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Klimapolitik
Oft ist zu hören, dass unsere Klimapolitik zu nichts führt und nur Geld kostet?
Ist eigentlich bekannt, dass die Förderung von Windenergie für neue Anlagen mittlerweile nur noch weniger als 1/9 der ursprünglichen Förderung pro kWh entspricht?
Neue Flächen für die Windenergieproduktion werden inzwischen nur noch per Ausschreibung vergeben.
Das senkt die Kosten weiter. Kürzlich wurden sogar erste Off-Shore-Zuschläge erteilt, bei denen der Gewinner der Ausschreibung komplett auf EEG-Förderung verzichtet - lies mich oder lies mich
Zitat:
Das verfügbare Ausschreibungsvolumen wird durch die bezuschlagten Projekte nahezu ausgeschöpft. Der durchschnittliche Zuschlagswert beträgt 0,44 ct/kWh. Der niedrigste Gebotswert beträgt 0,00 ct/kWh. Der höchste Gebotswert, der noch einen Zuschlag erhalten hat, liegt bei 6,00 ct/kWh.
Ist Euch eigentlich klar, dass wir zu den reichsten 10% der Welt gehören?
10% von 9 Milliarden sind 900 Millionen. Und unter diesen 900 Millionen gehören unsere 80 Millionen klar zu den reicheren unter den reichsten 10%.
Also, wie verbessern WIR die Welt? Und keine Ausreden.
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Von mir aus darf diese teure, unzuverlässige, uneffiziente und die Artenvielfalt bedrohende Form der Energiegewinnung gerne etwas weniger gefördert werden.
Andererseits ruft die Ausschreibungspraxis mitunter offenbar dubiose Geschäftsmodelle auf den Plan: Mogelpackung Bürgerenergiegesellschaft.
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Ist Euch eigentlich klar, dass wir zu den reichsten 10% der Welt gehören?
10% von 9 Milliarden sind 900 Millionen. Und unter diesen 900 Millionen gehören unsere 80 Millionen klar zu den reicheren unter den reichsten 10%.
Also, wie verbessern WIR die Welt? Und keine Ausreden.
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Zitat von Matteo
Von mir aus darf diese teure, unzuverlässige, uneffiziente und die Artenvielfalt bedrohende Form der Energiegewinnung gerne etwas weniger gefördert werden.
Andererseits ruft die Ausschreibungspraxis mitunter offenbar dubiose Geschäftsmodelle auf den Plan: Mogelpackung Bürgerenergiegesellschaft.
Teurer, unzuverlässiger, ineffizienter und die Artenvielfalt mehr bedrohend als Kohle oder Atomstrom? Wohl kaum.
Dass die Windkraft nicht alleine Deutschlands Energieversorgung decken kann ist ja kein Geheimnis. Die alternativen Energien betreffend ist das aber schon für Deutschland die beste Energieform.
Der Preis für Windkraft ist in den letzten Jahren übrigens dramatisch gefallen. Mittlerweile liegt man subventionsneutral gerechnet auch unter den Kosten für viele konventionelle Energieträger.
Das ist ja auch einer der Hauptgründe, warum der Windmarkt gerade total boomt und sich die Zuliefererfirmen (ich arbeite bei einer) kaum vor Aufträgen retten können. Man kommt da sogar in die Verlegenheit, dass man mit dem Kunden verhandeln muss, dass er weniger Sachen bezieht.
Was die Zuverlässigkeit angeht, ist Windkraft auch ziemlich oben mit dabei. Die Technik ist ziemlich ausgereift. Natürlich können kritische Komponenten wie das Getriebe ausfallen. Da dauert eine Behebung auch mal schnell ziemlich lange. Das trifft auf konventionelle Kraftwerke genauso zu, wenn was ausfällt.
Oder meinst du nicht technisch, sondern den Wind betreffend? Klar kann es da mal Flaute an einigen Stellen geben, dafür ist an anderen Orten wieder mehr los. Wind weht immer irgendwo. In der Mitte ist dann auch eine konstante Stromversorgung gewährleistet. Da macht es keine Rolle, wenn einige Windkraftanlagen gerade nicht im Nennbereich fahren.
Ineffizient? Ok, die maximal mögliche Ausbeute aus der Windenergie beträgt nur so 58 oder 59% wenn ich mich richtig erinnere. Das hat physikalische Gründe. Wir reden trotzdem noch über gigantische Energiesummen, die aus dem Wind geholt werden können. Typische Anlagen (Onshore) haben heutzutage so 2 bis 3 Megawatt an Leistung. Das reicht um ca. 1500 deutsche Haushalte mit Energie zu versorgen (und so 500 amerikanische Haushalte ... Energieverschwender). Das ist schon ziemlich viel für ein popeliges Windrad.
Der Trend wird Onshore in Zukunft zu den 4,5 MW-Anlagen gehen. Das sind zwar riesige Türme, aber die holen auch Unmengen an Energie aus dem Wind.
Und Offshore gibt es keine Grenzen. Da gibt es schon die ersten 10 MW-Anlagen und irgendwann in ein paar Jahren wird man wohl auch die 20 MW in Angriff nehmen. Eine Anlage. Das sind mal eben 15.000 Haushalte mit einem einzigen Windrad.
Artenvielfalt bedrohend? Da muss ich zugeben, dass ich hier gerade nicht so auf dem Laufenden bin. Hast du da konkrete Beispiele?
Trotzdem behaupte ich einfach mal frech, dass Windkraft zig mal besser für die Umwelt ist als ein Kohlekraftwerk. Und wenn ein Atommeiler hochgeht haben wir sowieso Tschernobyl². Dass auch Windräder nicht der Messias unter den Energieträgern ist ist ja klar. Aber gibt es denn bessere Alternativen?
Ach, und bei so ziemlich allem, was irgendwie ausgeschrieben wird, versuchen irgendwelche Leute Profit daraus zu schlagen und das System auszutricksen. Viele kommen auch leider damit durch. Man muss aber nicht mit Negativbeispielen argumentieren, sondern mit dem Normalfall. Und das funktioniert schon ziemlich gut würde ich sagen.
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Der Energiewandel ist schon sehr wichtig und könnte zwar theoretisch noch schneller und besser laufen, aber dass sich Deutschland überhaupt anstrengt, ist schon mal etwas Gutes.
Dass die Artenvielfalt dabei bedroht wird, nehme ich in kauf. Kohlekraftwerke töten vielleicht nicht direkt Möwen, aber hauen dafür mehr Schmutz raus und die Förderung der Kohle ist eben auch nicht wirklich sauber und umweltfreundlich.
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@Rodeon: Deine Argumente sind schon richtig, trotzdem finde ich, dass vor allem ein geordneter Ausstieg aus der Atomenergie wesentlich sinnvoller gewesen wäre als der überhastete Ausstieg induziert durch die Katastrophe in Fukushima. Wäre man das Ganze etwas langsamer angegangen und hätte man die verpulverten Gelder währenddessen lieber in die Erforschung von Fusionsenergie gesteckt, dann hätten wir in naher Zukunft vielleicht eine richtig gute Alternative zur konventionellen Energiegewinnung.
Es bringt Deutschland übrigens herzlich wenig aus der Atomenergie auszusteigen wenn währenddessen rundherum weiterhin fleissig AKW betrieben werden.
Was die Artenvielfalt angeht: Bedroht sind Storch- und Fledermausarten und vor allem der vom Aussterben bedrohte Rotmilan:
https://www.welt.de/politik/deutschl...fahr-wird.html
https://www.welt.de/wirtschaft/energ...appentier.html
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Ich habe eine Inselanlage im Garten und da sehe ich immer wieder- mein Windrad bringt zu wenig Strom.
Nur mein Solarpanel bringt genug Energie.
Bei unserer Stadtwerke (Witten) steht auch so ein kleines Windrad auf dem Dach- grins, damit bekommen die noch nicht mal genug Strom um den Stromzähler dafür zu betreiben.
Klimapolitik ist wichtig- wir müssen alternative Energien nutzen, um unabhängig zu sein von den Ölstaaten und Gasstaaten!!!
Die Speicherung von Energie ist das größte Problem bei Wind und Sonne und solange das nicht gelöst wird, haben wir schlechte Karten bei der Klimapolitik.
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Zitat von lucigoth
Ich habe eine Inselanlage im Garten und da sehe ich immer wieder- mein Windrad bringt zu wenig Strom.
Nur mein Solarpanel bringt genug Energie.
Bei unserer Stadtwerke (Witten) steht auch so ein kleines Windrad auf dem Dach- grins, damit bekommen die noch nicht mal genug Strom um den Stromzähler dafür zu betreiben .
Klimapolitik ist wichtig- wir müssen alternative Energien nutzen, um unabhängig zu sein von den Ölstaaten und Gasstaaten!!!
Die Speicherung von Energie ist das größte Problem bei Wind und Sonne und solange das nicht gelöst wird, haben wir schlechte Karten bei der Klimapolitik .
Guter Post
Zitat von meditate;
Ich weiß auch nicht, warum man nicht dem amerikanischen system folgen sollte. da gibts für jede nation ghettos.
Zitat von Flux
BugLuke liefert Qualität
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Zitat von lucigoth
Die Speicherung von Energie ist das größte Problem bei Wind und Sonne und solange das nicht gelöst wird, haben wir schlechte Karten bei der Klimapolitik .
Speicherkraftwerke...
Alternativ dazu geht aktuell vieles in richtung wasserstoff
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Faszinierend!
Zitat von Matteo
@Rodeon: Deine Argumente sind schon richtig, trotzdem finde ich, dass vor allem ein geordneter Ausstieg aus der Atomenergie wesentlich sinnvoller gewesen wäre als der überhastete Ausstieg induziert durch die Katastrophe in Fukushima.
Es gab einen geordneten Ausstieg, ausgehandelt von der rot-grünen Vorgängerregierung. Die Physikerin an der Spitze der derzeitigen Regierung hat ihn ohne Not aufkündigen lassen.
Zitat von Matteo
Wäre man das Ganze etwas langsamer angegangen und hätte man die verpulverten Gelder währenddessen lieber in die Erforschung von Fusionsenergie gesteckt, dann hätten wir in naher Zukunft vielleicht eine richtig gute Alternative zur konventionellen Energiegewinnung.
Das halte ich für einen Trugschluss. Denn die Forschung zum Fusionsreaktor leidet nun nicht wirklich an Geldmangel, als dass dadurch ihre Forschung behindert würde. Momentan wird noch an den Grundlagen geforscht, und keiner weiß bislang, ob jemals ein zur Energieversorgung geeigneter Reaktor möglich sein wird. Selbst wenn nun mit ITER oder auch Wendelstein 7-x die prinzipielle Machbarkeit eines solchen Reaktor gezeigt werden kann, ist es bis zur technischen Umsetzung noch ein weiter Weg.
Denn was im Labor funktioniert, das muss man Physikern immer mal wieder in Erinnerung rufen, ist so in einer technischen Großanlage meist nicht umsetzbar.
Zitat von Matteo
Es bringt Deutschland übrigens herzlich wenig aus der Atomenergie auszusteigen wenn währenddessen rundherum weiterhin fleissig AKW betrieben werden.
Jain!
Was die Gefährdung der Menschen vor allen in den Grenzgebieten anbelangt, hast du sicherlich Recht.
Anderseits wäre eine gelungene Energiewende ein Vorbild für alle anderen Industriestaaten.
Zitat von Weltenschmerz
Speicherkraftwerke...
Die rechnen sich momentan nicht.
Erst bei einem Anteil der volatilen Energiegewinning zwischen etwa 40 bis 60% sollte im Jahresmittel genügend überschüssige Energie produziert werden, welche dann rentabel in den Wasserkraftwerken gespeichert werden können. Und adiabate Druckluftspeicher eignen sich nur für kurzfristige Zwischenspeicherung.
Zitat von Weltenschmerz
Alternativ dazu geht aktuell vieles in richtung wasserstoff
Damit handelt man sich andere Probleme ein.
Fazit: Es gibt noch viel zu tun und es bleibt ein spannendes Forschungsgebiet.
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Ich find's gut. Energiepolitik ist eine der wenigen Dinge wo Deutschland international eine richtige Vorbildfunktion hat (bzw. haben sollte).
Zitat von Matteo
@Rodeon: Deine Argumente sind schon richtig, trotzdem finde ich, dass vor allem ein geordneter Ausstieg aus der Atomenergie wesentlich sinnvoller gewesen wäre als der überhastete Ausstieg induziert durch die Katastrophe in Fukushima. Wäre man das Ganze etwas langsamer angegangen und hätte man die verpulverten Gelder währenddessen lieber in die Erforschung von Fusionsenergie gesteckt, dann hätten wir in naher Zukunft vielleicht eine richtig gute Alternative zur konventionellen Energiegewinnung.
Es bringt Deutschland übrigens herzlich wenig aus der Atomenergie auszusteigen wenn währenddessen rundherum weiterhin fleissig AKW betrieben werden.
Was die Artenvielfalt angeht: Bedroht sind Storch- und Fledermausarten und vor allem der vom Aussterben bedrohte Rotmilan:
https://www.welt.de/politik/deutschl...fahr-wird.html
https://www.welt.de/wirtschaft/energ...appentier.html
Der (Wieder-)Ausstieg ist in den wenigsten Fällen überhastet, tatsächlich wurde sogar die Laufzeit für Kraftwerke verlängert die eigentlich schon lange stillgelegt gehören und bei denen selbst die Betreiber wohl kaum eine so lange Betriebszeit geplant hatten.
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Nun darf die Bundesregierung (also wir normalen Menschen) erstmal 6.000.000.000 Euro zurückzaheln.
Danke Frau Merkel!
http://www.mdr.de/nachrichten/politi...idrig-100.html.
Geniale Klimapolitik der Bundesregierung.
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Zitat von lucigoth
Keine Sorge. Die betroffenen Anbieter geben das doch bestimmt über deutlich sinkende Strompreise an die Verbraucher weiter.
Gaaaaanz sicher.
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Faszinierend!
Zitat von Matteo
Keine Sorge. Die betroffenen Anbieter geben das doch bestimmt über deutlich sinkende Strompreise an die Verbraucher weiter.
Gaaaaanz sicher.
Ach, wenn es das nur wäre. Die Steuer hat der Stromverbraucher längst mit der Stromrechnung bezahlt und nun darf er nochmals ran.
Dieser Dilettantismus der schwarz-gelben Merkelregierung kommt uns teuer zu stehen!
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Blöd, das man dagegen nichts machen kann.
Ich meine jetzt nicht Wahlen, sondern sowas wie eine Klage gegen Merkel z.B. wegen Steuergeldermißbrauch.
Aber dieses wird wohl nie möglich sein.
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Anders als Donald Trump hat Angela Merkel sehr klar formuliert, dass das Pariser Klimaschutzabkommen für die Zukunft unseres Planeten dringend gebraucht wird. Und damit hat sie eine deutliche Mehrheit der Deutschen hinter sich: 93 Prozent finden es gut, dass die Bundesregierung am Pariser Klimaschutzabkommen festhält. 6 Prozent finden das nicht gut.
Quelle: tagesschau
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Zitat von KnUbbLeR
Selten bin ich so stolz auf dieses Land.
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Ok, Trump macht ja nun viel Mist, aber ich befürchte, dass sich das auch dazu eignet, den Fokus vom Nichterreichen oder Aufkündigen erklärter Klimaschutzziele im Bund und in den Ländern wegzulenken.
Man darf ja nicht vergessen, dass auch hier Klimaschutz nicht selten als wirtschaftsfeindlich angesehen wird und man deswegen Rückzieher macht. Lustigerweise nicht zuletzt im grün regierten BaWü.
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Faszinierend!
Zitat von Wiedehopf
Was möchte der Threadersteller? Im EP ist weder eine Frage noch eine Aufforderung seine Meinung kundzutun, enthalten.
Was uns aber noch nie gehindert hat, es dennoch zu tun!
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Zitat von Wiedehopf
Was möchte der Threadersteller? Im EP ist weder eine Frage noch eine Aufforderung seine Meinung kundzutun, enthalten.
Bzgl. der bisherigen Diskussion gebe ich Matteo recht. Wie massiver Missbrauch in der Klimapolitik und der Energiewende stattfindet, kann man unter der schwarz-grünen Regierung in Hessen sehen, welche vor allem WKAs ohne Rücksicht auf Verluste im Land baut.
Der Eingangspost enthält z.b. die Frage ob bekannt ist wie sehr die Gestehungsosten für eine kWh aus Windkraft bei neuen Anlagen gesunken sind
Ist Euch eigentlich klar, dass wir zu den reichsten 10% der Welt gehören?
10% von 9 Milliarden sind 900 Millionen. Und unter diesen 900 Millionen gehören unsere 80 Millionen klar zu den reicheren unter den reichsten 10%.
Also, wie verbessern WIR die Welt? Und keine Ausreden.
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