Seite 5 von 20 « Erste 1234567891216 ... Letzte »
Ergebnis 81 bis 100 von 399
  1. #81
    Ritter Avatar von Khardim
    Registriert seit
    May 2009
    Beiträge
    1.030
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Zitat Zitat von AeiaCarol Beitrag anzeigen

    Ein zweiter Ausruf ihres Namens ging dem Schweden fast über die Lippen, da sah er sie schon. Zumindest zeichnete sich in der Dunkelheit, die hier unten am Fuß der Treppe merklich zunahm, die schmale Silhouette einer Frau ab, der er so weitaus öfter in seinem Schlafzimmer begegnet war, als irgendwo sonst. Vorsichtig, die den Noteingang kreuzenden Stufen umschiffend, behielt Leif sie im Auge und streckte die Hand leicht aus, während seine Schritte für einen Moment langsamer wurden, um nicht irgendwo mit dem Gesicht zu bremsen. Das erste was er fühlte war ihr Arm. Die Gänsehaut, die aufrecht über ihren gesamten Unterarm jagte und Luceijas Geschichte ergänzte. Seine Hand rutschte abwärts, nahm die ihre und zog sie damit vorsichtig an sich. Seine Linke landete weniger zielgenau, nicht an der angepeilten Schläfe, sondern auf dem deutlich spürbaren Schlüsselbein der Italienerin. Man fühlte sich hier unten wirklich seiner Sinne beraubt, wenn einem das Blut auch noch in selbiger Geschwindigkeit durch die Ohren rauschte, wie das von Leif es nun tat und gerade deswegen und wegen alldem was hier gerade vor sich ging, hatte er wohl keine Zeit für die Wiedersehensfreude die sich gerade in ihm breit machte. Wohl nicht einmal für das leise "Hey...", das über seine Lippen kam und die Tatsache, dass sein Daumen ihr Kinn leicht nach oben rückte, damit er ihr den obligatorischen Kuss zu Begrüßung gab, an den er sich längst gewöhnt hatte, für den die Situation aber nicht hätte unpassender sein können.

    Einen Moment später war dieser Moment vorbei. Seine sich wieder öffnenden Augen empfingen das dumpfe Licht wieder und gewöhnten sich langsam aber sicher an Luceija, die jetzt dicht vor ihm stand. Ein winziges Stück ließ er sie weichen, für das was er ihr mitgebracht hatte.
    "Ich schätze fast du kannst das Ding besser bedienen als ich.", vermutete er und hielt ihr die Waffe unter die Nase. "Zeigst du mir wo der Kerl liegt?"


    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Zitat Zitat von Luceija Beitrag anzeigen

    Es war Erleichterung und Erfüllung in einem einzigen Moment, in dem alles wieder zurückgekehrt war: Kaum, dass sie in seiner Reichweite war, spürte sie die grosse, warme Hand auf ihrem Unterarm, bevor sie sich an jenem entlang in ihre eigene Hand legte als hätte dort niemals etwas anderes gelegen. Und als wäre dort kein Blut, dass sie unweigerlich damit auch auf ihm hinterlies. Sie konnte ihn wieder riechen, berühren und für eine Sekunde - nur den Moment des beinahe schon obligatorischen Kusses - schien die Welt wieder ein bisschen kompletter zu sein.
    Nur die Hand in ihren Eingeweiden, die weiterhin fest alles zusammenpresste, drückte noch heftiger zu als mehrere Gedanken gleichzeitig durch ihren Kopf rauschten. Die Gänsehaut die sie bekam kam nicht von ungefähr: Es war die Unsicherheit, die in ihr schlummerte. Aber auch das Gefühl angefasst zu werden, dass sie an ihre komplett benommene Situation in der Zelle erinnerte - an einen gesichtslosen Typen, den sie niemals identifizieren würde aber der die Sizilianerin als Freiwild erklärt hatte. Und auch die Anschuldigungen waren es, die sie beschäftigten. Sie war voller Blut. War vielleicht als Erste bei einer Leiche. Was das nach sich ziehen würde war für Luci abzusehen - absolutes Chaos. Und das schlimmste an allem: Sie würde letztlich versagen. Sie würde diese Ausbildung nicht einmal beenden, geschweige denn richtig anfangen können. Sie waere ein hoffnungslos gescheitertes Projekt. Und damit wertlos.

    Erst der direkte Blick nach oben in von Dunkelheit verschlungene, graue Augen löschten diese Demütigung wenigstens temporär aus ihrem überforderten Geist. Es hatte hier nichts zu suchen. Nicht in Anbetracht ihrer Situation.
    Es fiel ihr schwer loszulassen, dennoch kommentierte sie ihr Verhalten nicht, sondern drückte stumm seine Hand ein wenig fester.

    "Ich schätze fast du kannst das Ding besser bedienen als ich." Sie zog den Blick von seinen Augen und zwischen sie. In der freien Hand hielt er "...eine Hahne-Kedar Kessler III P7." . Sie hätte ihm beinahe das Wort abgeschnitten, erkannte die Pistolenart aber sofort. Es war nicht unbedingt das neueste Modell und auch nicht unbedingt das Beste. Eine Massenanfertigung von Hahne-Kedar an die Allianz. Sergio hatte vier davon. Entsprechend schnell verstand sie den Umgang als sie die Waffe annahm, routiniert die Sicherung und den aktuellen Abrieb-Stand des Magazinblocks testete, dazu öffnete und wieder einklappen lies, einen Knopf auf der Seite mit ihrem Daumen betätigte und sich surrend die Vorbereitung der Pistole abschloss.

    Luci kam sich ein wenig ertappt vor, blickte unschuldig schmunzelnd auf und stimmte ihm zu: "Ja...vermutlich."
    "Zeigst du mir wo der Kerl liegt?"
    Sicherheitshalber belies sie die Pistole in der rechten Hand, mit der Linken griff sie erneut nach der von Leif und zog ihn Richtungsweisend vorsichtig mit sich. "Oben.", bestätigte sie. "Komm."


    Jauchzende Sirenen rissen Jane aus dem Schlaf. Anstatt hochzuschrecken, glitt sie wie eine Schlange seitlich aus dem Bett und ging dahinter in Deckung. In der schnellen Bewegung konnte sie einen kurzen Blick auf das Display ihres Weckers werfen: Sie hatte nicht einmal fünf Stunden schlafen können, bevor die Kacke wieder zu dampfen begonnen hatte. ,,Fubar!“, dachte sie, während aus den Lautsprechern weiter die Sirenen dröhnten, unterbrochen von Bandansagen, die alle Mitarbeiter und Patienten aufforderten, in ihren Zimmern und ruhig zu bleiben.
    Ihre Gedanken hatte jede Müdigkeit abgeschüttelt und rasten. Was auch immer den Alarm ausgelöst hatte, es schien nicht in ihrem Apartment zu sitzen. Sie sprang auf und griff eilig nach ein paar Klamotten aus dem Schrank. Sie hatte es nie ausprobiert, aber ihre Rüstung scheuerte gewiss unangenehm auf der Haut und das sie ihre Rüstung brauchen würde, schien bereits jetzt außer Frage zu stehen. Vielleicht war noch ein Schiff abgestürzt und hatte diesmal besser getroffen oder es waren jetzt wirklich die marodierenden Kroganer, die nach Streit suchten. Während sie in ihre Hose sprang, rief sie ihr OmniTool auf. Ein verpasster Anruf von Muhammad und …

    Die Anrufliste verschwand und machte Platz für einen weiteren eingehenden Anruf ihres Kollegen. Mit einer Hand noch an der Gürtelschnalle nahm Jane an.
    ,,Mumu, was ist los?“, begann sie ohne Vorreden. ,,Svensson hat Sicherheitsalarm ausgelöst, die Anlage ist abgeriegelt. Es gab einen Zwischenfall.“ Die Technikerin hatte keine Zeit für die Frage, ob Muhammad noch oder schon wieder am Arbeitsplatz war und ob er dort wirklich gearbeitet hatte. Für den Moment war sie froh, dass ihr jemand sagen konnte, was in dieser verfluchten Anlage mal wieder im Argen lag. ,,Was für einen Zwischenfall? Wo? Weiß MacDarragh Bescheid?“ Sie sprang in ihre immer noch schwitzige Rüstung. Janes Handschuhe fanden wie von selbst an ihren Platz. ,,Warte, ich sehe grade die Überwachungsvideos der letzten Stunde durch…“ Sie prüfte die Schilde an ihrer Ausrüstung und steckte ihre Waffe ein. Die ganze Situation erinnerte sie viel zu sehr an ihre Ankunft auf Proteus, als das sie nicht vom Schlimmsten ausgehen würde.
    ,,Ach du Schei..! Trakt 8! Die Patientenunterkünfte! Einer von den Schiffsbrüchigen ist durchgedreht und hat einen Wachmann umgelegt!“ Während Muhammad sie mit kaum verborgener Panik briefte, versuchte Jane die Tür ihres Apartment zu öffnen. Erfolglos.
    Code:
     Zugriff verweigert. Sicherheitsalarm. Code 42717112156.
    ,,Kannst Du meine Tür aus dem Büro öffnen?“ Jane verschwendete keine Zeit damit, Mumu zu erklären, dass sie vorhatte, Trakt 8 aufzusuchen. Er hätte sie nicht angerufen, wenn er etwas anderes erwartet hätte. ,,Ja, kann ich. Würde aber dauern und für das Sicherheitspersonal erstmal wie ein unerlaubter Zugriff aussehen. Könnte also passieren, dass Du dann gleich Besuch bekommst, dem Du erklären musst….“ ,,Okay, okay, vergiss es.“, gab sie resigniert zurück und aktivierte das Plasmamodul ihres OmniTool. Zischend heiß fuhr der Strahl durch den verstärkten Stahl der Tür, die vehement Widerstand leistete. Offenbar hatten die Konstrukteure der Anlage damit gerechnet, dass es Ärger geben würde. ,,… und Oh Mann hatten sie Recht damit!" Jane arbeitete sich einen kleinen Spalt frei und zwängte sich hindurch. Der Flur lag verlassen vor ihr und durch unstete grelle Warnbeleuchtung fegte sie wir ein Sturm zur Treppe, begleitet vom nicht endenden Stakkato der Sirenen.

    Die Schutzkuppel hatte sich über dem Innenhof geschlossen und das aufgewühlte Grün des Rasens lag verlassen vor ihr. Die ganze Sache ähnelte für ihren Geschmack viel zu sehr der Nacht ihrer Ankunft. ,,Mumu, kannst Du mir sagen, wer alles in dem Gebäude ist?“, keuchte sie in den Comlink, während sie quer über den Hof lief, um zu Trakt 8 zu gelangen. ,,Die Patienten sind, soweit es die Türlogs hergeben, alle im Gebäude. Zusätzlich wurden die Geborgenen dort untergebracht und auf die freien Zimmer verteilt. Warte mal….“ Jane wartete nicht, sondern rannte weiter. ,,… Die Patientin Ascaiath hat grade eben versucht, das Gebäude zu verlassen und gleich darauf der Mitarbeiter Eszra Evans... durch die gleiche Tür und ohne das Gebäude betreten zu haben… und dann noch Dr. Svensson mit seiner privaten Schlüsselkarte... alle durch die gleiche Tür in wenigen Sekunden. Da stimmt was nicht, Jane!“ ,,Was Du nicht sagst…", dachte die Technikerin und legte die letzten Meter zum Trakt zurück.
    Die Außentür war ebenso verriegelt wie alle anderen in Proteus, weswegen Jane sich gar nicht erst mit der Steuerungskonsole aufhielt und gleich das Plasma anlaufen ließ. ,,Die Tür ist mit einem Element-Zero-Schild geschützt, da kommst Du mit dem Brenner nicht rein.“, hörte sie Muhammads Stimme im Ohr. Er beobachtete sie mit Sicherheit über die Innenkameras und hatte hoffentlich auch ein Auge auf durchgedrehte Patienten oder ähnliches, die sich von hinten an sie anschlichen. ,,Kacke. Und jetzt?“ Sie trat frustriert gegen den Stahl. Ihr Herz pumpte wie verrückt. Warum konnte nicht ein Tag vergehen, an dem hier keine Katastrophe passierte. Fast bereute sie es, dass sie nicht einfach in ihrem Apartment geblieben war und getan hätte, was man ihr befohlen hatte, aber Befehle waren irgendwie noch nie so ihr Ding gewesen. ,,Das Gebäude hat eine Seitentür.. durch die grade Dr. Svensson eingetreten ist..? Jane, ich habe keine Ahnung mehr, was hier grade vor sich geht…“ ,,Ist okay, kenne ich. Check die Videoaufnahmen und sag mir, wo diese Tür ist! Für Details ist später noch Zeit.“ Sie tigerte die Gebäudefront entlang und suchte nach einem weiteren Eingang. ,,Ein Stück links noch.. da ist sie. Ist für Notfälle wie diesen vorgesehen, denke ich mal.“ Ohne weitere Annahmen von Mumu abzuarten, setzte Jane den Brenner an die Stelle, hinter der sie den Verriegelungsbolzen erwartete. Ein intensiver Plasmastoß, gefolgt von einigen wuchtigen Hieben gab dem Hindernis den Rest. Sie packte die Tür mit beiden Händen und wuchtete sie weit genug auf, um sich in das flackernd orange erleuchtete Innere des Gebäudes zu quetschen. Sie schaltete das Licht ihre OmniTools an und zog ihre Waffe. ,,Mumu, versuch herauszufinden, wer wirklich noch vom Personal hier drin ist und lass sie wissen, dass ich hier bin. Hab keinen Bock von einem nervösen OP-Pfleger angeschossen zu werden.“ ,,Geht klar. Ich versuche Verbindungen herzustellen. Auf den Bildschirmen sehe ich bei der Alarmbeleuchtung nicht viel. Ich halte Dich auf dem Laufenden. Viel Glück!“ ,,Wird schon.“, antwortete sie und hoffte, dass sie zuversichtlicher klang, als sie sich fühlte.
    Zitat Zitat von BlackShial Beitrag anzeigen
    Khardim ist unser Äquivalent für Brüste oder eben Hintern.
    Schön anzusehen und man denkt gern daran
    Khardim ist offline

  2. #82
    corridore netto  Avatar von eis engel
    Registriert seit
    Jun 2009
    Ort
    Città notturna (Night City)
    Beiträge
    7.072
    "Guten Morgen.. Na, magst auch eine?" begrüßte Yelyna Sahenia fröhlich, selbstverständlich frisch geduscht, mit neuen Klamotten an und einer Tasse Kaffee in der Hand.
    "Morgen!" murmelte die junge Asari noch völlig verpennt und griff nach der Tasse Kaffee, die Yelyna ihr reichte. "Wie lange bist du denn schon wach?" wollte Sahenia wissen und streckte erstmal ihre müden Knochen. "Ne Stunde etwa!" kicherte sie, während sie auf die Uhr linste.
    "Was machen wir denn heute?"
    "Ich sollte mal mit meiner Mutter telefonieren und Miras Forschungsdaten durch schauen!" antwortete die junge Asari immer noch völlig verpeilt und nahm einen kräftigen Schluck vom Kaffee.

    Dann setzte sie sich an den Computer, so konnte ihre Mutter sie beim Gespräch sehen. Sie wählte ihre Mutter an und wartete.
    "Guten Morgen, Kleines! Wie gehts dir denn?" hörte sie bereits die Stimme, während sich das Bild noch bei aufbaute.
    "Morgen Mum! Ein wenig verschlafen, aber sonst okay!" antwortete Sahenia knapp und trank noch ein Schluck Kaffee.
    "Schönen guten Morgen, Dishana!" begrüßte Yelyna Sahenia´s Mutter fröhlich und setzte sich neben Sahenia.
    "Hey Yelyna, schön dich auch mal wieder zu sehen. Hab gestern übrigens deine Mutter getroffen, sie macht sich Sorgen um dich. Melde dich doch einfach bei ihr!" erzählte sie fröhlich und wandte sich wieder an ihre Tochter. Sie seufzte leise und Sahenia vermutete, dass das Gespräch mit den Beraterinnen von Thessia nicht besonders gut gelaufen war.
    "Die Beraterinnen sind nicht überzeugt davon, dass ihnen eine ernsthafte Bedrohung durch die Reaper bevorsteht. Selbst der Angriff auf die Citadel vor 2 Jahren, war in ihren Augen nichts weiter als ein Geth-Angriff und dieses eine riesoge Ding, wurde zerstört! Tut mir leid, Kleines, aber wenn du keine stichhaltigen Beweise vorlegen kannst, werden sie dir nicht glauben!" Sahenia seufzte laut.
    "DAS riesige Ding war ein Reaper und was für Beweise brauchen die denn noch? Weißt du, was ich in den letzten Tagen erlebt hab?" fuhr Sahenia ihre Mutter an und bereute es auch gleich wieder, weil sie nichts dafür könnte. Stattdessen erzählte sie ihr alles, wie sie mit erlebt hat, wie Alina getötet wurde, sie mit Hilfe von einem Turianer namens Beyo Nachforschungen angestellt hatte, die sie in einen irren Kult führten, die die Reaper verehrten, dass sie dort Reaper Geräte hatten, sogar Husks bekämpft und am Ende auch ein Reaper Artefakt gefunden und zerstört hatten, und wie sie MIra gerettet hatten... Dann fügte sie wütender als gewollt hinzu: "Hätte ich vielleicht von all dem ein Video machen sollen, oder was??"
    Gefühlte Minuten starrte ihre Mutter sie wortlos aus dem Bilschirm an und Sahenia spürte förmlich, wie ihre Mutter innerlich explodierte und rechnete mit dem schlimmsten.
    "Ich glaube dir, mein Schatz! Aber solltest du dich jemals wieder in solche Gefahr begeben, dann schleife ich dich höchstpersönlich nach hause. Haben wir uns verstanden?" kam es beängstigend ruhig vom anderen Ende der Leitung, wobei ihre Mutter sie weiterhin ausdruckslos ansah. Sie wartete auch nicht die Antwort von Sahenia ab. "Am besten kommst du wieder nachhause und trägst das ganze selbst den Beraterinnen vor. Außerdem hat sich die Uni gemeldet, du hast ein paar Prüfungen versäumt und solltest sie sobald wie möglich nach schreiben!"
    "Ich komme in ein paar Tagen nachhause, versprochen!" versicherte sie ihrer Mutter.Dishana seufzte, aber stimmte zu. "Bis in ein paar Tagen, Kleines! Hab dich lieb!" Mit diesen Worten beendete Dishana das Gespräch, und Sahenia lehnte sich angespannt zurück.

    "Lief doch ganz gut soweit!" versuchte Yelyna, die das ganze Gespräch mitbekommen hatte, ihre beste Freundin etwas aufzumuntern.
    "Oh ja, wahnsinnig gut!" gab die junge Asari sarkastisch zurück und fing an zu kichern. Dann trank sie ihre Tasse Kaffee leer und stand auf.
    "Wer ist dieser Beyo? Erzähl doch mal!" wollte Yelyna neugierig wissen.
    "Ruf du mal lieber deine Mama an." grinste Sahenia und verschwand im Badezimmer, wo sie sich eine lange Dusche gönnte.

    ~•~ Lavoriamo al buio, per servire la luce. Siamo assassini! ~•~
    eis engel ist offline

  3. #83
    Drachentöter Avatar von numberten
    Registriert seit
    Nov 2014
    Ort
    Dresden
    Beiträge
    4.614
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Zitat Zitat von Shepard Commander Beitrag anzeigen

    Panik. Rasende, umfassende und unkontrollierte Panik. Das war es, was die Menschenfrau in Charis‘ Augen befallen hatte. Denn Auslöser kannte sie nicht, allerdings gab es derer vermutlich viele. Die Symptome aber waren eindeutig. Sie lachte obwohl es nichts zu lachen gab, argumentierte, obwohl es nichts zu argumentieren gab und hörte auch nicht auf zu reden, als Charis mehrfach eindringlich „Psst!“ zischte. „Bei der Göttin, wollen Sie, dass wir hier draufgehen?“, fauchte die Asari. Doch Orlowski wischte sich stattdessen nur die Augen mit dem Handrücken trocken und fuhr damit fort, ihre Sicht der Dinge teils nüchtern vorzutragen und teils zu einem kaum erträglichen Pandämonium aus Philosophie und Geschichte zu spinnen. Erst ein animalisches Heulen aus der Dunkelheit brachte sie zumindest ansatzweise auf den Boden der Tatsachen zurück. Charis, die sich vorher rauchend hingekauert hatte, stand auf und schleuderte die noch glimmende Zigarette gegen die nahe Felswand. Die beiden Frauen standen nah genug beieinander, als dass Charis nicht erst herantreten musste, um anklagend den Zeigefinger auf Kathy zu richten. „Ich schwör’s Ihnen, Orlowski, wenn Sie mit ihrem beschissenen Gelaber dafür gesorgt haben, dass die Viecher auf uns aufmerksam geworden sind – oder diese merkwürdigen anderen Dinger – dann werde ich Sie dafür leiden lassen!“ Die Asari ließ die Drohung auf sich beruhen ohne weiter ins Detail zu gehen, obwohl ihr der Plan glasklar vor Augen lag. Sie auf diesem irgendwo im Weltall herumfliegenden Schandfleck von Planeten schon genug Leute sterben sehen um zu wissen, dass eine Kugel in den Kopf die vermutlich noch angenehmste Art des Abtretens war. Sie würde der verhassten Schwarzhaarigen erst ein paar Projektile in die Beine und Arme jagen und sie dann von den Tieren zerfleischen lassen, denn nicht weniger hatte sie verdient, wenn sie, Charis, wegen ihr draufgehen sollte. Und dann würde sie sich die Waffe in den Mund stecken und – Ende. Die Schmugglerin hatte bloß Angst, dass ihr für den letzten Schritt der Mut nicht reichen würde. Dass dies nämlich nicht so leicht war, wie es sich anhörte, hatte sie selbst miterlebt. Die Eclipse auf Omega hatten einmal die für sie arbeitenden Schmuggler zusammengeholt, um an einem unglückseligen Salarianer ein Exempel zu statuieren. Man gab ihm die Wahl: Der Freitod, selbst mit einem batarianischen Opferdolch durchgeführt oder aber ein anderes Schicksal. Der Salarianer wählte Zweiteres und starb mit stummen Schreien in einer Dekompressionskammer, in die die Söldner zu allem Überfluss noch einen Stoß Plasmafeuer schickten. Feuer bei Schwerelosigkeit war schrecklich mitanzusehen und der Salarianer hätte sich zweifellos gewünscht, er hätte den Dolch genommen.
    Charis wandte sich von der Menschenfrau ab und kehrte an ihren vorherigen Platz zurück. Die Zigarette verendete gerade am Boden und entließ eine schnurrschmale Rauchschwade gen Himmel. Charis prüfte ihre Waffe und bemühte sich, Herr des beim erneuten Heulen aufkommenden Zitterns ihrer zur Faust geballten Hand zu werden. „Ich bin zu jung zum Sterben“, knurrte sie, sich der Ironie der Aussage völlig bewusst. Mit 99 Jahren hätte Kathy mit ihrem Leben bereits fast abgeschlossen, für die Asari hatte die Aussage aber echten Wahrheitsgehalt.

    Eine Weile herrschte Schweigen in der Felsspalte. Die beiden Gefangenen des Schicksals lauschten und warfen immer wieder verheißungsvolle Blicke zum schmalen Eingang, doch keines der Wesen zeigte sich. Vielleicht beobachteten sie sie ja, aber angesichts der vormals an den Tag – oder besser die Nacht – gelegten Aggressivität schöpfte Charis Hoffnung. Sie saß nun unbequem auf dem Boden, rutschte aber etwas dichter zu Katharina heran. „Angenommen wir überleben die Nacht“, begann sie mit gedämpfter Stimme: „… glauben Sie, dass wir uns vielleicht diese Masten zunutze machen können? Sie wissen, welche ich meine. Die von diesen… Dingern.“ Die Asari versuchte, die Gestalten in ihre Erinnerung zu rufen, doch erschienen nur Schemen mit leichtenden Köpfen und Plasma spuckenden Waffen. Plasmawaffen und leuchtende Köpfe. „Geth“, flüsterte sie leisen. Dann schaute riss sie in einer heftigen, dieser Überlegung geschuldeten Bewegung den Kopf zu Kathy herum. „Könnten die Dinger Geth gewesen sein?“ Sie selbst hatte noch nie von den Robotern gehört, die vor einigen Jahren im Sektor des Rates für Ärger gesorgt hatten. Die Geschichten von den Wesen kannte sie natürlich, aber sie kannte so unendlich viele Geschichten von so verschiedenen Kulturen und Spezies, dass es ihr unmöglich erschien, sie immer im passenden Moment zurufen. Nun aber keimte in ihr die Erinnerung an die Maschinenwesen auf, die vor Jahrhunderten die Quarianer ihrer Heimat beraubt hatten. Die Erzählungen waren nur noch bruchstückhaft und entzogen sich den Details. Charis fuhr sich über die Kopftentakel, spürte die Vertiefung dort, wo eine Narbe klaffte und dachte nach. Wieso sollten die Geth hier sein. Und waren sie es überhaupt? Sie verfluchte sich selbst dafür, dass sie dem Thema damals gar keine Aufmerksamkeit geschenkt hatte und dass sie auch so keinerlei Informationen – so überhaupt welche existierten – zu dem Volk besaß. „Wäre das möglich?“ Sie schaute Kathy an, dann hob sie eine tätowierte Augenbraue und fragte mit schlecht verschleierter Herablassung: „Sie wissen doch, was ein Geth ist, oder?


    Kathy ignorierte die ausgesprochenen Drohungen der Schmugglerin und lauschte lieber weiter nach draußen. Sie bezweifelte das sie die Biester aufgescheucht hatten, dafür klang das Geheule viel zu weit entfernt. Und tatsächlich schien es nicht näher zu kommen, sondern schien sich noch weiter zu entfernen. Vermutlich machten sie sich auf die so leichte Beute der gestrigen Nacht zu reißen. Die Schwarzhaarige hoffte das der Rest des Camps dieses Mal besser darauf vorbereitet waren als in der letzten Nacht.

    Nachdem nichts mehr zu hören war, näherte sich die Asari und schien über die Pläne für den nächsten Morgen reden zu wollen. Ein ungleich optmistischerer Ansatz als vorher, auch schien sie jetzt eine Vermutung hinsichtlich der Maschinen zu haben und einen Namen: Geth. Der Name rief Erinnerungen bei Kathy hervor, dass war der Name der ihr beim durchforsten ihrer Erinnerungen nicht eingefallen war. Diese Maschinenkrieger aus den Nachrichten, von denen sie bei ihren Recherchen nach der Ankunft auf der Citadel gelesen hatte. Scheinbar hatten diese vor gar nicht langer Zeit die Station angegriffen und führten einen Krieg gegen organische Wesen. Sie versuchte sich an die Bilder aus den Nachrichten zu erinnern.
    "Könnte hinkommen, sofern es nicht noch mehr Maschinenwesen hier in der Galaxie gibt." Sicher war sie sich jedoch nicht, es erschien ihr auch unwirklich das ausgerechnet sie das Wissen sollte. Vor allem da Charis ihr Wissen dazu in Frage stellte. Nicht ganz zu unrecht wie sie zugeben musste.
    "Ja das sind doch diese Maschinenkrieger, welche die Quarianer gebaut haben.", antwortete sie bestimmt mit gedämpfter Stimme. Da keine pampige Antwort kam, schien sie richtig zu liegen. "Gut das ich nicht doch Volus gesagt habe." "Und sofern es nicht noch sehr viele andere tödliche Maschinenwesen in der Milchstraße gibt, könnten es wohl Geth sein. Aber ich denke sie sind wohl mehr im Universum rumgekommen und können so etwas besser beurteilen als ich.", fügte sie an.
    "Aber ob wir diese Antennen nutzen können.. nun vielleicht. Ich persönlich kann damit nicht viel anfangen, ich bin nicht sehr kundig mit Technik vor allem, wenn sie sich einer fremden Technologie bedient. Außerdem werden diese Antennen schwer bewacht, wir wissen nicht wieviele dieser Roboter den Außenposten bewachen." Sie kratzte sich nachdenklich an der Stirn. "Also wenn sie sich zu trauen eine fremde Kommunikationstechnologie zu bedienen, können wir natürlich versuchen Zugriff zu erlangen. Ansonsten schlage ich jedoch vor das wir uns morgen zum Strand durchschlagen und dann zum Wrack zurückkehren. Sofern sie ebenfalls die Nacht überleben findet sich unter den anderen vielleicht ein Techniker der etwas mit den Masten anfangen kann." Ihr Blick wanderte wieder in die Dunkelheit, inzwischen war wieder komplette Stille eingekehrt.
    "Egal wie wir uns entscheiden, wir sollten bald versuchen etwas Schlaf zu bekommen so schwer das an diesem Ort auch ist."
    numberten ist offline Geändert von numberten (26.05.2017 um 21:09 Uhr)

  4. #84
    Auserwählter Avatar von Rabenkopf
    Registriert seit
    May 2013
    Ort
    Ein dunkler Ort zum Pläne schmieden
    Beiträge
    6.050
    Zitat Zitat von Rabenkopf Beitrag anzeigen
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Ich rannte. Ich wusste nicht wohin. Ich wusste nur: wenn ich es nicht tue, ist es aus.
    Ich bog um eine Ecke. Dann um die nächste. Immer auf Achse bleiben, niemals stehen bleiben, hatte der Drill Sergeant immer gesagt.
    Ich bog um die nächste Ecke. Es war ein Fehler. Eine Stahlwand baute sich vor mir auf.
    „Nein, nein…“, murmelte ich panisch, als ich anfing es zu hören: das Horn. Es war ein durchdringender Ton, der meine Ohren zerfetzte, meine Gedanken verwirrte und mich in den Abgrund zog.
    Ich traute mich nicht mich umzudrehen. Ich spürte es in meinem Rücken.
    Dann ertönte das Horn erneut und ich krümmte mich vor Schmerzen. Versuchend von davon wegzukommen, torkelte ich vorwärts zur Wand. Ich presste mich dagegen, bevor ich herumgewirbelt wurde.
    Das Monster wartete dort auf mich. Seine langen, mechanischen Glieder waren ausgestreckt und ich konnte den Raum dazwischen sehen. Ein rotes Leuchten baute sich auf.
    Ich schloss die Augen, während mein Körper runterrutschte.
    „Es ist vorbei…“, hörte ich eine tiefe, hallende Stimme in meinem Kopf. Ich öffnete meine Augen und blickte nur rauf zum roten Licht.
    Die Stimme sagte nur noch eine Sache: „Heute gehörst du mir.“
    Und dann feuerte das Monster.
    Syren erwachte mit weit geöffneten Augen. Sein Oberkörper schreckte auf in eine sitzende Position. Er atmete laut, ein und aus. Sein Blick zeigte das reinste Entsetzen.
    Der Turianer blickte runter auf seine Hände. Sie zitterten. Genauso wie seine Arme. Es war nicht aufgrund des lauten Atmens.
    Syren schmiss die Decke von seinem Körper und rutschte zum Bettrand. Die rechte Hälfte seines vorbeugenden Körpers war mit Narben übersät, während er seinen dröhnenden Kopf abstütze. Es fühlte sich wie ein Kater an, nur weit schlimmer.
    Er atmete ein und aus. Ein und aus…es beruhigte sich nicht.
    Er erhob sich und verließ sein Schlafzimmer. Er steuerte seinen Körper rechts, wie auf Autopilot, schnurstracks zur Bar. Dort war es nur seine zitternde Hand, die ihn noch abhielt ein Glas oder eine Flasche zu greifen. Er zwang sich mit aller Kraft den Hals einer Flasche zu greifen und er schob sie zu sich.
    Dabei berührte er etwas und es schlidderte über die Barthecke bis es den Rand erreichte und auf den Boden flog. Der Turianer stoppte abrupt ab, er konnte nichts sehen, da er das Licht nicht angemacht hatte. Er ließ die Flasche los und hob sein Omni-Tool-Arm, tippte dort ein bisschen und aktivierte seine Flaschenlampe.
    Ein Medaillon lag auf dem Boden. Es war weder schön verziert, geschweige denn aus Edelmetall. Es sah eher wie ein Anhänger von Altschrott aus. Das Metall war grau, aber so verschmutzt, dass es als schwarz durchgehen konnte. In der Mitte des Medaillons fand sich ein einzelner roter, analoger Knopf.
    Der Turianer starrte das Medaillon an. „Wann hab ich es ausgezogen…?“, fragte er sich murmelnd.
    Sein Blick blieb darauf fixiert. Dann, eher zögerlich blickte er rüber zur halbvollen Flasche. Er hob bereits seine freie Hand in diese Richtung, aber statt den Hals zu greifen, blieb die Hand davor schwebend stehen.
    Der Blick des Turianers wechselte zwischen dem Anstarren des Medaillons und der Flasche. Am Ende blieb er aber auf dem Medaillon fixiert und er drückte den Knopf.
    Eine Holoprojektion wurde von dem kleinen Gerät aktiviert. Sie strahlte nach oben, leicht rötlich wirkend und sie zeigte ein traditionelles Familienfoto: Zur rechten stand er selbst, damals noch keine 23; er trug die grüne Uniform des dritten Rangerbataillons von Invictus, damals noch im Rang eines First Lieutenant; Zu seiner linken stand sein Vater, Tavis Vocis, ebenfalls in Uniform, im Rang eines Colonels; er wirkte wie eine ältere Version von Syren, mit deutlich mehr Rissen in den Hautplatten, aber denselben stechenden grünen Augen wie alle seine Kinder. Neben ihm stand seine Frau, Galaen, mit grauen Augen, die warm wirkten; auch sie trug Uniform, auch wenn man nicht erkennen konnte, welches Batallions, nur dass sie eher blau war; In ihren Armen trug sie den damals frischgeborenen Oppius, den kleineren Bruder von Syren, der vollends in ein grünes Lacken eingewickelt war, so dass nur sein kleiner Kopf daraus hervorlugte; er schien zu schlafen, was für Babies ja nicht ungewöhnlich war. Unter diesen dreien standen die beiden Schwestern: näher an Syren die ältere, Aelia, gerade mal 12 Jahre alt, aber bereits damals trug sie ihr Lieblingsspielzeuge: eine Meißel und ein Hammer. Neben ihr stand die jüngere, Larcia, damals noch 6, einen Teddy in ihren Armen haltend: er sah aus wie ein Graufell, eine Hundeart von Palaven.
    Syren blickte dieses Bild mit einem warmen Lächeln an. Aber nicht für lang. Sein Blick wurde zunächst traurig, dann seufzte er. Er war nochmal ein Blick auf die Flasche und dieses Mal ergriff er sie.
    "Wenn du das Unmögliche ausgeschlossen hast, dann ist das was übrig bleiben muss, wie unwahrscheinlich es auch sein mag, die Wahrheit." - Sherlock Holmes alias Sir Arthur Conan Doyle
    "Erst ignorieren sie dich, dann lachen sie dich aus, dann bekämpfen sie dich und dann gewinnst du." - Mahatma Ghandi
    "Eine Falle zu erkennen ist eine Sache, sie zu umgehen eine völlig andere." - Ranma 1/2
    "Mein Name ist Ozymandias, König der Könige. Schauet auf mein Werk, ihr Mächtigen, und verzweifelt." - Ozymandias
    "Der größte Trick des Teufels ist es die Welt glauben zu lassen, dass er nicht existiert." - Die üblichen Verdächtigen
    "Nichts ist unmöglich, solange du es dir vorstellen kannst." - Professor Hubert Farnsworth
    "Maybe you are right...maybe we can't win this. But we'll fight you regardless. Yes, people will die. Maybe we'll lose half of the galaxy...maybe more. However insignificant we might be: We will fight, We will sacrifice and We will find a way....that's what humans do!" - Commander Shepard
    Rabenkopf ist offline

  5. #85
    #16  Avatar von Forenperser
    Registriert seit
    Sep 2008
    Ort
    Irgendwo da draußen.....
    Beiträge
    32.496
    Da er am vorherigen Tag so viel wie möglich war abgearbeitet hatte war der heutige Tag deutlich entspannter. So kam Beyo auch neben der Arbeit dazu nach Nia's Nachricht zu sehen. Er war überrascht dass sie noch jemanden mitbringen wollte, vor allem jemanden den er gar nicht kannte. Zunächst wusste er nicht ob ihm das gefiel. Doch dann gab er sich einen Ruck. Man konnte nie sagen dass etwas nicht gut war wenn man es nicht ausprobiert hatte. Eigentlich passte das sogar, denn sie wollten an einem der Abende essen gehen wo er und einige seiner Freunde sich normalerweise immer im Casino trafen. Einer davon hatte sicher Lust da mitzukommen. Er wusste zwar noch nicht wer, sagte aber voller Zuversicht bereits zu.

    "Hallo Nia,

    Das kommt überraschend, aber ich denke das dürfte kein Problem sein. Einen Namen kann ich dir noch nicht nennen, aber der erste der zusagt wird mitgenommen. Und ich bin mir sicher dass einer es tun wird, wer könnte da schon nein sagen

    Beyo"


    Die Zeit verging wirklich schnell, das Treffen war schon bald soweit.
    Forenperser ist offline

  6. #86
    corridore netto  Avatar von eis engel
    Registriert seit
    Jun 2009
    Ort
    Città notturna (Night City)
    Beiträge
    7.072
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Zitat Zitat von Forenperser Beitrag anzeigen
    Da er am vorherigen Tag so viel wie möglich war abgearbeitet hatte war der heutige Tag deutlich entspannter. So kam Beyo auch neben der Arbeit dazu nach Nia's Nachricht zu sehen. Er war überrascht dass sie noch jemanden mitbringen wollte, vor allem jemanden den er gar nicht kannte. Zunächst wusste er nicht ob ihm das gefiel. Doch dann gab er sich einen Ruck. Man konnte nie sagen dass etwas nicht gut war wenn man es nicht ausprobiert hatte. Eigentlich passte das sogar, denn sie wollten an einem der Abende essen gehen wo er und einige seiner Freunde sich normalerweise immer im Casino trafen. Einer davon hatte sicher Lust da mitzukommen. Er wusste zwar noch nicht wer, sagte aber voller Zuversicht bereits zu.

    "Hallo Nia,

    Das kommt überraschend, aber ich denke das dürfte kein Problem sein. Einen Namen kann ich dir noch nicht nennen, aber der erste der zusagt wird mitgenommen. Und ich bin mir sicher dass einer es tun wird, wer könnte da schon nein sagen

    Beyo"


    Die Zeit verging wirklich schnell, das Treffen war schon bald soweit.

    Noch während Sahenia im Badezimmer war, hörte sie, wie Yelyna heftig mit jemand rum diskutierte, sie vermutete arg, dass es ihre Mutter war. Doch sie kümmerte sich nicht weiter darum und hüpfte erstmal unter die Dusche.

    Als sie nach einer Viertelstunde frisch geduscht und mit frischer Kleidung aus dem
    Bad kam, hatte Yelyna das Gespräch gerade beendet.
    "Na, alles klar? fragte die jüngere Asari vorsichtig.
    "Meine Mutter war wie immer, sie macht sorgen und ganz besonders, seid Naruuna und verlassen hat! Hab dann gleich mit meiner Schwester telefoniert und sie war der Ansicht, dass Mum übertreibt und lernen müsse, uns los zu lassen." erzählte Yelyna.
    "Wie gehts denn Naruuna?" Sahenia hatte Naruuna ewig nicht gesehen, dementsprechend auch kein Kontakt mehr mit ihr hatte.
    "Naruuna geht es gut! Sie arbeitet im Handelsdestrikt und ist dort die Assistenten des Managers, aber lass das bloß nicht meine Mutter hören, die könnte das nicht ertragen, wenn ihre Töchter ohne ihre Unterstützung und Fürsorge erfolgreich wären.... Übrigens, Naruuna lässt dir schöne Grüße bestellen und du mögest dich doch mal bei ihr melden. Aber das melden kannst dir sparen, hab mit ihr ein Treffen arrangiert, sobald wir Richtung Heimat fliegen, machen wir noch einen Abstecher nach Illium!" erzählte Yelyna fröhlich. Daran merkte man, dass bei Yelyna noch salarianische Gene ihres Vaters mit drin waren, ab und zu redete sie ohne Punkt und Komma. Sahenia kicherte.
    "Okay, machen wir, muss aber meiner Mutter bescheid geben!" kicherte sie. Gesagt - getan, sie schickte Dishana schnell eine Nachricht, die prompt mit einem kurzen "Geht in Ordnung, Kleines und schöne Grüße an Naruuna. Hab dich lieb!... Deine Mum" - beantwortet wurde.

    "So, und nun erzähl mir von diesem Beyo!" hakte Yelyna kichernd nach.
    "Das meiste weißt du schon und sonst gibts noch nicht viel zu erzählen. Die Tagen werden wir uns zum Abendessen..." "Zum Abendessen? Ich hoffe, du nimmst mich mit?! Vielleicht hat er ja auch einen netten Kumpel?! Auf jeden Fall wird dieser Abend lustig!" fiel ihr Yelyna kichernd ins Wort und wollte gerade weiter reden, als Sahenia sie unterbrach.
    "Alles schon arrangiert!" grinste die jüngere der beiden und holte den Kommunikator, vielleicht hätte Beyo ja schon geantwortet. Als sie das Gerät einschaltete, ploppte auch schon seine Nachricht auf und die beiden laden Sie.
    "Das klingt doch mal garnicht schlecht! Antworte ihm...." forderte Yelyna kichernd.
    "Hi Beyo,
    Ich weiß, dass es überraschend ist, aber mache dir keine Sorgen. Yelyna ist wie ich, der Abend wird also nicht in Mord- und Totschlag enden und uns zu einem durchgeknallten Kult führen !

    A... außerdem bin ich nicht wie.... Mmmm ira!!Hörst jetzt auf, Yel!....... schick ein selfie von uns mit....
    Wir sehen uns!
    Gruß Sahenia und Yelyna"


    Dann machten die beiden tatsächlich noch ein gemeinsames Selfie und sendeten es mit der Nachricht mit. Anschließend werteten sie noch weitere Daten aus, die Mira Ihnen hinterlassen hatte....

    ~•~ Lavoriamo al buio, per servire la luce. Siamo assassini! ~•~
    eis engel ist offline

  7. #87
    Auserwählter Avatar von Rabenkopf
    Registriert seit
    May 2013
    Ort
    Ein dunkler Ort zum Pläne schmieden
    Beiträge
    6.050
    Zitat Zitat von Rabenkopf Beitrag anzeigen
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Syren erwachte mit weit geöffneten Augen. Sein Oberkörper schreckte auf in eine sitzende Position. Er atmete laut, ein und aus. Sein Blick zeigte das reinste Entsetzen.
    Der Turianer blickte runter auf seine Hände. Sie zitterten. Genauso wie seine Arme. Es war nicht aufgrund des lauten Atmens.
    Syren schmiss die Decke von seinem Körper und rutschte zum Bettrand. Die rechte Hälfte seines vorbeugenden Körpers war mit Narben übersät, während er seinen dröhnenden Kopf abstütze. Es fühlte sich wie ein Kater an, nur weit schlimmer.
    Er atmete ein und aus. Ein und aus…es beruhigte sich nicht.
    Er erhob sich und verließ sein Schlafzimmer. Er steuerte seinen Körper rechts, wie auf Autopilot, schnurstracks zur Bar. Dort war es nur seine zitternde Hand, die ihn noch abhielt ein Glas oder eine Flasche zu greifen. Er zwang sich mit aller Kraft den Hals einer Flasche zu greifen und er schob sie zu sich.
    Dabei berührte er etwas und es schlidderte über die Barthecke bis es den Rand erreichte und auf den Boden flog. Der Turianer stoppte abrupt ab, er konnte nichts sehen, da er das Licht nicht angemacht hatte. Er ließ die Flasche los und hob sein Omni-Tool-Arm, tippte dort ein bisschen und aktivierte seine Flaschenlampe.
    Ein Medaillon lag auf dem Boden. Es war weder schön verziert, geschweige denn aus Edelmetall. Es sah eher wie ein Anhänger von Altschrott aus. Das Metall war grau, aber so verschmutzt, dass es als schwarz durchgehen konnte. In der Mitte des Medaillons fand sich ein einzelner roter, analoger Knopf.
    Der Turianer starrte das Medaillon an. „Wann hab ich es ausgezogen…?“, fragte er sich murmelnd.
    Sein Blick blieb darauf fixiert. Dann, eher zögerlich blickte er rüber zur halbvollen Flasche. Er hob bereits seine freie Hand in diese Richtung, aber statt den Hals zu greifen, blieb die Hand davor schwebend stehen.
    Der Blick des Turianers wechselte zwischen dem Anstarren des Medaillons und der Flasche. Am Ende blieb er aber auf dem Medaillon fixiert und er drückte den Knopf.
    Eine Holoprojektion wurde von dem kleinen Gerät aktiviert. Sie strahlte nach oben, leicht rötlich wirkend und sie zeigte ein traditionelles Familienfoto: Zur rechten stand er selbst, damals noch keine 23; er trug die grüne Uniform des dritten Rangerbataillons von Invictus, damals noch im Rang eines First Lieutenant; Zu seiner linken stand sein Vater, Tavis Vocis, ebenfalls in Uniform, im Rang eines Colonels; er wirkte wie eine ältere Version von Syren, mit deutlich mehr Rissen in den Hautplatten, aber denselben stechenden grünen Augen wie alle seine Kinder. Neben ihm stand seine Frau, Galaen, mit grauen Augen, die warm wirkten; auch sie trug Uniform, auch wenn man nicht erkennen konnte, welches Batallions, nur dass sie eher blau war; In ihren Armen trug sie den damals frischgeborenen Oppius, den kleineren Bruder von Syren, der vollends in ein grünes Lacken eingewickelt war, so dass nur sein kleiner Kopf daraus hervorlugte; er schien zu schlafen, was für Babies ja nicht ungewöhnlich war. Unter diesen dreien standen die beiden Schwestern: näher an Syren die ältere, Aelia, gerade mal 12 Jahre alt, aber bereits damals trug sie ihr Lieblingsspielzeuge: eine Meißel und ein Hammer. Neben ihr stand die jüngere, Larcia, damals noch 6, einen Teddy in ihren Armen haltend: er sah aus wie ein Graufell, eine Hundeart von Palaven.
    Syren blickte dieses Bild mit einem warmen Lächeln an. Aber nicht für lang. Sein Blick wurde zunächst traurig, dann seufzte er. Er war nochmal ein Blick auf die Flasche und dieses Mal ergriff er sie.
    Das Zimmer wurde nur vom künstlichen Licht aus dem linken Fenster erhellt. Syren stand vor seinem Schreibtisch. In einer seiner Hände hing das Medaillon und in der anderen hielt er ein Glas halbvoll mit einem Viskanier. Er blickte auf den Bildschirm seines Terminals, auf dem er normalerweise seine Papierarbeit erledigte.
    Er wusste nicht, sollte er es tun oder nicht? Er überlegte, das für und das dagegen, aber am Ende war der Blick auf das Medaillon ausreichend um ihn zu überzeugen. Er nahm einen erneuten Schluck und setzte sich dann vor den Terminal.
    Die Maschine fuhr hoch und es dauerte nicht lange bis Syren sein Passwort eingeben musste um auf sein Betriebssystem zuzugreifen zu können. Er suchte eine Weile, aber am Ende fand er seine alte Kontaktliste, die er nicht mehr angefasst hatte seit…seit dem Geth-Angriff.
    Er aktivierte eine Verbindung zu einer der Personen dort: Aelia. Es klingelte, recht lang, und Syren lehnte sich zurück. Als am Ende jemand endlich ran ging, fuhr er überrascht hoch: „Ja, wer ist da?“, fragte die Stimme einer jungen Frau.
    Er überlegte kurz was er sagen sollte, entschied sich aber für etwas Schlichtes: „Hallo, Ea.“, grüßte er fast flüsternd.
    „Sye?!“, fragte die junge Turianerin völlig überrascht und man merkte wie sie sich nun vor das Terminal setzte, „Was…Wie…Warum rufst du an?“, wobei die Frage eher aus Verwirrtheit gestellt worden war, anstatt aus Gehässigkeit.
    „Darf ein älterer Bruder etwa nicht seine kleine Schwester anrufen?“, fragte Syren, leicht lächelnd. Sein Gesicht wurde vor allem vom Licht des Terminals erhellt.
    „Nun schon, aber…“, zögerte Aelia, als sie etwas bemerkte, „…ist es bei dir Nacht?“
    Syren schmunzelte. „Es gibt keine Nacht auf der Citadel.“, erwiderte er das Offensichtliche aussprechend, „Ich hab nur das Licht ausgemacht.“
    Die junge Frau zögerte nun, bevor sie nachhakte: „Ist alles in Ordnung?“
    Der Turianer stutzte. „Wieso fragst du?“
    „Nun weil das letzte Mal als wir Kontakt hatten…“, begann sie, „…war nach dem Geth-Angriff – und damals hast du mir nur eine verwirrenden Nachricht geschickt, Sye.“, sie blickte ihn mit festen Blick an, „Geht es dir gut?“
    Der Turianer nahm einen Schluck seines Viskaniers. „Es geht den Umständen entsprechend.“, wich er der Antwort aus.
    „Ist irgendetwas passiert?“, fragte sie und klang nun offenkundig besorgt.
    „Nichts, womit ich nicht fertig werde.“, entgegnete Syren, schroffer als er wollte, weswegen er beschwichtigend hinzufügte, „Aber ich hab nicht angerufen um über meine Arbeit zu sprechen, Ea. Ich wollt eher wissen wie es dir auf Eletania geht.“
    Die junge Turianerin blickte ihren Bruder mit einem überraschten Gesichtsausdruck an. „Du weißt wo ich bin?“, fragte sie entsprechend klingend.
    „Nur weil ich mich nicht so oft melde, heißt das nicht, dass ich keine Auge auf dich habe, Sis.“, antwortete der Turianer leicht amüsiert klingend, „Ich versuche euch alle im Auge zu behalten.“
    „Der sprichwörtliche Big Brother.“, entgegnete die Turianerin ebenfalls amüsiert klingend, „War es schwer von Eletania zu erfahren? Arbeitet einer deiner Kontakte an meiner Uni?“
    „Nein, wozu?“, entgegnete Syren kichernd, „Eine Webpage mit allen aktuellen Ausgrabungen reicht doch völlig aus.“
    „Ups.“, erwiderte die Turianerin kichernd, „Vergessen, dass es sie gibt.“
    „Das Offensichtlichste wird immer gern vergessen.“, entgegnete der Turianer, „Also wie geht es dir?“
    „Nun...“, sie fing an zu grinsen, „…ich fühl mich großartig. Die Arbeit mit echten Artefakten ist weit befriedigender als nur Bücher zu wälzen.“
    „Macht dir Professorin B’Onea keine Probleme?“, hakte der Turianer leicht besorgt wirkend nach.
    „Nicht mehr als den anderen Assistenten.“, entgegnete Aelia zufrieden, „B’Onea ist wirklich eine passionierte Archäologin, aber sie scheint mehr Kontakt mit diesen Artefakten in ihren 400 Jahren gehabt zu haben, als mit tatsächlich lebenden Wesen.“
    Der Turianer nahm einen weiteren Schluck. „Aber es geht dir gut.“, schlussfolgerte er, „Und ist es das was du dir erträumt hast, Ea?“
    „Mein Traum hab ich erst erreicht, wenn ich in den Schuhen von B’Onea sein werde.“, entgegnete Aelia nun leicht unzufrieden klingend, „Bei ihr hat man manchmal das Gefühl, als würde sie davon ausgehen, dass jede Spezies so viel Zeit wie die Asari hat.“
    „Geduld ist eine Tugend die ich den wenigsten Asari absprechen konnte.“, stimmte Syren zu, „Erzähl mal etwas von deinem Alltag auf Eletania.“
    Und das tat sie. Erzählte vom Leben in dem Camp, das aufgrund der toxischen Atmosphäre des Planeten hermetisch abgeriegelt war; von der Arbeit in Raumanzügen, was die Ausgrabungen deutlich erschwerte. Aber auch über die Protheanischen Ruinen, die ihre Forschungsexpedition ausgrub – vor allem in den ersten Wochen gab es ein Fund nach dem anderen. In den letzen Wochen hat sich die Arbeit eher auf das katalogisieren, interpretieren und Berichte schreiben verlegt, aber die junge Turianerin schien sogar diese Arbeit zu genießen. „Man lernt jeden Tag mehr dazu und selbst wenn es nur Kleinigkeiten sind.“, erklärte sie zufrieden klingend, „Wusstest du, dass ich aus den versteinerten Überresten von Exkrementen herausfinden kann, was die Protheaner von Eletania damals üblicherweise gegessen haben?“
    Zuerst weiteten sich die Augen des Turianers, bevor er anfangen musste zu kichern. „Und was aßen sie denn so besonderes?“
    „Früchte in erster Linie.“, antwortete die junge Turianerin begeistert, „Aber aus irgendeinen Grund wurden diese Früchte vorher gewürzt mit Salz und anderen, uns unbekannten Gewürzen.“
    Syren blickte überrascht drein. „Gesalzene Früchte? Schmeckt das?“
    „Keine Ahnung.“, entgegnete Aelia ehrlich, „Den Protheanern jedenfalls. Einige meiner Kollegen versuchen aus den Daten eine Kopie des damaligen Essen zu reproduzieren – werd dir Bescheid geben, wenn es ihnen gelingt.“
    Er musste über dieses Angebot lächeln. „Wenn du das tust, schick mir eine Kostprobe.“, antwortete er gespannt klingend.
    „Werde ich, sofern es essbar für uns Dextros ist.“, entgegnete die Turianerin freudig.
    Der Turianer nippte an seinem Drink – er war nicht einmal zur Hälfte geleert. „Ea, ich wollt dich noch etwas fragen.“, fing er ein neues Thema zögerlich an.
    „Schieß los, Sye.“, entgegnete sie schlicht.
    „Wie geht es den anderen?“, ließ er die Bombe platzen und überraschte die junge Turianerin damit.
    „Ich wusste…“, fing sie zögerlich an, „…dass du keinen Kontakt zu ihnen aufrecht erhältst, aber Ops und Cia?“
    „Seit sie vor zwei Jahren den Dienst quittiert hatte, habe ich keinen Kontakt mehr zu Cia.“, entgegnete der Turianer, aber bevor er auch etwas zu Oppius sagen konnte, fragte die junge Turianerin: „Du hast auch keinen Kontakt zu ihr?“, ihre Stimme klang besorgt, „Nicht einmal über deine Augen und Ohren in der Galaxie?“
    Nun sah auch Syren besorgt aus. „Das letzte was ich weiß ist, dass sie Invictus verlassen hat, mit unbekanntem Ziel.“, erklärte er sich erinnernd, „Und das es irgendetwas mit ihrer Fantasie von Weltraumdrachen zu tun hatte. Aber sie kam niemals irgendwo an. Zumindest nirgendwo im Ratssektor – selbst meine Kontakte reichen kaum weiter.“
    Die junge Turianerin hob ihren Arm an ihr Kinn an. „Ich glaub nicht, dass sie irgendwelchen Piraten zum Opfer gefallen ist – oder schlimmer noch, Geth. Sie kann sich selbst verteidigen, vermutlich besser als wir alle.“, schlussfolgerte sie, „Aber, dass sie den Kontakt mit uns meidet wie du, ist jetzt überraschend.“
    Syren nahm einen weiteren Schluck. „Ich werde meine Fühler ausstrecken.“, erklärte er, „Werde vielleicht auch ein paar Freunde aus der Traverse und den Terminus-Systemen kontakten – ich werde sie finden.“, und er klang recht selbstbewusst.
    „Hoffentlich.“, entgegnete Aelia, „Auch wenn ich eher befürchte, dass sie irgendwelchen Leuten Schwierigkeiten macht, als umgekehrt.
    Der Turianer nickte schmunzelnd. „Was Ops anbetrifft – er wohnt immer noch bei Ihm.“, beantwortete er die andere Frage.
    „Er ist aber auch bei den Rangers.“, konterte Aelia.
    Der Turianer nippte wieder an seinem Viskanier. „Ich versuche…“, er rang nach Worten, „…den Kontakt zu Ihm so klein wie möglich zu halten.“
    Aelia blickte ihn zunächst traurig an, bevor sie seufzte. „Ich weiß, du und Dad…seid nicht unter den besten Umständen auseinander gegangen, aber ist es nicht langsam an der Zeit das Kriegsbeil zu begraben?“
    Ein entschlossener Blick taucht auf seinem Gesicht auf. „Wenn es eine Sache gibt, die ich mehr wertschätze als alles andere, was er mir beigebracht hat…“, begann er, „…dann ist es die Überzeugung für seine Prinzipien grade zu stehen – egal was auch immer kommen mag.“
    Aelia seufzte erneut. „Der eine sturer als der andere.“, entgegnete sie, „Und langsam finde ich es nicht mehr witzig, bei diesem Spiel mitzuspielen.“
    „Es ist kein Spiel.“, widersprach Syren, „Es ist-“
    „Kinderkram!“, unterbrach sie ihn nun leicht gereizt, „Selbst Kinder wissen, wann man aufhören sollte sich gegenseitig anzuschmollen.“, sie schnaubte, „Hör gut zu, Sye: Wenn du wissen willst wie es Ops oder Mum geht, hast du nur einen Weg das herauszufinden: Ruf sie an!“
    „Ea…“, versuchte Syren sich zu erklären und klang bereits leicht verärgert.
    „Du bist nicht der einzige, der stur sein kann.“, unterbrach sie ihn erneut, „Es war nett wieder von dir zu hören, auch wenn ich gehofft hatte, dass es keine zwei Jahre dauern wird, dass du das tust. Beim nächsten Mal bitte früher, ok?“, sie blickte sich in ihrem Raum um, „Also ich muss wieder an die Arbeit, Sye. Was auch immer dich gerade beschäftigt, ich hoffe du kriegst es gelöst – das tust du immer. Also bis zum nächsten Mal.“, und kurz darauf wurde die Verbindung unterbrochen.
    Syren starrte auf den leeren Bildschirm, leicht fassungslos. Zunächst wirkte er verärgert, ja sogar wütend, aber am Ende wusste er, dass er jetzt nichts mehr daran ändern konnte. Er schluckte den Rest des Viskaniers runter und ging zu Bett. Dieses Mal träumte er besser.
    "Wenn du das Unmögliche ausgeschlossen hast, dann ist das was übrig bleiben muss, wie unwahrscheinlich es auch sein mag, die Wahrheit." - Sherlock Holmes alias Sir Arthur Conan Doyle
    "Erst ignorieren sie dich, dann lachen sie dich aus, dann bekämpfen sie dich und dann gewinnst du." - Mahatma Ghandi
    "Eine Falle zu erkennen ist eine Sache, sie zu umgehen eine völlig andere." - Ranma 1/2
    "Mein Name ist Ozymandias, König der Könige. Schauet auf mein Werk, ihr Mächtigen, und verzweifelt." - Ozymandias
    "Der größte Trick des Teufels ist es die Welt glauben zu lassen, dass er nicht existiert." - Die üblichen Verdächtigen
    "Nichts ist unmöglich, solange du es dir vorstellen kannst." - Professor Hubert Farnsworth
    "Maybe you are right...maybe we can't win this. But we'll fight you regardless. Yes, people will die. Maybe we'll lose half of the galaxy...maybe more. However insignificant we might be: We will fight, We will sacrifice and We will find a way....that's what humans do!" - Commander Shepard
    Rabenkopf ist offline

  8. #88
    Mythos Avatar von AeiaCarol
    Registriert seit
    Jun 2011
    Beiträge
    8.604
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Zitat Zitat von Luceija Beitrag anzeigen

    Es war Erleichterung und Erfüllung in einem einzigen Moment, in dem alles wieder zurückgekehrt war: Kaum, dass sie in seiner Reichweite war, spürte sie die grosse, warme Hand auf ihrem Unterarm, bevor sie sich an jenem entlang in ihre eigene Hand legte als hätte dort niemals etwas anderes gelegen. Und als wäre dort kein Blut, dass sie unweigerlich damit auch auf ihm hinterlies. Sie konnte ihn wieder riechen, berühren und für eine Sekunde - nur den Moment des beinahe schon obligatorischen Kusses - schien die Welt wieder ein bisschen kompletter zu sein.
    Nur die Hand in ihren Eingeweiden, die weiterhin fest alles zusammenpresste, drückte noch heftiger zu als mehrere Gedanken gleichzeitig durch ihren Kopf rauschten. Die Gänsehaut die sie bekam kam nicht von ungefähr: Es war die Unsicherheit, die in ihr schlummerte. Aber auch das Gefühl angefasst zu werden, dass sie an ihre komplett benommene Situation in der Zelle erinnerte - an einen gesichtslosen Typen, den sie niemals identifizieren würde aber der die Sizilianerin als Freiwild erklärt hatte. Und auch die Anschuldigungen waren es, die sie beschäftigten. Sie war voller Blut. War vielleicht als Erste bei einer Leiche. Was das nach sich ziehen würde war für Luci abzusehen - absolutes Chaos. Und das schlimmste an allem: Sie würde letztlich versagen. Sie würde diese Ausbildung nicht einmal beenden, geschweige denn richtig anfangen können. Sie waere ein hoffnungslos gescheitertes Projekt. Und damit wertlos.

    Erst der direkte Blick nach oben in von Dunkelheit verschlungene, graue Augen löschten diese Demütigung wenigstens temporär aus ihrem überforderten Geist. Es hatte hier nichts zu suchen. Nicht in Anbetracht ihrer Situation.
    Es fiel ihr schwer loszulassen, dennoch kommentierte sie ihr Verhalten nicht, sondern drückte stumm seine Hand ein wenig fester.

    "Ich schätze fast du kannst das Ding besser bedienen als ich." Sie zog den Blick von seinen Augen und zwischen sie. In der freien Hand hielt er "...eine Hahne-Kedar Kessler III P7." . Sie hätte ihm beinahe das Wort abgeschnitten, erkannte die Pistolenart aber sofort. Es war nicht unbedingt das neueste Modell und auch nicht unbedingt das Beste. Eine Massenanfertigung von Hahne-Kedar an die Allianz. Sergio hatte vier davon. Entsprechend schnell verstand sie den Umgang als sie die Waffe annahm, routiniert die Sicherung und den aktuellen Abrieb-Stand des Magazinblocks testete, dazu öffnete und wieder einklappen lies, einen Knopf auf der Seite mit ihrem Daumen betätigte und sich surrend die Vorbereitung der Pistole abschloss.

    Luci kam sich ein wenig ertappt vor, blickte unschuldig schmunzelnd auf und stimmte ihm zu: "Ja...vermutlich."
    "Zeigst du mir wo der Kerl liegt?"
    Sicherheitshalber belies sie die Pistole in der rechten Hand, mit der Linken griff sie erneut nach der von Leif und zog ihn Richtungsweisend vorsichtig mit sich. "Oben.", bestätigte sie. "Komm."


    Mühselig nahm er jede Stufe ohne zu stolpern. Die Distanz bis zu dem Punkt, an dem Leif den reglosen Körper erkennen konnte, kam dem Arzt ewig vor. In Folge Luceijas Stutzen, das er sich auch eingebildet haben konnte, blieb auch er einen Moment an der Spitze der Treppe stehen.
    "Ich sehe ihn mir mal an.", verkündete er irgendwann mit leiser Stimme. Vor allem wollte er wissen, wessen Tod er Ravi gleich beichten dürfte.

    Von weitem ließ sich das Namensschild schwer erkennen, aber Leif hatte keine Mühe Ortega schnell zu identifizieren. Das schwarze Haar, das bis auf den Oberkopf fein säuberlich rasiert war, der fehlende Bart des eigentlich so stolzen Südländers und die Prothese die seinen rechten Arm seit zweieinhalb Jahren ersetzte. Dieser Mann war sein Patient gewesen, einer der ersten dieses Projekts, wenn auch nicht Patient 0. Nicht der, bei dem alles begann, aber doch einer, der Leif ans Herz gewachsen war. Während seiner Laufbahn bei der Allianz verlor er einen Arm, im Gegensatz zu vielen anderen Patienten jedoch nicht beim Angriff auf die Citadel, sondern ein gutes Stück vorher. Das machte die Verknüpfung des neuen Arms mit dem bestehenden Stumpf so schwer. Der Schwede würde schwören sich noch heute an jeden Handgriff der OP zu erinnern und ebenso wünschte er sich für sein früheres Ich, einen Neurologen mit Julians Fähigkeiten bei sich zu haben. Aber was hätte es gebracht? Ortega hatte seinen Dienst bei der Allianz für den auf Proteus - der neuen und angeblich so viel sichereren Anlage aufgegeben - und am Ende das bekommen, was selbst der hochriskante Job eines Militärs ihm verwehrt hatte. Den Tod. Er hatte sich seiner Überzeugung hingegeben und hatte für Leute wie ihn gearbeitet, die mit Ortega ein noch viel besseres Darwin formen wollten. Offenbar vergeblich.

    Der Blonde ging in die Knie und setzte sich schließlich auf den Hosenboden. Stumm schloss er die bereits widerspenstigen Augen des Wachmanns und schlang die eigenen Arme um die angewinkelten Beine. Er war froh dass Ortega hier lag. Auf dem eiskalten Boden und mit einem Hals, der so brutal aufgerissen worden war, dass Leif ihm eigentlich mehr Beachtung schenken sollte, aber er war eben froh-...Dass es "nur" ein Freund war, nicht aber Luceija. Beim Gedanken an Ortegas Mutter lebte der Gedanke ein grausames Dasein im Kopf des Arztes, aber die Tatsache dass jemand wie er so egoistisch denken konnte, war auszuhalten. Er hatte zu oft in solchen Szenerien gesessen und hatte kein weiteres verdient. Keinen weiteren verdammten Tod irgendeines Menschen der den Mittelpunkt seines Lebens bildete. Dieses Mal war es "nur" der Wachmann. Und obwohl das so war, musste Leif die Augen schließen und den Kopf senken. Nur für einen winzigen Moment. Um nicht respektlos zu sein, um anstelle seiner tiefgläubigen Mutter, von der er immer so lebhaft erzählt hatte, zu beten und um der Tränen Herr zu werden.
    AeiaCarol ist offline

  9. #89
    Mythos Avatar von AeiaCarol
    Registriert seit
    Jun 2011
    Beiträge
    8.604
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Zitat Zitat von eis engel Beitrag anzeigen
    Die schwarzhaarige lauschte aufmerksam, während die blonde sprach und schmunzelte, als sie ihr gestand, dass sie Leif Svensson persönlich kannte.
    "Ja, ich weiß welche Befürchtungen in so einem Fall im Raum stehen, was die Sache für uns allerdings jetzt sehr kompliziert macht und da jemand unvoreingenommenes zu finden, dürfte fast schon unmöglich sein! Zumal wir auch sehr diskret vorgehen müssen, um Dr. Svensson nicht zu schaden, ganz zu schweigen davon, dass diese Angelegenheit nicht an die Öffentlichkeit geraten darf!" erklärte Jade.
    Dann überlegte sie einen kurzen Augenblick, bevor sie weiter sprach.
    "Die Freundin, die ich vorhin erwähnte, ist eine Spionin/Agentin und ich habe momentan keine Ahnung, wo sie sich gerade aufhält: Aber warte kurz... Jade stand ohne ein weiteres Wort zu sagen auf, ging zu ihrem Schreibtisch und holte ihr Kommunikator. Noch während sie zur Terrasse zurück lief, wählte sie Violet an und sellte das Gerät so ein, dass Zora mithören konnte.

    "Ja?" meldete sich eine weibliche Stimme kurz am anderen Ende der Leitung.
    "Hi V, ich bin es J und bevor du jetzt irgendwas sagst, muss ich dir sagen, dass ich nicht alleine bin und diese Person zu hören kann!" antwortete Jade härter als gewollt. Doch sie kannte Violet, sie würde sie jetzt mit unzähligen Fragen löchern, die sie jetzt auf die schnelle so nicht beantworten konnte und erstickte somit das ganze gleich im Kern.
    "Wie?" fragte die Stimme am anderen Ende der Leitung.
    "Bitte... ich erkläre dir alles in aller Ruhe! Aber ich lebe!!" erklärte die schwarzhaarige ruhig.
    "Okay, dass wird dann wohl erstmal genügen müssen! lenkte Violet ein: "Wer ist eigentlich die andere Person, die hier mit hört! Name bitte...!" forderte die junge Frau am anderen Ende der Leitung. Jade sah zu Zora rüber und wartete darauf, was sie antwortete....


    Zora war völlig überrumpelt. Nicht nur dass Jade sie eher schlecht als recht in ihren Plan eingeweiht hatte (wobei sie dasselbe zuvor mit ihr gemacht hatte) zum anderen, weil die hörbar aufgeregte Stimme am anderen Ende der Leitung sie nun direkt ansprach. Wer war die Frau überhaupt? Diese Frage stellte wohl nicht nur sie sich im Moment.
    "Mein Name ist Zora Caroline Ascaiath. Ich arbeite für die Allianz, bin aber-...Ich bin wohl eher im Sinne eines Freundes bei Jade gelandet. Warum Jade Sie jetzt angerufen hat, muss sie Ihnen wohl selbst erklären.", meinte Zora und warf einen Blick zur Schwarzhaarigen neben sich.
    AeiaCarol ist offline

  10. #90
    Fionda per cereali  Avatar von Luceija
    Registriert seit
    Oct 2009
    Ort
    Köln, DE
    Beiträge
    13.905
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Zitat Zitat von AeiaCarol Beitrag anzeigen

    Mühselig nahm er jede Stufe ohne zu stolpern. Die Distanz bis zu dem Punkt, an dem Leif den reglosen Körper erkennen konnte, kam dem Arzt ewig vor. In Folge Luceijas Stutzen, das er sich auch eingebildet haben konnte, blieb auch er einen Moment an der Spitze der Treppe stehen.
    "Ich sehe ihn mir mal an.", verkündete er irgendwann mit leiser Stimme. Vor allem wollte er wissen, wessen Tod er Ravi gleich beichten dürfte.

    Von weitem ließ sich das Namensschild schwer erkennen, aber Leif hatte keine Mühe Ortega schnell zu identifizieren. Das schwarze Haar, das bis auf den Oberkopf fein säuberlich rasiert war, der fehlende Bart des eigentlich so stolzen Südländers und die Prothese die seinen rechten Arm seit zweieinhalb Jahren ersetzte. Dieser Mann war sein Patient gewesen, einer der ersten dieses Projekts, wenn auch nicht Patient 0. Nicht der, bei dem alles begann, aber doch einer, der Leif ans Herz gewachsen war. Während seiner Laufbahn bei der Allianz verlor er einen Arm, im Gegensatz zu vielen anderen Patienten jedoch nicht beim Angriff auf die Citadel, sondern ein gutes Stück vorher. Das machte die Verknüpfung des neuen Arms mit dem bestehenden Stumpf so schwer. Der Schwede würde schwören sich noch heute an jeden Handgriff der OP zu erinnern und ebenso wünschte er sich für sein früheres Ich, einen Neurologen mit Julians Fähigkeiten bei sich zu haben. Aber was hätte es gebracht? Ortega hatte seinen Dienst bei der Allianz für den auf Proteus - der neuen und angeblich so viel sichereren Anlage aufgegeben - und am Ende das bekommen, was selbst der hochriskante Job eines Militärs ihm verwehrt hatte. Den Tod. Er hatte sich seiner Überzeugung hingegeben und hatte für Leute wie ihn gearbeitet, die mit Ortega ein noch viel besseres Darwin formen wollten. Offenbar vergeblich.

    Der Blonde ging in die Knie und setzte sich schließlich auf den Hosenboden. Stumm schloss er die bereits widerspenstigen Augen des Wachmanns und schlang die eigenen Arme um die angewinkelten Beine. Er war froh dass Ortega hier lag. Auf dem eiskalten Boden und mit einem Hals, der so brutal aufgerissen worden war, dass Leif ihm eigentlich mehr Beachtung schenken sollte, aber er war eben froh-...Dass es "nur" ein Freund war, nicht aber Luceija. Beim Gedanken an Ortegas Mutter lebte der Gedanke ein grausames Dasein im Kopf des Arztes, aber die Tatsache dass jemand wie er so egoistisch denken konnte, war auszuhalten. Er hatte zu oft in solchen Szenerien gesessen und hatte kein weiteres verdient. Keinen weiteren verdammten Tod irgendeines Menschen der den Mittelpunkt seines Lebens bildete. Dieses Mal war es "nur" der Wachmann. Und obwohl das so war, musste Leif die Augen schließen und den Kopf senken. Nur für einen winzigen Moment. Um nicht respektlos zu sein, um anstelle seiner tiefgläubigen Mutter, von der er immer so lebhaft erzählt hatte, zu beten und um der Tränen Herr zu werden.


    Portishead - Roads
    [Video]


    Aus einer Entfernung, die genauso gross wie die Entfernung zwischen Sol und Trebia hätte sein können, stand Luceija hinter Leif. Die Waffe fest in ihrer Hand, ihr Finger, bereit auf jedes falsche Geräusch zu reagieren, bedrohlich über dem Abzug schwebend. Sie fühlte sich komplett aus dem Zusammenhang gerissen und wusste nicht, wie sie hierauf reagieren sollte. Denn Leif ging nicht nur vor der Leiche in die Knie, sondern bedachte ihn mit einem nahezu ritualistischen Abschied, der der Sizilianerin eigenartig vorkam. Kannte er diesen Typen? Und auch wenn dem so war: Warum kam sie nicht herum zu glauben, dass er tatsächlich um diese Leiche trauerte? Vielleicht war es antrainierte, soziale Inkompetenz und eine gewisse Empathielosigkeit, die die hier in eine unangenehme Situation brachte.

    Letztlich verbrachte sie zu lange untätig im Hintergrund und war sich nicht sicher, wie sie auf Leif reagieren sollte, dessen Kopf sich andächtig senkte. Luceija wusste in der Tat nicht, wie sie angemessen auf den Tod einer wenigstens halbwegs nahestehenden Person zu reagieren hatte. Unweigerlich - dabei senkte sich ihr Waffenarm - musste sie schon wieder, umweglos, an Sergios Tod denken. Den einzigen, den sie wirklich 'betrauert' hatte und dann auch wieder nicht. Nachdem der Mediziner beim Überfall auf eines der Quartiere der Ascension-Zelle auf der Citadel brutal ums Leben kam - nein, sie musste es nehmen wie es war: Brutalst ermordet wurde - konnte sie nicht trauern. Nachdem sie die Tat erstmalig garnicht mitbekam, realisierte sie noch viel später, dass ihr einzig wirklicher Vater tot war. Nicht mehr zurück kam und nur noch eine verblasste Erinnerung, tief im Innersten ihres Herzens war. Seitdem sie sich dessen im klaren war erkaltete sie nur noch mehr und kehrte nie wieder nach Sizilien zurück, weil sie wusste, dass er dort irgendwo beerdigt wurde. Ohne sie. Ohne die Anwesenheit seiner einzigen Tochter, ob leiblich oder nicht. Weil sie wusste, dass sie Schuld daran war, dass seine Ueberreste nun irgendwo in Beton eingelassen waren und er auf ewig unerreichbar war. Also nein, sie kannte diese Art von Trauer nicht, weil sie eisern, jede Sekunde, dagegen ankämpfte und sich gegen jedwede Emotion in dieser Richtung versuchte zu wehren. Sie war der letzte, nein, sogar der schlimmste Ansprechpartner fuer Leif. Sie konnte weder fühlen wie es war, sein eigenes Kind zu verlieren, noch wie es war, einen Freund nicht mehr bei sich zu haben.
    Was sie, nichts desto trotz, aber konnte war, ihn zu fühlen. Nebst all der scheinbaren Herzlosigkeit die sie besass schien sich in diesem Moment ihr Zweck in dieser Beziehung für sie aufzutun. Sie konnte nicht viel tun und das war ihr bewusst. Nicht viel, ohne irgendeine Anmerkung zu hinterlassen, die ihm noch mehr schmerzte als es die Situation ohnehin schon tat. Nicht irgendeine Handlung erzwingen, die er nicht wollte oder für unangebracht hielt.

    Luci wusste, dass sie in fast allen Dingen zu verschieden waren. Dass sie waren wie Feuer und Eis, wie Licht und Schatten. Es war insbesondere nach Aussen hin vermutlich sehr fraglich, wie gerade diese beiden Personen sich hatten finden können. Und doch...tat sich die Auflösung dieser Frage in jenem Moment, zumindest zu einem Teil, auf.
    Sie näherte sich langsamen Schrittes, bis sie hinter ihrem Freund stand, der sich unterdessen komplett auf dem Boden niedergelassen hatte und seine langen Beine mit den Armen umschlang. Die Sizilianerin sicherte die Handfeuerwaffe mit einem kurzen Druck ihres Daumens und schob sie hinten in ihren Hosenbund, bevor sie selbst hinter Leif in die Hocke ging und ein erstes Mal vermutlich grösser war als er. Ohne irgendetwas zu sagen oder zu kommentieren, oder auch nur das kleinste Anzeichen einer Bewertung, legte sie ihm sanft ihre beiden Hände auf jeweils eine Schulter. Mit einer vergleichbaren Ruhe uebten ihre Daumen einen kurzen, sanften Druck auf den Muskel aus, bevor beide Haende in einer einzigen, liebevollen Bewegung ueber seine Brust nach unten strichen, bevor sich ihre Arme so hinterrücks komplett um ihn legten. Ihr Kopf folgte und positionierte Wange und Schläfe in etwa an seiner Linken, während ihre rechte Hand etwa auf halbem Weg zwischen Schlüsselbein und Schulter vorsichtige, fast nicht wahrnehmbare Bewegungen ausübten und versuchten... ja. Versuchten, einfach 'da' zu sein. Ihn einfach nur festzuhalten.

    Man stellte sich oft die Frage, warum gerade diese beiden. Warum eine so unterschiedliche, so ausserordentlich ungleiche Mischung. Aber jetzt wurde es zumindest teilweise, sehr klar: Sie brauchten einander.
    Luceija ist offline

  11. #91
    corridore netto  Avatar von eis engel
    Registriert seit
    Jun 2009
    Ort
    Città notturna (Night City)
    Beiträge
    7.072
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Zitat Zitat von AeiaCarol Beitrag anzeigen

    Zora war völlig überrumpelt. Nicht nur dass Jade sie eher schlecht als recht in ihren Plan eingeweiht hatte (wobei sie dasselbe zuvor mit ihr gemacht hatte) zum anderen, weil die hörbar aufgeregte Stimme am anderen Ende der Leitung sie nun direkt ansprach. Wer war die Frau überhaupt? Diese Frage stellte wohl nicht nur sie sich im Moment.
    "Mein Name ist Zora Caroline Ascaiath. Ich arbeite für die Allianz, bin aber-...Ich bin wohl eher im Sinne eines Freundes bei Jade gelandet. Warum Jade Sie jetzt angerufen hat, muss sie Ihnen wohl selbst erklären.", meinte Zora und warf einen Blick zur Schwarzhaarigen neben sich.

    "Ascaiath?" kam es entsetzt vom anderen Ende der Leitung. Dann herrschte erstmal gefühlte Minuten schweigen und Jade warf der blonden einen irritierten Blick zu. Gerade als Jade Violet ansprechen wollte, meldete sie sich. "Jade, ist es wirklich klug, mit einer Frau zusammen zu arbeiten, die den Namen Ascaiath trägt und mit einem Cerberus Boss verheiratet ist? Nichts für ungut, Zora!"
    "Wie Zora gerade erklärt hat, ermittelt sie im Auftrag der Allianz und hat mich um Hilfe gebeten. Welche Kontakte sie Privat hat, sollten uns jetzt nicht interessieren! Violet, ich brauche deine Hilfe!" bat Jade ruhig.
    "Okay, okay... du musst wissen, was du tust!! Was ist los?" lenkte Violet ein und Jade atmete erleichtert durch.
    "Weißt du so Liz ist?" kam Jade ohne Umschweife zum Punkt. "Ich steh mit ihr im Kontakt, aber wo sie momentan genau ist und für wen sie arbeitet, weiß ich nicht! Du kennst sie doch?!" gab die Stimme am anderen Ende der Leitung zurück.
    "Gib mir bitte Ihre Kontaktdaten, ich melde mich dann persönlich bei ihr! Das andere worum ich dich bitten möchte.... hol alles was du zu dem Fall Dr. Leif Svensson und der Anklage gegen ihn aus den Allianz Servern heraus holen kannst! Und ich meine wirklich alles, so unbedeutet wie es auch erstmal scheinen mag!"
    "Die Kontaktdaten hab ich dir geschickt und was das andere angeht, dafür brauch ich etwas Zeit! Bis dann erstmal und viel Spaß euch beiden!" sagte Violet und beendete das Gespräch.
    "Vio gehört zu den besten Häckern, die findet was! Hast du noch irgendwelche Kontakte, die wir abchecken können?"

    ~•~ Lavoriamo al buio, per servire la luce. Siamo assassini! ~•~
    eis engel ist offline

  12. #92
    Mythos Avatar von AeiaCarol
    Registriert seit
    Jun 2011
    Beiträge
    8.604
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Zitat Zitat von Luceija Beitrag anzeigen
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)



    Portishead - Roads
    [Video]


    Aus einer Entfernung, die genauso gross wie die Entfernung zwischen Sol und Trebia hätte sein können, stand Luceija hinter Leif. Die Waffe fest in ihrer Hand, ihr Finger, bereit auf jedes falsche Geräusch zu reagieren, bedrohlich über dem Abzug schwebend. Sie fühlte sich komplett aus dem Zusammenhang gerissen und wusste nicht, wie sie hierauf reagieren sollte. Denn Leif ging nicht nur vor der Leiche in die Knie, sondern bedachte ihn mit einem nahezu ritualistischen Abschied, der der Sizilianerin eigenartig vorkam. Kannte er diesen Typen? Und auch wenn dem so war: Warum kam sie nicht herum zu glauben, dass er tatsächlich um diese Leiche trauerte? Vielleicht war es antrainierte, soziale Inkompetenz und eine gewisse Empathielosigkeit, die die hier in eine unangenehme Situation brachte.

    Letztlich verbrachte sie zu lange untätig im Hintergrund und war sich nicht sicher, wie sie auf Leif reagieren sollte, dessen Kopf sich andächtig senkte. Luceija wusste in der Tat nicht, wie sie angemessen auf den Tod einer wenigstens halbwegs nahestehenden Person zu reagieren hatte. Unweigerlich - dabei senkte sich ihr Waffenarm - musste sie schon wieder, umweglos, an Sergios Tod denken. Den einzigen, den sie wirklich 'betrauert' hatte und dann auch wieder nicht. Nachdem der Mediziner beim Überfall auf eines der Quartiere der Ascension-Zelle auf der Citadel brutal ums Leben kam - nein, sie musste es nehmen wie es war: Brutalst ermordet wurde - konnte sie nicht trauern. Nachdem sie die Tat erstmalig garnicht mitbekam, realisierte sie noch viel später, dass ihr einzig wirklicher Vater tot war. Nicht mehr zurück kam und nur noch eine verblasste Erinnerung, tief im Innersten ihres Herzens war. Seitdem sie sich dessen im klaren war erkaltete sie nur noch mehr und kehrte nie wieder nach Sizilien zurück, weil sie wusste, dass er dort irgendwo beerdigt wurde. Ohne sie. Ohne die Anwesenheit seiner einzigen Tochter, ob leiblich oder nicht. Weil sie wusste, dass sie Schuld daran war, dass seine Ueberreste nun irgendwo in Beton eingelassen waren und er auf ewig unerreichbar war. Also nein, sie kannte diese Art von Trauer nicht, weil sie eisern, jede Sekunde, dagegen ankämpfte und sich gegen jedwede Emotion in dieser Richtung versuchte zu wehren. Sie war der letzte, nein, sogar der schlimmste Ansprechpartner fuer Leif. Sie konnte weder fühlen wie es war, sein eigenes Kind zu verlieren, noch wie es war, einen Freund nicht mehr bei sich zu haben.
    Was sie, nichts desto trotz, aber konnte war, ihn zu fühlen. Nebst all der scheinbaren Herzlosigkeit die sie besass schien sich in diesem Moment ihr Zweck in dieser Beziehung für sie aufzutun. Sie konnte nicht viel tun und das war ihr bewusst. Nicht viel, ohne irgendeine Anmerkung zu hinterlassen, die ihm noch mehr schmerzte als es die Situation ohnehin schon tat. Nicht irgendeine Handlung erzwingen, die er nicht wollte oder für unangebracht hielt.

    Luci wusste, dass sie in fast allen Dingen zu verschieden waren. Dass sie waren wie Feuer und Eis, wie Licht und Schatten. Es war insbesondere nach Aussen hin vermutlich sehr fraglich, wie gerade diese beiden Personen sich hatten finden können. Und doch...tat sich die Auflösung dieser Frage in jenem Moment, zumindest zu einem Teil, auf.
    Sie näherte sich langsamen Schrittes, bis sie hinter ihrem Freund stand, der sich unterdessen komplett auf dem Boden niedergelassen hatte und seine langen Beine mit den Armen umschlang. Die Sizilianerin sicherte die Handfeuerwaffe mit einem kurzen Druck ihres Daumens und schob sie hinten in ihren Hosenbund, bevor sie selbst hinter Leif in die Hocke ging und ein erstes Mal vermutlich grösser war als er. Ohne irgendetwas zu sagen oder zu kommentieren, oder auch nur das kleinste Anzeichen einer Bewertung, legte sie ihm sanft ihre beiden Hände auf jeweils eine Schulter. Mit einer vergleichbaren Ruhe uebten ihre Daumen einen kurzen, sanften Druck auf den Muskel aus, bevor beide Haende in einer einzigen, liebevollen Bewegung ueber seine Brust nach unten strichen, bevor sich ihre Arme so hinterrücks komplett um ihn legten. Ihr Kopf folgte und positionierte Wange und Schläfe in etwa an seiner Linken, während ihre rechte Hand etwa auf halbem Weg zwischen Schlüsselbein und Schulter vorsichtige, fast nicht wahrnehmbare Bewegungen ausübten und versuchten... ja. Versuchten, einfach 'da' zu sein. Ihn einfach nur festzuhalten.

    Man stellte sich oft die Frage, warum gerade diese beiden. Warum eine so unterschiedliche, so ausserordentlich ungleiche Mischung. Aber jetzt wurde es zumindest teilweise, sehr klar: Sie brauchten einander.


    Der Druck auf seiner Schulter war so tröstlich wie notwendig, um Leif aus seiner Starre zu befreien. Er konnte kein bisschen Spanisch. Die letzten Worte des Gebets murmelte er wie jedes Vorherige in seiner Muttersprache. Als seine Hände sich von den eigenen Knien löste, fassten sie als nächstes die von Luceija. Sie ruhten wie der Rest ihres Körper an seinem und der Blonde erlaubte es sich für eine Sekunde dieses Moment-...zu genießen.
    "Jag älskar dig, Luceija...", sagte er und seine folgenden Worte klangen wie eine handfeste Drohung: "Tu mir das niemals an."

    Nicht viel länger ertrug er die Anwesenheit Ortegas als dritten im Bunde. Ohne bereits vollständig aufzustehen, richtete sich sein Körper langsam wieder auf.
    "Kann ich kurz in dein Zimmer?", fragte er Luceija dabei und ergänzte ein "Bitte..", weil er erst spät merkte wie unpassend diese Frage war. Bevor sie jedoch zur nächsten Kriese übergingen, war da noch eine Sache, die er tun wollte.
    AeiaCarol ist offline

  13. #93
    Fionda per cereali  Avatar von Luceija
    Registriert seit
    Oct 2009
    Ort
    Köln, DE
    Beiträge
    13.905
    Zitat Zitat von AeiaCarol Beitrag anzeigen

    Der Druck auf seiner Schulter war so tröstlich wie notwendig, um Leif aus seiner Starre zu befreien. Er konnte kein bisschen Spanisch. Die letzten Worte des Gebets murmelte er wie jedes Vorherige in seiner Muttersprache. Als seine Hände sich von den eigenen Knien löste, fassten sie als nächstes die von Luceija. Sie ruhten wie der Rest ihres Körper an seinem und der Blonde erlaubte es sich für eine Sekunde dieses Moment-...zu genießen.
    "Jag älskar dig, Luceija...", sagte er und seine folgenden Worte klangen wie eine handfeste Drohung: "Tu mir das niemals an."

    Nicht viel länger ertrug er die Anwesenheit Ortegas als dritten im Bunde. Ohne bereits vollständig aufzustehen, richtete sich sein Körper langsam wieder auf.
    "Kann ich kurz in dein Zimmer?", fragte er Luceija dabei und ergänzte ein "Bitte..", weil er erst spät merkte wie unpassend diese Frage war. Bevor sie jedoch zur nächsten Kriese übergingen, war da noch eine Sache, die er tun wollte.

    Dank des Anrufes mit Vigilio hatte sie, ausnahmsweise, noch einen Knopf im Ohr. Es war nicht das beste Uebersetzungstool dass auf diesem eher guenstigen Geraet aufgespielt war, aber es reichte um auszumachen - genau auszumachen, was er zu ihr sagte. Einmal mehr drueckte das Gefuehl in ihrem Magen, aber sie drueckte zurueck - hielt Leif fester, nachdruecklicher und erlaubte sich, ihm einen erwidernden Kuss auf der Schlaefe zu hinterlassen. "Mai.*" Niemals.



    Wirklich zoegerlich lies sie los, oder - zumindest weit genug um selbst aufstehen zu koennen und dabei einmal wieder zu bemerken, wie weit der Schwede sie rein koerperlich ueberragte. Sie streifte ihre Haende von ihm ab wie einen Handschuh, der zu perfekt sass um es noetig zu machen ihn auszuziehen und entliess ihn nur ungern. Die Waerme schwand schnell, sie blickte zu ihm auf ohne seine Augen deutlich genug zu sehen, streichelte knapp seine Schulter und dann nickte sie.
    "Ja, sicher.", murmelte sie und verstand den ploetzlichen Wandel nicht. Sie reichte ihm dennoch ihre KeyCard. "Aber...was willst du da..?"
    Luceija ist offline

  14. #94
    Mythos Avatar von AeiaCarol
    Registriert seit
    Jun 2011
    Beiträge
    8.604
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Zitat Zitat von Luceija Beitrag anzeigen
    Dank des Anrufes mit Vigilio hatte sie, ausnahmsweise, noch einen Knopf im Ohr. Es war nicht das beste Uebersetzungstool dass auf diesem eher guenstigen Geraet aufgespielt war, aber es reichte um auszumachen - genau auszumachen, was er zu ihr sagte. Einmal mehr drueckte das Gefuehl in ihrem Magen, aber sie drueckte zurueck - hielt Leif fester, nachdruecklicher und erlaubte sich, ihm einen erwidernden Kuss auf der Schlaefe zu hinterlassen. "Mai.*" Niemals.



    Wirklich zoegerlich lies sie los, oder - zumindest weit genug um selbst aufstehen zu koennen und dabei einmal wieder zu bemerken, wie weit der Schwede sie rein koerperlich ueberragte. Sie streifte ihre Haende von ihm ab wie einen Handschuh, der zu perfekt sass um es noetig zu machen ihn auszuziehen und entliess ihn nur ungern. Die Waerme schwand schnell, sie blickte zu ihm auf ohne seine Augen deutlich genug zu sehen, streichelte knapp seine Schulter und dann nickte sie.
    "Ja, sicher.", murmelte sie und verstand den ploetzlichen Wandel nicht. Sie reichte ihm dennoch ihre KeyCard. "Aber...was willst du da..?"


    Er nahm die Karte, fürs erste Wortlos und behalf sich lediglich einer Geste, die Luceija bedeutete mitzukommen. Sie hier allein zu lassen war in dieser Situation die schlechteste Idee. Waffe hin oder her. Auch der Weg in Richtung ihres Zimmers verlief stumm. Leif wusste nichts zu sagen. Sein Kopf war zu schwer, seine Augen und Beine zu müde. In ihm wuchs wieder dieses Gefühl, hier oben keinen wirklichen Sinn zu haben. Er würde nicht mit der Schwarzhaarigen darüber sinnieren ob es nicht die bessere Wahl gewesen wäre, in Schweden zu bleiben. Ihm war klar dass Darwin den Rücken zu kehren, bedeuten würde auch sie zurückzulassen. Also stieß er diese Option von sich, zog indes die Karte durch den Schlitz neben der Tür und trat in den Raum.

    Leif war selten hier gewesen, aber das was er sah, erinnerte ihn gut an das einzige Mal. Er wollte sich die dazu passenden Umstände nicht noch einmal ausmalen und schwieg einfach, als er sah wie sie dieses Chaos wieder beseitigt hatte. Dann sah er seine Freundin an. Und sah das Blut. Die Fenster warfen genug Licht ins Zimmer, um seine Augen sich weiten zu lassen.
    "Oh-...", stieß er aus und wandte den Blick sofort von ihr.
    Sein Magen begann Achterbahn zu fahren und er richtete den Blick stur auf das Außengelände, das man sehen konnte.
    "Ich wollte was holen um die Leiche nicht einfach so liegen zu lassen. Willst du vorher was anderes anziehen? Könnte zu Missverständnissen führen."
    AeiaCarol ist offline

  15. #95
    Fionda per cereali  Avatar von Luceija
    Registriert seit
    Oct 2009
    Ort
    Köln, DE
    Beiträge
    13.905
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Zitat Zitat von AeiaCarol Beitrag anzeigen

    Er nahm die Karte, fürs erste Wortlos und behalf sich lediglich einer Geste, die Luceija bedeutete mitzukommen. Sie hier allein zu lassen war in dieser Situation die schlechteste Idee. Waffe hin oder her. Auch der Weg in Richtung ihres Zimmers verlief stumm. Leif wusste nichts zu sagen. Sein Kopf war zu schwer, seine Augen und Beine zu müde. In ihm wuchs wieder dieses Gefühl, hier oben keinen wirklichen Sinn zu haben. Er würde nicht mit der Schwarzhaarigen darüber sinnieren ob es nicht die bessere Wahl gewesen wäre, in Schweden zu bleiben. Ihm war klar dass Darwin den Rücken zu kehren, bedeuten würde auch sie zurückzulassen. Also stieß er diese Option von sich, zog indes die Karte durch den Schlitz neben der Tür und trat in den Raum.

    Leif war selten hier gewesen, aber das was er sah, erinnerte ihn gut an das einzige Mal. Er wollte sich die dazu passenden Umstände nicht noch einmal ausmalen und schwieg einfach, als er sah wie sie dieses Chaos wieder beseitigt hatte. Dann sah er seine Freundin an. Und sah das Blut. Die Fenster warfen genug Licht ins Zimmer, um seine Augen sich weiten zu lassen.
    "Oh-...", stieß er aus und wandte den Blick sofort von ihr.
    Sein Magen begann Achterbahn zu fahren und er richtete den Blick stur auf das Außengelände, das man sehen konnte.
    "Ich wollte was holen um die Leiche nicht einfach so liegen zu lassen. Willst du vorher was anderes anziehen? Könnte zu Missverständnissen führen."


    Haette er sie nicht darauf aufmerksam gemacht, waere ihr dieser Part entfallen. Sie sah an sich herab und sah Klamotten, die durchzogen von Blut waren und sich, wie sie nun merkte, auch auf ihre Haut darunter klebten. Auch auf ihren Haenden klebte Blut, aber fuer Koerperhygiene war in so einem Zustand wohl nicht die beste Zeit. Jetzt, wo sie auch Leif beleuchtet sah, bemerkte sie, dass auch er davon nicht komplett verschont wurde und einen noch aufgeloesteren Eindruck machte.
    "Die Sache mit dem 'vom Pech verfolgt sein' wird hier oben immer realer.", kotzte sie sich nun aus, erstmalig, und belies es dann auch dabei, riss ihren kleinen Kleiderschrank auf und sah nicht viele, uebriggebliebene Alternativen.
    Schamlos zog die Sizilianerin die blutgetraenkte Jogginghose aus, die schon laengst an ihrer Haut festgeklebt war. Darunter haftete ueberall Blut auf ihrer Haut - besser wuerde zumindest dieser Aspekt nicht durch das Wechseln der Kleidung werden. Dennoch schluepfte Sie in die einzig uebriggebliebenen Hosen: Eine Shorts, die ebenfalls mit dem ueblichen C-Darwin-Logo und dessen Farbschema durchzogen war. Rot sollten sie darin aufnehmen, dachte Luci sich stumm. Ihr Oberteil, das Shirt, war halbwegs frei von Flecken.
    Luci besah sich kurz im Spiegel, entdeckte Blut in ihrem Gesicht und versuchte dieses zumindest grob abzureiben. Weitestgehend Chancenlos. "Nimm die Decke und das Laken.", gab sie dem Schweden die Anweisung zur Beseitigung- zur Bewahrung der Leiche in einem bestimmten Ton - als wisse sie schon, was sie tue. Ebenso wie dann, als sie die Waffe wieder griff und diese nun in der Hand behielt als hielte sie nie etwas anderes. Es war ein eigenartiges, befremdliches Bild inmitten dieser Farce einer Allianzanlage. "Ich brauch es doch ohnehin nicht. Oder hast du jemals mitbekommen, wie ich hier geschlafen haette?"
    "Warte.." Sie trat zu ihm, griff ihn ungefragt an der Hand bevor er sich ans Greifen des Bettzeugs machen konnte und richtete schon fast fuersorglich sein Gesicht aus, damit sie die kleinen Blutflecken die er nicht sah und die sie unbewusst auf ihm hinterlassen hatte, zu entfernen.
    Luceija ist offline

  16. #96
    #16  Avatar von Forenperser
    Registriert seit
    Sep 2008
    Ort
    Irgendwo da draußen.....
    Beiträge
    32.496
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Zitat Zitat von eis engel Beitrag anzeigen
    Noch während Sahenia im Badezimmer war, hörte sie, wie Yelyna heftig mit jemand rum diskutierte, sie vermutete arg, dass es ihre Mutter war. Doch sie kümmerte sich nicht weiter darum und hüpfte erstmal unter die Dusche.

    Als sie nach einer Viertelstunde frisch geduscht und mit frischer Kleidung aus dem
    Bad kam, hatte Yelyna das Gespräch gerade beendet.
    "Na, alles klar? fragte die jüngere Asari vorsichtig.
    "Meine Mutter war wie immer, sie macht sorgen und ganz besonders, seid Naruuna und verlassen hat! Hab dann gleich mit meiner Schwester telefoniert und sie war der Ansicht, dass Mum übertreibt und lernen müsse, uns los zu lassen." erzählte Yelyna.
    "Wie gehts denn Naruuna?" Sahenia hatte Naruuna ewig nicht gesehen, dementsprechend auch kein Kontakt mehr mit ihr hatte.
    "Naruuna geht es gut! Sie arbeitet im Handelsdestrikt und ist dort die Assistenten des Managers, aber lass das bloß nicht meine Mutter hören, die könnte das nicht ertragen, wenn ihre Töchter ohne ihre Unterstützung und Fürsorge erfolgreich wären.... Übrigens, Naruuna lässt dir schöne Grüße bestellen und du mögest dich doch mal bei ihr melden. Aber das melden kannst dir sparen, hab mit ihr ein Treffen arrangiert, sobald wir Richtung Heimat fliegen, machen wir noch einen Abstecher nach Illium!" erzählte Yelyna fröhlich. Daran merkte man, dass bei Yelyna noch salarianische Gene ihres Vaters mit drin waren, ab und zu redete sie ohne Punkt und Komma. Sahenia kicherte.
    "Okay, machen wir, muss aber meiner Mutter bescheid geben!" kicherte sie. Gesagt - getan, sie schickte Dishana schnell eine Nachricht, die prompt mit einem kurzen "Geht in Ordnung, Kleines und schöne Grüße an Naruuna. Hab dich lieb!... Deine Mum" - beantwortet wurde.

    "So, und nun erzähl mir von diesem Beyo!" hakte Yelyna kichernd nach.
    "Das meiste weißt du schon und sonst gibts noch nicht viel zu erzählen. Die Tagen werden wir uns zum Abendessen..." "Zum Abendessen? Ich hoffe, du nimmst mich mit?! Vielleicht hat er ja auch einen netten Kumpel?! Auf jeden Fall wird dieser Abend lustig!" fiel ihr Yelyna kichernd ins Wort und wollte gerade weiter reden, als Sahenia sie unterbrach.
    "Alles schon arrangiert!" grinste die jüngere der beiden und holte den Kommunikator, vielleicht hätte Beyo ja schon geantwortet. Als sie das Gerät einschaltete, ploppte auch schon seine Nachricht auf und die beiden laden Sie.
    "Das klingt doch mal garnicht schlecht! Antworte ihm...." forderte Yelyna kichernd.
    "Hi Beyo,
    Ich weiß, dass es überraschend ist, aber mache dir keine Sorgen. Yelyna ist wie ich, der Abend wird also nicht in Mord- und Totschlag enden und uns zu einem durchgeknallten Kult führen !

    A... außerdem bin ich nicht wie.... Mmmm ira!!Hörst jetzt auf, Yel!....... schick ein selfie von uns mit....
    Wir sehen uns!
    Gruß Sahenia und Yelyna"


    Dann machten die beiden tatsächlich noch ein gemeinsames Selfie und sendeten es mit der Nachricht mit. Anschließend werteten sie noch weitere Daten aus, die Mira Ihnen hinterlassen hatte....


    Er musste über das Foto der beiden lachen, ebenso über die offensichtlich von 2 Leuten geschriebene Nachricht. Sie passten sehr gut zueinander, scheinbar waren sie beide gleich lustig und verrückt.
    Zurückschreiben tat er jedoch erst einmal nicht, stattdessen arbeitete er weiter und dachte darüber nach wen er deswegen fragen konnte. Etwas Zeit hatte er ja noch....

    Der Abend vor dem Essen
    "Also sehen wir uns dann morgen?"
    "ich werd' da sein, ganz sicher. Wer lässt sich sowas schon entgehen?"
    Beyo lachte in den Kommunikator. "Also dann bis morgen Abend Kyron." Mission erledigt, er hatte jetzt endlich jemanden den er mitbringen konnte. Eigentlich war es komisch dass er nicht sofort an Kyron gedacht, immerhin kannten sie sich schon seit der Zeit bei der C-Sec. Er erinnerte sich noch gut an den Einsatz in Chora's Nest. Aber irgendwie waren sie immer nur Kollegen gewesen, selbst dass er ihn bei den Abenden im Casino wieder getroffen hatte war eher Zufall gewesen. "Nun denn." Er sah auf die Uhr, gähnte und begann sich fertig zum Schlafen zu machen. Die bevorstehende Verabredung bereitete ihm wirklich Vorfreude....
    Forenperser ist offline

  17. #97
    corridore netto  Avatar von eis engel
    Registriert seit
    Jun 2009
    Ort
    Città notturna (Night City)
    Beiträge
    7.072
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Zitat Zitat von Forenperser Beitrag anzeigen

    Er musste über das Foto der beiden lachen, ebenso über die offensichtlich von 2 Leuten geschriebene Nachricht. Sie passten sehr gut zueinander, scheinbar waren sie beide gleich lustig und verrückt.
    Zurückschreiben tat er jedoch erst einmal nicht, stattdessen arbeitete er weiter und dachte darüber nach wen er deswegen fragen konnte. Etwas Zeit hatte er ja noch....

    Der Abend vor dem Essen
    "Also sehen wir uns dann morgen?"
    "ich werd' da sein, ganz sicher. Wer lässt sich sowas schon entgehen?"
    Beyo lachte in den Kommunikator. "Also dann bis morgen Abend Kyron." Mission erledigt, er hatte jetzt endlich jemanden den er mitbringen konnte. Eigentlich war es komisch dass er nicht sofort an Kyron gedacht, immerhin kannten sie sich schon seit der Zeit bei der C-Sec. Er erinnerte sich noch gut an den Einsatz in Chora's Nest. Aber irgendwie waren sie immer nur Kollegen gewesen, selbst dass er ihn bei den Abenden im Casino wieder getroffen hatte war eher Zufall gewesen. "Nun denn." Er sah auf die Uhr, gähnte und begann sich fertig zum Schlafen zu machen. Die bevorstehende Verabredung bereitete ihm wirklich Vorfreude....

    Auswertung der Daten zog sich bis tief in die Nacht und viel schlauer als zuvor, wurden sie daraus auch nicht. Erst als Sahenia noch Liara T'Soni's Berichte hin zu holte und ich ihre eigenen Erfahrungen von der kürzlichen Mission, ergab das immer mehr Sinn. Doch der stichhaltige Beweis, den die Asari Beraterinnen auf Thessia haben wollten, war es bei weitem nicht.
    Sie brauchten Reaper Tech und Geth Tech als Vergleich, aber ersteres war zu gefährlich, um es gefahrlos durch die Galaxis zu transportieren, ganz zu schweigen davon, dass die Gefahr bestand indoktriniert zu werden.
    Yelyna, die fleißig mitgeholfen hatte das ganze zu analysieren, begann nun auch langsam an die Reaper zu glauben.
    "Was machen wir jetzt? Wir können ja schlecht zu den Beraterinnen gehen und sie anflehen, bitte bitte glaubt mir!" scherzte sie.
    "Wir können es ja versuchen!" lachte die junge Asari. Yelyna warf ihr erst einen verstörten Blick von der Seite zu und begann dann selbst an zu lachen.
    "Vielleicht sollten für auch für heute Schluss machen, wir bekommen eh nichts mehr gescheites auf die Reihe!" gab Yelyna gähnend von sich und streckte sich.
    Die Dunkelheit kann nicht durch brochen werden... Leviathane.. schoss es der jungen Asari durch den Kopf und sie begann hastig die Wandmalereien nach zu zeichnen, die sie bei diesem irren Kult gesehen hatte. Anschließend zeichnete sie auch diese seltsamen Stangen -auch Drachenzähne genannt- und das Reaper Artefakt nach, dass sie gesehen hatte. Sie war sich zwar noch nicht sicher, wofür das nützlich sein konnte, aber sicher ist sicher.
    "Nia, alles okay?" neugierig und besorgt zu gleich blickte Yelyna ihre beste Freundin an.
    "Alles gut!" bestätigte Sahenia ruhig, lächelte und zeichnete konzentriert weiter.
    Als sie fertig war, legte sie alles zusammen. Sie war jetzt selbst sehr müde und würde Morgen daran weiter machen....

    ~•~ Lavoriamo al buio, per servire la luce. Siamo assassini! ~•~
    eis engel ist offline

  18. #98
    Auserwählter Avatar von Rabenkopf
    Registriert seit
    May 2013
    Ort
    Ein dunkler Ort zum Pläne schmieden
    Beiträge
    6.050
    Zitat Zitat von Rabenkopf Beitrag anzeigen
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    „Heute ereignete sich eine Schießerei mitten in der Sektion Pernicies…“, fing der Nachrichtensprecher von CBC an zu berichten, aber der Kanal wurde bereits umgeschaltet.
    „Schießerei in den Green Meadows, drei Verletzte…“, fing der Nachrichtensprecher auf TFacts an, aber auch hier wurde schnellstmöglichst umgeschaltet.
    „Ich bin der festen Überzeugung, dass es ein Angriff auf mein Leben war.“, erklärte Martin Trumbo dem Nachrichtensprecher auf ANN.
    Syren saß in seinem Sessel, ein Glas mit Viskanier in seiner Hand haltend, und dieses Mal schaltete er nicht um, sondern blickte auf die beiden Menschen, die auf dem Bildschirm zu sehen waren.
    „Und wer glauben sie war dafür verantwortlich?“, fragte der Nachrichtensprecher neugierig nach.
    „Was glauben sie wohl?“, entgegnete Trumbo, der auch hier wieder unter dem Licht der Scheinwerfer zu schwitzen schien, „Syren Vox natürlich!“, der Turianer nahm einen Schluck, „Hat mit Sicherheit einen C-Sec Beamten bezahlt um seinen größten Konkurrenten abzumurksen.“, wobei er hier die Gäste des Hals abschneidens vollführte.
    Der Nachrichtensprecher schien mit den Augen zu rollen, versuchte es aber nicht vor der Kamera zu machen. „Gibt es Hinweise darauf?“, fragte er ganz neutral klingend.
    „Natürlich nicht!“, antwortete Trumbo und er schien den Nachrichtensprecher förmlich anzuspucken, Dazu ist er doch viel zu aalglatt! Wenn Syren Vox eines kann, dann ist es den Dreck unter dem Teppich verschwinden zu lassen. So wie damals bei den Wahlen! Er-“
    Und hier wurde der Bildschirm deaktiviert. Syren, der gerade dabei gewesen war, sich ein weiteres Glas aus der Flasche auf dem Cocktailtisch neben dem Sessel einzuschenken, bemerkte es einen Moment später und drehte seinen Kopf nach hinten. Dort stand Saenia, äußerst traurig dreinblickend, bevor sie erklärte: „Tun sie sich das nicht an, Captain. Das ist nur Gerede.“
    Der Turianer schnaubte. „Gerede, dass man überall hören kann.“, antwortete er frustriert, schenkte sich seinen Viskanier zu Ende ein und stand dann auf, „Und auf keinem der Sender wird über die Eröffnung eines Zentrums für Waisenkinder berichtet, obwohl es vermutlich das größte auf der ganzen Citadel ist.“
    Er ging um den Sessel herum, trug die Flasche ebenfalls mit sich, weil sie leer war. Er erreichte eine Hausbar, gemacht aus dunklem Holz, dass man auf Palaven finden konnte, die sich entlang einer der Wände schlängelte, und setzte dort die Flasche ab.
    „Es wird abflauen.“, klammerte sich die junge Turianerin an den letzten Hoffnungsschimmer, mit ihrem Kopf ihm folgend.
    „Das hilft aber dem Zentrum nicht.“, erklärte Syren dieses Mal sogar verbittert klingend, nachdem er einen Schluck genommen hatte, „Das einzige was es brauchte, war Publicity. Dank dieses ganzen Vorfalls ist es nur noch für den Skandal bekannt.“, er drehte sich halb zu Saenia um, „Welches Kind wird sich an einem Ort sicher fühlen, an dem Zivilisten niedergeschossen wurden?“
    „Es wird abflauen und dann wird das Zentrum sich um alle annehmen können, die Hilfe benötigen.“, wiederholte Saenia, nun energischer klingend.
    Der Turianer schnaubte erneut. „Am Ende ja.“, gestand er schlussendlich, „Aber zu welchen Preis? Die Kinder müssen jetzt von der Straße und nicht in ein paar Wochen, wenn nicht sogar Monaten.“, er schüttete sich den Rest des Viskaniers ein, „Ich will nicht erneut der Leiches eines Kindes über dem Weg laufen.“, fügte er laut einatmend hinzu.
    Saenias Blick sah betrübt aus, als sie sich an dieses grausige Ereignis erinnerte und ihr Blick senkte sich. „Ich…ich komme von C-Sec.“, erklärte sie schlussendlich, bewusst das Thema wechselnd.
    Syren blickte sie noch für einige Momente an, bevor er sich nickend umdrehte. Er holte eine weitere Flasche aus einem der Regale der Bar und schenkte sich mehr Viskanier ein. Dabei konnte man die Stärke der Flüssigkeit erblicken: 40%.
    „Und was sagen unsere Freunde von C-Sec?“, erwiderte der Turianer resignierend.
    „Das alle drei Opfer von demselben Schützen getroffen worden sind.“, erklärte die Turianerin, sich sicherer fühlend, nachdem sie über ein vertrautes Gebiet sprechen konnte,„Dieselben Kugelform, dieselben Muster der Beschleunigung und dasselbe Material.“
    „Können sie den Schützen identifizieren?“, fragte der Turianer sich umdrehend.
    „Nein, keine elektronischen Markierungen feststellbar.“, entgegnete Saenia unzufrieden.
    „Also war es ein Profi.“, schlussfolgerte Syren seinen Kopf schüttelnd, „Als wenn das nicht vorher klar gewesen wäre. Bei der ganzen C-Sec Präsenz hätte sich ein Amateur-Schütze so etwas nie getraut, geschweige denn, dass er unerkannt entkommen wäre.“, und er genehmigte sich wieder einen Schluck.
    „Immerhin gibt es gute Nachrichten…“, klammerte sich die Turianerin an die letze Neuigkeit, „Es wird keine Tote geben.“
    „Ich weiß.“, antwortete Syren, eher desinteressiert klingend. Als er den fragenden Blick der Turianerin sah, fügte er hinzu: „Kenne ein paar Ärzte des Krankenhauses. Haben mir erklärt, dass jeder wieder gesund wird und auch keine bleibenden Schäden zurückbleiben werden. Martin…!“, er schwenkte mit seiner Hand in Richtung des Bildschirmes, „…konnte sogar seinen verdammten Arm wieder bewegen! Als wäre er niemals angeschossen worden!“, er nahm erneut einen Schluck und leerte das Glas, „Ich werde morgen früh das Krankenhaus besuchen. Die Ärzte werden sie über Nacht bei sich behalten.“
    „Dann werde ich das in ihren Terminplan eintragen, Sir.“, erklärte Saenia, nicht wirklich glücklich klingend.
    „Nein.“, widersprach Syren plötzlich, „Du wirst morgen nicht mitkommen.“
    „Was?!“, fragte die Turianerin entsetzt, „Sir, ich rate davon dringend ab!“
    „Muss ich dich erneut daran erinnern, wer von uns beiden hier nicht auf sich selbst aufpassen kann?“, fragte der Turianer und hob seine rechte Hand hoch: sie war vollständig von Narbengewebe gekennzeichnet. Der Blick der jungen Frau senkte sich augenblicklich und die Scham war ihr übers Gesicht geschrieben. „Ich war ein Ranger und bin es immer noch.“, setzte Syren fort, „Wenn es da draußen etwas gibt, womit ich nicht fertig werden kann, ist es das Unbekannte.“, er senkte seine Hand wieder, „Als Politiker kann ich nicht einfach herumlaufen und ein Verbrechen untersuchen.“
    Saenia hob ihren Blick wieder und er sah überrascht aus.„Sie wollen das ich…“, fiel der Groschen bei ihr, „…ein Verbrechen untersuche?“
    Der Turianer nickte. „Wir wissen beide, wer der Hauptverdächtige ist: Martin Trumbo.“, erklärte Syren, „Er profitiert am meisten von dieser ganzen Geschichte und wie wir wissen, hat er Kontakte zu extremistischen Gruppierungen – vermutlich stammt unser Täter von diesen Typen.“
    „Sollte…“, fing sie zögerlich an, „…Sollte das nicht C-Sec machen?“
    „Dieser korrupte Haufen wird nie und nimmer gegen diesen Möchtegern-Märtyrer ermitteln!“, erklärte Syren brüsk und wies erneut auf den Bildschirm, „Dazu haben sie zu viel Schiss. Am Ende ist es doch viel angenehmer am Boden des Brunnens zu sein, anstatt an der Front.“, er drehte sich um und schenkte sich wieder seinen Whisky ein, „Nein. Sie werden erst gegen ihn ermitteln, wenn alle Beweise vernichtet sind. Bevor das passieren kann, musst du irgendetwas herausfinden.“
    Saenias Blick sah unentschlossen aus. Sie überlegte für einige Zeit, in der Syren bereits das Glas an seinen Mund legte. Daraufhin fragte sie mit ernster Stimme: „Sir, was ist das Ziel dieser Ermittlungen?“
    „Ziel?“, fragte Syren perplex und senkte sogar sein Glas, bevor er etwas davon getrunken hatte.
    „Soll ich ein Verbrechen aufklären oder…“, setzte sie fort, zögerte am Ende aber dennoch für einige Momente, “…oder Dreck ausgraben?“
    Die Augen des Turianers fixierten sie. Die grünen Augen waren fest, bohrend und sogar nüchtern aussehend, trotz des Alkoholkonsums. Saenia senkte auf der Stelle ihren Blick, fühlte sich wieder wie beim Bataillon.
    Syren ging auf sie zu, während die Turianerin nur seine Schritte hören konnte. Als er vor ihr stehengeblieben war, passierte zunächst nichts. Das dauerte sogar so lange an, dass sich die Turianerin wunderte, was jetzt passieren würde und sich dabei die schrecklichsten aller Szenarien ausdachte.
    Aber am Ende legte der Turianer nur eine Hand auf ihre Schulter. Auf der Stelle hob sie ihren Blick wieder und dieses Mal begrüßte sie ein anderes Gesicht: ein warmes Lächeln. „Wie lange kennen wir uns schon, Saenia?“, fragte Syren dann, fast flüsternd, aber klar und sie wusste, dass dieses Lächeln nicht nur gespielt war.
    „19 Jahre…“, erwiderte die junge Turianerin, leicht nervös klingend, fügte dann noch hinzu, „…29 Wochen, 2 Tage und 16 Stunden…“, und weil sie sich wirklich unbehaglich fühlte, fügte sie am Ende noch hinzu, „…Sir.“
    Syren versuchte ein Schmunzeln zu verbergen. „So präzise wie immer.“, erklärte er, „Und hab ich dir in all dieser Zeit jemals einen Grund geliefert, dass du glauben könntest, dass ich auf Taktiken zurückgreifen würde, die ER benutzt?“, und zeigte dabei wieder auf den Bildschirm.
    Die Turianerin brauchte nicht lange um zu überlegen und ihren Kopf zu schütteln. „Nein, Sir.“, antwortete sie verlegen.
    „Dann hoffe ich, dass ich diesen Standards immer gerecht werde.“, entgegnete Syren und überraschte Saenia mit seiner Ehrlichkeit, „Diese Arbeit hier…sie verlangt viel von einem.“, er nahm die Hand herunter, „Dein Geist ist dabei das größte Angriffsziel. Deine Prinzipien, deine Werte, deine Moral.“, er drehte sich wieder um, „Manchmal frage ich mich warum ich diesen Weg überhaupt eingeschlagen habe…“, und er klang niedergeschlagen.
    In diesem Moment erwachte in Saenia der Wunsch diesem Mann irgendwie die Last von den Schultern runterzunehmen. Sie überlegte fieberhaft und kam schlussendlich zu einer einfachen Lösung. „Um den Leuten zu helfen.“, erklärte sie und brachte ihn dazu sich wieder zu ihr umzudrehen, „Denen, die sich selbst nicht helfen können.“, und dann noch ein bisschen ungeschickt,„…Sir.“
    Dieses Mal musste Syren schmunzeln. „Ja, das war…“, erklärte er und korrigierte sich auf der Stelle, „…ist immer mein Ziel gewesen.“, er blickte auf zu ihr, blickte ihr in die Augen, „Zwei Leute wurden heute verletzt und ins Krankenhaus gebracht. Und wofür? Damit ein drittklassiger Demagoge, der sich ‚seriöser Politiker‘ schimpft, bei den Umfragen aufholen kann?“, er schüttelte seinen Kopf, „Ich will wissen wer das war und wer sich noch unter dem Deckmantel Trumbos versteckt, obwohl er keineswegs das Allgemeinwohl im Sinn hat.“, der Schluss ist ein bisschen zögerlicher, „Kannst du das für mich herausfinden, Saenia?“
    Die Turianerin brauchte keinen Moment zu überlegen um ihre Antwort zu geben: „Natürlich, Sir.“
    Das Lächeln des Turianers wurde noch freundlicher. „Danke.“, und als sie sich bereits umdrehte, fügte er noch hinzu, „Und keine Stunts wie damals mit dem Raketenwerfer, okay?“, wobei er dies in der Form eines Witzes erzählt hatte.
    Sie drehte ihren Kopf noch einmal um, antwortete deutlich ernster: „Nur wenn sie das auch mal ablegen.“, wobei sie hier auf das Glas zeigte,„…Captain.“
    Syren blickte darauf, bevor er entgegnete: „Ich werde sehen ob es sich einrichten lässt.“
    Sie nickte zufrieden und verließ kurz darauf die Wohnung. Syren blickte ihr nach, immer noch das Glas in der Hand haltend. „Ich wünschte ich könnte es…“, erklärte er dann zu niemanden sprechend und nahm einen weiteren Schluck.
    Die junge Turianerin befand sich an einem Ramen-Laden. Es war eines der vielen, menschlichen Fast Food Shops im Zakera Arm, gebaut wie ein rechteckiger Bartresen in dessen Mitte sich die Köche des Ladens ihre Brötchen verdienten. Wie immer waren die meisten Stühle besetzt, die Kunden aßen, tratschten, unterhielten sich und hatten allgemein eine recht gute Zeit.
    „Bitte sehr.“, reichte ein hellhäutiger Mensch ihre eine Schale mit Ramensuppe und Nuddeln, wobei die Zutaten deutlich anders aussahen, als bei den meisten Kunden, da sie für den rechtsdrehenden Organismus der Turianerin ausgesucht worden waren.
    „Danke sehr.“, erwiderte Saenia und ergriff die beiden Stäbchen, die hier als Besteck benutzt wurden.
    „Itadakimasu.“, ergänzte der Japaner noch und die Turianerin nickte nochmals dankend, bevor sie die Stäbchen aufteilte und anfing zu essen. Sie war sehr geschickt in ihrem Umgang, sodass nicht einmal ihr etwas herunterfiel, sondern alles landete dort wo es hin sollte.
    „Ich wusste gar nicht, dass ihr Dextros Ramen essen könnt.“, erklärte plötzlich eine Stimme hinter ihr.
    Saenia drehte ihren Kopf nicht um, sondern schlürfte nur die letzte Nuddel in ihren Mund, bevor sie antwortete: „Du mich auch, Paul.“
    Der Mensch lehnte sich an die Theke neben sie an, wo der Sitz von ihr freigehalten worden war. Sie warf ihm einen Blick zu und musste seufzen, als sie seine Kleidung sah: er sah wie jemand aus, der krampfhaft versuchte nicht aufzufallen und deswegen für ihn untypische Kleidung trug, aber offenkundig hatte er keine Ahnung wie das ging; sein blaues Hemd schien elegant, genauso wie die Krawatte, die Weste wiederum sah aus wie die eines Anglers, obendrein hier und da aufgerissen, offensichtlich absichtlich; seine Hosen schienen vom Militär entliehen zu sein, aber sein Gürtel, Gürtelschnalle und Stiefel schienen von einem menschlichen Cowboy zu stammen; und um das Ganze noch zu toppen, trug er eine große Sonnenbrille, die den größten Teil der oberen Gesichtshälfte verbarg, obwohl die Beleuchtung hier beim Fast-Food-Shop keineswegs die beste war – zusammengefasst: er sah mehr als auffällig aus. Ein Wunder, dass ihn noch niemand erwischt hat, dachte sich die Turianerin und schüttelte ihren Kopf.
    „Was ist?“, fragte der Rotschopf.
    „Siehst du eigentlich irgendetwas mit dieser Brille?“, fragte Saenia ungläubig nach.
    „Was?“, entgegnete der Mensch nur verwirrt, aber bevor er noch etwas hinzufügen konnte, winkte die Turianerin das Thema bereits ab: „Lassen wir das, Paul.“
    Der Mensch setzte sich nun richtig hin und als der Verkäufer auf ihn zuging um seine Bestellung entgegenzunehmen, sagte Paul schnell: „Ein Bier, in der Dose.“
    Der Japaner nickte und Paul wandte sich wieder Saenia zu. „Hatte keine Lust, dass jemand mein Gesicht wiedererkennt.“, entgegnete er auf ihren Kommentar von vorhin.
    „Deswegen sind wir in Zakera und nicht Tayseri – hier kennt dich kein Schwein.“, entgegnete die Turianerin und wusste, dass sie ihn mit diesen Worten ärgerte, „Aber kommen wir zur Sache: Was weißt du über die Schießerei?“
    Welche Schießerei?“, stellte sich Paul dumm, als man ihm das Bier gab und er es öffnete.
    „Du weißt welche Schießerei.“, erwiderte Saenia nur, ihre Stäbchen wieder aufgreifend, „Die, über die deine C-Sec Overlords dich vermutlich bereits ausgefragt haben.“
    Auch dieser Kommentar ärgerte den Menschen offensichtlich, aber er schluckte ihn mit seinem Bier herunter. „Um eins klarzustellen…“, fing er hinterher an, „Ich habe ein Deal mit C-Sec gemacht. Sie bestimmen nicht was ich tue oder lasse.“, und dann doch wieder verärgert, „Und sie sind NICHT meine Overlords!“
    „Red dir das weiterhin ein, Paul.“, antwortete die Turianerin, nachdem sie wieder etwas von ihrer Suppe genommen hatte, „Sie bestimmen ja nur, wann du aufs Klo kannst, ob groß oder kleines Geschäft…“
    „Das reicht!“, erwiderte der verärgerte Mensch, „Wenn das hier so laufen soll, dann kann ich ja auch gehen!“, und er erhob sich.
    „Bleib sitzen, Paul.“, entgegnete Saenia, mit normaler Lautstärke, aber doch sehr eisig klingend, weswegen der Mensch sich schnurstracks wieder setzte, „Du weißt ganz genau wer deine Strafe verkleinern kann, also rede jetzt – Was weißt du über die Schießerei?“
    Der Mensch knirschte mit den Zähnen, weswegen er einen weiteren Schluck aus seinem Dosenbier nahm. Schlussendlich antwortete er: „Nicht viel mehr, als die Detektivs von C-Sec vermutlich sogar dir gesagt haben.“
    Die Turianerin blickte den Menschen an. „Du weißt nicht wen Trumbo für diese Sache bezahlt hat?“, fragte sie grummelnd.
    Nun blickte der Mensch in ihre Augen und zum ersten Mal seit Beginn des Gesprächs fühlte er sich wohl. „Ich weiß, dass Trumbo nichts mit der Sache zu tun hat.“, erklärte er und überraschte sein Gegenüber.
    „Wie nichts?“, erwiderte sie barsch, „Er hat sich anschießen lassen und wusste nichts davon?“
    „Er hat sich eben nicht anschießen lassen.“, korrigierte der Mensch, „Er wurde angeschossen und war hinterher so stinksauer, dass er alle seine Leute in Grund und Boden bespuckt hat mit seinem Geschimpfe.“
    „Woher weißt du das?“, hakte die Turianerin nach.
    „Sagte ich nicht gerade, dass er ALLE seine Leute beschimpft hat?“, wiederholte der Mensch Kopf schüttelnd, „Ich war dabei – du kannst also sagen, dass ich das aus erster Hand habe.“
    Saenia blickte ihn streng an. „Du warst bei der Demo?“, fragte sie normal klingend.
    „Ja…“, gab der junge Mann Zähne knirschend zu, „Jeder von uns sollte da sein.“
    „Und du hast den Schützen nicht identifiziert?“, hakte sie nach, „C-Sec behauptet, dass die Schüsse aus eurer Richtung gekommen waren.“
    „Ich hab nichts gesehen.“, erwiderte der Mensch entschieden klingend, „Aber ich hab auch nicht nach einem schießwütigen Arschloch Ausschau gehalten.“
    Die Turianerin verengte ihre Augen. „Und du bist dir sicher, dass Trumbo das Ganze nicht nur inszeniert hat?“
    Paul stöhnte verärgert auf. „Man kann sagen, was man will, aber Trumbo ist ein miserabler Schauspieler – er sagt immer was er denkt ohne an die Konsequenzen zu denken und die Leute lieben ihn dafür!“, stellte er klar, „Ich glaube nicht, dass er das Ganze inszeniert hat, geschweige denn, dass er wusste, dass man auf ihn schießen würde. Der Typ würde sich nie und nimmer so einer Sache unterziehen, eher würde er jemanden von seinen Kindern anschießen lassen!“, und hinterher trank er einen weiteren Schluck aus seinem Bier.
    Saenia blickte ihn nachdenklich an. „Er ist aber der Einzige, der von dem Ganzen profitiert.“, erklärte sie, „Wer sollte also sonst das Ganze orchestrieren…und aus welchen Grund?“
    „Da fragst du den Falschen.“, antwortete Paul die Luft ausatmend, „Ich bin verdeckter Spitzel, kein Hellseher.“
    Die Turianerin blickte auf ihre Schüssel. „Was ist mit diesen Extremisten, mit denen Trumbo verkehrt?“, griff sie den letzten Strohhalm auf, „Weißt du vielleicht von irgendwelchen Differenzen zwischen Trumbo und ihnen?“
    „Keine Ahnung.“, antwortete Paul schlicht, „Ich versuche diese Ex-Cerberus Typen zu meiden.“
    „Ex-Cerberus?“, hakte die Turianerin nach, „Wie kann man denn von solch einer Organisation ausgeschlossen werden?“
    „Wenn man wohl die größten brutalen Hohlköpfe der Galaxie ist, die erst schießen, dann nochmal schießen und dann erst nach dem fünften Mal schießen Fragen stellen.“, erklärte der junge Mann sich erinnernd, „Glaub mir: wenn du einen stereotypen Schläger suchst, suchst du diese Typen. Scheinbar sind sie sogar Cerberus zu schade ihnen eine Kugel in den Kopf zu spendieren.“
    Saenia überlegte erneut. „Kannst du mehr über sie herausfinden?“, fragte sie schlussendlich.
    Der Mensch blickte sie entsetzt an. „Hast du mir grade nicht zugehört?!“, entgegnete er barsch, „Ich will mit diesen Typen nichts zu tun haben!“
    „2 Jahre.“, antwortete die Turianerin stattdessen nur.
    „Was?“, fragte der Mensch erneut verwirrt und aus dem Konzept gebracht.
    „2 Jahre kann ich dir versprechen.“, erklärte Saenia ihre Worte, „Wenn du mir irgendetwas Nützliches über diese Typen bringst, werd ich dafür sorgen, dass dir zwei Jahre Strafe erspart werden.“
    Paul blickte sie fassungslos an. „Das wären nur Tropfen auf den heißen Stein.“, erklärte er, aber seine Stimme klang nicht so freudlos wie er klingen wollte.
    „Damit wärst du zumindest wieder im einstelligen Bereich.“, erklärte sie, mit einem Grinsen.
    Der Mensch schaute sie weiterhin fassungslos an. Als er laut ausgeatmet hatte, entgegnete er, wieder auf sein Bier blickend: „Manchmal frage ich mich, ob ich mit dem Deal damals die richtige Entscheidung getroffen habe…“, und er nahm einen weiteren Schluck.
    „Ohne diesen Deal würdest du jetzt Wasser trinken.“, antwortete die Turianerin leicht gehässig klingend.
    „Der Geschmack der süßen Freiheit…“, erklärte er, nachdem er das Bier ausgetrunken hatte, „Meine größte Schwäche.“, er erhob sich und bezahlte seine Schulden mithilfe seines Omni-Tools, „Ich versuch etwas herauszufinden – soll ich C-Sec auch etwas stecken?“
    „Vorerst nur mir.“, erklärte die Turianerin zuversichtlich.
    Paul blickte sie mit seinen Augen an. „Kein Vertrauen in die Sicherheitskräfte, was?“, fragte er mit einem Schmunzeln.
    „Ich sitze hier mit dir, was sagt dir das?“, antwortete die Turianerin nur.
    „Nun gut.“, sind die letzen Worte des Menschen, „Ich geh dann mal – bis die Tage.“
    „Und Paul…“, hielt sie ihn noch zurück, „Nächstes Mal trag was wirklich unauffälliges, ok?“
    „Ts…“, entgegnete der Mensch nur und verließ den Laden. Die Turianerin widmete sich wieder ihrer Suppe.
    "Wenn du das Unmögliche ausgeschlossen hast, dann ist das was übrig bleiben muss, wie unwahrscheinlich es auch sein mag, die Wahrheit." - Sherlock Holmes alias Sir Arthur Conan Doyle
    "Erst ignorieren sie dich, dann lachen sie dich aus, dann bekämpfen sie dich und dann gewinnst du." - Mahatma Ghandi
    "Eine Falle zu erkennen ist eine Sache, sie zu umgehen eine völlig andere." - Ranma 1/2
    "Mein Name ist Ozymandias, König der Könige. Schauet auf mein Werk, ihr Mächtigen, und verzweifelt." - Ozymandias
    "Der größte Trick des Teufels ist es die Welt glauben zu lassen, dass er nicht existiert." - Die üblichen Verdächtigen
    "Nichts ist unmöglich, solange du es dir vorstellen kannst." - Professor Hubert Farnsworth
    "Maybe you are right...maybe we can't win this. But we'll fight you regardless. Yes, people will die. Maybe we'll lose half of the galaxy...maybe more. However insignificant we might be: We will fight, We will sacrifice and We will find a way....that's what humans do!" - Commander Shepard
    Rabenkopf ist offline Geändert von Rabenkopf (08.06.2017 um 11:31 Uhr)

  19. #99
    Mythos Avatar von AeiaCarol
    Registriert seit
    Jun 2011
    Beiträge
    8.604
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Zitat Zitat von eis engel Beitrag anzeigen
    "Ascaiath?" kam es entsetzt vom anderen Ende der Leitung. Dann herrschte erstmal gefühlte Minuten schweigen und Jade warf der blonden einen irritierten Blick zu. Gerade als Jade Violet ansprechen wollte, meldete sie sich. "Jade, ist es wirklich klug, mit einer Frau zusammen zu arbeiten, die den Namen Ascaiath trägt und mit einem Cerberus Boss verheiratet ist? Nichts für ungut, Zora!"
    "Wie Zora gerade erklärt hat, ermittelt sie im Auftrag der Allianz und hat mich um Hilfe gebeten. Welche Kontakte sie Privat hat, sollten uns jetzt nicht interessieren! Violet, ich brauche deine Hilfe!" bat Jade ruhig.
    "Okay, okay... du musst wissen, was du tust!! Was ist los?" lenkte Violet ein und Jade atmete erleichtert durch.
    "Weißt du so Liz ist?" kam Jade ohne Umschweife zum Punkt. "Ich steh mit ihr im Kontakt, aber wo sie momentan genau ist und für wen sie arbeitet, weiß ich nicht! Du kennst sie doch?!" gab die Stimme am anderen Ende der Leitung zurück.
    "Gib mir bitte Ihre Kontaktdaten, ich melde mich dann persönlich bei ihr! Das andere worum ich dich bitten möchte.... hol alles was du zu dem Fall Dr. Leif Svensson und der Anklage gegen ihn aus den Allianz Servern heraus holen kannst! Und ich meine wirklich alles, so unbedeutet wie es auch erstmal scheinen mag!"
    "Die Kontaktdaten hab ich dir geschickt und was das andere angeht, dafür brauch ich etwas Zeit! Bis dann erstmal und viel Spaß euch beiden!" sagte Violet und beendete das Gespräch.
    "Vio gehört zu den besten Häckern, die findet was! Hast du noch irgendwelche Kontakte, die wir abchecken können?"



    "Ich glaube eher nicht-...", wisperte Zora, die das Gespräch aufmerksam verfolgt hatte. Im Kopf ging sie eine Liste von Personen durch, die nicht nur mit ihr in Kontakt standen, sondern auch mit Leif. Vielleicht sogar jemanden, der beeinflussbar war... Doch da war nichts. Jeder Name der ihr durch den Kopf ging, stand bereits auf der Liste die die Allianz dem Gericht für die Einladung zur Verhandlung zusenden würde. Die Blonde seufzte schwer.
    "Das wird kein Spaziergang. Egal wie die Leute zu Svensson stehen, was er gemacht hat, widerspricht völlig den Prinzipien der Kammer und der Allianz. Man kann hoffen dass die Anschuldigungen falsch sind oder er lügt dass sich die Balken biegen."
    AeiaCarol ist offline Geändert von AeiaCarol (28.05.2017 um 11:10 Uhr)

  20. #100
    Mythos Avatar von AeiaCarol
    Registriert seit
    Jun 2011
    Beiträge
    8.604
    Sie hatte eindeutig zu wenig gegessen, bevor dieser Bastard und seine Kumpanen auf sie geschossen hatten. Der Typ den sie aufgelesen hatten, saß mittlerweile an einen Stuhl gefesselt in der Küche, wo Shell sich interessiert umsah. Oder war es angeekelt? So genau ließ sich das nicht sagen. Diese Wohnung hatte in den vergangenen Jahren unter Omega gelitten, so wie alles unter dem Asteroiden. Schon als sie dem Vorbesitzer die Lichter ausgeknipst hatte, stank es im Flur vor dem Apartment nach Fäkalien und Tot, doch mittlerweile kroch das hier übliche "Design" auch ins Innere. Von den Wänden fiel der Putz, sogar der Schimmel mied die nunmehr die Essensreste im Kühlschrank und in zwei Räumen waren Fenster eingeworfen worden. Trotzdem schien niemand hier gewesen oder in die Wohnung eingestiegen zu sein. In Omega waren Dinge wie diese einfach normal und für Terissa wohl weitaus weniger erschreckend, als für den kleinen Batarianer, den sie bei sich hatte.

    Aus dem Badezimmer kommend, lehnte sie sich am Türrahmen der Küche an und beobachtete ihn einige Sekunden unbemerkt. Er war ganz mit sich allein. Sie bewunderte, dass er wenigstens für diese kurzen Momente unaufmerksam und so völlig bei sich sein konnte. Sie tat in keiner Nacht auch nur ihr zweites Auge zu und das Alter schoss selbst ihr als Asari mittlerweile immer deutlicher ins Gesicht.
    "Geht's dir gut? Ich weiß, ist nicht die edelste Behausung."
    AeiaCarol ist offline

Seite 5 von 20 « Erste 1234567891216 ... Letzte »

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •