Seite 13 von 21 « Erste ... 269101112131415161720 ... Letzte »
Ergebnis 241 bis 260 von 402
  1. #241
    Auserwählter Avatar von Shepard Commander
    Registriert seit
    Mar 2012
    Ort
    Schleswig-Holstein
    Beiträge
    6.062
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Zitat Zitat von Forenperser Beitrag anzeigen
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)



    "Ein edles Ansinnen." Und irgendwie fühlte Beyo sich jetzt ein wenig schlecht. Auch wenn er sich geändert hatte, und das was der Killer dort tat viel schlimmer war: Was gab ihm eigentlich das Recht seine Verbrechen nicht zu verbüßen? Innerlich wusste er, auch wenn er es nicht offen zugab, dass er bis zu einem gewissen Grad ein Feigling war. Javed und Malkizan waren tot, wieso lebte er noch und führte ein normales Leben? Vielleicht war dieser Killer ja die Strafe für all das. Nicht nur für die Zeit bei der C-Sec, auch für Trident, für die Sache in London, alles. Er hatte nie an so etwas wie Schicksal geglaubt. Vielleicht war das ein Fehler gewesen.

    Vor 12 Jahren
    "Was ist los Spy? Du hast selten so wenig getrunken. Schmeckt es hier nicht? Sollen wir den Laden wechseln? Die Nacht ist noch lang." Schon leicht angetrunken lachte Malkizan und Javed stimmte, wie so oft, darin ein. "Hmmm.....nein, daran liegt es nicht, es ist nur - " "Aritus etwa? Haha, das war doch nur ein mieser kleiner Drogen-Pusher. Soll er im Gefängnis verrotten. Tut er dir etwa Leid?" Beyo seufzte. "Ich habe nur nachgedacht. Meinst du nicht das was wir 3 hier tun könnte eines Tages Konsequenzen haben?" "Konsequenzen? Und ob! Straßen frei von Kruppzeugs und ein volles Konto für uns, was Kleiner?" "Völlig richtig Boss!" Begeistert stieß Javed noch einmal mit Malkizan an. "Nein! Ich meine für uns....völlig egal wer diese Leute waren, was sie getan haben.....irgendjemand haben sie gekannt. Nahe gestanden. Geliebt. Was wenn diese Leute es uns eines Tages heimzahlen wollen?" Malkizan's Miene wurde urplötzlich nicht mehr lustig und er kam mit dem Gesicht ganz nah an Beyo's heran. "Dann ergeht es ihnen wie dem restlichen Ungeziefer." Demonstrativ nahm er Beyo's Glas, schüttete den kaum angeleerten Inhalt in sein beinahe leeres Trinkgefäß und zertrat es dann mit einem ekelerregendem Knirschen auf dem Boden. Nervös wich Beyo seinem Blick aus.
    "Und jetzt hör auf uns den Abend zu versauen, bestell dir was neues und trink es auch aus!" "Ja...."

    Heute
    "Verzeihung." Völlig unwillkürlich war der Turianer plötzlich wieder in Erinnerungen versunken. "Ich bin geistig nicht ganz klar momentan." Was wohl verständlich war. "Wollten Sie noch etwas wissen?"


    Beyo tauchte für einen Moment in eine Welt aus Gedanken und Erinnerungen ab und Ethan ließ ihn gewähren. Er kannte es. Leute, die ein hartes und langes Leben gelebt hatten und viel Leid erdulden mussten neigten bei dem Hochholen solcher Erinnerungen zu kurzzeitigen Trips in die Vergangenheit. Allerdings verkündete dieses Abschweifen des Turianers auch, dass seine Konzentration schwand. Beyo war offen gewesen, aber auch kein Profis was Interviews angeht. Daher wäre eine Befragung im Zustand der leichten Tagträumerei oder sich breitmachender Sorgen keine gute Basis für anständige Antworten. Außerdem bildete sich Ethan ein so ziemlich alles zu dem Fall Vhan von dem Beschuldigten persönlich gehört zu haben. Im Kopf ging er seine Notizen durch und die Ziele, die er mit den Fragen zu erreichen gehofft hatte. Er war sich sicher, dass die Geschichte „rund“ werden würde. Er hatte so ziemlich alle Seiten befragen können – außer den Killer versteht sich. „Kein Problem, Mister Vhan. Ich bin dann auch soweit durch.“ Ethan lächelte einnehmend. Beyo hatte das Interview gut gemeistert und Ethan war froh, dass er sein Material in weniger als vierundzwanzig Stunden nach dem Ereignis zusammen hatte. Nun würde es an die Hauptarbeit gehen. Zum dritten Mal an diesem Tag räumte Ethan seine Utensilien auf, erhob sich und war bereit zu gehen. „Ich wünsche Ihnen alles Gute“, sagte er und reichte dem Turianer die Hand.
    Shepard Commander ist offline

  2. #242
    #16  Avatar von Forenperser
    Registriert seit
    Sep 2008
    Ort
    Irgendwo da draußen.....
    Beiträge
    32.519
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Zitat Zitat von Shepard Commander Beitrag anzeigen
    Beyo tauchte für einen Moment in eine Welt aus Gedanken und Erinnerungen ab und Ethan ließ ihn gewähren. Er kannte es. Leute, die ein hartes und langes Leben gelebt hatten und viel Leid erdulden mussten neigten bei dem Hochholen solcher Erinnerungen zu kurzzeitigen Trips in die Vergangenheit. Allerdings verkündete dieses Abschweifen des Turianers auch, dass seine Konzentration schwand. Beyo war offen gewesen, aber auch kein Profis was Interviews angeht. Daher wäre eine Befragung im Zustand der leichten Tagträumerei oder sich breitmachender Sorgen keine gute Basis für anständige Antworten. Außerdem bildete sich Ethan ein so ziemlich alles zu dem Fall Vhan von dem Beschuldigten persönlich gehört zu haben. Im Kopf ging er seine Notizen durch und die Ziele, die er mit den Fragen zu erreichen gehofft hatte. Er war sich sicher, dass die Geschichte „rund“ werden würde. Er hatte so ziemlich alle Seiten befragen können – außer den Killer versteht sich. „Kein Problem, Mister Vhan. Ich bin dann auch soweit durch.“ Ethan lächelte einnehmend. Beyo hatte das Interview gut gemeistert und Ethan war froh, dass er sein Material in weniger als vierundzwanzig Stunden nach dem Ereignis zusammen hatte. Nun würde es an die Hauptarbeit gehen. Zum dritten Mal an diesem Tag räumte Ethan seine Utensilien auf, erhob sich und war bereit zu gehen. „Ich wünsche Ihnen alles Gute“, sagte er und reichte dem Turianer die Hand.


    "Gleichfalls. Und seien Sie vorsichtig." Er schüttelte die Hand des Menschen und blieb noch einige Minuten sitzen nachdem Caine bereits bezahlt und gegangen war. Dann erst ließ er auch seine Rechnung kommen und machte sich langsam daran aus dem Café zu gehen. Dabei ließ er noch einmal die Ereignisse der letzten beiden Tage Revue passieren. So wie er es jetzt sah war seine Situation eigentlich gar nicht einmal so schlecht. Er saß nicht mehr im Gefängnis, und sowohl Vox als auch Caine schienen zu glauben dass er unschuldig war. Wenn da nur nicht der unangenehme Fakt wäre dass der wahre Killer noch auf freiem Fuß war und etwas plante wovon wohl nur die Geister wussten. Und er ermittelte wieder inoffiziell und auf eigene Faust. Doch für heute nicht mehr. Der Tag neigte sich bereits dem Ende zu und Beyo hatte heute ganze 3 Treffen gehabt. Für heute wollte er einfach nur noch zurück in seine immer noch auf den Kopf gestellte Wohnung und schlafen....
    Forenperser ist offline

  3. #243
    Ritter Avatar von Khardim
    Registriert seit
    May 2009
    Beiträge
    1.031
    Es ging langsam auf den Abend zu und nach den Ereignissen der letzten 24 Stunden hatte Vincent beschlossen, diesmal früher, beziehungsweise überhaupt ins Bett zu gehen. Sein ächzender Körper würde inzwischen auch gar nichts anderes mehr zulassen und peinigte ihn mit einer unangenehmen Müdigkeit, gegen die auch die Schmerzmittel, die ihm Robert verschrieben hatte, nicht wirklich halfen. Er saß beim künstlichen Licht einer Schreibtischlampe vor einem Blatt Papier und hielt einen Kugelschreiber unschlüssig in der Hand. Er hatte sein System wieder vollständig hergestellt und auf Lücken untersuchen lassen. Die infizierten Dateien von Marvs Computer hatten sich aufspüren und löschen lassen, doch traute er seinem Rechner noch nicht vollständig wieder über den Weg. Und solange die eigene Technik ein potentieller Feind war, kehrte man lieber zu altbewährten Methoden zurück. Seine Handschrift war nie die beste gewesen, aber er konnte das Schema, das Netz aus Verbindungen und Informationen, das er skizzierte, gut lesen und hatte es über mehrere Stunden hinweg langsam erweitert. Nun schwebte sein Stift zwischen den Namen 'Beyo Vhan' und 'Killer' und wusste nicht, wie er die Linie zeichnen und benennen sollte. Er wusste, dass es sie gab, aber ihre Natur war ihm noch ein Rätsel. ,,Bist Du's oder bist Du's nicht, Du verschissene Echse, bist Du's oder bist Du's nicht?"
    Er konnte beim besten Willen nicht sagen ob der Angreifer ein Turianer gewesen war, geschweige denn ob es sich um Vhan gehandelt hatte. Das flimmernde Licht und die Verkleidung hatten ihm einen klaren Blick auf seinen Gegner unmöglich gemacht. Und selbst wenn er hätte erkennen können, wer ihn gegenüber stand konnte er nicht wissen, ob es der Killer selbst oder wieder ein Strohmann wie Burelian war, der Ärgernisse für seinen Boss aus der Welt schaffen sollte. Vincent ahnte, dass er es mit dem Killer persönlich zu tun bekommen hatte, aber Gewissheit konnte er nicht erlangen. Was ihm blieb waren die Informationen, die er gesammelt hatte und seine Intuition. Der Mann in Schwarz erhob sich von seinem Stuhl und ging in die Küche, einerseits, um sich eine Flasche Wasser zu holen, andererseits und vor allem aber, um sich kurz die Beine zu vertreten und den Kopf frei zu bekommen. Er brütete schon zu lange über diesem Rätsel und wurde nicht schlauer, also wurde es Zeit zu handeln und die Gegenseite zum Zug zu zwingen. Er befand sich in der Phase des Luftholens vor dem Sprung ins Wasser, doch bevor er sich hineinstürzen konnte, musste er diese eine Frage beantworten. Nicht "Ist Beyo Vhan der Kryptogramm-Killer?" sondern ,,Glaube ich, dass Beyo Vhan der Kryptogramm-Killer ist?" Davon hing sein weiteres Vorgehen ab und als er mit einer schlanken und inzwischen angebrochenen Wasserflasche in der Hand zu seinem Schreibtisch zurückkehrte, warf er einen möglichst unvoreingenommenen Blick auf das komplexe Schema, das wie das Brett für ein Spiel im Schatten anmutete.

    Er verfolgte die schwarzen Linien mit dem Finger, hielt an jedem Namen kurz inne und überlegte wie alle Akteure, Vox, Burelian, Caine, Marv, der Killer und noch weitere, gehandelt hatten und ob dies mehr für oder gegen Beyo Vhan sprach. Zum Schluss blieben Zeige- und Mittelfinger zusammen über Vhans Namen stehen, ein Dolch, zum Stoß angesetzt. ,,Wie verhält sich ein Killer, der grade eingelocht und wieder freigelassen wurde? Wie reagiert ein Killer auf Nachforschungen die parallel zu denen laufen, die ihn beinahe für immer in den Knast gebracht hätten?"
    Die Finger schossen zurück und wurden Teil einer Faust, die mit dumpfem Krachen auf den Tisch niederfuhr. Mit dem gleichen Krachen fiel ein weiteres Puzzleteil an seinen Platz, wurde ein weiterer Schlüssel im Schloss gedreht. Wenn der Killer genug über ihn wusste, um ihn überfallen zu können, so wusste er ohne Frage auch, dass Vincent seine Entdeckungen, egal welcher Art sie waren, niemals C-Sec zur Verfügung stellen oder gar für die Cops arbeiten würde. Seine Arbeit würde also gewiss unabhängig von den offiziellen Ermittlungen laufen. ,,Und vielleicht etwas zu Tage fördern, das C-Sec übersehen hat...."Etwas, das die Geschichte von Beyo Vhan dem Killer unplausibel erklingen lassen würde. Und das war offenbar nicht im Interesse des Killers, das konnte Vincent anhand seiner Schulter als bewiesen ansehen. Der Mann in Schwarz fing an zu grinsen.

    Sein Feind war zu früh aus der Deckung gekommen. Er hatte sich selbst gut verborgen, aber seine Handlungen verrieten seine Motive. Hätte am Ende von Vincents Arbeit die Gewissheit gestanden, dass Vhan der Killer war, so hätte das den Turianer nicht weiter gestört, schließlich wäre Vincent dann nicht schlauer gewesen als C-Sec, was an sich schon eine Demütigung darstellen würde. Durch den Angriff auf ihn und die vorübergehende Löschung seiner Daten hatte der Killer ihm jedoch bewiesen, dass zum Schluss ein anderer Name auf ihn gewartet hätte, ein Name, der nicht ans Licht kommen durfte.
    Vincent nahm die immer noch geballte Faust vom Tisch, entspannte sie, setzte sich langsam und lehnte sich zurück. Der Killer hatte seine Arbeit behindern wollen, doch stattdessen hatte er sie einen großen Schritt weiter gebracht. Die Frage nach seiner wahren Identität war weiterhin unbeantwortet, aber Vincent war sich nun ziemlich sicher, dass sich unter der dunklen Kapuze nicht Vhans Fratze verbarg. Daraus folgte, dass der wahre Killer Vhan die Morde in die Schuhe schieben wollte. Warum war für den Augenblick egal, wichtig war nur die Tatsache. Und da Vhan wieder auf freiem Fuß war, stand praktisch fest, dass der Killer weiter versuchen würde, seinem wahren Opfer zu schaden.

    Dem Mann in Schwarz war vollkommen egal, was schlussendlich aus dem Turianer werden würde, im Idealfall würde der Killer ihn in dem Moment zur Hölle schicken, in dem Vincent bereit stand, um wiederum ihn unter die Erde zu bringen; eine Echse weniger und eine beglichene Rechnung mehr. Für den Augenblick jedoch war Beyo Vhan ein Köder, der den Killer anlocken würde wie Scheiße die Fliegen. Er aktivierte sein OmniTool und rief Marten an. Er und sein Bruder Walter schienen ihm die Richtigen dafür zu sein, ein Auge auf den Köder zu haben. ,,Komm in einer Stunde zur Bar, es gibt Arbeit.", sprach er in das goldene Leuchten des Gerätes, als Marten den Anruf ohne Gruß annahm. Er wusste, dass Vincent nicht anrief, um über das Wetter zu plaudern und das es sich stets lohnte, einen Job von ihm anzunehmen. Die Bar war ein Treffpunkt, den der Mann in Schwarz unregelmäßig für Gespräche mit Kontakten oder Informanten nutzte und er war sich sicher, dass Marten wusste, welche Bar gemeint war.

    Nach dem sehr einseitigen Gespräch schaute Vincent auf die Uhr. Er wollte eigentlich früh zu Bett gehen, doch nun hatten die ganze Sache an Geschwindigkeit gewonnen und es mussten Entscheidungen getroffen, Ereignisse ins Rollen gebracht werden. Sich für eine knappe Stunde hinzulegen, wäre sinnlos. Stattdessen fiel Vincent etwas ein, was seiner Sache besser dienen würde.

    Er erweckte die breiten Holoschirme vor sich mit einer Geste zum Leben und schaute in seine Ablage. Regelmäßig erreichten ihn Anfragen und Angebote und während er in Gedanken bereits die nächsten Schritte für seine Rache am Kryptogramm-Killer plante, widmete er sich dem ganz normalen Tagesgeschäft eines Informationbrokers. Es ging ihm dabei nicht um Geld, sondern um den Schein: Er war sich zwar sicher, dass sein Rechner sauber war, aber selbst wenn der Killer keinen Zugriff auf seine Daten mehr hatte, könnte er auf der Straße aufschnappen, dass es um den Mann in Schwarz still geworden ist, wenn er seine ganze Energie nur noch seiner Jagd widmete. Er könnte mitbekommen, dass der Mann in Schwarz keine Angebote mehr annimmt oder nicht mehr prompt liefert und daraus schließen, dass Vincent weiter hinter ihn her war und keine Zeit mehr für seine restlichen Geschäfte hatte.
    Doch dazu würde es nicht kommen. Vincent gab Informationen weiter und forderte den Preis dafür, so als wäre es ein Tag wie jeder andere. Sollte der Killer ruhig glauben, dass er ihn erschreckt hatte und nun seine Ruhe vor ihm haben würde. Umso unvorbereiteter würde es ihn dann treffen, wenn er seinen Fehler begriff.
    Zitat Zitat von BlackShial Beitrag anzeigen
    Khardim ist unser Äquivalent für Brüste oder eben Hintern.
    Schön anzusehen und man denkt gern daran
    Khardim ist offline

  4. #244
    #16  Avatar von Forenperser
    Registriert seit
    Sep 2008
    Ort
    Irgendwo da draußen.....
    Beiträge
    32.519
    "Verdammt nochmal." Wenn es schlecht lief, dann wohl in jeder Hinsicht. Natürlich hatte ausgerechnet heute der öffentliche Transport mit technischen Schwierigkeiten und somit Verspätungen zu kämpfen. "Als nächstes ist definitiv eine eigene Karre fällig...." dachte sich der Turianer nochmals. "Oh Verzeihung." In seinem Ärger war er links neben sich an einen auf der Haltestellenbank wartenden Menschen angestoßen der in einem altmodischen Print-Medium blätterte. Dass so etwas überhaupt noch produziert wurde wunderte den Turianer. Der hellhaarige Mann sah nur kurz einmal auf und signalisierte dem Turianer mit einem freundlichen, stummen Lächeln dass alles in Ordnung war. Beyo beschloss die Wartezeit zu nutzen. Er rief seine Sekretärin an. "Mister Vhan?" Wie man es von ihr gewohnt war hob sie bereits nach dem ersten Klingeln ab. "Mheynira, bitte sagen Sie sämtliche Termine für morgen ab. Leiten Sie das wichtigste direkt an meinem Vater weiter. Ich bin momentan nicht in der Verfassung zu arbeiten." "Ich verstehe Mister Vhan. Es tut mir Leid was passiert ist. Soll ich Ihnen irgendetwas zukommen lassen, Ihnen irgendwie helfen?" "Nein Mheynira, ich glaube mir kann momentan niemand helfen. Haben sie aber - " "Hey Kumpel, willst du nicht mit?" "Oh! Verzeihung Mheynira ich muss jetzt weiter." Ohne
    dass Beyo es bemerkt hatte war der verspätete Sky-Bus eingetroffen. "Auf Wiedersehen Mister Vhan, passen Sie auf sich auf." Schnell huschte der Turianer in die sich bereits schließenden Türen des Transporters und dankte dem haarlosen, bärtigen Menschen der ihn darauf aufmerksam gemacht hatte. Er fand einen freien Sitzplatz neben dem gleichen hellhaarigen Mann welchen er eben aus Versehen angerempelt hatte. Der Flug dauerte ungewohnt lange. Mehrmals schlief der Turianer beinahe auf seinem Sitz ein. Zwischendurch fiel sein Blick einmal kurz auf die Zeitschrift seines Sitznachbarns. "War er nicht dort draußen schon auf dieser Seite?" Oder bildete er sich das nur ein? Unauffällig beobachtete er den Menschen von der Seite. "Reiß dich zusammen. Das ist keine alte Berufskrankheit, das ist Paranoia, nichts weiter." Dieser Mensch war offensichtlich völlig unscheinbar und er selbst war mit den Nerven am Ende. Also richtete er den Blick wieder nach vorne, seufzte und wartete einfach ab bis der Transporter endlich ankam. Nun hatte er noch ein gutes Stück zu laufen bis er endlich zu Hause ankam.....
    Forenperser ist offline Geändert von Forenperser (15.09.2017 um 12:14 Uhr)

  5. #245
    Auserwählter Avatar von Rabenkopf
    Registriert seit
    May 2013
    Ort
    Ein dunkler Ort zum Pläne schmieden
    Beiträge
    6.050
    Zitat Zitat von Rabenkopf Beitrag anzeigen
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    „Beides, Mister Vox. Manche Geschichten sind es wert, erzählt zu werden. Dieses ist es. Und all die Storys, die ich schreibe beruhen auf der Wahrheit. Meinen einzigen Ausrutscher ins Land der Fiktion finden Sie im Extranet“, antwortete ihm der Mensch.
    Die Antwort ist…ausweichend…und doch wieder eindeutig…erkannte der Politiker, Wie bei einem Politiker…oder eben einem Reporter… Darüber musste Syren grinsen, als er bemerkte, dass der Mensch den Druck im Handgriff vergrößerte. Er blickte ihm in die Augen und sie sahen entschlossen aus. Würde er sein Leben für die Wahrheit riskieren? fragte sich der Turianer und sein Blick wanderte über das Gesicht seines Gegenübers, als könnte er dort etwas entdecken, was die Frage beantwortete. Vielleicht kommt es auf einen Versuch an…
    Er schüttelte die Hand des Journalisten noch einmal, während er seinen Griff lockerte – ein Signal, dass diese Sache ein Ende haben konnte. Beide zogen ihre jeweilige Hand zurück, ohne den Blickkontakt zu beenden. „Hat Ihre Frage einen speziellen Grund? Oder ist das Ihre Art der Höflichkeit?“, fragte der Mensch hinterher und klang dabei schon fast frech.
    „Sie hat einen speziellen Grund.“, antwortete Syren ihm, den Ton ignorierend, und blieb um die Wichtigkeit seiner Worte zu betonen auf seinem Platz stehen, „Auch wenn sie selbst herausfinden werden dürfen, welchen, Mr. Caine.“
    Syren wusste wie er vorgehen würde und bestätigte dem Menschen bereits das die Informationen, die er bald erhalten würde, von ihm stammten – ohne es eindeutig genug zu bestätigen. Das sollte Rontex zufriedenstellen…dachte er sich, dabei an seinen Anwalt denkend. „Wollen sie sonst noch etwas wissen?“, merkte er mit einem Ton an, dass er mehr dazu nicht sagen würde.
    Der Tag neigte sich dem Ende zu. Syren befand sich immer noch in seinem Büro und tippte gerade die letzte Mail zu Ende, die er dann nach einem kurzen Korrekturlesen auch abschickte.
    Die Tür öffnete sich und Saenia trat in den kleinen Raum. „Sir.“, begrüßte die pflichtbewusste Turianerin ihren Schutzbefohlenen und hinderte sich rechtzeitig daran zu salutieren, wie sie es bei den Rangern gemacht hatte. Stattdessen blieb sie stramm stehen.
    „Du kannst dich auch setzen, Saenia, das weißt du doch, oder?“, erwiderte der Turianer als er sie so dastehen sah. Die Turianerin nickte und setzte sich ihm gegenüber hin. „Wie war dein Tag?“, fragte Syren sie daraufhin.
    „So wie erwartet.“, entgegnete Saenia ohne groß überlegen zu müssen, „Viel Gerenne, Viel Gerede und kaum eine Pause.“
    „Dann solltest du das nachholen.“, erklärte Syren und legte seine Hände auf dem Tisch zusammen, „Wann warst du zuletzt in deiner Wohnung und hast gründlich durchgeschlafen?“
    Die Turianerin schüttelte ihren Kopf. „Lang genug her, dass ich mich nicht daran erinnern kann.“, erklärte sie direkt, „War das einzige Mal, dass ich auf diesem Bett geschlafen habe – ich bevorzuge die Couch hier bei den Schreibtischen. So lulle ich mich nicht in das falsche Gefühl der Sicherheit, dass ein Bett einen aufzwingt.“
    Der Turianer senkte seinen Blick für einen Moment, bevor er erwiderte: „Ich verlange viel von dir ab. Seit der Sache beim Waisenhaus mehr als sonst – das tut mir Leid.“
    Man konnte dem Blick der Turianerin ansehen, dass sie über dieses Eingeständnis überrascht war. Zunächst wusste sie nicht, was sie antworten sollte, versuchte sich zu erklären: „Das müssen sie…nicht...Sir…“, gab es aber am Ende auf und versuchte stattdessen das Thema zu ändern, „Ich habe mich umgehört.“, wobei sie ihr Gegenüber mit einem falschen Lächeln anblickte.
    Syren gefiel dieser Themenwechsel nicht, akzeptierte ihn aber. „Hast du etwas Brauchbares herausfinden können?“, fragte er, während er sich zurücklehnte.
    „Weniger als erhofft, aber immerhin mehr als heute morgen.“, erklärte die Turianerin, sich bei diesem Thema wieder deutlich sicherer fühlend, wobei sie zunächst darüber nachdenken musste, womit sie anfangen sollte, „Ich hab mich über diesen Vincent van Zan erkundigt.“
    „Und wer ist er?“, fragte Syren, wobei er nicht so neugierig war, wie er klang – dieser Mensch war in der ganzen Sache eher der Unwichtigste.
    „Ein Mann mit einer brutalen Vergangenheit.“, erklärte die Turianerin und begann einige Fakten aufzuzählen, „Verlor jemanden beim Portal-314-Vorfall, schloss sich den Blue Suns an und gilt allgemein als eher xenophob eingestellt. Er unterstützt auch Terra Firma offen.“
    „Vermutlich mag er uns Turianer nicht wirklich.“, teilte Syren seine Vermutung.
    „Wahrscheinlich.“, bestätigte Saenia, „Er ist ziemlich reich und hat ein ziemlich großes Netzwerk an Kontakten.“
    „Was wohl erklärt wie er auf die Party kam, ohne Einladung.“, schlussfolgerte Syren, „Die Preisfrage ist warum.“, er blickte der Turianerin in die Augen, „Was über Burelian herausgefunden?“
    „An sich niemand wirklich interessantes…“, begann die Turianerin die passenden Worte suchend, „Ein typischer, turianischer Waffennarr, wären da nicht seine Verbindungen zu der Vhan-Familie.“
    Nun wurde der Turianer hellhörig. „Die Vhans?“, hakte er auf der Stelle nach.
    „Sie haben ihn scheinbar mit Waffen beliefert.“, erklärte Saenia, wirkte aber hier nicht mehr so sicher, „Zumindest gibt es Anzeichen dafür. Ich hatte noch nicht genügend Zeit um mir das Gefundene genauer anzusehen.“
    Syren blickte sie wieder an. „Und er sollte mich auf der Party umbringen?“, fragte er das was ihm auf der Zunge lag. Hab ich Beyo Vhan so falsch eingeschätzt?
    Die Kiefermandibel der Turianerin bebten. „Ich weiß es nicht.“, gestand sie schlussendlich, „Die ganze Sache ist zu verworren und wer weiß ob dieser Vincent die Wahrheit gesagt hat.“, sie atmete kurz ein und wieder aus, „Er ist ein Info Broker, der Informationen umsonst hergab? Etwas passt da nicht zusammen.“
    Der Turianer dachte über ihre Worte nach. Sie hat recht… Er bewegte seine Kiefermandibel für einen kurzen Moment, bevor er entgegnete: „So wie ich das sehe gibt es nicht allzu viel Optionen um mehr über die Sache herauszufinden. Entweder wir finden Burelian oder wir befragen diesen Vincent genauer.“
    „Ich hab schon jemand auf das erstere angesetzt, bis lang ohne Erfolg.“, erklärte die Turianerin, „Beim Zweiteren wollte ich das weitere Vorgehen mit ihnen besprechen, Captain.“
    „Das werden wir.“, stimmte Syren zu, „Was hast du sonst noch herausgefunden?“, und noch bevor sie antworten konnte, fügte er hinzu, „Wie geht es Beyo Vhan?“
    Die Turianerin senkte ihren Blick. „Es geht ihm, den Umständen entsprechend, sogar recht gut.“, erklärte Saenia, „Man merkt, dass er früher bei C-Sec war. Er war ziemlich gefasst, als er über die Verhaftung gestern gesprochen hat.“
    „Hat er irgendwelche Vermutungen, wer dafür verantwortlich war?“, hakte Syren nach. Ob Burelian nun für ihn arbeitet oder nicht, aktuell kann ich mich von meiner Position nicht zurückziehen…überlegte er, während Saenia ihre Gedanken ordnete, Vielleicht finden wir ja mehr darüber Bescheid, wenn wir Beyo bei seinem Fall helfen…
    „Er geht davon aus, dass es möglicherweise jemand aus seiner Vergangenheit war.“, antwortete die Turianerin schlussendlich, „Es scheint da einiges Böses Blut gegeben zu haben.“
    „Als C-Sec Agent, wen wundert’s.“, schlussfolgerte Syren das Offensichtliche.
    „Nicht nur mit Kriminellen – auch mit seinen Kollegen.“, fügte Saenia daher erklärend hinzu, „Er ist nicht ins Detail gegangen, aber es klang nach mehr als nur ein ‚Streit unter Partnern‘.“
    Der Turianer kratzte sich an einem der Kiefermandibel. „Kannst du mehr herausfinden?“, fragte er neugierig nach.
    „Hab Jux auf ihn angesetzt.“, erklärte sie, „Kann aber ne Weile dauern. Er soll ja bereits ein paar Dossiers zu den Ermittlungen im Fall des Kryptogramm-Killers zusammenstellen.“
    „Guter Einfall.“, lobte der Turianer sie, „Die könnten wir gebrauchen, wenn wir ihm den Krieg erklären.“
    Saenia antwortete zunächst nicht darauf, während ihre Kiefermandibel bebten. „Ich weiß nicht ob der Einfall gut war, oder einfach nur notwendig…“, begann sie hinterher, „…aber fest steht, dass wir warten werden müssen.“
    „Nicht unbedingt.“, widersprach Syren ihr, „Bei dieser Sache vielleicht schon, aber hat dich Neris kontaktiert?“
    Der Blick der Turianerin sah wieder hochkonzentriert aus. „Ja.“, bestätigte sie, „Wollen sie diesem Menschen wirklich vertrauen?“
    „Es hat weniger mit Vertrauen zu tun, mehr damit, dass er die einzige Figur ist, die ich in dieser Sache ausspielen kann.“, erklärte Syren, „Zumindest die einzige, die mir in den Sinn kommt. Ich lasse Sharicus nicht mit dieser Sache davonkommen und seine Hintermänner erst recht nicht!“, er wirkte ein bisschen gereizt, als er diese Sache ausgesprochen hatte, atmete daher ein und wieder aus um sich ein bisschen zu beruhigen, „Wen hast du auf die Beobachtungsmissionen eingeteilt?“
    „Aelius‘ Leute.“, erklärte die Turianerin, „Einer für Vhan Junior, Caine und Yuhki. Soll ich auch jemanden für den Senior der Vhan-Familie abkommandieren?“
    Syren schüttelte seinen Kopf. „Nein.“, wiederholte er, „Der hat zu viele eigene Augen im Dienst, als dass wir ihn so leicht beschatten lassen könnten.“, er blickte die Turianerin ernst an, „Ich hoffe Aelius ist klar, dass er nur die besten für die Sache beschäftigen soll, oder? Alle drei von ihnen sind geschult darauf Verfolger zu entdecken.“
    „Er hat mir versichert, dass sie so gut sind wie die Agenten des Militärgeheimdienstes.“, bestätigte Saenia.
    „Aelius neigt zur Übertreibung.“, entgegnete Syren skeptisch klingend.
    „Er weiß wie wichtig es ist.“, wiederholte sich die Turianerin, „Er hat keine Amateure geschickt.“
    Syren blickte sie noch für eine kurze Weile ernst an, bevor er hinterher nickte. „Dann hoffen wir mal, dass sie uns rechtzeitig über alle Veränderungen in Kenntnis setzen.“
    "Wenn du das Unmögliche ausgeschlossen hast, dann ist das was übrig bleiben muss, wie unwahrscheinlich es auch sein mag, die Wahrheit." - Sherlock Holmes alias Sir Arthur Conan Doyle
    "Erst ignorieren sie dich, dann lachen sie dich aus, dann bekämpfen sie dich und dann gewinnst du." - Mahatma Ghandi
    "Eine Falle zu erkennen ist eine Sache, sie zu umgehen eine völlig andere." - Ranma 1/2
    "Mein Name ist Ozymandias, König der Könige. Schauet auf mein Werk, ihr Mächtigen, und verzweifelt." - Ozymandias
    "Der größte Trick des Teufels ist es die Welt glauben zu lassen, dass er nicht existiert." - Die üblichen Verdächtigen
    "Nichts ist unmöglich, solange du es dir vorstellen kannst." - Professor Hubert Farnsworth
    "Maybe you are right...maybe we can't win this. But we'll fight you regardless. Yes, people will die. Maybe we'll lose half of the galaxy...maybe more. However insignificant we might be: We will fight, We will sacrifice and We will find a way....that's what humans do!" - Commander Shepard
    Rabenkopf ist offline

  6. #246
    Fionda per cereali  Avatar von Luceija
    Registriert seit
    Oct 2009
    Ort
    Köln, DE
    Beiträge
    13.912
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Zitat Zitat von Shepard Commander Beitrag anzeigen
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)



    Hanna schluckte hart. Ein Kloss hatte sich in ihrem Hals breitgemacht, als Craig sagte: „"Die wollen mich verhören. Über Sie. Ih-...ihren Fall.“ Das konnte nur eins bedeuten. „Interne Ermittlungen? Wirklich?“ Die Blondine brauchte einen Moment, um zu realisieren, welcher Film hier gerade zu laufen begonnen hatte. Wenn C-Sicherheit eine Ermittlung gegen sie anstrengte, dann lag doch wohl ein begründeter Verdacht vor. Sie konnte sich aber nicht vorstellen, eine Straftat begangen zu haben. Nun, abgesehen von der Nummer mit der Attentäterin. „Natürlich“, dachte sie und fluchte innerlich. Ihre Hände ballten sich in stiller Rage zu Fäusten. Jemand, mit hoher Wahrscheinlichkeit Verox oder einer aus der Politik, suchte einen Sündenbock für Narissas entkommen und bestimmt auch für das Ableben von MacDougal. Immer, wenn es um Politik ging spielten alle verrückt. Bestimmt saßen irgendwelche Leute aus dem Präsidium dem Commander im Nacken und der tat das, was er am besten konnte: nach Unten treten. Wenn es eine interne Ermittlung gab wäre davon auch Will betroffen. Vielleicht hatten sie ihn schon verhört. Hanna spürte einen leichten Stich ins Herz. So oder so, ihr Partner, ihr Freund hatte ihr nichts gesagt. Andererseits würde Will trotz seiner Gradlinigkeit Hanna nicht belasten, da war sich die Ex-Agentin sicher. Craig hingegen… Sie war einen Seitenblick zu dem ausgelöst stammelnden Profiler. Wie Hanna kannte er vermutlich nur die eine Seite des Verhörtisches. Anders als Hanna aber lagen seine Nerven schon bei dem Gedanken an die Befragung blank. „Ganz ruhig, man. Die sind hinter mir her, nicht hinter Ihnen.“ Hanna legte die Gelassenheit einer Gejagten in ihre Stimme. „Seien Sie einfach ehrlich. Sie haben nichts verbrochen, naja zumindest nicht, dass ich wüsste. Ich zumindest werde Sie aus allem heraushalten.“ Sie näherte sich dem Profiler, er schaute sie gar nicht an, daher legte sie ihm die Hände auf die Schultern und drückte ihn sanft ins Sofa. „Gillespie“, sagte sie, ihr Gesicht nur eine Armlänge von dem seinen entfernt: „Es wird alles gut. Konzentrieren Sie sich und bauen Sie sich bloß kein Labyrinth aus Lügen auf. Da finden Sie sonst nie wieder raus.“ Sie ließ ihn los, richtete sich auf und deutete zur Tür. „Kommen Sie erst runter. Und wenn alle Stricke reißen, dann schieben Sie halt alles mir in die Schuhe. Ich bin bei denen ja ohnehin unten durch und Sie müssen Ihre Karriere nicht für mich auf’s Spiel setzten.“ Hinter Hanna blinkte das Terminal noch immer…


    "Ist nicht so", atmete er schwer und brauchte tatsächlich ein paar Momente, um wieder vollkommen auf den Boden der Tatsachen zurück zu finden. "...dass das wirklich...", atmete er nochmal tief ein und aus, "...eine Karriere wäre." Der Weißhaarige schien schneller als erwartet wieder runter zu kommen, war zwar noch etwas angespannt, aber sah nun bereits wieder zu der Blondine auf. "War eher 'ne Alternative. So eine Art Zeugenschutz ohne Namenswechsel. Die haben mir damals schon nur gerade so geglaubt, eine Lüge würden die ohnehin nicht schlucken."
    Er stand zögerlich aber mit Nachdruck langsam vom Sofa auf und warf noch einen Blick auf die Datapads. Wenigstens die mit den unwichtigen Daten sammelte er tatsächlich wieder ein und machte sich ran, diese dorthin zurück zu bringen, wo er sie her hatte. Oder sie zumindest in seiner Wohnung zwischen zu lagern, bis er am nächsten Morgen wieder ins Büro musste. Nachdem die meisten wieder den Weg in seine Tasche gefunden hatten, blickte er desillusioniert in Hannas Augen, der er unbewusst näher stand, als er bewusst vor gehabt hatte. "Ich schieb das nicht in Ihre Schuhe. Ich bin bei weitem nicht so mit meinem Job verheiratet wie Sie es sind. Also haben Sie Priorität. Im Zweifelsfall kann ich noch zurück zu meinem Job bei Starbucks. Heh..", lachte er auf und seine Mundwinkel hoben sich auch entsprechend an, aber die Panik, die in der Stimme mitkroch, relativierte die vermeintlich lockere Haltung und den feschen Spruch. Zu seinem Studentenjob wollte er nicht wirklich zurück. Nicht, dass er nicht gerne dort gearbeitet hätte - aber der Lohnunterschied war nicht sonderlich unwichtig. Abgesehen von den mehreren Jahren Studium, die damit für die Katz gewesen wären.
    Luceija ist offline

  7. #247
    corridore netto  Avatar von eis engel
    Registriert seit
    Jun 2009
    Ort
    Città notturna (Night City)
    Beiträge
    7.106
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Zitat Zitat von Luceija Beitrag anzeigen

    Vigilios Gesichtszüge machten eine Reihe von Änderungen durch. Eben noch war eine leicht verstörte aber erleichterte Freude in seinem Gesicht zu sehen, nur, um dann Stückchenweise immer weniger zu werden, bis er nur noch leicht lächelte und die winzigen, sichtbaren Areale seiner weißen Zähne zwischen den schmalen Lippen hervortraten. Er wirkte ein wenig verklärt und in seiner Bewegung - auf halbem Weg das Glas an seinen Mund zu führen - eingefroren. Einige Sekunden blinzelte er Don entgegen, schien zu überlegen was den Leibwächter so verunsicherte. Aber ihm leuchtete es schnell ein. Die Hochzeit hatte jeden irgendwie getroffen, allerdings auf eine andere Weise, als man sich das bei einer Hochzeitsfeier wünschen würde. Nicht ihre gegenseitigen Versprechen waren ein Thema, nicht das gute Essen, nicht die Zeremonie im Gesamten, nicht der Umstand, wie gut es war so viele Verwandte auf einem Haufen zu sehen...alles, was noch in Erinnerung blieb war der Tod so vieler Personen.
    Vigilio nickte leicht, prostete gegen Dons neu gefülltes Glas. "Auf die Familie.", erkannte er alle an die er noch hatte und die, die an diesem Tag von ihnen gegangen waren und konnte nur hoffen und alles dafür tun, dass sich dieser Vorfall nicht mehr wiederholte.
    "Naja. Ist nicht der Moment um sich noch mehr Sorgen zu machen als die, die wir ohnehin haben. Schätze davon hatten wir heute ohnehin genug, hm?"


    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Zitat Zitat von Forenperser Beitrag anzeigen

    "Schade dass wir die nicht auch einfach verkaufen können." Er stieß mit an und trank. Ja, auf die Familie. Auf seine Familie. Es war vielleicht nicht seine leibliche, aber die hatte er eh nie kennengelernt, und im Grunde waren eine Familie doch Leute bei denen man sich zu Hause fühlte. Das war definitiv gegeben, trotz einiger Spannungen. Und dass er jetzt nicht mehr alleine für Gil's Sicherheit zuständig war sondern auch eine Kollegin hatte war zwar ungewohnt, aber bis zu einem gewissen Grad würde es sicher auch mehr Entspannung bedeuten nicht mehr alleine für alles verantwortlich zu sein. Liz würde ihre Sache sicher gut machen. "Wann genau willst du denn eigentlich los?" Sie waren zwar gerade erst angekommen, aber es war wohl besser es sich nicht zu bequem zu machen.

    Die junge Spanierin war ganz still geworden, während sie der Unterhaltung lauschte, die ihr Boss und sein Leibwächter führten. Immer wieder blickte sie abwechselnd zu Donal und Gil auf, trank von ihrem Drink und hörte zu. Sie wusste auch zum Teil nicht, was sie sagen sollte, außerdem schickte es sich einfach nicht in eine Unterhaltung hinein zu plappern. Aber als die beiden auf ihre Familien prosteten, tat sie es den beiden gleich, auch wenn sie keine Familie hatte, zumindest keine von der sie wüsste.
    "Sie haben wenigstens eine Familie, um die sie sich Sorgen machen können!" gab die junge Spanierin leise von sich und blickte zu Gil auf.

    ~•~ Lavoriamo al buio, per servire la luce. Siamo assassini! ~•~
    eis engel ist offline

  8. #248
    corridore netto  Avatar von eis engel
    Registriert seit
    Jun 2009
    Ort
    Città notturna (Night City)
    Beiträge
    7.106
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Zitat Zitat von Rabenkopf Beitrag anzeigen
    "Stop! Da scheint was zu sein.", sagte die Asari, die ihren Blick über seine Schulter warf, und meinte damit ein Audio-Log. Die meisten Informationen, die die beiden auf diesem Terminal bisher gefunden hatte, war eh eindeutig unbrauchbar gewesen – entweder Trivial-Infos wie Urlaubsbilder von Familien oder Dateien, die aus irgendeinen Grund beschädigt waren, den Neth nicht erkennen konnte.
    Bevor der Salarianer auf ihre Anweisung reagieren konnte, hatte Sahenia bereits ihren Arm vorgestreckt und tippte den Log an: "Tag 1/ Wohnviertel/ Thessia...
    Wir haben einen Reaper-Drachenzahn gefunden, um den zwei Asari Husks herum liefen. Wir haben diese Testsubjekte betäubt, gefangen genommen und zu weiteren Untersuchungen in unser Labor gebracht. Wir müssen unbedingt heraus finden, wie diese Reaper Technologie funktioniert und wie wir diese Umwandlung auch ohne diese Drachenzähne erreichen können...."

    Drachenzähne? wunderte sich der Salarianer gedanklich, Und hat die Stimme gerade etwas von Umwandlung gesagt?, seine Befürchtung von vorher kam ihm wieder in den Sinn, Bei allen Fährtenlesern, das sind wirklich Asari?! seine Augen blinzelten ungewöhnlich schnell Nicht gut, nicht gut, nicht gut…
    Er versuchte sich auf die anderen Informationen zu konzentrieren, die das Log aufzeigte. Jemand versucht herauszufinden, wie das funktioniert…leben sie noch?
    Er blickte auf zu der Asari, wobei er einen fragenden Gesichtsausdruck aufsetzte, den die Asari mit gleicher Münze heimzahlte. Sie scheint über diese Enthüllungen genauso ratlos zu sein, wie ich…ich dachte sie wüsste womit wir es hier zu tun haben…
    Er warf einen Blick auf Yelyna, die mit nervösen Blicken in einer Ecke herumstand – man konnte nicht einmal erkennen, ob sie dem Audio-Log genauso viel Aufmerksamkeit geschenkt hatte wie die beiden, und sich stattdessen nur ängstlich umgeschaut hatte. Normalerweise müsste ich mich genauso verhalten…dachte der Salarianer über diese Haltung nach und nahm wieder Luna’s Leine an sich, die er auf den Tisch gelegt hatte, während er aufstand,Vielleicht liegt es am Adrenalin…er warf Yelyna wieder einen Blick zu, Nicht das sie gleich umkippt…
    „Ich möchte mich zwar nicht aufdrängen…“, fing Neth an, Sahenia anschauend und so leise sprechend, dass nur sie ihn hören dürfte, „…aber willst du nicht mit ihr reden? Sie sieht aus, als würde sie gleich einen Herzinfarkt bekommen…“

    Sahenia sah den Salarianer nachdenklich an. "Ja, dass sollte ich wohl!" sagte sie zustimmend nickend und wandte sich an Yelyna. Doch die kam ihr zuvor. "Was läuft hier eigentlich für eine Scheiße? Was sind das für Monster? Was für Experimente?" gab die Asari hysterisch von sich und blickte erschrocken um sich, als ihr bewusst wurde, dass Sie schon fast schrie.
    "Beruhig dich erstmal!" versuchte die junge Asari sie zu beruhigen. "Beruhigen?" gab Yelyna genauso hysterisch von sich, wobei sie dennoch versuchte ihre Stimme zu dämpfen.
    "Du wusstest, dass ich die Reaper erforsche, du hast meine Aufzeichnungen gesehen und die von Mira und Alina. Du wusstest, was dich erwartet und wolltest dennoch mit..." begann Sahenia leise auf sie ein zu reden. "Ja schon, aber mit der Realität konfrontiert zu werden, ist dann doch noch mal was ganz anderes." sagte Yelyna dann etwas ruhiger.
    "Ich kann dich nicht zwingen, mir weiterhin zu folgen... euch beide nicht! Aber ich werde weiter gehen...." Sahenia sah abwechselnd zu Yelyna und Neth.

    Während sie auf die Antwort wartete, schaltete sie ihr Universalgerät ein und kontaktierte Mira.
    "Hi Nia! Wie gehts dir? Alles okay?"
    "Kannst du mir ein paar alte Freundinnen, aus der Asari Elite Einheit schicken? Stecke in Schwierigkeiten und brauche Verstärkung!"
    "Kleines, was ist los? Wo bist du?" klang es besorgt vom anderen Ende der Leitung.
    "In einem Wohnviertel abseits von Nila'Silai, Thessia! Hier geht etwas merkwürdiges vor... Asari Husks!" sagte die junge Asari leise und schickte die Koordinaten.
    Dann war es einen Moment still.
    "Kleines, bin unterwegs und bringe Verstärkung mit!".......

    ~•~ Lavoriamo al buio, per servire la luce. Siamo assassini! ~•~
    eis engel ist offline

  9. #249
    Auserwählter Avatar von Rabenkopf
    Registriert seit
    May 2013
    Ort
    Ein dunkler Ort zum Pläne schmieden
    Beiträge
    6.050
    Zitat Zitat von eis engel Beitrag anzeigen
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)

    Sahenia sah den Salarianer nachdenklich an. "Ja, dass sollte ich wohl!" sagte sie zustimmend nickend und wandte sich an Yelyna. Doch die kam ihr zuvor. "Was läuft hier eigentlich für eine Scheiße? Was sind das für Monster? Was für Experimente?" gab die Asari hysterisch von sich und blickte erschrocken um sich, als ihr bewusst wurde, dass Sie schon fast schrie.
    "Beruhig dich erstmal!" versuchte die junge Asari sie zu beruhigen. "Beruhigen?" gab Yelyna genauso hysterisch von sich, wobei sie dennoch versuchte ihre Stimme zu dämpfen.
    "Du wusstest, dass ich die Reaper erforsche, du hast meine Aufzeichnungen gesehen und die von Mira und Alina. Du wusstest, was dich erwartet und wolltest dennoch mit..." begann Sahenia leise auf sie ein zu reden. "Ja schon, aber mit der Realität konfrontiert zu werden, ist dann doch noch mal was ganz anderes." sagte Yelyna dann etwas ruhiger.
    "Ich kann dich nicht zwingen, mir weiterhin zu folgen... euch beide nicht! Aber ich werde weiter gehen...." Sahenia sah abwechselnd zu Yelyna und Neth.

    Während sie auf die Antwort wartete, schaltete sie ihr Universalgerät ein und kontaktierte Mira.
    "Hi Nia! Wie gehts dir? Alles okay?"
    "Kannst du mir ein paar alte Freundinnen, aus der Asari Elite Einheit schicken? Stecke in Schwierigkeiten und brauche Verstärkung!"
    "Kleines, was ist los? Wo bist du?" klang es besorgt vom anderen Ende der Leitung.
    "In einem Wohnviertel abseits von Nila'Silai, Thessia! Hier geht etwas merkwürdiges vor... Asari Husks!" sagte die junge Asari leise und schickte die Koordinaten.
    Dann war es einen Moment still.
    "Kleines, bin unterwegs und bringe Verstärkung mit!".......
    Neth sah zu wie Sahenia zu ihrer Freundin ging, versuchend sie zu beruhigen. Das gelang ihr mehr schlecht als recht, da Yelyna äußerst hysterisch reagierte. Irgendwie kann ich es ihr nicht verdenken…dachte sich der Salarianer, während er einen Blick runter warf – Luna hatte sich an die Seite ihres Herrchens gesetzt. Sie wirkte ruhig, was ein gutes Zeichen war und hechelte sogar ganz normal.
    "Du wusstest, dass ich die Reaper erforsche, du hast meine Aufzeichnungen gesehen und die von Mira und Alina. Du wusstest, was dich erwartet und wolltest dennoch mit...", konnte Neth Sahenia sagen hören. Aufzeichnungen? schoss es ihm in den Kopf Ich würde diese Aufzeichnungen gerne sehen…
    Die andere Asari reagierte ruhiger als zuvor, auch wenn man ihre Nervosität immer noch heraushören konnte. Sahenia sah sich durch ihre Worte an die Wand gedrängt, weswegen sie zugab: "Ich kann dich nicht zwingen, mir weiterhin zu folgen... euch beide nicht!", sie warf Neth einen kurzen Blick zu, "Aber ich werde weiter gehen...." Daraufhin schaute sie die beiden für eine kurze Weile abwechselnd an, bevor sie ein paar Schritte zurückwich und ihr Omni-Tool aktivierte.
    Endlich ein Plan B…dachte sich der Salarianer, der das kurze Gespräch belauschte, Ich hoffe diese Mira ist eine gute Verstärkung…
    Nachdem sie das Gespräch beendet hatte, drehte sie sich wieder zu den beiden um und wartete offenkundig auf eine Antwort. Yelyna schien noch zu grübeln, während Neth anfing zu sprechen: „Ich bin wegen der Reaper hier und diese Husks scheinen etwas mit ihnen zu tun zu haben.“, er blinzelte einmal, „Aber ich will auch nicht sterben. Daher wäre es besser, dass wir uns vorher darauf einigen was wir hier eigentlich erreichen wollen. Wir wissen nicht wie viele es von diesen Husks gibt, geschweige denn wo sie sich alle befinden. Wir wissen auch nicht, wer mit ihnen herumexperimentiert und aus welchem Grund. Wir wissen eigentlich gar nichts und laufen blind hinein! Ich für meinen Teil würde gerne irgendwo eine Grenze ziehen, bevor wir einen Punkt erreichen, an dem wir nicht mehr umdrehen können.“, er blickte Sahenia forschend an, „Was willst du hier erreichen? Willst du einen dieser Husks oder dieser Drachenzähne oder herausfinden, wer an alldem hier Schuld ist? Denn gerade letzteres könnte im schlimmsten Fall Tage dauern und möglicherweise für uns drei eine Nummer zu groß sein.“, er erinnerte sich an die Verstärkung, „Wen hast du da gerade kontaktiert? Militär? Polizei? Freunde? …Ich hoffe doch jemanden der hier hilfreich sein könnte. Wenn ja, wäre es nicht vielleicht klüger auf sie zu warten, statt einfach weiterzustürmen?“
    "Wenn du das Unmögliche ausgeschlossen hast, dann ist das was übrig bleiben muss, wie unwahrscheinlich es auch sein mag, die Wahrheit." - Sherlock Holmes alias Sir Arthur Conan Doyle
    "Erst ignorieren sie dich, dann lachen sie dich aus, dann bekämpfen sie dich und dann gewinnst du." - Mahatma Ghandi
    "Eine Falle zu erkennen ist eine Sache, sie zu umgehen eine völlig andere." - Ranma 1/2
    "Mein Name ist Ozymandias, König der Könige. Schauet auf mein Werk, ihr Mächtigen, und verzweifelt." - Ozymandias
    "Der größte Trick des Teufels ist es die Welt glauben zu lassen, dass er nicht existiert." - Die üblichen Verdächtigen
    "Nichts ist unmöglich, solange du es dir vorstellen kannst." - Professor Hubert Farnsworth
    "Maybe you are right...maybe we can't win this. But we'll fight you regardless. Yes, people will die. Maybe we'll lose half of the galaxy...maybe more. However insignificant we might be: We will fight, We will sacrifice and We will find a way....that's what humans do!" - Commander Shepard
    Rabenkopf ist offline

  10. #250
    corridore netto  Avatar von eis engel
    Registriert seit
    Jun 2009
    Ort
    Città notturna (Night City)
    Beiträge
    7.106
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Zitat Zitat von Rabenkopf Beitrag anzeigen
    Neth sah zu wie Sahenia zu ihrer Freundin ging, versuchend sie zu beruhigen. Das gelang ihr mehr schlecht als recht, da Yelyna äußerst hysterisch reagierte. Irgendwie kann ich es ihr nicht verdenken…dachte sich der Salarianer, während er einen Blick runter warf – Luna hatte sich an die Seite ihres Herrchens gesetzt. Sie wirkte ruhig, was ein gutes Zeichen war und hechelte sogar ganz normal.
    "Du wusstest, dass ich die Reaper erforsche, du hast meine Aufzeichnungen gesehen und die von Mira und Alina. Du wusstest, was dich erwartet und wolltest dennoch mit...", konnte Neth Sahenia sagen hören. Aufzeichnungen? schoss es ihm in den Kopf Ich würde diese Aufzeichnungen gerne sehen…
    Die andere Asari reagierte ruhiger als zuvor, auch wenn man ihre Nervosität immer noch heraushören konnte. Sahenia sah sich durch ihre Worte an die Wand gedrängt, weswegen sie zugab: "Ich kann dich nicht zwingen, mir weiterhin zu folgen... euch beide nicht!", sie warf Neth einen kurzen Blick zu, "Aber ich werde weiter gehen...." Daraufhin schaute sie die beiden für eine kurze Weile abwechselnd an, bevor sie ein paar Schritte zurückwich und ihr Omni-Tool aktivierte.
    Endlich ein Plan B…dachte sich der Salarianer, der das kurze Gespräch belauschte, Ich hoffe diese Mira ist eine gute Verstärkung…
    Nachdem sie das Gespräch beendet hatte, drehte sie sich wieder zu den beiden um und wartete offenkundig auf eine Antwort. Yelyna schien noch zu grübeln, während Neth anfing zu sprechen: „Ich bin wegen der Reaper hier und diese Husks scheinen etwas mit ihnen zu tun zu haben.“, er blinzelte einmal, „Aber ich will auch nicht sterben. Daher wäre es besser, dass wir uns vorher darauf einigen was wir hier eigentlich erreichen wollen. Wir wissen nicht wie viele es von diesen Husks gibt, geschweige denn wo sie sich alle befinden. Wir wissen auch nicht, wer mit ihnen herumexperimentiert und aus welchem Grund. Wir wissen eigentlich gar nichts und laufen blind hinein! Ich für meinen Teil würde gerne irgendwo eine Grenze ziehen, bevor wir einen Punkt erreichen, an dem wir nicht mehr umdrehen können.“, er blickte Sahenia forschend an, „Was willst du hier erreichen? Willst du einen dieser Husks oder dieser Drachenzähne oder herausfinden, wer an alldem hier Schuld ist? Denn gerade letzteres könnte im schlimmsten Fall Tage dauern und möglicherweise für uns drei eine Nummer zu groß sein.“, er erinnerte sich an die Verstärkung, „Wen hast du da gerade kontaktiert? Militär? Polizei? Freunde? …Ich hoffe doch jemanden der hier hilfreich sein könnte. Wenn ja, wäre es nicht vielleicht klüger auf sie zu warten, statt einfach weiterzustürmen?“

    Sahenia grübelte einen Moment über Neths Worte, immerhin hatte er mit seinen Fragen nicht ganz unrecht.
    Schließlich blickte sie ihn direkt an. "Eigentlich wollte ich Beweise finden, die auf eine bevorstehende Reaper Invasion hin deuten, um die Asari Diplomatinnen davon zu überzeugen, sich darauf vor zu bereiten... Mit dieser Scheiße habe ich nun auch nicht gerechnet!" antwortete sie ehrlich.
    "Ich werde weiter mit gehen!" mischte sich nun auch Yelyna ein, die eine ganze Weile still da stand und überlegte.
    Sahenia lächelte erleichtert.
    Dann wandte sie sich wieder an Neth.
    "Mira ist eine ehemalige Elite Soldatin und arbeitet nun mit einer Söldnergruppe zusammen, die aus zwei Kroganern und einem Salarianer besteht."

    ~•~ Lavoriamo al buio, per servire la luce. Siamo assassini! ~•~
    eis engel ist offline

  11. #251
    Auserwählter Avatar von Shepard Commander
    Registriert seit
    Mar 2012
    Ort
    Schleswig-Holstein
    Beiträge
    6.062
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Zitat Zitat von Luceija Beitrag anzeigen

    "Ist nicht so", atmete er schwer und brauchte tatsächlich ein paar Momente, um wieder vollkommen auf den Boden der Tatsachen zurück zu finden. "...dass das wirklich...", atmete er nochmal tief ein und aus, "...eine Karriere wäre." Der Weißhaarige schien schneller als erwartet wieder runter zu kommen, war zwar noch etwas angespannt, aber sah nun bereits wieder zu der Blondine auf. "War eher 'ne Alternative. So eine Art Zeugenschutz ohne Namenswechsel. Die haben mir damals schon nur gerade so geglaubt, eine Lüge würden die ohnehin nicht schlucken."
    Er stand zögerlich aber mit Nachdruck langsam vom Sofa auf und warf noch einen Blick auf die Datapads. Wenigstens die mit den unwichtigen Daten sammelte er tatsächlich wieder ein und machte sich ran, diese dorthin zurück zu bringen, wo er sie her hatte. Oder sie zumindest in seiner Wohnung zwischen zu lagern, bis er am nächsten Morgen wieder ins Büro musste. Nachdem die meisten wieder den Weg in seine Tasche gefunden hatten, blickte er desillusioniert in Hannas Augen, der er unbewusst näher stand, als er bewusst vor gehabt hatte. "Ich schieb das nicht in Ihre Schuhe. Ich bin bei weitem nicht so mit meinem Job verheiratet wie Sie es sind. Also haben Sie Priorität. Im Zweifelsfall kann ich noch zurück zu meinem Job bei Starbucks. Heh..", lachte er auf und seine Mundwinkel hoben sich auch entsprechend an, aber die Panik, die in der Stimme mitkroch, relativierte die vermeintlich lockere Haltung und den feschen Spruch. Zu seinem Studentenjob wollte er nicht wirklich zurück. Nicht, dass er nicht gerne dort gearbeitet hätte - aber der Lohnunterschied war nicht sonderlich unwichtig. Abgesehen von den mehreren Jahren Studium, die damit für die Katz gewesen wären.


    Ach Craig“, seufzte Hanna. „Sie sind doch eigentlich gar nicht der Typ Held. Und sein Sie kein Vollidiot, das sind Sie nämlich auch nicht. Zumindest so wie ich Sie einschätze.“ Die Nähe zwischen ihr und dem weißhaarigen Profiler war der Agentin unangenehm. Er wirkte so besorgt und ihr so nah. Außerdem roch er nach Gras, wie Hanna feststellte. Sie legte ihre Hand auf seine Schulter, schaute ihn an und sagte: „Ich will nicht, dass Sie wegen mir Probleme kriegen. Sie schulden mir nichts und ich kann Sie gut leiden. Also starren Sie mich jetzt nicht an wie ein Eunuch im Freudenhaus und machen Sie, dass Sie loskommen.“ Sanft aber bestimmt schob Hanna den Profiler von sich. Am liebsten hätte sie ihm gesagt, dass er die Unterlagen zurücklassen sollte. Allerdings wollte sie tatsächlich nicht, dass er wegen ihr Probleme bekam. Und der Diebstahl von C-Sec Eigentum war die Art Probleme, die einen das ganze Leben und die ganze Karriere – unabhängig davon, ob sie bei der Behörde oder Starbuck war – verfolgte. Ein zweiter Gedanke drängte sich ihr auf. Craig sprach einen nicht unwesentlichen Punkt an, eine Wahrheit, die sie sich selbst nie so wirklich eingestanden hatte, die sie seit ihrer Kündigung aber verfolgte wie eine Nachtschatten: Sie hatte nichts und niemanden, weil sie sich zu einhundert Prozent ihrem Job hingab. Aber im Gegensatz zu der stillen Anklage, wenn sie auch humoristisch vorgebracht worden war, schmerzte die Agentin nicht. Sie liebte ihren Job, aber sie war auch verdammt gut darin. Klar, sie konnte nichts anderes, aber was machte das schon? Das Leben war gerade einmal lang genug, um in einer Sache wirklich gut zu werden. Und wenn ihre Sache das Einsperren von bösen Jungs war, dann war es eben so. Das war wohl Schicksal. „Ich schaffe das schon, Gillespie. Ich bin schon ein großes Mädchen, wissen Sie?!“ Sie lächelte. Sie war hübsch, wenn sie lächelte.
    Shepard Commander ist offline

  12. #252
    Fionda per cereali  Avatar von Luceija
    Registriert seit
    Oct 2009
    Ort
    Köln, DE
    Beiträge
    13.912
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Zitat Zitat von Shepard Commander Beitrag anzeigen
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)



    Ach Craig“, seufzte Hanna. „Sie sind doch eigentlich gar nicht der Typ Held. Und sein Sie kein Vollidiot, das sind Sie nämlich auch nicht. Zumindest so wie ich Sie einschätze.“ Die Nähe zwischen ihr und dem weißhaarigen Profiler war der Agentin unangenehm. Er wirkte so besorgt und ihr so nah. Außerdem roch er nach Gras, wie Hanna feststellte. Sie legte ihre Hand auf seine Schulter, schaute ihn an und sagte: „Ich will nicht, dass Sie wegen mir Probleme kriegen. Sie schulden mir nichts und ich kann Sie gut leiden. Also starren Sie mich jetzt nicht an wie ein Eunuch im Freudenhaus und machen Sie, dass Sie loskommen.“ Sanft aber bestimmt schob Hanna den Profiler von sich. Am liebsten hätte sie ihm gesagt, dass er die Unterlagen zurücklassen sollte. Allerdings wollte sie tatsächlich nicht, dass er wegen ihr Probleme bekam. Und der Diebstahl von C-Sec Eigentum war die Art Probleme, die einen das ganze Leben und die ganze Karriere – unabhängig davon, ob sie bei der Behörde oder Starbuck war – verfolgte. Ein zweiter Gedanke drängte sich ihr auf. Craig sprach einen nicht unwesentlichen Punkt an, eine Wahrheit, die sie sich selbst nie so wirklich eingestanden hatte, die sie seit ihrer Kündigung aber verfolgte wie eine Nachtschatten: Sie hatte nichts und niemanden, weil sie sich zu einhundert Prozent ihrem Job hingab. Aber im Gegensatz zu der stillen Anklage, wenn sie auch humoristisch vorgebracht worden war, schmerzte die Agentin nicht. Sie liebte ihren Job, aber sie war auch verdammt gut darin. Klar, sie konnte nichts anderes, aber was machte das schon? Das Leben war gerade einmal lang genug, um in einer Sache wirklich gut zu werden. Und wenn ihre Sache das Einsperren von bösen Jungs war, dann war es eben so. Das war wohl Schicksal. „Ich schaffe das schon, Gillespie. Ich bin schon ein großes Mädchen, wissen Sie?!“ Sie lächelte. Sie war hübsch, wenn sie lächelte.


    Noch zögerlicher als zuvor zog er den Reißverschluss seiner Tasche zu. Beinahe so, als wäre sie hochwertig genug, dass man sie vorsichtig behandeln musste. Stattdessen war es ein Modell aus dem Ausverkauf gewesen. Eigentlich hatte er das Teil mal gekauft, weil er damit regelmäßig zum Fitnesscenter wollte. Sich den ein oder anderen Muskel antrainieren. Zumindest hatte man ihm bei der Therapie geraten, dass es sinnvoll sei, sich ein regelmäßiges Hobby wie dieses zuzulegen. Aber es schien das falsche gewesen zu sein. Schon nach wenigen Versuchen ging er nicht mehr hin. Stattdessen nähte er jetzt mehr oder minder regelmäßig neue Cosplay-Kostüme für Premieren wie die von Blasto zusammen. War auch entspannend und zumindest etwas, wobei man ein Endergebnis betrachten konnte. Und jetzt war die Tasche eben für solche Sachen da: Diebesgut zu verstauen. Er seufzte, fast schon schweren Herzens, und hatte Mühe sich das sanfte, verschmitzte Grinsen aus dem Mundwinkel zu schleifen dass er bekam, als Hanna ihn vorsichtig aus der Reichweite drückte und..naja...fast sowas wie ein Kompliment machte. "Dann...geh ich wohl besser.", nickte er langsam und blinzelte zwei Male in Richtung Tür, bis er auch wirklich dort hin trottete. "Aussagen vorbereiten und so. Abwägen was die mich alles fragen könnten. Kaffee und Energy Drinks kaufen.. . Die Nacht wird wahrscheinlich etwas länger." Er zuckte mit der Schulter, über der keine Sporttasche hing. Seine rechte Hand legte sich auf das Türpanel und tiefdunkles Rot ploppte in Grün um. "Vielleicht bekommen Sie zwischenzeitlich noch was aus den anderen Pads raus. Sie rufen mich an? Eh...ich rufe Sie an. Vorausgesetzt ich vergess' es nicht. Und..eh..danke für den Kaffee."
    Luceija ist offline

  13. #253
    Auserwählter Avatar von Rabenkopf
    Registriert seit
    May 2013
    Ort
    Ein dunkler Ort zum Pläne schmieden
    Beiträge
    6.050
    Zitat Zitat von eis engel Beitrag anzeigen
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)

    Sahenia grübelte einen Moment über Neths Worte, immerhin hatte er mit seinen Fragen nicht ganz unrecht.
    Schließlich blickte sie ihn direkt an. "Eigentlich wollte ich Beweise finden, die auf eine bevorstehende Reaper Invasion hin deuten, um die Asari Diplomatinnen davon zu überzeugen, sich darauf vor zu bereiten... Mit dieser Scheiße habe ich nun auch nicht gerechnet!" antwortete sie ehrlich.
    "Ich werde weiter mit gehen!" mischte sich nun auch Yelyna ein, die eine ganze Weile still da stand und überlegte.
    Sahenia lächelte erleichtert.
    Dann wandte sie sich wieder an Neth.
    "Mira ist eine ehemalige Elite Soldatin und arbeitet nun mit einer Söldnergruppe zusammen, die aus zwei Kroganern und einem Salarianer besteht."
    Die Worte der Asari verblüfften den Salarianer. Beweise? dachte er sich Sie sucht Beweise? er legte seine Hand ans Kinn Damit scheint sie zumindest dasselbe Interesse zu haben wie ich…die Frage ist, was ist ein Beweis? Reichen bereits diese Husks oder braucht man mehr? er dachte über diese Worte nach Die Husks würden nur seltsame Experimente beweisen, aber da Asari dafür verwenden werden, würden sie ausreichen, so dass die Asari-Diplomatinnen etwas unternehmen werden müssen. Aber eine Invasion oder die Existenz der Reaper beweisen sie nicht…
    Sahenia wendete sich wieder zu Neth, nachdem sie sich kurz mit Yelyna ausgetauscht hatte: "Mira ist eine ehemalige Elite Soldatin und arbeitet nun mit einer Söldnergruppe zusammen, die aus zwei Kroganern und einem Salarianer besteht."
    Das klingt vielversprechend…überlegte der Salarianer, bevor er anfing zu sprechen: „Wann werden sie hier sein?“, und als ihm seine Überlegungen wieder in den Sinn gekommen sind, „Weißt du eigentlich was du bräuchtest um die Reaper-Invasion zu beweisen?“, er blickte in die Richtung in der vermutlich der Husk verschwunden ist, „Wenn du nur willst, dass die Diplomatinnen etwas unternehmen, gegen diese Husk-Geschichte, würde ihnen ein Exemplar davon vermutlich mehr als ausreichen.“
    "Wenn du das Unmögliche ausgeschlossen hast, dann ist das was übrig bleiben muss, wie unwahrscheinlich es auch sein mag, die Wahrheit." - Sherlock Holmes alias Sir Arthur Conan Doyle
    "Erst ignorieren sie dich, dann lachen sie dich aus, dann bekämpfen sie dich und dann gewinnst du." - Mahatma Ghandi
    "Eine Falle zu erkennen ist eine Sache, sie zu umgehen eine völlig andere." - Ranma 1/2
    "Mein Name ist Ozymandias, König der Könige. Schauet auf mein Werk, ihr Mächtigen, und verzweifelt." - Ozymandias
    "Der größte Trick des Teufels ist es die Welt glauben zu lassen, dass er nicht existiert." - Die üblichen Verdächtigen
    "Nichts ist unmöglich, solange du es dir vorstellen kannst." - Professor Hubert Farnsworth
    "Maybe you are right...maybe we can't win this. But we'll fight you regardless. Yes, people will die. Maybe we'll lose half of the galaxy...maybe more. However insignificant we might be: We will fight, We will sacrifice and We will find a way....that's what humans do!" - Commander Shepard
    Rabenkopf ist offline

  14. #254
    Auserwählter Avatar von Rabenkopf
    Registriert seit
    May 2013
    Ort
    Ein dunkler Ort zum Pläne schmieden
    Beiträge
    6.050
    Zitat Zitat von Rabenkopf Beitrag anzeigen
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Dras erwachte als ein Schlag ihm die Fresse polierte. Der Batarianer spuckte Blut.
    Die Schmerzen kehrten in seine Glieder zurück. Er wusste nicht, wann er eingenickt war, aber scheinbar hatten seine Peiniger es nicht für nötig empfunden den Ort zu wechseln. Es war irgendein Keeper-Tunnel, versteckt irgendwo in den tiefen Eingeweiden der Citadel. Der Raum war verhältnismäßig groß, weswegen Dras recht verwundert darüber war, dass ihn noch niemand entdeckt hatte. Um ihn herum fanden sich Bottiche, in der irgendeine zähflüssige, grüne Flüssigkeit zu finden war – die Biotanks der Keeper? fragte er sich, da er sich ein bisschen mit den Gerüchten um die Keeper befasst hatte.
    Weit aus interessanter war aber eher, dass was sich direkt vor dem Batarianer befand, auch wenn einige Meter weit weg: ein riesiges Stück eines Wracks. Die dunkelblaue, metallische Oberfläche war glatt und doch wirkte sie selbst aus dieser Entfernung irgendwie organisch – als hätte sie gelebt. Das Wrackteil war durch die äußere Hülle der Citadel gebrochen und hatte einen Bottich in Stücke gerissen. Das Einschussloch war inzwischen von den Keepern verstopft worden, während sie das Wrackteil und den zerstörten Bottich offenkundig ignorierten. Selbst jetzt arbeitete ein Keeper unweit des Wracks, als wäre es das normalste von der Welt und lieferte durch sein Gerät eine der wenigen Lichtquellen des ganzen Bereichs.
    Dras‘ Kopf wurde wieder zurückgeschleudert, als man ihm wieder einen Schlag verpasste. Der Batarianer keuchte vor Schmerzen auf, als er etwas auf seiner Zunge bemerkte. Er spuckte es mit ein bisschen Blut aus: ein abgebrochener Zahn.
    Der Batarianer richtete seine vier Augen, zwei schwarz, zwei hell-bläulich leuchtend zu seinen Peiniger auf: es war irgendein Muskelpacket von einem Menschen. Dras war an einen Stuhl gefesselt, Arme auf dem Rücken gedrückt und die Schmerzen in seinem Körper verhinderten übertrieben viel Bewegung. Als Dras den Menschen anblickte, fing dieser wieder an ihn zu verprügeln – der Batarianer steckte mehrere Schläge in Bauch und Gesicht ein und musste hinterher wieder Blut spucken.
    „Stop.“, hörte er eine Stimme von weiter hinten, während seine Atmung zu hören war – fast wie ein Hecheln. Dras blickte wieder auf, soweit er konnte. Hinter dem Menschen waren einige künstliche Lichter aufgestellt worden und bildeten auf diese Weise die Hauptlichtquelle im Raum. Der Batarianer konnte mehrere Gestalten erkennen, einige bewaffnet, die ihn mit grimmigen Gesichtsausdrücken anstarrten. Eine von ihnen kam nun auf Dras zu: Besh. Seine grüne Haut glänzte unnatürlich grell durch das wenige Licht, während seine dunkelbraune Rüstung fast alles Licht verschluckte. Sein Blick war grimmig als er auf den anderen Batarianer starrte.
    „Na…“, fand Dras seine Sprache zurück, auch wenn sie noch unbeholfen und stotternd herüberkam, „…ist dir…bereits langweilig…mich zu quälen…Beshy?“, wobei seine Stimme kaum lauter war als ein Flüstern.
    Der andere Batarianer hatte offenkundig keine Probleme das Gesagte zu hören. Statt aber darauf zu antworten, trat er zunächst vor und schlug Dras ebenfalls einmal – der rötliche Batarianer musste einen weiteren Zahn ausspucken. „Ich hab dir doch gesagt, nenn mich nicht Beshy!“, erwiderte der grüne Batarianer mit zorniger Stimme, „Anscheinend haben wir dir deine Dreistigkeit noch nicht aus dem Leib geprügelt, was?“, er versetzte Dras einen Treffer in die Magengegend, so dass der sitzende Batarianer husten musste, „Aber vielleicht ja ein bisschen von deiner Engstirnigkeit: Wo – ist – Steinberger?!“, wobei er bei der Frage Dras‘ Kopf mit beiden Hände gepackt und ihn aufgerichtet hatte, so dass sich die acht Augen anschauen konnten.
    Zunächst zeichnete sich Dras‘ Schmerz auf seinem Gesicht ab, aber es gelang ihm ein Grinsen aufzusetzen, auch wenn es eher wie eine Grimasse aussah. „Dein…Ernst…Beshy?“, fragte er und versuchte zu kichern, wobei das ihm noch größere Schmerzen bereitete und er deswegen damit aufhörte. Der grüne Batarianer ließ Dras‘ Kopf los und verpasste dem Kinn einen Aufwärtshaken.
    „Von mir aus, schweig!“, brüllte er und drehte sich weg, „Es ist ja nicht so, als würdest du deine Pein verkürzen – wenn wir mit dir fertig sind, wirst du uns um die Erlösung durch den Tod anbetteln, Dras!“, er drehte seinen Kopf halb zu seinem Opfer herum um, „Ich glaub wir sollten endlich das Spielzeug herausholen.“
    Einer der Männer von Besh – Dras konnte keine Frauen sehen – holte einen Koffer hervor und stellte ihn auf einen mitgebrachten Tisch – darauf hatten die anderen anscheinend auch Karten gespielt, weil eine von den Spielkarten vom Tisch fiel. Der rote Batarianer konnte nicht sehen was in der geöffneten Kiste war, konnte es sich aber denken: Folterwerkzeug. Dras kannte diese Art von Werkzeugen, hatte es oft genug selbst benutzt, daher wusste er auch was auf ihn zukam. Er erkannte auch, dass Besh die Sache nicht allein erledigen würde: ein Salarianer hatte den Koffer hingestellt und trug bereits eine Schürze um seinen Körper, während er sich mit seinem Auftraggeber beriet.
    Die Kleidung machte Dras auch auf seine Nacktheit aufmerksam – er trug nicht einmal Unterwäsche. Seine Kleidung wwar unweit von ihm zu seiner linken auf einen Haufen geworfen worden, während seine Rüstung und Waffen in eine Kiste daneben gelegt wurden – das würde Besh sicherlich verkaufen, wenn er nach Omega zurückgekehrt war.
    „Wir fangen mit seiner Zunge an.“, erklärte Besh plötzlich mit einer lauten Stimme und drehte dabei seinen Kopf zu Dras um, „Ich will seine dreisten Sprüche nicht mehr hören.“
    „Aber…aber…“, stotterte der Salarianer neben ihm mit unsicherer Stimme, „Wie soll er uns dann sagen wo Steinberger ist?“
    „Wir lassen ihm die Finger.“, erklärte Besh und ging nun auf sein Opfer zu, „Du kannst doch schreiben, Junkie, oder nicht?“
    Wieder erschien die Grimasse auf dem Gesicht des rötlichen Batarianers. „Warum…nimmst du solche…Mühen auf dich…“, fing er an eine Frage zu formulieren, „…wenn Meta…ausreichen würde, ...um mich zu foltern?“
    „Das hier?“, fragte Besh und zog eine von Dras‘ Metamurmeln heraus – zumindest dachte Dras, dass es eine der seinen war, aber das war bei der schlechten Lichtausstattung recht schwer zu sagen, „Ja, ich könnte dir einfach einen kalten Entzug aufzwingen, das stimmt schon.“, er steckte die Murmel in ein Injektionsgerät und verflüssigte es, „Aber wo wäre da der Spaß, hm?“, und dann injizierte er es in Dras‘ Hals, „Die Informationen über Steinberger sind nicht so wichtig wie dich leiden zu sehen, Dras. Der Mensch wird ohne dich eh bald entdeckt werden.“, er grinste böse, „Auch wenn ich mich frage, ob er ohne dich nicht besser dran wäre – hast du etwa gedacht wir finden nicht heraus, dass du in Chora’s Nest bist?“
    Dras gelang es ein Kichern zu unterdrücken, als er Bewegung im Schatten wahrnehmen konnte. „Los nimm die Zunge raus.“, befahl Besh seinem salarianischen Untergebenen, der eine Zange in der Halt hielt.
    „Ich wusste es…“, murmelte Dras hervor, recht leise, „Ich wusste…dass du es…herausfinden würdest, Beshy…“
    Wieder zeigte sich Zorn auf dem Gesicht des grünen Batarianers. „Nenn mich nicht BESHY!!“, schrie er, als ein anderes Brüllen zu hören war und ihn innehalten ließ. Schnell wirbelte er herum, nur um mit anzusehen, wie ein Kroganer aus dem Schatten stürmte, einen Menschen dabei packte und ihn in den nächsten Keeper-Bottich warf. Während er seine Schrottflinte zog, trafen Kugeln die Köpfe der Feinde hinter dem Kroganer – als wären sie von oben geschossen worden.
    Thorne – Dras erkannte den Kroganer in seiner roten Blood Pack-Rüstung – schoss seine erste Ladung auf den nächsten Gegner, einen Turianer, während Archy wie ein Engel vom Himmel kam und zwischen den Leichen landete – seine Kampfrüstung war blau und weiß gefärbt und auf dem Rücken befand sich ein Jetpack, während in den Händen des Turianers zwei Maschinenpistolen zu finden waren.
    Die beiden gingen da ran ihre Widersacher niederzumähen, die sich zwar von der ursprünglichen Überraschung erholt hatten, aber entweder zu langsam für Archy waren oder zu nah zu Thorne standen. Die wenigen Schüsse, die sie abgeben konnten, prallte entweder an den Barrieren der beiden Kämpfer ab, oder blieb in deren Rüstungen stecken – wobei Thorne offenkundig die besseren Schutzmaßnahmen besaß, da sich Archy in seinem Schatten versteckte, wenn er nicht wieder sein Jetpack nutzte um seine Gegner von oben mit Kugeln einzudecken.
    „Verflucht!“, zischte Besh hervor, als der Kroganer wieder losbrüllte und auf sein nächstes Ziel zustürmte: den grünen Batarianer. Glücklicherweise für diesen hatte Dras ihm inzwischen einen Beinhaken gestellt, so dass Besh mit dem Gesicht voran auf dem Boden krachte, während der salarianische Folterknecht vom Kroganer überrollt und gegen die nächste harte Wand gequetscht wurde – mit einem hörbaren Knacken.
    „Ihr…kommt spät.“, murmelte Dras hervor, während Thorne den letzten stehenden Widersacher mit seiner Schrottflinte niederstrecke.
    „Wie hast du es genannt: nur Geduld.“, erwiderte der Kroganer mit einem bösen Grinsen, als er im Augenwinkel bemerkte, dass sich zur rechten von Dras‘ Stuhl etwas bewegte – der wegkriechende Besh.
    „Lass ihn leben.“, murmelte Dras noch rechtzeitig, bevor er aufstöhnen musste, und Thorne senkte seine Schrottflinte wieder. Stattdessen trat er zu seinem Opfer, das gerade eine Waffe gezogen hatte und versuchte damit auf dem Kopf des Kroganers zu schießen – Thorne ohrfeigte die Waffenhand seines Gegners und schleuderte die Waffe weit weg. Bevor Besh auch nur eine weitere falsche Bewegung machen konnte, trat Thorne mit einem Fuß auf dessen Brust und drückte ganz leicht zu – Besh keuchte laut auf. „Liegen bleiben, du Made.“, befahl er ihm und schien sein Gewicht keineswegs zu stark auf diesen Fuß zu verlagern, „Oder du bist Mus, Grünhaut.“, und darüber musste er wieder grinsen.
    Besh mühte sich noch eine Weile ab, aber gab sich schlussendlich geschlagen und blieb regungslos liegen. „Mach mich los.“, sagte Dras zu seinem kroganischen Verbündeten, der wiederum nur zu Archy brüllte: „Mach ihn los!“
    Der Turianer erledigte gerade den letzten Überlebenden des kurzen Kampfes mit einem gezielten Schuss in die Stirn und steckte dann seine Waffen in ihre Holster weg – wobei er dabei das Kunststück mit der wirbelnden Waffe abzog, bevor er sie reinsteckte. „Bin schon da.“, antwortete er, als er ein Schneidwerkzeug mit seinem Omni-Tool aktivierte und die Fesseln durchschnitt, „Alles im Preis inbegriffen – aber ankleiden musst du dich selbst.“
    Dras erhob sich langsam, wankte leicht – er fühlte sich schwach. Ohne den Schuss, den ihm Besh gesetzt hatte, wäre er wohl umgekippt. Er warf dem anderen Batarianer einen abschätzigen Blick zu und grinste wieder, wobei es dieses Mal wie ein echtes Grinsen aussah. „Wie...wie hat dir ...meine Falle gefallen, Beshy?“, fragte er ganz frech, „Mich als Köder zu benutzen...war doch recht genial ...findest du nicht?“
    Der grüne Batarianer sagte nichts dazu, schwieg nur eisern. Dras zuckte mit den Schultern und wollte sich gerade auf den Weg zu seinen Kleidern machen, als Besh doch noch etwas sagte: „Du wirst Aria Rede und Antwort stehen müssen.“, wobei es wie eine Drohung klang.
    Der rote Batarianer blieb stehen. Er brauchte einen Moment um sich zu seinen Gefangenen umzudrehen, wobei sein Gesicht eine hasserfüllte Grimasse zierte. „Erst wenn ich mit dir fertig bin.“, erklärte er eiskalt.
    „Großhirnrinden mit nur gering ausgeprägter Volumenminderung…“, murmelte der menschliche Arzt mit den schwarzen Haaren und unrasierten Gesicht, während er ein Pad las, „…keine Anzeichen für Infarkte oder frische Ischämien…nicht-dislozierte Frakturen der Orbitaböden des oberen Augenpaares…massive Schleimhautschwellung…16, 17, 46 fehlen…Ödematöse Schwellung von Thyroid und Cricoid…Fraktur der vierten und fünften Rippe rechts und der sechsten links…normalgroßer Herzschatten ohne Verlagerung…“, als er zu Ende gelesen hatte, blickte er auf, „Sie haben verdammtes Glück gehabt, Mr. Doe.“, wobei er versuchte zuversichtlich zu lächeln, „Ein bisschen mehr und sie hätten mehr gespuckt als nur ein bisschen Blut.“
    Ihm gegenüber saß Dras. Die oberflächlichen Verletzungen waren offenkundig verbunden und mit Medi-Gel oder ähnlichem behandelt. Trotzdem gab er in seiner aktuellen Verfassung einen recht jämmerlichen Zustand ab: mehrere Verbände im Gesicht, dem Oberkörper und den Armen, obendrein eine deutlich hellere Hautfarbe, was ein kommendes Fieber bei Batarianern ankündigte.
    „Ich hab schon schlimmeres erlebt.“, erklärte der Batarianer und musste leicht husten. Er befand sich in einem leicht abgedunkelten Raum, der mit diversen Gerätschaften bestückt war – würde Dras es nicht besser wissen, würde er denken in einem Krankenhaus zu sein. „Was verordnen sie Doc?“
    „Bis ich ihre Zähne ersetzen kann, strenge Bettruhe, Mr. Doe.“, erklärte der Mensch und benutzte erneut den falschen Namen des Batarianers, den er sich selbst ausgesucht hatte, „Am besten in einem richtigen Krankenhaus und nicht hier bei mir.“
    „Sind sie etwa nicht darauf vorbereitet einen Patienten über längere Zeit zu pflegen, Doc?“, hinterfragte Dras und grinste dabei – obwohl die Verbände dieses Bild keineswegs belustigend aussehen ließen. Ebenso konnte man auf diese Weise die Lücken bei den Zähnen erkennen.
    „Haben sie irgendwo beim Eingang das Schild ‚Dr. Adam Kadyszewski, leitender Mediziner usw.‘ gesehen, Mr. Doe?“, entgegnete der Arzt mit zynischem Unterton, „Wäre ich ein richtiger Arzt und nicht nur dessen Assistent, müsste ich mich nicht mit der Behandlung von Kriminellen begnügen müssen und würde stattdessen am Wochenende in meinem Pool schwimmen.“, er schüttelte seinen Kopf, „Meine Ressourcen reichen nicht aus um sie über eine längere Zeit hin zu behandeln, Mr. Doe.“
    „Reichen sie nicht oder wollen sie nur verhindern, dass ihr Boss ihren kleinen Nebenverdienst hier entdeckt, Doc?“, hinterfragte Dras, wobei er ein Kichern unterdrücken musste damit sein Oberkörper ihm keine Schmerzen bereitete.
    „Beides.“, stellte Kadyszewski klar, „Also soll ich sie in ein Krankenhaus einweisen lassen? Dokumente zu fälschen ist ziemlich leicht, wenn sie in einer Arztpraxis arbeiten.“
    „Und vermutlich nicht billig, was?“, fragte Dras nach.
    „Billiger als ihre bisherige Rechnung jedenfalls.“, erwiderte der Arztassistent, „Nun?“
    Dras schüttelte seinen Kopf, wobei er ihn nur vorsichtig bewegte. „Nicht nötig.“, erklärte er, „Ein Batarianer in einem Citadel-Krankenhaus würde leider zu viel Aufsehen erregen – und das möchte ich aktuell nicht wirklich, wie sie sich vorstellen können.“, er hob seine Arme hoch, vorsichtig, und aktivierte sein Omni-Tool, „Aber sie haben ansonsten recht gute Arbeit getan, Doc. Und sowas gehört gewürdigt.“, und er transferierte etwas auf das versteckte Konto seines Gegenübers.
    Kadyszewski hob sein Omni-Tool hoch und schaute sich den Betrag an. Seine Augen öffneten sich weit. „Das ist…“, fing er an zu murmeln, „…mehr als verlangt…“, er blickte rauf zu Dras, „Womit hab ich mir das denn verdient?“
    Dras erhob sich von seinem Stuhl. „Jede Gruppe kann einen guten Arzt gebrauchen, Doc.“, erklärte er selbstsicher, „Vielleicht denken sie ja mal über eine längere Einstellung nach…bei einem ihrer Patienten.“ Und mit diesen Worten ließ er den Menschen stehen.
    Er verließ den Raum humpelnd durch die Tür, die in den Warteraum der kleinen Praxis führte. Alles war abgedunkelt und nur eine Lichtquelle war aktiviert worden, da die Praxis zurzeit geschlossen war. Unter der Lichtquelle wartete eine halb so große Gestalt, wie der Batarianer, dessen aufgeblähter Körper in einem hautengen Anzug steckte. „Gute Nachrichten?“, fragte Aitne seinen Boss.
    „Bessere als ich erwartet habe.“, antwortete Dras nachdem er kurz gehustet hatte und bewegte seinen Kiefer komisch herum, als müsste er sich an die dortigen Verbände gewöhnen, „Hab Beshy wirklich überschätzt – dachte er würde die Entzugssache durchziehen wollen.“, die beiden verließen die Praxis und landeten auf einer wenig belebten Straße, aufgrund der aktuellen Uhrzeit. Dort wartete auch der Kroganer, Aitnes Schatten, auf sie und folgte ihnen, als sie auf die Straße einbogen.
    „Es war riskant...chrrr…sich selbst zum Köder…chrrr…zu machen.“, erklärte der Volus, dabei versuchend mit dem Batarianer Schritt zu halten, „Es hätte…chrrr…ins Auge gehen können.“
    „Hätte es, hat es aber nicht.“, erklärte Dras schlicht, „Zu diesem Job gehört ein gewisses Risiko, Aitne – zumindest wenn du etwas erreichen willst. Jetzt ist Beshy keine Gefahr mehr für mich.“
    „Und…chrrr…Aria?“, fragte der Volus die unangenehme Frage.
    Dras überlegte sich die Antwort. „Sie wird vermutlich bald erfahren, was Beshy passiert ist…“, fing er vorsichtig an, „…wir müssen vorher diese Dinge klären.“, er blieb stehen, hustete erneut und blickte den ebenfalls stehenbleibenden Volus an, „Schick ihr eine Nachricht, ganz offiziell und mit meinem Namen. Dort soll nur ein Satz stehen: ‚Ich habe Besh und möchte mich unterwerfen.‘“, er wollte sich das Kinn reiben, als der Schmerz ihn zurückschrecken ließ, „Füge auch einen passenden Treffpunkt hinzu und einen Zeitpunkt für das Treffen irgendwann nächste Woche – hab keine Lust ihr oder einer ihrer Lakaien in meinem aktuellen Zustand entgegen zu treten…und füge auch eine gewisse Geldsumme hinzu, damit sie sich nicht beleidigt fühlt.“
    „Wir wollen uns…chrrr…unterwerfen?“, fragte der Volus ungläubig.
    „Don’t fuck with Aria.“, erklärte Dras und ging weiter, wobei seine Atmung schwerer wurde, „Die einzige Regel auf Omega, die wirklich etwas bedeutet. Ich hab kein Interesse sie zum Feind zu haben.“
    „Aber ist das…chrrr…unterwerfen?“, hakte der Volus immer noch ungläubig klingend nach.
    „Das klingt dramatischer und wird ihr vermutlich gefallen.“, entgegnete Dras, „Eigentlich geht es nur darum Beshs Stelle als Arias Meta-Lieferant einzunehmen. Wenn wir Glück haben, ändert sich kaum etwas für uns – außer, dass nun auch Omega wieder zugänglich sein wird.“
    Der Volus blickte zunächst nach vorne, bevor er weitersprach: „Was ist wenn…chrrr…wir kein Glück haben?“
    Dras warf ihm einen Blick zu. „Wie ich bereits sagte: zu diesem Job gehört ein gewisses Risiko.“, wiederholte er sich, „Wir haben den Vorteil, dass wir auf der Citadel sind und nicht Omega – dort würde man uns einfach nur töten um ein Exempel zu statuieren. Hier hingegen sprechen Credits größere Bände als übertriebene Brutalität.“, der Batarianer blieb stehen, als er Schmerzen im Brustbereich vernahm, „Pfff…ein anderes Thema: wie sieht es mit der Durchsuchung der Keeper-Tunnel aus?“
    Der Volus blieb ebenfalls stehen und drehte sich zu seinem Geldgeber. „Wir haben gerade erst…chrrr…damit begonnen.“, erklärte er in einer normalen Tonlage, „Es könnte…chrrr…noch Wochen dauern…chrrr…bis wir etwas finden…chrrr…falls wir etwas finden…chrrr…Wonach suchen wir…chrrr…eigentlich?“
    „Etwas was nicht auf die Citadel gehört.“, erklärte Dras und erinnerte sich an die Worte von Taurosh: „Ich sehe…Überreste.“
    Bislang hatte Dras gedacht, dass damit Stücke eines Museums gemeint sein könnten. Aber nachdem er das Wrack dieses Schiffes in dem Keeper-Tunnel gesehen hatte, ist ihm ein anderer Idee in den Sinn kommen. Überreste können auch Wracks sein…und hier auf der Citadel können sie nur von den zerstörten Schiffen der letzten Schlacht stammen…
    „Es muss wie dieses Wrack sein, das in dem Keeper-Tunnel war.“, fügte der Batarianer zu.
    „Von diesem…chrrr…Geth-Schiff?“, fragte der Volus nach.
    Irgendwie klingt das falsch…dachte sich Dras, wusste aber nicht weswegen. „Von diesem oder anderen Schiffen der Geth.“, erklärte er laut, „Irgendwo bei diesen Wracks finden sich eine schwarze, kristalline Figur…und die will ich haben.“, er blickte den Volus an, „Koste es, was es wolle.“
    "Wenn du das Unmögliche ausgeschlossen hast, dann ist das was übrig bleiben muss, wie unwahrscheinlich es auch sein mag, die Wahrheit." - Sherlock Holmes alias Sir Arthur Conan Doyle
    "Erst ignorieren sie dich, dann lachen sie dich aus, dann bekämpfen sie dich und dann gewinnst du." - Mahatma Ghandi
    "Eine Falle zu erkennen ist eine Sache, sie zu umgehen eine völlig andere." - Ranma 1/2
    "Mein Name ist Ozymandias, König der Könige. Schauet auf mein Werk, ihr Mächtigen, und verzweifelt." - Ozymandias
    "Der größte Trick des Teufels ist es die Welt glauben zu lassen, dass er nicht existiert." - Die üblichen Verdächtigen
    "Nichts ist unmöglich, solange du es dir vorstellen kannst." - Professor Hubert Farnsworth
    "Maybe you are right...maybe we can't win this. But we'll fight you regardless. Yes, people will die. Maybe we'll lose half of the galaxy...maybe more. However insignificant we might be: We will fight, We will sacrifice and We will find a way....that's what humans do!" - Commander Shepard
    Rabenkopf ist offline

  15. #255
    Auserwählter Avatar von Shepard Commander
    Registriert seit
    Mar 2012
    Ort
    Schleswig-Holstein
    Beiträge
    6.062
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Zitat Zitat von numberten Beitrag anzeigen

    Jetzt nachdem sich Gator zur endgültigen Kooperation entschieden hatte, gingen die Dinge erfreulicherweise recht schnell von statten. Nach Beratungen mit dem Turianer würde ihr Trupp 15 Mann stark sein, der Rest der Kämpfer würde unter Gators Kommando stehen. Da dieser auf die Hauptkräfte der Geth stoßen sollte erschien das angemessen, im Sender selbst würde eine eventuelle Überzahl eh nicht ausgespielt werden können. Einer der drei Kroganer war in ihrem Trupp, Nort, seine Stärken lagen nach eigener Aussage in der direkten Konfrontation. Tatsächlich gehörten zu seiner Ausstattung neben einer schweren Schrotflinte, ein spitzzackiges Metallkonstrukt, welches er an der roten Rüstung trug und er selbst als seinen "Prügel" bezeichnete. Das Ding war schwer, hatte getrocknete Blutsprenkler und Kathy zweifelte nicht das es auch dafür geignet war einen metallenen Schädel zu spalten. Ihr Kommentar eher ungern mit seinem Prügel in Berührung zu kommen, war von dem Kroganer mit schallendem Gelächter beantwortet worden, was der Schwarzhaarigen viel über das Gemüt des Kroganers erzählte. Sofern dieser nicht in einem Blutrausch alles zerlegte, würde er aber vermutlich in beengten Verhältnissen eine große Hilfe sein. Auch der Rest ihres Trupps schien im Großteil schon größere Kampferfahrung gesammelt zu haben, sei es beim Militär oder als Söldner. Neben Gator hatte ihr auch der Doc eine Empfehlung gegeben, mit der sie sich kurz darauf am Verbandsplatz unterhielt.

    "Getarana Dimenius, aber sie können mich ruhig Geta nennen.",stellte sich die Turianerin vor, welche eine Art Hybrid aus Kleidung und Panzerung zu tragen schien. Die weiße Clanmarkierung kontrastierte nur leicht mit dem hellgrau ihrer Gesichtsfarbe, welche Kathy erst beim zweiten Blick aufgefallen war. Wie alle Turianer war sie hochgewachsen, auch wenn sie ohne die Stacheln der männlichen Turianer ein wenig zierlicher wirkte. Trotzdem überragte sie die Schwarzhaarige mindestens um 20 Zentimeter. "Der Doc meinte sie hätten medizinische Erfahrung?", erkundigte sich Kathy höflich nachdem sie sich ebenfalls vorgestellt hatte. Geta nickte entschlossen. "Sanitätskorp der turianischen Armee, zuerst auf Palaven, dann nach dem Wehrdienst noch zwei Jahre freiwillig in den Kolonien. Kampfsanitäterin um genau zu sein, sie wissen schon anderen Leuten den Arsch zusammenflicken, aber mit der Befähigung seinen eigenen zu verteidigen. Irgendwann habe ich mich dann entschieden dem Militär den Rücken zu kehren und mehr von der Galaxis zu sehen. Habe schnell Arbeit gefunden. Ich weiß es ist kaum zu glauben, aber bei Söldnern melden sich selten Leute die besser darin sind Wunden zu schließen, anstatt sie zu verursachen.", erzählte sie mit einem gewissen ironischen Unterton. "Als ich in dieses Schiff stieg hatte ich gerade meine letzte Beschäftigung gekündigt, hätte nicht gedacht das es zu so einem Ort führt.", fügte Geta an und ließ ihren Blick über den Dschungel schweifen.
    "Langfristig keine Zukunftsperspektive.", stimmte ihr Kathy mit einem Lächeln zu. "Anderer Ort, gleiche Scheiße wenn sie mich aus der Schusslinie halten, werde ich versuchen den Trupp am Leben zu halten. Vermutlich werden wir in Situationen gelangen wo stümperhaft Medigel draufzuschmieren nicht ausreicht. Wobei trotzdem jeder welches mit sich führen sollte, darum kann ich mich kümmern während sie den Trupp aufstellen.", bot die Turianerin hilfsbereit an." "Danke.", sprach Kathy erleichtert darüber diesen Punkt in fachkundigen Händen zu wissen. "Und wenn möglich schauen sie das der Techniktrupp auch ausgestattet ist, immerhin sind wir hauptsächlich dafür da die am Leben zu erhalten." "Priorität Techniker, verstanden werde mein Bestes tun alle am Leben zu erhalten.", antwortete Geta und schien in Gedanken schon bei der Arbeit zu sein. Dann hielt sie jedoch kurz inne und sah die Halbasiatin skeptisch an. "Um mir eventuelle Arbeit zu sparen ein kleiner Rat. Wenn das nicht irgendwelche Zaubertatoos sind, sollten sie einen Teil ihrer Zeit für sich selbst beanspruchen. So sind sie nicht gerade sehr kugelsicher."

    Kathy hatte sich den Rat zu Herzen genommen und nach einer kurzen Besprechung mit ihren Team, ihre eigene Ausstattung in die Hand genommen. Aufgrund ihres Auftrages erschien ihr die Tempest immer noch am sinnvollsten, allerdings hatte einer der Söldner ein paar Modifikationen vorgenommen, sodass sie "mehr Geschosse mit mehr Wums" abfeuern konnte. In Sachen Panzerung war die Auswahl gering gewesen, in einem Satz der die Schulterpartien mitgeschützt hätte, war Bewegung kaum möglich gewesen, sodass sie letzten Endes bei einem halbwegs passenden Brust- und Rückenpanzer in grünlich-schwarzer Camouflage hängen geblieben war. Das Ding sah reichlich mitgenommen aus und hatte einen kleinen Einschlag im vorderen Bereich. Ihre Anmerkung das dies vermutlich nicht so gut für die Panzerung war, hatte der Batarianer mit der trockenen Bemerkung gekontert, dass sie so immerhin wusste das er Kugeln standhielt und die Geth wohl kaum diesselbe Stelle treffen würden. Mit der Einstellung das es besser als nichts war und der Überzeugung das nicht getroffen werden wohl immer noch die beste Strategie blieb, hatte sie das Ding angezogen und befestigt. Auch der Rest ihres Teams hatte sich um eine bessere Ausstattung bemüht, sofern diese noch nicht vorhanden war. Hauptsächlich handelte es sich um Mitglieder des hiesigen Lagers, so trug Geta nun neben ihrer Pistole eine Phaeston. Fast alle Waffen waren auf Disruptor-Munition kalibriert worden, ein paar mit panzerbrechender Munition. Die paar vorhandenen Granaten hatte Kathy so verteilt, dass die Besitzer schon Erfahrungen darin gesammelt hatten und nicht zur Gefahr für die eigene Gruppe wurden. In Sachen Kommunikation sah es eher düster aus, zumindenstens schienen die Techniker aber genügend Geräte für die Führer der Teams zu haben, oder deren Universalgeräte dementsprechend zu kalibrieren. Die Reichweite war allerdings nach eigener Aussage eher begrenzt.

    Die Vorbereitungen waren abgeschlossen worden und nach einer zweiten Besprechung hatten sich die Verantwortlichen den Plan nochmal weiter ausgearbeitet, wobei man zumindestens das Gefühl bekam auf eigener Seite alles Mögliche getan zu haben. Das die Geth weiterhin ein großer Unbekannter blieben war allen klar, jedoch auch nicht zu ändern. Für den Anmarsch würde das Technikteam zunächst bei Gators Trupp bleiben, während Kathys Team als Vorhut und partikuläre Aufklärung fungieren würde. Sobald die Position des Störsenders erreicht war, würde das Technikteam von Kathys Team begleitet und sich dem Sender annähern. Für die Halbasiatin klang die Aufklärung zwar mehr nach, "wenn sie erschoßen sind, wissen wir das dort Geth sind", fügte sich aber dem Vorschlag des Turianers. Je länger die Techniker aus der Schussbahn blieben, desto besser und es wenn es einen Hinterhalt gab war es besser wenn nicht der ganze Trupp komplett hineinlief. Sie hatten zwar Marschrouten ausgearbeitet, aber es war besser wenn jeder Trupp jemanden dabei hatte der die Position des Senders kannte.



    *


    Schließlich machte sich Kathy mit ihren Leuten auf den Weg, der Rest der Kampftruppe unter Gator würde zeitlich versetzt folgen. Der Turianer hatte für den Funkverkehr den drei Trupps Namen gegeben. Charis war äußerst einfallsreich von Gator als Blau betitelt worden, Kathy war Team Rot und seine eigene Gruppe Gelb. Ihr Trupp war nach Kathys Empfinden gut bewaffnet, während sich die Panzerung jedoch zwischen kaum vorhanden, wie bei ihrer eigenen und der Vollpanzerung mir Helm des Kroganers bewegte. Vorab hatte sie eine Marschordnung angeordnet, bei welcher sich die Halbasiatin auf Position zwei befand, auch dem Umstand geschuldet das sie den Weg am besten kannte. Während sie der Weg zunächst entlang des weißen, in der Sonne funkelnden Strandes führte, bog der Trupp schließlich wieder landeinwärts ab und begab sich wieder in die Untiefen des Dschungels. Kathy empfand erneut das Gefühl des Verschluckwerdens als sich das Blätterdach erneut über ihr schloss. Heute morgen war sie froh gewesen ihn hinter sich gelassen zu haben und jetzt war sie schon wieder drinnen. "Immerhin auf die eine oder andere Weise, ist es vermutlich mein letztes Mal."

    Vorsichtig und das Gelände beobachtend, bahnte sich die Gruppe ihren Weg durch den Dschungel, versucht sich möglichst leise und unauffällig zu verhalten. Mit ihrem Eintritt in den Dschungel hatte sich auch der Haupttrupp auf den Weg gemacht. Für diesen markierte ihr Trupp in regelmäßigen Abständen Bäume mit einem vorher ausgewählten Signallack. Mehr als noch bei ihren ersten Marsch hatte Kathy das Gefühl beobachtet zu werden, auch wenn sie bisher noch keinen Anlass dafür hatten. Die bloße Existenz der Geth und damit einhergehende Möglichkeit reichte aus. Schließlich fing das Gelände an flach anzusteigen, wodurch Kathy wusste das der lange Anstieg zum Sender begonnen hatte. Der Dschungel wurde dichter und auch bei kürzeren Abständen musste der Trupp nun aufpassen bei der Beobachtung sich nicht selbst aus den Augen zu verlieren. Ihr Vordermann, ein Batarianer mit voller Rüstung und Helm, ging das Gelände sehr routiniert und ruhig ab und achtete selbst darauf nicht sich zu weit entfernen. Ganz im Gegensatz zu Nort der auch gerne aufgrund seiner Schrittlänge mal zu sehr aufschloss. Kathy hatte ihn kurz zurechtweisen müssen und deswegen kurz den Kontakt zu ihrem Vordermann verloren, da sich mehrere große Blätter vor sie geschoben. Genervt schob sie diese beiseite, wo sie erleichtert den Batarianer sah der sich abgehockt hatte und das Gelände vor sich beobachtete. Als er Kathy bemerkte nickte er kurz und erhob sich wieder. In dem Moment wo er sich nach oben bewegte, knallte ein lauter Schuss durch das Unterholz und eine rote Wolke schoß aus dem Helm des Batarianer, während dieser wuchtig getroffen zu Boden ging. Hektisch glitten Kathys Augen durch das Dickicht, wo sie kurz eine Art elektronisches Schimmern wahrnahmen und dann einen leichten metallischen Glanz. Instinktiv eröffnete die Schwarzhaarige das Feuer und brüllte: "Beschuß von vorne!", nach hinten durch. Im gleichen Moment wo sie schoß bewegte sich der Schütze auch schon flink durch den Dschungel, wobei die metallische Hülle kurz aufblitzte und Konturen erkennen ließ dann jedoch nach einem erneuten elektronischen Schimmern wieder verschwand. Ohne genaues Ziel feuerte sie einen Feuerstoß auf die vermutete Laufrichtung ab, wobei eine der Kugeln ihr Ziel traf. Unter der Wirkung der Disruptor Munition brach das Tarnfeld zusammen und offenbarte erneut schemenhaft den Geth-Scharfschützen. Inzwischen waren andere neben Kathy getreten und eröffneten nun das Feuer auf den Roboter. Getroffen sank dieser zu Boden, woraufhin Geta zu dem getroffenen Batarianer lief, während der Rest die Umgebung absuchte und Nort dem noch zuckenden Geth den Rest gab. "Er ist tot.", bestätigte die Sanitäterin das was Kathy schon befürchtet hatte. Da sie nicht von weiteren Geth beschossen wurden, erhob sich die Gruppe wieder. Die Schwarzhaarige warf einen Blick auf die zerstörte Geth Plattform. Sie war schlank konstruiert, der lampenähnliche Kopf vom Kroganer zerschmettert. Eine weiß-silberne Lackierung zierte den Panzer, eine Auffälligkeit die durch das Tarnfeld aufgewogen wurde. Neben ihm lag ein Scharfschützengewehr von für Kathy unbekannter Bauart. Eine Maschine dafür geschaffen unaufällig den Gegner zu dezimieren und wer wusste schon wie viele es noch davon gab? Ihr Blick wanderte auf den eigenen Toten, sie bezweifelte nicht das er der erste von vielen an diesem Tag sein würde. Ohne die kleine Verzögerung vorhin hätte der Geth vermutlich auf sie geschossen, immerhin wäre ihr ungeschützter Kopf ein leichteres Ziel gewesen. Obwohl wenn sie auf das blutige Innere des Helmes schaute, so machte diese Geth Waffe da keinen so großen Unterscheidungen.
    "Führer Rot an Gelb. Sind auf gegnerischen Scharfschützen mit Tarnfeldtechnologie getroffen und haben diesen ausgeschaltet. Ein Mann eigener Verlust. Vermutlich sind weitere von diesen Einheiten im Gelände unterwegs. Ich marschiere mit meinem Trupp weiter, vermutlich ist es aber besser wenn ihr Trupp eine alternative Route zum Ziel nimmt, falls die Geth mit Nachzüglern rechnen." Wenn die Geth die Markierungen entdeckten würden sie sich wohl auf der Route auf die Lauer legen. Das Kathys Trupp sie aufspüren konnte war unwahrscheinlich, aber vielleicht konnten sie die gegnerischen Jäger auf eine falsche Fährte führen.


    Charis‘ Trupp schloss zu dem von Kathy auf. Die Männer und Frauen sammelten sich um den getöteten Batarianer, bildeten einen Kreis und sahen mit Mienen unterschiedlichster Regungen auf die Leiche. In manchen spiegelte sich Abscheu, in anderen Angst. Aus wieder anderen sprach militärische Erfahrung, wenn deren Besitzer wissentlich nickten und jemanden, den sie als würdigen Mitstreiter erachteten ein paar Worte voll großspurigem Eingeweihtenwissens zuwarfen. Eine kleinere Gruppe begutachtete den Geth. Aber da gab es nicht viel zu sehen. Die Maschine war zu komplex, als dass jemand anderer als ein Quarianer – und diese Spezies fehlte – etwas mit dem Erlegten anfangen konnte. Jemand nahm dem Geth das Gewehr ab, wog es in der Hand und reichte es rasch an einen knurrenden Turianer aus Kathys Team weiter. „Beeindruckend. Höchst beeindruckend“, schnarrte der Turianer, dessen Stimme durch den schwarzen, zum Rest seiner Panzerung passender Helm merkwürdig verzerrt klang. Die Asari stand in der größeren Gruppe. Ihre Pistole ließ sie locker an der Seite baumeln. „Wir sollten weitergehen“, schlug Charis vor und es klang nicht wirklich wie ein Vorschlag. Mehrere der Umherstehenden nickten zustimmend. „Irgendwann…

    Eine gewaltige Explosion zerriss den Dschungel, gefolgt von einer Welle warmen Drucks. Einige von Charis‘ Mitstreitern warfen sich sofort auf den Boden, andere schauten sich ängstlich in alle Richtungen um und nur ein kleiner Kern gefasster Kämpfer behielt die Fassung und sicherte, die Waffen im Anschlag, die Lichtung. Charis, selbst in die Hocke gegangen und die Hände über den Kopf haltend, blinzelte nach ein paar Sekunden zwischen ihren Fingern hervor. „Was zum Henker…“ „Das muss das Angriffsteam sein“, rief Mig. „Der Kampf hat begonnen!“ Aus der Entfernung hörte Charis Schüsse knistern, dann folgten mehrere kleinere Explosionen. „Scheiße! Verfluchte Scheiße!“ „Los, los, los!“ Der Turianer in der schwarzen Rüstung hatte beschlossen in dem Moment des Chaos die Führung zu übernehmen. Charis schaute sich nach Kathy um, doch die Schwarzhaarige hockte in einiger Entfernung, die SMG im Anschlag und offenkundig in einem Strudel aus Überlegungen gefangen. Vermutlich denkt sie über ihre Flucht nach, dachte Charis. Eine Explosion, lauter als die anderen, erschütterte die Lichtung. „Los!“, brüllte der Turianer erneut und wer bis dahin noch nicht auf ihn gehört hatte, tat es nun. Die ganze Gruppe setzte sich in Bewegung, nun nicht mehr in Sicherungs- und Technikerteam unterteilt. Einige der Leute rannten umsichtig, andere schienen von Panik ergriffen. Plötzlich explodierte etwas, oder viel eher jemand, inmitten der Gruppe. Die Druckwelle warf zwei direkte Nachbarn auf den Boden, zerriss den Körper in ein Bombardement aus Blut, Fleisch und Innereien. „Meine Augen!“ Eine der am Boden liegenden Salarianer hielt sich das blutende Gesicht. Schrappnelle hatten ihm die großen Augen aufgerissen. Gallertartige Flüssigkeit rann ihm durch die Finger und er begann wie am Spieß zu schreien. „Sani!“, rief der Turianer, dessen Schild ihn die Sprengfalle unverwundet hatte überstehen lassen. „Sani.“ Seine Stimme war kaum mehr als eine geknurrte Frage. Geta, die turianische Ersthelferin, antwortete nicht. Sie hatte genug damit zu tun eine jammernde Asari zu beruhigen. Man brauchte Getas Blick nicht sehen, um zu wissen, dass sie es nicht schaffen würde. „Meine… meine Augen.“ Der Salarianer schluchzte. „Tut mir leid“, hörte Charis sich selbst sagen, obwohl sie keinerlei Schuld traf. Da begann der Salarianer laut und durchdringend zu schreien, bis es einmal laut knallte und der Schrei harsch abriss. Der schwarze Turianer schwenkte den rauchenden Lauf seines Gewehres von dem niedergeschossenen Salarianer auf Getas Rücken. „Aus dem Weg.“ Geta schaute auf. „Was? Nein, ich…“ Viel näher als die anderen Kampfgeräusche zersprengte ein schweres Geschoss einen halben Baumstamm. „Fuck!“, schrie Charis im Chor mit einem halben Dutzend anderer. Ohne echtes Ziel wurde eine Reihe Schüsse ins Unterholz geschickt, wirkungslos. „Nein, bitte nicht!“ Ein ohrenzerreißendes Knacken ließ Charis den Kopf herumreißen. Der schwarze Turianer hatte die Asari mit einem Kopfschuss getötet. „Die war schon hin“, knurrte er. „Verfluchtes Schwein!“, brüllte Geta und fing an ihn zu schubsen. Ein kräftiger Schlag mit dem Kolben brachte sie zu Boden. „Willst du leben? Dann halt dein Maul.“ Einen Moment passierte gar nichts. Selbst das anhaltende Gefecht zwischen Gators Angriffsteam und den Geth schien zu pausieren. „Zu mir.“ Der geknurrte Befehl des Turianers klang wie ein alter Schlachtruf. Charis schaute noch einmal zu Kathy und die Menschenfrau fing ihren Blick auf. Charis‘ blauen Lippen bildeten eine Frage: „Was nun?“ Die Asari zuckte mit den Achseln, dann folgte sie der Menge, die dem Befehl des Schwarzen gehorchten, der sich durch den Dschungel Richtung Sender bewegte.

    „Team Rot, hier Team Gelb. Wie sieht es bei Ihnen aus?“ Charis, die in den Kommkanälen stecke, fing den Funkspruch auf. Noch ehe Kathy antworten konnte, knackte es und ein Gegenkanal wurde geöffnet. „Hier ist Avitus, Gator kannst du mich hören?“ „Klar. Was ist bei dir los?“, antwortete Gator. Der Turianer konnte die Überraschung in seiner Stimme nicht verbergen. „Gab ein bisschen Panik hier, als ihr ohne Vorwarnung euren Kampf begonnen habt. Hab aber jetzt alles unter Kontrolle.“ Gator schnaubte am anderen Ende seines Komms, im Hintergrund waren Schüsse zu hören die Charis sowohl durch den Funk als leicht verzögert auch in Wirklichkeit hörte. „Verfluchte Geth. Ihr habt sie aufgescheucht und jetzt ist die Kacke am Dampfen.“ „Haltet ihr Stand?“ Ein paar Sekunden herrschte Stille. Dann lachte jemand laut. Es war das freudentaumelnde Lachen eines Kriegers, der im Kampf aufblühte. „Keine Ahnung. Möglicherweise. Vielleicht gehen wir hier auch alle drauf.“ Das rasche nahe Knallen dicht am Kommlink ließ Charis vermuten, dass Gator gerade sein ganzes Thermomagazin auf imponierende Art und Weise geleert hatte. „Macht hinne.“ „Sind dran“, gab Avitus zurück.

    Der Sender stach aus dem Dschungel wie ein Dorn aus Metall. Etwa fünfzig Meter vor dem Sender blitze blaues Mündigsfeuer. Die Geth hatten sich anscheinend für den Stellungskampf entschieden und schickten nun endlose Salven von Energie in den Dschungel, zerfetzten Blattwert und Körper. Das schwarzverspiegelte Visier wandte sich an die Gruppe und blieb auf Charis ruhen. Sie konnte die Augen des Turianers nicht sehen, spürte aber wie sie schwer auf ihr ruhten. Nein, sie brannten sich förmlich in ihr Fleisch. „Zuckerarsch…“ „Charis.“ „Meinetwegen. Sie führen das Techniker-Team?“ „Korrekt.“ „Wegen euch sind wir hier. Also los, wir geben Deckung. Versucht euch nicht erschießen zu lassen.“ Charis lud demonstrativ ihre Waffe durch. „Ziehen wir’s durch.“ Im Laufschritt aber leicht geduckt näherte sich das Technikerteam dem Sender. Sie waren wenige und nur leicht bewaffnet, aber Kathys Team – unter neuer Führung – deckte ihnen die rechte Flanke und schirmte sie so gegen die kämpfenden Geth ab. Etwas explodierte heftig und drei Geth verschwanden in einem Feuerbann. Durch den geöffneten Kommkanal konnte die Asari Gator jubeln hören. Die stählerne Außenwand des Senders wirkte so kalt und leblos wie die Wesen, die sie beschützten. „Wir müssen da ran und an die Kabel. Oder?“ Charis wandte sich zu Mig der nervös und viel zu häufig nickte. Anstatt einer Waffe umklammerte er den Störsender, der durch den plötzlichen Ausbruch des Kampfes seiner Funktion beraubt worden war. Jetzt hielt er ihn fest, als wolle er dessen Unnütz nicht akzeptieren. „Hey, konzentrier dich!“, schnauzte Charis ihn an. Sie hatte keine Lust wegen der Sentimentalität eines Salarianers draufzugehen. Avitus näherte sich mit einem kleinen Teil seines Trupps. „Wir fangen erst an zu schießen, wenn die Geth auf euch schießen“, erklärte er. „Sehr verbunden“, entgegnete Charis trocken. Der schwarze Turianer hielt das Geth-Sniper in der Hand. Es zitterte leicht – vor Vorfreude, wie die Asari argwöhnte. Da Avitus nichts weiter hinzuzufügen gedacht, öffnete Charis den Mund, holte tief Luft und sagte: „Geben Sie mir Orlowski mit.“ „Wen?“ Charis nickte in Richtung Kathy. „Wieso?“ „Wollen Sie leben? Dann halten Sie Ihr Maul.“ Die Finger des Turianers umfassten das Gewehr kaum merklich intensiver während die Schwärze seines Helmes schwieg. Charis schaute ihrem Gegenüber in die Augen, oder zumindest dorthin, wo sie sie vermutete. „Gut“, knurrte Avitus schließlich. Er nickte erst zu Charis, dann zu Kathy, dann zu seinem Team und zog sich zurück auf die ursprüngliche Position. Außer Hörweite des Turianers wandte sich Charis an die Menschenfrau. „Keine Sorge, Sie sollen hier nicht herumpfuschen. Aber ich kenne Ihre Fähigkeiten mit der Waffe und im Gegensatz zu diesem Avitus kann ich Sie irgendwie einschätzen.“ Es war das höchste Maß an Kompliment, zu dem Charis fähig war. Die Asari umfasste die Pistole mit beiden Händen. Sie zitterte unkontrolliert. Dennoch gab sie sich gewollt lässig. „Ihr Menschen habt doch so eine Redensart: Dann wollen wir die Kerze mal anzünden.“
    Shepard Commander ist offline

  16. #256
    Auserwählter Avatar von Shepard Commander
    Registriert seit
    Mar 2012
    Ort
    Schleswig-Holstein
    Beiträge
    6.062
    Ethans blaue Augen huschten über die Zeilen. Die Finger hatte er nachdenklich an die Lippen gelegt, schaute auf das, was er da gerade geschrieben hatte. Dann nickte er. Er war eigentlich nie völlig zufrieden mit seiner Arbeit, musste aber lernen, dass er an einem gewissen Punkt einfach von seiner Pedanterie loslassen musste.

    Er drückte auf "Senden" und die Datei verschwand. In wenigen Stunden würde er beim Citadel-News-Magazin online gehen. Sein Artikel zum Fall Vhan. Jetzt musste er sich nur noch zurücklehnen und auf sein Honorar warten.

    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Shepard Commander ist offline Geändert von Shepard Commander (20.09.2017 um 11:24 Uhr)

  17. #257
    Auserwählter Avatar von Shepard Commander
    Registriert seit
    Mar 2012
    Ort
    Schleswig-Holstein
    Beiträge
    6.062
    Hanna hatte die Nachricht wieder und wieder gelesen. Nachdem Craig die Wohnung verlassen hatte, hatte sich die Blondine endlich der Nachricht zugewandt, die sie schon seit einer Weile mit optischen Reizen belästigte. Hanna hatte vieles erwartet, nur keine Mail von C-Sicherheit; oder zumindest nicht so eine. Die Mail kam direkt aus dem Präsidiumsrevier, enthielt keine Vorladung sondern war ein Befehl zu einem Gespräch mit Commander Verox. Hanna wäre skeptisch gewesen, wäre die Mail nicht im Auftrag von Verox und Special Agent William Hunter abgeschickt worden. „Das muss doch alles ein schlechter Scherz sein“, murmelte Hanna leise. Sie war allein, dämpfte die Stimme aber dennoch. Dann ging sie zum Couchtisch, fischte sich eine Zigarette aus der Schachtel, kehrte rauchend zurück und las die Mail ein viertes Mal. Sie war versucht, Will anzurufen, argwöhnte aber, dass der Special Agent nicht rangehen würde. Nicht nach dieser Nachricht. Das Treffen war für morgen Früh angesetzt, sehr früh. „Ach was soll’s. Hab ja ohnehin nichts zu verlieren“, dachte sich Hanna, rauchte auf und schaltete das Terminal auf Standby.

    Hanna schlief für ihre Verhältnisse ungewöhnlich unruhig. Albträume waren für sie keine Seltenheit, eher eine traurige Dauerbelastung. Vermutlich hingen sie mit ihrem Alice-im-Wunderland-Syndrom zusammen, ausgelöst aus starker Migräne. Möglicherweise aber auch, weil sie so alles verarbeitete, was sie gesehen hatte. Albträume störten sie nicht. Sie schmeckten zwar nach dem Aufstehen bitter, verschwanden aber in dem Moment, in dem sie die Füße aus dem Bett streckte und aufstand. In dieser Nacht aber wachte sie mehrfach auf, drehte sich in ihren Decken. Ein merkwürdig drückendes Gefühl, keinesfalls physisch, belastete ihren unteren Rücken und zwang sie zu immer neuen Haltungen. Die Entspannung des Schlafes aber blieb aus. Irgendwann, vielleicht zwei Stunden bevor die automatische Zeitanzeige sie weckte, dämmerte sie weg. Entsprechend schlecht gelaunt schlurfte sie zum Badezimmer, die Haare chaotisch, die Augen nur halb geöffnet. „Autsch!“ Hanna sprang zur Seite, wie von einer Tarantel gestochen. Statt der Spinne war es jedoch eine der Rosen, die Craig ihr am Vorabend geschenkt hatte. Die Blume war vom Tisch gefallen, ihre fiesen Dornen hatten in Hannas Augen nur auf ihre achtlosen Füße gewartet. Die Blondine fluchte, hob die Rose auf und zerbrach den Stängel in kleine Einzelteile, zerdrückte die Blüten und feuerte die Überreste auf den Tisch. Dann packte sie die restlichen Rosen, durchmaß den Raum gen Küche und klappte den Mülleimer auf. Die Technologie der Wohnung würde die Blumen in Sekunden eindampfen und als kleine Partikel dem Hausmüll zufügen. Der schwarze Schlund des Mülls gähnte Hanna entgegen, die die Hände mit den Blumen ausstreckte und in der Bewegung verharrte. Sie schaute auf die Rosen. Sie waren so schön wie am gestrigen Abend, sonderten einen süßlich-zarten Duft einer Welt ab, die Hanna viel zu selten besucht hatte. Ihre Augen huschten überlegend und ohne Ziel von links nach rechts, dann klappte sie den Müll zu und griff sich in Ermangelung einer Vase eine Glaskaraffe. Vorsichtig, als wolle sie sich für die Härte ihrer vorangegangenen Aktion entschuldigen, drapierte sie die Blumen, gab ihnen Wasser und stellte den kleinen Strauß auf eine Ablage beim Panoramafenster. Die Feinheit und Natur der Rosen bildete einen krassen Kontrast zu der grellen und sich rasch wandelnden Welt hinter dem Fensterglas.

    *

    „Sie haben auch überhaupt keinen Anstand, oder?“ Commander Verox knurrte Hanna über seinen Schreibtisch hinweg an, die stahlgrauen Augen in die der Blondine geschraubt. Gemeint war Hannas Aufzug. Das Treffen war als offizieller C-Sicherheits-Termin angegeben, Uniform obligatorisch. Hanna hingegen hatte es vorgezogen ein olivgrünes T-Shirt mit der Aufschrift „Navy“ anzuziehen, dazu eine Jeans die reichlich mitgenommen wirkte und schon dünne Stellen und Risse auf Oberschenkel und Knie aufwies. Ihre nach kaltem Zigarettenrauch riechende Bikerjacke unter den Arm geklemmt schaute sie zum Commander. „Wieso? Ich bin doch Zivilistin“, giftete sie und steckte demonstrativ die Linke in die Hosentasche. „Ist das Ihr Ernst?“, fauchte Verox an Hanna gewandt. „Ist das ihr Ernst?“, stellte er die Frage dann an Will Hunter, der vor Scham das Gesicht in den Händen begrub. „Sie sind einzig und allein wegen des guten Rufs und der Fürsprache dieses Mannes hier!“, sagte Verox und deutete auf Hunter.

    Das stimmte so ganz nicht, aber das wusste Hanna zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Tatsache war, dass C-Sicherheit seit einiger Zeit mit Personalproblemen zu kämpfen hatte. Anscheinend hatte sich die Citadel in den vergangenen Monaten zum Schmelztiegel intergalaktischer Kriminalität entwickelt. Mehrere Beamte waren in der Ausübung ihrer Pflicht verletzt oder gar getötet worden, was es C-Sec in einigen Bezirken erschwerte, die öffentliche Sicherheit zu wahren. Zudem hatte es in jüngster Vergangenheit mehrere Fälle von Korruption gegeben. Das war einer der Gründe, weshalb man gegen Hanna ein internes Verfahren eingeleitet hatte, aus Routine nicht aus Bosheit. Hanna hatte allerdings viele Fürsprecher bei der Behörde, angefangen bei Will. Und auch Verox konnte die Erfolge der Blondine nicht negieren. Also war er zusammen mit dem Special Agent zu einem Entschluss gekommen, denn es mitzuteilen galt.Und das fiel dem Turianer sichtlich schwer. Schließlich aber atmete er tief durch, obwohl sein Kiefer malmte.

    „Wir haben beschlossen, dass Sie Ihren Dienst wieder antreten können, wenn Sie die Kündigung offiziell zurückziehen und sich formal entschuldigen.“ Der kurze Moment der Sprachlosigkeit verschwand rasch aus Hannas Leben. „Das ist doch Bullshit.“ „Wie bitte?“ Will, der spürte, dass die Lage zu eskalieren drohte, schritt ein. „Hanna, es ist doch…“ „Ich entschuldige mich für garnix. Ich habe nichts Falsches gemacht.“ Der Commander schnaubte. „Sie wollen wohl unbedingt gekreuzigt werden, was? Bei den Geister, Ilias, Sie sind der dümmste Menschen den ich kenne.“ „Ach ja? Und Sie sind…“ „Hanna!“ Will sprang von seinem Stuhl auf, fuchtelte wild mit den Händen, als könne er die Worte wie Fliegen verscheuchen. Dann packte er die Blondine mit ungeahnter Festigkeit am Arm und zog sie beiseite. „Das ist ein verflucht gutes Angebot. Ich hab mich persönlich um Kopf und Kragen geredet.“ „Das hättest…“ „Sei still!“ Die ungewöhnliche Härte in Wills Stimme brachte Hanna tatsächlich dazu, nicht weiterzusprechen. „Spring mal über deinen Schatten, meine Güte! Wenn schon nicht für dich selbst, dann für mich. Und für die Behörde. Wir brauchen dich, Hanna. Hier geht es drunter und drüber. Hast du das von diesem Serienkiller gehört?“ „Dieser Vhan? Ja, stand heute Morgen in der Zeitung.“ „Ja. Seit dem Artikel klingelt auch im Präsidium ständig der Kommunikator. Alle wollen etwas darüber wissen, die Oberschichtler, die Diplomaten und so weiter. Jede betroffene Spezies schlägt plötzlich eine riesen Welle und die aus der obersten Etage wollen Ergebnisse sehen.“ „Und? Wir – entschuldige, du bist doch vom Präsidium.“ „Aber wir sind das Hauptquartier. Hier laufen letztlich die Fäden zusammen. Und wir – die C-Sicherheit – müssen diesen Killer schnappen. Und zwar bald.“ „Oh man, Will. Das ist doch bloß eine politische Abwichsnummer“, meinte Hanna und sah ihren ehemaligen Partner verärgert an. „Da gebe ich Ihnen nicht Unrecht“, sagte Verox in Hannas Rücken. Will errötete leicht. Er hatte wohl gehofft, dass der Commander die Unterhaltung nicht mitbekommen würde. Die beiden Menschen wandten sich zu dem Turianer um. „Die Politiker sind mir scheißegal. Ich bin nicht Commander dieser Abteilung geworden, weil ich immer nur tue, was die von mir wollen.“ Hanna hatte Mühe einen boshaften Kommentar herunterzuwürgen. „Aber ungeachtet Ihrer oder meiner Antipathie gegenüber denen von da Oben läuft da ein Killer herum. Und unser Job ist es, solche Typen zu fassen. Herrje, ich hab sogar was von einer Spectre-Untersuchung läuten hören. Können Sie sich das vorstellen, Ilias? Spectre, die in C-Sec Angelegenheiten rumpfuschen? Da können sie die Behörde ja gleich dichtmachen und ein Schild mit ‚Wegen Unfähigkeit geschlossen‘ an die Tür hängen.“ Die Blondine erkannte, dass der turianische Commander die Spectre-Agenten anscheinend noch weniger mochte, als Hanna. Einen kurzen Moment dachte sie nach, dachte an die vergangenen Stunden und Tage. Das Leben als Zivilistin hatte ihr nicht gestanden, nein es hatte sie förmlich runtergezogen. Sie wusste, dass sie diesen Job brauchte. Sie war dieser Job. Nur ein innerer Stolz hielt sie davon ab, es zuzugeben. Den Kampf mit den eigenen Überzeugungen verlor schließlich Verox. Der Turianer seufzte und faltete würdevoll die Hände auf dem Schreibtisch. „Ich will – wir wollen – dass Sie wieder als Agentin arbeiten. Und wir wollen, dass Sie die Kryptogramm-Killer Sache untersuchen.“ „Mit Will?“ „Nein. Ich will Sie hier nicht mehr sehen, Ilias“, sagte Verox kalt. „Sie werden Captain Yuhki unterstellt.“ „Dem Typen, der keine vierundzwanzig Stunde hat vergehen lassen um sich an die Presse zu wenden? Der will doch bloß berühmt werden.“ Verox seufzte erneut, diesmal schwerer. „Yuhki ist ein vorbildlicher Polizist. Vorbildlicher als manch anderer.“ Er machte eine Kunstpause um Gesagtes kommentarlos sacken zu lassen. Dann fuhr er fort: „Etwas verbohrt vielleicht, aber ein guter Ermittler.“ „Aber nicht so gut wie ich, was?“, sagte Hanna und setzte ein selbstgefälliges Grinsen auf. Verox sah aus, als würde er im nächsten Moment über den Schreibtisch setzten, doch die ihm aufgezwungene turianische Disziplin hielt ihn davon ab. Stattdessen öffnete er eine der Schreibtischschubladen und holte etwas hervor, was er dann auf die Tischplatte warf. „Hier ist Ihr Sicherheitsausweis, Ilias. Ihre Pistolen können Sie sich in der Waffenkammer geben lassen. Und das Zurückziehen der Kündigung bekomme ich noch schriftlich, auch wenn Sie die schriftliche Kündigung noch gar nicht eingereicht hatten.“ Hanna klaubte den Ausweis vom Tisch und betrachtete ihn. „Endlich“, schoss es ihr durch den Kopf. "Gut, scheiß drauf. Ich mach's und rette Ihnen den Arsch", sagte Hanna. Verox zwang sich zu nicken und nichts zu sagen. „Jetzt verschwinden Sie. Sie melden sich noch heute bei Captain Yuhki.“ Hanna sagte nichts mehr, steckte den Ausweis weg und nickte Verox zu. Der reagierte nicht, als verließ Hanna das Büro ohne weitere Umschweife, während Will in seiner Pedanterie salutierte, ehe er ging.

    „Willkommen zurück“, sagte der Special Agent, während sie den Korridor von Verox‘ Büro entlanggingen. „Danke Will. Und… danke, für deinen Einsatz.“ Will errötete leicht. „Sehr gerne. Nur schade, dass wir nicht mehr zusammenarbeiten können.“ „Naja, vielleicht später mal. Wenn das hier alles vorbei ist.“ „Wäre schön“, sagte Will leise und mit heimlicher Sehnsucht in der Stimme. „Macht du dir Sorgen wegen den Internen?“ „Nicht wirklich. Ich hab mich ja nicht bestechen lassen, oder so. Weißt du, wer dran ist?“ „Die Detectives Hudson und Nix.“ „Hmm, sagt mit nichts“, konstatierte Hanna. „Außer dieser Nix heißt Justin mit Vornamen, da war mal so einer bei den Spezialeinheiten, andere Gruppe.“ „Ist ne Frau“, sagte Will leichthin. „Dann nicht“, sagte Hanna. Zusammen gingen sie zur Waffenkammer, wo Hanna gegen Vorlage ihres Ausweises ein Lächeln des Quartiermeistes und ihre beiden Phalanxpistolen samt Holster bekam. „Willkommen zurück, Agent. Ich wusste, dass Sie es ohne die hier nicht aushalten würden.“ „Danke, Stinger“, sagte Hanna und klopfte auf die Ablage zwischen ihnen. Die Agentin schnürte die Holster fest, ließ den Gürtel klicken und steckte sachte die Waffen hinein. „Hanna.“ „Hmm?“ „Du hast da was im Gesicht.“ „Was denn?“ „Was böses.“
    Shepard Commander ist offline

  18. #258
    #16  Avatar von Forenperser
    Registriert seit
    Sep 2008
    Ort
    Irgendwo da draußen.....
    Beiträge
    32.519
    "Genau das hat mir an einem Tag wie heute noch gefehlt." Ausgerechnet heute, nach der Pleite mit Vhan und dem Interview mit Caine, musste er auch noch jemand neues aus dem Präsidium übernehmen. Aber was sollte er machen, Verox hatte noch eine Sache bei ihm gut gehabt, er konnte nicht nein sagen. Dennoch hätte das Timing nicht beschissener sein können, und dann war es auch noch jemand der quasi strafversetzt wurde, knapp an einer Entlassung vorbei. "Boles!" Doch noch während seine Stimme an den Büro-Wänden widerhallte fiel ihm ein dass dieser ja bereits gegangen war. Fluchend begann der Captain die Berichte selbst zu ordnen, ungefähr 20 Minuten lang, bis es an seine Tür klopfte. "Was ist?" Mit etwas verunsicherter Miene kam der Rotschopf von O'Grady durch die nur wenige handbreit geöffnete Tür zum Vorschein.
    "Boss? Sie ist hier." "Ilias? Was denn, jetzt schon?" Seufzend räumte der Captain seine Arbeit beiseite. "Also, schicken Sie sie rein."
    Forenperser ist offline Geändert von Forenperser (28.01.2018 um 20:57 Uhr)

  19. #259
    Auserwählter Avatar von Shepard Commander
    Registriert seit
    Mar 2012
    Ort
    Schleswig-Holstein
    Beiträge
    6.062
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Zitat Zitat von Forenperser Beitrag anzeigen
    "Genau das hat mir an einem Tag wie heute noch gefehlt." Ausgerechnet heute, nach der Pleite mit Vhan und dem Interview mit Caine, musste er auch noch jemand neues aus dem Präsidium übernehmen. Aber was sollte er machen, Verox hatte noch eine Sache bei ihm gut gehabt, er konnte nicht nein sagen. Dennoch hätte das Timing nicht beschissener sein können, und dann war es auch noch jemand der quasi strafversetzt wurde, knapp an einer Entlassung vorbei. "Boles!" Doch noch während seine Stimme an den Büro-Wänden widerhallte fiel ihm ein dass dieser ja bereits gegangen war. Fluchend begann der Captain die Berichte selbst zu ordnen, ungefähr 20 Minuten lang, bis es an seine Tür klopfte. "Was ist?" Mit etwas verunsicherter Miene kam der Rotschopf von O'Grady durch die nur wenige handbreit geöffnete Tür zum Vorschein.
    "Boss? Sie ist hier." "Ilias? Was denn, jetzt schon?" Seufzend räumte der Captain seine Arbeit beiseite. "Also, schicken Sie sie rein."


    Die Blicke der anderen Fahrgäste ließ Hanna an sich abprallen. Um vom Präsidiumsbezirk zum Kithoi-Bezirk zu kommen, nahm Hanna die Schwebebahn und die war zu allen Zeiten des Tages gut besetzt. Da man sie aber nicht unbedingt als C-Sicherheitsbeamte erkannte, warfen viele der Gäste einen unsicheren Blick auf die Bewaffnung der Blondine. Andererseits fuhr eine Gruppe aus fünf Allianzsoldaten im selben Abteil und versprach, gepanzert und bewaffnet, etwas mehr Sicherheit. Eine junge Frau sprach Menschen und Turianer an und erzählte von Gott, ein Salarianer telefonierte laut mit anscheinend mehreren Personen gleichzeitig und irgendwo redeten zwei Turianer von dem Kryptogramm-Killer und Beyo Vhan. Das Thema schien ohnehin um sich zu greifen, vielleicht war es aber auch bloß die selektive Wahrnehmung, die Hanna zu dem Schluss brachte.

    Der Kithoi-Bezirk war alles andere als schmutzig. Wirklich verdreckte Ebenen schien es auf der Citadel ohnehin nur wenige zu geben. Dennoch fehlte dem Bezirk die strahlende Reinheit des Präsidiums, das futuristische, dieser besondere Funke der Menschen seit tausenden Jahren träumen ließ. Der Bezirk wirkte eher pragmatisch. Klare Strukturen, zielführende Wege, gehetzte Personen. Überall flimmerten Leuchttafeln die entweder Werbung oder Breaking-News zeigten. Auch hier dominierte der Kryptogramm-Killer. Hanna seufzte. Jeder Mörder würde jetzt leichteres Spiel haben, da der erste Gedanke immer zu dem Killer gehen würde. Das erschwerte die Arbeit. Andererseits war ihr Ziel nun ja auch eben jener unbekannte Mörder, der fünfzehn Leben genommen hatte. Im Gegensatz zu diesem Politiker Vox hatte sie Beyo Vhan noch nicht als Mörder ausgeschlossen, ließ sich aber anders als Yuhki auch andere Möglichkeiten offen. Der Captain war in ihren Augen ein Idiot, wenn er vorverurteilte und Vox war schon ein Idiot, weil er Politiker war. Und die hatten immer Dreck am Stecken.

    „Wie kann ich Ihnen helfen?“ Der Officer, der am Empfangstisch saß und sie auf halbgeöffneten Augen ansah, wirkte reichlich entnervt. „Agent Ilias. Ich will zu Captain Yuhki.“ In den Augen des Rothaarigen flammte Leben auf. „Nehmen Sie Platz“, sagte er und deutete auf eine kleine Ansammlung an in die Wand eingelassener Stühle. Hanna folgte der Anweisung während der Kerl seinen Posten verließ und verschwand. Nach weniger als zwei Minuten kam er zurück. „Folgen Sie mir, Agent“, sagte er und ging voraus. Er führte Hanna eine langen Korridor entlang, schwenkte rechts. Hanna erkannte das typische Design eines C-Sicherheitsreviers. Wenigstens das schien gleich zu bleiben. Vor einer Tür, neben der in Leuchtschrift „Captain Kaneko Yuhki“ flammte, blieben sie stehen. Der Rothaarige klopfte, öffnete und trat beiseite. Hanna durchschritt die Tür, die hinter ihr wieder schloss. Captain Yuhki stellte sich als bulliger Mann asiatischen Ursprungs heraus, mit harten Gesichtszügen und einer kahlgeschorenen Glatze. Die blaue C-Sicherheit-Uniform spannte sich über seinem Stiernacken und Hanna spürte eine latente Anspannung in dem Blick des Mannes. Vermutlich war der Kerl ein totaler Choleriker, dachte sie bei sich. Da Yuhki weder Anstalten machte aufzustehen, noch sie mit warmen Worten zu empfangen, trat sie an seinen Schreibtisch heran und streckte ihm die Hand hin. „Agent Hanna Ilias“, stellte sie sich vor, die grünen Augen ohne zu blinzeln auf Yuhki gewandt. Yuhki ergriff die Hand, drückte sie fest aber Hanna hielt gegen. Sie kannte diese Art von Machtspielen und würde sich nicht unterbuttern lassen, von niemandem. Yuhki schien in Gedanken gar nicht wirklich bei der Sache zu sein, auf seinem Schreibtisch lagen Akten. Die Augenringe verrieten Hanna, dass er mit ununterbrochenem Eifer an dem Vhan-Fall arbeitete. „Schön, dass ich es einrichten konnte“, sagte Hanna und ließ sich auf den Stuhl vor seinem Schreibtisch sinken. Sie überschlug die Beine, lehnte sich zurück. Die geöffnete Lederjacke gab den Blick auf das Navy-Shirt frei und Hanna fragte sich, ob Yuhki diese Vernachlässigung der Uniformierung als ebenso große Insubordination betrachten würde, wie Verox es getan hatte. Hanna wedelte mit der linken Hand in der Luft. „Also, was können Sie für mich tun, Captain?“ Sie würde nicht kuschen. Nicht vor einem Mann, der auf den Rothaarigen vom Empfang eine so stark einschüchternde Wirkung hatte, dass er die Tür mit gesenktem Blick geöffnet und sich schnell wieder verzogen hatte. So ein Verhalten von Untergebenen ließ entweder auf einen Tyrannen oder einen Fanatiker schließen. Und sie würde sich weder zur Sklavin des einen noch des anderen machen lassen.
    Shepard Commander ist offline

  20. #260
    corridore netto  Avatar von eis engel
    Registriert seit
    Jun 2009
    Ort
    Città notturna (Night City)
    Beiträge
    7.106
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Zitat Zitat von Rabenkopf Beitrag anzeigen
    Die Worte der Asari verblüfften den Salarianer. Beweise? dachte er sich Sie sucht Beweise? er legte seine Hand ans Kinn Damit scheint sie zumindest dasselbe Interesse zu haben wie ich…die Frage ist, was ist ein Beweis? Reichen bereits diese Husks oder braucht man mehr? er dachte über diese Worte nach Die Husks würden nur seltsame Experimente beweisen, aber da Asari dafür verwenden werden, würden sie ausreichen, so dass die Asari-Diplomatinnen etwas unternehmen werden müssen. Aber eine Invasion oder die Existenz der Reaper beweisen sie nicht…
    Sahenia wendete sich wieder zu Neth, nachdem sie sich kurz mit Yelyna ausgetauscht hatte: "Mira ist eine ehemalige Elite Soldatin und arbeitet nun mit einer Söldnergruppe zusammen, die aus zwei Kroganern und einem Salarianer besteht."
    Das klingt vielversprechend…überlegte der Salarianer, bevor er anfing zu sprechen: „Wann werden sie hier sein?“, und als ihm seine Überlegungen wieder in den Sinn gekommen sind, „Weißt du eigentlich was du bräuchtest um die Reaper-Invasion zu beweisen?“, er blickte in die Richtung in der vermutlich der Husk verschwunden ist, „Wenn du nur willst, dass die Diplomatinnen etwas unternehmen, gegen diese Husk-Geschichte, würde ihnen ein Exemplar davon vermutlich mehr als ausreichen.“

    Sahenia brauchte einen Moment zum überlegen. Beweise? Wie sollte sie ihm das bloß erklären?
    "Der ultimative Beweis wäre wohl ein Log direkt von den Reapern, die ihre Ankunft ankündigt!" begann sie leise. "Aber das ist Wunschdenken und ich bezweifle auch sehr, dass wir sowas finden werden! Ich brauche irgendwas, was die Existenz der Reaper beweist und das der Zwischenfall auf der Citadel von vor zwei Jahren nicht nur eine einmalige Bedrohung war. Tut mir leid, besser kann ich es nicht erklären!" erklärte die junge Asari leise.
    "Und gegen die Husks scheinen wir ja jetzt etwas zu unternehmen, zumal diese Diplomatinnen diese Experimente einer fanatischen Organisation in die Schuhe schieben wird und dies ebenfalls als einen einmaligen Zwischenfall ab tun wird!" antwortete Yelyna plötzlich so klar und ruhig, dass selbst Sahenia verdutzt aufblickte.
    "Wann Mira, Randalla, Crush, Fox und Zulan hier ankommen, kann ich dir jetzt nicht sagen. Mira sagte nur, dass Sie unterwegs sind..."

    *****

    Mira, Randalla, Fox, Crush und Zulan

    Nachdem Mira Sahenia's Notruf empfangen hatte, wandte sie sich sofort an die kroganische Anführerin der Söldnertruppe, die sich wiederum nur zu gut an die junge Asari erinnerte und an ihr Versprechen...
    Ohne weiter darüber nach zu denken, versammelte sie ihre Söldnertruppe und machte sich umgehend auf den Weg nach Thessia...

    ~•~ Lavoriamo al buio, per servire la luce. Siamo assassini! ~•~
    eis engel ist offline

Seite 13 von 21 « Erste ... 269101112131415161720 ... Letzte »

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •