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  1. #21
    #16  Avatar von Forenperser
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    Nachdem die junge Asari sich in ihrem ersten eigenen Apartment ausgeschlafen hatte, musste sie sich erstmal mit den Citadel Bürokraten wegen dem Apartment herum schlagen und hätte sich Mira aus der Ferne nicht noch in die Diskussion mit eingeklinkt, wäre das wohl noch Tage lang so weiter gegangen.
    Zufrieden, aber erschöpft kam sie wieder in ihrem Apartment an, versorgte die Lebensmittel und ließ sich erst mal mit einem kühlen Getränk auf der Couch nieder.
    [COLOR=99B3EE}"Was für ein Tag!?"[/COLOR] murmelte die Asari leise vor sich hin und nippte an ihrem Getränk.
    Kurz darauf bekam sie einen Anruf von ihrer Mutter und Sahenia nahm an.
    "Hey, meine kleine, was treibst du denn?" Alleine schon für diese dumme Frage, würde sie ihrer Mutter am liebsten eine Klatschen, auch wenn sie es gut meinte.
    "Hi Mum! Ich treibe mich auf wilden Partys herum, bin jeden Tag sturzbetrunken... außerdem bin ich schwanger und werde bald heiraten, was dachtest du denn?!" scherzte sie.
    "Du machst WAAAASSSS? Du kommst umgehend wieder nachhause!" schrie ihre Mutter außer sich vor Wut am anderen Ende der Leitung und Sahenia konnte es förmlich vor sich sehen, wie ihre Mutter explodierte.
    "Beruhige dich, Mum... Nichts dergleichen ist passiert! Du weißt, woran ich arbeite! Sind die Daten über die Reaper bei dir angekommen?" beruhigte Sahenia ihre Mutter.
    "Du bringst mich noch ins Grab, mach das nie wieder mit mir!" schimpfte die Asari am anderen Ende der Leitung und seufzte laut.
    "Ich habe die Daten bekommen und werde mich Morgen auch mit ein paar Diplomaten von Thessia treffen, mehr kann ich dir im Augenblick nicht sagen. Melde mich Morgen wieder. Pass auf dch auf, Kleines, hab dich lieb!"
    "Bis Morgen, Mum Mit diesen Worten verabschiedeten sie sich voneinander und das Telefonat war beendet.
    Sahenia schaltete den Fernseher ein und lehnte sich gemütlich zurück...


    Frustriert ließ Beyo sich in seinem Sessel nieder. Der Tag war nicht wirklich besser geworden, eher im Gegenteil. Er hatte kaum einen klaren Gedanken fassen können, war nicht wirklich mit irgendetwas fertig geworden. Abgesehen von der Reservierung die seine Assistentin für ihn und Sahenia getätigt hatte war wirklich nichts positives an diesem Tag zu finden. Da fiel ihm ein dass er ihr ja noch Bescheid geben musste. Während er mit einem Strohhalm an seinem Getränk nippte tippte er in seinen Kommunikator ein.
    "Hallo Nia,
    wie war dein erster Tag auf der Citadel? Meiner war leider nicht so gut. Ich konnte mich beim Arbeiten kaum konzentrieren und das hatte auch seine Auswirkungen. Aber wenigstens konnte ich schon etwas geeignetes für uns reservieren. Anbei schicke ich dir die Adressdaten und die Zeit. Es ist ein wirkliches hübsches Etablissement, dafür auch nicht gerade preiswert. Aber mach dir keine Sorgen, ich lade dich ein. Ich hoffe bei dir lief es besser.

    Beyo "

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  2. #22
    corridore netto  Avatar von eis engel
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    Frustriert ließ Beyo sich in seinem Sessel nieder. Der Tag war nicht wirklich besser geworden, eher im Gegenteil. Er hatte kaum einen klaren Gedanken fassen können, war nicht wirklich mit irgendetwas fertig geworden. Abgesehen von der Reservierung die seine Assistentin für ihn und Sahenia getätigt hatte war wirklich nichts positives an diesem Tag zu finden. Da fiel ihm ein dass er ihr ja noch Bescheid geben musste. Während er mit einem Strohhalm an seinem Getränk nippte tippte er in seinen Kommunikator ein.
    "Hallo Nia,
    wie war dein erster Tag auf der Citadel? Meiner war leider nicht so gut. Ich konnte mich beim Arbeiten kaum konzentrieren und das hatte auch seine Auswirkungen. Aber wenigstens konnte ich schon etwas geeignetes für uns reservieren. Anbei schicke ich dir die Adressdaten und die Zeit. Es ist ein wirkliches hübsches Etablissement, dafür auch nicht gerade preiswert. Aber mach dir keine Sorgen, ich lade dich ein. Ich hoffe bei dir lief es besser.

    Beyo "


    Der Abend brach herein und Sahenia hatte es sich so richtig gemütlich gemacht auf der Couch. Bis zum Hals in eine warme Decke gekuschelt und in einer Hand ein warmes Getränk, schaute sie sich eine interessante Doku über die Erde an, als sich ihr Kommunikator leise bemerkbar machte.
    "Huch!" schreckte die junge Asari hoch und verschüttete beinahe ihr Getränk.
    Sie öffnete die Nachricht, sie war von Beyo. Sie lächelte, während sie seine Nachricht las und antwortete gleich, auch wenn sie nervös und hibbelig war.
    "Hi Beyo,
    Du meinst abgesehen davon, dass ich mich den ganzen Vormittag mit irgendwelchen Bürokraten auseinander setzen musste? War mein Tag eigentlich ganz okay. Das klingt ja nicht gerade gut, was du da schreibst. Wie lief es denn mit deinem Vater?
    Dieses Etablissement klingt sehr edel, luxuriös... Brauche ich dafür spezielle Abendkleider? Freu mich schon... und nochmals vielen Dank...

    Sahenia"

    ~•~ Lavoriamo al buio, per servire la luce. Siamo assassini! ~•~
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  3. #23
    #16  Avatar von Forenperser
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    Zitat Zitat von eis engel Beitrag anzeigen
    Der Abend brach herein und Sahenia hatte es sich so richtig gemütlich gemacht auf der Couch. Bis zum Hals in eine warme Decke gekuschelt und in einer Hand ein warmes Getränk, schaute sie sich eine interessante Doku über die Erde an, als sich ihr Kommunikator leise bemerkbar machte.
    "Huch!" schreckte die junge Asari hoch und verschüttete beinahe ihr Getränk.
    Sie öffnete die Nachricht, sie war von Beyo. Sie lächelte, während sie seine Nachricht las und antwortete gleich, auch wenn sie nervös und hibbelig war.
    "Hi Beyo,
    Du meinst abgesehen davon, dass ich mich den ganzen Vormittag mit irgendwelchen Bürokraten auseinander setzen musste? War mein Tag eigentlich ganz okay. Das klingt ja nicht gerade gut, was du da schreibst. Wie lief es denn mit deinem Vater?
    Dieses Etablissement klingt sehr edel, luxuriös... Brauche ich dafür spezielle Abendkleider? Freu mich schon... und nochmals vielen Dank...

    Sahenia"


    "Hallo Nia,
    na geteiltes Leid ist halbes Leid. Mein Vater war genau genommen ein weiterer Grund dafür wieso es nicht gut lief, er hat sofort gemerkt dass etwas los gewesen sein muss und mir mit seiner Ansage darauf den letzten Rest Konzentration für den Tag genommen der eventuell noch da war.
    Es würde sicher nicht schaden sich etwas in Schale zu werfen um nicht hervorzustechen. Wenn du das nicht tun willst ist das aber auch kein Problem."

    Beim tippen gähnte er bereits.
    "Dir noch einen geruhsamen Abend und viel Glück für die nächsten Tage

    Beyo"


    Fast schon kam er sich ein wenig altmodisch vor, auf diese Weise zu kommunizieren. Aber wer sagte dass altmodisch immer schlecht sein musste?
    Mit einem letzten Klick sendete er die Nachricht ab und fuhr den Kommunikator dann runter. Müde verzog er sich aufs Bett und nahm sich innerlich vor den nächsten Tag konzentrierter zu sein.
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  4. #24
    Fionda per cereali  Avatar von Luceija
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    Sie lauschte seiner beinahe unhörbar leisen Stimme und blendete dabei die Hintergrundgeräusche aus, deren Einordnung sie zu überfordern drohten.
    "Unsere Principessa ist bei Hayden gut aufgehoben.", erzählte sie und kramte in ihrer Erinnerung ob sie ihm die Nachricht von ihrer Reise gesandt hatte. Wohl nicht. Der Auftrag mit dem sie betraut wurde überforderte sie emotional zu sehr. Sie versuchte dieses Missgeschick an ihm vorbei zu mogeln und sprach weiter. Ganz nebenbei rief sie das Bild aus der Nachricht ihrer Schwiegermutter auf und sandte es auf direktem Weg an Gil.
    "Ich bin sehr kurzfristig zu einer Dienstreise aufgebrochen. Der Flug schlaucht-...Du kennst das. Und der Grund wegen dem ich hier bin...", sie seufzte, "...Der ist leider wenig erfreulich. Aber du, du hörst dich noch weniger gut an als ich.", stellte Zora fest.


    Wieder zögerte er, was nicht unbedingt üblich für den Halbitaliener war. Für gewöhnlich war er derjenige der sprach, entschied, der sich herausmauserte und dirigierte, aber seit einer Weile? Seit einer Weile kristallisierten sich Verhaltensweisen heraus, die er tunlichst zu verbergen versuchte. Ihm war zu oft schwindelig. Zu oft lauschte er seinen inneren Stimmen anstatt seinem Verstand. Zu oft verlor er den Faden und musste sich deutlich stärker konzentrieren. Sein inneres Mantra sich zu beruhigen spulte sich wiederholt ab. Es half. Er fand zurück ins Hier und Jetzt. Alles würde wieder gut werden. Alles.

    Gil lachte leicht, als er froh war zu hören, dass zumindest seine Tochter in Sicherheit bei den Eltern war. "So..? Schlechte Karten für deine Klienten?", übte er sich sogar kurz in Smalltalk, wurde aber direkt von ihrer weiterführenden Frage überrannt. Offenbar klang er auch nicht so sicher, wie er es üblicherweise tat. Er musste gleich nach einer Tablette suchen. Oder einer ganzen Packung.. . "Ja..Cypher hat sich gemeldet. Keine guten Ergebnisse.", hielt er sich kurz, aber es würde wohl genügen damit Zora verstand. Wenn Cypher sich wegen schlechter Ergebnisse meldete, hatte das nur einen einzigen Grund. "Es gab vermutlich wieder Vorfälle auf Proteus."
    Das war exakt das, was Vigilio in eine Art Worst-Case-Spalte hineingeschrieben hätte. Gemäss der These, der Blitz würde nie zweimal an der selben Stelle einschlagen ging sowohl er als auch der Rest von Cerberus erstmal von einer reduzierteren Angriffsgefahr aus. Die Abwehrsysteme sprachen dabei ebenfalls für sich. Aber, so war er sich sicher, konnten die Ergebnisse, die Cypher ihm vermittelt hatte, nicht einfach von ungefähr kommen. Irgendwas war da. Er würde nicht direkt auf höchste Alarmbereitschaft schalten, aber zumindest würde er nicht umhin kommen, herausfinden zu müssen ob alles in Ordnung war.
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  5. #25
    Mythos Avatar von AeiaCarol
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    Wieder zögerte er, was nicht unbedingt üblich für den Halbitaliener war. Für gewöhnlich war er derjenige der sprach, entschied, der sich herausmauserte und dirigierte, aber seit einer Weile? Seit einer Weile kristallisierten sich Verhaltensweisen heraus, die er tunlichst zu verbergen versuchte. Ihm war zu oft schwindelig. Zu oft lauschte er seinen inneren Stimmen anstatt seinem Verstand. Zu oft verlor er den Faden und musste sich deutlich stärker konzentrieren. Sein inneres Mantra sich zu beruhigen spulte sich wiederholt ab. Es half. Er fand zurück ins Hier und Jetzt. Alles würde wieder gut werden. Alles.

    Gil lachte leicht, als er froh war zu hören, dass zumindest seine Tochter in Sicherheit bei den Eltern war. "So..? Schlechte Karten für deine Klienten?", übte er sich sogar kurz in Smalltalk, wurde aber direkt von ihrer weiterführenden Frage überrannt. Offenbar klang er auch nicht so sicher, wie er es üblicherweise tat. Er musste gleich nach einer Tablette suchen. Oder einer ganzen Packung.. . "Ja..Cypher hat sich gemeldet. Keine guten Ergebnisse.", hielt er sich kurz, aber es würde wohl genügen damit Zora verstand. Wenn Cypher sich wegen schlechter Ergebnisse meldete, hatte das nur einen einzigen Grund. "Es gab vermutlich wieder Vorfälle auf Proteus."
    Das war exakt das, was Vigilio in eine Art Worst-Case-Spalte hineingeschrieben hätte. Gemäss der These, der Blitz würde nie zweimal an der selben Stelle einschlagen ging sowohl er als auch der Rest von Cerberus erstmal von einer reduzierteren Angriffsgefahr aus. Die Abwehrsysteme sprachen dabei ebenfalls für sich. Aber, so war er sich sicher, konnten die Ergebnisse, die Cypher ihm vermittelt hatte, nicht einfach von ungefähr kommen. Irgendwas war da. Er würde nicht direkt auf höchste Alarmbereitschaft schalten, aber zumindest würde er nicht umhin kommen, herausfinden zu müssen ob alles in Ordnung war.


    Zora war nie mit einer derart überragenden Sensibilität ausgestattet gewesen, um Gil seine Veränderung in dieser Situation anzumerken. Folglich ging sie übergangslos auf seine Frage. Besser gesagt: Sie wollte. Bis sie von Cypher und Proteus hörte.
    "Moment...", sagte sie und erhob sich vom Bett, "Woher weiß der dürre Schwede auf deiner Seite dass der lange Schwede auf MEINER Seite Mist gebaut hat? Und wie kommt er dazu dich zu informieren?", wollte sie nun unbedingt erfahren.
    "Das wissen gerade erst die Beteiligten selbst. Ganz abgesehen von mir."
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  6. #26
    Fionda per cereali  Avatar von Luceija
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    Zora war nie mit einer derart überragenden Sensibilität ausgestattet gewesen, um Gil seine Veränderung in dieser Situation anzumerken. Folglich ging sie übergangslos auf seine Frage. Besser gesagt: Sie wollte. Bis sie von Cypher und Proteus hörte.
    "Moment...", sagte sie und erhob sich vom Bett, "Woher weiß der dürre Schwede auf deiner Seite dass der lange Schwede auf MEINER Seite Mist gebaut hat? Und wie kommt er dazu dich zu informieren?", wollte sie nun unbedingt erfahren.
    "Das wissen gerade erst die Beteiligten selbst. Ganz abgesehen von mir."


    Vigilios Augenbraue schoss fragend nach oben. Er war raus. Eindeutig...war er in diesem Moment verwirrt, wie man ihm ebenso eindeutig ansehen konnte. Seine Stirnfalten liessen keine Fehlinterpretation zu, irgendwas war da im Busch. Instinktiv rutschte seine freie Hand an sein Gesicht und wischte sich darüber bis zum Ansatz seiner Haare, wo er diese ebenfalls nach hinten zurückstrich. Er überlegte genau, was Zora gerade gesagt hatte und, noch während er überlegte, kramte er eine Schachtel Zigaretten aus seiner Brusttasche. Er entnahm der Schachtel eine einzige Zigarette, klemmte sich diese zwischen die Lippen und zündete sie an.
    "Okay, Zora, du bringst mich gerade in eine ziemlich beschissene Lage.", denn er vermutete immer mehr dass er eine Ahnung von dem bekam, was da vor sich ging.
    "Welcher Schwede hat WAS getan?"
    Gil atmete tief ein, lies ordentlich Luft und Rauch dabei in seine Lunge und lies seine Brust so anschwellen, als stünde er beiden ihm bekannten Schweden direkt gegenüber und wäre kurz davor, einen Zweikampf anzuzetteln. Schnell war er dabei von Vermutungen aufgepeitscht und versuchte sich jedes moegliche Szenario so schnell es ging vor Augen zu halten und zu analysieren um im Ernstfall direkt darauf reagieren zu können...
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  7. #27
    corridore netto  Avatar von eis engel
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    "Hallo Nia,
    na geteiltes Leid ist halbes Leid. Mein Vater war genau genommen ein weiterer Grund dafür wieso es nicht gut lief, er hat sofort gemerkt dass etwas los gewesen sein muss und mir mit seiner Ansage darauf den letzten Rest Konzentration für den Tag genommen der eventuell noch da war.
    Es würde sicher nicht schaden sich etwas in Schale zu werfen um nicht hervorzustechen. Wenn du das nicht tun willst ist das aber auch kein Problem."

    Beim tippen gähnte er bereits.
    "Dir noch einen geruhsamen Abend und viel Glück für die nächsten Tage

    Beyo"


    Fast schon kam er sich ein wenig altmodisch vor, auf diese Weise zu kommunizieren. Aber wer sagte dass altmodisch immer schlecht sein musste?
    Mit einem letzten Klick sendete er die Nachricht ab und fuhr den Kommunikator dann runter. Müde verzog er sich aufs Bett und nahm sich innerlich vor den nächsten Tag konzentrierter zu sein.

    Gleich nachdem sie ausgeschlafen hatte, machte sie ihren Kommunikator an, als Beyos Nachricht bei ihr ankam. Neugierig las sie das geschriebene, schmunzelte und überlegte kurz, was sie antworten sollte:
    "Hi Beyo,

    Ach Eltern, sie wissen immer, was am besten für ihre Kinder ist und wollen nur das beste für sie! Hoffe, der kleine Ausflug hat dir nicht all zu arge Schwierigkeiten gemacht und dein Vater beruhigt sich wieder?!....
    Okay, dann muss ich noch shoppen gehen *lacht*
    Einen schönen und stressfreien Tag noch.

    Sahenia"

    Damit beendete sie ihre Nachricht und drückte auf senden.

    Anschließend machte sie sich fertig und erkundete die Citadel. Sie ließ sich mit einem Taxi zum Shopping Center fliegen und traf im ersten Laden auf eine gute Bekannte aus Thessia.
    "Sahenia, bist du es?" rief eine weibliche Stimme. Die junge Asari erschrak erstmal und schaute sich nach allen Seiten um, um die Stimme zu lokalisieren. "Hey!" Sahenia spürte eine Hand auf ihrer Schulter und wirbelte erschrocken herum. "Yelyna, was tust du denn hier?" begrüßte die junge Asari, die andere Asari freudig, als sie sie erkannte. Yelyna war eine Asari, die extrem auffiel, dunkel lila Haut mit weißer Zeichnung im Gesicht und weiß gefärbten Kopf, passend zu ihren hell grauen, fast weißen Augen.
    "Ich hab Urlaub und möchte jetzt ein wenig shoppen! Schließt du dich an?" kicherte die etwas ältere Asari. Yelyna war ganze 20 Jahre älter, als Sahenia. "Gerne!" Sahenia war froh darüber nicht mehr alleine zu sein und gemeinsam machten sie den ersten Klamottenladen unsicher.....

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  8. #28
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    Vigilios Augenbraue schoss fragend nach oben. Er war raus. Eindeutig...war er in diesem Moment verwirrt, wie man ihm ebenso eindeutig ansehen konnte. Seine Stirnfalten liessen keine Fehlinterpretation zu, irgendwas war da im Busch. Instinktiv rutschte seine freie Hand an sein Gesicht und wischte sich darüber bis zum Ansatz seiner Haare, wo er diese ebenfalls nach hinten zurückstrich. Er überlegte genau, was Zora gerade gesagt hatte und, noch während er überlegte, kramte er eine Schachtel Zigaretten aus seiner Brusttasche. Er entnahm der Schachtel eine einzige Zigarette, klemmte sich diese zwischen die Lippen und zündete sie an.
    "Okay, Zora, du bringst mich gerade in eine ziemlich beschissene Lage.", denn er vermutete immer mehr dass er eine Ahnung von dem bekam, was da vor sich ging.
    "Welcher Schwede hat WAS getan?"
    Gil atmete tief ein, lies ordentlich Luft und Rauch dabei in seine Lunge und lies seine Brust so anschwellen, als stünde er beiden ihm bekannten Schweden direkt gegenüber und wäre kurz davor, einen Zweikampf anzuzetteln. Schnell war er dabei von Vermutungen aufgepeitscht und versuchte sich jedes moegliche Szenario so schnell es ging vor Augen zu halten und zu analysieren um im Ernstfall direkt darauf reagieren zu können...


    Sie erhob sich gänzlich vom Bett und dachte nach. Es war offensichtlich dass sie aneinander vorbeigeredet hatten und Zora jetzt mit etwas herausrücken musste, von dem Vigilio zuvor nicht die geringste Ahnung hatte.
    "Hör mir zu...", versuchte sie ihn zu mäßigen, "Svensson wurde von einer mir unbekannten Partei angezeigt und man wird Anklage erheben. Er soll seine ärztliche Pflicht verletzt haben und einer Patientin zu nahe gekommen sein, aber davon wirst du keinem Menschen auch nur ein winziges Sterbenswörtchen erzählen, klar?", erklärte sie ihre Aussage und machte gleich danach die Bedingungen fest. "Ich halte weder die Quelle für vertrauenswürdig, noch die Anschuldigungen für wahr, aber ich habe einen Mann geheiratet der mich angefahren hat, also wer will meinem Urteilsvermögen trauen. Außerdem geht uns die Sache nichts an. Die Pressestelle hat mich beauftragt nach Schmutzwäsche zu suchen, um notfalls die Allianz vor Gericht und Investoren für Darwin gut dastehen zu lassen. Wir haben damit nichts zutun und ich habe nicht vor einen Kerl in die Scheiße zu reiten der uns beiden und deiner Schwester das Leben gerettet ha-..."
    Die Blonde verstummte. Sie hatte bisher gleichmäßige Kreise im Raum gezogen, jetzt blieb sie ruckartig stehen. Der Groschen fiel und alles was sie noch hervorbrachte war ein "Oh-..."
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  9. #29
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    Sie erhob sich gänzlich vom Bett und dachte nach. Es war offensichtlich dass sie aneinander vorbeigeredet hatten und Zora jetzt mit etwas herausrücken musste, von dem Vigilio zuvor nicht die geringste Ahnung hatte.
    "Hör mir zu...", versuchte sie ihn zu mäßigen, "Svensson wurde von einer mir unbekannten Partei angezeigt und man wird Anklage erheben. Er soll seine ärztliche Pflicht verletzt haben und einer Patientin zu nahe gekommen sein, aber davon wirst du keinem Menschen auch nur ein winziges Sterbenswörtchen erzählen, klar?", erklärte sie ihre Aussage und machte gleich danach die Bedingungen fest. "Ich halte weder die Quelle für vertrauenswürdig, noch die Anschuldigungen für wahr, aber ich habe einen Mann geheiratet der mich angefahren hat, also wer will meinem Urteilsvermögen trauen. Außerdem geht uns die Sache nichts an. Die Pressestelle hat mich beauftragt nach Schmutzwäsche zu suchen, um notfalls die Allianz vor Gericht und Investoren für Darwin gut dastehen zu lassen. Wir haben damit nichts zutun und ich habe nicht vor einen Kerl in die Scheiße zu reiten der uns beiden und deiner Schwester das Leben gerettet ha-..."
    Die Blonde verstummte. Sie hatte bisher gleichmäßige Kreise im Raum gezogen, jetzt blieb sie ruckartig stehen. Der Groschen fiel und alles was sie noch hervorbrachte war ein "Oh-..."


    Noch bevor Zora ihre Erklaerung beendet hatte war Vigilio schon klar geworden, wovon sie gesprochen hatte. Er fuehrte ein weiteres Mal seine Zigarette an die Lippen, nahm einen tiefen Zug. Seine Brust schwoll ab, denn die Erkenntnis kam rasch: Er erinnerte sich noch insbeondere sehr gut an zwei Situationen mehr als genau. Eine davon fand bei seiner eigenen Hochzeit statt. Er erinnerte sich noch gut an die Musik, viele, froehliche Gaeste, die ausgelassen schon weit nach sonnenuntergang im Schein von Fackeln zu einer aeusserst kitschigen, nostalgischen Schnulze tanzten. Eben ganz so, wie man es sich fuer eine Hochzeit wuenschen wuerde. Eine romantische Szenerie, die nur davon durchbrochen wurde, dass er, als er selbst mit seiner frisch-angetraute Ehefrau im Arm tanzte, ueber deren Schulter hinweg genau ihn gesehen hatte: Doktor Leif Svensson. Insbesondere im Umkreis der hauptsaechlich suedlaendischen Hochzeitsgaeste, stach der blonde Schwede eindeutig heraus. Die Partnerin in seinem Arm an diesem Abend mindestens ebenso sehr. Noch 'verkleidet', um unter falscher Identitaet der Hochzeit ihres Bruders beiwohnen zu koennen, war es Luceija, die er eindeutig bei sich hielt und nach einigen, laecherlichen Sticheleien ihm gegenueber - nur zum Spass, wie er erst geglaubt hatte - kuesste.
    Vor seinem geistigen Auge spulte die Resterinnerung an jenen Abend im Schnellvorlauf weiter, bis er bei einem sehr fruehen Morgen angekommen war, an welchem er gerade erst auf der Terrasse stand und noch nicht mal seinen morgendlichen Espresso getrunken hatte. Vor nichtmal zwei Wochen. Er hatte einen Anruf bekommen. Einen Anruf von - ebenfalls - Doktor Leif Svensson. Er dankte ihm fuer die Rettung von der Hochzeit. Fragte, nach wirklich nett gemeinten Kabbeleien, ob er der trauernden Familie noch irgendwie helfen konnte und hatte sich damit durchaus einen Pluspunkt bei dem Halbitaliener erspielt. Und dann...waren es eindeutige Anmerkungen, die ihm nicht entgangen waren. Sowohl zu Beginn des Telefonates, als auch quer hindurch gesaeht kam er nicht umhin mehrmals zu erwaehnen, dass Luceija bei ihm uebernachtet hatte. Und ja, im Verlauf des Telefonates konnte er durchaus davon ausgehen, dass sie die Nacht nicht nur fuer eine Partie Scrabble zusammen verbracht hatten. Aber auch war ihm schnell deutlich...dass Svensson auch deshalb angerufen hatte. Um mehr oder weniger die Erlaubnis zu erhalten die er brauchte und um eindeutig zu machen, dass ihm mehr an Luceija lag, als nur mit ihr zu schlafen. Dio, Vigilio hatte den Hochgewachsenen damit doch sogar auf Weihnachten hingewiesen.. .
    "Er ist wegen Luci angeklagt.", stellte er damit final mit monotoner Stimme fest und schnuerte den eigenen Gedanken und den seiner Frau zu Ende, zu einem festen Paket.
    Den Zigarettenrauch stiess er somit aus ins Nichts.. .
    Luceija ist offline

  10. #30
    Mythos Avatar von AeiaCarol
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    Zitat Zitat von Luceija Beitrag anzeigen

    Noch bevor Zora ihre Erklaerung beendet hatte war Vigilio schon klar geworden, wovon sie gesprochen hatte. Er fuehrte ein weiteres Mal seine Zigarette an die Lippen, nahm einen tiefen Zug. Seine Brust schwoll ab, denn die Erkenntnis kam rasch: Er erinnerte sich noch insbeondere sehr gut an zwei Situationen mehr als genau. Eine davon fand bei seiner eigenen Hochzeit statt. Er erinnerte sich noch gut an die Musik, viele, froehliche Gaeste, die ausgelassen schon weit nach sonnenuntergang im Schein von Fackeln zu einer aeusserst kitschigen, nostalgischen Schnulze tanzten. Eben ganz so, wie man es sich fuer eine Hochzeit wuenschen wuerde. Eine romantische Szenerie, die nur davon durchbrochen wurde, dass er, als er selbst mit seiner frisch-angetraute Ehefrau im Arm tanzte, ueber deren Schulter hinweg genau ihn gesehen hatte: Doktor Leif Svensson. Insbesondere im Umkreis der hauptsaechlich suedlaendischen Hochzeitsgaeste, stach der blonde Schwede eindeutig heraus. Die Partnerin in seinem Arm an diesem Abend mindestens ebenso sehr. Noch 'verkleidet', um unter falscher Identitaet der Hochzeit ihres Bruders beiwohnen zu koennen, war es Luceija, die er eindeutig bei sich hielt und nach einigen, laecherlichen Sticheleien ihm gegenueber - nur zum Spass, wie er erst geglaubt hatte - kuesste.
    Vor seinem geistigen Auge spulte die Resterinnerung an jenen Abend im Schnellvorlauf weiter, bis er bei einem sehr fruehen Morgen angekommen war, an welchem er gerade erst auf der Terrasse stand und noch nicht mal seinen morgendlichen Espresso getrunken hatte. Vor nichtmal zwei Wochen. Er hatte einen Anruf bekommen. Einen Anruf von - ebenfalls - Doktor Leif Svensson. Er dankte ihm fuer die Rettung von der Hochzeit. Fragte, nach wirklich nett gemeinten Kabbeleien, ob er der trauernden Familie noch irgendwie helfen konnte und hatte sich damit durchaus einen Pluspunkt bei dem Halbitaliener erspielt. Und dann...waren es eindeutige Anmerkungen, die ihm nicht entgangen waren. Sowohl zu Beginn des Telefonates, als auch quer hindurch gesaeht kam er nicht umhin mehrmals zu erwaehnen, dass Luceija bei ihm uebernachtet hatte. Und ja, im Verlauf des Telefonates konnte er durchaus davon ausgehen, dass sie die Nacht nicht nur fuer eine Partie Scrabble zusammen verbracht hatten. Aber auch war ihm schnell deutlich...dass Svensson auch deshalb angerufen hatte. Um mehr oder weniger die Erlaubnis zu erhalten die er brauchte und um eindeutig zu machen, dass ihm mehr an Luceija lag, als nur mit ihr zu schlafen. Dio, Vigilio hatte den Hochgewachsenen damit doch sogar auf Weihnachten hingewiesen.. .
    "Er ist wegen Luci angeklagt.", stellte er damit final mit monotoner Stimme fest und schnuerte den eigenen Gedanken und den seiner Frau zu Ende, zu einem festen Paket.
    Den Zigarettenrauch stiess er somit aus ins Nichts.. .


    "Verdammt Gil-...", knurrte Zora.
    Gefühlt war eine halbe Ewigkeit vergangen, seit sie das letzte Mal ein Wort durch die Leitung in ewige Entfernung geschickt hatte.
    "Dir ist doch klar dass das Unsinn sein muss.", sagte sie. "Oder?"
    In ihrer Vorstellung wollte sie weder Luceija, zu der sie zugegeben bisher kaum etwas wie eine "Bindung" hatte aufbauen können, als Opfer irgendwelcher Belästigungen vor Augen haben, noch wollte sie den Arzt als irgendeinen grapschenden Schändling wissen, hatte Selbiger ihr noch vor fast drei Jahren das Leben gerettet. Er hatte ihre kollabierte Lunge wieder für sie atmen und ihr Leben weitergehen lassen. Verdammt! Sie sollte sich aus dieser Sache zurückziehen. Oder etwa nicht?
    "Ich muss jetzt auflegen und einen klaren Kopf kriegen. Außerdem muss ich mit einer Frau sprechen die mir in der Sache vielleicht helfen kann. Soll ich dich auf dem Laufenden halten?", wollte Zora wissen, fügte aber sofort hinzu: "Sofern die Sache unter uns bleibt, Darling."
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  11. #31
    Ritter Avatar von Tjordas
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    Leif hatte Probleme den wirren Schilderungen des Briten zu folgen. Irgendwann, als das Wort "Geth" zum gefühlt 427. Mal gefallen war, hatte er sich einfach auf dem Besucherstuhl des Büros niedergelassen und seinen Kopf in die Hände gestützt. Er war höllisch müde. Seine Augenlider senkten sich immer wieder gefährlich weit und der Blonde hoffte inständig, Julian würde es einerseits erst gar nicht mitbekommen oder es wenigstens nicht falsch interpretieren.
    -...müssten das also ohne Wissen von Ravi oder MacDarragh durchziehen... Nun sagen Sie schon was."
    Die Worte waren wenig anklagend, aber sie rüttelten den Schweden wieder vollends wach. Als habe er sich keinerlei Unaufmerksamkeit zu Schulden kommen lassen, blinzelte er Ward an und brummte.
    "Sie wollen auf dieses Reaper-Geth-Maschinen-Superlords-kontrollieren-die-Zukunft-Gewäsch raus oder etwa nicht?", fragte er unbeeindruckt. Ehrlich gesagt gab er sich lieber Kindersendungen hin, als sich dieses Verschwörungsgeschwätz in den Nachrichten anzusehen, aber wenn er Julians Ausführungen weit genug folgen konnte, waren seine Ergebnisse allemal beunruhigend. Mit einem Wink forderte er die Laborergebnisse, die der Arzt ausgewertet hatte. Als Julian sich zögerlich (oder vielleicht verstand er zuerst einfach nicht was Leif wollte) zeigte, seufzte der Schwede.
    "Ich werd keine Hexenjagd auf Verschwörungstheoretiker wie Sie lostreten, Ward.", versprach er mit feierlicher Stimme. "Ich gebe zu nicht an den Kram zu glauben, aber ich vertraue Ihnen, was Sie jetzt vielleicht mehr überrascht als alles andere. Sie sind einer dieser freakigen Popelnascher, wie man sie schon an der Uni kennt, verstehen Sie? Die Typen die schon im ersten Semester im weißen Kittel und mit Stethoskop in die Uni-Kantine kommen. Obgleich es solchen Leuten oft an Fingerspitzengefühl mangelt, sind sie deswegen fachlich nicht weniger gute Ärzte. Ich gebe unter Einfluss der erwähnten Mittelchen gern zu, dass ich Sie für fähig halte und gerne mit Ihnen arbeite. Mittlerweile jedenfalls. Seit dem netten Post-It besonders, versteht sich.", sagte er und zwinkerte mit einem Grinsen welches die Ironie hoffentlich durchsickern ließ.
    "Also geben Sie mir schon die Papiere und sagen Sie mir, wozu Sie mir raten. Dann verrate ich vielleicht Ihnen, wie wir das Kind ohne Big Brother schaukeln."


    Sein Gegenüber blinzelte kurz mit skeptisch zusammengeschobenen Brauen, als man ihn als 'freakigen Popelnascher' bezeichnete. Es war nicht so, dass er sich davon ernsthaft beleidigt fühlte, es war nur eine etwas unübliche Vokabel, für das was er häufiger hörte. Tatsächlich hatte man ihn in seiner gesamten Laufbahn schon mit viel verletzenderen Dingen betitelt. Auch die sonstigen Beschreibungen seines Chefarztes glichen in etwa dem, was man ihm bisher schon häufiger vorgeworfen hatte. Im Grunde lief es immer wieder darauf hinaus, dass man Julian irgendwo zwischen sozial inkompetent und autistisch, zwischen seltsam und völlig wahnsinnig oder zwischen zynisch und skrupellos einordnete, ihm dabei aber zumindest stets seine fachliche Kompetenz zusprach. Im Grunde schmeichelte es ihm meist mehr als es ihn traf. Julian war nun mal bereit, viele Dinge zu tun, vor denen sich manch anderer aus moralischen Bedenken sträubte. Auch wenn eine Übermenge an Arbeit anzugehen war, vor der die meisten anderen ehrfürchtig zurückwichen, war Julian die letzte Option. Was andere dann Wahnsinn oder soziale Inkompetenz nannten, waren nur Eigenschaften, die lediglich außerhalb der Arbeit wenig erwünscht waren. Doch ging es plötzlich um ein wichtiges Projekt wusste jeder, wen man damit beauftragen musste.
    Es waren wenige Situationen wie eben diese gerade, in denen Julian das alles aber auch zum Verhängnis werden konnte. In Zweifelsfällen mangelte es dem als verrückt betitelten Neurologen oft an Glaubwürdigkeit, allein schon, da die wenigsten ein wirklich freundschaftliches Verhältnis mit ihm eingingen. Doch glücklicherweise war Leif professionell genug, Fachkompetenz über Sympathie zu stellen und sicherte Julian daher zumindest ein Minimum an Vertrauen zu. Natürlich hatte er sämtliche Schlussfolgerungen des Briten nicht wirklich geglaubt, doch es genügte, wenn er vorerst auch ohne Einsicht in das große Ganze kooperierte.
    Bei der Erwähnung des Post-its stutzte Julian kurz und erwiderte wohl nicht direkt das Lächeln, das Leif von ihm erwartete. Für einen Moment erinnerte er sich gar nicht mehr an seinen kleinen Streich, den er halb im Rausch, halb im Zorn gespielt hatte und schon wenig später schien es ihm so weit weg wie die Bubenstreiche seiner Kindheit. Als er sich nach kurzer Verzögerung dann aber erinnerte, lächelte er kurz etwas beschämt. Dann fuhr Leif fort.
    "Also geben Sie mir schon die Papiere und sagen Sie mir, wozu Sie mir raten. Dann verrate ich vielleicht Ihnen, wie wir das Kind ohne Big Brother schaukeln.
    Julian wurde wieder ernst. Eine Determiniertheit, die man selten in seinem Gesicht sah. Von seinem Computer aus schickte er eine unsignierte Verfügung an Leifs Omnitool, die dieser nur zu unterschreiben und an die Belegschaft weiterzuleiten hatte. In dieser wurde dazu aufgefordert, sämtliche Patienten der letzten Stunden so früh wie sie stabilisiert waren in Einzelbehandlungszimmer zu bringen, wo sie dann zu fixieren waren. Es sollten dann Hirnscans und Bluttests angeordnet werden. Die von Julian erwähnten Naniten wurden im Folgenden in ihrer Zusammensetzung und äußeren Struktur grob beschrieben, sodass die Laboranten sie identifizieren konnten. Sollten diese entdeckt werden, wären strenge Quarantänemaßnahmen anzuordnen, die die üblichen Richtlinien für Sterilität bei Weitem überschritten. Es war von Energiefeldern mit elektromagnetischer Abschirmung die Rede, sowie von komplett versiegelten Schutzanzügen und einem obligatorischen Gehörschutz in der Nähe des Betroffenen. Einem Außenstehenden würden diese Maßnahmen doch reichlich absurd vorkommen, doch den Grund hatte Julian Leif ja eingehend klar gemacht.
    "Zuerst müssen wir den Schaden so gut es geht begrenzen", erklärte er, während Leif diesen Text noch durchlas. "Mir ist kein Heilmittel oder dergleichen gegen die Naniten bekannt. Fragen Sie mich besser nicht, was man mit den Betroffenen anstellen sollte, meine Vorschläge gelten gemeinhin als unethisch. Aber diese Dinger stellen eine Gefahr dar, Dok. Die Quarantäne ist kein Dauerzustand. Ich überlasse Ihnen, wie wir die Leitung überzeugen, dass etwas mit den Betroffenen nicht stimmt und sie gefährlich sind. Es ist Ihr Job, diese tickenden Zeitbomben von der Station bringen zu lassen, bevor Schlimmeres geschieht. Und dazu müssen Sie MacDarragh oder Butke irgendwie erklären, was wir in ihrem Blut gefunden haben... Der schwere Teil ist... Sie müssen das schaffen ohne zu erwähnen, was ich bereits über diese Dinger weiß. Kein Wort über meine Forschung bei Cerberus. Sonst kann ich Ihnen garantieren, dass ich den Monat nicht überleben werde."
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  12. #32
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    Ten wurde mit jeder Minute, die er keine Antwort bekam, nervöser. Was war, wenn sein menschlicher Gefährte auch eingeschlossen wäre und ihm nicht mehr zu Hilfe eilen konnte? Nervös untersuchte der Quarianer den Raum, doch konnte er nichts besonderes finden. Lediglich neben der Tür war ein kleines Eingabepult konnte er finden. Doch half ihm das auch nicht weiter, da es mit Buchstaben beschriftet war, die er und sein Omnitool nicht entziffern konnten.
    "Hilfe!", rief er schließlich ganz klassisch und trommelte an die Tür. Er war sich sicher, gemeinsam würden sie diese Falle überlisten könnten.

  13. #33
    #16  Avatar von Forenperser
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    Zitat Zitat von eis engel Beitrag anzeigen
    Gleich nachdem sie ausgeschlafen hatte, machte sie ihren Kommunikator an, als Beyos Nachricht bei ihr ankam. Neugierig las sie das geschriebene, schmunzelte und überlegte kurz, was sie antworten sollte:
    "Hi Beyo,

    Ach Eltern, sie wissen immer, was am besten für ihre Kinder ist und wollen nur das beste für sie! Hoffe, der kleine Ausflug hat dir nicht all zu arge Schwierigkeiten gemacht und dein Vater beruhigt sich wieder?!....
    Okay, dann muss ich noch shoppen gehen *lacht*
    Einen schönen und stressfreien Tag noch.

    Sahenia"

    Damit beendete sie ihre Nachricht und drückte auf senden.

    Anschließend machte sie sich fertig und erkundete die Citadel. Sie ließ sich mit einem Taxi zum Shopping Center fliegen und traf im ersten Laden auf eine gute Bekannte aus Thessia.
    "Sahenia, bist du es?" rief eine weibliche Stimme. Die junge Asari erschrak erstmal und schaute sich nach allen Seiten um, um die Stimme zu lokalisieren. "Hey!" Sahenia spürte eine Hand auf ihrer Schulter und wirbelte erschrocken herum. "Yelyna, was tust du denn hier?" begrüßte die junge Asari, die andere Asari freudig, als sie sie erkannte. Yelyna war eine Asari, die extrem auffiel, dunkel lila Haut mit weißer Zeichnung im Gesicht und weiß gefärbten Kopf, passend zu ihren hell grauen, fast weißen Augen.
    "Ich hab Urlaub und möchte jetzt ein wenig shoppen! Schließt du dich an?" kicherte die etwas ältere Asari. Yelyna war ganze 20 Jahre älter, als Sahenia. "Gerne!" Sahenia war froh darüber nicht mehr alleine zu sein und gemeinsam machten sie den ersten Klamottenladen unsicher.....


    Der nächste Tag im Büro wurde tatsächlich erträglicher. Beyo hatte weniger Probleme sich zu konzentrieren und schaffte es sogar den Stapel Arbeit der am vorherigen Tag liegen geblieben war auch abzuarbeiten, wenngleich er dafür einige Überstunden machen musste. Sein Vater ließ sich nicht blicken, was wahrscheinlich ein positiv beitragende Faktor war. Seine Assistentin hatte schon längst Feierabend gemacht als Beyo endlich den Computer herunterfuhr. Als er dann bereits zu Hause lag und schon beinahe schlafen wollte sah er erst die Nachricht von Sahenia die er am Morgen nicht kontrolliert hatte.
    "Tut mir Leid dass ich erst so spät antworte. Heute lief es tatsächlich besser, wenngleich ich viel Arbeit nachholen musste und gerade erst nach Hause gekommen bin. Nimm es mir nicht übel wenn ich nicht mehr viel schreibe, morgen habe ich wieder mehr Energie dazu.

    Beyo"


    Und mit dieser knappen Antwort schlief er auch bereits ein.
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  14. #34
    Ritter Avatar von Tjordas
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    Zitat Zitat von Luceija Beitrag anzeigen

    "Eine Identitäts-" "Pscht" "Ich wollte n-" "Pscht" "Hör auf zu-" "Pscht!"
    Sie blieb stumm. Lag auf dem Rücken. Wollte sich eigentlich weiter rechtfertigen, wollte sich nicht als Identitätslos und verloren benennen lassen, weil das wohl der gänzlich falsche Ansatz war, aber nach der sicherlich zehnten Ermahnung, schluckte sie jegliche Widerworte herunter, blieb im Sand liegen und man hörte, wie sie einen Schwall Atem durch ihre dunklen Lippen entlies. Sie schloss ihre Augen. Murrte leise und kassierte dafür ein weiteres "Pscht", bis sie endlich wirklich Ruhe gab. Tatsächlich hatte der Neuseeländer recht behalten - auch wenn es nur reine Fiktion war in der sie sich im wahrsten Sinne sonnten, versuchte sich die Sizilianerin eisern an der Vorstellung festzuklammern, dass wenigstens im Augenblick alles in Ordnung war. Es kostete Zeit und Nerven dieses Bild aufzubauen, ebenso wie viele, tiefe Atemzüge, die sie teilweise erzittern liessen und letztlich auch eine einzelne, hoffentlich unentdeckte Träne, die sie sich rasch aus dem rechten Augenwinkel strich um sie zu verbergen.
    Erst einige Zeit später erfühlte sie, dass Eszra ihr etwas entgegen streckte, da war ihr Atem wieder auf ein erträgliches Niveau gesunken und die Gedanken nichtmehr so schwer, wie sie anfangs auf ihr wogen. Sanft öffnete sie Augen, nahm die Zigarette entgegen, steckte sie sich zwischen die Lippen und nahm einige, tiefe Atemzüge die sie komplett auszufüllen schienen.
    Wieder war es das Schliessen ihrer Augen. Das Lauschen des Wassers, lies ihre Glieder entspannen und ignorierte, dass das Zigarette in ihrem Mundwinkel herunterbrannte ohne beachtet zu werden. Denn schon bald entspannte sie sich zu sehr. Lies die Wärme ihren Körper mit vollem Umfang einnehmen und ehe sie sich versah, überwältigte sie ein nötiger Entspannungsschlaf..



    Wie lange sie geschlafen hatte, wurde ihr nicht bewusst. Sicher war aber, dass sie nicht länger auf dem Rücken, sondern auf der Seite lag, auf ihrer linken Schulter, und, wenn es richtiger Sand gewesen wäre, diesen Lungenzug für Lungenzug eingeatmet hätte bis sie wohl daran erstickt wäre.
    In einer sehr zögerlichen Welle an Bewegungen richtete sie sich auf, klopfte unnötigerweise ihre Kleidung aus und versuchte zurück auf ihre Beine zu kommen. Es brauchte eine ganze Weile bis sie sich daran erinnerte, dass sie sich in einem Simulator befanden..ihre Knochen registrierten das allerdings schon viel früher.
    "Dio...wie lang war ich weg?", fragte sie.
    Lange genug jedenfalls, so bemerkte sie, dass sie das Ausschalten der Notfallbeleuchtung nicht mitbekam.


    "Gar nicht mal soo lang"
    , kam ein wenig verzögert von etwas weiter weg die Antwort. Zwar war in der Simulation die Sonne noch immer an exakt der gleichen Stelle wie zuvor, doch irritierenderweise war Eszra nicht nur zehn Meter weiter auf einer Strandliege (wo auch immer er diese aufgetrieben hatte) anzutreffen, sondern er war zudem statt in seine Barkeeperkleidung in einen weißen Frotteemantel gehüllt. Das Mysterium ließ sich leicht aufklären: In typischer Allianzmanier war auf alles der Herkunftsort angebracht, um es diebischen Patienten schwer zu machen und so stand auch auf der Brust und dem Rückenteil des Bademantels mit gestickten Buchstaben "Saunabereich" geschrieben. Offensichtlich hatte Luceija so lange geschlafen, dass er in der Zwischenzeit zum Saunabereich gehen und sich umziehen konnte - und wer weiß, ob er inzwischen nicht sogar eine kleine Saunarunde eingelegt hatte, nach der er es sich jetzt wieder wie ein echter Lebemann am Strand bequem machte.
    "Allerdings sollten wir es trotzdem nicht auf die Spitze treiben", sagte ironischerweise der Mann im Bademantel, "sondern möglichst bald auch mal wieder an die Oberfläche kommen, bevor jemand misstrauisch wird. Sind sicher schon zwei Stunden vergangen, seit die Verletzten angerollt sind. Bin sicher, deine Bekanntschaft aus Schweden hat jetzt wieder Zeit für dich", zwinkerte er ihr zu, während er sich aufrichtete und einen Kleidungsbeutel mit der alten, nassen Kleidung darin aufhob.
    "Also... Sag vorerst auf Wiedersehen zum Strandfeeling", kündigte er mit einem Seufzen an, während er über sein Omnitool die Simulation stoppte, die mit nicht einmal vier Sekunden Verzögerung den Raum wieder in einen leeren Saal verwandelte und der sandige Boden wieder zu seiner harten Struktur zurückkehrte.
    "Vorerst", wiederholte er dann und zog aus dem Kleidungsbeutel die versprochene Reservekeycard, die er Luceija zuwarf, ehe er den Sack schulterte und barfuß in Richtung Ausgang schlenderte wie ein Urlaubsgast nach seinem Spa Day.
    "Revanchieren kannst du dich wann immer du Zeit findest", hängte er noch an und ging dann voraus durch die orange Flurbeleuchtung in Richtung des Aufzugs.
    Tjordas ist offline

  15. #35
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    Zitat Zitat von AeiaCarol Beitrag anzeigen

    "Verdammt Gil-...", knurrte Zora.
    Gefühlt war eine halbe Ewigkeit vergangen, seit sie das letzte Mal ein Wort durch die Leitung in ewige Entfernung geschickt hatte.
    "Dir ist doch klar dass das Unsinn sein muss.", sagte sie. "Oder?"
    In ihrer Vorstellung wollte sie weder Luceija, zu der sie zugegeben bisher kaum etwas wie eine "Bindung" hatte aufbauen können, als Opfer irgendwelcher Belästigungen vor Augen haben, noch wollte sie den Arzt als irgendeinen grapschenden Schändling wissen, hatte Selbiger ihr noch vor fast drei Jahren das Leben gerettet. Er hatte ihre kollabierte Lunge wieder für sie atmen und ihr Leben weitergehen lassen. Verdammt! Sie sollte sich aus dieser Sache zurückziehen. Oder etwa nicht?
    "Ich muss jetzt auflegen und einen klaren Kopf kriegen. Außerdem muss ich mit einer Frau sprechen die mir in der Sache vielleicht helfen kann. Soll ich dich auf dem Laufenden halten?", wollte Zora wissen, fügte aber sofort hinzu: "Sofern die Sache unter uns bleibt, Darling."

    Sie hatte eine Flasche Wasser und zwei Gläser gerichtet und stellte diese draußen auf der Terrasse auf. Während sie darauf wartete das Zora ihr Telefonat beendete, checkte sie ihre E-Mails, wobei ihr eine besonders ins Auge stach. Von Violet!!
    "Jade....JADE, DU LEBST????
    Gruß Vio"

    Mehr hatte die Engländerin, oder war sie Wahl Engländerin?- nicht geschrieben und Jade brauchte einen Moment, um darüber nach zu denken, was sie ihr antworten sollte.
    "Hi Vio,
    Ja, ich lebe und bin zur Zeit in einem Gesundheitszentrum und erhole mich. Das ganze ist sehr schwer zu erklären, vielleicht können wir bei Zeiten mal telefonieren? Ich schicke dir noch die Kontaktdaten mit. Weißt du, wo Liz ist?

    Grüße Jade"

    Wie angekündigt, hängte sie noch ihre Kontaktdaten dran und drückte auf senden.

    Anschließend ließ sie sich auf der Terrasse nieder und starrte Richtung Meer.....

    ~•~ Lavoriamo al buio, per servire la luce. Siamo assassini! ~•~
    eis engel ist offline Geändert von eis engel (22.05.2017 um 21:41 Uhr)

  16. #36
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    Zitat Zitat von Shepard Commander Beitrag anzeigen
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    Das sturmgraue Shuttle hob sich nur undeutlich von dem merkwürdig sandfarbenen Himmel, der in ständiger Bewegung zu sein schien, ab. Die Wolken griffen wie mit gespenstischen, langsamen Tentakel-Armen nach dem blitzenden Objekt. Sie wirbelten auf, als der Flitzer sie durchstieß. Fast unmerklich. Hanna sah in den Himmel auf. Sie hatte die Bewegung wahrgenommen und hob nun eine Hand, um die Sonne, die in einem schrägen Winkel in ihr Gesicht fiel, abzuschirmen. Sie nahm die Fliegerbrille mit den schwarzen Gläsern von der schmutzigen Metallkiste, auf der sie saß, klappte die Bügel auseinander und drapierte die Brille mit pedantischer Genauigkeit auf ihrem Nasenbein. Ihr war heiß. Das schwarze T-Shirt einer Deathmetal-Band, deren Namen „Reign in Hell“ in blutroten Lettern auf ihrem Rücken stand und vorne einen Satansstern zeigte, klebte an ihrem Körper. Es war vor Schweiß und Staub völlig verdreckt. Auf Aratoth gab es keine Sauberkeit. „Sergeant.“ Hanna blickte zur Seite und erkannte die verdunkelte Gestalt ihres direkten Vorgesetzten. Lieutenant Horatio Cooper war fast ebenso schmutzig wie sie, doch sein markantestes Merkmal war sein Bart. Ob aus Trotz oder der Gelegenheit wegen ließ er ihn seit ihrer Ankunft vor etwa vier Wochen unkontrolliert wachsen. „Unsere Gäste kommen also, Coop?“, fragte Hanna und verschränkte die Arme aus Bequemlichkeit vor der Brust. Cooper nickte. „Dachtest schon, man hätte uns vergessen, was?“, sagte er. Im Gegensatz zu Hanna, die eine Camouflage-Hose trug, hatte Cooper eine Jeansmit Löchern an den Knien an und dazu ein schwarzes Hemd, aufgeknöpft bis zur Mitte. Er wirkte nicht einmal entfernt wie ein Soldat. Cooper zog eine Schachtel Zigaretten aus der Hosentasche, steckte sich eine an und hielt die Packung dann Hanna hin. Sie lächelte und schüttelte den Kopf. „Immer noch nicht?“ Cooper lachte. „Wie sollst du auf dem Schlachtfeld jemals Karriere machen, wenn du nicht rauchst?“ „Ich dachte, das mache ich bereits“, sagte Hanna. Schweiß perlte ihr von der Stirn. „Vielleicht irrst du?!“ Hanna hatte keine Zeit, über das für und wider einer Antwort nachzudenken, denn in diesem Moment erstarb das kontinuierliche Rauschen der Triebwerke, des in einiger Entfernung aufsitzenden Shuttles. Hanna und Cooper machten ein paar Schritte auf das Fahrzeug zu. Inmitten der scharfkantigen Felsen und schleimig-grünen Moospflanzen wäre es dem zufälligen Beobachter nicht weiter ins Auge gefallen. Die Tür glitt auf und ein paar Leute traten mit unsicherem Schritt heraus. Die Art, wie sie sich bewegten, zeigte Hanna, dass es sich nicht um Allianz-Personal handelte, dass häufig in schnellem und steilem Landewinkel zu Boden kam. „Oh man“, stöhnte Cooper, als drei Männer in blankpolierter Panzerung und schwer beladen mit stahlverkleideten Koffern und Seesäcken auf die beiden zu stolperten. Die Helme baumelten von einer Schnalle ihrer Gürtel, wo eigentlich mindestens eine Waffe hängen sollte. „Du sagst es“, stimmte Hanna ihm zu, als sie den Ernst der Lage erkannte. Unsicher, ob sie die richtigen Ansprechpartner vor sich hatten, traten die Männer näher. Sie waren alle noch jung, kaum älter als Hanna, wenn überhaupt. Ihr augenscheinlicher Anführer mochte sogar noch jünger sein, denn sein jungenhaftes Gesicht mit den treuherzigen braunen Augen blickte sie etwas hilflos an. Schließlich entschied er sich zu handeln, stellte den Koffer ab und trat auf die beiden zu. Seine Kameraden blieben im Hintergrund. Verwirrt schaute er erst Hanna, dann Cooper und dann wieder Hanna an. Da sie mit der Tarnhose und der Waffe im Tiefziehholster als die militärischere der beiden aussah, nahm er Haltung an und salutierte. „Lieutenant Ken Cross, Ma’am!“ Hanna prustete los und Lieutenant Ken Cross lief augenblicklich rot an. „Ken Cross – klingt wie ein Porno-Name“, sagte Hanna an Cooper gewandt, der wiederum die Fassung eines Profis wahrte und Cross anherrschte: „Herrje, sofort die Hand runter, Soldat! Sie sind hier in feindlichem Gebiet und nicht einmal offiziell als Vertreter der Allianz hier, verstanden! Solange Sie hier auf Aratoth sind, sind sie kein Specialist und salutiert wird hier auch nicht. Verstanden?“ „Ja Sir! Ich meine nicht Sir, ich meine…“ Cross verstummte und starrte auf seine Zehen. „Gut. Sie sind von dem Aufklärungsteam, nehme ich an?“ „Jawohl, S… Jawohl.“ Cross senkte seine Stimme zu einem verschwörerischen Flüstern. „Allianz Aufklärung und Informationsbeschaffung. Wir gehören zum Forschungsteam. Ich nehme an, Sie kennen unseren Auftrag?“ „Nein, tue ich nicht. Übersteigt meine Soldgruppe. Aber mein Vorgesetzter weiß es.“ Cooper nickte in Richtung Osten. Etwa einhundert Meter von ihnen entfernt duckte sich ein metallener Komplex aus Barracken und Containern in die Fauna, beschmiert und der Umgebung nach Möglichkeit angepasst. „Nur damit Sie wissen, mit wem Sie es zu tun haben: Ich bin Lieutenant Horatio Cooper und das ist Master Sergeant Hanna Ilias.“ Hanna nickte den drei Typen knapp zu. Die Männer schienen von der Geste überfordert zu sein und schauten stattdessen lieber wieder zu Cooper. „Ich bringe Sie zum Leiter der Operation hier auf Aratoth: Captain Korbin Sánchez. Mit ihm müssen Sie sich dann kurzschließen.“ Die Fünf setzten sich in Marsch. „Wir haben schon ein nettes Quartier für euch eingerichtet“, sagte Hanna und grinste angesichts der Aussicht, diese weichgespülten Orgelpfeifen in einen schmutzigen Spint ähnlichen Raum zusammengepfercht zu sehen. „Lieutenant… ich meine: Mister Cooper, was ist, wenn wir bei unseren Forschungen Unterstützung benötigen?“ „Sie meinen durch die Gegend laufen und Dinge scannen? Keine Chance! Für so einen Kram sind wir nicht zu haben. Gehen Sie Ihrer Arbeit nach und geben Sie mir und meinen Jungs etwas, worauf wir schießen können.“ Das plötzliche und heftige Rascheln in einem Busch in der Umgebung ließ Hanna aufhorchen. Die Blätter knackten so laut, als wäre die Lautstärke in ihrer Intensität um ein hundertfaches erhöht worden. Hanna griff zur Pistole und wandte sich um. Doch da war kein Busch und sie Szene erstarrte.

    Hanna öffnete die Augen. Sie brauchten eine Weile, um sich an die von spärlichem Licht durchdrungene Dunkelheit zu gewöhnen. Das Knistern, welches sie fälschlicherweise Blättern zugeordnet hatte, kam von der weißen Decke und der blauen Gestalt, die sich im Schlaf darin drehte. Hanna schaute einen Moment konzentriert auf den nackten Rücken der Person und versuchte sich zwanghaft an die letzte Bilder auf ihrem Traum und dann an die Situation in der Realität zu erinnern. Echtheit und Erinnerung verschwammen in einem Strudel aus zu viel Alkohol, sich überschlagenden Ereignissen und Fantasie. „Was habe ich da geträumt?“, fragte sie sich selbst. Es erschien ihr wichtig gewesen zu sein. „Oder ist das hier ein Traum?“ Hanna hielt sich im schimärischen Halbdunkel des Raumes die Hand vor die Augen. Sie wirkte merkwürdig hell pigmentiert und entfernt fremdartig. Neben ihr bewegte sich die Asari und gab ein leises, zufriedenes Murmeln von sich. Hanna beachtete sie nicht weiter sondern setzte sich im Bett auf und ließ den Kopf hängen. Bilder flammten vor ihrem geistigen Auge auf. Bilder eines unwirklichen Planeten. Bilder aus ihrer Vergangenheit. Sie stand auf und verließ das Schlafzimmer. Vor dem Panoramafenster blieb sie stehen. Sie rauchte schon wieder, hatte gar nicht mitbekommen, wie sie sich die Zigarette angesteckt hatte. Hanna schaute auf den nie abreißenden Strahl an Licht, den die Shuttles bildeten. In der Nacht schien der Streifen sich jedoch zu verjüngen. Sie spürte, wie die Glücksgefühle in ihrem Magen langsam ihre Wirkung verloren. Und erst jetzt wurde ihr bewusst, dass ihr der Traum ein Gefühl der absoluten Lebendigkeit gegeben hatte.


    Craigs Arbeitszeit war noch nicht vorbei gewesen. Mühseligst richtete sich der Terranovaner auf, als er sicher war, dass das angefahrene Shuttle für ihn bereitstand und setzte sich auf den Fahrersitz, ohne, dass es einen Fahrer für diese Fahrt gebraucht haette. Mehrere Minuten lang sass er perplex auf dem vorgewärmten Sitz, hätte sich irgendwie wohlfühlen müssen, aber tat es nicht. Er kaute auf dem Inneren seiner Unterlippe bis sie wund wurde und wurde erst aus seiner Stasis geweckt, als das Shuttle "Bitte geben Sie ein Reiseziel an" forderte. Er lies sich zur C-Sec, zurück an seinen Arbeitsplatz, navigieren und presste seinen ausgelaugten Körper tief in das warme, falsche Leder. Er presste die Augen schmerzlich zusammen. Versuchte um jeden Preis herauszufinden welchen Fehler er begangen hatte - ausser dem offensichtlichsten, Hanna im Stich zu lassen.
    Er begriff nicht, warum ihn das so mitnahm. Er begriff nicht, warum ihre Reaktion so stark auf ihn abfärbte. Er war ein naiver Idiot, so redete er sich selbst ein, ein egoistischer, vollkommener Idiot...und er wollte irgendetwas finden, womit er diesen Fehler wieder ausbügeln konnte.

    "Wo waren Sie, Gillespie?", reagierte sein Vorgesetzter just in dem Moment, in welchem Craig zurück ins Gebäude und in die Nähe seines Schreibtisches trat. "Ich hatte mit einer Kollegin gesprochen", hob dieser abweisend die Hände und machte schon wieder einen getretenen Eindruck. Wie immer. "Haben Sie dafür in der Pause nicht genug Zeit? Während Sie weg waren stapeln sich hier ihre Berichte. Wir brauchen dringend ihre Einschätzung im Fall Stanley - 73p-2B. Schauen Sie sich die Akte durch - ich will Ihren Bericht auf meinem Schreibtisch, bevor Sie daran denken wieder zu gehen!"
    Mit unbewusst eingezogenem Kopf schob der Weisshaarige seinen Stuhl vom Schreibtisch um sich zu setzen, loggte sich im bereits eingeschaltenen Terminal an und gab direkt zu aller Erst das Kürzel ein, welches ihm sein Vorgesetzter gerade gegeben hatte.

    Craig hatte mehrere Stunden an diesem einen Fall verbracht und dennoch konnte er die vielen, einzelnen Gedanken nicht um die Situation fassen, in welcher er sich befand. Zwar tippte er leb- und lieblos einige Kommentare zu jeder Zeile, die mit den Tatortbildern in Verbindung standen und füllte sie mit seinen Erkenntnissen - dennoch hätte diese Aufgabe für gewöhnlich niemals so lange gedauert. Es schien, als brauche er für jeden einzelnen Kommentar die doppelt-übliche Zeit. Dieser Annahme schlossen sich sowohl sein knurrender Magen an, als auch die Putzfrau, die bereits mit einem breiten Wagen hereintrottete, die Mülleimer leerte und jeweils einen Putzroboter aus ihrem Wagen griff, ihn aktivierte und wie ein Frisbee nach und nach in jeden Gang warf. Nur noch an Craigs Tisch war ein Lichtkegel zu sehen, der mehr oder minder direkt auf die Holotastatur des Laptops schien und es so nur noch weiter erschwerte, einen sinnvollen Text zu verfassen. Abgesehen von seinen brennenden Augen, die sich auf die Details zu fokussieren versuchten.

    Nachdem das Geraeusch von Saugern abgeklugen war, konzentrierte sich Craig schon laengst nichtmehr auf irgendein vor ihm befindliches Thema. Er war unlängst auf seinem Schreibtisch eingeschlafen. Eingerollt und mit der Wange die holografische Tastatur durchdrungen machte er einen sehr zermürbten Eindruck. Selbst benannte Putzfrauen hatten ihn ignoriert und dem Drang widerstanden, ihm ein paar Creditchips zu entnehmen.
    Erst, als er viele Stunden später aufwachte und um ihn herum sich schon leichtes Treiben in Form weniger, angekommener Mitarbeiter auftat, stand er auf und ging zur Kaffeemaschine...
    Luceija ist offline Geändert von Luceija (22.05.2017 um 22:36 Uhr)

  17. #37
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    Der nächste Tag im Büro wurde tatsächlich erträglicher. Beyo hatte weniger Probleme sich zu konzentrieren und schaffte es sogar den Stapel Arbeit der am vorherigen Tag liegen geblieben war auch abzuarbeiten, wenngleich er dafür einige Überstunden machen musste. Sein Vater ließ sich nicht blicken, was wahrscheinlich ein positiv beitragende Faktor war. Seine Assistentin hatte schon längst Feierabend gemacht als Beyo endlich den Computer herunterfuhr. Als er dann bereits zu Hause lag und schon beinahe schlafen wollte sah er erst die Nachricht von Sahenia die er am Morgen nicht kontrolliert hatte.
    "Tut mir Leid dass ich erst so spät antworte. Heute lief es tatsächlich besser, wenngleich ich viel Arbeit nachholen musste und gerade erst nach Hause gekommen bin. Nimm es mir nicht übel wenn ich nicht mehr viel schreibe, morgen habe ich wieder mehr Energie dazu.

    Beyo"


    Und mit dieser knappen Antwort schlief er auch bereits ein.

    Die beiden Mädels suchten sich albern kichernd Kleider von den vielen Kleiderständern heraus und verzogen sich jeweils in gegenüberliegende Kabinen, um sie an zu probieren.
    "Bist du soweit? kam es aus der Kabine auf der anderen Seite des Ladens. "Natürlich!" kicherte die junge Asari.
    "Auf drei?" kicherte Yelyna aus der anderen Kabine. "Eins.... Zwei.... Drei" zählte Sahenia kichernd.
    Bei drei gingen beiden Kabinen auf, sie stolzierten aufeinander zu und sahen sich kichernd an. Dann gingen sie nebeneinander her wie Models über den schmalen Gang -den sie kurzum zum Catwalk um funktionierten- in mitten des Ladens, machten ihre Posings und gingen wieder zurück. Die anderen Kunden waren sichtlich begeistert, klatschten in die Hände und feuerten die beiden an. Während die Verkäuferin die Hände über dem Kopf zusammen schlug. Doch als sie merkte, wie die anderen Kunden darauf reagierten, beruhigte sie sich schnell wieder.
    "Soll ich vielleicht noch Musik laufen lassen?" lachte die Verkäuferin schließlich. "Ja!" antworteten die beiden Asari gleichzeitig.
    Der Nachmittag verging rasch und sie hatten anschließend eine nette Ausbeute in ihren Papiertüten. Abendkleider, Alltagsklamotten, Unterwäsche und viele Schuhe!
    "Wollen wir zur Feier des Tages noch was trinken gehen?" lud Yelyna Sahenia mehr oder weniger ein. Die junge Asari nickte...

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  18. #38
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    Zitat Zitat von AeiaCarol Beitrag anzeigen

    "Verdammt Gil-...", knurrte Zora.
    Gefühlt war eine halbe Ewigkeit vergangen, seit sie das letzte Mal ein Wort durch die Leitung in ewige Entfernung geschickt hatte.
    "Dir ist doch klar dass das Unsinn sein muss.", sagte sie. "Oder?"
    In ihrer Vorstellung wollte sie weder Luceija, zu der sie zugegeben bisher kaum etwas wie eine "Bindung" hatte aufbauen können, als Opfer irgendwelcher Belästigungen vor Augen haben, noch wollte sie den Arzt als irgendeinen grapschenden Schändling wissen, hatte Selbiger ihr noch vor fast drei Jahren das Leben gerettet. Er hatte ihre kollabierte Lunge wieder für sie atmen und ihr Leben weitergehen lassen. Verdammt! Sie sollte sich aus dieser Sache zurückziehen. Oder etwa nicht?
    "Ich muss jetzt auflegen und einen klaren Kopf kriegen. Außerdem muss ich mit einer Frau sprechen die mir in der Sache vielleicht helfen kann. Soll ich dich auf dem Laufenden halten?", wollte Zora wissen, fügte aber sofort hinzu: "Sofern die Sache unter uns bleibt, Darling."


    "Das ist kein Unsinn", flüsterte er in die Leitung ohne sich darüber bewusst zu sein, dass er flüsterte. Vigilios Gedanken drehten sich in einem Karussell aus Möglichkeiten, aus Situationen, die er in Erwägung ziehen musste ob sie ihm gefielen oder nicht. Zora hatte die Statistiken nicht gesehen. Hatte nicht gesehen, wie tief Lucis Werte abgefallen waren und vorallem nicht die Anmerkung des Alten gelesen, die knallrot in einem kleinen Kasten 'Herzstillstand' angezeigt hatte. Mehrere Möglichkeiten waren dabei erdenklich. Von der Utopie, Leif habe ihr tatsächlich körperlich etwas angetan, dass sie in diesen Zustand gebracht haben musste, bis hin zu der naheliegendsten Erklärung, die durch den Bericht von Dr. Ward unterstützt wurde, dass Luceijas Implantat einen Kurzschluss verursacht hatte.. . Oder lag die Wahrheit irgendwo dazwischen?
    "Ja, halt mich auf dem Laufenden. Wenn du mich nicht erreichst, ruf auf Dons Frequenz an. Es kann sein, dass die Leitung die nächste Zeit blockiert bleibt."
    Die Wut packte ihn ob er wollte oder nicht. Gil musste alles geben um sich dieser nicht hinzugeben und ruhig zu bleiben. Seine freie Hand bildete unkontrolliert eine Faust und öffnete sie wieder.
    "Schick mir eine Kopie von dem was du herausfindest, bevor du irgendwas an deine Arbeitgeber schickst - wenn Svensson auch nur den kleinsten Diebstahl auf der Liste hat, will ich es wissen.", es sprach der ausbrechende Beschützerinstinkt eines Bruders.
    "Ti amo tesoro mio."
    Luceija ist offline

  19. #39
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    Zitat Zitat von Luceija Beitrag anzeigen

    "Das ist kein Unsinn", flüsterte er in die Leitung ohne sich darüber bewusst zu sein, dass er flüsterte. Vigilios Gedanken drehten sich in einem Karussell aus Möglichkeiten, aus Situationen, die er in Erwägung ziehen musste ob sie ihm gefielen oder nicht. Zora hatte die Statistiken nicht gesehen. Hatte nicht gesehen, wie tief Lucis Werte abgefallen waren und vorallem nicht die Anmerkung des Alten gelesen, die knallrot in einem kleinen Kasten 'Herzstillstand' angezeigt hatte. Mehrere Möglichkeiten waren dabei erdenklich. Von der Utopie, Leif habe ihr tatsächlich körperlich etwas angetan, dass sie in diesen Zustand gebracht haben musste, bis hin zu der naheliegendsten Erklärung, die durch den Bericht von Dr. Ward unterstützt wurde, dass Luceijas Implantat einen Kurzschluss verursacht hatte.. . Oder lag die Wahrheit irgendwo dazwischen?
    "Ja, halt mich auf dem Laufenden. Wenn du mich nicht erreichst, ruf auf Dons Frequenz an. Es kann sein, dass die Leitung die nächste Zeit blockiert bleibt."
    Die Wut packte ihn ob er wollte oder nicht. Gil musste alles geben um sich dieser nicht hinzugeben und ruhig zu bleiben. Seine freie Hand bildete unkontrolliert eine Faust und öffnete sie wieder.
    "Schick mir eine Kopie von dem was du herausfindest, bevor du irgendwas an deine Arbeitgeber schickst - wenn Svensson auch nur den kleinsten Diebstahl auf der Liste hat, will ich es wissen.", es sprach der ausbrechende Beschützerinstinkt eines Bruders.
    "Ti amo tesoro mio."


    "Ti amo...", flüsterte Zora durch die Leitung und legte ohne ein weiteres Wort auf. Dass sie den Wünschen ihres Ehemannes folgte, erklärte sich von selbst. Nicht weil die Blonde sich grundsätzlich Folgsamkeit auf die Fahne schrieb, sonder weil sie die Situation überforderte und Luceija immerhin zur Familie gehörte. So wie sie jetzt. Ihre Ehe war vielleicht von Absurditäten, Streitigkeiten und der Frage geprägt, wer den Teller weiter werfen konnte (sie warf die Teller, Gil lehnte sich lediglich rücklings gegen die Küchenzeile und zündete sich eine Zigarette an, weil es ihn offenkundig unterforderte nur ab und zu zu antworten oder einem Teil ihres Geschirrs auszuweichen), aber es schwang auch Loyalität mit. Liebe. Mehr als alles andere, so wusste Zora und deswegen tat sie ihm den Gefallen, ganz genau hinzuhören, wenn sie gleich mit Jade sprach. Sie fand sie wenige Schritte - durch das Wohnzimmer - entfernt auf der Terrasse.
    "Passt es gerade?", fragte sie und trommelte leicht mit den Fingern gegen die Scheiben der Glasfront.
    AeiaCarol ist offline

  20. #40
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    Zitat Zitat von Tjordas Beitrag anzeigen

    Sein Gegenüber blinzelte kurz mit skeptisch zusammengeschobenen Brauen, als man ihn als 'freakigen Popelnascher' bezeichnete. Es war nicht so, dass er sich davon ernsthaft beleidigt fühlte, es war nur eine etwas unübliche Vokabel, für das was er häufiger hörte. Tatsächlich hatte man ihn in seiner gesamten Laufbahn schon mit viel verletzenderen Dingen betitelt. Auch die sonstigen Beschreibungen seines Chefarztes glichen in etwa dem, was man ihm bisher schon häufiger vorgeworfen hatte. Im Grunde lief es immer wieder darauf hinaus, dass man Julian irgendwo zwischen sozial inkompetent und autistisch, zwischen seltsam und völlig wahnsinnig oder zwischen zynisch und skrupellos einordnete, ihm dabei aber zumindest stets seine fachliche Kompetenz zusprach. Im Grunde schmeichelte es ihm meist mehr als es ihn traf. Julian war nun mal bereit, viele Dinge zu tun, vor denen sich manch anderer aus moralischen Bedenken sträubte. Auch wenn eine Übermenge an Arbeit anzugehen war, vor der die meisten anderen ehrfürchtig zurückwichen, war Julian die letzte Option. Was andere dann Wahnsinn oder soziale Inkompetenz nannten, waren nur Eigenschaften, die lediglich außerhalb der Arbeit wenig erwünscht waren. Doch ging es plötzlich um ein wichtiges Projekt wusste jeder, wen man damit beauftragen musste.
    Es waren wenige Situationen wie eben diese gerade, in denen Julian das alles aber auch zum Verhängnis werden konnte. In Zweifelsfällen mangelte es dem als verrückt betitelten Neurologen oft an Glaubwürdigkeit, allein schon, da die wenigsten ein wirklich freundschaftliches Verhältnis mit ihm eingingen. Doch glücklicherweise war Leif professionell genug, Fachkompetenz über Sympathie zu stellen und sicherte Julian daher zumindest ein Minimum an Vertrauen zu. Natürlich hatte er sämtliche Schlussfolgerungen des Briten nicht wirklich geglaubt, doch es genügte, wenn er vorerst auch ohne Einsicht in das große Ganze kooperierte.
    Bei der Erwähnung des Post-its stutzte Julian kurz und erwiderte wohl nicht direkt das Lächeln, das Leif von ihm erwartete. Für einen Moment erinnerte er sich gar nicht mehr an seinen kleinen Streich, den er halb im Rausch, halb im Zorn gespielt hatte und schon wenig später schien es ihm so weit weg wie die Bubenstreiche seiner Kindheit. Als er sich nach kurzer Verzögerung dann aber erinnerte, lächelte er kurz etwas beschämt. Dann fuhr Leif fort.
    "Also geben Sie mir schon die Papiere und sagen Sie mir, wozu Sie mir raten. Dann verrate ich vielleicht Ihnen, wie wir das Kind ohne Big Brother schaukeln.
    Julian wurde wieder ernst. Eine Determiniertheit, die man selten in seinem Gesicht sah. Von seinem Computer aus schickte er eine unsignierte Verfügung an Leifs Omnitool, die dieser nur zu unterschreiben und an die Belegschaft weiterzuleiten hatte. In dieser wurde dazu aufgefordert, sämtliche Patienten der letzten Stunden so früh wie sie stabilisiert waren in Einzelbehandlungszimmer zu bringen, wo sie dann zu fixieren waren. Es sollten dann Hirnscans und Bluttests angeordnet werden. Die von Julian erwähnten Naniten wurden im Folgenden in ihrer Zusammensetzung und äußeren Struktur grob beschrieben, sodass die Laboranten sie identifizieren konnten. Sollten diese entdeckt werden, wären strenge Quarantänemaßnahmen anzuordnen, die die üblichen Richtlinien für Sterilität bei Weitem überschritten. Es war von Energiefeldern mit elektromagnetischer Abschirmung die Rede, sowie von komplett versiegelten Schutzanzügen und einem obligatorischen Gehörschutz in der Nähe des Betroffenen. Einem Außenstehenden würden diese Maßnahmen doch reichlich absurd vorkommen, doch den Grund hatte Julian Leif ja eingehend klar gemacht.
    "Zuerst müssen wir den Schaden so gut es geht begrenzen", erklärte er, während Leif diesen Text noch durchlas. "Mir ist kein Heilmittel oder dergleichen gegen die Naniten bekannt. Fragen Sie mich besser nicht, was man mit den Betroffenen anstellen sollte, meine Vorschläge gelten gemeinhin als unethisch. Aber diese Dinger stellen eine Gefahr dar, Dok. Die Quarantäne ist kein Dauerzustand. Ich überlasse Ihnen, wie wir die Leitung überzeugen, dass etwas mit den Betroffenen nicht stimmt und sie gefährlich sind. Es ist Ihr Job, diese tickenden Zeitbomben von der Station bringen zu lassen, bevor Schlimmeres geschieht. Und dazu müssen Sie MacDarragh oder Butke irgendwie erklären, was wir in ihrem Blut gefunden haben... Der schwere Teil ist... Sie müssen das schaffen ohne zu erwähnen, was ich bereits über diese Dinger weiß. Kein Wort über meine Forschung bei Cerberus. Sonst kann ich Ihnen garantieren, dass ich den Monat nicht überleben werde."


    Er stützte seinen Kopf mit der rechten Hand, während seine Finger gegen seine Schläfe trommelten und er auf der anderen Seite Ward's Berichte las. Alles was er davon sinnvoll übersetzten konnte, waren die üblichen Fachbegriffe, Werte, eben alles was ihm schon einmal begegnet war. Jede weitere, von dem Neurologen als dramatisch verkaufte Note dieser Lektüre, überstieg seinen Horizont. Weder konnte noch wollte er glauben was Julian ihm erzählte, aber er begab sich nicht auf so dünnes Eis um irgendwem hier etwas vorzumachen. Die Gefahr hinter seinen Behauptungen hatte er immerhin längst begriffen.
    "Wir müssen MacDarragh nichts erklären.", sagte Leif wie aus dem Nichts, nachdem er die Seiten dreimal durchgelesen hatte.
    "Seine Befugnisse existieren nur auf dem schönen Scheinvertrag, den man ihm untergejubelt hat und solange die Situation als normal zu bezeichnen ist. Er weiß nicht dass die Allianz noch immer an den Ausbrüchen seiner labilen Psyche zu nagen hat. Deswegen sitzen Sie vor dem Richtigen, wenn Sie wollen dass Entscheidungen getroffen werden, aber-...", er richtete sich in seinem Stuhl wieder auf und legte die Stirn in Falten, "Diese Berichte sind der Wahnsinn. Ich kann keinen Patienten festhalten, ihn seiner Freiheit berauben, wenn ich nichts habe außer Ihrem Wort oder einiger alter Forschungsarbeiten von Ihnen die ich nicht zu meiner Verteidigung benutzen kann. Ich brauche mehr. Wurde der Pilot der mich angegriffen hat schon untersucht? Wenn die Befunde dieselben sind, kann ich mich vielleicht noch rechtfertigen, aber nicht so, Ward. Tut mir leid.", bedauerte Leif seine Entscheidung, die ihm aufgrund seines Unglaubens leicht fiel. Was er gelesen hatte war verrückt und beängstigend, aber wie jeder glaubte er an das "Es-passiert-immer-nur-dem-Nachbarn-Prinzip".
    Trotzdem schwoll ein ungutes Gefühl in ihm heran. In einem kurzen Moment, in dem er glaubte eben Julian wahrhaftig Glauben schenken zu können, fragte er offen, den Blick am Briten vorbei auf das weiße Nichts der Wand gerichtet: "Was denken Sie kann passieren?"
    AeiaCarol ist offline

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