen speziellen Namen und Kryptogramm-Killer lag da seltsam nah. Ebenso fand Hanna, auf ihre Art abgehärtet, die Morde zwar grausam aber nicht von demselben unfassbaren Sadismus, den Yuhki in ihnen zu sehen schien. Ja, die Leute waren tot. Und ja, manche waren wohl langsamer gestorben als andere. Aber: Schädel eingeschlagen? Kopfschuss? Das waren nicht die Morde von jemandem, der das Töten genießt. „Zu verschieden“, murmelte sie leise. Vermutlich diente die Verschiedenheit der Morde der Verschleierung der Person – und das bedeutete, dass es geplant war. Es war geplant, dass sie gefunden und zugeordnet werden. „Konzentrier dich“, rief sich die Agentin ins Gedächtnis. „Keine voreiligen Schlüsse, ehe du nicht deine Quellen hast.“ Ein Gefühl der Richtigkeit überkam sie. Fakten! Das war es, worauf sie ihre Ermittlungen aufbauen würde. Der stümperhafte Bericht eines Mannes, der ebenso hohl wie Captain Holliday war, zählte da kaum. „Oh man, der Kerl…“ Ein junger Bursche, vielleicht knapp über zwanzig hatte sich neben sie gesetzt und starrte auf das Datenpad. „So ein Hundesohn, oder?“ „Verpiss dich“, knurrte Hanna. Der junge Mann deutete erst auf das Datenpad auf dem Beyos Gesicht leuchtete, dann auf die Waffe im Tiefzuehholster. „Sind Sie von der Polizei?“ Hanna wandte den Blick ab, schaute zu dem Kerl. Er war, wie geschätzt, jung. Lockige Haare, glattes Gesicht. „Bin ich.“ Der direkte Blickkontakt verwirrte den Burschen. Er schluckte. „Wollen Sie ihn verhaften?“ „Wir werden sehen.“ „Aber… ist er nicht der Mörder?“ „Möglicherweise.“ „Und wenn…?“ „Dann verhafte ich ihn.“ „Und wenn…?“ „Dann töte ich ihn.“ Der junge Mann schwieg, seine Hände krallten den Stoff seiner Hose über den Knien zusammen. Hanna wandte den Blick ab. „Haben Sie keine Angst?“, fragte der Jüngling leiser. „Ich kenne keine Angst“, sagte Hanna, ebenso leise und den Blick auf Beyos Konterfei gerichtet.
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    Während des Laufens las Beyo sich die Nachricht von Sahenia durch, welche wohl gestern noch gekommen sein musste und die er bislang nicht hatte lesen können. Die Zeilen erhellten sein Gemüt ein kleines bisschen, jedoch dachte er gar nicht daran jetzt zurückzuschreiben. Wer wusste schon in was für Dinge sie gerade verwickelt war, er wollte ihr mit dieser Sache nicht auch noch unnötig Sorgen machen. "Wer weiß, vielleicht regelt sich das Ganze ja von selbst und ich muss ihr gar nichts erzählen." Kurz nachdem er das in sich hinein gemurmelt hatte, musste er auch schon über seine eigene Naivität lachen. Wenn er etwas in seinem Leben gelernt hatte, dann das alles was schiefgehen konnte auch schief gehen würde. Ein paar Mal sah er noch hinter sich, doch entdeckte er niemanden der ihm folgte. Scheinbar war die Sache im Transit eben wirklich nur seine Einbildung gewesen. Als er an seinem Appartement ankam taten seine Füße bereits weh. Der Turianer hatte wirklich keine Lust mehr heute noch mehr zu tun als sich einfach nur hinzulegen und die ganze Sache so gut es ging zu verdrängen. "Hm?" Beyo wunderte sich. Die Tür entriegelte nicht als er den Sicherheitscode am Kontroll-Panel eingab. Er versuchte es nochmal, doch wieder nichts. Mit einer Hand drückte er gegen die Tür und sie schwang auf. "Was zum....hab ich vergessen abzuschließen?" Sein Blick fiel über den immer noch halb verwüsteten Wohnbereich. Soweit er sagen konnte sah es hier immer noch so aus wie nach der Durchsuchung. Auch in seinem Schlafzimmer war nichts verändert. "Geh das nächste Mal doch direkt ohne deinen Kopf vor die Tür......" Mit dem Ärmel wischte er sich den Schweiß von der Stirn und ging dann die Wendeltreppe hoch in den Küchenbereich um sich etwas zu trinken aus dem Kühlschrank zu holen. Morgen würde er es sicher wieder bereuen, doch heute brauchte er nochmal etwas starkes. >>Hallo Beyo.<< Die Flasche glitt ihm aus den Händen und zersplitterte laut auf dem Küchenboden. Ein Aufschrei entfuhr ihm als er in das vermummte Antlitz der dunkel gekleideten Gestalt sah, die wie aus dem Nichts hinter ihm aufgetaucht war. Ohne viel nachzudenken wusste er sofort um wen es sich handelte. Noch während Beyo versuchte sich zu fassen und zu reagieren hatte der Angreifer ihn bereits blitzschnell mit beiden Händen am Kragen gepackt und warf ihn mit voller Wucht über das Geländer. "Gaaaah!" Äußerst unsanft kam Beyo mit dem linken Arm zuerst auf dem umgestoßenen Sessel auf. Den Schmerz ignorierend richtete er sich auf und sah wie Gestalt mit katzengleicher Gewandtheit vom Geländer sprang und mit beiden Füßen nur wenige Meter vor ihm aufkam. "Du....ich weiß....ich weiß wer sich hinter dieser Maske versteckt.....ich weiß wer du bist, Tharok Aritus!" >>So, weißt du das.<< Ungerührt marschierte der Angreifer selbstsicher und langsam wie ein Raubtier auf seine Beute zu. >>Weißt du denn auch wer du bist?<< Die mechanisch veränderte Stimme jagte ihm einen Schauer über den Rücken. "Raaargh!" Beyo ballte die rechte Faust und schlug nach ihm. Der Killer wich aus, packte den Arm mit beiden Händen und nutzte den Schwung des Schlages um Beyo über sich zu werfen. Wieder kam er äußerst unsanft auf, diesmal auf dem Rücken. >>Deine Vergangenheit ist hier um dich einzuholen, Feigling!<<
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  9. #269
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    "Schade dass wir die nicht auch einfach verkaufen können." Er stieß mit an und trank. Ja, auf die Familie. Auf seine Familie. Es war vielleicht nicht seine leibliche, aber die hatte er eh nie kennengelernt, und im Grunde waren eine Familie doch Leute bei denen man sich zu Hause fühlte. Das war definitiv gegeben, trotz einiger Spannungen. Und dass er jetzt nicht mehr alleine für Gil's Sicherheit zuständig war sondern auch eine Kollegin hatte war zwar ungewohnt, aber bis zu einem gewissen Grad würde es sicher auch mehr Entspannung bedeuten nicht mehr alleine für alles verantwortlich zu sein. Liz würde ihre Sache sicher gut machen. "Wann genau willst du denn eigentlich los?" Sie waren zwar gerade erst angekommen, aber es war wohl besser es sich nicht zu bequem zu machen.


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    Die junge Spanierin war ganz still geworden, während sie der Unterhaltung lauschte, die ihr Boss und sein Leibwächter führten. Immer wieder blickte sie abwechselnd zu Donal und Gil auf, trank von ihrem Drink und hörte zu. Sie wusste auch zum Teil nicht, was sie sagen sollte, außerdem schickte es sich einfach nicht in eine Unterhaltung hinein zu plappern. Aber als die beiden auf ihre Familien prosteten, tat sie es den beiden gleich, auch wenn sie keine Familie hatte, zumindest keine von der sie wüsste.
    "Sie haben wenigstens eine Familie, um die sie sich Sorgen machen können!" gab die junge Spanierin leise von sich und blickte zu Gil auf.


    "Entspann' dich.", forderte Vigilio Don mit einem freundschaftlichen Ton auf, lächelte weiter sein erleichtertes Lächeln, dass er jedoch nicht über die Grenze von professionell-charmant aufbrechen ließ und trank einen weiteren Marsala auf dem Fingerhutartigen Glas. "Unser Shuttle kommt morgen nach dem Frühstück. Und ich glaube kaum, dass wir die einzigen sind die von dieser Anlage wieder runter wollen. Ist nicht so, dass es hier nicht schön genug für einen kleinen Urlaub wäre, aber ich denke dieser Fleck hat sich mittlerweile genug bewiesen, der wohl unsicherste neben Omega zu sein." Er zuckte mit der Schulter. "Mal sehn ob Luci freiwillig mit uns geht oder ich ihr den aufgelösten Vertrag unter die N-", er wurde von der Spanierin mit "Sie haben wenigstens eine Familie, um die sie sich Sorgen machen können!" unterbrochen, als er von seinem letzten Schnaps zu einem eher handlichen Bier wechselte, blickte auf und sah der Frau in die Augen.
    "Wissen Sie was?", gab er zu und lehnte sich langsam zurück, sein Bier nahm er mit, den Blick kratzte der Halbitaliener dennoch nicht von den Augen seines Gegenüber. Er vergaß gut und gerne in all seinen Gedanken und seinen verborgenen Ängsten, dass er nach wie vor eine Familie hatte. Liz zwar auch, aber er verlor kein Wort dazu. Alles was ihre Vergangenheit betraf war ein Thema, aus dem er sich heraushielt oder einfach nur unschuldig genug gab. Er war nur der "Wohltäter" in diesem Spiel. Gab ihr quasi Arbeit und ein Dach über dem Kopf. Und eine Chance, sich zu beweisen. Letztlich würde sich mit der Zeit entscheiden, ob es sich lohne sie bei sich zu belassen, oder ob Noveria und Co um ein Testsubjekt reicher wurde. Im Augenblick aber beließ er es bei dieser Einarbeitsphase, traktierte sie mit wachem Blick und stelle sich nichtsahnend. "Eine Familie ist mehr als reine Blutsverwandtschaft.", retournierte er mit fester Stimme.
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  10. #270
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    Beyo Vhan wohnte in einer guten Gegend. Einer so guten, dass Hanna beim Durchstreifen der sauberen Wege und der schicken silbern-glänzenden Wände, der gepflanzten Bäume vor den Türen und der Aluminiumgeländer mit dem Gedanken spielte, sich selbst eine Wohnung in dieser Gegend zuzulegen. Andererseits hing sie an ihrem jetzigen Apartment und sie wollte nur ungern neben einem Killer wohnen.

    Hanna betrachtete die Tür, die zu Beyo Vhan führen sollte, las seinen Namen und überlegte sich noch, wie genau sie vorgehen würde, als sie von drinnen Krach hörte. Das konnte natürlich alles Mögliche sein, vom Aufräumen des durch C-Sec verwüsteten Hauses bis zu einer SM-Party. Es konnte aber auch die Vorbereitung einer Flucht sein, oder sogar ein Mord. Hanna öffnete den Verschluss ihres rechten Holsters, berührte die Phalanx und ließ die Hand auf dem Griff der Waffe ruhen. Dann drückte sie den Klingelbutton. Keine Reaktion außer einem lauten Poltern. Hanna beschloss, sich einen Überblick zu verschaffen, trat näher. Die Tür war offen, entließ aber Geräusche ungesunder Natur. „Was zum…“ Hanna reagierte instinktiv. Sie zog die Waffe, umfasste sie mit beiden Händen und betrat die Wohnung. Eine bizarre Szene spielte sich vor ihren Augen ab: Im Innern der stark in Mitleidenschaft gezogenen Wohnung kämpften zwei Männer. Sie erkannte den roten Turianer als Beyo Vhan, der andere war maskiert. Es lag nahe, wer der andere war. Also legte sie an. „Keine Bewegung, Arschloch! Messer weg!“ Hanna erkannte das Blitzen einer schmalen, sich nach oben hin verjüngenden Klinge in der behandschuhten Hand des Maskierten. Das war kein einfaches Küchenmesser. „Wird’s bald!“ Beyo Vhan stand reglos zwischen Hanna und dem Killer. „Kein freies Schussfeld“, dachte die Agentin. „Sie kommen hier sowieso nicht raus, Sie Schmock. Sie haben die Wahl: Handschellen oder Metallsarg.“ Ihre Sinne fokussierten sich auf die Person mit der Klinge.
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  11. #271
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    Beyo Vhan wohnte in einer guten Gegend. Einer so guten, dass Hanna beim Durchstreifen der sauberen Wege und der schicken silbern-glänzenden Wände, der gepflanzten Bäume vor den Türen und der Aluminiumgeländer mit dem Gedanken spielte, sich selbst eine Wohnung in dieser Gegend zuzulegen. Andererseits hing sie an ihrem jetzigen Apartment und sie wollte nur ungern neben einem Killer wohnen.

    Hanna betrachtete die Tür, die zu Beyo Vhan führen sollte, las seinen Namen und überlegte sich noch, wie genau sie vorgehen würde, als sie von drinnen Krach hörte. Das konnte natürlich alles Mögliche sein, vom Aufräumen des durch C-Sec verwüsteten Hauses bis zu einer SM-Party. Es konnte aber auch die Vorbereitung einer Flucht sein, oder sogar ein Mord. Hanna öffnete den Verschluss ihres rechten Holsters, berührte die Phalanx und ließ die Hand auf dem Griff der Waffe ruhen. Dann drückte sie den Klingelbutton. Keine Reaktion außer einem lauten Poltern. Hanna beschloss, sich einen Überblick zu verschaffen, trat näher. Die Tür war offen, entließ aber Geräusche ungesunder Natur. „Was zum…“ Hanna reagierte instinktiv. Sie zog die Waffe, umfasste sie mit beiden Händen und betrat die Wohnung. Eine bizarre Szene spielte sich vor ihren Augen ab: Im Innern der stark in Mitleidenschaft gezogenen Wohnung kämpften zwei Männer. Sie erkannte den roten Turianer als Beyo Vhan, der andere war maskiert. Es lag nahe, wer der andere war. Also legte sie an. „Keine Bewegung, Arschloch! Messer weg!“ Hanna erkannte das Blitzen einer schmalen, sich nach oben hin verjüngenden Klinge in der behandschuhten Hand des Maskierten. Das war kein einfaches Küchenmesser. „Wird’s bald!“ Beyo Vhan stand reglos zwischen Hanna und dem Killer. „Kein freies Schussfeld“, dachte die Agentin. „Sie kommen hier sowieso nicht raus, Sie Schmock. Sie haben die Wahl: Handschellen oder Metallsarg.“ Ihre Sinne fokussierten sich auf die Person mit der Klinge.


    "Verdammt....." Es war hoffnungslos. Wo auch immer dieser Kerl das gelernt hatte, er war ein exzellenter Nahkämpfer. Er setzte weniger auf rohe Kraft als vielmehr auf Schnelligkeit und chirurgisch präzise Technik. Wenngleich der rote Turianer nie der größte Kämpfer gewesen war, war es offensichtlich dass auch deutlich bessere Leute als er hier verloren gewesen wären. Beyo hielt sich die geprellte Seite und robbte in Richtung seiner am Boden liegenden Carnifex mit der Betäubungsmunition. Doch der Killer sprang blitzschnell vor und platzierte seinen Stiefel auf seiner Hand, woraufhin es ein groteskes Knacken gab und Beyo laut aufschrie. Mit der anderen Hand schlug er seinem Angreifer in die Kniekehle, was diesen leicht nach vorne knicken ließ, doch er fing sich sofort wieder und packte Beyo wieder am Kragen. Mit voller Wucht bekam er einen Schlag ins Gesicht und stolperte auf wackeligen Beinen zurück. Langsam zog die maskierte Gestalt ein scharfes, aufblitzendes Messer aus einer Innentasche. >>Jahrelang warte ich schon auf diesen Moment - <<Keine Bewegung, Arschloch! Messer weg!“ Ruckartig drehte Beyo sich um. "W-wie....." Eine Menschenfrau, mit hellen Haaren und gezogener Waffe hatte die Szenerie plötzlich betreten und richtete ihre Waffe auf die hinter ihm stehende Gestalt. „Wird’s bald!“ Beyo war so geschockt dass seine Muskeln kaum gehorchten. „Sie kommen hier sowieso nicht raus, Sie Schmock. Sie haben die Wahl: Handschellen oder Metallsarg.“ Die Gestalt reagierte blitzschnell. Mit einem Satz sprang sie vor und hielt Beyo das Messer an den Hals. Die Klinge drückte feste an die ungepanzerte, weiche Stelle sodass er kaum zu atmen wagte. Aus dem Augenwinkel sah er flüchtig wie ein kleiner Rinnsal blaues Blut zu fließen begann. >>Glaube nicht dass es vorbei ist....<< Trotz des Verzerrers konnte er eine Veränderung der Tonlage vernehmen. Das war für ihn nicht geplant gewesen. Etwas fiel klappernd zu Boden und ihm nächsten Moment wurde er geblendet und sein Gehörsinn versagte. Ein schrilles Pfeiffen erstickte sämtliche akkustischen Signale. Mit einem Tritt wurde er zu Boden gestoßen und sah schemenhaft wie der Killer das Messer nach der Blonden warf. Dann griff er nach dem umgeworfenen Hocker und warf ihn durch den halben Raum gegen des große Fenster. Mit wenigen, großen Schritten hatte er den Raum durchspurtet und sprang dann. Dem Turianer schwirrten plötzlich Bilder durch den Kopf. "Nein.....nein das ist absolut unmöglich, ich habe ihn selbst sterben sehen. Wir beide haben seine Leiche im Weltraum entsorgt....." Aber dennoch konnte er sich nicht helfen und musste an Malkizan denken. Wie er an dem schicksalhaften Tag vor 10 Jahren auf diese Weise geflohen war. Wankend richtete Beyo sich auf und schaute aus dem zerschmetterten Fenster heraus. Nichts war mehr zu sehen. Immer noch mit einem Pfeiffen im Ohr und schemenhaften Blendrückständen im Blickfeld wandte er sich seiner Retterin zu. "Vielen Dank....ich weiß nicht was ich - Oh!" Erst jetzt konnte er sehen dass das Messer das Ziel nicht verfehlt hatte. Zumindest nicht ganz. Es war ihr an der linken Schulter vorbeigeschrammt und lag abgeprallt einige Meter neben ihr. "Geht es Ihnen gut?" fragte er während er selbst noch alle möglichen Schmerzen am halben Leib spürte.
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  12. #272
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    "Verdammt....." Es war hoffnungslos. Wo auch immer dieser Kerl das gelernt hatte, er war ein exzellenter Nahkämpfer. Er setzte weniger auf rohe Kraft als vielmehr auf Schnelligkeit und chirurgisch präzise Technik. Wenngleich der rote Turianer nie der größte Kämpfer gewesen war, war es offensichtlich dass auch deutlich bessere Leute als er hier verloren gewesen wären. Beyo hielt sich die geprellte Seite und robbte in Richtung seiner am Boden liegenden Carnifex mit der Betäubungsmunition. Doch der Killer sprang blitzschnell vor und platzierte seinen Stiefel auf seiner Hand, woraufhin es ein groteskes Knacken gab und Beyo laut aufschrie. Mit der anderen Hand schlug er seinem Angreifer in die Kniekehle, was diesen leicht nach vorne knicken ließ, doch er fing sich sofort wieder und packte Beyo wieder am Kragen. Mit voller Wucht bekam er einen Schlag ins Gesicht und stolperte auf wackeligen Beinen zurück. Langsam zog die maskierte Gestalt ein scharfes, aufblitzendes Messer aus einer Innentasche. >>Jahrelang warte ich schon auf diesen Moment - <<Keine Bewegung, Arschloch! Messer weg!“ Ruckartig drehte Beyo sich um. "W-wie....." Eine Menschenfrau, mit hellen Haaren und gezogener Waffe hatte die Szenerie plötzlich betreten und richtete ihre Waffe auf die hinter ihm stehende Gestalt. „Wird’s bald!“ Beyo war so geschockt dass seine Muskeln kaum gehorchten. „Sie kommen hier sowieso nicht raus, Sie Schmock. Sie haben die Wahl: Handschellen oder Metallsarg.“ Die Gestalt reagierte blitzschnell. Mit einem Satz sprang sie vor und hielt Beyo das Messer an den Hals. Die Klinge drückte feste an die ungepanzerte, weiche Stelle sodass er kaum zu atmen wagte. Aus dem Augenwinkel sah er flüchtig wie ein kleiner Rinnsal blaues Blut zu fließen begann. >>Glaube nicht dass es vorbei ist....<< Trotz des Verzerrers konnte er eine Veränderung der Tonlage vernehmen. Das war für ihn nicht geplant gewesen. Etwas fiel klappernd zu Boden und ihm nächsten Moment wurde er geblendet und sein Gehörsinn versagte. Ein schrilles Pfeiffen erstickte sämtliche akkustischen Signale. Mit einem Tritt wurde er zu Boden gestoßen und sah schemenhaft wie der Killer das Messer nach der Blonden warf. Dann griff er nach dem umgeworfenen Hocker und warf ihn durch den halben Raum gegen des große Fenster. Mit wenigen, großen Schritten hatte er den Raum durchspurtet und sprang dann. Dem Turianer schwirrten plötzlich Bilder durch den Kopf. "Nein.....nein das ist absolut unmöglich, ich habe ihn selbst sterben sehen. Wir beide haben seine Leiche im Weltraum entsorgt....." Aber dennoch konnte er sich nicht helfen und musste an Malkizan denken. Wie er an dem schicksalhaften Tag vor 10 Jahren auf diese Weise geflohen war. Wankend richtete Beyo sich auf und schaute aus dem zerschmetterten Fenster heraus. Nichts war mehr zu sehen. Immer noch mit einem Pfeiffen im Ohr und schemenhaften Blendrückständen im Blickfeld wandte er sich seiner Retterin zu. "Vielen Dank....ich weiß nicht was ich - Oh!" Erst jetzt konnte er sehen dass das Messer das Ziel nicht verfehlt hatte. Zumindest nicht ganz. Es war ihr an der linken Schulter vorbeigeschrammt und lag abgeprallt einige Meter neben ihr. "Geht es Ihnen gut?" fragte er während er selbst noch alle möglichen Schmerzen am halben Leib spürte.


    Der Maskierte entschied sich scheinbar für den Metallsarg. Anstatt sich zu ergeben, nutze er Beyo als Schild oder Geisel, bedrohte ihn mit seinem Messer. Hanna wollte Verstärkung rufen, wollte dem wirr brabbelnden Typen erklären, dass er keine Chance hätte als plötzlich etwas zu Boden fiel. „Granate“, schoss es Hanna sofort ein und sie hatte gerade noch die Zeit, ihre Augen vor dem grellen Licht zu schließen, das aus dem Sprengsatz barst. Ein hochfrequenter Ton schlug ihr auf die Ohren, sie hörte ihren eigenen Aufschrei nicht. Nur ihrer eingefleischten Disziplin verdankend, öffnete sie die Augen wieder. Die Welt wirkte merkwürdig verschwommen, schemenhaft und wie in einem unklar umrissenen Traum voller weißen Lichts. Etwas näherte sich ihr schnell. Instinktiv wich sie zur Seite. Einen Augenschlag später spürte sie einen warmen, feinen Schmerz in sich aufblühen, ausgehend von ihrer Schulter. Der Maskierte hatte sein Messer geworfen und die Tatsache, dass es durch die Lederjacke schnitt wie durch Butter bewies eindrucksvoll die Schärfe der Waffe. Der Schmerz wurde heftiger, pulsierte durch das Fleisch. Hanna fühlte sich unangenehm an den Streifschuss des Scharfschützengewehrs erinnert. Doch das war jetzt nebensächlich. Sie riss die Augen auf, hielt die Waffe hoch, zielte. Nur noch Beyo stand dort, ein zerschmissenes Fenster wies den Fluchtweg des Täters aus. Hanna sprintete zum Fenster, schaute hinaus und fand niemanden. „Geht es Ihnen gut?“ Die Blondine überging die Frage des Turianers. „Zentrale hier Ilias, 12. Revier Kithoi. Ich brauche sofort Verstärkung zu meinem Standort! Angriff durch einen dringend Tatverdächtigen. Der Mann könnte bewaffnet sein, ist auf jeden Fall gefährlich. Beschreibung folgt.“ Die Agentin gab die wichtigsten Details durch und das war herzlich wenig. Erst dann wandte sie sich zu Beyo. In ihrem Kopf zuckten Gedanken wie Elektronenstürme. Wie hoch wäre die Chance, dass sie den Maskierten zu Fuß erwischen würde, in einem Bezirk in dem sie sich nicht auskannte? „Gering“, beschloss sie. Und wie hoch wäre die Chance, dass er zurückkäme um Beyo zu Turianerhack zu verarbeiten? Vermutlich ebenfalls kaum höher. Aber das Risiko war zu groß. „Beyo Vhan?“, fragte sie, das Brennen ihrer Schulter ignorierend. Der Turianer nickte. „Sie bleiben hier. Haben Sie einen sicheren Raum hier? Einen mit nur einer Tür? Dann führen Sie mich hin. Ich bleibe bei Ihnen, bis die Verstärkung da ist.“ Hanna wandte rasch den Kopf gen Fenster, ihr Pferdschwanz peitschte über den Rücken. Sie umfasste die Waffe mit beiden Händen, entsicherte sie. „Ich bin Agent Ilias von der C-Sicherheit“, erklärte sie dann kurz und fügte hinzu: „Sie können mir vertrauen.“ Zumindest mehr, als den meisten anderen, die durch die Tür oder das Fenster kommen könnten…
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  13. #273
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    Der Maskierte entschied sich scheinbar für den Metallsarg. Anstatt sich zu ergeben, nutze er Beyo als Schild oder Geisel, bedrohte ihn mit seinem Messer. Hanna wollte Verstärkung rufen, wollte dem wirr brabbelnden Typen erklären, dass er keine Chance hätte als plötzlich etwas zu Boden fiel. „Granate“, schoss es Hanna sofort ein und sie hatte gerade noch die Zeit, ihre Augen vor dem grellen Licht zu schließen, das aus dem Sprengsatz barst. Ein hochfrequenter Ton schlug ihr auf die Ohren, sie hörte ihren eigenen Aufschrei nicht. Nur ihrer eingefleischten Disziplin verdankend, öffnete sie die Augen wieder. Die Welt wirkte merkwürdig verschwommen, schemenhaft und wie in einem unklar umrissenen Traum voller weißen Lichts. Etwas näherte sich ihr schnell. Instinktiv wich sie zur Seite. Einen Augenschlag später spürte sie einen warmen, feinen Schmerz in sich aufblühen, ausgehend von ihrer Schulter. Der Maskierte hatte sein Messer geworfen und die Tatsache, dass es durch die Lederjacke schnitt wie durch Butter bewies eindrucksvoll die Schärfe der Waffe. Der Schmerz wurde heftiger, pulsierte durch das Fleisch. Hanna fühlte sich unangenehm an den Streifschuss des Scharfschützengewehrs erinnert. Doch das war jetzt nebensächlich. Sie riss die Augen auf, hielt die Waffe hoch, zielte. Nur noch Beyo stand dort, ein zerschmissenes Fenster wies den Fluchtweg des Täters aus. Hanna sprintete zum Fenster, schaute hinaus und fand niemanden. „Geht es Ihnen gut?“ Die Blondine überging die Frage des Turianers. „Zentrale hier Ilias, 12. Revier Kithoi. Ich brauche sofort Verstärkung zu meinem Standort! Angriff durch einen dringend Tatverdächtigen. Der Mann könnte bewaffnet sein, ist auf jeden Fall gefährlich. Beschreibung folgt.“ Die Agentin gab die wichtigsten Details durch und das war herzlich wenig. Erst dann wandte sie sich zu Beyo. In ihrem Kopf zuckten Gedanken wie Elektronenstürme. Wie hoch wäre die Chance, dass sie den Maskierten zu Fuß erwischen würde, in einem Bezirk in dem sie sich nicht auskannte? „Gering“, beschloss sie. Und wie hoch wäre die Chance, dass er zurückkäme um Beyo zu Turianerhack zu verarbeiten? Vermutlich ebenfalls kaum höher. Aber das Risiko war zu groß. „Beyo Vhan?“, fragte sie, das Brennen ihrer Schulter ignorierend. Der Turianer nickte. „Sie bleiben hier. Haben Sie einen sicheren Raum hier? Einen mit nur einer Tür? Dann führen Sie mich hin. Ich bleibe bei Ihnen, bis die Verstärkung da ist.“ Hanna wandte rasch den Kopf gen Fenster, ihr Pferdschwanz peitschte über den Rücken. Sie umfasste die Waffe mit beiden Händen, entsicherte sie. „Ich bin Agent Ilias von der C-Sicherheit“, erklärte sie dann kurz und fügte hinzu: „Sie können mir vertrauen.“ Zumindest mehr, als den meisten anderen, die durch die Tür oder das Fenster kommen könnten…


    "N-nun, ja, mein Schlafzimmer, aber das - Doch er redete gar nicht erst weiter, denn ihr Blick ließ keine weiteren Widerworte zu. Also ging er voraus und verriegelte die Tür hinter sich als beide drinnen waren. Als er sich auf die Bettkante fallen ließ und das Adrenalin langsam abebbte spürte er erst die Schmerzen am Körper. Er krämpelte sich den linken Ärmel hoch und sah den Bluterguss an der Stelle wo er nach dem Sturz am linken Arm aufgekommen war. Seine rechte Hand fühlte sich leicht taub an, scheinbar war sie nach dem Drauftreten des Angreifers leicht verstaucht worden. Sein Rücken und Hüftbereich schmerzte am meisten, darauf war er nach dem zweiten Wurf des Killers gefallen, der Schlag ins Gesicht hatte scheinbar keine weitere Schäden hinterlassen und auch die kleine Schnittwunde am Hals schien nicht weiter schlimm. "Danke....Miss Ilias...." war das erste was er nach einer gewissen Weile des Schweigens murmelte. "Aber wie kommt es dass Sie hier sind? Hat Sie Jemand geschickt?" Er konnte sich schon beinahe denken wer. Und vielleicht würde dieser Jemand jetzt endlich davon überzeugt sein dass er nicht der Kryptogramm-Killer war.
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  14. #274
    Ritter Avatar von Khardim
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    "Verdammt....." Es war hoffnungslos. Wo auch immer dieser Kerl das gelernt hatte, er war ein exzellenter Nahkämpfer. Er setzte weniger auf rohe Kraft als vielmehr auf Schnelligkeit und chirurgisch präzise Technik. Wenngleich der rote Turianer nie der größte Kämpfer gewesen war, war es offensichtlich dass auch deutlich bessere Leute als er hier verloren gewesen wären. Beyo hielt sich die geprellte Seite und robbte in Richtung seiner am Boden liegenden Carnifex mit der Betäubungsmunition. Doch der Killer sprang blitzschnell vor und platzierte seinen Stiefel auf seiner Hand, woraufhin es ein groteskes Knacken gab und Beyo laut aufschrie. Mit der anderen Hand schlug er seinem Angreifer in die Kniekehle, was diesen leicht nach vorne knicken ließ, doch er fing sich sofort wieder und packte Beyo wieder am Kragen. Mit voller Wucht bekam er einen Schlag ins Gesicht und stolperte auf wackeligen Beinen zurück. Langsam zog die maskierte Gestalt ein scharfes, aufblitzendes Messer aus einer Innentasche. >>Jahrelang warte ich schon auf diesen Moment - <<Keine Bewegung, Arschloch! Messer weg!“ Ruckartig drehte Beyo sich um. "W-wie....." Eine Menschenfrau, mit hellen Haaren und gezogener Waffe hatte die Szenerie plötzlich betreten und richtete ihre Waffe auf die hinter ihm stehende Gestalt. „Wird’s bald!“ Beyo war so geschockt dass seine Muskeln kaum gehorchten. „Sie kommen hier sowieso nicht raus, Sie Schmock. Sie haben die Wahl: Handschellen oder Metallsarg.“ Die Gestalt reagierte blitzschnell. Mit einem Satz sprang sie vor und hielt Beyo das Messer an den Hals. Die Klinge drückte feste an die ungepanzerte, weiche Stelle sodass er kaum zu atmen wagte. Aus dem Augenwinkel sah er flüchtig wie ein kleiner Rinnsal blaues Blut zu fließen begann. >>Glaube nicht dass es vorbei ist....<< Trotz des Verzerrers konnte er eine Veränderung der Tonlage vernehmen. Das war für ihn nicht geplant gewesen. Etwas fiel klappernd zu Boden und ihm nächsten Moment wurde er geblendet und sein Gehörsinn versagte. Ein schrilles Pfeiffen erstickte sämtliche akkustischen Signale. Mit einem Tritt wurde er zu Boden gestoßen und sah schemenhaft wie der Killer das Messer nach der Blonden warf. Dann griff er nach dem umgeworfenen Hocker und warf ihn durch den halben Raum gegen des große Fenster. Mit wenigen, großen Schritten hatte er den Raum durchspurtet und sprang dann. Dem Turianer schwirrten plötzlich Bilder durch den Kopf. "Nein.....nein das ist absolut unmöglich, ich habe ihn selbst sterben sehen. Wir beide haben seine Leiche im Weltraum entsorgt....." Aber dennoch konnte er sich nicht helfen und musste an Malkizan denken. Wie er an dem schicksalhaften Tag vor 10 Jahren auf diese Weise geflohen war. Wankend richtete Beyo sich auf und schaute aus dem zerschmetterten Fenster heraus. Nichts war mehr zu sehen. Immer noch mit einem Pfeiffen im Ohr und schemenhaften Blendrückständen im Blickfeld wandte er sich seiner Retterin zu. "Vielen Dank....ich weiß nicht was ich - Oh!" Erst jetzt konnte er sehen dass das Messer das Ziel nicht verfehlt hatte. Zumindest nicht ganz. Es war ihr an der linken Schulter vorbeigeschrammt und lag abgeprallt einige Meter neben ihr. "Geht es Ihnen gut?" fragte er während er selbst noch alle möglichen Schmerzen am halben Leib spürte.


