Wenn ich ehrlich bin, versteh ich die ganzen Kritiken um das Spiel eigentlich gar nicht.
Kurz mal zu meiner Erfahrung:
Ich hab ME1-3 geliebt, und sehr sehr gern gespielt. Ich hab zu Andromeda vor Release echt wenig gelesen, weil ichs auch nicht wollte (ich bin schon zu oft auf nervige Spoiler reingefallen).
Nun mal kurz meine Meinung zu den meist genannten Kritikpunkten:
@Animationen: die waren noch nie super in der Reihe, Teil 3 war zu Release auch schon echt technisch angestaubt. Die ganze Diskussion darüber is für mich aber ein riesiger Internet Aufbausch ... eine Seite fängt an das zu kritisieren und hundert andere schreiben es plötzlich voneinander ab.
Hätte es die entsprechenden Youtube Videos zu Beginn nicht gegeben, wäre es vermutlich 3 von 4 Spielern überhaupt nicht negativ aufgefallen. Ich behaupte wer sucht findet in jedem Rollenspiel missglückte Animationen, die jetzt den guten eines anderen Spiels (oder Teils) ggü. zu stellen, lässt fast jedes Spiel alt aussehen.
Diese so genannten Facepalm Momente hatte ich bei ME1-3 im Grunde genauso oft. Ich find das einfach daher total überzogen dargestellt. Das Spiel hat ja nun keine miserable Grafik, und wie gesagt, für überragende Animationen stand Mass Effect noch nie. Der Kritikpunkt ist für mich zwar nachvollziehbar, aber völlig überbewertet.
@Gameplay: Ich weiß nicht warum alle auf dem Open World rum hacken, mir gefällt Andromeda ausgesprochen gut. Manche Missionen hätten mehr ausgeschmückt werden können, ja, aber wenn ich allein auf die Spielzeit schaue, hab ich in Andromeda erheblich mehr Zeit verbracht als in jedem der Vorgänger ...
ich seh auch den Mega Unterschied im open World nicht, außer dass ich halt zu jedem Planeten ne Karte habe. Davor hab ich halt übers Quest Log ausgewählt was ich verfolge und zwischendurch alles und jeden angelabert, und im Grunde mach ich das jetzt noch genauso. Die hauptmissionen muss man ja dennoch linear "abarbeiten". Ich finde halt nur dass es erheblich mehr Nebenquests gibt und dass die Hauptmissionen zu arg zurückgefahren wurden, hier hätte ich mir mehr gewünscht. Dennoch macht mir das Spiel wirklich Spaß und weiß mich zu beschäftigen. Zu dem finde ich es atmosphärisch einfach passender, so wie es jetzt ist. Ich fühle mich bei Andromeda einfach mehr als Captain mit freier Missionswahl, als in den Vorgängern. Und dadurch, dass die Planeten ja fast alle frei begehbar sind, macht es das ganze für mich auch etwas nachvollziehbarer.
@Story: Auch hier versteh ich vieles an der Kritik nicht. Logiklöcher findet man in der Triology auch genug, und so viel geiler fand ich die Reaper-Story da auch nicht, Mass Effect ist nicht das erste Spiel rund ums Thema Weltuntergang.
Da find ich den Aufbruch in eine neue Galaxie mindestens genauso "erfrischend". Ja, vieles davon erschien mir auch unlogisch (Bewaffnung? 600 Jahre Kryo-Schlaf und unattended reisen, und erst am Ende gibts Probleme), aber hey, es ist ein Spiel, es soll Spaß machen. Vom Pilze essen wird man auch nicht groß, dennoch machen Mario Spiele Spaß.
Ich seh ein Spiel halt als reines Unterhaltungsprodukt, nicht als technische Machbarkeitsstudie. Ginge es danach, wären wir schon Mass Effect 1 raus. :-)
Unterm Strich kann ich für mich jedenfalls nur sagen, mir hat der neue Teil sehr viel Spaß gemacht, und ich hab mich darin noch mehr verloren als in den Vorgängern. Ich weine Shepard auch nicht nach, die Triology war spitze, aber ist abgeschlossen, und ich weiß auch gar nicht wie man nach dem Ende sinnvoll weiter machen wollte ...
Ich hätte gerne eine direkte Fortsetzung zu MEA - auch wenn das aktuell wohl nicht soooo toll drum auszusehen scheint. Mein größter Aufreger an MEA sind eigentlich nur die offenen Handlungsstränge - die nun wohl vllt. nicht mehr aufgelöst würden - das fände ich extrem schade.