Worüber reden wir denn? Reden wir nur über die Radikalisierung des Attentäters von Manchester?
Dann stimme ich dir zu.
Reden wir über Radikalisierung von Muslimen im Allgemeinen?
Dann scherst du Bevölkerungsgruppen über einen Kamm.
Kläre mich auf.
Niemand (!) rechtfertigt damit die die Tat oder versucht sie zu relativeren. Es geht darum, Ursachen zu suchen, warum es soweit kommen konnte. Und wie richtig beschrieben liegen die Ursachen auch in der britischen Kolonialpolitik.
Oder was glaubst du, warum Afrika heute ein Kontinent voll Krieg und Terror ist? Weil der Kontinent über Jahrhunderte systematisch ausgebeutet wurde und noch ausgebeutet wird. Afrikas reiche Rohstoffschätze sind gleichzeitig Afrikas größer Fluch. Aber das ist eine andere Diskussion.
Guck dir doch mal Afghanistan an. Da wurden im kalten Krieg bewusst dieMudschahedin aufgebaut und zwar von den USA, damit die gegen die Sowjets kämpfen. Das ging sogar soweit, dass in den USA Bücher gedruckt wurden, die einen radikalen Islam vorschreiben und man gegen "Ungläubige" brachial vorgehen muss.
Da haben die Taliban und Al-Kaida ihre Wurzeln.
Sind die USA deswegen am 11. September schuld? Nein, sind sie nicht. Aber sie haben verdammt noch mal dazu beigetragen, dass wir heute ein riesiges Problem mit einem radikalen Islam haben. Thanks Obama.
Der Islam an sich ist nicht radikaler und imperialistischer als jede andere Religion auf. Guck dir doch mal das Christentum an und was für Gräueltaten im Namen Christus begangen wurden.
Niemand verhöhnt hier die Opfer der Attentate. Aber wenn man seine Bildung nicht nur aus der Bild hat, muss man auch bereit sein, etwas tiefer zu graben wo die Ursprünge des radikalen Islam (und die vieler anderer Probleme unserer Welt) liegen.