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    Der Maskierte entschied sich scheinbar für den Metallsarg. Anstatt sich zu ergeben, nutze er Beyo als Schild oder Geisel, bedrohte ihn mit seinem Messer. Hanna wollte Verstärkung rufen, wollte dem wirr brabbelnden Typen erklären, dass er keine Chance hätte als plötzlich etwas zu Boden fiel. „Granate“, schoss es Hanna sofort ein und sie hatte gerade noch die Zeit, ihre Augen vor dem grellen Licht zu schließen, das aus dem Sprengsatz barst. Ein hochfrequenter Ton schlug ihr auf die Ohren, sie hörte ihren eigenen Aufschrei nicht. Nur ihrer eingefleischten Disziplin verdankend, öffnete sie die Augen wieder. Die Welt wirkte merkwürdig verschwommen, schemenhaft und wie in einem unklar umrissenen Traum voller weißen Lichts. Etwas näherte sich ihr schnell. Instinktiv wich sie zur Seite. Einen Augenschlag später spürte sie einen warmen, feinen Schmerz in sich aufblühen, ausgehend von ihrer Schulter. Der Maskierte hatte sein Messer geworfen und die Tatsache, dass es durch die Lederjacke schnitt wie durch Butter bewies eindrucksvoll die Schärfe der Waffe. Der Schmerz wurde heftiger, pulsierte durch das Fleisch. Hanna fühlte sich unangenehm an den Streifschuss des Scharfschützengewehrs erinnert. Doch das war jetzt nebensächlich. Sie riss die Augen auf, hielt die Waffe hoch, zielte. Nur noch Beyo stand dort, ein zerschmissenes Fenster wies den Fluchtweg des Täters aus. Hanna sprintete zum Fenster, schaute hinaus und fand niemanden. „Geht es Ihnen gut?“ Die Blondine überging die Frage des Turianers. „Zentrale hier Ilias, 12. Revier Kithoi. Ich brauche sofort Verstärkung zu meinem Standort! Angriff durch einen dringend Tatverdächtigen. Der Mann könnte bewaffnet sein, ist auf jeden Fall gefährlich. Beschreibung folgt.“ Die Agentin gab die wichtigsten Details durch und das war herzlich wenig. Erst dann wandte sie sich zu Beyo. In ihrem Kopf zuckten Gedanken wie Elektronenstürme. Wie hoch wäre die Chance, dass sie den Maskierten zu Fuß erwischen würde, in einem Bezirk in dem sie sich nicht auskannte? „Gering“, beschloss sie. Und wie hoch wäre die Chance, dass er zurückkäme um Beyo zu Turianerhack zu verarbeiten? Vermutlich ebenfalls kaum höher. Aber das Risiko war zu groß. „Beyo Vhan?“, fragte sie, das Brennen ihrer Schulter ignorierend. Der Turianer nickte. „Sie bleiben hier. Haben Sie einen sicheren Raum hier? Einen mit nur einer Tür? Dann führen Sie mich hin. Ich bleibe bei Ihnen, bis die Verstärkung da ist.“ Hanna wandte rasch den Kopf gen Fenster, ihr Pferdschwanz peitschte über den Rücken. Sie umfasste die Waffe mit beiden Händen, entsicherte sie. „Ich bin Agent Ilias von der C-Sicherheit“, erklärte sie dann kurz und fügte hinzu: „Sie können mir vertrauen.“ Zumindest mehr, als den meisten anderen, die durch die Tür oder das Fenster kommen könnten…


    Die passierten Tomaten zischten feindselig auf, als sie zu den gekochten Kichererbsen und der Currypaste in die siedend heiße Pfanne gekippt wurden, konnten ihr Schicksal dadurch aber auch nicht mehr ändern. Wie die Seelen gefallener Soldaten stieg weißer Dampf auf und wurde gleich vom nimmersatten Dunstabzug aufgesogen. Vincent rührte nachdenklich im Gemüse herum und nahm etwas Hitze weg. Er ließ sich einmal pro Woche Lebensmittel ins Haus bringen und da die nächste Lieferung für morgen vormittag anstand, hatte er mit dem angefangen zu kochen, was er noch in den Schränken hatte finden können. Als er wieder auf die Citadel gekommen war, hatte er eine Gewohnhet daraus gemacht, regelmäßig essen zu gehen, doch war er irgendwann aus Bequemlichkeit dazu übergegangen, in der Regel selbst zu kochen anstatt sich jeden Abend zu fragen, wo er heute hinfahren wollte.
    Während er den Reis vom Feuer nahm, der fröhlich auf dem benachbarten Kochfeld vor sich hin geköchelt hatte, schaute er mit einem Auge auf die Uhr. Marten und Walter hielten ihn regelmäßig auf dem Laufenden und berichteten stets pünktlich. Ihr nächster Anruf war zwölf Minuten überfällig und obwohl es nichts bedeuten mochte, wusste Vincent, dass es fast sicher etwas bedeutete; die beiden Brüder waren Pedanten der schlimmsten Art und jedes Abweichen von ihrer Routine musste einen sehr guten Grund haben. Der Mann in Schwarz horchte aufmerksamer auf eingehende Nachrichten und fing an, den Reis auf seinen Teller zu schaufeln.

    Exakt 28 Minuten später als sonst rief Marten an. Vincent nahm den Anruf kauend entgegen und war auf alles gefasst. Der Beschatter sprach zügig und erstattete wie gewohnt einen exakten Bericht, der sich diesmal jedoch nicht auf die Alltagsaktivitäten von Vhan beschränkte. Der Mann in Schwarz hörte schweigend zu und machte sich vor seinem geistigen Auge ein Bild von der neuen Situation: Vhan war in seiner Wohnung angegriffen und vermutlich beinahe getötet worden. Nur das wahrscheinlich nicht ganz zufällige Erscheinen einer C-Sec-Agentin hatte den Killer in die Flucht geschlagen. Marten war sich nicht ganz sicher, glaubte die Agentin aber als Hanna Ilias erkannt zu haben. Vincent nickte und forderte ihn auf, weiter zu berichten. Wenn Leute wie Marten oder Walter sich "nicht ganz sicher" waren, bedeutete das immer noch eine Wahrscheinlichkeit oberhalb von 95%, die Brüder waren in manchen Aspekten Maschinen ähnlicher als Menschen. Walter war nach dem Zwischenfall unterwegs, herauszufinden, wohin der Killer floh, während Marten an der Wohnung versteckt in Stellung blieb und Kontakt zu seinem Auftraggeber aufnahm. Vincent rechnete nicht damit, dass Walter Erfolg haben würde, aber immerhin wusste er, dass sich sein Feind erneut aus der Deckung gewagt und es tatsächlich auf Vhan abgesehen hatte. Scheinbar hatte ihn die rasche Entlassung aus der Haft dazu bewegt, sein Opfer direkt anzugreifen.
    Nachdem Marten seinen Bericht beendet hatte, legte Vincent auf, ohne ein Wort gesagt zu haben. Er schob etwas Reis und den Rest vom Gemüse mit dem Messer auf seine Gabel und führte sie zum Mund, wo seine Kiefer ebenso emsig waren, wie die Gedanken in seinem Kopf. Die Geschehnisse nahmen Fahrt auf. Irgendetwas schien den Killer zu treiben, aus irgendeinem Grund hatte er beschlossen, sich selbst der Gefahr von Gefangennahme und Tod auszusetzen um erst Vincent und dann Vhan einen Besuch abzustatten. Der Mann in Schwarz zweifelte nicht daran, dass der Killer Vhan ebenso überrumpelt hatte wie zuvor ihn, doch erneut war die schattenhafte Gestalt nicht vollends erfolgreich gewesen und hatte diesmal sogar die Flucht antreten müssen. Vielleicht war es an der Zeit, nun selbst den Einsatz zu erhöhen und das Momentum zu nutzen.

    Vincent stellte seinen Teller in die Spülmaschine und ging auf dem Weg zum Schreibtisch an der Garderobe vorbei, um eine seiner Karten aus der Innentasche seines Mantels zu fischen. Mit dem weißen Stift, den er auch zur Gala mitgenommen hatte, schrieb er zwei Sätze auf die Rückseite.
    Code:
    Ich jage den, der Sie jagt.
    Der Feind meines Feindes ist mein Freund.
    Natürlich würden er und Beyo Vhan niemals Freunde werden, aber Vincent hoffte weitere Informationen aus dem Turianer bekommen zu können. Sollte er ruhig glauben, dass der Mann in Schwarz ihm helfen würde. Sobald er von der Echse hatte, was er brauchte, konnte der Killer mit ihr machen, was er wollte. Und danach würde Vincent mit ihm machen, was er wollte. Und er würde es nicht beim Auskugeln belassen.
    Bevor er sich wieder an die Arbeit machte, schrieb er Marten eine Nachricht ,,Komm vorbei, Ihr müsst etwas ausliefern."
    Sobald Vhan sich gemeldet hatte, würde Vincent ihn an einem geeigneten Ort persönlich treffen. Hoffentlich war der Turianer helle genug, um vorher C-Sec abzuschütteln.
    Zitat Zitat von BlackShial Beitrag anzeigen
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  15. #275
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    "N-nun, ja, mein Schlafzimmer, aber das - Doch er redete gar nicht erst weiter, denn ihr Blick ließ keine weiteren Widerworte zu. Also ging er voraus und verriegelte die Tür hinter sich als beide drinnen waren. Als er sich auf die Bettkante fallen ließ und das Adrenalin langsam abebbte spürte er erst die Schmerzen am Körper. Er krämpelte sich den linken Ärmel hoch und sah den Bluterguss an der Stelle wo er nach dem Sturz am linken Arm aufgekommen war. Seine rechte Hand fühlte sich leicht taub an, scheinbar war sie nach dem Drauftreten des Angreifers leicht verstaucht worden. Sein Rücken und Hüftbereich schmerzte am meisten, darauf war er nach dem zweiten Wurf des Killers gefallen, der Schlag ins Gesicht hatte scheinbar keine weitere Schäden hinterlassen und auch die kleine Schnittwunde am Hals schien nicht weiter schlimm. "Danke....Miss Ilias...." war das erste was er nach einer gewissen Weile des Schweigens murmelte. "Aber wie kommt es dass Sie hier sind? Hat Sie Jemand geschickt?" Er konnte sich schon beinahe denken wer. Und vielleicht würde dieser Jemand jetzt endlich davon überzeugt sein dass er nicht der Kryptogramm-Killer war.
    Zitat Zitat von Khardim Beitrag anzeigen



    Die passierten Tomaten zischten feindselig auf, als sie zu den gekochten Kichererbsen und der Currypaste in die siedend heiße Pfanne gekippt wurden, konnten ihr Schicksal dadurch aber auch nicht mehr ändern. Wie die Seelen gefallener Soldaten stieg weißer Dampf auf und wurde gleich vom nimmersatten Dunstabzug aufgesogen. Vincent rührte nachdenklich im Gemüse herum und nahm etwas Hitze weg. Er ließ sich einmal pro Woche Lebensmittel ins Haus bringen und da die nächste Lieferung für morgen vormittag anstand, hatte er mit dem angefangen zu kochen, was er noch in den Schränken hatte finden können. Als er wieder auf die Citadel gekommen war, hatte er eine Gewohnhet daraus gemacht, regelmäßig essen zu gehen, doch war er irgendwann aus Bequemlichkeit dazu übergegangen, in der Regel selbst zu kochen anstatt sich jeden Abend zu fragen, wo er heute hinfahren wollte.
    Während er den Reis vom Feuer nahm, der fröhlich auf dem benachbarten Kochfeld vor sich hin geköchelt hatte, schaute er mit einem Auge auf die Uhr. Marten und Walter hielten ihn regelmäßig auf dem Laufenden und berichteten stets pünktlich. Ihr nächster Anruf war zwölf Minuten überfällig und obwohl es nichts bedeuten mochte, wusste Vincent, dass es fast sicher etwas bedeutete; die beiden Brüder waren Pedanten der schlimmsten Art und jedes Abweichen von ihrer Routine musste einen sehr guten Grund haben. Der Mann in Schwarz horchte aufmerksamer auf eingehende Nachrichten und fing an, den Reis auf seinen Teller zu schaufeln.

    Exakt 28 Minuten später als sonst rief Marten an. Vincent nahm den Anruf kauend entgegen und war auf alles gefasst. Der Beschatter sprach zügig und erstattete wie gewohnt einen exakten Bericht, der sich diesmal jedoch nicht auf die Alltagsaktivitäten von Vhan beschränkte. Der Mann in Schwarz hörte schweigend zu und machte sich vor seinem geistigen Auge ein Bild von der neuen Situation: Vhan war in seiner Wohnung angegriffen und vermutlich beinahe getötet worden. Nur das wahrscheinlich nicht ganz zufällige Erscheinen einer C-Sec-Agentin hatte den Killer in die Flucht geschlagen. Marten war sich nicht ganz sicher, glaubte die Agentin aber als Hanna Ilias erkannt zu haben. Vincent nickte und forderte ihn auf, weiter zu berichten. Wenn Leute wie Marten oder Walter sich "nicht ganz sicher" waren, bedeutete das immer noch eine Wahrscheinlichkeit oberhalb von 95%, die Brüder waren in manchen Aspekten Maschinen ähnlicher als Menschen. Walter war nach dem Zwischenfall unterwegs, herauszufinden, wohin der Killer floh, während Marten an der Wohnung versteckt in Stellung blieb und Kontakt zu seinem Auftraggeber aufnahm. Vincent rechnete nicht damit, dass Walter Erfolg haben würde, aber immerhin wusste er, dass sich sein Feind erneut aus der Deckung gewagt und es tatsächlich auf Vhan abgesehen hatte. Scheinbar hatte ihn die rasche Entlassung aus der Haft dazu bewegt, sein Opfer direkt anzugreifen.
    Nachdem Marten seinen Bericht beendet hatte, legte Vincent auf, ohne ein Wort gesagt zu haben. Er schob etwas Reis und den Rest vom Gemüse mit dem Messer auf seine Gabel und führte sie zum Mund, wo seine Kiefer ebenso emsig waren, wie die Gedanken in seinem Kopf. Die Geschehnisse nahmen Fahrt auf. Irgendetwas schien den Killer zu treiben, aus irgendeinem Grund hatte er beschlossen, sich selbst der Gefahr von Gefangennahme und Tod auszusetzen um erst Vincent und dann Vhan einen Besuch abzustatten. Der Mann in Schwarz zweifelte nicht daran, dass der Killer Vhan ebenso überrumpelt hatte wie zuvor ihn, doch erneut war die schattenhafte Gestalt nicht vollends erfolgreich gewesen und hatte diesmal sogar die Flucht antreten müssen. Vielleicht war es an der Zeit, nun selbst den Einsatz zu erhöhen und das Momentum zu nutzen.

    Vincent stellte seinen Teller in die Spülmaschine und ging auf dem Weg zum Schreibtisch an der Garderobe vorbei, um eine seiner Karten aus der Innentasche seines Mantels zu fischen. Mit dem weißen Stift, den er auch zur Gala mitgenommen hatte, schrieb er zwei Sätze auf die Rückseite.
    Code:
    Ich jage den, der Sie jagt.
    Der Feind meines Feindes ist mein Freund.
    Natürlich würden er und Beyo Vhan niemals Freunde werden, aber Vincent hoffte weitere Informationen aus dem Turianer bekommen zu können. Sollte er ruhig glauben, dass der Mann in Schwarz ihm helfen würde. Sobald er von der Echse hatte, was er brauchte, konnte der Killer mit ihr machen, was er wollte. Und danach würde Vincent mit ihm machen, was er wollte. Und er würde es nicht beim Auskugeln belassen.
    Bevor er sich wieder an die Arbeit machte, schrieb er Marten eine Nachricht ,,Komm vorbei, Ihr müsst etwas ausliefern."
    Sobald Vhan sich gemeldet hatte, würde Vincent ihn an einem geeigneten Ort persönlich treffen. Hoffentlich war der Turianer helle genug, um vorher C-Sec abzuschütteln.


    Beyo verriegelte die Tür und Hanna bezweifelte, dass jemand sie ohne weiteres aufbekommen würde. Dennoch schob sie eine Kommode davor, und sei es nur als zusätzliche Barrikade. Der Turianer begutachtete in der Zwischenzeit die Wunden seines Kampfes, schien aber nur leicht verletzt. Immerhin konnte er schon sprechen… und Fragen stellen. Hanna hatte keine Muse sich diesen zu stellen sondern hielt den Blick weiter auf die Tür gerichtet. Adrenalin pumpte durch ihren Körper, ließ sie sich fokussieren. „Agent Ilias“, verbesserte Hanna den roten Turianer ohne ihn anzusehen. Damit sollte sich die zweite Frage auch geklärt haben. Beyo und sie würden noch genug Zeit zum Reden haben, wenn die Verstärkung da war und er mit auf das Revier kam.

    Nach einer Weile war Hanna davon überzeugt, dass der Killer nicht sofort durch die Tür brechen würde. Sie schüttelte ihre Jacke ab und besah sich den Schnitt. Er war nicht tief, hatte nur Fleisch verletzt, hatte ihre aber dennoch den Arm mit Blut benetzt. Es war nun eine dunkelrote Kruste, die wie farbige Regentropfen Schlieren über ihren Oberarm zogen. Hanna aktivierte ihr Omnitool und schmierte etwas Medigel auf den Schnitt. Dann wandte sie sich an Beyo. „Lassen Sie mich mal sehen“, sagte sie und trat näher. Sie fasste ihn am Kopf, drehte ihn sachte von einer auf die andere Seite, fuhr mit der Hand über die Schädelplatten und schaute auf der Handfläche nach Blut. Sie fand keins. Beyo hatte tatsächlich einige Blessuren, aber sie stellte keine ernsthaften Verletzungen fest. Die meisten wirkten alles in allem oberflächlich, also entließ sie Beyo aus ihrer Inspektion. „Haben Sie eine Ahnung, wer das gewesen ist?“, fragte sie. Die Antwort lag nahe: der Kryptogramm-Killer.
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    Die passierten Tomaten zischten feindselig auf, als sie zu den gekochten Kichererbsen und der Currypaste in die siedend heiße Pfanne gekippt wurden, konnten ihr Schicksal dadurch aber auch nicht mehr ändern. Wie die Seelen gefallener Soldaten stieg weißer Dampf auf und wurde gleich vom nimmersatten Dunstabzug aufgesogen. Vincent rührte nachdenklich im Gemüse herum und nahm etwas Hitze weg. Er ließ sich einmal pro Woche Lebensmittel ins Haus bringen und da die nächste Lieferung für morgen vormittag anstand, hatte er mit dem angefangen zu kochen, was er noch in den Schränken hatte finden können. Als er wieder auf die Citadel gekommen war, hatte er eine Gewohnhet daraus gemacht, regelmäßig essen zu gehen, doch war er irgendwann aus Bequemlichkeit dazu übergegangen, in der Regel selbst zu kochen anstatt sich jeden Abend zu fragen, wo er heute hinfahren wollte.
    Während er den Reis vom Feuer nahm, der fröhlich auf dem benachbarten Kochfeld vor sich hin geköchelt hatte, schaute er mit einem Auge auf die Uhr. Marten und Walter hielten ihn regelmäßig auf dem Laufenden und berichteten stets pünktlich. Ihr nächster Anruf war zwölf Minuten überfällig und obwohl es nichts bedeuten mochte, wusste Vincent, dass es fast sicher etwas bedeutete; die beiden Brüder waren Pedanten der schlimmsten Art und jedes Abweichen von ihrer Routine musste einen sehr guten Grund haben. Der Mann in Schwarz horchte aufmerksamer auf eingehende Nachrichten und fing an, den Reis auf seinen Teller zu schaufeln.

    Exakt 28 Minuten später als sonst rief Marten an. Vincent nahm den Anruf kauend entgegen und war auf alles gefasst. Der Beschatter sprach zügig und erstattete wie gewohnt einen exakten Bericht, der sich diesmal jedoch nicht auf die Alltagsaktivitäten von Vhan beschränkte. Der Mann in Schwarz hörte schweigend zu und machte sich vor seinem geistigen Auge ein Bild von der neuen Situation: Vhan war in seiner Wohnung angegriffen und vermutlich beinahe getötet worden. Nur das wahrscheinlich nicht ganz zufällige Erscheinen einer C-Sec-Agentin hatte den Killer in die Flucht geschlagen. Marten war sich nicht ganz sicher, glaubte die Agentin aber als Hanna Ilias erkannt zu haben. Vincent nickte und forderte ihn auf, weiter zu berichten. Wenn Leute wie Marten oder Walter sich "nicht ganz sicher" waren, bedeutete das immer noch eine Wahrscheinlichkeit oberhalb von 95%, die Brüder waren in manchen Aspekten Maschinen ähnlicher als Menschen. Walter war nach dem Zwischenfall unterwegs, herauszufinden, wohin der Killer floh, während Marten an der Wohnung versteckt in Stellung blieb und Kontakt zu seinem Auftraggeber aufnahm. Vincent rechnete nicht damit, dass Walter Erfolg haben würde, aber immerhin wusste er, dass sich sein Feind erneut aus der Deckung gewagt und es tatsächlich auf Vhan abgesehen hatte. Scheinbar hatte ihn die rasche Entlassung aus der Haft dazu bewegt, sein Opfer direkt anzugreifen.
    Nachdem Marten seinen Bericht beendet hatte, legte Vincent auf, ohne ein Wort gesagt zu haben. Er schob etwas Reis und den Rest vom Gemüse mit dem Messer auf seine Gabel und führte sie zum Mund, wo seine Kiefer ebenso emsig waren, wie die Gedanken in seinem Kopf. Die Geschehnisse nahmen Fahrt auf. Irgendetwas schien den Killer zu treiben, aus irgendeinem Grund hatte er beschlossen, sich selbst der Gefahr von Gefangennahme und Tod auszusetzen um erst Vincent und dann Vhan einen Besuch abzustatten. Der Mann in Schwarz zweifelte nicht daran, dass der Killer Vhan ebenso überrumpelt hatte wie zuvor ihn, doch erneut war die schattenhafte Gestalt nicht vollends erfolgreich gewesen und hatte diesmal sogar die Flucht antreten müssen. Vielleicht war es an der Zeit, nun selbst den Einsatz zu erhöhen und das Momentum zu nutzen.

    Vincent stellte seinen Teller in die Spülmaschine und ging auf dem Weg zum Schreibtisch an der Garderobe vorbei, um eine seiner Karten aus der Innentasche seines Mantels zu fischen. Mit dem weißen Stift, den er auch zur Gala mitgenommen hatte, schrieb er zwei Sätze auf die Rückseite.
    Code:
    Ich jage den, der Sie jagt.
    Der Feind meines Feindes ist mein Freund.
    Natürlich würden er und Beyo Vhan niemals Freunde werden, aber Vincent hoffte weitere Informationen aus dem Turianer bekommen zu können. Sollte er ruhig glauben, dass der Mann in Schwarz ihm helfen würde. Sobald er von der Echse hatte, was er brauchte, konnte der Killer mit ihr machen, was er wollte. Und danach würde Vincent mit ihm machen, was er wollte. Und er würde es nicht beim Auskugeln belassen.
    Bevor er sich wieder an die Arbeit machte, schrieb er Marten eine Nachricht ,,Komm vorbei, Ihr müsst etwas ausliefern."
    Sobald Vhan sich gemeldet hatte, würde Vincent ihn an einem geeigneten Ort persönlich treffen. Hoffentlich war der Turianer helle genug, um vorher C-Sec abzuschütteln.


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    Beyo verriegelte die Tür und Hanna bezweifelte, dass jemand sie ohne weiteres aufbekommen würde. Dennoch schob sie eine Kommode davor, und sei es nur als zusätzliche Barrikade. Der Turianer begutachtete in der Zwischenzeit die Wunden seines Kampfes, schien aber nur leicht verletzt. Immerhin konnte er schon sprechen… und Fragen stellen. Hanna hatte keine Muse sich diesen zu stellen sondern hielt den Blick weiter auf die Tür gerichtet. Adrenalin pumpte durch ihren Körper, ließ sie sich fokussieren. „Agent Ilias“, verbesserte Hanna den roten Turianer ohne ihn anzusehen. Damit sollte sich die zweite Frage auch geklärt haben. Beyo und sie würden noch genug Zeit zum Reden haben, wenn die Verstärkung da war und er mit auf das Revier kam.

    Nach einer Weile war Hanna davon überzeugt, dass der Killer nicht sofort durch die Tür brechen würde. Sie schüttelte ihre Jacke ab und besah sich den Schnitt. Er war nicht tief, hatte nur Fleisch verletzt, hatte ihre aber dennoch den Arm mit Blut benetzt. Es war nun eine dunkelrote Kruste, die wie farbige Regentropfen Schlieren über ihren Oberarm zogen. Hanna aktivierte ihr Omnitool und schmierte etwas Medigel auf den Schnitt. Dann wandte sie sich an Beyo. „Lassen Sie mich mal sehen“, sagte sie und trat näher. Sie fasste ihn am Kopf, drehte ihn sachte von einer auf die andere Seite, fuhr mit der Hand über die Schädelplatten und schaute auf der Handfläche nach Blut. Sie fand keins. Beyo hatte tatsächlich einige Blessuren, aber sie stellte keine ernsthaften Verletzungen fest. Die meisten wirkten alles in allem oberflächlich, also entließ sie Beyo aus ihrer Inspektion. „Haben Sie eine Ahnung, wer das gewesen ist?“, fragte sie. Die Antwort lag nahe: der Kryptogramm-Killer.


    Seine Verletzungen waren zum Glück nichts was etwas Medigel nicht wieder richtigen konnte. Nachdem sie fertig untersucht hatte nahm der Turianer etwas davon aus seinem Privatvorrat aus dem Wandschrank und spürte fast sofort schon etwas Besserung. Seine Hand ließ sich noch nicht so gut bewegen, aber das würde schon wieder kommen. "Ich nehme stark an derjenige von dem ihr Boss denkt dass ich es bin: Der Mörder der hier schon seit 3 Monaten sein Unwesen treibt, von der Öffentlichkeit Kryptogramm-Killer genannt. Aber wenn Sie meinen ob ich weiß wer unter dieser Maske steckt: Nein, wer auch immer dieser Jemand ist, ich kenne ihn nicht." Wieder formulierte er sehr genau. Natürlich wusste er es nicht zu 100% ob es Tharok Aritus war, und er hatte ihn auch nie persönlich kennengelernt. Er wusste nicht was er denken sollte. Natürlich wäre es eine Erleichterung wenn die C-Sec, allen voran Yuhki, davon überzeugt werden konnten dass er nicht dieser Mörder war. Aber wenn sie auf die Spuren der Vergangenheit stoßen würden, dann würde es trotzdem brenzlig für ihn werden. Minuten vergingen. Und noch ahnte Beyo nicht dass noch eine weitere Partei gerade dabei war eine Nachricht an ihn auszuliefern.....
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    Seine Verletzungen waren zum Glück nichts was etwas Medigel nicht wieder richtigen konnte. Nachdem sie fertig untersucht hatte nahm der Turianer etwas davon aus seinem Privatvorrat aus dem Wandschrank und spürte fast sofort schon etwas Besserung. Seine Hand ließ sich noch nicht so gut bewegen, aber das würde schon wieder kommen. "Ich nehme stark an derjenige von dem ihr Boss denkt dass ich es bin: Der Mörder der hier schon seit 3 Monaten sein Unwesen treibt, von der Öffentlichkeit Kryptogramm-Killer genannt. Aber wenn Sie meinen ob ich weiß wer unter dieser Maske steckt: Nein, wer auch immer dieser Jemand ist, ich kenne ihn nicht." Wieder formulierte er sehr genau. Natürlich wusste er es nicht zu 100% ob es Tharok Aritus war, und er hatte ihn auch nie persönlich kennengelernt. Er wusste nicht was er denken sollte. Natürlich wäre es eine Erleichterung wenn die C-Sec, allen voran Yuhki, davon überzeugt werden konnten dass er nicht dieser Mörder war. Aber wenn sie auf die Spuren der Vergangenheit stoßen würden, dann würde es trotzdem brenzlig für ihn werden. Minuten vergingen. Und noch ahnte Beyo nicht dass noch eine weitere Partei gerade dabei war eine Nachricht an ihn auszuliefern.....


    Hanna konnte das Zögern des Turianers mehr spüren, als dass sie es hörte. Wer aber so sehr auf Abstand ging, der würde auch beim sofortigen Nachbohren nichts sagen. Später würde sie sicherlich die Gelegenheit haben, sich mit Beyo zu unterhalten. Und wenn ihm sein erbärmliches Leben lieb war, dann kooperierte er. Hanna ließ sich auf das Bett sinken, die Waffe locker in der rechten Hand haltend. Mit der Linken zog sie ihre Zigaretten aus der Jacke, die neben ihr auf dem Bett lag, pflückte eine aus der Schachtel und nahm sie zwischen die Lippen. Danach holte sie das Feuerzeug hervor, ließ es gekonnt klicken und steckte sich den Glimmstengel an. Sie hatte es mittlerweile aufgegeben Turianern Zigaretten anzubieten. Die Aliens hatten noch nie Interesse daran gezeigt. Hanna sog den warmen Rauch ein und spürte das merkwürdig ausdehnende Gefühl in der Lunge. „Er ist nicht mein Boss.“ Der Satz wirkte wie aus dem Zusammenhang gerissen. Sie schaute zu Beyo, grauer Rauch begleitete ihre Worte. „Er ist nur ein Vorgesetzter in der Befehlskette. Ein Rang.“ Sie schuldete Yuhki keine Loyalität, nur der Position. „Und ich habe Ihre Akte gelesen. Denken Sie nicht, dass ich Sie leiden kann, obwohl ich Ihnen beigestanden habe, Mister Vhan. Ich kann keine korrupten Cops ausstehen und in meinen Augen sind Sie eine Schande für unseren Beruf.“ Sie zog nochmals an der Zigarette. „Beziehungsweise: Sie waren es.“

    Hannas Kommlink knackte. „Hier Ilias“, meldete sich die Blondine. „Hier Alpha-Team. Wo sind Sie?“ „Oh man, die haben ja richtig aufgefahren“, murrte Hanna angesichts der Tatsache, dass C-Sicherheit es anscheinend für nötig befunden hatte, ein Einsatzkommando zu schicken. „Im Schlafzimmer von Beyo Vhan; mit Beyo Vhan. Und egal wer da am Funkgerät sitzt: wenn Sie jetzt irgendetwas obszönes sagen…“ „Funkdisziplin beachten!“, fauchte eine eindeutig turianische Stimme dazwischen. „Sichtkontakt zum Verdächtigen?“ „Negativ.“ „Verstanden. Wir kommen rein.“ Von draußen war Gepolter zu hören, dann ein anschwellendes Stimmengewirr. Schließlich hämmerte jemand an die Tür. „C-Sicherheit! Öffnen Sie!“ Hanna stand auf und bedeutete Beyo dasselbe zu tun, aber etwas Abstand zu halten. „Ganz ruhig ihr Cowboys. Ich öffne.“ Hanna schob die Waffe ins Holster und entriegelte die Tür. Sie starrte in drei Gewehrläufe, die sich fast sofort senkten. Behelmte Köpfe schauten erst die Blondine, dann den Turianer an. Einer nickte und die anderen beiden betraten das Zimmer, sicherten zu den Seiten. „Mister Vhan?“ Beyo nickte. „Folgen Sie mir, Sir. Und Sie auch…“ „Agent Ilias.“ Der Helm nickte. „Natürlich, Agent. Kommen Sie.“
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  18. #278
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    Hanna konnte das Zögern des Turianers mehr spüren, als dass sie es hörte. Wer aber so sehr auf Abstand ging, der würde auch beim sofortigen Nachbohren nichts sagen. Später würde sie sicherlich die Gelegenheit haben, sich mit Beyo zu unterhalten. Und wenn ihm sein erbärmliches Leben lieb war, dann kooperierte er. Hanna ließ sich auf das Bett sinken, die Waffe locker in der rechten Hand haltend. Mit der Linken zog sie ihre Zigaretten aus der Jacke, die neben ihr auf dem Bett lag, pflückte eine aus der Schachtel und nahm sie zwischen die Lippen. Danach holte sie das Feuerzeug hervor, ließ es gekonnt klicken und steckte sich den Glimmstengel an. Sie hatte es mittlerweile aufgegeben Turianern Zigaretten anzubieten. Die Aliens hatten noch nie Interesse daran gezeigt. Hanna sog den warmen Rauch ein und spürte das merkwürdig ausdehnende Gefühl in der Lunge. „Er ist nicht mein Boss.“ Der Satz wirkte wie aus dem Zusammenhang gerissen. Sie schaute zu Beyo, grauer Rauch begleitete ihre Worte. „Er ist nur ein Vorgesetzter in der Befehlskette. Ein Rang.“ Sie schuldete Yuhki keine Loyalität, nur der Position. „Und ich habe Ihre Akte gelesen. Denken Sie nicht, dass ich Sie leiden kann, obwohl ich Ihnen beigestanden habe, Mister Vhan. Ich kann keine korrupten Cops ausstehen und in meinen Augen sind Sie eine Schande für unseren Beruf.“ Sie zog nochmals an der Zigarette. „Beziehungsweise: Sie waren es.“

    Hannas Kommlink knackte. „Hier Ilias“, meldete sich die Blondine. „Hier Alpha-Team. Wo sind Sie?“ „Oh man, die haben ja richtig aufgefahren“, murrte Hanna angesichts der Tatsache, dass C-Sicherheit es anscheinend für nötig befunden hatte, ein Einsatzkommando zu schicken. „Im Schlafzimmer von Beyo Vhan; mit Beyo Vhan. Und egal wer da am Funkgerät sitzt: wenn Sie jetzt irgendetwas obszönes sagen…“ „Funkdisziplin beachten!“, fauchte eine eindeutig turianische Stimme dazwischen. „Sichtkontakt zum Verdächtigen?“ „Negativ.“ „Verstanden. Wir kommen rein.“ Von draußen war Gepolter zu hören, dann ein anschwellendes Stimmengewirr. Schließlich hämmerte jemand an die Tür. „C-Sicherheit! Öffnen Sie!“ Hanna stand auf und bedeutete Beyo dasselbe zu tun, aber etwas Abstand zu halten. „Ganz ruhig ihr Cowboys. Ich öffne.“ Hanna schob die Waffe ins Holster und entriegelte die Tür. Sie starrte in drei Gewehrläufe, die sich fast sofort senkten. Behelmte Köpfe schauten erst die Blondine, dann den Turianer an. Einer nickte und die anderen beiden betraten das Zimmer, sicherten zu den Seiten. „Mister Vhan?“ Beyo nickte. „Folgen Sie mir, Sir. Und Sie auch…“ „Agent Ilias.“ Der Helm nickte. „Natürlich, Agent. Kommen Sie.“


    "Ich weiß nicht wovon Sie reden." erwiderte Beyo auf die von Antipathie erfüllte Aussage der Blonden ohne ihr dabei in die Augen zu sehen. "Nur weil mein damaliger Vorgesetzter korrupt war ist das kein Indiz dafür dass ich es willentlich auch war. Sicherlich half ihm so eine Aussage nicht wirklich. Aber ihm war es offen gesagt gerade egal was irgendeine menschliche Polizistin von ihm dachte, er hatte weitaus größere Sorgen. Als das Com-Link knackte und sie sich im Funk austauschte konnte er nicht anders und kurz über ihre Bemerkung auflachen. "Bitte sehen sie davon ab die Tür einzuschlagen! Meine Wohnung ist auch so schon in keinem beneidenswerten Zustand!" rief er als es polterte und hob dann instinktiv die Hände als die 3 Gewehrläufe der gepanzerten Agenten auf ihn zeigten. Beyo folgte den Anweisungen und ging unter den wachsamen Blicken der Polizisten vor seine Tür, wo er ein bekanntes Gesicht erblickte. Normalerweise hätte er so ein Allerweltsgesicht direkt am nächsten Tag wieder vergessen, doch in diesem speziellen Fall nicht. "So schnell sieht man sich wieder." Es war der hellhaarige Officer, einer der beiden die Yuhki am Vorabend bei seiner Verhaftung flankiert hatten. "Agent Ilias, Captain Yuhki hat mir bereits ein wenig von Ihnen erzählt. Officer Thomen." Der Mann streckte ihr die Hand aus, die Blonde drückte sie nur einmal kurz ohne viel Gefühlsregung oder eine verbale Erwiderung, woraufhin er etwas peinlich berührt wirkte. "Nun denn.....steigen Sie ein. Ich bin sicher der Captain wird ihnen beiden einige Fragen stellen wollen."
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    "Ich weiß nicht wovon Sie reden." erwiderte Beyo auf die von Antipathie erfüllte Aussage der Blonden ohne ihr dabei in die Augen zu sehen. "Nur weil mein damaliger Vorgesetzter korrupt war ist das kein Indiz dafür dass ich es willentlich auch war. Sicherlich half ihm so eine Aussage nicht wirklich. Aber ihm war es offen gesagt gerade egal was irgendeine menschliche Polizistin von ihm dachte, er hatte weitaus größere Sorgen. Als das Com-Link knackte und sie sich im Funk austauschte konnte er nicht anders und kurz über ihre Bemerkung auflachen. "Bitte sehen sie davon ab die Tür einzuschlagen! Meine Wohnung ist auch so schon in keinem beneidenswerten Zustand!" rief er als es polterte und hob dann instinktiv die Hände als die 3 Gewehrläufe der gepanzerten Agenten auf ihn zeigten. Beyo folgte den Anweisungen und ging unter den wachsamen Blicken der Polizisten vor seine Tür, wo er ein bekanntes Gesicht erblickte. Normalerweise hätte er so ein Allerweltsgesicht direkt am nächsten Tag wieder vergessen, doch in diesem speziellen Fall nicht. "So schnell sieht man sich wieder." Es war der hellhaarige Officer, einer der beiden die Yuhki am Vorabend bei seiner Verhaftung flankiert hatten. "Agent Ilias, Captain Yuhki hat mir bereits ein wenig von Ihnen erzählt. Officer Thomen." Der Mann streckte ihr die Hand aus, die Blonde drückte sie nur einmal kurz ohne viel Gefühlsregung oder eine verbale Erwiderung, woraufhin er etwas peinlich berührt wirkte. "Nun denn.....steigen Sie ein. Ich bin sicher der Captain wird ihnen beiden einige Fragen stellen wollen."


    Captain Yuhki erwartete sie. Hanna mochte sich nicht einmal ausmalen, wie er reagieren würde, wenn sie seinen Hauptverdächtigen auf das Revier führte – ohne Handschellen. Der Officer, dessen Namen sie schon zwei Sekunden nach dem Händedruck in „unwichtig“ eingeordnet hatte, brachte sie zum Revier, wie er sie an einen jungen rothaarigen Kerl übergab. Der starrte Beyo mit einem merkwürdigen Entsetzen im Blick an, dann schaute er zu Hanna. Anscheinend war er recht aufgeweckt, denn er schien sie sofort zuordnen zu können. „Agent Ilias. Ich habe gehört, dass Sie jetzt mit uns arbeiten. Willkommen.“ Er reichte ihr die Hand, die sie knapp ergriff. Der Bursche hatte einen irischen Akzent, das klang sympathisch. „So klein und schon bei den Sturmtruppen?“ „Wie bitte?“ „Vergessen Sie es. Mister Vhan muss ich Ihnen ja wohl nicht vorstellen.“ Die Augen des Rothaarigen ruhten kurz auf dem Turianer, dann senkte er den Blick. „Nun… Sie können sich ja vorstellen, was der Captain…“

    „Ilias!“ „Uuund die Krise geht weiter.“ Wieder einmal dieser schneidende Ton eines Vorgesetzten, dem Hanna nicht nach der Pfeife tanzte. Yuhki gestikulierte mit hochrotem Kopf, dass sie das Büro betreten solle. Beyo, auch das gestikulierend verdeutlichend, sollte draußen bleiben. Zwei strenge Blicke zu bewaffneten Beamten sprachen Bände über die Bewachung des roten Turianers. „Sind Sie denn völlig von Sinnen? Ich hab gesagt ‚liefern Sie Beweise‘ und nicht ‚bringen Sie den gottverdammten Tatverdächtigen auf mein Revier nachdem Sie einen Großeinsatz ausgelöst haben‘! Das habe ich nicht gesagt, oder irre ich mich da?“ Die Agentin hielt dem Blick stand. „Ich hatte meine Gründe“, versicherte sie und lehnte sich fast desinteressiert im Stuhl zurück. „Und welche wären das?“ Hanna hob eine Augenbraue. „Das ist ein Scherz, oder? Sie haben doch sicherlich die Einsatzlage gehört.“ „Ich habe einen Schwall kaum nachzuvollziehender Vermutungen gehört“, antwortete Yuhki gereizt. „Beyo Vhan wurde angegriffen…“ „…von einem Maskierten? Haben Sie den Typen denn gesehen?“ „Ja, hab ich!“, fauchte Hanna. Yuhki schwieg und die Blondine stellte fest, dass dieser Teil des Berichtes wohl noch nicht zu seinen Ohren gedrungen war. „Wirklich?“ Erstmals hörte Hanna so etwas wie Verunsicherung in der Stimme des Anderen. „Oh, ich hab sogar ein Andenken bekommen“, sagte Hanna, stand auf und zog die Lederjacke aus. Sie schob den T-Shirt-Ärmel hoch und zeigte die frische blass-rosane Narbe, die wegen ihrer Tätowierung nur schwer auszumachen war. Das verkrustete Blut aber war noch gut zu sehen. „Und die Waffe, die mir das hier zugefügt hat, hat die Spurensicherung sicherlich schon zur Untersuchung mitgenommen.“ Yuhki schwieg. „Und anstatt mich jetzt als Schütze Arsch im letzten Glied hinzustellen, sollten Sie vielleicht mal mit dem Geschädigten sprechen.“ Der Captain murmelte etwas unverständliches, dann nickte er. Er drückte einen Knopf und sagte: „O’Grady – er soll reinkommen.“

    Beyo betrat den Raum zusammen mit dem Rotschopf. Yuhki starrte ihn finster an, bedeutete ihm aber auf dem Stuhl neben Hanna Platz zu nehmen. Die hatte sich wieder zurückgelehnt und befingerte das Loch, dass das Messer in ihre Jacke gerissen hatte. Sie kannte einen salarianischen Schneider, der würde das schon hinkriegen. „Also Mister Vhan…“ Yuhkis Worte wirkten unfassbar gepresst, die Anspannung war aus seinem Gesicht zu lesen, nein sie schien gar herauszuspringen. „Ein Angriff also? Vielleicht etwas… inszeniertes?“ Hanna riss sich zusammen. So eine dämliche Frage war eines Captains nicht würdig. Es klackte und eine Zigarette fing Feuer. „Würden Sie das bitte lassen?!“, keifte Yuhri, der den Blick kaum von Beyo wenden konnte. Hanna deutete auf die Zigarette und hob fragend die Augenbrauen. „Ja, genau.“ Sie sog an dem Glimmstengel, pustete den Rauch aus. „Jetzt seien Sie nicht so ein Arschloch. Ich bin dem Tod gerade von der Klinge gesprungen.“ Die Entschuldigung war mehr als fadenscheinig, war sie dem eigenen Ableben doch schon häufig näher gewesen. Das musste der Captain ja aber nicht wissen. Dieser seufzte resignierend, dann wandte er sich wieder Beyo zu…
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    Captain Yuhki erwartete sie. Hanna mochte sich nicht einmal ausmalen, wie er reagieren würde, wenn sie seinen Hauptverdächtigen auf das Revier führte – ohne Handschellen. Der Officer, dessen Namen sie schon zwei Sekunden nach dem Händedruck in „unwichtig“ eingeordnet hatte, brachte sie zum Revier, wie er sie an einen jungen rothaarigen Kerl übergab. Der starrte Beyo mit einem merkwürdigen Entsetzen im Blick an, dann schaute er zu Hanna. Anscheinend war er recht aufgeweckt, denn er schien sie sofort zuordnen zu können. „Agent Ilias. Ich habe gehört, dass Sie jetzt mit uns arbeiten. Willkommen.“ Er reichte ihr die Hand, die sie knapp ergriff. Der Bursche hatte einen irischen Akzent, das klang sympathisch. „So klein und schon bei den Sturmtruppen?“ „Wie bitte?“ „Vergessen Sie es. Mister Vhan muss ich Ihnen ja wohl nicht vorstellen.“ Die Augen des Rothaarigen ruhten kurz auf dem Turianer, dann senkte er den Blick. „Nun… Sie können sich ja vorstellen, was der Captain…“

    „Ilias!“ „Uuund die Krise geht weiter.“ Wieder einmal dieser schneidende Ton eines Vorgesetzten, dem Hanna nicht nach der Pfeife tanzte. Yuhki gestikulierte mit hochrotem Kopf, dass sie das Büro betreten solle. Beyo, auch das gestikulierend verdeutlichend, sollte draußen bleiben. Zwei strenge Blicke zu bewaffneten Beamten sprachen Bände über die Bewachung des roten Turianers. „Sind Sie denn völlig von Sinnen? Ich hab gesagt ‚liefern Sie Beweise‘ und nicht ‚bringen Sie den gottverdammten Tatverdächtigen auf mein Revier nachdem Sie einen Großeinsatz ausgelöst haben‘! Das habe ich nicht gesagt, oder irre ich mich da?“ Die Agentin hielt dem Blick stand. „Ich hatte meine Gründe“, versicherte sie und lehnte sich fast desinteressiert im Stuhl zurück. „Und welche wären das?“ Hanna hob eine Augenbraue. „Das ist ein Scherz, oder? Sie haben doch sicherlich die Einsatzlage gehört.“ „Ich habe einen Schwall kaum nachzuvollziehender Vermutungen gehört“, antwortete Yuhki gereizt. „Beyo Vhan wurde angegriffen…“ „…von einem Maskierten? Haben Sie den Typen denn gesehen?“ „Ja, hab ich!“, fauchte Hanna. Yuhki schwieg und die Blondine stellte fest, dass dieser Teil des Berichtes wohl noch nicht zu seinen Ohren gedrungen war. „Wirklich?“ Erstmals hörte Hanna so etwas wie Verunsicherung in der Stimme des Anderen. „Oh, ich hab sogar ein Andenken bekommen“, sagte Hanna, stand auf und zog die Lederjacke aus. Sie schob den T-Shirt-Ärmel hoch und zeigte die frische blass-rosane Narbe, die wegen ihrer Tätowierung nur schwer auszumachen war. Das verkrustete Blut aber war noch gut zu sehen. „Und die Waffe, die mir das hier zugefügt hat, hat die Spurensicherung sicherlich schon zur Untersuchung mitgenommen.“ Yuhki schwieg. „Und anstatt mich jetzt als Schütze Arsch im letzten Glied hinzustellen, sollten Sie vielleicht mal mit dem Geschädigten sprechen.“ Der Captain murmelte etwas unverständliches, dann nickte er. Er drückte einen Knopf und sagte: „O’Grady – er soll reinkommen.“

    Beyo betrat den Raum zusammen mit dem Rotschopf. Yuhki starrte ihn finster an, bedeutete ihm aber auf dem Stuhl neben Hanna Platz zu nehmen. Die hatte sich wieder zurückgelehnt und befingerte das Loch, dass das Messer in ihre Jacke gerissen hatte. Sie kannte einen salarianischen Schneider, der würde das schon hinkriegen. „Also Mister Vhan…“ Yuhkis Worte wirkten unfassbar gepresst, die Anspannung war aus seinem Gesicht zu lesen, nein sie schien gar herauszuspringen. „Ein Angriff also? Vielleicht etwas… inszeniertes?“ Hanna riss sich zusammen. So eine dämliche Frage war eines Captains nicht würdig. Es klackte und eine Zigarette fing Feuer. „Würden Sie das bitte lassen?!“, keifte Yuhri, der den Blick kaum von Beyo wenden konnte. Hanna deutete auf die Zigarette und hob fragend die Augenbrauen. „Ja, genau.“ Sie sog an dem Glimmstengel, pustete den Rauch aus. „Jetzt seien Sie nicht so ein Arschloch. Ich bin dem Tod gerade von der Klinge gesprungen.“ Die Entschuldigung war mehr als fadenscheinig, war sie dem eigenen Ableben doch schon häufig näher gewesen. Das musste der Captain ja aber nicht wissen. Dieser seufzte resignierend, dann wandte er sich wieder Beyo zu…


    "Sie sind völlig auf mich eingeschossen, nicht wahr Captain? Der Killer könnte hier und jetzt mitten in das Revier spazieren, einen ihrer Leute umbringen, und Sie würden es immer noch versuchen mir in die Schue zu schieben!" Yuhki's Augen verengten sich noch mehr als sie es ohnehin schon waren. "Was wollen Sie denn hören? Welcher Beweis wäre für Sie genug?" "Sehen Sie es aus meiner Perspektive Vhan." Offensichtlich sehr bemüht versuchte der Captain seine Stimme ruhig zu halten. "Wir finden ihre Spuren, verhaften Sie erst gestern Abend. Heute Morgen kommen Sie frei, medienwirksam möchte ich betonen, falls Sie noch nicht wissen dass der Bericht von Ethan Caine bereits online ist." Nein, das hatte er noch nicht mitbekommen. Nun war er schon sehr gespannt wie dieser Bericht wohl aussah. "Und ausgerechnet jetzt kommt der echte Killer auf einmal aus der Versenkung und versucht Sie in ihrem eigenen Appartment zu töten? Sie hatten selbst den Verdacht dass man Ihnen etwas anhängen will. Entweder ist dieser Killer einfach nur dämlich, was absolut nicht zu seiner bisherigen Vorgehensweise passen würde......oder aber Sie versuchen sich rauszuwinden?" So wollte er das Spielchen also spielen? "Und wie dämlich müsste ich sein zu glauben dass Sie so eine Geschichte fressen? Woher hätte ich überhaupt wissen sollen dass Sie jemanden zu mir nach Hause schicken?" Yuhki's Gesicht pulsierte. Ihm passte es offenbar gar nicht dass Beyo so locker auf seine Anschuldigungen antworten konnte. Beyo selbst hingegen konnte trotz der Situation in welcher er steckte eine Spur Genugtuung nicht verbergen. Die Miene des Turianer's wurde jedoch schnell wieder etwas ernster. "Captain, ich sage es Ihnen noch einmal in aller Deutlichkeit: Ich bin nicht ihr Feind. Es mag sein dass wir nicht mehr den gleichen Arbeitgeber haben, aber ich will diesen Kerl trotzdem so sehr hinter Gittern sehen wie sie." Er deutete auf den kleinen Schnitt an seinem Hals. "Und hätten sie Agent Ilias nicht zu mir geschickt wäre ich jetzt vielleicht tot. Ich muss Ihnen also gewissermaßen danken." "Gern geschehen!" Yuhki spuckte ihm die Worte nahezu vor die Füße. "Und Ihnen natürlich auch nochmals in aller Form." fügte er an Ilias gerichtet hinzu. "Schluss mit dem Schmierentheater. Boles! Ach nein....O'Grady!" "Ja Boss?" "Ab in die Forensik mit diesem Messer!" Nebenbei fing er an auf seinem Bildschirm zu tippen. "Gehen sie nur Vhan. Aber fühlen Sie sich bloß nicht zu sicher. Die Wahrheit kommt immer ans Licht, früher oder später."
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