Ergebnis 1 bis 11 von 11

Suche bestimmte Art von Fantasy

  1. #1 Zitieren
    Irregular  Avatar von Zetubal
    Registriert seit
    Oct 2010
    Beiträge
    7.366
    Hallo Leseratten,

    ich lese seit geraumer Zeit die Malazan-Reihe von Steven Erikson bzw. mittlerweile die anderen Bücher in der selben Welt von Erikson und Ian C. Esslemont. Für diejenigen, die mit diesen Bücher nicht vertraut sind: Steven Eriksons Malazan Book of the Fallen (dt. "Das Spiel des Götter") ist eine 10 Bände umfassende High Fantasy Reihe, die in einem Fantasy Universum angesiedelt ist und einer gigantischen Anzahl von Charakteren (vor allem Soldaten des titelgebenden Malazan Empire) in ihren Abenteuern und Unternehmungen folgt.

    Was Erikson dabei auszeichnet, ist sein extrem raffinierter, subtiler und massiv angelegter Weltenbau, der sich sehr langsam, aber dafür umso organischer entfaltet. Wie keine andere Reihe, die ich kenne, baut er eine authentische, geschichte-atmende Welt aus dem Nichts, die konstant das bisher Geschehene in neuem Licht dastehen lässt und Ereignissen zusehends mehr Gravitas verleiht.

    Kurzum: Ich bin ein riesiger Fan von Steven Eriksons faszinierendem Schreibstil und der erwachsenen Erzählweise, die sich meilenweit entfernt von Klischee-Fantasy befindet.

    Ich habe auch George R. R. Martins Buchreihe gelesen und fand sie auch wegen des Ränkespiels, der Vielzahl an Perspektiven und dem daraus folgenden "subjektiven Weltenbau" interessant. Rückblickend würde ich sagen, wer Martin genau dafür mag, wird an Erikson seine helle Freude haben. Weil Erikson eine größere, vielschichtigere, komplexere Welt anlegt. Und subtiler erzählt.


    Und nun zu meinem Problem: Ich kann mir nicht vorstellen, zu simplerer Kost zurückzukehren. Die Welten von Abercrombie, Rothfuss, Salvatore, Eddings etc. sind mir zu flach, eindimensional und geradlinig präsentiert.
    Ich suche Fantasy, die mir geschickt eine große Welt aufbaut, einen frischeren Plot als "Rette die Prinzessin und töte den bösen ImperatorDrachenDämonGott" liefert und mich im positiven Sinne zum Grübeln und Nachdenken anregt.
    Habt ihr Vorschläge?
    Zetubal ist offline

  2. #2 Zitieren
    Trillionär  Avatar von void
    Registriert seit
    Jun 2010
    Beiträge
    10.966
    Du bist ein ziemlicher Optimist, wenn du diesen Thread eröffnest. Wo solls denn nach der Malazan-Reihe noch hin gehen? Was hältst du denn von Robert Jordan oder Brandon Sanderson?
    void ist offline

  3. #3 Zitieren
    Bücherwolf  Avatar von HerrFenrisWolf
    Registriert seit
    Jan 2009
    Ort
    Wolperting
    Beiträge
    7.747
    Als Junge habe ich vor allem die Bücher aus den Regalen meines älteren Bruders gelesen. Da war ein Titel dabei, der mir bis heute als spannend im Hinterkopf blieb und von dem ich sehr traurig war, die restlichen Bände nicht zu finden (obwohl mein Bruder wohl die ganze Saga hatte)

    -Die Blutroten Adler von Raymond Feist

    Dabei handelt es sich wohl um den Einstieg in Raymond Feists Midkemia-Saga.
    Ich hab mich erst Anfang des Jahres nochmal mit meinem Bruder über den Roman unterhalten und er meinte, dass wäre damals sein "Herr der Ringe" gewesen und Game of Thrones wecke Erinnerungen an diese tolle Reihe.

    EDIT:
    Meine vorherige Behauptung war Quatsch. "Die Blutroten Adler" von Raymond Feist gehören zwar auch zu einer Saga, die mein Bruder gut fand, aber nie vollständig gelesen hat. Die Saga die er meinte war: Das Geheimnis der Großen Schwerter von Tad Williams
    HerrFenrisWolf ist offline Geändert von HerrFenrisWolf (30.05.2017 um 14:11 Uhr)

  4. #4 Zitieren
    Eala Frya Fresena  Avatar von Jhonson
    Registriert seit
    Nov 2009
    Ort
    Slums von Athkatla
    Beiträge
    14.272
    Nebeltriologie von Sanderson könnte was sein!

    Vielleicht auch Peter V. Brett und seine Dämonensaga.

    Robert Jordan und das Rad der Zeit fand ich auch gelungen und geht in die gewünschte Richtung.

    Ist Eriksons Saga eigentlich inzwischen abgeschlossen?
    Jhonson ist offline

  5. #5 Zitieren
    Irregular  Avatar von Zetubal
    Registriert seit
    Oct 2010
    Beiträge
    7.366
    Zitat Zitat von Voro Beitrag anzeigen
    Du bist ein ziemlicher Optimist, wenn du diesen Thread eröffnest. Wo solls denn nach der Malazan-Reihe noch hin gehen? Was hältst du denn von Robert Jordan oder Brandon Sanderson?
    Das ist die Art Antwort, die ich befürchtet hatte Ich habe Leseproben von beiden gemacht und fand beides eine Spur...nun, ich weiss nicht wie ich es sagen soll. Von Stil her zu klassisch Tolkien-esk.
    Das Rad der Zeit wird mir von allen Seiten angepriesen, weswegen ich nach wie vor grübele, ob es sich lohnen könnte und wenn mir tatsächlich nichts besseres empfohlen wird, läuft es wohl darauf hinaus.

    Zitat Zitat von HerrFenrisWolf Beitrag anzeigen
    Als Junge habe ich vor allem die Bücher aus den Regalen meines älteren Bruders gelesen. Da war ein Titel dabei, der mir bis heute als spannend im Hinterkopf blieb und von dem ich sehr traurig war, die restlichen Bände nicht zu finden (obwohl mein Bruder wohl die ganze Saga hatte)

    EDIT:
    Meine vorherige Behauptung war Quatsch. "Die Blutroten Adler" von Raymond Feist gehören zwar auch zu einer Saga, die mein Bruder gut fand, aber nie vollständig gelesen hat. Die Saga die er meinte war: Das Geheimnis der Großen Schwerter von Tad Williams
    Tad Williams gefällt mir leider gar nicht. Habe zwar nur Shadowmarch gelesen, aber das war eine Übung in Sachen Geduld und Ausdauer für mich. Wenn du, bzw. dein Bruder, diese andere Reihe aber so toll findet, werde ich evtl mal eine Amazon-Leseprobe machen.

    Zitat Zitat von Jhonson Beitrag anzeigen
    Nebeltriologie von Sanderson könnte was sein!

    Vielleicht auch Peter V. Brett und seine Dämonensaga.

    Robert Jordan und das Rad der Zeit fand ich auch gelungen und geht in die gewünschte Richtung.

    Ist Eriksons Saga eigentlich inzwischen abgeschlossen?
    Zu Sanderson und Jordan habe ich weiter oben ja schon etwas gesagt.
    Peter V. Brett kenne ich gar nicht. Die Kurzbeschreibungen klingen jetzt nicht so nach dem was ich suche. Läuft es tatsächlich auf so einen Rache/Heldenmythos hinaus, ist mir das zu klassisch und altbacken. Ist dem so?

    Eriksons Malazan Book of the Fallen ist in 10 Bänden abgeschlossen. Es gibt allerdings diverse Bücherreihen, die in dem selben Universum spielen und Nebenhandlungen oder Vorgeschichten erzählen. Da werden aktuell noch welche publiziert von Erikson (und Esslemont).



    Hat jemand Glen Cooks Black Company Reihe gelesen und kann was dazu sagen?
    Zetubal ist offline

  6. #6 Zitieren
    Waldläufer Avatar von Drottning Katt
    Registriert seit
    Apr 2014
    Ort
    Tamriel
    Beiträge
    198
    Hm, mir fällt da als erstes abseits von den bereits genannten die Reihe "Chronicle of the Unhewn Throne" von Brian Staveley ein. Den deutschen Titel weiß ich gerade nicht, aber ist auf jeden Fall auch auf Deutsch erschienen. Der erste Band startet etwas langsam und braucht etwas, bis er in Fahrt kommt, aber ich finde, es lohnt sich. Gerade das Worldbuilding hat mir hier gefallen. Ich bin gerade am Anfang des dritten Bands, kann also (noch) nicht sagen, wie gut oder schlecht das Ende ist und ob es einen sinnvollen Abschluss bekommt. Ich empfehle die Trilogie aber trotzdem mal^^
    Drottning Katt ist offline

  7. #7 Zitieren
    Trillionär  Avatar von void
    Registriert seit
    Jun 2010
    Beiträge
    10.966
    Zitat Zitat von Zetubal Beitrag anzeigen
    Das ist die Art Antwort, die ich befürchtet hatte Ich habe Leseproben von beiden gemacht und fand beides eine Spur...nun, ich weiss nicht wie ich es sagen soll. Von Stil her zu klassisch Tolkien-esk.
    Das Rad der Zeit wird mir von allen Seiten angepriesen, weswegen ich nach wie vor grübele, ob es sich lohnen könnte und wenn mir tatsächlich nichts besseres empfohlen wird, läuft es wohl darauf hinaus.
    Ich kann leider mit diesem Begriff Tolkien-esk nichts anfangen, wenn ich ihn auch schon oft gehört habe. Ich habe nämlich von Tolkien die drei Herr der Ringe Bücher und den Hobbit gelesen, und eben sehr viel andere Fantasy von anderen Autoren und ich kann nicht verstehen, was denn an Tolkiens werken jetzt stilistisch oder sonstwie so spezifisch wäre, dass es dafür dann, so wie für kafka-esk ein eigenes Wort gibt ( dort z.B. kann ichs gut verstehen ). Er hat natürlich seine eigene Art, aber für mich nicht mehr als viele andere auch - und ich weiß auch trotzdem nicht, was genau seine Art ist. Meint man mit Tolkien-esk, dass er neben der Haupstory dann auch noch eine komplette Mythologie, eine Sprache und was weiß ich dazu schafft, also das er immer viel mehr drum herum schreibt als andere? Ich nehme nicht an, dass du das meinst, schließlich schreibst du 'klassisch'. Aber was ist denn klassisch an Tolkiens Werk für dich? Für mich wären zum Beispiel die Völker klassisch, also dass es Orks, Trolle, Elben, Zwerge, Menschen usw. gibt. Das wäre dann aber z.B. für das Rad der Zeit überhaupt nicht der Fall.

    Das Rad der Zeit ist schon deutlich über dem Durchschnitt der allgemeinen Fantasy-Literatur, denke ich, aber das mag ja noch nichts heißen. Es ist eine Geschichte, die sich auf eine für mich sehr angenehme Art Zeit lässt, und die Handlung sehr gekonnt, fein, stückchenweise, weiter aufbaut und damit vlt nicht wonach du suchst!
    void ist offline Geändert von void (30.05.2017 um 21:39 Uhr)

  8. #8 Zitieren
    Irregular  Avatar von Zetubal
    Registriert seit
    Oct 2010
    Beiträge
    7.366
    Das ist schwer in Worte zu fassen. Mit Tolkien verbinde ich einen etwas entrückten, fast schon märchenhaften Stil und die Tendenz, die eigene Geschichte wie ein großes Epos zu erzählen. Dementsprechend beschreibt er seine Welt auch eher wie in einer Fantasy Geschichtsstunde. Einer fesselnden.

    Was ich hingegen an Erikson und Martin schätze, ist dass im Vordergrund die Einzelfiguren und ihre unmittelbaren Belange stehen. Dadurch werden Konflikte, selbst die ganz großen, menschlich greifbarer.
    Dieses geerdete, intime Gefühl, Geschichten und Welten über die Figuren zu erschließen und den größeren Kontext des Geschehens stückweise über Subjektive, teilweise widersprüchliche Erzählungen kennenzulernen mag ich.

    Mein, und das sollte ich wohl nochmal betonen, sehr kurzer Einblick in Sanderson weckte eher den Eindruck, den ich hier tolkienesk nennen würde.
    Zetubal ist offline Geändert von Zetubal (31.05.2017 um 12:24 Uhr)

  9. #9 Zitieren
    Eala Frya Fresena  Avatar von Jhonson
    Registriert seit
    Nov 2009
    Ort
    Slums von Athkatla
    Beiträge
    14.272
    Zitat Zitat von Zetubal Beitrag anzeigen
    Dieses geerdete, intime Gefühl, Geschichten und Welten über die Figuren zu erschließen und den größeren Kontext des Geschehens stückweise über Subjektive, teilweise widersprüchliche Erzählungen kennenzulernen mag ich.

    Mein, und das sollte ich wohl nochmal betonen, sehr kurzer Einblick in Sanderson weckte eher den Eindruck, den ich hier tolkienesk nennen würde.
    Solltest Jordan eine Chance geben, deine Beschreibung passt auf jeden Fall dazu und er hat tolle erinnerungswürdige und starke Charaktere erschaffen! Und die Geschichte beginnt in einem kleinen Dorf und entfaltet sich von dort aus ganz in langsam und in Ruhe.

    Als klassisch würde ich Peter V. Brett nicht bezeichnen aber es geht wohl nicht in die gewünschte Richtung.

    Als Tolkien-esk hätte ich eher so was wie klassisches gut gegen böse mit Elfen, Zwergen und Orks bezeichnet und davon ist Sanderson weit entfernt. Allein die Idee der Nebelgeborenen und die Umsetzung der Geschichte ist großartig.
    Jhonson ist offline

  10. #10 Zitieren
    Mies drauf  Avatar von Mr Sulak
    Registriert seit
    May 2006
    Ort
    Somewhere, over the rainbow...
    Beiträge
    1.239
    Wenn es vor allem darum geht, eine Welt zu erschaffen, gibt es für mich einen großen Meister: Terry Pratchett. Die Scheibenwelt-Romane als Gesamtwerk erschaffen ein Universum, wie ich es noch von keinem anderen Autoren erlebt habe. Solltest Du noch Spaß an wahnwitzigen Charakteren haben, derer es Haufenweise gibt, dann fange vielleicht damit mal an.
    [Bild: 1m2h-1w.jpg]
    "Man sollte glauben, das Leben sei ein einfaches Thema.
    Wenn man die 10 Gebote beherzigen würde, dann wäre es auch so.
    Dummerweise macht das heutzutage kein Mensch mehr."
    - Mr Sulak
    Mr Sulak ist offline

  11. #11 Zitieren
    Irregular  Avatar von Zetubal
    Registriert seit
    Oct 2010
    Beiträge
    7.366
    Zitat Zitat von Jhonson Beitrag anzeigen
    Solltest Jordan eine Chance geben, deine Beschreibung passt auf jeden Fall dazu und er hat tolle erinnerungswürdige und starke Charaktere erschaffen! Und die Geschichte beginnt in einem kleinen Dorf und entfaltet sich von dort aus ganz in langsam und in Ruhe.

    Als klassisch würde ich Peter V. Brett nicht bezeichnen aber es geht wohl nicht in die gewünschte Richtung.

    Als Tolkien-esk hätte ich eher so was wie klassisches gut gegen böse mit Elfen, Zwergen und Orks bezeichnet und davon ist Sanderson weit entfernt. Allein die Idee der Nebelgeborenen und die Umsetzung der Geschichte ist großartig.
    Ich sehe schon, es läuft wohl auf Jordan hinaus. Bei so viel Lob hier bin ich schon wirklich gespannt. Danke, Leute

    Was meinst du mit "Umsetzung" der Geschichte?


    E: Terry Pratchett ist gar nicht mein Ding. Der skurrile Witz, der charakteristisch für Pratchett ist, zündet bei mir leider gar nicht.
    Zetubal ist offline

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •