Hallo Leseratten,
ich lese seit geraumer Zeit die Malazan-Reihe von Steven Erikson bzw. mittlerweile die anderen Bücher in der selben Welt von Erikson und Ian C. Esslemont. Für diejenigen, die mit diesen Bücher nicht vertraut sind: Steven Eriksons Malazan Book of the Fallen (dt. "Das Spiel des Götter") ist eine 10 Bände umfassende High Fantasy Reihe, die in einem Fantasy Universum angesiedelt ist und einer gigantischen Anzahl von Charakteren (vor allem Soldaten des titelgebenden Malazan Empire) in ihren Abenteuern und Unternehmungen folgt.
Was Erikson dabei auszeichnet, ist sein extrem raffinierter, subtiler und massiv angelegter Weltenbau, der sich sehr langsam, aber dafür umso organischer entfaltet. Wie keine andere Reihe, die ich kenne, baut er eine authentische, geschichte-atmende Welt aus dem Nichts, die konstant das bisher Geschehene in neuem Licht dastehen lässt und Ereignissen zusehends mehr Gravitas verleiht.
Kurzum: Ich bin ein riesiger Fan von Steven Eriksons faszinierendem Schreibstil und der erwachsenen Erzählweise, die sich meilenweit entfernt von Klischee-Fantasy befindet.
Ich habe auch George R. R. Martins Buchreihe gelesen und fand sie auch wegen des Ränkespiels, der Vielzahl an Perspektiven und dem daraus folgenden "subjektiven Weltenbau" interessant. Rückblickend würde ich sagen, wer Martin genau dafür mag, wird an Erikson seine helle Freude haben. Weil Erikson eine größere, vielschichtigere, komplexere Welt anlegt. Und subtiler erzählt.
Und nun zu meinem Problem: Ich kann mir nicht vorstellen, zu simplerer Kost zurückzukehren. Die Welten von Abercrombie, Rothfuss, Salvatore, Eddings etc. sind mir zu flach, eindimensional und geradlinig präsentiert.
Ich suche Fantasy, die mir geschickt eine große Welt aufbaut, einen frischeren Plot als "Rette die Prinzessin und töte den bösen ImperatorDrachenDämonGott" liefert und mich im positiven Sinne zum Grübeln und Nachdenken anregt.
Habt ihr Vorschläge?