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  1. #61
    Fionda per cereali  Avatar von Luceija
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    Hanna Ilias

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    Hanna bleckte die Zähne, dann schenkte sie Craig ein seltenes und dankendes Lächeln. „Ist lange her, seit mir mal jemand Blumen geschenkt hat“, sagte sie nonchalant und pflückte sie von dem Stapel an Tablets. „Legen Sie sie dort auf den Couchtisch.“ Hanna wandte sich ab, die Blumen in der einen, die Chipstüte in der anderen Hand, drehte auf dem Absatz und legte die Tüte an die Stelle, wo vorher die Blumen gelegen hatten. Craig balancierte seine Fracht durch das Apartment und Hanna… hob die Blumen an und roch daran. Sie dufteten ebenso fein und süßlich, wie die blauen Rosen duften sollten, die einzig in den hängenden Gärten Illiums gezüchtet werden konnten. Sie lächelte sanft. Dann fiel ihr ein, dass sie alles andere als allein war und unterbrach diese Geste emotionaler Aufrichtigkeit. Craig positionierte die Tablets wie befohlen auf dem Tisch, Hanna war versucht die Blumen auf die lange Arbeitsplatte der Küche zu schleudern, einfach nur um Craig zu zeigen, dass sie sich nicht so leicht besänftigen ließ. Das jedoch brachte sie dann nicht über das Herz, die Blumen waren zu schön, zu selten und sie rochen zu gut. Stattdessen suchte sie im Schrank nach einer Vase, fand keine und füllte notdürftig einen hohen Kochtopf mit Wasser, in den sie den Strauß stellen konnte. „Muss reichen“, sagte sie an niemanden bestimmtes und ging zu Craig hinüber. „Setzten Sie sich“, bot Hanna an und deutete auf die große Couchgarnitur. „Fühlen Sie sich… ach vergessen Sie’s.“ Dann griff sie nach dem zuoberst liegenden Tablet und schaltete es ein. Eine Augenbraue hob sich. „Nicht autorisierte Mitnahme von Ermittlungsmaterialen. Hätte gar nicht gedacht, dass das in Ihnen steckt, Gillespie.“ Der Profiler überraschte sie auf angenehme Art und Weise. Es waren weniger die Blumen als viel mehr, dass Craig das steife Korsett an Regeln, dass ihn tags zuvor noch zur Flucht verleitet hatte, abgestreift hatte und nun – ob sinnig oder nicht – versuchte, seinen Fehler wiedergutzumachen. Es erforderte Mut einen Fehler einzugestehen und noch mehr, in auf diese Art und Weise wieder bereinigen zu wollen und das musste die ehemalige Agentin anerkennen. Hanna überflog die ersten Texte, die sich mit Details zu der verwendeten Munition und dem Tatort befasste, Dinge, die sich selbst in den Akten vermerkt hatte. Ein zweites Tablet schien eine große Menge an Daten zu Henderson, nach Narissa Miller einem der Drahtzieher der Attentate oder zumindest ein Mittelsmann, zu enthalten. „Interessant“, murmelte Hanna und ließ sich auf ihren Lieblingsplatz auf der Couch fallen, dort wo der Stoff schon eine leichte Kuhle bildete. Als Außenstehender musste die schludrig gekleidete Blondine, die nun ihre Füße auf den Couchtisch legte und auf den flirrenden Bildschirm blickte geradezu einfältig wirken. Tatsächlich war Hanna jedoch vollkommen fokussiert, vergaß sogar das Bier, nach dem sie sich vor kurzem noch genug gesehnt hatte, um die Bequemlichkeit der Wohnung zu verlassen. „Verfluchter Scheißkerl“, zischte Hanna. Craig schaute sie bestürzt an. Er hatte ihre Konzentration anscheinend nicht stören wollen und wirkte nun betroffen. „Nicht Sie! Henderson. Mieses Stück Scheiße. War früher offensichtlich sowas wie der Wahlkampfsponsor von McDougal.“ Hannas Augen erfassten Zeile für Zeile. Immer wieder stieß sie zischende Flüche oder Laute der Überraschung aus. Schließlich drückte sie die Taste, die den Bildschirm schwärzte und schaute Craig direkt ins Gesicht. „Meine Güte Gillespie. Sie sind ja ein wahrer Goldjunge.“ Sie lächelte, dann gefror das Lächeln auf ihrem Gesicht. Sie reichte ihm das Datenpad. „Vermutlich sollten Sie damit zu Special Agent Hunter gehen. Ich…“ Sie wandte den Blick ab, verlor sich eine Sekunde in ihren eigenen Gedanken. „Nehmen Sie.


    "Ich?!", blickte er ungewollt entsetzt drein und sah Hanna an als habe sie ihn gerade dazu aufgefordert, den örtlichen Kiosk zu überfallen. Er schien sich auch noch keinen Reim daraus machen zu können, was genau der Blondine genau sein Gang zu Hunter bringen würde. "Ich hab Ihnen die Tablets besorgt, aber ich hatte mit dem Fall offiziell nie irgendwas zu tun. Das und die Tatsache, dass uns der Turianer gestern gemeinsam gesehen hat wie wir geflohen sind, trägt wahrscheinlich nicht sonderlich dazu bei, dass mir irgendjemand zuhört. Im Gegenteil. Die werden sich fragen, warum ich ausgerechnet jetzt, nachdem ich mit Ihnen zusammen war, an Ihrem alten Fall arbeite. Ungefragt."
    Er nahm das Tablet zwar an, zögerlich, aber wusste nicht so recht, was er damit anstellen sollte. Er rechnete mit einem zweiten Donnerwetter und damit, wegen des Widerspruchs direkt wieder vor der Türe zu landen. Aber dann, so sagte er sich innerlich, würde er nicht noch einmal zurückkriechen. Wahrscheinlich.
    Luceija ist offline

  2. #62
    corridore netto  Avatar von eis engel
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    Zitat Zitat von Luceija Beitrag anzeigen

    Für den Moment fragte sich Vigilio, wann er seinen Leibwächtern eine eigene Meinung gestattet hatte. Erst blickte er dabei Liz in die Augen - überaus neutral, aber mit einem standhaften Blick - und beobachtete sie dabei, wie sie die kleine Tasse Espresso so rasch austrank, wie es das Heissgetränk verlangte. Dann, ohne ihr ein Wort zu widmen, sah er zu Donal und blickte hier auch diesem ausdruckslos in die Augen. Mehrere Minuten durchbohrte er seinen alten Freund bis an den Rand des Gruseligen. Doch im vermutlich richtigen Moment lies er den Kontakt abbrechen und gleichzeitig alle Fragen danach, was es sie anginge oder, an Liz, seit wann sie dazu übergegangen war, Vigilio bei seinem Vornamen zu nennen, fallen und für den Moment verstummen.
    "Wir sollten gehen.", war alles was er zu den Aufforderungen erwiderte. Er griff nach seiner Tasche, spielte das Datapad hervor, auf welches er zuvor noch Luceijas Daten geladen hatte um es sich unter seinen Arm zu klemmen, zog die Sonnenbrille über seine grellgrünen Augen und machte sich bereit, die Business Lounge zu verlassen.
    Zwei Einstellungen stritten hier mit ihm: Die eine war die, die diesen Fall mit Svensson in eine private Kategorie schob, in der kein anderer Zugriff haben sollte, weil alles, was darin behandelt werden würde, zu intim war. So sehr, dass er ernsthaft überlegte, ob selbst Donal viel davon erfahren sollte.
    Die andere Einstellung schob diesen Fall eher in die Richtung aus welcher die Werte Luceijas kamen - insbesondere aber der Einbruch. Denn auch, wenn man es hätte vermuten können, war ihr Fall auf dieser Ebene eben eigentlich nichts rein persönliches mehr, sondern etwas geschäftliches. Folglich würde es auch ratsam sein, zumindest eine grobe Übersicht über die Verhältnisse zu geben, die sich hinter ihrer Rücken abspielte.

    Vigilio warf sich das Sakko um und nickte gen Ausgang. "Ich erkläre das Wichtigste.", kündigte er an, nachdem er sich entschieden hatte, dass diese Sache sowohl etwas persönliches als auch etwas geschäftliches hatte. Zügigen Schrittes setzten sie sich in Bewegung in Richtung des privaten Hangars, der bis zur Ankunft ihres Schiffes für sie reserviert war und ging auch hier den üblichen Zyklus ab, den jeder Reisende abgehen musste: Die Sicherheitskontrollen, kurze Scans, ein Ausweischeck.
    Bei allem was dem Halbitaliener im Kopf herumspukte: Er gab Zora Recht. Er wollte sich diesen Leif als alles mögliche ausmalen. Als Spinner, zynischen Arzt, meinetwegen auch als den obligatorischen Bösewicht, den er wenigstens ein bisschen dafür hassen musste, weil er sich für seine Schwester interessierte, aber bei allem was ihm lieb war, das Bild eines Perversen ging ihm nicht in den Kopf. Für den Fall, dass dies aber genau die Masche war nach der er spielte, musste er zumindest die Option offen halten, dass sich da etwas zusammenbraute, was ihm nicht gefallen würde.. .

    Im Schiff angekommen verstaute man ihr leichtes Gepäck umgehend und wartete bis zum Start, wobei der Eezoantrieb eindeutige Geräusche machte. Kaum, dass das Schiff in der Luft war, war Gil einmal mehr in einem übertrieben präzisen, emsigen Modus, der jegliches selbsternannte Organisationstalent wie einen Idioten dastehen lassen würde. Dabei wirkte er jedoch seltsamerweise nicht angespannt, sondern sogar noch ruhiger, als er zuvor in der Businesslounge war.
    Das eben noch mühselig gerichtete Jackett sprang regelrecht von seinen Schultern und wurde über die Lehne eines Stuhls geworfen. Die Sonnenbrille klappte er ein, zurrte die Krawatte von seinem Hals, legte sie über benanntes Sakko und klemmte die Brille dann in den per Knopf geöffneten Ausschnitt seines Hemdes.
    "Geben Sie mir einen Whiskey - Single Malt. On the Rocks.", pfiff der taffe Halbitaliener die einzige Bedienung im knappen Raum an - einen jungen Mann mit hellbrauenen, ordentlich frisierten Haaren - und hängte an, ehe er vergaß: "...und die Sternenkarte des Piloten. Machen Sie hinten den Raum auf. Und....spielen Sie hier ein bisschen Musik, noch ist keiner gestorben."
    Es hatte durchaus Vorteile privat zu reisen.

    Gil atmete tief ein und aus. Er wartete, bis die Bedienung verschwand und die Türe des Hinterzimmers öffnete und die Schiebetür in die andere Richtung schloss und dahinter verschwand. Dann wandte er sich, mehr oder weniger, beiden Begleitern zu. "Gut - Kurzfassung - schätze, ich habe den Flug über ohnehin noch genug zu arbeiten:", insbesondere Donal blickte er nun in die Augen, mit einer Mischung aus Gelassenheit und unterdrücktem Zorn der sehr schwer zu beschreiben war. Liz widmete er dabei kaum so viel Aufmerksamkeit, ganz einfach deshalb, weil ihr viele Details nicht bekannt waren, für die Gil aktuell keinen Bedarf sah, sie zu erläutern. Zumindest bisher schien die Situation noch nicht akut zu sein. "Zora sagt, sie haben den Arzt angeklagt, der Luci und mich operiert hat. Svensson. Wie gesagt, irgendetwas läuft - schon wieder - nicht richtig auf Proteus und nachdem die Werte meiner Schwester fast zeitgleich den Bach runtergehen, will ich wissen warum.
    Also - ihr müsst mich noch einmal entschuldigen."


    Auch hier wartete er beinahe nicht auf eine Antwort. Er lies sich lediglich den Whiskey bringen den er gefordert hatte, schnappte sich das Datapad und zog sich in die Kammer hinten zurück, wo er, kaum, dass er dort war, einen weiteren und in diesem Falle akuten Anruf tätigte, den er allem voran aber erstmal mit aller nötiger Harmlosigkeit führen musste, die nötig gewesen war.

    Er suchte Luceijas Verbindung, wählte die Nummer und es klingelte.
    Lange. Übertrieben lange.

    Auf dem Weg zum Cerberus Shuttle, mussten sie durch ein paar Schleusen, wo sie kaum Zeit verloren. Selbst beim Sicherheitscheck wurden sie anstandslos durch gelassen, was die Spanierin sehr wunderte, denn sowohl Donal, wie auch sie hatten jeweils eine Handfeuerwaffe am Körper.

    Im Shuttle gab er noch letzte Anweisungen ans Personal, bevor er sich an seinen beiden Leibwächter wandte und mit der Sprache heraus rückte. Zumindest mit ein paar Eckdaten, mit denen die beiden ein wenig was anfangen konnten.
    Liz lauschte aufmerksam seinen Worten und als die Begriffe Luci, Svensson und Proteus wurden sie richtig hellhörig. In Bruchteil von Sekunden überschlugen sich ihre Gedankengänge und sie versuchte aus den wenigen Informationen, die sie von Gil bekommen hatte, dass Puzzle zusammen zu setzen.
    Meinte er Leif Svensson? Um welche Anklage handelte es sich dabei? Proteus und seine Schwester Luceija Ascaiath waren ihr bekannt.
    Nach der kurzen Erklärung, verschwand Gil in seinen kleinen Raum...

    Liz verkrümelte sich ebenfalls in eine ruhige Ecke, zumindest so gut, wie es auf diesem Shuttle möglich war und beobachtete Donal kurz. Doch der schien mehr mit sich selbst beschäftigt zu sein und ließ sie mehr oder weniger links liegen.
    Gut so... dachte sich die junge Spanierin und konnte in aller Ruhe überlegen. Sie suchte über ihr Universalgerät die Kontaktdaten von Violet, als eine Nachricht von der gesuchten Person über den gesicherten Kanal ankam:
    "Hi Liz,
    Wie ich in meiner letzten Nachricht angedeutet hab, hast du doch eine Familie. Ein schwachsinniger Hacker, ich glaube, er heißt Matthias - hat mich kontaktiert, er behauptet, dass Stephen Connor dein Halbbruder ist....
    Es gibt noch eine wichtige Info, aber da ich selbst nicht so überzeugt bin, ob das wahr ist, kann ich dir jetzt leider noch nichts sagen!
    Gruß Vio"


    Als sie den Namen las, kochte sie innerlich vor Wut. Ausgerechnet Benstons Auftragskiller hatte das überlebt und wie kam er darauf, dass sie Halbgeschwister waren?..
    Liz antwortete ihr gleich:
    "Hi Vio,
    Wie kommt dieses Arschloch darauf, dass wir Halbgeschwister sind? Weißt du, wo er steckt? So wie ich Zeit finde, kümmere ich mich um ihn!!
    ****
    Welche andere Info?
    ****
    Hab ein Auftrag für dich!
    Projekt C-Darwin, Dr. Leif Svensson, Patientin Luceija Ascaiath... laufende Anklage!!
    Danke.
    Grüßle Liz"


    Mehr Informationen brauchte Violet nicht. Während Liz auf die Antwort wartete, schaute sie um, doch niemand schien irgendwie Notiz von ihr zu nehmen.

    Keine 10 Minuten später kam die Antwort von Violet:
    "Servus Liz,
    Schön von dir zu hören

    Stephen Connor hat ein Apartment auf Omega und laut meinen Informationen ist er zur Zeit auch dort. Anbei schicke ich dir dazu auch die ganzen Daten, die dieser Matthias aus Benstons Privat Akten über euch raus gezogen hat! Sorry, aber die Infos scheinen echt zu sein!!
    ****
    Bitte, lass mich das erst überprüfen
    ****
    Da hat die Allianz ihre Finger drin, brauch dafür Zeit.
    Aber Danke für den herausfordernden Job
    Gruß Vio"


    Liz las derweil die mit geschickten Infos zu Stephen Connor, ihren gemeinsamen Vater Mick Connor und die Forschungsberichte über ihr "Killergen" - die Fähigkeit, über die beide verfügten und von ihrem Vater vererbt wurde...

    ~•~ Lavoriamo al buio, per servire la luce. Siamo assassini! ~•~
    eis engel ist offline Geändert von eis engel (25.05.2017 um 13:01 Uhr)

  3. #63
    Mythos Avatar von AeiaCarol
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    Sein Kopf. Er glaubte nichts lebendiges oder denkendes mehr auf der Spitze seines Halses zu fühlen, es war mehr wie-... eine fremdbestimmte Steuerkonsole. Zuerst waren da diese Kopfschmerzen. Jeder seiner Gedanken fühlte sich an wie in einen Pott Honig getaucht, mehrmals darin umgerührt und im Anschluss in ein Glas voller Scherben gedippt, wobei vielleicht ein-...zwei von ihnen wieder von ihn abließen, der Rest quälte ihn mit unsäglichen Schmerzen für jede selbstständige Eingebung die er hatte oder jede Handlung, die er willkürlich durchführte.

    Dazwischen waren immer wieder Blackouts. So auch jetzt. Es war nicht so, als würde John einfach an irgendeinem Ort wieder aufwachen - er als ehemaliger Teilzeit-Alkoholiker wusste wovon er sprach - er fand sich einfach wie die Figur eines kürzlich wieder aufgenommenen Online-Spiels in der Ecke eines Raumes wieder. Sitzend, liegend, eben irgendwie. Zuletzt gesprochen hatte man mit ihm, als schwer bewaffnete Männer und Frauen ihn aus einem dunklen Verschlag in Liegeposition gewuchtet und fixiert hatten. Er konnte beim herabsehen auf seine Arme Furchen im Fleisch entdecken, die irgendwann einmal ihren Anfang in zarten Kratzern gefunden hatten. So musste er aus dem Raum mit all den anderen herausgekommen sein, die Wolke aus Desinfektionsmittel verlassen haben und schließlich hier gelandet sein. Hübsch tapezierte Wände, wenn auch unpersönlich. Wieso er auf dem samtig bezogenen Sessel auf dem Flur saß, in dem alles neu aussah und roch, wusste er nicht. Irgendwo in der Nähe konnte seine Ohren, die jetzt einem anderen gehörten, das Rauschen von Wasser hören. Wasser wäre gut für seine trockene Kehle. Er stand auf. Langsam, mittlerweile so konditioniert, dass er fest damit rechnete dass die Schmerzen ihn für eigenmächtiges Handeln bestraften. Wenigstens schrien ihn die Stimmen nicht mehr an. Zuerst drei, dann zwei, irgendwann hatte sich diese eine dunkle Stimme durchgesetzt.

    John folgte dem Rauschen. Einer seiner wenigen eigenen Gedanken war überrascht darüber, dass er sich so lange auf das Geräusch und sein Ziel konzentrieren konnte. De facto war er lediglich ein paar Meter gegangen, doch Dinge wie diese einzuschätzen war ihm längst nicht mehr möglich. Er fand wonach er suchte. Eine Tür, als Duschraum ausgeschildert, hatte was sein Körper brauchte. Sein Körper. Es würde ihm besser gehen, wenn er trinken würde. Doch kaum konnte er seinen Kopf durch die Tür strecken, bellte eine Stimme, vor Akzent fast als eine andere Sprache durchgehend, ihn von hinten an.
    "Hey!", kläffte ein karamellbrauner Typ, zu dem er sich umsah, ihn an. John sah wie durch eine Wasserwand, aber er erkannte trotz seines Zustandes dass der Mann ihn taxierte. "Sie sind von dem Schiff, oder?", fragte er John.
    Welches Schiff? Er selbst antwortete nicht. Die wenigen Gedanken die er noch hatte, brachten es nicht über seine Lippen.
    "Hier oben hat weder ein Mann, noch einer der Passagiere des abgestürzten Schiffs etwas zu suchen. Ich bring Sie wieder nach unten.", entschied der Fremde für ihn. Er hatte ein Namensschild, aber die Schrift darauf was zu verschwommen für John, egal wie nah ihm sein Gegenüber kam und das war plötzlich wirklich sehr nah. Er wurde an der Schulter gepackt und als jemand für John entschied, dass sein Körper sich wehren solle, tat er das. Der Fremde ließ nicht nach, rutschte runter bis auf die Handgelenke und ließ diesen Körper, nicht mehr fähig zu sprechen oder die eigenen Kräfte zu zügeln einen unendlich kakophonen Schrei ausstoßen.

    Jemand, etwas-...Vielleicht die Stimme in Johns Kopf sah wie der Mann eine Waffe ziehen wollte. Er selbst tat es nicht, denn was immer ihn bisher nur begleitet hatte, mehr und mehr die Führung übernahm, gewann jetzt völlig die Oberhand. Aus dem Schrei wurde ein Schlag mit Johns Kopf gegen den seines Gegenübers. Er, der viel wuchtiger war, beschwerte den Oberkörper des Latinos mit einem regelrechten Sprung in dessen Arme, rammte die weißen Zähne in dessen Fleisch, gleich oberhalb des Nackens und wurde von überschwänglich sprudelndem Blut aus der Halsschlagader begrüßt. Es trocknete schnell an den Rändern der blau angelaufenen Lippen, doch der wenig ästhetisch wirkende Auftritt störte nicht. John existierte nicht mehr und deswegen vergaß sein begrabener Verstand auch das Wasser, dem er einmal gefolgt war und griff stattdessen die Waffe, die neben seinem Widersacher am Boden lag und verließ das Gebäude.
    AeiaCarol ist offline

  4. #64
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    Zitat Zitat von Luceija Beitrag anzeigen

    "Bye Eszra!" Sie antwortete ihm viel zu spät. Sah ihm nur dabei zu, wie er aus dem Komplex verschwand - mit dem Kleiderbeutel über seiner Schulter und dem 'Saunabereich'-Bademantel, der eben jene Schultern bedeckte. Sie war sich unsicher, ob er es eilig gehabt hatte oder nicht, aber mit der neugewonnenen Universalkeycard in ihrer Hand, die eigentlich nur Mitarbeitern zustand, war sie nicht daran interessiert, Fragen zu stellen. Luci winkte Eszra rhetorisch nach, ehe ihr klar wurde, dass sie mutterseelenallein in einem riesigen, unterirdischen Kubus stand, der ausgekleidet wie eine Badewanne nicht nur einen unfreundlichen, sondern sogar irgendwie beängstigenden Eindruck machte, wenn er nicht gerade mit einer Simulation ausgefüllt wurde.
    Luci klemmte sich die Keycard hinter den Bund ihrer Hose, sodass das Plastik der Karte unangenehm an ihrem, noch leicht feuchten, Bauch klebte. Dann, mit einem letzten Blick zurück in den sich langsam abdunkelnden Trainingsbereich, verschwand auch sie aus dem Raum, lies die automatische Türe hinter ihr zugleiten und machte sich, nun, da die Sicherheitsbeleuchtung vorerst das Ende der Ausgangssperre einleitete, zurück auf den Weg nach oben. In ihrem Falle mit der Treppe.

    Oberhalb der Anlage waren sie noch immer unter der geschlossenen Kuppel eingeschlossen und ausschließlich die künstliche Luftversorgung hielt den Sauerstoff am zirkulieren. Selbst hier war die Notfallbeleuchtung nicht länger eingeschalten. Die Makos waren unterdessen wieder in der Garage und nurnoch die tiefen Dreckspuren auf dem ordentlichen Rasen deuteten an, dass hier erst vor Kurzem ein reges Chaos herrschte. Luceija begutachtete die Hinterlassenschaften des Einsatzes mit einer gewissen Gleichgültigkeit, nutzte selbst dieses Mal die langen, geschlängelten Asphaltwege, die das sanft blühende Grün zerschnitten, lies den künstlichen See hinter sich und erblickte auf ihrer Reise zurück in den Patiententrakt, dass in der Ferne auch wieder erste Personen ihren Kopf an die 'frische Luft' streckten. Insgesamt machte alles noch einen sehr beklemmenden Eindruck und sie hatte auch nicht das Gefühl, dass sich dieser Zustand über kurz oder lang ändern würde. Dieser Angriff hatte etwas verändert - in jedem von Ihnen. Dass verriet nicht nur ihr unsteter Magen, der permanente Klimmzüge mit ihren Innereien versuchte. Das verrieten ratlose Gesichter, die ungewohnte Ruhe...das verriet vorallem das Verhalten der lästigen Allianzbastarde, die vorher in der Bar aufgemuckt hatten.

    Luceija hatte, kaum, dass sie in Zimmer 17, ihrem eigenen, angekommen war, die Keycard von Eszra an selbiger Stelle hinterlassen, an welcher sie auch die zweite Karte in ihrem Besitz, die, die zu Leifs Apartment führte, untergebracht hatte. Man konnte Luci nicht als Abergläubisch betiteln, aber bei allem was ihr bereits wiederfahren war, konnte es doch kein Zufall sein, dass sie ausgerechnet in Zimmer 17 gelandet war. Einer Zahl, die unter Italienern nur zu gerne gemieden wurde, weil sie Unglück bringen solle.. . Niemals machte sie sich was aus diesen dämlichen Bauerngeschichten - doch die Ironie der Sache war nicht wegzudenken. Sie schmunzelte bitter.
    Auch wenn die Sizilianerin dieses Zimmer so gut wie nie wirklich benutzt hatte, war sie manches Mal ganz froh darum - wie auch jetzt, als sie etwas Privatsphäre wirklich zu genießen wusste, sich die nassen Klamotten auszog und neue aus dem Schrank holte, die einmal mehr von eindeutigen C-Darwin-Logos bestickt waren und die thematisch passenden Farben des Projektes trugen. NOCH zog sie sie nicht an, sondern griff sich ein großes Handtuch, wickelte sich damit ein und ging dann mit einem standarisierten Beutel mit ihren frischen Klamotten, dem Comm-Armband und der eigenen, sowie der Keycard bewaffnet, die zu Leifs Wohnung führte, in Richtung der Gemeinschaftsduschen.

    Neunzehn Minuten lang stand Luceija unter der Dusche. Hatte den Strahl auf eine viel zu heiße Temperatur gestellt, sich berieseln lassen und das künstlich aufbereitete Wasser aus dem Simulator aus ihren Haaren gewaschen. Vierzehn Minuten lang hatte sie die Haare gewaschen, ihre Haut geschrubbt, dass es schien als wolle sie die erste Schicht davon komplett herunterbürsten und die restlichen Minuten die blieben stand sie nahezu regungslos da. Starrte auf die Armaturen, lies den Druck des Riebes auf ihrer Haut abklingen und...starrte einfach nur.

    Erst das vehemente Piepen ihres Armbandes, welches sie im Beutel an einem Haken hatte hängen lassen, riss sie aus der vollkommenen Starre. Sie stellte das Wasser ab. Durchbrach die ablaufenden Rinnsale Wasser mit ihren nackten Füßen, als sie sie überschritt. Öffnete die Türe der Kabine und trocknete sich rasch ab.
    Das Armband piepte erneut. Flink schlüpfte sie in ihre Kleidung, kramte das Band hervor, legte es um ihr schmales Handgelenk und nahm den Anruf, der zum dritten Mal mit seinem Klingelton beginnen wollte, endlich an..


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    Zitat Zitat von Luceija Beitrag anzeigen

    Für den Moment fragte sich Vigilio, wann er seinen Leibwächtern eine eigene Meinung gestattet hatte. Erst blickte er dabei Liz in die Augen - überaus neutral, aber mit einem standhaften Blick - und beobachtete sie dabei, wie sie die kleine Tasse Espresso so rasch austrank, wie es das Heissgetränk verlangte. Dann, ohne ihr ein Wort zu widmen, sah er zu Donal und blickte hier auch diesem ausdruckslos in die Augen. Mehrere Minuten durchbohrte er seinen alten Freund bis an den Rand des Gruseligen. Doch im vermutlich richtigen Moment lies er den Kontakt abbrechen und gleichzeitig alle Fragen danach, was es sie anginge oder, an Liz, seit wann sie dazu übergegangen war, Vigilio bei seinem Vornamen zu nennen, fallen und für den Moment verstummen.
    "Wir sollten gehen.", war alles was er zu den Aufforderungen erwiderte. Er griff nach seiner Tasche, spielte das Datapad hervor, auf welches er zuvor noch Luceijas Daten geladen hatte um es sich unter seinen Arm zu klemmen, zog die Sonnenbrille über seine grellgrünen Augen und machte sich bereit, die Business Lounge zu verlassen.
    Zwei Einstellungen stritten hier mit ihm: Die eine war die, die diesen Fall mit Svensson in eine private Kategorie schob, in der kein anderer Zugriff haben sollte, weil alles, was darin behandelt werden würde, zu intim war. So sehr, dass er ernsthaft überlegte, ob selbst Donal viel davon erfahren sollte.
    Die andere Einstellung schob diesen Fall eher in die Richtung aus welcher die Werte Luceijas kamen - insbesondere aber der Einbruch. Denn auch, wenn man es hätte vermuten können, war ihr Fall auf dieser Ebene eben eigentlich nichts rein persönliches mehr, sondern etwas geschäftliches. Folglich würde es auch ratsam sein, zumindest eine grobe Übersicht über die Verhältnisse zu geben, die sich hinter ihrer Rücken abspielte.

    Vigilio warf sich das Sakko um und nickte gen Ausgang. "Ich erkläre das Wichtigste.", kündigte er an, nachdem er sich entschieden hatte, dass diese Sache sowohl etwas persönliches als auch etwas geschäftliches hatte. Zügigen Schrittes setzten sie sich in Bewegung in Richtung des privaten Hangars, der bis zur Ankunft ihres Schiffes für sie reserviert war und ging auch hier den üblichen Zyklus ab, den jeder Reisende abgehen musste: Die Sicherheitskontrollen, kurze Scans, ein Ausweischeck.
    Bei allem was dem Halbitaliener im Kopf herumspukte: Er gab Zora Recht. Er wollte sich diesen Leif als alles mögliche ausmalen. Als Spinner, zynischen Arzt, meinetwegen auch als den obligatorischen Bösewicht, den er wenigstens ein bisschen dafür hassen musste, weil er sich für seine Schwester interessierte, aber bei allem was ihm lieb war, das Bild eines Perversen ging ihm nicht in den Kopf. Für den Fall, dass dies aber genau die Masche war nach der er spielte, musste er zumindest die Option offen halten, dass sich da etwas zusammenbraute, was ihm nicht gefallen würde.. .

    Im Schiff angekommen verstaute man ihr leichtes Gepäck umgehend und wartete bis zum Start, wobei der Eezoantrieb eindeutige Geräusche machte. Kaum, dass das Schiff in der Luft war, war Gil einmal mehr in einem übertrieben präzisen, emsigen Modus, der jegliches selbsternannte Organisationstalent wie einen Idioten dastehen lassen würde. Dabei wirkte er jedoch seltsamerweise nicht angespannt, sondern sogar noch ruhiger, als er zuvor in der Businesslounge war.
    Das eben noch mühselig gerichtete Jackett sprang regelrecht von seinen Schultern und wurde über die Lehne eines Stuhls geworfen. Die Sonnenbrille klappte er ein, zurrte die Krawatte von seinem Hals, legte sie über benanntes Sakko und klemmte die Brille dann in den per Knopf geöffneten Ausschnitt seines Hemdes.
    "Geben Sie mir einen Whiskey - Single Malt. On the Rocks.", pfiff der taffe Halbitaliener die einzige Bedienung im knappen Raum an - einen jungen Mann mit hellbrauenen, ordentlich frisierten Haaren - und hängte an, ehe er vergaß: "...und die Sternenkarte des Piloten. Machen Sie hinten den Raum auf. Und....spielen Sie hier ein bisschen Musik, noch ist keiner gestorben."
    Es hatte durchaus Vorteile privat zu reisen.

    Gil atmete tief ein und aus. Er wartete, bis die Bedienung verschwand und die Türe des Hinterzimmers öffnete und die Schiebetür in die andere Richtung schloss und dahinter verschwand. Dann wandte er sich, mehr oder weniger, beiden Begleitern zu. "Gut - Kurzfassung - schätze, ich habe den Flug über ohnehin noch genug zu arbeiten:", insbesondere Donal blickte er nun in die Augen, mit einer Mischung aus Gelassenheit und unterdrücktem Zorn der sehr schwer zu beschreiben war. Liz widmete er dabei kaum so viel Aufmerksamkeit, ganz einfach deshalb, weil ihr viele Details nicht bekannt waren, für die Gil aktuell keinen Bedarf sah, sie zu erläutern. Zumindest bisher schien die Situation noch nicht akut zu sein. "Zora sagt, sie haben den Arzt angeklagt, der Luci und mich operiert hat. Svensson. Wie gesagt, irgendetwas läuft - schon wieder - nicht richtig auf Proteus und nachdem die Werte meiner Schwester fast zeitgleich den Bach runtergehen, will ich wissen warum.
    Also - ihr müsst mich noch einmal entschuldigen."


    Auch hier wartete er beinahe nicht auf eine Antwort. Er lies sich lediglich den Whiskey bringen den er gefordert hatte, schnappte sich das Datapad und zog sich in die Kammer hinten zurück, wo er, kaum, dass er dort war, einen weiteren und in diesem Falle akuten Anruf tätigte, den er allem voran aber erstmal mit aller nötiger Harmlosigkeit führen musste, die nötig gewesen war.

    Er suchte Luceijas Verbindung, wählte die Nummer und es klingelte.
    Lange. Übertrieben lange.


    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Zitat Zitat von AeiaCarol Beitrag anzeigen
    Sein Kopf. Er glaubte nichts lebendiges oder denkendes mehr auf der Spitze seines Halses zu fühlen, es war mehr wie-... eine fremdbestimmte Steuerkonsole. Zuerst waren da diese Kopfschmerzen. Jeder seiner Gedanken fühlte sich an wie in einen Pott Honig getaucht, mehrmals darin umgerührt und im Anschluss in ein Glas voller Scherben gedippt, wobei vielleicht ein-...zwei von ihnen wieder von ihn abließen, der Rest quälte ihn mit unsäglichen Schmerzen für jede selbstständige Eingebung die er hatte oder jede Handlung, die er willkürlich durchführte.

    Dazwischen waren immer wieder Blackouts. So auch jetzt. Es war nicht so, als würde John einfach an irgendeinem Ort wieder aufwachen - er als ehemaliger Teilzeit-Alkoholiker wusste wovon er sprach - er fand sich einfach wie die Figur eines kürzlich wieder aufgenommenen Online-Spiels in der Ecke eines Raumes wieder. Sitzend, liegend, eben irgendwie. Zuletzt gesprochen hatte man mit ihm, als schwer bewaffnete Männer und Frauen ihn aus einem dunklen Verschlag in Liegeposition gewuchtet und fixiert hatten. Er konnte beim herabsehen auf seine Arme Furchen im Fleisch entdecken, die irgendwann einmal ihren Anfang in zarten Kratzern gefunden hatten. So musste er aus dem Raum mit all den anderen herausgekommen sein, die Wolke aus Desinfektionsmittel verlassen haben und schließlich hier gelandet sein. Hübsch tapezierte Wände, wenn auch unpersönlich. Wieso er auf dem samtig bezogenen Sessel auf dem Flur saß, in dem alles neu aussah und roch, wusste er nicht. Irgendwo in der Nähe konnte seine Ohren, die jetzt einem anderen gehörten, das Rauschen von Wasser hören. Wasser wäre gut für seine trockene Kehle. Er stand auf. Langsam, mittlerweile so konditioniert, dass er fest damit rechnete dass die Schmerzen ihn für eigenmächtiges Handeln bestraften. Wenigstens schrien ihn die Stimmen nicht mehr an. Zuerst drei, dann zwei, irgendwann hatte sich diese eine dunkle Stimme durchgesetzt.

    John folgte dem Rauschen. Einer seiner wenigen eigenen Gedanken war überrascht darüber, dass er sich so lange auf das Geräusch und sein Ziel konzentrieren konnte. De facto war er lediglich ein paar Meter gegangen, doch Dinge wie diese einzuschätzen war ihm längst nicht mehr möglich. Er fand wonach er suchte. Eine Tür, als Duschraum ausgeschildert, hatte was sein Körper brauchte. Sein Körper. Es würde ihm besser gehen, wenn er trinken würde. Doch kaum konnte er seinen Kopf durch die Tür strecken, bellte eine Stimme, vor Akzent fast als eine andere Sprache durchgehend, ihn von hinten an.
    "Hey!", kläffte ein karamellbrauner Typ, zu dem er sich umsah, ihn an. John sah wie durch eine Wasserwand, aber er erkannte trotz seines Zustandes dass der Mann ihn taxierte. "Sie sind von dem Schiff, oder?", fragte er John.
    Welches Schiff? Er selbst antwortete nicht. Die wenigen Gedanken die er noch hatte, brachten es nicht über seine Lippen.
    "Hier oben hat weder ein Mann, noch einer der Passagiere des abgestürzten Schiffs etwas zu suchen. Ich bring Sie wieder nach unten.", entschied der Fremde für ihn. Er hatte ein Namensschild, aber die Schrift darauf was zu verschwommen für John, egal wie nah ihm sein Gegenüber kam und das war plötzlich wirklich sehr nah. Er wurde an der Schulter gepackt und als jemand für John entschied, dass sein Körper sich wehren solle, tat er das. Der Fremde ließ nicht nach, rutschte runter bis auf die Handgelenke und ließ diesen Körper, nicht mehr fähig zu sprechen oder die eigenen Kräfte zu zügeln einen unendlich kakophonen Schrei ausstoßen.

    Jemand, etwas-...Vielleicht die Stimme in Johns Kopf sah wie der Mann eine Waffe ziehen wollte. Er selbst tat es nicht, denn was immer ihn bisher nur begleitet hatte, mehr und mehr die Führung übernahm, gewann jetzt völlig die Oberhand. Aus dem Schrei wurde ein Schlag mit Johns Kopf gegen den seines Gegenübers. Er, der viel wuchtiger war, beschwerte den Oberkörper des Latinos mit einem regelrechten Sprung in dessen Arme, rammte die weißen Zähne in dessen Fleisch, gleich oberhalb des Nackens und wurde von überschwänglich sprudelndem Blut aus der Halsschlagader begrüßt. Es trocknete schnell an den Rändern der blau angelaufenen Lippen, doch der wenig ästhetisch wirkende Auftritt störte nicht. John existierte nicht mehr und deswegen vergaß sein begrabener Verstand auch das Wasser, dem er einmal gefolgt war und griff stattdessen die Waffe, die neben seinem Widersacher am Boden lag und verließ das Gebäude.



    Ein Knacken in der Leitung. Die Verbindung stand.
    "Sì?" Ja?, meldete sich eine weibliche Stimme, die den Anruf entgegennahm. Luceija hatte wie üblich wenig Interesse daran direkt ihren Namen zu nennen und ein noch kleineres, anders darauf zu antworten als auf Italienisch. Es war üblich, geschah aus dem Bauch heraus. Zwar war sie durchaus, wie sie oft genug zeigen konnte, des (britischen) Englischs mächtig, aber entschied sie wie sonst auch über jeden Kopf hinweg, dass sie gefälligst Italienisch zu lernen hatten wenn sie mit ihr sprechen wollten. Mit dieser milden Ansage und einem deutlich schnippischen Unterton in der kurzen Begrüßung führte sie dieses Gespräch, welches auch immer es sein würde, direkt in eine ganz eigene Richtung, die nicht mehr hätte 'Lass mich in Ruhe' vermitteln können.

    "Luceija Natalicia", kam die heitere Antwort über das Comm und sie wusste direkt, schon ab der ersten Silbe, wer es war. "Vigilio Gaius", antwortete sie tadelnd und spielte das Spiel mit, dass er hier begann. Noch ehe er eine Konversation beginnen konnte, drückte Luci einen kleinen Knopf an besagtem Armband, welches eine unscheinbare Klappe mit einem Knopf darin öffnete, den sie sich ähnlich der teureren Modelle eines CommLinks, ins Ohr setzen konnte und das Gespräch damit nicht für Jedermann öffentlich machte, dem ebenso wie ihr der Sinn nach einer ausgiebigen Dusche stand.

    Luceija lachte heiser und ihr Ton wurde zunehmend herzlicher. Nach wie vor sprach sie Italienisch - da gab es mit ihrem Bruder keine Komplikationen, auch, wenn sein Dialekt auf Grund ihrer verschiedenen Wohnorte in der Kindheit ein Neapolitanischer war und der von Luceija Sizilianisch verstanden Sie sich ausgesprochen gut und für beide fühlte es sich natürlicher an, sich auf der Sprache zu verständigen, die sie am stärksten miteinander verband.

    "Ehi, stavo proprio pensando a te quando ho visto troppo a lungo lo scarico della doccia viscido." Hey, ich hatte gerade an dich gedacht als ich zu lange in den schleimigen Abfluss der Dusche gesehen habe. "Un caloroso come sempre." Herzlich wie immer. "Si guarda per i periodi migliori per chiamare qui."
    Du suchst dir auch die besten Zeiten aus um hier anzurufen.
    "C'è qualcosa di nuovo?" Gibts was neues?
    Noch während sie sprach verlies sie den hallenden Bereich der Duschen, nahm einhändig den Beutel wieder mit, lies das Handtuch außer Acht und trat aus einer von Feuchtigkeit übersättigten Wolke heraus in den eindeutig angenehmeren Bereich, in welchem die blankpolierten Waschbecken auf Benutzer warteten. Luci räusperte sich leicht um den Hals zu befreien. Sie hatte keine Bedenken, dass ihre Stimmlage irgendetwas von ihrem vorherigen Drogenkonsum verraten würde. Nichtmal mit Bildübertragung hätte man der Halbitalienerin etwas wirklich verdächtiges angesehen. Nun, zumindest wenn sie sich nicht drehte und entsprechend vernarbtes Gewebe um ihren Nacken entblößen würde. "Uhm ... niente di particolarmente entusiasmante" Uhm...nichts besonders aufregendes, gab sie preis, als sie einhändig ihre nassen Haare sammelte um sie kurz zu zwirbeln und sich diese über die linke Schulter zu legen, die nicht von den strammen Riemen des Beutels überdeckt wurde.
    "..fatta eccezione per una nave da carico abbattuto sopra la pianta, forse." ...außer einem abgeschossenen Frachter über der Anlage vielleicht. Die Ironie triefte regelrecht aus ihren Worten und Vigilio musste sich ernsthaft fragen, ob er sich gerade verhört hatte. "Non qualcosa che si deve preoccupare. Sto bene." Nichts, worüber du dir Sorgen machen müsstest. Mir geht's gut.
    Das sah ihr Bruder, der in einer Hand das Tablet hielt, auf welchem ihre übermittelten Daten aufgelistet waren, deutlich anders. Er machte sich schnelle Notizen und wirkte daher eher konzentriert als direkt aufgebracht. "Una nave da carico. A proposito di C-Darwin? Che cosa hai preso tutto con voi nelle ultime 24 ore?" Ein Frachter. Über C-Darwin? Was hast du in den letzten 24 Stunden alles zu dir genommen?
    "Ha ha.", konterte sie freudlos. "Nulla mi può vedere cose sbagliate - la relazione è stata anche perdere a tutti. Quindi nessuna idea di quello che sta succedendo. È piuttosto tranquillo ora hanno isolato la complessa e apparentemente tirato qualche infortunio dal fondo. Qui nessuno sa che cosa - bene, aspetta - c'è nessuno SO nulla, ma può speculare il magazzino ricambi qui abbastanza bene. Più di stronzate che ho finora non sentito." Nichts was mich falsche Dinge sehen lässt - der Knall war auch garnicht zu überhören. Also keine Ahnung was hier vor sich geht. Ist ziemlich ruhig jetzt, die haben die Anlage abgeriegelt und offenbar ein paar Verletzte aus dem Sumpf gezogen. Hier weiss auch niemand was - na, halt - es WEISS niemand irgendwas, aber spekulieren können die Ersatzteillager hier ziemlich gut. Mehr als Bullshit hab ich bislang aber nicht gehört.
    Dass sie ein ungutes Gefühl bei der Sache hatte verschwieg sie. Nicht, weil sie Vigilio anlügen oder ihm absichtlich etwas verschweigen wollte...sie wollte nur um jeden Preis vermeiden, dass er sich a) unnötige Sorgen machen würde und er b) das Gefühl bekommen würde, sie bekäme das hier nicht auf die Reihe. Sie bekam das hin.
    "Devo dire anche cercare di scoprire qualcosa e inviare a voi ciò che ho. E si è veramente buono? Hai avuto la data di intervento chirurgico già?" Ich werd' versuchen darüber etwas rauszufinden und schicke dir zu, was ich kriege. Und dir geht es WIRKLICH gut? Hattest du den OP-Termin schon?
    "Jaah..", bestätigte sie und wollte dabei erfolgversprechend klingen. In ihrer ganzen Erzählung hatte sie die Duschen der oberen Patientenunterkünfte verlassen und war den ganz entlang stolziert, zurück zu ihrem Zimmer, an dessen Modul sie die Karte anlegte bis das Panel grün aufleuchtete und sie hinein konnte. "...sono state alcune complicazioni durante la rimozione del vecchio modulo." ...gab ein paar Komplikationen beim Herausnehmen des alten Moduls., log sie in diesem Fall nicht. "Ma ascoltare voi preoccupare Gil. Io vengo con le cose chiare qui. Sono venuto chiaro prima senza di te come babysitter e lo farò anche adesso." Aber hör auf dir Sorgen zu machen Gil. Ich komm mit den Sachen hier klar. Ich bin vorher ohne dich als Babysitter klar gekommen und ich tu's auch jetzt.
    Innerhalb einer recht kurzen Zeitspanne geschahen viele Dinge auf einmal, die Luceija im aktuellen Zustand garnicht so richtig wahrnahm: Sie hatte den Beutel zurück aufs Bett geworfen, noch einmal ihr Haar mit einer Hand über den Kopf hinweggeschoben, wo es nicht stören würde wenn sie sich zum Nachttisch herunterbeugte um alle Keycards zu ordnen und nur die in die Hosentasche zu stecken, die sie brauchen würde und war schon wieder im Begriff das Zimmer zu verlassen, als sie wissen wollte: "Ma non è l'unico motivo per cui si sta chiamando, giusto?" Aber das ist nicht der einzige Grund weswegen du anrufst, richtig? "Ad eccezione di quella per me essere insegnato da?" Außer dem, mich von der belehren zu lassen? "Gil." "No - Ho appena permesso di informarmi di mia sorella, che non ho visto per settimane. Scherzi a Luci, mi manchi. E io sono sempre preoccupato per te." Nein - ich habe mir einfach erlaubt mich über meine Schwester zu informieren, die ich seit Wochen nicht mehr gesehen habe. Im Ernst Luci, du fehlst mir. Und ich mache mir immer Sorgen um dich.
    Sie seufzte tief, aber zugegeben auch ein bisschen gerührt. Es war noch immer ungewohnt für die heute Neunundzwanzigjährige ihren Bruder wieder zu haben, den sie, von allen, die scheinbar leiblich mit ihr verwandt waren, wirklich liebte und als Familie betrachtete. Dennoch war es eigenartig. Auch so etwas zu hören.

    "Te-.." Du-..., begann sie, kam aber nicht weiter. "Uff!"
    In ihrer Diskussion und den Überlegungen die sie damit einhergehend hatte, übersah sie komplett das im Dunkel liegende Hinternis zwischen einer Topf-Pflanze und einem Sessel, dass ihr den halben Weg versperrte - ebenso wie eine lange, gezogene Blutlache, die sich den Gang entlangschlängelte. Ohne erst zu registrieren, WAS da war, stolperte sie schwer, strauchelte und konnte sich, der guten Sohle ihrer Magnetsohlenstiefel sei dank, gerade so noch auf den Beinen halten. "Ciò che in-" Was in-

    Es platschte, als sie vollkommen verwirrt in der sich weiter ausbreitenden Blutlache eines Wachmannes stand, der - anders konnte man es nicht beschreiben - regelrecht zerfetzt wurde und heftig aus Höhe der Hauptschlagader herzschlagähnliche Fontänen sprühte, die rasch an Höhe und Intensität abnahmen. Er bewegte sich nicht mehr. Kein Stück. "Luci? Luci cosa sta succedendo ..?" Luci? Luci, was ist los..?!, stellte der nun deutlich verwirrte Italiener am anderen Ende der Leitung die Frage. Er bekam keine Antwort.

    Luci hatte sie langsam niedergekniet und mit skeptischem Blick die Leiche des Sicherheitsmannes ein wenig zu ihr umgedreht. Und alles was sie im ersten Moment denken konnte war nicht etwa, wie schlimm das war, wie sehr er blutete oder wer das nur getan haben konnte - sondern ausschließlich 'Ich hoffe du warst der Wichser aus der Zelle.' Sie packte dem Mann am Kinn und drehte es so, dass sie sich die Wunde genau ansehen konnte. Ihre Finger erfühlten dabei das noch körperwarme Blut. Es sah aus wie ein grausam verrissener Biss, dessen Ursprung sie sich nicht erklären konnte. Kannibalen? Wahnsinnige? Falsche Medizin? "Merda dannatamente..." Scheiße verdammt... Sie wagte sogar den Gedanken in Richtung unerklärlicher Gestalten, die sie auf der Citadel gesehen und mit ihnen gerungen hatte, nur einen Moment bevor sie beinahe Opfer von diesen sich selbst ausfahrenden Spießen geworden wäre, die die Nachrichten als 'Drachenzähne' betitelt hatten. Was waren das hier dann, die "Sanchez" auf dem Gewissen hatten? 'Husks'? Hier auf Proteus?
    Sie würde lügen wenn sie behaupten würde, niemals eine Leiche gesehen zu haben - verdammt sie hatte oft genug sogar selbst abgedrückt um zu wissen, wie ein Mord aussah, aber das bedeutete auf einer ohnehin schon vom Schicksal gebeutelten Anlage wie C-Darwin definitiv NIEMALS etwas Gutes.
    Und da war es wieder, ihr gefeiertes, schlechtes Gefühl in ihrem Magen. Das drückte, presste und stach - so fest wie niemals zuvor. So fest, dass ihr unweigerliche Übelkeit aufstieg und sie sich zusammenreißen musste, nicht über die Leiche zu kotzen.

    "COSA SUCCEDE Luci?! DISCORSO con me!" WAS ist PASSIERT, Luci?! REDE mit mir! "Non posso- Cadaveri." Ich kann nicht-. Leichen., antwortete sie wie betäubt. Ohne Atem.
    "Ti chiamo indietro." Ich ruf dich zurück.
    "No, non riagganciare Luci, dire me- Luci? LUCI!" Nein, leg nicht auf Luci, sag- Luci? LUCI!
    Duuuuut....duuuuut.....duuuuut...


    "Was für eine verfluchte - beschissene - Scheiße - ist DAS nun wieder...", fluchte sie und ärgerte sich zunehmend darüber, dass sie wieder inmitten einer verdammt heiklen Sache gelandet war, die sie nicht in der Lage war zu kontrollieren. Schnell überlegte sie, was sie tun konnte und würde. Ging ihre Optionen durch, lies das Gesicht des Mannes los und verschmierte nur grob die Blutflecken an ihrer ohnehin schon mit Blut verschmierten Hose, ehe sie vor Anspannung zittrige Finger gegen ihr Armband hämmern lies und es mehrere Anläufe brauchte, weil der rote Film die Sensoren blockierte. "Na komm schon.."
    Luci wählte gleich mehrere Geräte aus, auf der sie die Chance hatte eventuell Leif zu erreichen. Omni-Tool, Communicator, Anschluss im Apartment, eben alles, was irgendwie klingeln oder ihn erreichbar machen konnte. Alles. "Bitte Leif, geh ran, geh verdammt nochmal ran.."
    Sie taumelte rückwärts aus der Blutlache und versuchte ihre Sohlen von der roten Suppe zu befreien... . Vergeblich.
    Luceija ist offline Geändert von Luceija (25.05.2017 um 18:50 Uhr)

  5. #65
    Auserwählter Avatar von Rabenkopf
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    Zitat Zitat von Rabenkopf Beitrag anzeigen
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    „Heute ereignete sich eine Schießerei mitten in der Sektion Pernicies…“, fing der Nachrichtensprecher von CBC an zu berichten, aber der Kanal wurde bereits umgeschaltet.
    „Schießerei in den Green Meadows, drei Verletzte…“, fing der Nachrichtensprecher auf TFacts an, aber auch hier wurde schnellstmöglichst umgeschaltet.
    „Ich bin der festen Überzeugung, dass es ein Angriff auf mein Leben war.“, erklärte Martin Trumbo dem Nachrichtensprecher auf ANN.
    Syren saß in seinem Sessel, ein Glas mit Viskanier in seiner Hand haltend, und dieses Mal schaltete er nicht um, sondern blickte auf die beiden Menschen, die auf dem Bildschirm zu sehen waren.
    „Und wer glauben sie war dafür verantwortlich?“, fragte der Nachrichtensprecher neugierig nach.
    „Was glauben sie wohl?“, entgegnete Trumbo, der auch hier wieder unter dem Licht der Scheinwerfer zu schwitzen schien, „Syren Vox natürlich!“, der Turianer nahm einen Schluck, „Hat mit Sicherheit einen C-Sec Beamten bezahlt um seinen größten Konkurrenten abzumurksen.“, wobei er hier die Gäste des Hals abschneidens vollführte.
    Der Nachrichtensprecher schien mit den Augen zu rollen, versuchte es aber nicht vor der Kamera zu machen. „Gibt es Hinweise darauf?“, fragte er ganz neutral klingend.
    „Natürlich nicht!“, antwortete Trumbo und er schien den Nachrichtensprecher förmlich anzuspucken, Dazu ist er doch viel zu aalglatt! Wenn Syren Vox eines kann, dann ist es den Dreck unter dem Teppich verschwinden zu lassen. So wie damals bei den Wahlen! Er-“
    Und hier wurde der Bildschirm deaktiviert. Syren, der gerade dabei gewesen war, sich ein weiteres Glas aus der Flasche auf dem Cocktailtisch neben dem Sessel einzuschenken, bemerkte es einen Moment später und drehte seinen Kopf nach hinten. Dort stand Saenia, äußerst traurig dreinblickend, bevor sie erklärte: „Tun sie sich das nicht an, Captain. Das ist nur Gerede.“
    Der Turianer schnaubte. „Gerede, dass man überall hören kann.“, antwortete er frustriert, schenkte sich seinen Viskanier zu Ende ein und stand dann auf, „Und auf keinem der Sender wird über die Eröffnung eines Zentrums für Waisenkinder berichtet, obwohl es vermutlich das größte auf der ganzen Citadel ist.“
    Er ging um den Sessel herum, trug die Flasche ebenfalls mit sich, weil sie leer war. Er erreichte eine Hausbar, gemacht aus dunklem Holz, dass man auf Palaven finden konnte, die sich entlang einer der Wände schlängelte, und setzte dort die Flasche ab.
    „Es wird abflauen.“, klammerte sich die junge Turianerin an den letzten Hoffnungsschimmer, mit ihrem Kopf ihm folgend.
    „Das hilft aber dem Zentrum nicht.“, erklärte Syren dieses Mal sogar verbittert klingend, nachdem er einen Schluck genommen hatte, „Das einzige was es brauchte, war Publicity. Dank dieses ganzen Vorfalls ist es nur noch für den Skandal bekannt.“, er drehte sich halb zu Saenia um, „Welches Kind wird sich an einem Ort sicher fühlen, an dem Zivilisten niedergeschossen wurden?“
    „Es wird abflauen und dann wird das Zentrum sich um alle annehmen können, die Hilfe benötigen.“, wiederholte Saenia, nun energischer klingend.
    Der Turianer schnaubte erneut. „Am Ende ja.“, gestand er schlussendlich, „Aber zu welchen Preis? Die Kinder müssen jetzt von der Straße und nicht in ein paar Wochen, wenn nicht sogar Monaten.“, er schüttete sich den Rest des Viskaniers ein, „Ich will nicht erneut der Leiches eines Kindes über dem Weg laufen.“, fügte er laut einatmend hinzu.
    Saenias Blick sah betrübt aus, als sie sich an dieses grausige Ereignis erinnerte und ihr Blick senkte sich. „Ich…ich komme von C-Sec.“, erklärte sie schlussendlich, bewusst das Thema wechselnd.
    Syren blickte sie noch für einige Momente an, bevor er sich nickend umdrehte. Er holte eine weitere Flasche aus einem der Regale der Bar und schenkte sich mehr Viskanier ein. Dabei konnte man die Stärke der Flüssigkeit erblicken: 40%.
    „Und was sagen unsere Freunde von C-Sec?“, erwiderte der Turianer resignierend.
    „Das alle drei Opfer von demselben Schützen getroffen worden sind.“, erklärte die Turianerin, sich sicherer fühlend, nachdem sie über ein vertrautes Gebiet sprechen konnte,„Dieselben Kugelform, dieselben Muster der Beschleunigung und dasselbe Material.“
    „Können sie den Schützen identifizieren?“, fragte der Turianer sich umdrehend.
    „Nein, keine elektronischen Markierungen feststellbar.“, entgegnete Saenia unzufrieden.
    „Also war es ein Profi.“, schlussfolgerte Syren seinen Kopf schüttelnd, „Als wenn das nicht vorher klar gewesen wäre. Bei der ganzen C-Sec Präsenz hätte sich ein Amateur-Schütze so etwas nie getraut, geschweige denn, dass er unerkannt entkommen wäre.“, und er genehmigte sich wieder einen Schluck.
    „Immerhin gibt es gute Nachrichten…“, klammerte sich die Turianerin an die letze Neuigkeit, „Es wird keine Tote geben.“
    „Ich weiß.“, antwortete Syren, eher desinteressiert klingend. Als er den fragenden Blick der Turianerin sah, fügte er hinzu: „Kenne ein paar Ärzte des Krankenhauses. Haben mir erklärt, dass jeder wieder gesund wird und auch keine bleibenden Schäden zurückbleiben werden. Martin…!“, er schwenkte mit seiner Hand in Richtung des Bildschirmes, „…konnte sogar seinen verdammten Arm wieder bewegen! Als wäre er niemals angeschossen worden!“, er nahm erneut einen Schluck und leerte das Glas, „Ich werde morgen früh das Krankenhaus besuchen. Die Ärzte werden sie über Nacht bei sich behalten.“
    „Dann werde ich das in ihren Terminplan eintragen, Sir.“, erklärte Saenia, nicht wirklich glücklich klingend.
    „Nein.“, widersprach Syren plötzlich, „Du wirst morgen nicht mitkommen.“
    „Was?!“, fragte die Turianerin entsetzt, „Sir, ich rate davon dringend ab!“
    „Muss ich dich erneut daran erinnern, wer von uns beiden hier nicht auf sich selbst aufpassen kann?“, fragte der Turianer und hob seine rechte Hand hoch: sie war vollständig von Narbengewebe gekennzeichnet. Der Blick der jungen Frau senkte sich augenblicklich und die Scham war ihr übers Gesicht geschrieben. „Ich war ein Ranger und bin es immer noch.“, setzte Syren fort, „Wenn es da draußen etwas gibt, womit ich nicht fertig werden kann, ist es das Unbekannte.“, er senkte seine Hand wieder, „Als Politiker kann ich nicht einfach herumlaufen und ein Verbrechen untersuchen.“
    Saenia hob ihren Blick wieder und er sah überrascht aus.„Sie wollen das ich…“, fiel der Groschen bei ihr, „…ein Verbrechen untersuche?“
    Der Turianer nickte. „Wir wissen beide, wer der Hauptverdächtige ist: Martin Trumbo.“, erklärte Syren, „Er profitiert am meisten von dieser ganzen Geschichte und wie wir wissen, hat er Kontakte zu extremistischen Gruppierungen – vermutlich stammt unser Täter von diesen Typen.“
    „Sollte…“, fing sie zögerlich an, „…Sollte das nicht C-Sec machen?“
    „Dieser korrupte Haufen wird nie und nimmer gegen diesen Möchtegern-Märtyrer ermitteln!“, erklärte Syren brüsk und wies erneut auf den Bildschirm, „Dazu haben sie zu viel Schiss. Am Ende ist es doch viel angenehmer am Boden des Brunnens zu sein, anstatt an der Front.“, er drehte sich um und schenkte sich wieder seinen Whisky ein, „Nein. Sie werden erst gegen ihn ermitteln, wenn alle Beweise vernichtet sind. Bevor das passieren kann, musst du irgendetwas herausfinden.“
    Saenias Blick sah unentschlossen aus. Sie überlegte für einige Zeit, in der Syren bereits das Glas an seinen Mund legte. Daraufhin fragte sie mit ernster Stimme: „Sir, was ist das Ziel dieser Ermittlungen?“
    „Ziel?“, fragte Syren perplex und senkte sogar sein Glas, bevor er etwas davon getrunken hatte.
    „Soll ich ein Verbrechen aufklären oder…“, setzte sie fort, zögerte am Ende aber dennoch für einige Momente, “…oder Dreck ausgraben?“
    Die Augen des Turianers fixierten sie. Die grünen Augen waren fest, bohrend und sogar nüchtern aussehend, trotz des Alkoholkonsums. Saenia senkte auf der Stelle ihren Blick, fühlte sich wieder wie beim Bataillon.
    Syren ging auf sie zu, während die Turianerin nur seine Schritte hören konnte. Als er vor ihr stehengeblieben war, passierte zunächst nichts. Das dauerte sogar so lange an, dass sich die Turianerin wunderte, was jetzt passieren würde und sich dabei die schrecklichsten aller Szenarien ausdachte.
    Aber am Ende legte der Turianer nur eine Hand auf ihre Schulter. Auf der Stelle hob sie ihren Blick wieder und dieses Mal begrüßte sie ein anderes Gesicht: ein warmes Lächeln. „Wie lange kennen wir uns schon, Saenia?“, fragte Syren dann, fast flüsternd, aber klar und sie wusste, dass dieses Lächeln nicht nur gespielt war.
    „19 Jahre…“, erwiderte die junge Turianerin, leicht nervös klingend, fügte dann noch hinzu, „…29 Wochen, 2 Tage und 16 Stunden…“, und weil sie sich wirklich unbehaglich fühlte, fügte sie am Ende noch hinzu, „…Sir.“
    Syren versuchte ein Schmunzeln zu verbergen. „So präzise wie immer.“, erklärte er, „Und hab ich dir in all dieser Zeit jemals einen Grund geliefert, dass du glauben könntest, dass ich auf Taktiken zurückgreifen würde, die ER benutzt?“, und zeigte dabei wieder auf den Bildschirm.
    Die Turianerin brauchte nicht lange um zu überlegen und ihren Kopf zu schütteln. „Nein, Sir.“, antwortete sie verlegen.
    „Dann hoffe ich, dass ich diesen Standards immer gerecht werde.“, entgegnete Syren und überraschte Saenia mit seiner Ehrlichkeit, „Diese Arbeit hier…sie verlangt viel von einem.“, er nahm die Hand herunter, „Dein Geist ist dabei das größte Angriffsziel. Deine Prinzipien, deine Werte, deine Moral.“, er drehte sich wieder um, „Manchmal frage ich mich warum ich diesen Weg überhaupt eingeschlagen habe…“, und er klang niedergeschlagen.
    In diesem Moment erwachte in Saenia der Wunsch diesem Mann irgendwie die Last von den Schultern runterzunehmen. Sie überlegte fieberhaft und kam schlussendlich zu einer einfachen Lösung. „Um den Leuten zu helfen.“, erklärte sie und brachte ihn dazu sich wieder zu ihr umzudrehen, „Denen, die sich selbst nicht helfen können.“, und dann noch ein bisschen ungeschickt,„…Sir.“
    Dieses Mal musste Syren schmunzeln. „Ja, das war…“, erklärte er und korrigierte sich auf der Stelle, „…ist immer mein Ziel gewesen.“, er blickte auf zu ihr, blickte ihr in die Augen, „Zwei Leute wurden heute verletzt und ins Krankenhaus gebracht. Und wofür? Damit ein drittklassiger Demagoge, der sich ‚seriöser Politiker‘ schimpft, bei den Umfragen aufholen kann?“, er schüttelte seinen Kopf, „Ich will wissen wer das war und wer sich noch unter dem Deckmantel Trumbos versteckt, obwohl er keineswegs das Allgemeinwohl im Sinn hat.“, der Schluss ist ein bisschen zögerlicher, „Kannst du das für mich herausfinden, Saenia?“
    Die Turianerin brauchte keinen Moment zu überlegen um ihre Antwort zu geben: „Natürlich, Sir.“
    Das Lächeln des Turianers wurde noch freundlicher. „Danke.“, und als sie sich bereits umdrehte, fügte er noch hinzu, „Und keine Stunts wie damals mit dem Raketenwerfer, okay?“, wobei er dies in der Form eines Witzes erzählt hatte.
    Sie drehte ihren Kopf noch einmal um, antwortete deutlich ernster: „Nur wenn sie das auch mal ablegen.“, wobei sie hier auf das Glas zeigte,„…Captain.“
    Syren blickte darauf, bevor er entgegnete: „Ich werde sehen ob es sich einrichten lässt.“
    Sie nickte zufrieden und verließ kurz darauf die Wohnung. Syren blickte ihr nach, immer noch das Glas in der Hand haltend. „Ich wünschte ich könnte es…“, erklärte er dann zu niemanden sprechend und nahm einen weiteren Schluck.
    Ich rannte. Ich wusste nicht wohin. Ich wusste nur: wenn ich es nicht tue, ist es aus.
    Ich bog um eine Ecke. Dann um die nächste. Immer auf Achse bleiben, niemals stehen bleiben, hatte der Drill Sergeant immer gesagt.
    Ich bog um die nächste Ecke. Es war ein Fehler. Eine Stahlwand baute sich vor mir auf.
    „Nein, nein…“, murmelte ich panisch, als ich anfing es zu hören: das Horn. Es war ein durchdringender Ton, der meine Ohren zerfetzte, meine Gedanken verwirrte und mich in den Abgrund zog.
    Ich traute mich nicht mich umzudrehen. Ich spürte es in meinem Rücken.
    Dann ertönte das Horn erneut und ich krümmte mich vor Schmerzen. Versuchend von davon wegzukommen, torkelte ich vorwärts zur Wand. Ich presste mich dagegen, bevor ich herumgewirbelt wurde.
    Das Monster wartete dort auf mich. Seine langen, mechanischen Glieder waren ausgestreckt und ich konnte den Raum dazwischen sehen. Ein rotes Leuchten baute sich auf.
    Ich schloss die Augen, während mein Körper runterrutschte.
    „Es ist vorbei…“, hörte ich eine tiefe, hallende Stimme in meinem Kopf. Ich öffnete meine Augen und blickte nur rauf zum roten Licht.
    Die Stimme sagte nur noch eine Sache: „Heute gehörst du mir.“
    Und dann feuerte das Monster.
    "Wenn du das Unmögliche ausgeschlossen hast, dann ist das was übrig bleiben muss, wie unwahrscheinlich es auch sein mag, die Wahrheit." - Sherlock Holmes alias Sir Arthur Conan Doyle
    "Erst ignorieren sie dich, dann lachen sie dich aus, dann bekämpfen sie dich und dann gewinnst du." - Mahatma Ghandi
    "Eine Falle zu erkennen ist eine Sache, sie zu umgehen eine völlig andere." - Ranma 1/2
    "Mein Name ist Ozymandias, König der Könige. Schauet auf mein Werk, ihr Mächtigen, und verzweifelt." - Ozymandias
    "Der größte Trick des Teufels ist es die Welt glauben zu lassen, dass er nicht existiert." - Die üblichen Verdächtigen
    "Nichts ist unmöglich, solange du es dir vorstellen kannst." - Professor Hubert Farnsworth
    "Maybe you are right...maybe we can't win this. But we'll fight you regardless. Yes, people will die. Maybe we'll lose half of the galaxy...maybe more. However insignificant we might be: We will fight, We will sacrifice and We will find a way....that's what humans do!" - Commander Shepard
    Rabenkopf ist offline Geändert von Rabenkopf (08.06.2017 um 11:26 Uhr)

  6. #66
    Mythos Avatar von AeiaCarol
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    Zitat Zitat von eis engel Beitrag anzeigen
    "Ja klar, bedien dich ruhig!" antwortete die schwarzhaarige mehr beiläufig und lauschte aufmerksam Zoras Worten.
    Beeindruckt sah sie zur blonden rüber, sie hatte ihre Hausaufgaben gemacht und wusste über ihre Tätigkeit bei der Allianz bescheid, was sie von anderen Geschäftspartner garnicht gewohnt war und ihr jetzt die Sache doch auch erleichterte.
    Dann überlegte sie kurz.
    "Also, helfen kann ich dir mit Sicherheit.." begann sie ruhig. "In welchem Umfang, hängt jetzt davon ab, um wen es bei dieser ganzen Sache geht?!"


    "Mir ist klar dass du vielleicht über einiges davon nicht reden kannst oder möchtest, aber ich ermittle im Rahmen meiner Arbeit für die Allianz gegen einen gewissen Doktor Svensson. Er dürfte Teil der Datenmasse gewesen sein, die deine Außenstelle damals ausgewertet hat und da er ein Überlebender des Angriffs war, sowie für den Einsatz ausgezeichnet wurde, hast du vielleicht seinen Namen noch im Kopf oder kannst mir sagen wen der wenigen deiner Kollegen, die auch mit Personaldaten, psychologischen Profilen und derlei Dingen beschäftigt waren und noch bereit wären mit mir zu sprechen. Es ist immens schwer jemanden zu finden, der wirklich vollen Einblick hatte oder sogar bei Befragungen der Soldaten und Offiziere dabei war. Die Einzige die ich bisher finden konnte, warst du.", erklärte Zora.
    Sie verbarg die Tatsache, dass sie Leif selbst kannte und die Tendenz, wem sie loyal gegenüber war, noch nicht vollständig geklärt war. Unter Umständen war es tatsächlich der Schwede. Und vielleicht schwante Jade auch etwas in der Richtung.
    AeiaCarol ist offline

  7. #67
    Mythos Avatar von AeiaCarol
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    Zitat Zitat von Luceija Beitrag anzeigen
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    Ein Knacken in der Leitung. Die Verbindung stand.
    "Sì?" Ja?, meldete sich eine weibliche Stimme, die den Anruf entgegennahm. Luceija hatte wie üblich wenig Interesse daran direkt ihren Namen zu nennen und ein noch kleineres, anders darauf zu antworten als auf Italienisch. Es war üblich, geschah aus dem Bauch heraus. Zwar war sie durchaus, wie sie oft genug zeigen konnte, des (britischen) Englischs mächtig, aber entschied sie wie sonst auch über jeden Kopf hinweg, dass sie gefälligst Italienisch zu lernen hatten wenn sie mit ihr sprechen wollten. Mit dieser milden Ansage und einem deutlich schnippischen Unterton in der kurzen Begrüßung führte sie dieses Gespräch, welches auch immer es sein würde, direkt in eine ganz eigene Richtung, die nicht mehr hätte 'Lass mich in Ruhe' vermitteln können.

    "Luceija Natalicia", kam die heitere Antwort über das Comm und sie wusste direkt, schon ab der ersten Silbe, wer es war. "Vigilio Gaius", antwortete sie tadelnd und spielte das Spiel mit, dass er hier begann. Noch ehe er eine Konversation beginnen konnte, drückte Luci einen kleinen Knopf an besagtem Armband, welches eine unscheinbare Klappe mit einem Knopf darin öffnete, den sie sich ähnlich der teureren Modelle eines CommLinks, ins Ohr setzen konnte und das Gespräch damit nicht für Jedermann öffentlich machte, dem ebenso wie ihr der Sinn nach einer ausgiebigen Dusche stand.

    Luceija lachte heiser und ihr Ton wurde zunehmend herzlicher. Nach wie vor sprach sie Italienisch - da gab es mit ihrem Bruder keine Komplikationen, auch, wenn sein Dialekt auf Grund ihrer verschiedenen Wohnorte in der Kindheit ein Neapolitanischer war und der von Luceija Sizilianisch verstanden Sie sich ausgesprochen gut und für beide fühlte es sich natürlicher an, sich auf der Sprache zu verständigen, die sie am stärksten miteinander verband.

    "Ehi, stavo proprio pensando a te quando ho visto troppo a lungo lo scarico della doccia viscido." Hey, ich hatte gerade an dich gedacht als ich zu lange in den schleimigen Abfluss der Dusche gesehen habe. "Un caloroso come sempre." Herzlich wie immer. "Si guarda per i periodi migliori per chiamare qui."
    Du suchst dir auch die besten Zeiten aus um hier anzurufen.
    "C'è qualcosa di nuovo?" Gibts was neues?
    Noch während sie sprach verlies sie den hallenden Bereich der Duschen, nahm einhändig den Beutel wieder mit, lies das Handtuch außer Acht und trat aus einer von Feuchtigkeit übersättigten Wolke heraus in den eindeutig angenehmeren Bereich, in welchem die blankpolierten Waschbecken auf Benutzer warteten. Luci räusperte sich leicht um den Hals zu befreien. Sie hatte keine Bedenken, dass ihre Stimmlage irgendetwas von ihrem vorherigen Drogenkonsum verraten würde. Nichtmal mit Bildübertragung hätte man der Halbitalienerin etwas wirklich verdächtiges angesehen. Nun, zumindest wenn sie sich nicht drehte und entsprechend vernarbtes Gewebe um ihren Nacken entblößen würde. "Uhm ... niente di particolarmente entusiasmante" Uhm...nichts besonders aufregendes, gab sie preis, als sie einhändig ihre nassen Haare sammelte um sie kurz zu zwirbeln und sich diese über die linke Schulter zu legen, die nicht von den strammen Riemen des Beutels überdeckt wurde.
    "..fatta eccezione per una nave da carico abbattuto sopra la pianta, forse." ...außer einem abgeschossenen Frachter über der Anlage vielleicht. Die Ironie triefte regelrecht aus ihren Worten und Vigilio musste sich ernsthaft fragen, ob er sich gerade verhört hatte. "Non qualcosa che si deve preoccupare. Sto bene." Nichts, worüber du dir Sorgen machen müsstest. Mir geht's gut.
    Das sah ihr Bruder, der in einer Hand das Tablet hielt, auf welchem ihre übermittelten Daten aufgelistet waren, deutlich anders. Er machte sich schnelle Notizen und wirkte daher eher konzentriert als direkt aufgebracht. "Una nave da carico. A proposito di C-Darwin? Che cosa hai preso tutto con voi nelle ultime 24 ore?" Ein Frachter. Über C-Darwin? Was hast du in den letzten 24 Stunden alles zu dir genommen?
    "Ha ha.", konterte sie freudlos. "Nulla mi può vedere cose sbagliate - la relazione è stata anche perdere a tutti. Quindi nessuna idea di quello che sta succedendo. È piuttosto tranquillo ora hanno isolato la complessa e apparentemente tirato qualche infortunio dal fondo. Qui nessuno sa che cosa - bene, aspetta - c'è nessuno SO nulla, ma può speculare il magazzino ricambi qui abbastanza bene. Più di stronzate che ho finora non sentito." Nichts was mich falsche Dinge sehen lässt - der Knall war auch garnicht zu überhören. Also keine Ahnung was hier vor sich geht. Ist ziemlich ruhig jetzt, die haben die Anlage abgeriegelt und offenbar ein paar Verletzte aus dem Sumpf gezogen. Hier weiss auch niemand was - na, halt - es WEISS niemand irgendwas, aber spekulieren können die Ersatzteillager hier ziemlich gut. Mehr als Bullshit hab ich bislang aber nicht gehört.
    Dass sie ein ungutes Gefühl bei der Sache hatte verschwieg sie. Nicht, weil sie Vigilio anlügen oder ihm absichtlich etwas verschweigen wollte...sie wollte nur um jeden Preis vermeiden, dass er sich a) unnötige Sorgen machen würde und er b) das Gefühl bekommen würde, sie bekäme das hier nicht auf die Reihe. Sie bekam das hin.
    "Devo dire anche cercare di scoprire qualcosa e inviare a voi ciò che ho. E si è veramente buono? Hai avuto la data di intervento chirurgico già?" Ich werd' versuchen darüber etwas rauszufinden und schicke dir zu, was ich kriege. Und dir geht es WIRKLICH gut? Hattest du den OP-Termin schon?
    "Jaah..", bestätigte sie und wollte dabei erfolgversprechend klingen. In ihrer ganzen Erzählung hatte sie die Duschen der oberen Patientenunterkünfte verlassen und war den ganz entlang stolziert, zurück zu ihrem Zimmer, an dessen Modul sie die Karte anlegte bis das Panel grün aufleuchtete und sie hinein konnte. "...sono state alcune complicazioni durante la rimozione del vecchio modulo." ...gab ein paar Komplikationen beim Herausnehmen des alten Moduls., log sie in diesem Fall nicht. "Ma ascoltare voi preoccupare Gil. Io vengo con le cose chiare qui. Sono venuto chiaro prima senza di te come babysitter e lo farò anche adesso." Aber hör auf dir Sorgen zu machen Gil. Ich komm mit den Sachen hier klar. Ich bin vorher ohne dich als Babysitter klar gekommen und ich tu's auch jetzt.
    Innerhalb einer recht kurzen Zeitspanne geschahen viele Dinge auf einmal, die Luceija im aktuellen Zustand garnicht so richtig wahrnahm: Sie hatte den Beutel zurück aufs Bett geworfen, noch einmal ihr Haar mit einer Hand über den Kopf hinweggeschoben, wo es nicht stören würde wenn sie sich zum Nachttisch herunterbeugte um alle Keycards zu ordnen und nur die in die Hosentasche zu stecken, die sie brauchen würde und war schon wieder im Begriff das Zimmer zu verlassen, als sie wissen wollte: "Ma non è l'unico motivo per cui si sta chiamando, giusto?" Aber das ist nicht der einzige Grund weswegen du anrufst, richtig? "Ad eccezione di quella per me essere insegnato da?" Außer dem, mich von der belehren zu lassen? "Gil." "No - Ho appena permesso di informarmi di mia sorella, che non ho visto per settimane. Scherzi a Luci, mi manchi. E io sono sempre preoccupato per te." Nein - ich habe mir einfach erlaubt mich über meine Schwester zu informieren, die ich seit Wochen nicht mehr gesehen habe. Im Ernst Luci, du fehlst mir. Und ich mache mir immer Sorgen um dich.
    Sie seufzte tief, aber zugegeben auch ein bisschen gerührt. Es war noch immer ungewohnt für die heute Neunundzwanzigjährige ihren Bruder wieder zu haben, den sie, von allen, die scheinbar leiblich mit ihr verwandt waren, wirklich liebte und als Familie betrachtete. Dennoch war es eigenartig. Auch so etwas zu hören.

    "Te-.." Du-..., begann sie, kam aber nicht weiter. "Uff!"
    In ihrer Diskussion und den Überlegungen die sie damit einhergehend hatte, übersah sie komplett das im Dunkel liegende Hinternis zwischen einer Topf-Pflanze und einem Sessel, dass ihr den halben Weg versperrte - ebenso wie eine lange, gezogene Blutlache, die sich den Gang entlangschlängelte. Ohne erst zu registrieren, WAS da war, stolperte sie schwer, strauchelte und konnte sich, der guten Sohle ihrer Magnetsohlenstiefel sei dank, gerade so noch auf den Beinen halten. "Ciò che in-" Was in-

    Es platschte, als sie vollkommen verwirrt in der sich weiter ausbreitenden Blutlache eines Wachmannes stand, der - anders konnte man es nicht beschreiben - regelrecht zerfetzt wurde und heftig aus Höhe der Hauptschlagader herzschlagähnliche Fontänen sprühte, die rasch an Höhe und Intensität abnahmen. Er bewegte sich nicht mehr. Kein Stück. "Luci? Luci cosa sta succedendo ..?" Luci? Luci, was ist los..?!, stellte der nun deutlich verwirrte Italiener am anderen Ende der Leitung die Frage. Er bekam keine Antwort.

    Luci hatte sie langsam niedergekniet und mit skeptischem Blick die Leiche des Sicherheitsmannes ein wenig zu ihr umgedreht. Und alles was sie im ersten Moment denken konnte war nicht etwa, wie schlimm das war, wie sehr er blutete oder wer das nur getan haben konnte - sondern ausschließlich 'Ich hoffe du warst der Wichser aus der Zelle.' Sie packte dem Mann am Kinn und drehte es so, dass sie sich die Wunde genau ansehen konnte. Ihre Finger erfühlten dabei das noch körperwarme Blut. Es sah aus wie ein grausam verrissener Biss, dessen Ursprung sie sich nicht erklären konnte. Kannibalen? Wahnsinnige? Falsche Medizin? "Merda dannatamente..." Scheiße verdammt... Sie wagte sogar den Gedanken in Richtung unerklärlicher Gestalten, die sie auf der Citadel gesehen und mit ihnen gerungen hatte, nur einen Moment bevor sie beinahe Opfer von diesen sich selbst ausfahrenden Spießen geworden wäre, die die Nachrichten als 'Drachenzähne' betitelt hatten. Was waren das hier dann, die "Sanchez" auf dem Gewissen hatten? 'Husks'? Hier auf Proteus?
    Sie würde lügen wenn sie behaupten würde, niemals eine Leiche gesehen zu haben - verdammt sie hatte oft genug sogar selbst abgedrückt um zu wissen, wie ein Mord aussah, aber das bedeutete auf einer ohnehin schon vom Schicksal gebeutelten Anlage wie C-Darwin definitiv NIEMALS etwas Gutes.
    Und da war es wieder, ihr gefeiertes, schlechtes Gefühl in ihrem Magen. Das drückte, presste und stach - so fest wie niemals zuvor. So fest, dass ihr unweigerliche Übelkeit aufstieg und sie sich zusammenreißen musste, nicht über die Leiche zu kotzen.

    "COSA SUCCEDE Luci?! DISCORSO con me!" WAS ist PASSIERT, Luci?! REDE mit mir! "Non posso- Cadaveri." Ich kann nicht-. Leichen., antwortete sie wie betäubt. Ohne Atem.
    "Ti chiamo indietro." Ich ruf dich zurück.
    "No, non riagganciare Luci, dire me- Luci? LUCI!" Nein, leg nicht auf Luci, sag- Luci? LUCI!
    Duuuuut....duuuuut.....duuuuut...


    "Was für eine verfluchte - beschissene - Scheiße - ist DAS nun wieder...", fluchte sie und ärgerte sich zunehmend darüber, dass sie wieder inmitten einer verdammt heiklen Sache gelandet war, die sie nicht in der Lage war zu kontrollieren. Schnell überlegte sie, was sie tun konnte und würde. Ging ihre Optionen durch, lies das Gesicht des Mannes los und verschmierte nur grob die Blutflecken an ihrer ohnehin schon mit Blut verschmierten Hose, ehe sie vor Anspannung zittrige Finger gegen ihr Armband hämmern lies und es mehrere Anläufe brauchte, weil der rote Film die Sensoren blockierte. "Na komm schon.."
    Luci wählte gleich mehrere Geräte aus, auf der sie die Chance hatte eventuell Leif zu erreichen. Omni-Tool, Communicator, Anschluss im Apartment, eben alles, was irgendwie klingeln oder ihn erreichbar machen konnte. Alles. "Bitte Leif, geh ran, geh verdammt nochmal ran.."
    Sie taumelte rückwärts aus der Blutlache und versuchte ihre Sohlen von der roten Suppe zu befreien... . Vergeblich.


    Leif hatte nicht wirklich gut geschlafen. Sein Kopf war in etwas so voll wie schwedische U-Bahnen nach einem Fußballspiel und dabei beschäftigte ihn vor allem - auch im Schlaf - Julians Theorie. Der Schwede wollte ihr mehr Gehör schenken, doch da war der Irrsinn, der darin lag und wohl nur den kleinen Verschwörungstheoretiker in Leif anfeuerte, der von seinem gesunden Verstand jedoch wieder ausgebremst wurde.

    Obwohl dem Blonden auf Proteus regelmäßig mit Scheiße gefüllte Windbeutel um die Ohren geknallt wurden, wollte er daran glauben, dass diese Sache eine Chance hatte. Nicht für sich, sondern für die Leute die sich hier oben wirklich etwas erhofften und für die Darwin der Start in ein neues Leben sein konnte, nachdem sie ihres fast für andere gegeben hatten. Jemanden wie ihn, der jetzt mit dröhnendem Schädel von einem schrillen Klang geweckt wurde.

    Einen winzigen Moment musste Leif sich und seiner mangelnden Orientierung Zeit lassen, um wieder voll da zu sein. Dann erkannte er das Klingeln seines Omnitools und den eingehenden Anruf, den er wenig begeistert annahm, obgleich er nicht wusste wer etwas von ihm wollte. Wahrscheinlich war Grey's Mundwerk über ihre eigenen Fähigkeiten größer gewesen, als ihre Hände fähig waren.
    "Svensson-...", murmelte er in den Hörer. Die Antwort folgte nicht sofort. "Wer wurde diesmal über den Jordan geschickt?", fragte er und griff damit seinen ersten Gedanken bei bemerken des Anrufes wieder auf. Julian würde ihn wohl kaum noch einmal behelligen.
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  8. #68
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    Leif hatte nicht wirklich gut geschlafen. Sein Kopf war in etwas so voll wie schwedische U-Bahnen nach einem Fußballspiel und dabei beschäftigte ihn vor allem - auch im Schlaf - Julians Theorie. Der Schwede wollte ihr mehr Gehör schenken, doch da war der Irrsinn, der darin lag und wohl nur den kleinen Verschwörungstheoretiker in Leif anfeuerte, der von seinem gesunden Verstand jedoch wieder ausgebremst wurde.

    Obwohl dem Blonden auf Proteus regelmäßig mit Scheiße gefüllte Windbeutel um die Ohren geknallt wurden, wollte er daran glauben, dass diese Sache eine Chance hatte. Nicht für sich, sondern für die Leute die sich hier oben wirklich etwas erhofften und für die Darwin der Start in ein neues Leben sein konnte, nachdem sie ihres fast für andere gegeben hatten. Jemanden wie ihn, der jetzt mit dröhnendem Schädel von einem schrillen Klang geweckt wurde.

    Einen winzigen Moment musste Leif sich und seiner mangelnden Orientierung Zeit lassen, um wieder voll da zu sein. Dann erkannte er das Klingeln seines Omnitools und den eingehenden Anruf, den er wenig begeistert annahm, obgleich er nicht wusste wer etwas von ihm wollte. Wahrscheinlich war Grey's Mundwerk über ihre eigenen Fähigkeiten größer gewesen, als ihre Hände fähig waren.
    "Svensson-...", murmelte er in den Hörer. Die Antwort folgte nicht sofort. "Wer wurde diesmal über den Jordan geschickt?", fragte er und griff damit seinen ersten Gedanken bei bemerken des Anrufes wieder auf. Julian würde ihn wohl kaum noch einmal behelligen.


    Noch immer stand sie bei der Leiche. Eine Hand an dem Knopf in ihrem Ohr, welches zu dem aufleuchtenden Armband gehoerte und die Verbindung zu Leif mit einem weiteren, leisen Knacken oeffnete. Die verschlafene Stimme erkannte sie auch hier wieder sofort und atmete etwas erleichtert aus, als endlich - ENDLICH jemand rangegangen war. Sie blickte sich um - hinter ihr kam keiner auf die dumme Idee hier zuzustossen und auch aus den Patientenzimmern schien keiner herauszuluken. Aber sie hatte sichergehen muessen - wuerde man sie hier so erwischen, musste sie nicht lange nachdenken um zu wissen, dass sie einmal wieder die Hauptverdaechtige fuer alle war. Allerdings, so wurde ihr auch klar, war das Bild das sie abgab im Moment wahrlich nicht das beste. Sie sah ihre Kleidung, ihre Hose, die blutigen Haende und, anstatt auf Leifs muede, sarkastische Frage zu antworten, antwortete sie mit "Cazzo."
    Ein Moment Stille.
    "Leif.", sprach sie einfach seinen Namen aus, wechselte dazu, mangels Verstaendigungsschwierigkeiten zwischen Ihnen, die sie nur dadurch ueberbruecken konnten, dass sie beide Englisch miteinander sprachen. Das klang alleine schon nicht gut. Die Aussprache wirkte erzwungen ruhig, man erkannte aber viel zu gut die tosende Anspannung, die darunter lag. Insbesondere er. "Hier liegt...eine Leiche." Im gleichen Ton. Angespannt. Verwirrt. Mit einer Prise Panik die daher ruehrte, nicht zu wissen was hier vor sich ging.
    Wieder der Druck in ihrem Magen. Schmerzen, die nicht abklangen. 'Bitte sag irgendwas', betete sie innerlich. "Sag mir was hier gerade passiert."
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  9. #69
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    "Ich?!", blickte er ungewollt entsetzt drein und sah Hanna an als habe sie ihn gerade dazu aufgefordert, den örtlichen Kiosk zu überfallen. Er schien sich auch noch keinen Reim daraus machen zu können, was genau der Blondine genau sein Gang zu Hunter bringen würde. "Ich hab Ihnen die Tablets besorgt, aber ich hatte mit dem Fall offiziell nie irgendwas zu tun. Das und die Tatsache, dass uns der Turianer gestern gemeinsam gesehen hat wie wir geflohen sind, trägt wahrscheinlich nicht sonderlich dazu bei, dass mir irgendjemand zuhört. Im Gegenteil. Die werden sich fragen, warum ich ausgerechnet jetzt, nachdem ich mit Ihnen zusammen war, an Ihrem alten Fall arbeite. Ungefragt."
    Er nahm das Tablet zwar an, zögerlich, aber wusste nicht so recht, was er damit anstellen sollte. Er rechnete mit einem zweiten Donnerwetter und damit, wegen des Widerspruchs direkt wieder vor der Türe zu landen. Aber dann, so sagte er sich innerlich, würde er nicht noch einmal zurückkriechen. Wahrscheinlich.


    Hmm.“ Hanna legte nachdenklich Zeige-, Mittel- und Ringfinger an die Lippen. Craig schaute sie fast schon ängstlich an. Er schien Konsequenzen zu fürchten. Tatsächlich hatte er ihr aber einen großen Gefallen getan. „Soll das heißen, ich bin für Sie jetzt das kleinere Übel?“, fragte sie sarkastisch. Der Profiler schaute beleidigt drein und wollte wohl schon zum Protest ansetzen, doch Hanna hob beschwichtigend die Hand. „Ganz ruhig. Ich bin Ihnen ja dankbar hierfür.“ Sie klopfte auf den Stapel an Datenpads. „Immerhin habe ich sonst gar keinen Zugriff und um ehrlich zu sein, werde ich hier wahnsinnig!“ Das letzte Wort besonders betonend riss sie die Augen auf und biss die Zähne zusammen, dann lächelte sie entwaffnend und stand auf. „Wollen Sie auch ein Kaffee?
    Dampfendes Schwarz floss in Hannas Keramikbecher. Hintergründig war der Geräusch von berstenden Kaffeebohnen zu hören, die unsichtbar für das Auge im inneren der vollautomatisierten Maschine geschreddert wurden. „Vielleicht“, überlegte sie laut, während sich der Becher füllte: „… kann ich diesen verdammten Mordfall doch noch voranbringen. Langsam scheinen sich die losen Enden zusammmenzufügen.“ Der Politiker McDougal tot, der Geldgeber auf einem Planeten außerhalb der Citadel-Befugnisse und mit Verbindungen zu Attentätern, die auf Hanna geschossen hatten, nachdem sie den Mordfall untersuchte. Altus Rivanin klammerte sie aus, der Turianer war nur eine Nebenkriegsschauplatz gewesen und die von ihm vermittelten Spuren hatten sich mit dem Tod des Verdächtigen Floyds als wertlos erwiesen. Narissa Miller war da bei weitem vielversprechender gewesen, auch wenn Hanna im Nachhinein bereute, der Blondine nicht das Licht ausgeblasen zu haben. Immerhin war sie Schuld an der Misere. Dennoch hatte sie mit den von ihr genannten und von Craig ermittelten Personen sowie der Geldtransfere entscheidende Richtungen vorgeben können. Hanna griff nach der Tasse – und nach Strohhalmen. Sie mochte nun ein paar mehr Namen, die miteinander in Verbindung standen haben, dennoch hatte sie weder ein Motiv, noch konnte sie fragliche Personen, die sich im Terminus-Sektor befanden, belangen. „Wer hätte gedacht, dass mich so ein beschissener Fall meine Karriere kosten würde“, fluchte sie halblaut. „Politiker! Wo auch immer sie ihre Nasen hineinstecken, geht alles den Bach hinunter. Selbst, wenn sie dafür nur abzukratzen brauchen.“ Sie schaute zu Craig, der unschlüssig, wie er sich verhalten sollte, auf dem Sofa saß. „Ich mag die einfachen Mordfälle lieber. Wenn John Jim wegen Jenny umbringt. Wie trinken Sie ihn?“ Sie deutete auf den gerade durchlaufenden Kaffee.
    Shepard Commander ist offline Geändert von Shepard Commander (29.05.2017 um 15:19 Uhr)

  10. #70
    corridore netto  Avatar von eis engel
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    "Mir ist klar dass du vielleicht über einiges davon nicht reden kannst oder möchtest, aber ich ermittle im Rahmen meiner Arbeit für die Allianz gegen einen gewissen Doktor Svensson. Er dürfte Teil der Datenmasse gewesen sein, die deine Außenstelle damals ausgewertet hat und da er ein Überlebender des Angriffs war, sowie für den Einsatz ausgezeichnet wurde, hast du vielleicht seinen Namen noch im Kopf oder kannst mir sagen wen der wenigen deiner Kollegen, die auch mit Personaldaten, psychologischen Profilen und derlei Dingen beschäftigt waren und noch bereit wären mit mir zu sprechen. Es ist immens schwer jemanden zu finden, der wirklich vollen Einblick hatte oder sogar bei Befragungen der Soldaten und Offiziere dabei war. Die Einzige die ich bisher finden konnte, warst du.", erklärte Zora.
    Sie verbarg die Tatsache, dass sie Leif selbst kannte und die Tendenz, wem sie loyal gegenüber war, noch nicht vollständig geklärt war. Unter Umständen war es tatsächlich der Schwede. Und vielleicht schwante Jade auch etwas in der Richtung.

    "Dr. Leif Svensson?" platzte es aus hier heraus und sah irritiert zu Zora rüber. "Was hat denn dieser herzensgute Mensch verbrochen, dass gegen ihn ermittelt wird?" Die Amerikanerin konnte kaum glauben, was sie da hörte, zumal sie damals von Liz nur gutes über ihn gehört hatte und die Berichte über ihn auch nichts schlimmes vermuten ließ. Sie hatte die Entwicklungen auf Proteus ein wenig verfolgt, zumal sie das ganze Projekt für eine ausgezeichnete Idee hielt...
    Aber um Zora nicht noch länger auf die Folter zu spannen, schüttelte sie ihre wirren Gedanken ab und konzentrierte sich aufs wesentliche.
    "Ich selbst kenne Dr. Svensson nicht persönlich, nur durch die vielen Berichte und durch eine gute Freundin von mir, die mit ihm den Citadel Angriff überlebte und dann noch einige Zeit bei ihm in der Klinik auf der Citadel zusammen gearbeitet hat. Personaldaten und psychologisches Profil von ihm kann ich dir besorgen. Aber am einfachsten wäre es wohl, wenn du direkt mit den Leuten auf Proteus redest, die die vergangenen Monaten/ Jahre mit Dr. Svensson zu tun hatten.."

    ~•~ Lavoriamo al buio, per servire la luce. Siamo assassini! ~•~
    eis engel ist offline

  11. #71
    Mythos Avatar von AeiaCarol
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    Zitat Zitat von Luceija Beitrag anzeigen

    Noch immer stand sie bei der Leiche. Eine Hand an dem Knopf in ihrem Ohr, welches zu dem aufleuchtenden Armband gehoerte und die Verbindung zu Leif mit einem weiteren, leisen Knacken oeffnete. Die verschlafene Stimme erkannte sie auch hier wieder sofort und atmete etwas erleichtert aus, als endlich - ENDLICH jemand rangegangen war. Sie blickte sich um - hinter ihr kam keiner auf die dumme Idee hier zuzustossen und auch aus den Patientenzimmern schien keiner herauszuluken. Aber sie hatte sichergehen muessen - wuerde man sie hier so erwischen, musste sie nicht lange nachdenken um zu wissen, dass sie einmal wieder die Hauptverdaechtige fuer alle war. Allerdings, so wurde ihr auch klar, war das Bild das sie abgab im Moment wahrlich nicht das beste. Sie sah ihre Kleidung, ihre Hose, die blutigen Haende und, anstatt auf Leifs muede, sarkastische Frage zu antworten, antwortete sie mit "Cazzo."
    Ein Moment Stille.
    "Leif.", sprach sie einfach seinen Namen aus, wechselte dazu, mangels Verstaendigungsschwierigkeiten zwischen Ihnen, die sie nur dadurch ueberbruecken konnten, dass sie beide Englisch miteinander sprachen. Das klang alleine schon nicht gut. Die Aussprache wirkte erzwungen ruhig, man erkannte aber viel zu gut die tosende Anspannung, die darunter lag. Insbesondere er. "Hier liegt...eine Leiche." Im gleichen Ton. Angespannt. Verwirrt. Mit einer Prise Panik die daher ruehrte, nicht zu wissen was hier vor sich ging.
    Wieder der Druck in ihrem Magen. Schmerzen, die nicht abklangen. 'Bitte sag irgendwas', betete sie innerlich. "Sag mir was hier gerade passiert."


    Einige Sekunden hatte er Probleme mit der Zuordnung der Stimme. Selbst als sein Vorname seine Ohren über diese Frequenz erreichten, war der Schwede noch längst nicht so wach, wie er es hätte sein müssen. Gemessen an den letzten Tagen und Ereignissen hatte Leif die Schwarzhaarige ewig nicht gesehen und mindestens seit Julians Theorien nicht mehr an sie gedacht. Und genau wegen Selbiger wurde der Blonde in jenem Moment auch wach.
    "Sag mir was hier gerade passiert."
    Ihre Stimme hatte einen Klang den er selten gehört hatte. Lediglich einmal, als sie ihn flüsternd im Bett in der Heimat ihres Bruder um Hilfe bei ihrem eigenen Tod gebeten hatte, war ihre Stimme von derselben Monotonie geprägt gewesen.
    "Leiche?", ging Leif auf den vermutlichen Kern ihrer Botschaft ein. "W-...Luci, WO BIST DU?!", schrie er schon jetzt durch die Leitung und kroch auf Knien aus seinem Bett. Ward klopfte an die Hintertür seines Gedächtnisses, war er kaum eine Sekunde, beim Klang ihrer Stimme, verschwunden. Oder macht er sich verrückt? Hatte nichts hiervon mit den Vermutungen des Neurologen gemein? Oder nahm Luceija ihn gerade auf den Arm? Verdammt Leif, nein! Nichts davon machte Sinn, Letzteres bei Weitem nicht. Und tatsächlich: Die Theorie seines Kollegen schien in diesem Moment die einzig logische Erklärung. Und er, sonst gefasst, brach in Panik aus.
    "Was redest du da, Luci? Wo zum Teufel bist du?"
    AeiaCarol ist offline Geändert von AeiaCarol (25.05.2017 um 23:24 Uhr)

  12. #72
    Fionda per cereali  Avatar von Luceija
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    Zitat Zitat von AeiaCarol Beitrag anzeigen

    Einige Sekunden hatte er Probleme mit der Zuordnung der Stimme. Selbst als sein Name durch die Leitung klang, war der Schwede noch längst nicht so wach, wie er es hätte sein müssen. Gemessen an den letzten Tagen und Ereignissen hatte Leif die Schwarzhaarige ewig nicht gesehen und mindestens seit Julians Theorien nicht mehr an sie gedacht. Und genau wegen Selbiger wurde der Blonde in jenem Moment auch wach.
    "Sag mir was hier gerade passiert."
    Ihre Stimme hatte einen Klang den er selten gehört hatte. Lediglich einmal, als sie ihn flüsternd im Bett in der Heimat ihres Bruder um Hilfe bei ihrem eigenen Tod gebeten hatte, war der Klang ihrer Stimme derselbe gewesen.
    "Leiche?", ging Leif auf den vermutlichen Kern ihrer Botschaft ein. "W-...Luci, WO BIST DU?!", schrie er schon jetzt durch den Hörer und kroch auf Knien aus seinem Bett. Ward klopfte an die Hintertür seines Gedächtnisses, war er kaum eine Sekunde, beim Klang ihrer Stimme, verschwunden. Oder macht er sich verrückt? Hatte nichts hiervon mit den Vermutungen des Neurologen gemein? Oder nahm Luceija ihn gerade auf den Arm. Verdammt, nein! Nichts davon machte Sinn, Letzteres bei Weitem nicht. Und tatsächlich: Die Theorie seines Kollegen machte in diesem Moment den meisten Sinn. Und er, sonst gefasst, brach in Panik aus.
    "Was redest du da, Luci? Wo zum Teufel bist du?"


    "Bei den Duschen", klaerte sie schnell auf, redete aber Unsinn und sah sich nach wie vor um um auf jeden Fall zu vermeiden, dass irgendjemand auftauchen und sie so, wie sie aktuell aussah, entdecken wuerde. Oder noch schlimmer: sie sehr bald von dem oder der entdeckt werden wuerde, die hier eben jene Leiche hinterlassen hatte, dessen Blutlache sich nun so weit ausbreitete, dass die Sizilianerin weiter nach hinten ausweichen musste als sie sah, dass sie schon wieder in der Pfuetze stand. "Patientenunterkuenfte. Trakt...8?", sprach sie mit einem Fragezeichen in der Stimme. "Die Leiche von einem der Sicherheitsleute. Porca puttana, hier rennt irgendein Verrueckter rum der Leichen hinterlaesst und ich hab nichtmal 'ne verdammte Waffe!", vervollstaendigte sie ihren eigenen Gedanken.
    Aus dem Nichts kam ihr die Erkenntnis, dass die Leiche, wie sie eben schon sagte, ein Sicherheitsmann war. Da lag die naechste Vermutung nahe: Er musste eine Waffe tragen! Und Luci wuerde auf keine Erlaubnis warten um diese an sich zu nehmen - wer auch immer hier durch die Gegend rannte war sicherlich nicht mit Worten zu bekaempfen. Einmal mehr latschte sie also mit den Magnetsohlenstiefeln in die Blutlache, kniete sich ohne jegliches Gefuehl von Ekel zu ihm hinunter - nochmals - und tastete die Seiten des Toten ab. Und dann...nochmal. Und nochmal. Sie wagte den Versuch, unter seiner Weste zu schauen. Aber nichts. NICHTS.
    "Er hat keine Waffe.", sagte sie mehr zu sich selbst als zu dem noch immer mit ihr verbundenen Leif. "Er hat keine Waffe - der Spinner hat sie mitgenommen."

    Sie machte keine halben Sachen mehr, ging ein weiteres Mal rueckwaerts, strich sich gedankenlos die Haare zurueck und verteilte Blut sowohl auf manchen von ihnen als auch ihrem Gesicht. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Person noch immer hier war war gross genug. Wenn es einer dieser 'Husks' war, dann wuerde man diesen zwar frueher bemerken als einen anderen Menschen, aber herausfinden wollte sie es nicht. Nicht unvorbereitet. Nicht ohne Waffen.

    Eine ganze Weile sprach sie nichtmehr. Man hoerte aber sehr wohl ihre Schritte, ihren Atem, die Geraeusche die es machte, wenn sie Oberflaechen um sich herum beruehrte und Tueren aufdrueckte. Auch, dass sie sehr zuegig voran ging und im Eiltempo die Treppen nach unten nahm.
    Luceija ist offline Geändert von Luceija (25.05.2017 um 23:29 Uhr)

  13. #73
    Mythos Avatar von AeiaCarol
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    "Bei den Duschen", klaerte sie schnell auf, redete aber Unsinn und sah sich nach wie vor um um auf jeden Fall zu vermeiden, dass irgendjemand auftauchen und sie so, wie sie aktuell aussah, entdecken wuerde. Oder noch schlimmer: sie sehr bald von dem oder der entdeckt werden wuerde, die hier eben jene Leiche hinterlassen hatte, dessen Blutlache sich nun so weit ausbreitete, dass die Sizilianerin weiter nach hinten ausweichen musste als sie sah, dass sie schon wieder in der Pfuetze stand. "Patientenunterkuenfte. Trakt...8?", sprach sie mit einem Fragezeichen in der Stimme. "Die Leiche von einem der Sicherheitsleute. Porca puttana, hier rennt irgendein Verrueckter rum der Leichen hinterlaesst und ich hab nichtmal 'ne verdammte Waffe!", vervollstaendigte sie ihren eigenen Gedanken.
    Aus dem Nichts kam ihr die Erkenntnis, dass die Leiche, wie sie eben schon sagte, ein Sicherheitsmann war. Da lag die naechste Vermutung nahe: Er musste eine Waffe tragen! Und Luci wuerde auf keine Erlaubnis warten um diese an sich zu nehmen - wer auch immer hier durch die Gegend rannte war sicherlich nicht mit Worten zu bekaempfen. Einmal mehr latschte sie also mit den Magnetsohlenstiefeln in die Blutlache, kniete sich ohne jegliches Gefuehl von Ekel zu ihm hinunter - nochmals - und tastete die Seiten des Toten ab. Und dann...nochmal. Und nochmal. Sie wagte den Versuch, unter seiner Weste zu schauen. Aber nichts. NICHTS.
    "Er hat keine Waffe.", sagte sie mehr zu sich selbst als zu dem noch immer mit ihr verbundenen Leif. "Er hat keine Waffe - der Spinner hat sie mitgenommen."

    Sie machte keine halben Sachen mehr, ging ein weiteres Mal rueckwaerts, strich sich gedankenlos die Haare zurueck und verteilte Blut sowohl auf manchen von ihnen als auch ihrem Gesicht. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Person noch immer hier war war gross genug. Wenn es einer dieser 'Husks' war, dann wuerde man diesen zwar frueher bemerken als einen anderen Menschen, aber herausfinden wollte sie es nicht. Nicht unvorbereitet. Nicht ohne Waffen.

    Eine ganze Weile sprach sie nichtmehr. Man hoerte aber sehr wohl ihre Schritte, ihren Atem, die Geraeusche die es machte, wenn sie Oberflaechen um sich herum beruehrte und Tueren aufdrueckte. Auch, dass sie sehr zuegig voran ging und im Eiltempo die Treppen nach unten nahm.


    Sie kam. Die Erkenntnis das Leif alles falsch gemacht hatte. Dass er auf Julian, wie auf diverse Verschwörungstheoretiker hätte hören sollen, die er jetzt nicht mehr so nennen konnte, weil ihre vermeintlichen Spinnereien keine mehr waren.

    Irgendetwas hatte Darwin schon immer an sich gehabt, dass die ganze Scheiße die in der Galaxis umherkreiste, ausgerechnet hier - über ihm - vom Himmel fiel. Doch dieses Mal schienen sie am Gipfel der Horrorshow angekommen und das Schlimmste war, dass nun auch Luceija mittendrin war. Leif, der sich nicht bewusst machen konnte, dass die Italienerin wohl schon viel Schlimmeres gesehen hatte, hörte ihren schweren Atem am anderen Ende der Leitung.
    "Wie weit bist du schon von ihm weg? Dem Sicherheitsmann?", wollte Leif wissen, bekam jedoch keine schnelle Antwort. "Die Typen haben Messer am Schaft ihres linken Stiefels, wenn du noch dort bist, nimm wenigstens das mit. Dann verschwinde aus dem Gebäude, ich komme runter. Und leg um Gottes Willen nicht auf!", versuchte er sie durch die Leitung irgendwie in eine sichere Lage zu bringen. Wenn Ward's Befürchtungen wahr waren, saßen sie auf einem ganzen Nest mordender Irrer.
    Er behielt diese Vermutung vorerst für sich, streifte Hose und blauen Pullover über und ging über mehrere Kleidungsstücke am Boden in Richtung seines Nachttisches. Die Waffe die er daraus zog, könnte Luceija gleich nützlich sein.
    Ohne sie aus der Leitung zu werfen, wählte er die Nummer des Sicherheitsbüros. Es war möglich dass aufgrund der vorherigen Unruhen dort noch immer Unterbesetzung herrschte, aber sein Plan war nur einen Knopfdruck entfernt. Jemand dessen Namen er zum ersten Mal hörte nahm ab.
    "Svensson hier, Nummer 42717112156, wir haben einen Code Black. Informieren Sie Ravi und machen Sie Durchsagen für Personal und Patienten, aber erst NACH der Abriegelung. Die Leiche einer Sicherheitskraft wurde gefunden, der Täter ist vermutlich bewaffnet und ein Patient.", sprach Leif aus, ohne einmal Luft geholt zu haben.

    Er kappte die Verbindung sofort wieder und wählte weiter. Indes schlüpfte er im Flur in Schuhe und verließ bereits das Apartment.
    "Ward?", er erreichte Julian schneller als erwartet und ein Anflug von Erleichterung machte sich in ihm breit. "Julian, wir haben einen toten Sicherheitsmann und so ungern ich es zugebe: Ihre verdammte Theorie ist entweder richtig oder wir haben einen einzelnen Verrückten auf der Station, aber bis dahin sperren Sie jede verdammte Person ein, die neu zu uns gekommen ist. Inklusive Grey und das Team im OP. Ich komme sobald ich kann, ab-...", über ihm gingen die Lichter aus. Sirenen tönten über die Station und warnten umherlaufende Leute vor sich schließenden Toren und baten sie, in ihre Zimmer zurückzugehen, da man in Kürze auch die einzelnen Blöcke abriegeln würde. Leif legte unter der Notbeleuchtung einen schnelleren Schritt ein und ignorierte, dass die Warnung vor der Abriegelung kam. Wer auch immer bewaffnet hier herumlief, wusste jetzt ebenfalls bescheid. Andererseits war seine Anweisung klar gewesen und wo immer der Täter sich jetzt ein- oder aussperrte, die Gebäude waren alle über Nottüren begehbar und Karten hierfür hatte nur, wer Odinn, jemand auf Führungsposten oder er war. Leif dachte an Luceija und hielt die Luft an. Ward schmiss er ungeachtet des laufenden Gesprächs aus der Leitung, so wie zuvor den Sicherheitstypen. Er würde Odinn anrufen müssen, bevor das alles völlig aus dem Ruder lief, doch zuerst interessierte ihn etwas völlig anderes.
    "Luci? Wo bist du? Hast du den Block verlassen?"
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  14. #74
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    Sie kam. Die Erkenntnis das Leif alles falsch gemacht hatte. Dass er auf Julian, wie auf diverse Verschwörungstheoretiker hätte hören sollen, die er jetzt nicht mehr so nennen konnte, weil ihre vermeintlichen Spinnereien keine mehr waren.

    Irgendetwas hatte Darwin schon immer an sich gehabt, dass die ganze Scheiße die in der Galaxis umherkreiste, ausgerechnet hier - über ihm - vom Himmel fiel. Doch dieses Mal schienen sie am Gipfel der Horrorshow angekommen und das Schlimmste war, dass nun auch Luceija mittendrin war. Leif, der sich nicht bewusst machen konnte, dass die Italienerin wohl schon viel Schlimmeres gesehen hatte, hörte ihren schweren Atem am anderen Ende der Leitung.
    "Wie weit bist du schon von ihm weg? Dem Sicherheitsmann?", wollte Leif wissen, bekam jedoch keine schnelle Antwort. "Die Typen haben Messer am Schaft ihres linken Stiefels, wenn du noch dort bist, nimm wenigstens das mit. Dann verschwinde aus dem Gebäude, ich komme runter. Und leg um Gottes Willen nicht auf!", versuchte er sie durch die Leitung irgendwie in eine sichere Lage zu bringen. Wenn Ward's Befürchtungen wahr waren, saßen sie auf einem ganzen Nest mordender Irrer.
    Er behielt diese Vermutung vorerst für sich, streifte Hose und blauen Pullover über und ging über mehrere Kleidungsstücke am Boden in Richtung seines Nachttisches. Die Waffe die er daraus zog, könnte Luceija gleich nützlich sein.
    Ohne sie aus der Leitung zu werfen, wählte er die Nummer des Sicherheitsbüros. Es war möglich dass aufgrund der vorherigen Unruhen dort noch immer Unterbesetzung herrschte, aber sein Plan war nur einen Knopfdruck entfernt. Jemand dessen Namen er zum ersten Mal hörte nahm ab.
    "Svensson hier, Nummer 42717112156, wir haben einen Code Black. Informieren Sie Ravi und machen Sie Durchsagen für Personal und Patienten, aber erst NACH der Abriegelung. Die Leiche einer Sicherheitskraft wurde gefunden, der Täter ist vermutlich bewaffnet und ein Patient.", sprach Leif aus, ohne einmal Luft geholt zu haben.

    Er kappte die Verbindung sofort wieder und wählte weiter. Indes schlüpfte er im Flur in Schuhe und verließ bereits das Apartment.
    "Ward?", er erreichte Julian schneller als erwartet und ein Anflug von Erleichterung machte sich in ihm breit. "Julian, wir haben einen toten Sicherheitsmann und so ungern ich es zugebe: Ihre verdammte Theorie ist entweder richtig oder wir haben einen einzelnen Verrückten auf der Station, aber bis dahin sperren Sie jede verdammte Person ein, die neu zu uns gekommen ist. Inklusive Grey und das Team im OP. Ich komme sobald ich kann, ab-...", über ihm gingen die Lichter aus. Sirenen tönten über die Station und warnten umherlaufende Leute vor sich schließenden Toren und baten sie, in ihre Zimmer zurückzugehen, da man in Kürze auch die einzelnen Blöcke abriegeln würde. Leif legte unter der Notbeleuchtung einen schnelleren Schritt ein und ignorierte, dass die Warnung vor der Abriegelung kam. Wer auch immer bewaffnet hier herumlief, wusste jetzt ebenfalls bescheid. Andererseits war seine Anweisung klar gewesen und wo immer der Täter sich jetzt ein- oder aussperrte, die Gebäude waren alle über Nottüren begehbar und Karten hierfür hatte nur, wer Odinn, jemand auf Führungsposten oder er war. Leif dachte an Luceija und hielt die Luft an. Ward schmiss er ungeachtet des laufenden Gesprächs aus der Leitung, so wie zuvor den Sicherheitstypen.
    "Luci? Wo bist du? Hast du den Block verlassen?"


    Lucis erster Versuch zu antworten ging darin unter, dass sie atmen musste und die sehr langen Gaenge entlangsprintete. Der Coach vom Training waere begeistert wie flink die Neunundzwangzigjaehrige tatsaechlich sein konnte wenn sie wollte - vielleicht, so scherzte ein kleiner Teil ihres Verstandes - wuerde sie einfach immer an Notsituationen denken muessen. Sie lachte nichtmal ueber ihren eigenen Witz der keiner war und konzentrierte sich auf ihren Lauf die hohen Treppen nach unten und nahm mehrere gleichzeitig.

    Ihr zweiter Versuch zu antworten ging in die Hose, als ueber ihr mit einem Mal die Lichter ausgingen und sie komplett im Dunkeln stand. Sie stolperte ueber die schnell genommenen Treppenstufen, hielt sich aber noch rechtzeitig am Gelaender um nicht auch noch die restlichen nach unten zu fallen. Und fluchte wieder.
    Dann, beim dritten Versuch etwas zu sagen, toenten Sirenen ueber ihrem Kopf so laut, dass sie nichts von dem verstand, was Leif ihr sagte - gleichzeitig hoerte sie aber selbstverstaendlich den Krach, der auch bei ihm in einer trommelfellunfreundlichen Lautstaerke toente. Einher zu den Sirenen kamen wellenartige Notfalllichter, die einmal mehr aufblinkten und den Raum zumindest halbwegs ausleuchteten. "Was?! Ich versteh kein Wort.", schrie sie in die Leitung gegen die Sirenen an. "Ich-...ich bin fast draussen. Wo steckst du?!"

    Tatsaechlich erreichte die Halbitalienerin die Tueren sehr bald. Sie rannte auf sie zu und hoffte, schnell genug zu der Ansage zu sein, dass sie die Gebaeude verriegeln wollten. Zu ihrem Pech war sie nur halb so schnell und prallte vollauf in eine generierte, blaeuliche Barriere, die mit typischem Eezosurren aufsprang und die Tuere sicherte, noch bevor die schweren Stahltueren den Ausgang komplett versiegelten. Der sizilianische Fluch der DANN kam, war wahrlich frustriert und ebenso schlug sie kraeftig mit der Faust gegen die Tuere, sodass sie vor Schmerz pulsierte.

    Einen Moment lang blieb sie stehen, torkelte dann zurueck und suchte nach einem Ausweg. Einen, den sie so nicht fand. "Ich komm hier nicht raus.", sagte sie. Die Sirenen waren abgeklungen, just, als alle Tueren laut versiegelt waren. "Alles ist zu. Komplett." . Instinktiv versuchte sie es mit allen Keycards, die sie bei sich hatte. Aber weder ihre eigene, noch die zweite Mitarbeiterkarte von Eszra Evans, geschweige denn Leifs Keycard, die eigentlich fuer die Tuere seines Apartments war, reagierte.
    "Und keine Karte funktioniert. Was jetzt..? Leif?"
    Wieder sah sie sich um. Sie wollte nicht ueberrascht werden. Das waere das Letzte, was ihr heute noch fehlte.
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  15. #75
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    "Dr. Leif Svensson?" platzte es aus hier heraus und sah irritiert zu Zora rüber. "Was hat denn dieser herzensgute Mensch verbrochen, dass gegen ihn ermittelt wird?" Die Amerikanerin konnte kaum glauben, was sie da hörte, zumal sie damals von Liz nur gutes über ihn gehört hatte und die Berichte über ihn auch nichts schlimmes vermuten ließ. Sie hatte die Entwicklungen auf Proteus ein wenig verfolgt, zumal sie das ganze Projekt für eine ausgezeichnete Idee hielt...
    Aber um Zora nicht noch länger auf die Folter zu spannen, schüttelte sie ihre wirren Gedanken ab und konzentrierte sich aufs wesentliche.
    "Ich selbst kenne Dr. Svensson nicht persönlich, nur durch die vielen Berichte und durch eine gute Freundin von mir, die mit ihm den Citadel Angriff überlebte und dann noch einige Zeit bei ihm in der Klinik auf der Citadel zusammen gearbeitet hat. Personaldaten und psychologisches Profil von ihm kann ich dir besorgen. Aber am einfachsten wäre es wohl, wenn du direkt mit den Leuten auf Proteus redest, die die vergangenen Monaten/ Jahre mit Dr. Svensson zu tun hatten.."


    Der Gesichtsausdruck der Blonden sprach Bände darüber, wie überrascht sie war. Jade's offene Aussage machte ihre Sympathie schnell deutlich, die ganze Sache für Zora aber nicht leichter. Im Gegenteil, sie schluckte schwer, nippte noch eine Weile - waren es gar Minuten? - an ihrem Drink und stellte ihn schließlich ab, weil es doch albern schien, sich hinter der Beschäftigung des trinkens zu verstecken.
    "Dein Vorschlag war mein erster Gedanke, aber einerseits kommen die Vorwürfe aus den Reihen der Belegschaft, andererseits scheint Svensson sehr beliebt. Ich -... Kenne ihn persönlich und kann selbst sagen, dass man ihn nicht nur sympathisch findet, weil er ein kompetenter Mediziner ist. Ich brauche also Meinungen, die unvoreingenommen sind. Wenn das überhaupt irgend möglich ist.", erklärte Zora und ließ den Blick schweifen. Der Ausblick war einmalig. Nichts was ein normales Krankenhaus bot.
    "Svensson ist wegen der Beziehung zu einer jungen Frau angeklagt, die bereits vorher seine Patientin war. Du weißt ja, welche Befürchtungen in einem solchen Fall im Raum stehen und die Sache wird oft sehr konsequent verfolgt. Deine Akten würden mir sehr helfen, Jade. Und du sprachst von einer Freundin. Gibt es eine Möglichkeit Kontakt zu ihr herzustellen?"
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  16. #76
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    Lucis erster Versuch zu antworten ging darin unter, dass sie atmen musste und die sehr langen Gaenge entlangsprintete. Der Coach vom Training waere begeistert wie flink die Neunundzwangzigjaehrige tatsaechlich sein konnte wenn sie wollte - vielleicht, so scherzte ein kleiner Teil ihres Verstandes - wuerde sie einfach immer an Notsituationen denken muessen. Sie lachte nichtmal ueber ihren eigenen Witz der keiner war und konzentrierte sich auf ihren Lauf die hohen Treppen nach unten und nahm mehrere gleichzeitig.

    Ihr zweiter Versuch zu antworten ging in die Hose, als ueber ihr mit einem Mal die Lichter ausgingen und sie komplett im Dunkeln stand. Sie stolperte ueber die schnell genommenen Treppenstufen, hielt sich aber noch rechtzeitig am Gelaender um nicht auch noch die restlichen nach unten zu fallen. Und fluchte wieder.
    Dann, beim dritten Versuch etwas zu sagen, toenten Sirenen ueber ihrem Kopf so laut, dass sie nichts von dem verstand, was Leif ihr sagte - gleichzeitig hoerte sie aber selbstverstaendlich den Krach, der auch bei ihm in einer trommelfellunfreundlichen Lautstaerke toente. Einher zu den Sirenen kamen wellenartige Notfalllichter, die einmal mehr aufblinkten und den Raum zumindest halbwegs ausleuchteten. "Was?! Ich versteh kein Wort.", schrie sie in die Leitung gegen die Sirenen an. "Ich-...ich bin fast draussen. Wo steckst du?!"

    Tatsaechlich erreichte die Halbitalienerin die Tueren sehr bald. Sie rannte auf sie zu und hoffte, schnell genug zu der Ansage zu sein, dass sie die Gebaeude verriegeln wollten. Zu ihrem Pech war sie nur halb so schnell und prallte vollauf in eine generierte, blaeuliche Barriere, die mit typischem Eezosurren aufsprang und die Tuere sicherte, noch bevor die schweren Stahltueren den Ausgang komplett versiegelten. Der sizilianische Fluch der DANN kam, war wahrlich frustriert und ebenso schlug sie kraeftig mit der Faust gegen die Tuere, sodass sie vor Schmerz pulsierte.

    Einen Moment lang blieb sie stehen, torkelte dann zurueck und suchte nach einem Ausweg. Einen, den sie so nicht fand. "Ich komm hier nicht raus.", sagte sie. Die Sirenen waren abgeklungen, just, als alle Tueren laut versiegelt waren. "Alles ist zu. Komplett." . Instinktiv versuchte sie es mit allen Keycards, die sie bei sich hatte. Aber weder ihre eigene, noch die zweite Mitarbeiterkarte von Eszra Evans, geschweige denn Leifs Keycard, die eigentlich fuer die Tuere seines Apartments war, reagierte.
    "Und keine Karte funktioniert. Was jetzt..? Leif?"
    Wieder sah sie sich um. Sie wollte nicht ueberrascht werden. Das waere das Letzte, was ihr heute noch fehlte.


    Ausnahmsweise fiel kein einziger Regentropfen auf seine ohnehin in Unordnung geratene Frisur. Die Kuppel über ihm war zu und das Klima daher selten angenehm. Hier und da tropfte noch Restwasser von Bäumen und Sträuchern und Leifs Schritte quietschten im nassen Gras wie immer nach. Er verstand nur noch die Hälfte der Antwort auf seine Frage. Vermutlich hatte Luceija es nicht aus dem Gebäude geschafft, die Sicherheitsabteilung hatte seine Anordnung immerhin sofort umgesetzt.
    "Luci?", fragte er noch einmal. Er bekam lediglich eine verzerrte Stimme, der er nicht einmal mehr die Stimmung der Rednerin entnehmen konnte. Wenigstens wusste er genau wo sie war. Erst vorsichtig, dann immer schneller werdend wurden seine Schritte in Richtung Block 8. Das Außengelände war ungewohnt leer. Das lag wohl auch daran, dass das meiste Personal mit Hochdruck arbeitete, während die Patienten sich aufgrund ausfallender Therapie oder Operationen auf ihren Zimmern befanden. Trotz oder gerade wegen der Ruhe, fühlte Leif sich unwohl, denn irgendwer machte keinen Mittagsschlaf, ärgerte sich über verschobene Termine oder telefonierte stattdessen nach Hause, irgendjemand auf der Anlage hatte einen von Ravi's Leuten umgebracht. Jede Eigenbewegung des Schweden schien diesem plötzlich zu folgen. Angst wie diese kannte er nicht, außer-...Er dachte an Elysium. Dort wo die Angst ebenso plötzlich gekommen war die der große Knall, dessen Opfer er mühselig versucht hatte zu retten und sich am Ende trotz Überlebender fühlte, als habe er rein gar nichts erreicht. Und als sei alles davon die eigene Schuld.

    Als der Blonde den nebenstehenden Block erreicht hatte, war glücklicherweise kein Platz mehr für Gedanken wie diese. Er schaute sich zwar immer wieder um, hauptsächlich aber um nicht am Terminal der Nottür überrascht zu werden. Der kleine graue Eingang fiel selten irgendwem auf, da er nicht nur in der Farbe der Wand gehalten war, sondern auch nie benutzt wurde. Außer in Abriegelungen wie dieser. Mit einer Karte wie der des Chefarztes oder Leiters der Anlage war es kein Problem sie zu öffnen. Alles was nötig war, waren Keycard, seine Sicherheitsnummer und ein kurzer Plausch mit dem Sicherheitspersonal. Es war obligatorisch dass das entsprechende Büro eine kurze Identifikation über Kamera und Stimme durchführte. Für den Notfall war Proteus im Verhältnis zu ähnlich großen Projekten mittlerweile bestens aufgestellt, aber es war wohl die Vorerfahrung, die Investoren so viel Geld für selten genutzte Spielereien wie diese ausgeben ließ. Die Sicherheit am anderen Ende der Leitung ließ ihn passieren und die Tür gab mit einem Klicken Leifs Hand nach.

    Im Inneren des Blocks war das gewohnt helle Licht an Decken und Stufenrändern ausgeschaltet. Einzig die orangefarbenen Notfall-Leuchten zogen ihre Kreise durch das im Dunkle Innerste des Blocks. Leif bedauerte, zwar an die Waffe, nicht aber an eine Taschenlampe gedacht zu haben. Er konnte nur hoffen, dass der mordende Bastard nicht in der Nähe war, als er das erste Mal Luci's Namen rief.
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  17. #77
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    Ausnahmsweise fiel kein einziger Regentropfen auf seine ohnehin in Unordnung geratene Frisur. Die Kuppel über ihm war zu und das Klima daher selten angenehm. Hier und da tropfte noch Restwasser von Bäumen und Sträuchern und Leifs Schritte quietschten im nassen Gras wie immer nach. Er verstand nur noch die Hälfte der Antwort auf seine Frage. Vermutlich hatte Luceija es nicht aus dem Gebäude geschafft, die Sicherheitsabteilung hatte seine Anordnung immerhin sofort umgesetzt.
    "Luci?", fragte er noch einmal. Er bekam lediglich eine verzerrte Stimme, der er nicht einmal mehr die Stimmung der Rednerin entnehmen konnte. Wenigstens wusste er genau wo sie war. Erst vorsichtig, dann immer schneller werdend wurden seine Schritte in Richtung Block 8. Das Außengelände war ungewohnt leer. Das lag wohl auch daran, dass das meiste Personal mit Hochdruck arbeitete, während die Patienten sich aufgrund ausfallender Therapie oder Operationen auf ihren Zimmern befanden. Trotz oder gerade wegen der Ruhe, fühlte Leif sich unwohl, denn irgendwer machte keinen Mittagsschlaf, ärgerte sich über verschobene Termine oder telefonierte stattdessen nach Hause, irgendjemand auf der Anlage hatte einen von Ravi's Leuten umgebracht. Jede Eigenbewegung des Schweden schien diesem plötzlich zu folgen. Angst wie diese kannte er nicht, außer-...Er dachte an Elysium. Dort wo die Angst ebenso plötzlich gekommen war die der große Knall, dessen Opfer er mühselig versucht hatte zu retten und sich am Ende trotz Überlebender fühlte, als habe er rein gar nichts erreicht. Und als sei alles davon die eigene Schuld.

    Als der Blonde den nebenstehenden Block erreicht hatte, war glücklicherweise kein Platz mehr für Gedanken wie diese. Er schaute sich zwar immer wieder um, hauptsächlich aber um nicht am Terminal der Nottür überrascht zu werden. Der kleine graue Eingang fiel selten irgendwem auf, da er nicht nur in der Farbe der Wand gehalten war, sondern auch nie benutzt wurde. Außer in Abriegelungen wie dieser. Mit einer Karte wie der des Chefarztes oder Leiters der Anlage war es kein Problem sie zu öffnen. Alles was nötig war, waren Keycard, seine Sicherheitsnummer und ein kurzer Plausch mit dem Sicherheitspersonal. Es war obligatorisch dass das entsprechende Büro eine kurze Identifikation über Kamera und Stimme durchführte. Für den Notfall war Proteus im Verhältnis zu ähnlich großen Projekten mittlerweile bestens aufgestellt, aber es war wohl die Vorerfahrung, die Investoren so viel Geld für selten genutzte Spielereien wie diese ausgeben ließ. Die Sicherheit am anderen Ende der Leitung ließ ihn passieren und die Tür gab mit einem Klicken Leifs Hand nach.

    Im Inneren des Blocks war das gewohnt helle Licht an Decken und Stufenrändern ausgeschaltet. Einzig die orangefarbenen Notfall-Leuchten zogen ihre Kreise durch das im Dunkle Innerste des Blocks. Leif bedauerte, zwar an die Waffe, nicht aber an eine Taschenlampe gedacht zu haben. Er konnte nur hoffen, dass der mordende Bastard nicht in der Nähe war, als er das erste Mal Luci's Namen rief.


    Die Gesuchte stand noch immer vor der Tuere. Nichts regte sich. Weder das Panel, dass sie mehrmals mit allen moeglichen Karten und Sicherheitscodes traktierte, die ihr eingefallen waren - die meisten davon waren wahllose Eingaben ohne Sinn und Verstand, aber die Resthoffnung die sie hatte trieb sie dazu weiter zu machen. Doch egal was sie versuchte, immer wieder gab es den ablehnenden Brummton und das rote Aufblicken der Schaltkonsole.
    Sie gab auf. Hier war definitiv kein Durchkommen. Und ihre sprachliche Verbindung gab auch immer weniger her, sodass sie keine Antworten auf die Fragen bekam, die in ihrem Kopf herumirrten.

    Erst ein Krach irgendwo hinter ihr, aus der Richtung aus der sie gekommen war, schreckte sie auf und lies sie sofortig umdrehen. Es klackerte, irgendetwas wurde aufgeschoben, vermutlich eine Tuere oder aehnliches und im hallenden Korridor konnte sie nichts sehen. Nur Schritte hoeren, die in keine bestimmt auszumachende Richtung fuehrten. Bereits in Abwehrhaltung fuer einen Kampf den sie vermutlich eh nicht gewinnen konnte, starrte sie abwartend in jene Richtung aus welcher die Geraeusche drangen...

    ...erst, als sie ihren Namen hoerte, entspannte sie sich sichtlich. "Leif?!", antwortete sie und nahm mutig Schritte in die Dunkelheit, aus der sich nur sehr langsam eine Silhouette auftun wollte. "Per fortuna..", atmete die Sizilianerin aus, als sie zumindest sicher sein konnte, dass es kein stimmenimitierender Husk war.
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  18. #78
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    Die Gesuchte stand noch immer vor der Tuere. Nichts regte sich. Weder das Panel, dass sie mehrmals mit allen moeglichen Karten und Sicherheitscodes traktierte, die ihr eingefallen waren - die meisten davon waren wahllose Eingaben ohne Sinn und Verstand, aber die Resthoffnung die sie hatte trieb sie dazu weiter zu machen. Doch egal was sie versuchte, immer wieder gab es den ablehnenden Brummton und das rote Aufblicken der Schaltkonsole.
    Sie gab auf. Hier war definitiv kein Durchkommen. Und ihre sprachliche Verbindung gab auch immer weniger her, sodass sie keine Antworten auf die Fragen bekam, die in ihrem Kopf herumirrten.

    Erst ein Krach irgendwo hinter ihr, aus der Richtung aus der sie gekommen war, schreckte sie auf und lies sie sofortig umdrehen. Es klackerte, irgendetwas wurde aufgeschoben, vermutlich eine Tuere oder aehnliches und im hallenden Korridor konnte sie nichts sehen. Nur Schritte hoeren, die in keine bestimmt auszumachende Richtung fuehrten. Bereits in Abwehrhaltung fuer einen Kampf den sie vermutlich eh nicht gewinnen konnte, starrte sie abwartend in jene Richtung aus welcher die Geraeusche drangen...

    ...erst, als sie ihren Namen hoerte, entspannte sie sich sichtlich. "Leif?!", antwortete sie und nahm mutig Schritte in die Dunkelheit, aus der sich nur sehr langsam eine Silhouette auftun wollte. "Per fortuna..", atmete die Sizilianerin aus, als sie zumindest sicher sein konnte, dass es kein stimmenimitierender Husk war.


    Ein zweiter Ausruf ihres Namens ging dem Schweden fast über die Lippen, da sah er sie schon. Zumindest zeichnete sich in der Dunkelheit, die hier unten am Fuß der Treppe merklich zunahm, die schmale Silhouette einer Frau ab, der er so weitaus öfter in seinem Schlafzimmer begegnet war, als irgendwo sonst. Vorsichtig, die den Noteingang kreuzenden Stufen umschiffend, behielt Leif sie im Auge und streckte die Hand leicht aus, während seine Schritte für einen Moment langsamer wurden, um nicht irgendwo mit dem Gesicht zu bremsen. Das erste was er fühlte war ihr Arm. Die Gänsehaut, die aufrecht über ihren gesamten Unterarm jagte und Luceijas Geschichte ergänzte. Seine Hand rutschte abwärts, nahm die ihre und zog sie damit vorsichtig an sich. Seine Linke landete weniger zielgenau, nicht an der angepeilten Schläfe, sondern auf dem deutlich spürbaren Schlüsselbein der Italienerin. Man fühlte sich hier unten wirklich seiner Sinne beraubt, wenn einem das Blut auch noch in selbiger Geschwindigkeit durch die Ohren rauschte, wie das von Leif es nun tat und gerade deswegen und wegen alldem was hier gerade vor sich ging, hatte er wohl keine Zeit für die Wiedersehensfreude die sich gerade in ihm breit machte. Wohl nicht einmal für das leise "Hey...", das über seine Lippen kam und die Tatsache, dass sein Daumen ihr Kinn leicht nach oben rückte, damit er ihr den obligatorischen Kuss zu Begrüßung gab, an den er sich längst gewöhnt hatte, für den die Situation aber nicht hätte unpassender sein können.

    Einen Moment später war dieser Moment vorbei. Seine sich wieder öffnenden Augen empfingen das dumpfe Licht wieder und gewöhnten sich langsam aber sicher an Luceija, die jetzt dicht vor ihm stand. Ein winziges Stück ließ er sie weichen, für das was er ihr mitgebracht hatte.
    "Ich schätze fast du kannst das Ding besser bedienen als ich.", vermutete er und hielt ihr die Waffe unter die Nase. "Zeigst du mir wo der Kerl liegt?"
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  19. #79
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    Ein zweiter Ausruf ihres Namens ging dem Schweden fast über die Lippen, da sah er sie schon. Zumindest zeichnete sich in der Dunkelheit, die hier unten am Fuß der Treppe merklich zunahm, die schmale Silhouette einer Frau ab, der er so weitaus öfter in seinem Schlafzimmer begegnet war, als irgendwo sonst. Vorsichtig, die den Noteingang kreuzenden Stufen umschiffend, behielt Leif sie im Auge und streckte die Hand leicht aus, während seine Schritte für einen Moment langsamer wurden, um nicht irgendwo mit dem Gesicht zu bremsen. Das erste was er fühlte war ihr Arm. Die Gänsehaut, die aufrecht über ihren gesamten Unterarm jagte und Luceijas Geschichte ergänzte. Seine Hand rutschte abwärts, nahm die ihre und zog sie damit vorsichtig an sich. Seine Linke landete weniger zielgenau, nicht an der angepeilten Schläfe, sondern auf dem deutlich spürbaren Schlüsselbein der Italienerin. Man fühlte sich hier unten wirklich seiner Sinne beraubt, wenn einem das Blut auch noch in selbiger Geschwindigkeit durch die Ohren rauschte, wie das von Leif es nun tat und gerade deswegen und wegen alldem was hier gerade vor sich ging, hatte er wohl keine Zeit für die Wiedersehensfreude die sich gerade in ihm breit machte. Wohl nicht einmal für das leise "Hey...", das über seine Lippen kam und die Tatsache, dass sein Daumen ihr Kinn leicht nach oben rückte, damit er ihr den obligatorischen Kuss zu Begrüßung gab, an den er sich längst gewöhnt hatte, für den die Situation aber nicht hätte unpassender sein können.

    Einen Moment später war dieser Moment vorbei. Seine sich wieder öffnenden Augen empfingen das dumpfe Licht wieder und gewöhnten sich langsam aber sicher an Luceija, die jetzt dicht vor ihm stand. Ein winziges Stück ließ er sie weichen, für das was er ihr mitgebracht hatte.
    "Ich schätze fast du kannst das Ding besser bedienen als ich.", vermutete er und hielt ihr die Waffe unter die Nase. "Zeigst du mir wo der Kerl liegt?"


    Es war Erleichterung und Erfüllung in einem einzigen Moment, in dem alles wieder zurückgekehrt war: Kaum, dass sie in seiner Reichweite war, spürte sie die grosse, warme Hand auf ihrem Unterarm, bevor sie sich an jenem entlang in ihre eigene Hand legte als hätte dort niemals etwas anderes gelegen. Und als wäre dort kein Blut, dass sie unweigerlich damit auch auf ihm hinterlies. Sie konnte ihn wieder riechen, berühren und für eine Sekunde - nur den Moment des beinahe schon obligatorischen Kusses - schien die Welt wieder ein bisschen kompletter zu sein.
    Nur die Hand in ihren Eingeweiden, die weiterhin fest alles zusammenpresste, drückte noch heftiger zu als mehrere Gedanken gleichzeitig durch ihren Kopf rauschten. Die Gänsehaut die sie bekam kam nicht von ungefähr: Es war die Unsicherheit, die in ihr schlummerte. Aber auch das Gefühl angefasst zu werden, dass sie an ihre komplett benommene Situation in der Zelle erinnerte - an einen gesichtslosen Typen, den sie niemals identifizieren würde aber der die Sizilianerin als Freiwild erklärt hatte. Und auch die Anschuldigungen waren es, die sie beschäftigten. Sie war voller Blut. War vielleicht als Erste bei einer Leiche. Was das nach sich ziehen würde war für Luci abzusehen - absolutes Chaos. Und das schlimmste an allem: Sie würde letztlich versagen. Sie würde diese Ausbildung nicht einmal beenden, geschweige denn richtig anfangen können. Sie waere ein hoffnungslos gescheitertes Projekt. Und damit wertlos.

    Erst der direkte Blick nach oben in von Dunkelheit verschlungene, graue Augen löschten diese Demütigung wenigstens temporär aus ihrem überforderten Geist. Es hatte hier nichts zu suchen. Nicht in Anbetracht ihrer Situation.
    Es fiel ihr schwer loszulassen, dennoch kommentierte sie ihr Verhalten nicht, sondern drückte stumm seine Hand ein wenig fester.

    "Ich schätze fast du kannst das Ding besser bedienen als ich." Sie zog den Blick von seinen Augen und zwischen sie. In der freien Hand hielt er "...eine Hahne-Kedar Kessler III P7." . Sie hätte ihm beinahe das Wort abgeschnitten, erkannte die Pistolenart aber sofort. Es war nicht unbedingt das neueste Modell und auch nicht unbedingt das Beste. Eine Massenanfertigung von Hahne-Kedar an die Allianz. Sergio hatte vier davon. Entsprechend schnell verstand sie den Umgang als sie die Waffe annahm, routiniert die Sicherung und den aktuellen Abrieb-Stand des Magazinblocks testete, dazu öffnete und wieder einklappen lies, einen Knopf auf der Seite mit ihrem Daumen betätigte und sich surrend die Vorbereitung der Pistole abschloss.

    Luci kam sich ein wenig ertappt vor, blickte unschuldig schmunzelnd auf und stimmte ihm zu: "Ja...vermutlich."
    "Zeigst du mir wo der Kerl liegt?"
    Sicherheitshalber belies sie die Pistole in der rechten Hand, mit der Linken griff sie erneut nach der von Leif und zog ihn Richtungsweisend vorsichtig mit sich. "Oben.", bestätigte sie. "Komm."
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  20. #80
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    Der Gesichtsausdruck der Blonden sprach Bände darüber, wie überrascht sie war. Jade's offene Aussage machte ihre Sympathie schnell deutlich, die ganze Sache für Zora aber nicht leichter. Im Gegenteil, sie schluckte schwer, nippte noch eine Weile - waren es gar Minuten? - an ihrem Drink und stellte ihn schließlich ab, weil es doch albern schien, sich hinter der Beschäftigung des trinkens zu verstecken.
    "Dein Vorschlag war mein erster Gedanke, aber einerseits kommen die Vorwürfe aus den Reihen der Belegschaft, andererseits scheint Svensson sehr beliebt. Ich -... Kenne ihn persönlich und kann selbst sagen, dass man ihn nicht nur sympathisch findet, weil er ein kompetenter Mediziner ist. Ich brauche also Meinungen, die unvoreingenommen sind. Wenn das überhaupt irgend möglich ist.", erklärte Zora und ließ den Blick schweifen. Der Ausblick war einmalig. Nichts was ein normales Krankenhaus bot.
    "Svensson ist wegen der Beziehung zu einer jungen Frau angeklagt, die bereits vorher seine Patientin war. Du weißt ja, welche Befürchtungen in einem solchen Fall im Raum stehen und die Sache wird oft sehr konsequent verfolgt. Deine Akten würden mir sehr helfen, Jade. Und du sprachst von einer Freundin. Gibt es eine Möglichkeit Kontakt zu ihr herzustellen?"

    Die schwarzhaarige lauschte aufmerksam, während die blonde sprach und schmunzelte, als sie ihr gestand, dass sie Leif Svensson persönlich kannte.
    "Ja, ich weiß welche Befürchtungen in so einem Fall im Raum stehen, was die Sache für uns allerdings jetzt sehr kompliziert macht und da jemand unvoreingenommenes zu finden, dürfte fast schon unmöglich sein! Zumal wir auch sehr diskret vorgehen müssen, um Dr. Svensson nicht zu schaden, ganz zu schweigen davon, dass diese Angelegenheit nicht an die Öffentlichkeit geraten darf!" erklärte Jade.
    Dann überlegte sie einen kurzen Augenblick, bevor sie weiter sprach.
    "Die Freundin, die ich vorhin erwähnte, ist eine Spionin/Agentin und ich habe momentan keine Ahnung, wo sie sich gerade aufhält: Aber warte kurz... Jade stand ohne ein weiteres Wort zu sagen auf, ging zu ihrem Schreibtisch und holte ihr Kommunikator. Noch während sie zur Terrasse zurück lief, wählte sie Violet an und sellte das Gerät so ein, dass Zora mithören konnte.

    "Ja?" meldete sich eine weibliche Stimme kurz am anderen Ende der Leitung.
    "Hi V, ich bin es J und bevor du jetzt irgendwas sagst, muss ich dir sagen, dass ich nicht alleine bin und diese Person zu hören kann!" antwortete Jade härter als gewollt. Doch sie kannte Violet, sie würde sie jetzt mit unzähligen Fragen löchern, die sie jetzt auf die schnelle so nicht beantworten konnte und erstickte somit das ganze gleich im Kern.
    "Wie?" fragte die Stimme am anderen Ende der Leitung.
    "Bitte... ich erkläre dir alles in aller Ruhe! Aber ich lebe!!" erklärte die schwarzhaarige ruhig.
    "Okay, dass wird dann wohl erstmal genügen müssen! lenkte Violet ein: "Wer ist eigentlich die andere Person, die hier mit hört! Name bitte...!" forderte die junge Frau am anderen Ende der Leitung. Jade sah zu Zora rüber und wartete darauf, was sie antwortete....

    ~•~ Lavoriamo al buio, per servire la luce. Siamo assassini! ~•~
    eis engel ist offline

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