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    Auserwählter Avatar von BiesterKiller
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    BiesterKiller ist offline
    Zitat Zitat von Cichorium Intybus Beitrag anzeigen
    Die Frage, die sich mir dann auch immer stellt ist, ob man den Verlust an persönlicher Freiheit als wirklich so schlimm erachtet, denn das Dasein als Papa/Mama.
    Es ist halt anders, ob besser oder schlechter, weiß man eh erst hinterher.

    Wenn man sich aber so gar nicht in eine Rolle einfühlen kann, dann mag es besser sein, man verzichtet auf Kinder.
    Zitat Zitat von BiesterKiller Beitrag anzeigen
    Ich weiss nicht, warum man da sowas wie den sozialen Stand reinbringen muss. Was ist das denn für einer, der Kinder ausschliesst? Bist du Priester, Mönch oder so?

    Ich bin noch in der Generation aufgewachsen, da hiess es, wo 4 satt werden, da werden es auch 5. Deshalb habe ich Probleme, wenn es nicht mal für 1 reicht. Purer Egoismus!
    Zitat Zitat von Cichorium Intybus Beitrag anzeigen
    So wirds sein.
    Nenn einen anderen Grund!
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  2. Beiträge anzeigen #42 Zitieren
    Drachentöter Avatar von Murielle
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    Murielle ist offline
    Zitat Zitat von FallingEntity Beitrag anzeigen
    Ich würde es eher für bedenklich halten, wenn jedes Paar Kinder bekommt, nur um ihre Ruhe vor solchen Argumentationen zu haben oder um ihr Ansehen zu steigern. Für mich ist es am wichtigsten, dass diejenigen, die Kinder bekommen, auch bereit dazu sind, d.h. vieles erdulden können, pflichtbewusst sind und sich aus Liebe um ihre Kinder kümmern würden. Wenn das nicht gegeben ist, kann es leicht dazu kommen, dass wieder ein paar trostlose Seelen im Morast der Gesellschaft stecken bleiben. Was bringt es denn der Gesellschaft, wenn aufgrund mangelnder Zuwendung von Seiten der Eltern die Kinder labil sind, später bei größeren Rückschlägen schnell den Halt verlieren und dann vielleicht als Dauerarbeitslose dahinvegitieren.
    Du, ich bin da voll bei dir, ist wie gesagt auch nicht meine Meinung gewesen sondern eine Argumentation, die ich schon mal dazu gehört habe. Die Person hat damit wohl auch nicht gemeint, dass alle Kinder bekommen sollen, sondern eher ging es bei dem Gespräch um unser Rentensystem
    Morrowind-Mod: Youtube *update am 24.02.21* Thread

  3. Beiträge anzeigen #43 Zitieren
    Auserwählter Avatar von BiesterKiller
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    BiesterKiller ist offline
    Zitat Zitat von Aria Beitrag anzeigen
    Und wieso hast du dafür kein Verständnis, wenn jemand nicht bereit ist, sich persönlich mehrere Jahre hinten anzustellen? Es hat halt nicht jeder Lust, sich derart finanziell einzuschränken und wenn man lieber 3 Mal im Jahr in dem Urlaub fährt, als sich 5 Kinder anzuschaffen, ist das doch immer noch ne komplett legitime Entscheidung.

    Ich hätte auch keine Lust, wesentlich mehr als 2 Kinder zu bekommen. Das würde meine persönliche Freiheit auch zu stark einschränken, wenn ich zu Hause plötzlich ne halbe Krabbelgruppe hätte. In den Urlaub kommt man dann auch nur noch schlecht. So'n bisschen leben möchte man ja eigentlich auch noch und nicht 2 Jahrzehnte lang nur für andere leben. Ist für mich eher unverständlich, wie jemand da kein Verständnis dafür haben kann.
    Erstmal der Verweis auf den Sinn des Lebens - da gibt es viele Definitionen, aber der eigentliche ist nun mal Fortpflanzung. Wir sind inzwischen so weit von unseren Ursprüngen entfernt, dass wir das vergessen. Wir sind so weit, dass wir uns den Ast absägen, auf dem wir sitzen. Voll bewusst, und gucken wir mal, wie lange er hält.

    Denkt nach! Kinder sind der Sinn des Lebens, nicht Autos, Häuser, Karrieren...
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  4. Beiträge anzeigen #44 Zitieren
    World of Elex  Avatar von Dark_Bauer
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    Dark_Bauer ist offline
    Zitat Zitat von BiesterKiller Beitrag anzeigen
    Erstmal der Verweis auf den Sinn des Lebens - da gibt es viele Definitionen, aber der eigentliche ist nun mal Fortpflanzung. Wir sind inzwischen so weit von unseren Ursprüngen entfernt, dass wir das vergessen. Wir sind so weit, dass wir uns den Ast absägen, auf dem wir sitzen. Voll bewusst, und gucken wir mal, wie lange er hält.

    Denkt nach! Kinder sind der Sinn des Lebens, nicht Autos, Häuser, Karrieren...
    Gibt keinen Sinn des Lebens, der für alle gilt.
    Den muss jeder für sich "finden"/definieren, wenn es denn sein muss.
    Fakt ist, dass man nur eine bestimmte Lebenszeit hat, die man doch nach eigenem Wissen und Gewissen füllen sollte.

    Das sind halt unterschiedliche Denkweisen. Für den einen sind Kinder eher Belastung, die erstmal vor allem anderen kommt; für den anderen ist gerade das das was er will und worin er auch seine eigene Zukunft sieht.

    Muss halt jeder (dann entsprechend zu zweit, zu dritt oder zu Xt- wie auch immer die zukünftige Familie/Partnerschaft aussieht) für sich ausmachen. Fertig.
    https://worldofelex.de/site/newsarchiv/61-artikel-de/826-elex-ii-review
    Geändert von Dark_Bauer (16.07.2017 um 07:26 Uhr)

  5. Beiträge anzeigen #45 Zitieren
    Trillionär  Avatar von void
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    void ist offline
    Zitat Zitat von Aria Beitrag anzeigen
    Weil gerade die, die den Planeten überbevölkern, das auch freiwillig machen.
    Du meinst, sie werden dazu gezwungen, Kinder zu bekommen?

  6. Beiträge anzeigen #46 Zitieren
    World of Elex  Avatar von Dark_Bauer
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    Dark_Bauer ist offline
    Wenn ein globales Gesetz vorgäbe, dass man maximal 2 Kinder haben darf, hat sich das Thema Überbevölkerung sowieso erledigt.
    Denn entweder, die Erzeuger werden nach gewisser Zeit einfach ersetzt, oder man bekommt einfach keine Kinder wenn man so will.

    Unter der prämisse dass die Paare auch endlich wieder 1 leben lang zusammen bleiben, wie in der guten alten Zeit.

    Edit:
    Oder einfacher:
    Jeder Mensch nur 1 Kind.
    https://worldofelex.de/site/newsarchiv/61-artikel-de/826-elex-ii-review

  7. Beiträge anzeigen #47 Zitieren
    Auserwählter Avatar von BiesterKiller
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    BiesterKiller ist offline
    Ich verweise da einfach mal auf die Natur - den eigentlichen Sinn des Lebens- und das ist Fortpflanzung.

    Okay, dass man nicht auf uns übertragen kann... wir haben uns aus der natürlichen Evolution raus entwickelt. Das einzige, das uns heute noch an die Karre fahren kann, sind nicht die Grossen, sondern die ganz kleinen, und das werden sie demnächst ganz heftig, wenn alle Antibiotika versagen.

    Aber vielleicht sind es ja eure Kinder...
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  8. Beiträge anzeigen #48 Zitieren
    Held Avatar von Ulukai
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    Ulukai ist offline
    Zitat Zitat von BiesterKiller Beitrag anzeigen
    Was ich bedenklich finde, ist, dass viele Leute meinen, sie würden gern, aber können sich ein Kind nicht leisten. Aus finanziellen Gründen, weil es die persönliche Freiheit einschränkt oder weil die Karriere leidet.

    Für solche Leute habe ich kein Verständnis.
    Du hast also für jemand wie mich kein Verständnis? Warum das?

    Findest du Argumente wie die persönliche Freiheit oder finanzielle Gründe irrelevant? Soll man also, deiner Meinung nach, seine finanzielle Situation ignorieren und seine persönliche Freiheit für Kinder aufgeben? Warum? Was hat man denn davon?

    MfG Ulukai
    "In 20 Jahren wirst Du dich mehr ärgern über die Dinge, die du nicht getan hast, als über die, die du getan hast. Also wirf die Leinen und segle fort aus deinem sicheren Hafen. Fange den Wind in deinen Segeln. Forsche. Träume. Entdecke." (Mark Twain)
    Geändert von Ulukai (16.07.2017 um 08:05 Uhr)

  9. Beiträge anzeigen #49 Zitieren
    Auserwählter Avatar von BiesterKiller
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    BiesterKiller ist offline
    Zitat Zitat von Ulukai Beitrag anzeigen
    Du hast also für jemand wie mich kein Verständnis? Warum das?

    Findest du Argumente wie die persönliche Freiheit oder finanzielle Gründe irrelevant? Soll man also, deiner Meinung nach, seine finanzielle Situation ignorieren und seine persönliche Freiheit für Kinder aufgeben? Warum? Was hat man denn davon?
    Ich weiss nicht, was Kinder mit persönlicher Freiheit oder finanziellen Gründen zu tun haben. Ich war 19, als ich bewusst Vater wurde, meine Frau und ich wollten ein Kind. Wir waren in der Hippie-Szene und da ist unser Kind die ersten Jahre aufgewachsen und es kostet fast nichts, sondern ist einfach ein Quell der Freude.
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  10. Beiträge anzeigen #50 Zitieren
    Drachentöter Avatar von Murielle
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    Murielle ist offline
    Zitat Zitat von BiesterKiller Beitrag anzeigen
    Ich weiss nicht, was Kinder mit persönlicher Freiheit oder finanziellen Gründen zu tun haben. Ich war 19, als ich bewusst Vater wurde, meine Frau und ich wollten ein Kind. Wir waren in der Hippie-Szene und da ist unser Kind die ersten Jahre aufgewachsen und es kostet fast nichts, sondern ist einfach ein Quell der Freude.
    Ich möchte dir in dem Kostenpunkt widersprechen. Sicher mag das für euren speziellen Fall so gewesen sein, das möchte ich dir gar nicht absprechen. Aber nicht jeder lebt so. Ich habe das Glück mit meinen Kindern in einem Umfeld gelandet zu sein, in dem sehr viel untereinander getauscht wird auch an Kleidung und Spielzeug, das hält die Kosten für Neuanschaffungen gering. Das Glück und die Möglichkeit hat bei weitem nicht jeder. Und Kinder wachsen ständig, brauchen die nächste Größe, neue Schuhe, schon wieder neue Schuhe usw. Mich ärgert deine Äußerung, dass Kinder kaum etwas kosten ein bisschen. Man kann viel lösen, ohne sich in große Unkosten zu stürzen, aber eben nicht alles. Ich hab jetzt schon angefangen Geld für Wintersachen zurück zu legen, nur von Luft und Liebe kann ich die Kleinen nämlich nicht warm einkleiden. Was mache ich denn falsch, dass meine Kinder eben doch etwas mehr als fast nichts kosten?
    Morrowind-Mod: Youtube *update am 24.02.21* Thread
    Geändert von Murielle (16.07.2017 um 08:38 Uhr)

  11. Beiträge anzeigen #51 Zitieren
    Held Avatar von Ulukai
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    Ulukai ist offline
    Zitat Zitat von BiesterKiller Beitrag anzeigen
    Ich weiss nicht, was Kinder mit persönlicher Freiheit oder finanziellen Gründen zu tun haben.
    Für mich persönlich sehr viel. Gut, finanziell mag es vielleicht nicht ganz so kritisch sein. Natürlich kosten Kinder Geld, aber das lässt sich natürlich auch immer irgendwie machen, egal mit welchem Einkommen. Das ist für mich eher eine Luxus-Frage: Möchte ich meinem Kind etwas bieten können? Mir gehts dabei nicht um so schnöden Luxus wie Handy, Auto, etc. sondern um wichtige Dinge.

    Als ich z.B. ein Kind war, hatte ich manigfaltige Interessen. Ich hab mich für alles mögliche interessiert, aber vor allem für Computer und Wissenschaft. Leider hatte meine Familie weder das Geld noch die persönlichen Mittel um mich dahingehend zu fördern. Als ich 10 war, wollte ich unbedingt einen Programmierkurs machen. Aber das ging nicht, weil es Geld kostete. Als ich 14 war, wollte ich eine Kampfsportart machen. Leider muss man dafür Geld bezahlen. Als ich 16 war, gabs die Möglichkeit, eine Auslandsreise zu machen um an einem Austauschprogramm teilzunehmen. Das ging ebenfalls nicht, weil es Geld kostete und meine Mutter schon das selbe für meine Schwester finanziert hat, so war für mich da nicht genug Geld übrig. Ich könnte diese Liste endlos weiterführen, mit Dingen, die nicht gingen, weil kein Geld da war.

    Es mag sein, dass ich auch so aufgewachsen bin. Das ich auch so meinen Abschluss gemacht habe. Aber die Art und die Qualität meines Aufwachsens wurde von der finanziellen Situation meiner Eltern SIGNIFIKANT geprägt. Ich hätte wahrscheinlich ein um 180° anderes Leben geführt, wäre die finanzielle Situation meiner Eltern anders gewesen. Also von daher, gibt es schon einiges, was mit der finanziellen Situation zusammenhängt.

    Aber noch wichtiger schätze ich die persönliche Freiheit: Wie ich eingangs sagte, habe ich meistens einen 8-Stunden-Tag. Es kommt aber auch vor, dass ich einen 10 Stunden-Tag habe. Wenn ich nach Hause komme, hab ich nur noch den Impuls: Rucksack in die Ecke, Rechner an, entspannen. Wenn ich mir vorstelle, dass jetzt noch ein aufmerksamkeitsbedürftiges Kind im Haus wäre, dass mit seiner jugendlichen Energie um mich rumtanzt, dann weiß ich jetzt schon, dass ich darauf mit Stress reagieren würde und in Folge dessen entsprechend meinen Unmut kundtun würde. Das Kind würde aber nicht verstehen: "Oh Papa ist von der Arbeit erschöpft." Es wäre enttäuscht und traurig weil es kaum beachtet wird und nicht genug Zuwendung kriegt. Und ich kann mir persönlich nicht vorstellen von welcher Zeit ich noch einen Großteil für ein Kind abzweigen sollte. Ich brauche als Mensch ja auch meine Freiräume, meine Zeiten der Aklimatisierung, damit ich ruhig, glücklich und entspannt bleibe. Ich persönlich reagiere extrem empfindlich auf Stress und werde dann schnell launisch. Ich würde sowas einem Kind ungern antun wollen. Aus meiner Sicht braucht ein Kind aktive, liebevolle Zuwendung und das Gefühl wirklich beachtet und geliebt zu werden. Andernfalls kommt am Ende nämlich so ein Sozialkrüppel wie ich dabei raus.

    Und das muss halt nicht sein. Der Wunsch Kinder zu kriegen, sollte mMn nicht von der egoistischen Denkensweise beseelt sein, dass es völlig egal ist, in welchem Umfeld das Kind aufwächst. Aus meiner Sicht muss ein passendes Umfeld da sein. Wir können in dieser modernen Leistungsgesellschaft keine Kinder in die Welt setzen und sie dann aufgrund unserer eigenen Fehler als Eltern nicht ausreichend darauf vorbereiten. Ein Leben zu erschaffen, bedeutet auch, ein Leben lang verantwortlich für das Wohl dieses Menschens verantwortlich zu sein. Einfach gedankenlos ein Kind in die Welt zu werfen und es nur mangelhaft auf die harte Welt da draußen vorzubereiten, halte ich persönlich für absolut verantwortungslos. Zumal man auch so aktiv zur Entstehung und Verbreitung von geistigen Krankheiten beiträgt. Viele Störungen, die man im Erwachsenenalter hat, basieren auf der schlechten Erziehung der Eltern. Wenn man etwa einem Kind nicht beibringt, wie es mit Fehlschlägen umgehen soll oder wenn man ihm nicht das Gefühl gibt, dass es trotz seiner Fehler ein wertvoller Mensch ist, dann hat man am Ende einen Erwachsenen ohne Selbstbewusstsein, mit Zwangsstörungen und anderen Dingen, die vermieden hätte werden können, wenn die Eltern sich VOR dem Kinderwunsch selbst kritisch hinterfragt hätten. Zumindest ist das meine persönliche Ansicht und ich denke, ich selbst bin für diese Anforderungen nicht geeignet.


    Also ergibt es aktuell für mich nur wenig Sinn, ein Kind zu bekommen. Ich hätte nicht die ausreichende Zeit, würde meine eigene persönliche Freiheit einschränken, würde ggf. auch die Beziehung zu meiner Freundin belasten, etc. Es hat also verdammt viel mit persönlicher Freiheit zu tun. Nicht jeder empfindet Kinder als einschränkend. Das ist schon richtig. Aber darum sag ich ja auch: Es sollte eben auch nicht jeder Kinder kriegen.


    MfG Ulukai
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  12. Beiträge anzeigen #52 Zitieren
    Auserwählter Avatar von BiesterKiller
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    BiesterKiller ist offline
    Zitat Zitat von Murielle Beitrag anzeigen
    Ich möchte dir in dem Kostenpunkt widersprechen. Sicher mag das für euren speziellen Fall so gewesen sein, das möchte ich dir gar nicht absprechen. Aber nicht jeder lebt so. Ich habe das Glück mit meinen Kindern in einem Umfeld gelandet zu sein, in dem sehr viel untereinander getauscht wird auch an Kleidung und Spielzeug, das hält die Kosten für Neuanschaffungen gering. Das Glück und die Möglichkeit hat bei weitem nicht jeder. Und Kinder wachsen ständig, brauchen die nächste Größe, neue Schuhe, schon wieder neue Schuhe usw. Mich ärgert deine Äußerung, dass Kinder kaum etwas kosten ein bisschen. Man kann viel lösen, ohne sich in große Unkosten zu stürzen, aber eben nicht alles. Ich hab jetzt schon angefangen Geld für Wintersachen zurück zu legen, nur von Luft und Liebe kann ich die Kleinen nämlich nicht warm einkleiden. Was mache ich denn falsch, dass meine Kinder eben doch etwas mehr als fast nichts kosten?
    Zitat Zitat von Aria Beitrag anzeigen
    Und dass Freiheit und finanzielle Absicherung nicht für jeden bedeutet, als Hippie kostenlos in irgendwelchen besetzten Häusern zu hausen, ist für dich natürlich komplett fremd und unverständlich. Tut mir leid, aber für so klein, dass du nicht mal deinen eigenen Tellerrand erkennst, halte ich dich nun wirklich nicht.
    Okay, ich war da nicht genau, dafür dürft ihr mich jetzt steinigen.

    Als mein Sohn dann in die Schule musste... Für uns alle, für ihn, meine Frau und mich war das FreeLife beendet, mein Sohn ging in die Schule und meine Frau und ich arbeiten. Meinen Sohn müsstet ihr mal sehen, das Gegenteil von mir mit Haus und Garten und 3 Kindern....

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    BiesterKiller ist offline
    Zitat Zitat von Ulukai Beitrag anzeigen
    Für mich persönlich sehr viel. Gut, finanziell mag es vielleicht nicht ganz so kritisch sein. Natürlich kosten Kinder Geld, aber das lässt sich natürlich auch immer irgendwie machen, egal mit welchem Einkommen. Das ist für mich eher eine Luxus-Frage: Möchte ich meinem Kind etwas bieten können? Mir gehts dabei nicht um so schnöden Luxus wie Handy, Auto, etc. sondern um wichtige Dinge.

    Als ich z.B. ein Kind war, hatte ich manigfaltige Interessen. Ich hab mich für alles mögliche interessiert, aber vor allem für Computer und Wissenschaft. Leider hatte meine Familie weder das Geld noch die persönlichen Mittel um mich dahingehend zu fördern. Als ich 10 war, wollte ich unbedingt einen Programmierkurs machen. Aber das ging nicht, weil es Geld kostete. Als ich 14 war, wollte ich eine Kampfsportart machen. Leider muss man dafür Geld bezahlen. Als ich 16 war, gabs die Möglichkeit, eine Auslandsreise zu machen um an einem Austauschprogramm teilzunehmen. Das ging ebenfalls nicht, weil es Geld kostete und meine Mutter schon das selbe für meine Schwester finanziert hat, so war für mich da nicht genug Geld übrig. Ich könnte diese Liste endlos weiterführen, mit Dingen, die nicht gingen, weil kein Geld da war.

    Es mag sein, dass ich auch so aufgewachsen bin. Das ich auch so meinen Abschluss gemacht habe. Aber die Art und die Qualität meines Aufwachsens wurde von der finanziellen Situation meiner Eltern SIGNIFIKANT geprägt. Ich hätte wahrscheinlich ein um 180° anderes Leben geführt, wäre die finanzielle Situation meiner Eltern anders gewesen. Also von daher, gibt es schon einiges, was mit der finanziellen Situation zusammenhängt.

    Aber noch wichtiger schätze ich die persönliche Freiheit: Wie ich eingangs sagte, habe ich meistens einen 8-Stunden-Tag. Es kommt aber auch vor, dass ich einen 10 Stunden-Tag habe. Wenn ich nach Hause komme, hab ich nur noch den Impuls: Rucksack in die Ecke, Rechner an, entspannen. Wenn ich mir vorstelle, dass jetzt noch ein aufmerksamkeitsbedürftiges Kind im Haus wäre, dass mit seiner jugendlichen Energie um mich rumtanzt, dann weiß ich jetzt schon, dass ich darauf mit Stress reagieren würde und in Folge dessen entsprechend meinen Unmut kundtun würde. Das Kind würde aber nicht verstehen: "Oh Papa ist von der Arbeit erschöpft." Es wäre enttäuscht und traurig weil es kaum beachtet wird und nicht genug Zuwendung kriegt. Und ich kann mir persönlich nicht vorstellen von welcher Zeit ich noch einen Großteil für ein Kind abzweigen sollte. Ich brauche als Mensch ja auch meine Freiräume, meine Zeiten der Aklimatisierung, damit ich ruhig, glücklich und entspannt bleibe. Ich persönlich reagiere extrem empfindlich auf Stress und werde dann schnell launisch. Ich würde sowas einem Kind ungern antun wollen. Aus meiner Sicht braucht ein Kind aktive, liebevolle Zuwendung und das Gefühl wirklich beachtet und geliebt zu werden. Andernfalls kommt am Ende nämlich so ein Sozialkrüppel wie ich dabei raus.

    Und das muss halt nicht sein. Der Wunsch Kinder zu kriegen, sollte mMn nicht von der egoistischen Denkensweise beseelt sein, dass es völlig egal ist, in welchem Umfeld das Kind aufwächst. Aus meiner Sicht muss ein passendes Umfeld da sein. Wir können in dieser modernen Leistungsgesellschaft keine Kinder in die Welt setzen und sie dann aufgrund unserer eigenen Fehler als Eltern nicht ausreichend darauf vorbereiten. Ein Leben zu erschaffen, bedeutet auch, ein Leben lang verantwortlich für das Wohl dieses Menschens verantwortlich zu sein. Einfach gedankenlos ein Kind in die Welt zu werfen und es nur mangelhaft auf die harte Welt da draußen vorzubereiten, halte ich persönlich für absolut verantwortungslos. Zumal man auch so aktiv zur Entstehung und Verbreitung von geistigen Krankheiten beiträgt. Viele Störungen, die man im Erwachsenenalter hat, basieren auf der schlechten Erziehung der Eltern. Wenn man etwa einem Kind nicht beibringt, wie es mit Fehlschlägen umgehen soll oder wenn man ihm nicht das Gefühl gibt, dass es trotz seiner Fehler ein wertvoller Mensch ist, dann hat man am Ende einen Erwachsenen ohne Selbstbewusstsein, mit Zwangsstörungen und anderen Dingen, die vermieden hätte werden können, wenn die Eltern sich VOR dem Kinderwunsch selbst kritisch hinterfragt hätten. Zumindest ist das meine persönliche Ansicht und ich denke, ich selbst bin für diese Anforderungen nicht geeignet.


    Also ergibt es aktuell für mich nur wenig Sinn, ein Kind zu bekommen. Ich hätte nicht die ausreichende Zeit, würde meine eigene persönliche Freiheit einschränken, würde ggf. auch die Beziehung zu meiner Freundin belasten, etc. Es hat also verdammt viel mit persönlicher Freiheit zu tun. Nicht jeder empfindet Kinder als einschränkend. Das ist schon richtig. Aber darum sag ich ja auch: Es sollte eben auch nicht jeder Kinder kriegen.


    MfG Ulukai
    Du bist mit Sicherheit ein Einzelkind, dann wird man so.

    Ich bin in einer Grossfamilie aufgewachsen, ich hatte 8 kleinere Geschwister, dann sieht man das Leben ganz anders, weil man nie isoliert ist.
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  14. Beiträge anzeigen #54 Zitieren
    Drachentöter Avatar von Murielle
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    Murielle ist offline
    Zitat Zitat von BiesterKiller Beitrag anzeigen
    Okay, ich war da nicht genau, dafür dürft ihr mich jetzt steinigen.

    Als mein Sohn dann in die Schule musste... Für uns alle, für ihn, meine Frau und mich war das FreeLife beendet, mein Sohn ging in die Schule und meine Frau und ich arbeiten. Meinen Sohn müsstet ihr mal sehen, das Gegenteil von mir mit Haus und Garten und 3 Kindern....

    That's Lfe.... iwie weiss ich nicht, was ich von dem halten soll...
    Ich wollte dich gar nicht steinigen. Ich habe nur grad gestern durchgerechnet wer welche Kleidung brauchen wird zum Herbst hin und was das alles kosten wird (und festgestellt, dass das Geld dafür verdammt knapp ist) und da ärgere ich mich natürlich, wenn jemand sagt dass Kinder ja fast nichts kosten. Grad die 2 Kleinen kosten viel, weil ich wie gesagt zwar viel aber eben nicht alles tauschen/gebraucht kaufen kann. Bitte sieh das doch nicht als Angriff!
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  15. Beiträge anzeigen #55 Zitieren
    Held Avatar von Ulukai
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    Ulukai ist offline
    Zitat Zitat von BiesterKiller Beitrag anzeigen
    Du bist mit Sicherheit ein Einzelkind, dann wird man so.
    Bitte aufmerksamer lesen: Ich schrieb von meiner Schwester. Wie du darauf kommst, dass ich ein Einzelkind bin, weiß ich echt nicht

    Zitat Zitat von BiesterKiller Beitrag anzeigen
    Ich bin in einer Grossfamilie aufgewachsen, ich hatte 8 kleinere Geschwister, dann sieht man das Leben ganz anders, weil man nie isoliert
    ist.
    Denke ich auch. Wenn man große Familien gewohnt ist, dann nimmt man Kinder auch ganz anders war. Keine Frage.

    MfG Ulukai
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  16. Beiträge anzeigen #56 Zitieren
    Auserwählter Avatar von BiesterKiller
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    BiesterKiller ist offline
    Zitat Zitat von Murielle Beitrag anzeigen
    Ich wollte dich gar nicht steinigen. Ich habe nur grad gestern durchgerechnet wer welche Kleidung brauchen wird zum Herbst hin und was das alles kosten wird (und festgestellt, dass das Geld dafür verdammt knapp ist) und da ärgere ich mich natürlich, wenn jemand sagt dass Kinder ja fast nichts kosten. Grad die 2 Kleinen kosten viel, weil ich wie gesagt zwar viel aber eben nicht alles tauschen/gebraucht kaufen kann. Bitte sieh das doch nicht als Angriff!
    Hi Muri

    Ich weiss, dass das sehr schwer für dich ist, und ich bewundere dich dafür. Nicht nur dafür, dass du Kinder hast, sondern auch. wie du mit deinen Kindern umgehst. Dass die wie etwas Biologisches aufwachsen dürfen und nicht wie ein Äffchen, dass in eine 3D-Druckzelle geschmissen wird und als was menschenähnliches Neurotisches rauskommt.

    Ich hatte damals das Glück, ich war der Älteste, und wenn es was Neues gab, dann hab ich das gekriegt, und das wurde dann runtergereicht, wem es gerade gepasst hat. So ist das wahre Leben.

    Die Frage ist, wer weiss das?
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  17. Beiträge anzeigen #57 Zitieren
    Auserwählter Avatar von BiesterKiller
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    BiesterKiller ist offline
    Zitat Zitat von Ulukai Beitrag anzeigen
    Bitte aufmerksamer lesen: Ich schrieb von meiner Schwester. Wie du darauf kommst, dass ich ein Einzelkind bin, weiß ich echt nicht

    MfG Ulukai
    Sorry, stimmt, du hast sie erwähnt, hab ich verpennt.

    Zitat Zitat von Ulukai Beitrag anzeigen
    Denke ich auch. Wenn man große Familien gewohnt ist, dann nimmt man Kinder auch ganz anders war. Keine Frage.
    Was ich nicht übersehen habe, ist die besondere finanzielle Situation.

    Warum sind gerade die, die viel haben, so wenig bereit, zu teilen? Sogar sich selbst?
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  18. Beiträge anzeigen #58 Zitieren
    Lehrling
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    FallingEntity ist offline
    Zitat Zitat von BiesterKiller Beitrag anzeigen
    Was ich bedenklich finde, ist, dass viele Leute meinen, sie würden gern, aber können sich ein Kind nicht leisten. Aus finanziellen Gründen, weil es die persönliche Freiheit einschränkt oder weil die Karriere leidet.

    Für solche Leute habe ich kein Verständnis.
    Ich vermute mal, solche Leute wollen dann auch nicht wirklich Kinder bekommen, sondern nur wenn es keine großen Umstände bereitet, was für mich eine vollkommen verkehrte Einstellung ist. Es scheint, dass solche Leute nicht bereit sind, persönliche Freiheiten dafür aufzuopfern. Insofern ist es dann aus meiner Sicht auch besser, wenn sie keine Kinder bekommen.

    Ich persönlich glaube, dass, trotz der Mühe, des Ärgers, des Lärms und der Kosten, die Kinder verursachen, sie dennoch etwas wundervolles sind. Aus dieser Auffassung kann sich der Wunsch nach Kindern speisen. Warum sollten nun Andere diesen Wunsch nicht teilen? Ganz einfach, weil jeder individuelle Erfahrungen gemacht hat. Eine erste Ahnung davon, was es bedeutet, Elternteil zu sein, bekommen wir aufgrund der Erfahrungen, die wir vor allem als Kinder gemacht haben. Je nach unserer eigenen Art, mit bestimmten Umständen umzugehen, musste jeder sich in einer je anderen Situation als Kind zurechtfinden. Jeder musste eine andere Kindheit verarbeiten.

    Personen, die es in ihrer Kindheit gut gehabt haben und die dieses Gute weitertragen wollen, sind nur eine Variante von möglichen Ergebnissen dieses Verarbeitungsprozesses. Es kann aber auch genauso sein, dass sich in dem Gedanken, selbst Kinder zu bekommen und behüten zu müssen, die Unzulänglichkeiten der eigenen Kindheit spiegeln. Ob man es als Chance sieht, die eigenen Kindheitserfahrungen zu überwinden oder als einen derartigen Einschnitt in das eigene Leben, dass man glaubt, man selbst würde es nicht besser machen können, und damit fürchtet, man würde am Ende den eigenen Kindern Ähnliches zumuten, hängt je von der Person ab. Das sind nur ein paar Beispiele für Haltungen, in die ich mich stückweise hineinversetzen kann. Sie sind aber stark vereinfacht und längst nicht die einzigen Möglichkeiten. Letztendlich sind derartige Wünsche zu komplex, um sie allumfassend zu verstehen und damit scheint mir auch nicht die nötige Grundlage für Vorwürfe gegeben zu sein.

    Zitat Zitat von Murielle Beitrag anzeigen
    Du, ich bin da voll bei dir, ist wie gesagt auch nicht meine Meinung gewesen sondern eine Argumentation, die ich schon mal dazu gehört habe. Die Person hat damit wohl auch nicht gemeint, dass alle Kinder bekommen sollen, sondern eher ging es bei dem Gespräch um unser Rentensystem
    Ja, mir war bewusst, dass es nicht deine Meinung ist, keine Sorge!

    Es muss ja nicht zwingend bedeuten, dass jeder Kinder bekommen soll, aber dennoch halte ich solche Argumentationen für fraglich. Kinder werden dabei in einem bestimmten Sinne für das Rentensystem instrumentalisiert. Haben Eltern keine intrinsische Motivation, Kinder zu bekommen, dann werden sie möglicherweise keinen angemessenen Umgang mit ihnen haben, wenn sie dennoch welche bekommen. Im glücklichen Fall wird die Geburt des Kindes ihre Ansichten ändern und sie würden zu liebevollen Eltern werden. Andererseits kann es aber anders verlaufen. Dann werden sie vielleicht sogar einen heimlichen Groll gegen sie hegen ("Ich wollte eigentlich Karriere machen und jetzt funkt mir dieses Kind dazwischen!" oder "Ich kann diese Strapazen nicht ertragen, wieso soll ich mir das antun?"). Dies könnte wiederrum in eine überzogene Strenge ausarten: man will das Kind derart bändigen, dass es keinen großen Ärger mehr bedeutet. Oder es könnte auch dazu führen, dass das Kind vernachlässigt wird: man lässt das Kind treiben, was es will und nimmt sich nebenbei unrechtmäßig seine Ruhe. In beiden Fällen würde das wahrscheinlich, soweit ich weiß, zu Störungen der kindlichen Psyche führen: Es würde in Depressionen verfallen oder irgendwie auffällig werden.

    Ich glaube nicht, dass bei rigoroser Erziehung oder wirklicher Vernachlässigung das Kind unbeschadet die Kindheit und Jugend durchlaufen würde. Sind diese potenziellen Eltern nicht selbstsicher genug, um dem sozialen Druck (der unter anderem durch solche Argumentationen zustande kommt) stand zu halten, dann kann es eben dazu kommen, dass die Zeugung und Erziehung von manchen Kindern extrinsisch motiviert ist und, wie gerade beschrieben, den potenziellen Kindern viel Leid bringen könnte.

    Führt es zu psychischen Erkrankungen, kann es zudem sein, dass das Kind später in der Leistungsfähigkeit eingeschränkt ist und hohe Behandlungskosten entstehen. Ein wirklicher Mehrwert für unser Sozialsystem würde so zumindest in Einzelfällen auch nicht entstehen, aber wie groß die ökonomischen Kosten und der Nutzen sind, ist eine emprische Frage. Mir ist vor allem wichtig, dass Kinder nicht wegen ihres möglichen ökonomischen Wertes gezeugt werden.

    Zitat Zitat von BiesterKiller Beitrag anzeigen
    Erstmal der Verweis auf den Sinn des Lebens - da gibt es viele Definitionen, aber der eigentliche ist nun mal Fortpflanzung. Wir sind inzwischen so weit von unseren Ursprüngen entfernt, dass wir das vergessen. Wir sind so weit, dass wir uns den Ast absägen, auf dem wir sitzen. Voll bewusst, und gucken wir mal, wie lange er hält.

    Denkt nach! Kinder sind der Sinn des Lebens, nicht Autos, Häuser, Karrieren...
    Zitat Zitat von BiesterKiller Beitrag anzeigen
    Ich verweise da einfach mal auf die Natur - den eigentlichen Sinn des Lebens- und das ist Fortpflanzung.

    Okay, dass man nicht auf uns übertragen kann... wir haben uns aus der natürlichen Evolution raus entwickelt. Das einzige, das uns heute noch an die Karre fahren kann, sind nicht die Grossen, sondern die ganz kleinen, und das werden sie demnächst ganz heftig, wenn alle Antibiotika versagen.

    Aber vielleicht sind es ja eure Kinder...
    Wenn man religiös ist und an eine Schöpfung glaubt oder daran, dass die Natur selbst Absichten hat, dann mag man daran glauben können, dass wir dazu bestimmt sind, uns fortzupflanzen. Wenn man aber nicht an so etwas glaubt, dann ist Fortpflanzung nichts, auf das man einfach bei der Sinnsuche verweisen kann.

    In einem naturalistischen Weltbild ist alles Leben Produkt des Zufalls. Blinde Kräfte wirken auf Materie. Man könnte nach einer ähnlichen Argumentation Brücken meiden und dabei in Flüße oder Schluchten stürzen, weil man der Ansicht ist, dass es ganz natürlich ist, wenn Materie durch die Gravitation der Erde angezogen wird und dadurch auf die Erdoberfläche stürzt. Dagegen könnte man nur einwenden, dass die biologischen Vorgänge Vorrang gegenüber den physikalischen haben, aber dafür würde ich dann auch gerne eine triftige Begründung sehen wollen. Weder das eine noch das andere muss man als Mensch hinnehmen. Ich kann sowohl Brücken (und sogar Flugzeuge) nutzen als auch Verhütungsmittel.

    Bei der Frage nach dem Sinn des Lebens sind wir darauf angewiesen, über unsere eigenen Bedürfnisse zu reflektieren, denn unsere Bedürfnisse und unser Reflexionsvermögen dürften es sein, die uns überhaupt erst diese Frage bescheren. Im Laufe unseres Lebens werden wir gewissen, unerträglichen Situationen ausgesetzt und als Menschen reagieren wir darauf nicht nur mit Verdrängung, Aggression, Trauer und Resignation, sondern wir werden auch meistens in Gedankenläufe verstrickt, deren Gegenstand Sinn ist.
    Geändert von FallingEntity (20.07.2017 um 16:38 Uhr)

  19. Beiträge anzeigen #59 Zitieren
    objektiv falsch Avatar von Heinz-Fiction
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    Heinz-Fiction ist offline
    Zitat Zitat von BiesterKiller Beitrag anzeigen
    ....
    Offen gesagt finde ich es ziemlich anmaßend, wie du hier Menschen, die aus verschiedenen Gründen keine Kinder haben, in Schubladen steckst. Was ist denn mit Menschen, die einfach keine Kinder wollen? Haben die dann gar keine Existenzberechtigung, weil sie deinem Bild des Sinns des Lebens nicht entsprechen? Ich empfand Kinder von anderen bisher eher selten als "Quell der Freude", sondern hauptsächlich als Menschen, die noch nicht mit gesellschaftlichen Gepflogenheiten vertraut und nicht selbstständig sind, und mir somit eher auf den Nerv gehen und Kraft kosten. Warum sollte ich mir mit so einer Einstellung Kinder anschaffen wollen? Warum sollte ich auf das Leben, welches ich mag, verzichten und es eintauschen gegen etwas, was ich gar nicht will? Und dann auch noch für zwei Dekaden? Den "Sinn des Lebens" halte ich für eine menschliche Erfindung, denn außer dem Menschen stellt sich kein Lebewesen die Frage, warum es wohl existiert. Insofern kann ich mir den Sinn selber aussuchen; für mich wäre das, ein möglichst glückliches Leben zu führen, und da passen Kinder nunmal einfach nicht herein
    "Taucht ein in die Schönheit der deutschen Sprache. Ich tue das. Für mich sind Anglizismen ein No-Go"

  20. Beiträge anzeigen #60 Zitieren
    Burgherrin Avatar von Eispfötchen
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    Eispfötchen ist offline

    Reaktionen auf Kinderlose

    Oh ja, hab ich schon oft mitbekommen, dass Kinderlose ... nett ausgedrückt schräg angesehen werden.
    1. In der Familie: Die Meinung ist oft so: Schließlich soll man ja den Familienstammbaum fortführen. Ist ja nicht so, dass irgendwann sowieso alles ausstirbt und es deswegen egal ist ...
    2. In der Öffentlichkeit:
    Was hier schon mal gesagt wurde: Generationenvertrag. Die Meinungen von gewissen Leuten nehmen da teilweise ganz wilde Formen an. Von "Ja, weil die jungen kaum noch Kinder kriegen wollen kippt bald der Generationenvertrag." bis hin zu: "Dann müssen die Kinderlosen eben noch mehr Steuern zahlen und kriegen nur ein Bruchteil der Rente, die Menschen mit Kindern haben." Dazu all das zwischen den Zeilen zu lesende gejammere in den Medien, dass ja "zu wenig Kinder geboren werden."
    Das dass alles Müll ist kann man da hundert mal sagen. Da interessiert es diese Leute weder, das der Generationenvertrag längst überholt ist (weil sich bei Erschaffung wohl keiner darüber Gedanken gemacht hat, dass irgendwann mal nicht jede Familie 4 oder mehr Kinder haben will), oder dass es grundsätzlich schwachsinnig ist, dass die Menschheit immer noch weiter wachsen soll. 7 Milliarden sind ja nicht genug ...

    Fazit: Meiner Meinung nach wird wer keine Kinder hat völlig unberechtigter Weise schräg angesehen, ebenso wird viel zu großer Wert darauf gelegt, dass die Menschheit immer noch weiter anwachsen soll. Manchmal wäre weniger deutlich mehr.

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