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Was muß ich von hartz 4 Satz selber wieviel im Monat für was ansparen?

  1. #1 Zitieren
    Provinzheld Avatar von Taomon
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    Ich habe schon im Netz geforscht, aber keine klare Aufstellung gefunden.

    Was ich weiß als chronisch Kranke ca. 40 Euro im Jahr für Medikamenten/Krankenhaus-Zuzahlung. Danach kann ich mich befreien lassen.

    Gebührenbefreiung für GEZ.

    Was muß ich selbst sparen für Kleidung; Versicherung (Haftpflicht) die ich im Moment nicht mehr habe; für kaputt gegangene Elektrogerät in meinem Fall Kühlschrank und Wasch-Maschine. Wie ist das für neue Brillengläser? Was muß ich monatlich für welchen Posten ansparen?


    Weiß jemand wo eine solche detailisierte Auflistung zu finden ist?


    Gruß Taomon

    Edit: Kaum geschrieben, dann entdeckt [Bild: regelsatztorte2017.jpg]

    Hüstel, 1,55 Euro für Bildung? Wohnen, Energie Wohninstandhaltung 34 euro, ich zahl im Monat zur Zeit schon 63 Euro Abschlag für Strom und Gas, da Warmwasser über Strom läuft.
    Keiner kann alles. Bitte gelegentliche Rechtschreibfehler übersehen. Ich habe ADHS
    Taomon ist offline Geändert von Taomon (25.04.2017 um 10:22 Uhr) Grund: antwort gefunden

  2. #2 Zitieren
    Forenkater Avatar von Matteo
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    Die Kosten für Strom und Gas sind aber nicht im Regelsatz von 409 € miteinberechnet sondern das müsste separat unter "Kosten für Unterkunft & Heizung" laufen. Also wenn du jährlich deine Nebenkostenabrechnung bzw. deine Stromrechnung einschickst müsstest du diese Kosten erstattet bekommen.

    Ansonsten musst du gar nicht X für Y ansparen. Du bekommst 409 € zum Lebensunterhalt und wie du das aufteilst ist völlig dir überlassen.
    Die Kosten für Brillen wirst du (sofern du keine spezielle Zusatzversicherung dafür hast) selbst tragen müssen. Auch die Kosten für neue Elektrogeräte. Als Hartz IV-Empfänger bekommst du solche in speziellen Sozialkaufhäusern aber billiger.
    Matteo ist offline Geändert von Matteo (25.04.2017 um 10:40 Uhr)

  3. #3 Zitieren
    Provinzheld Avatar von Taomon
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    Für Gas ja, da damit geheizt wird, für Strom nein auch nicht wenn Warmwasser und Badezimmerheizung damit betrieben wird. Das habe ich schon mal vor 2 Jahren probiert. Im Abschlag vom 63 Euro sind 39 euro Strom drin, das scheint der Posten Energie zu sein.





    Gruß Taomon
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    Taomon ist offline

  4. #4 Zitieren
    banned
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    Zitat Zitat von Taomon Beitrag anzeigen
    Hüstel, 1,55 Euro für Bildung? Wohnen, Energie Wohninstandhaltung 34 euro, ich zahl im Monat zur Zeit schon 63 Euro Abschlag für Strom und Gas, da Warmwasser über Strom läuft.
    Falls Warmwasser über Strom geht musst du das entsprechend angeben, dann bekommste dafür so etwa 9€ zusätzlich.
    ulix ist offline

  5. #5 Zitieren
    Legende Avatar von jabu
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    Den Strom für den normalen Verbrauch (Licht, Essenszubereitung, techn. Geräte usw.) muss man (entgegen häufiger Gerüchte) komplett "selber" bezahlen (ist im Regelsatz enthalten).

    Für dezentrale Warmwassererzeugung sollte man wohl, wenn die Angaben hier ungefähr stimmen, einen Mehrbedarfszuschlag beantragen können, welcher aber nicht immer kostendeckend sein soll. Allerdings dürfte der Zuschlag bei einem verantwortungsvollen Umgang mit der Energie durchaus noch gerade genügen. Edit: ulix war schneller.

    Die dem Regelsatz zugrundegelegten Zahlen sollen lediglich der Festlegung des Regelsatzes durch die jeweilige Bundesregierung dienen. Ansparen musst du also gar nichts. Wenn dir dann Geld fehlt, weil du alles verbraten hast, ist das dein Bier. Der Sinn der Regelung ist, dass man lernen soll, mit dem Geld vernünftig zu haushalten. Außerdem soll die kommunale Verwaltung entlastet werden. Unter der Sozialhilfe ist es nämlich üblich gewesen, dass die Leute chronisch zu wenig Geld hatten und dann wegen jeder Kleinigkeit beim Sozialamt betteln mussten. Je unvernünftiger die Leute waren (z.B. indem sie alles schnell kaputt machten), desto mehr bekamen sie (öfter mal eine neue Waschmaschine...), während Vernunft und Tüchtigkeit (vorsichtiger Umgang und mal etwas selber reparieren) bestraft wurde.

    Ich habe einiges an den Hartz-Reformen zu kritisieren und manches sogar heftig. Aber der Teil, dass man genügend Geld bekommt und damit haushalten muss, ist IMO schon ganz richtig so. Es wird zwar immer wieder kritisiert, dass einige Anteile zu niedrig berechnet sind, aber andererseits schöpft man doch nicht immer jede Kategorie voll aus.

    Grobe Beispielrechnung für die Kategorie Innenausstattung und Haushaltsgeräte:
    • Waschmaschine (inkl. Lieferung): 330 € / 10 Jahre = 2,75 € / Monat
      Das wäre nicht mal die billigste Maschine, und 10 Jahre Haltbarkeit sind bei einem Single pessimistisch angesetzt.
    • Elektroherd (inkl. Lieferung): Holst du gebraucht, Kostenpunkt ca. 70 Euro / 5 Jahre, pessimistisch angesetzt, macht 1,17 € / Monat.
    • Mikrowelle: 70 Euro / 10 Jahre = 0,58 € / Monat
    • Wasserkocher: 16 Euro / 10 Jahre = 0,13 € / Monat
    • Gardinen (Scheibengardine für jedes Fenster; pessimistisch betrachtet hast du 7 Fenster, nimmst eine mit verstellbarer Stange und gewelltem Stoff, sodass sie auch für andere Fenster (evtl. für nächste Wohnung!) passen): 7 * 17 € / 20 Jahre, macht 0,50 € / Monat. Bei dem hohen Preis ist einkalkuliert, dass man bei einem Umzug mal was nachkaufen muss (aber einen Teil beibehalten kann).
    • Schränke, Tische, Stühle, Bett, Sofa usw. teils gebraucht, teils neu, inkl. jeweiligen Transport (pessimistisch geschätzt), rund 600 € / 20 Jahre = 2,50 € / Monat
    • Matratze (PU-Shaum), rund 70 € (hoch angesetzt) / 5 Jahre (pessimistisch, denn die von ALDI oder LIDL halten meistens über 10 Jahre, und man kann sie reinigen (eben PU-Schaum)....), macht 1,17 € / Monat
    • Lampen (grober Richtwert, pessimistisch angesetzt, kann teils teurer sein, teils billiger, kommt darauf an, wo und was): ca. 8 * 30 € / 20 Jahre = 1,00 € /Monat
    • Leuchtmittel für die Lampen (schon gute energiesparende): ca. 8 * 12 € / 8 Jahre (manche halten länger, manche kürzer, gleicht sich aus), macht 1,00 € / Monat
    • Puffer für etwas verschiedenen Kleinkram, ca. 20 € / Jahr, macht 1,67 € / Monat

    Summe: 2,75 + 1,17 + 0,58 + 0,13 + 0,50 + 2,5 + 1,17 + 1,00 + 1,00 + 1,67 = 12,47

    Man verbraucht also, wenn man eher pessimistisch rechnet (das Einsparpotential ist noch enorm!), in dieser Kategorie für richtig gute Ware 12,47 € / Monat, erhält aber 31 € / Monat, weshalb man alleine hier 18,53 € Überschuss hat, den man für Notfälle bzw. Risiken ansparen kann. So verhält es sich teils auch mit den anderen Kategorien. Da ich lange von viel weniger als dem Hartz-Satz gelebt habe (und weiß, wie schwer das Geld zu verdienen ist, wenn man nicht beim Staat oder bei einer großen Firma beschäftigt ist) und dabei trotzdem noch ein Auto hatte, mit dem es gelegentlich sogar am WE einen Ausflug gab, weiß ich, wie heuchlerisch die Diskussionen in Deutschland sind. Es ist überhaupt kein Problem, etwas an die Seite zu legen, wenn man kein Auto hat und noch so fit ist, dass man nicht auf Hilfe angewiesen ist (entscheidender Punkt!). Mit Auto und bei gleichzeitiger Gebrechlichkeit oder Krankheit ist das Risiko, dass einem das Geld ausgeht, jedoch schon ziemlich groß.

    Wenn man es richtig anpackt, kann man in den Zeiten, in denen es einem gut geht und während derer man kein besonderes Pech hat, locker etwa ein Drittel von der Hartz-Kohle ansparen, damit es auch dann noch reicht, wenn man eben mal Pech hat. Eine "Tafel" gibt es z.B. in meiner Gegend nicht. Also gehen die Leute ganz normal ins Geschäft. Ich habe noch nie gehört, dass es bei irgendwem nicht gereicht hätte, wenn der volle Regelsatz tatsächlich zur Auszahlung kommt. Letzteres ist eher ein Problemfeld, z.B. indem mal eben überall etwas abgezogen wird, wenn jemand eine zu große Wohnung hat (obwohl die keineren auch nicht billiger sind!). Dann müssen die Leute tatsächlich den Klageweg beschreiten, um einigermaßen über die Runden zu kommen. Wenn du den Regelsatz bekommst, hast du sozusagen ausgesorgt und eigentlich keine finanziellen Probleme - es sei denn, du machst dir welche.
    jabu ist offline

  6. #6 Zitieren
    Provinzheld Avatar von Taomon
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    Mercy, ich glaube da war mal ne Tante da, die sich die Wohnung angeschaut hat und der habe ich eben gesagt das ich im Bad im Winter mit nem Heizstrahler Wärme dort reinbringen muß und Heißwasser über Strom läuft. Ich kann bloß schlecht nachschauen, ob dieser Mehrbedarf bei mir drin ist, da ich das Geld ergänzent zu meiner EU-Rente bekomme.


    Taomon
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    Taomon ist offline

  7. #7 Zitieren
    Provinzheld Avatar von Taomon
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    Zitat Zitat von jabu Beitrag anzeigen

    Für dezentrale Warmwassererzeugung sollte man wohl, wenn die Angaben hier ungefähr stimmen, einen Mehrbedarfszuschlag beantragen können, welcher aber nicht immer kostendeckend sein soll. Allerdings dürfte der Zuschlag bei einem verantwortungsvollen Umgang mit der Energie durchaus noch gerade genügen.
    Hüstel, wenn man halbwegs atuelle Elektrogeräte hat und nicht über 20 Jahre alte Geräte, wie ich. Wie alt dieser Warmwasser-Boiler ist weiß ich wirklich nicht.
    Von meinem letzten Erspartem habe ich Gang und Wohnzimmer renovieren lassen, und neue Einrichtung für mein Wohnzimmer angeschafft. das war überfällig. Nach fast 18 Jahren.

    Ich fand aber die frühere Regelung besser, da ich wußte was ich monatlich wirklich hatte, für Lebensmittel und Haushalt generell. Damals habe ich die Kaution bekommen, da ich umgezogen bin zurück in meine Heimatstadt und eine schmale Erstaustattung, da ich schon einen Arbeitsvertrag in der Tasche hatte mit Arbeitsbeginn nach 3 Monaten.
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  8. #8 Zitieren
    Legende Avatar von jabu
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    Bin nicht firm, was Erwerbsunfähigkeitsrente angeht, also nur grundsätzlich:

    Normalerweise gibt es über jeden noch so winzigen Verwaltungsakt einen Vermerk auf einem Papierchen. Wenn du darüber nichts hast, würde ich daher vorsichtshalber davon ausgehen, dass du den Zuschlag nicht bekommst. Es ist allgemein üblich, dass ein Verwaltungsakt nicht freiwillig eingeleitet wird, sondern erst auf expliziten Antrag hin. Wer nicht weiß, was ihm zusteht oder dieses einfach nicht formal beantragt, kann also leer ausgehen, während jemandem, der dreist ist, zähneknirschend "geholfen" wird.

    Vielleicht ist es daher nicht ganz dumm, einfach einen entsprechenden Antrag zu stellen. Die werden ihn schon prüfen, wonach du wenigstens weißt, woran du bist. Bei Ablehnung hättest du immerhin eine Begründung, mit der sich etwas anfangen lassen sollte.

    Der Punkt hier: Wenn du dich beraten lässt, erzählen sie dir vielleicht nur einen Teil der Wahrheit, wobei du nicht weißt, ob du jetzt alles weißt, was du wissen solltest. Denn weil du es nicht weißt, bist du dort. Im Zweifel wirst du es also nie erfahren. Wenn du jedoch ganz konkret einen Antrag stellst, dann müssen sie tätig werden und die Voraussetzungen prüfen, weil das so im Gesetz steht und weil du bei Zuwiderhandlung bzw. Untätigkeit der Behörde dieses konkret benennen und bei einem formalen Antrag belegen könntest. Die Behörde möchte nicht wegen Untätigkeit von dir verklagt werden. Sie ist also unter Zugzwang, wenn du einen Antrag stellst. Unvollständige bzw. falsche Beratung lässt sich jedoch nur ganz schwer belegen, weshalb sie das kaum fürchtet.

    Zitat Zitat von Taomon Beitrag anzeigen
    Hüstel, wenn man halbwegs atuelle Elektrogeräte hat und nicht über 20 Jahre alte Geräte, wie ich. Wie alt dieser Warmwasser-Boiler ist weiß ich wirklich nicht.
    Bei Warmwassergeräten kann man gar nicht viel sparen, alt/modern hin oder her, wenn die Energie fast ausschließlich ans Wasser abgegeben wird, was normalerweise der Fall ist, auch bei 20 Jahre alten Geräten. Die Physik lässt sich nicht durch High-Tech aushebeln, auch wenn uns Prospekte etwas anderes vormachen wollen:

    1. Bei einem Durchlauferhitzer kannst du gar nichts sparen, weil nahezu alle elektrische Energie in Form von Wärme in den Wasserstrom übergeht. Stelle dir vor, bei 10 Kilowatt ginge auch nur 10 % in die Umgebung über. Das wäre 1 Kilowatt, weshalb das Gehäuse schmelzen würde. Außerdem sagst du, dass du sowieso elektrisch zuheizen musst. Alles, was trotzdem noch in die Umgebung abgegeben wird, ist jedoch Zuheizung, weshalb dafür der Heizstrahler früher abgeschaltet werden kann. Es geht eben keine Energie verloren (Energieerhaltungssatz), sie ist nur woanders. Teuer ist das elektrische Heizen so oder so, ganz gleich, ob die Wärme aus einem Warmwassergerät oder aus dem Heizstrahler kommt, denn die Summe macht's. Daher ist es sogar unsinnig, einen Durchlauferhitzer besonders gut zu isolieren, wenn man sowieso mindestens dieselbe Wärmemenge elektrisch zuheizen muss. Mit "Öko" wird viel Geldschneiderei betrieben, indem die Bedingungen, unter denen die Maßnahmen etwas bringen, verschwiegen werden. Und das sind meistens nicht die des kleinen Mannes, in dessen Wohnung diese nicht erfüllt sind, der aber sparen muss und sich etwas verspricht, sondern die eines eher hohen Standards drumherum.

    2. Bei einem Warmwasserspeicher ist das schon anders, weil es genügend Zeit gibt, um die Wärme, die im Wasser gespeichert ist (was man will) an die Umgebung abzugeben (was man nicht will). Wenn du die Wärme aber nicht brauchst, bleibt sie für dich ungenutzt. Bei schlechter Isolierung sorgt ein Thermostat dafür, dass das Ding ziemlich oft heizt, um die Temperatur zu halten. Wie gut der Warmwasserspeicher isoliert ist, hat aber bei nur 20 Jahren kaum etwas mit dem Alter zu tun, denn die Energiepreise waren damals auch schon beachtlich, sodass man auch damals schon einigermaßen isoliert hat (vor 30 Jahren war das evtl. noch anders, vor 40 ziemlich sicher), wenngleich nicht ganz so gut wie heute.
    Man konnte schon damals gut isolierte Warmwasserspeicher kaufen, welche den heutigen in nichts nachstanden (wobei heute ganz schlechte Geräte größtenteils vom Markt verschwunden sind). Deswegen sollte man nicht pauschal davon ausgehen, dass alte Geräte schlechter isoliert sind. Sie können schlechter isoliert sein, müssen es aber nicht.

    Es dürfte wohl am sinnvollsten sein, die Heizung eines eher schlecht bis mittelprächtig isolierten Warmwassergerätes nur bedarfsweise anzustellen oder sich die Hände einfach kalt zu waschen. Für den Abwasch kann man es sich mal kurz aufheizen lassen, wobei man besser alles auf einmal abwäscht. Wasser, welches erst gar nicht erwärmt wird, sorgt für keinen Wärmeübergang vom Behälter in die Wohnung, was das größte Einsparpotential bedeutet. Meistens ist die erwärmte Menge größer als die benötigte, was zu einer ganz schönen Verschwendung führen kann. Gut, das sind alles Binsen. Aber wer achtet meistens darauf?

    Ein häufiger Fehler im Gebrauch von Warmwasserspeichern besteht also darin, dass mehr Wasser als nötig aufgeheizt und dieses dann mit kaltem vermischt wird, damit die Temperatur stimmt. Das ist natürlich Verschwendung. Was man mit vernünftigem Verhalten einsparen kann, lässt sich auch mit moderner Technik kaum noch überbieten. Es ist sogar oftmals andersherum: Wenn man sich bequem darauf verlässt, verbraucht man mehr. Und bei vernünftigem Verbrauch ist das Einsparpotential gering. Es geht also vor allem um Komforterhalt oder Komfortgewinn bei Meidung ausufernden Verbrauchs, wenn Leute eben nicht darauf achten.

    Das Problem ist also die nutzlos aufgewendete Energie, wie auch bei einem Autofahrer, der so fährt, dass er viel bremsen muss. Wenn man solches konsequent vermeidet, ist man schon ziemlich gut dabei.

    Von meinem letzten Erspartem habe ich Gang und Wohnzimmer renovieren lassen, und neue Einrichtung für mein Wohnzimmer angeschafft. das war überfällig. Nach fast 18 Jahren.
    Klingt vernünftig.

    Ich fand aber die frühere Regelung besser, da ich wußte was ich monatlich wirklich hatte, für Lebensmittel und Haushalt generell. Damals habe ich die Kaution bekommen, da ich umgezogen bin zurück in meine Heimatstadt und eine schmale Erstaustattung, da ich schon einen Arbeitsvertrag in der Tasche hatte mit Arbeitsbeginn nach 3 Monaten.
    Ohne deine Situation bewerten zu wollen (da ich sie auch gar nicht kenne), also nur ganz allgemein: Dass solche Regelungen, wo man "weiß, was man hat" als besser empfunden werden, wurde mir immer wieder von Leuten gesagt.

    Um es aber mal auf die Spitze zu treiben:
    Ich kenne tatsächlich Leute, welche mir, wenn sie etwas kaufen wollten, gesagt haben, dass ich mir einen Betrag A am Tag X bei ihnen abholen soll und nicht ein paar Tage später, weil sie genau dann das neue Geld auf dem Konto haben. Dann frage ich mich: Warum behält derjenige das Geld, das sowieso weg ist, nicht einfach so lange in der Tasche, bis er wieder mal in der Nähe ist, um es an Ort und Stelle zu bezahlen? Wie kann das Geld, was er sowieso nicht mehr hat, weil er es jemandem schuldet, ein paar Tage später weg sein? Irgendwas muss er doch falsxch gemacht haben. Aber klar, er bekommt es nicht auf dei Reihe, der Versuchung zu widerstehen, das auch noch auszugeben.
    Dieser fehlende Überblick bei einer ganz simplen Angelegenheit ist natürlich ein Zeichen von Unmündigkeit, weshalb man den Leuten helfen muss. Es ehrt sie natürlich, dass sie ihr Problem einsehen und darauf hinweisen. Aber es ist schon für alle anderen und für sie selbst eine Last, weshalb allen geholfen wäre, wenn sie sich nicht so hängen ließen.
    Man soll die Hoffnung nicht aufgeben. Und so hat auch der Gesetzgeber verstanden, dass nicht gut ist, die Menschen in ihrer bequemen Haltung zu bestätigen. Wenn man schon so unterwegs ist, dann ist man nämlich nicht mehr fähig, am normalen Leben teilzunehmen, was denjenigen teilweise nicht ganz bewusst ist, wenn man sie gewähren lässt.
    Man will wenigstens bei der Jugend vermeiden, dass sie in solche Muster (die des inneren Schweinehundes) verfällt. Die freie Verfügbarkeit über eine bestimmte Summe ist für all diejenigen, die diese Probleme gar nicht haben, weniger demütigend als eine ständige Bedarfsprüfung. Man kann also nur gewinnen, wenn man den Menschen ihre Mündigkeit lässt (von ganz wenigen Ausnahmen abgesehen).

    Eine Bedarfsprüfung hat auch Vorteile, wenn man mal kategorisch davon ausgeht, jeder könne sich nehmen, was er braucht. Aber so einfach ist es in der Praxis nicht, wenn der Staat festlegt, was man denn zu brauchen haben soll und was nicht. Dann sind wir ganz schnell bei der Abkehr von Menschenwürde. Deswegen bin ich mehr für Summen, über deren Verwendung man frei verfügen kann - wie auch für ein, wenn auch geringes, bedingungsloses Grundeinkommen.
    jabu ist offline

  9. #9 Zitieren
    Provinzheld Avatar von Taomon
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    Ja, manchmal ist es wirklich schwer zu widerstehen, wenn man doch was übrig hat.

    Und dummerweise wußte ich lange nicht, das sich das geändert hat. 30 Jahre sind eine lange Zeit.

    Hüstel, wenn man halbwegs atuelle Elektrogeräte hat und nicht über 20 Jahre alte Geräte, wie ich. Wie alt dieser Warmwasser-Boiler ist weiß ich wirklich nicht.

    Damit habe ich auch den Stromverbrauch meiner Elektronik gemeint. letztes Jahr mußte ich 100 euro Nachzahlen. Ich find das immer klasse, da es bei mir im Nov und Dez unheimlich knapp ist.


    Taomon
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  10. #10 Zitieren
    Ehrengarde Avatar von Thorn1030
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    Auch wenn das meißte schon ausführlich gesagt wurde, nochmal von mir ein par Punkte:

    Zitat Zitat von Taomon Beitrag anzeigen
    Was ich weiß als chronisch Kranke ca. 40 Euro im Jahr für Medikamenten/Krankenhaus-Zuzahlung. Danach kann ich mich befreien lassen.

    Gebührenbefreiung für GEZ.
    Paßt. ABER: Du mußt auch diese Befreiung jedesmal nach Ablauf deines Bewilligungszeitraums und erneuter Wiederverlängerung ebenfalls wieder neu beantragen. Heißt aufraffen, Antrag ausdrucken, Jobcenter Bescheinigung beitun und ab damit zur Post. Sage ich deswegen, weil viele es eben nicht tun, oder halt Monate später "irgendwann". Und dann kommt die Nachforderung der GEZ, für die bei den meißten kein Geld mehr da ist. Rückwirkende Befreigung gibt´s nicht...

    Auf diese Weise zahlen meinem Eindruck nach sehr viele eben doch GEZ, die theoretisch befreit wäre. Aber gut, man muß sich halt kümmern.

    Zitat Zitat von Taomon Beitrag anzeigen
    Was muß ich selbst sparen für Kleidung; Versicherung (Haftpflicht) die ich im Moment nicht mehr habe; für kaputt gegangene Elektrogerät in meinem Fall Kühlschrank und Wasch-Maschine. Wie ist das für neue Brillengläser? Was muß ich monatlich für welchen Posten ansparen?
    Alles was du irgendwann ausgeben willst? Sorry, klingt etwas flappsig aber ist nunmal so. Es kommt jedenfalls keiner mehr um die Ecke gebogen und tut dir da auch noch was dazu. Die Zeiten sind wirklich durch (wenn es sie jemals gab). Und was du irgendwann brauchst, weißt du doch selbst am besten - solltest du jedenfalls.

    Ich war selbst eine Weile in H4 - irgendwann ist z.B. die Waschmaschiene kaputt gegangen und mußte halt neu gekauft werden. Nicht schön, aber wenn du vernünftig dein Geld zusammenhälst, ist es definitiv machbar. Haftpflicht ist dann noch eine der billigsten Versucherungen überhaupt; kommt einmal im Jahr mit ca. EUR 50,- bei einer 45qm Wohnung. Die sollte jeder haben.

    Zitat Zitat von Taomon Beitrag anzeigen
    Weiß jemand wo eine solche detailisierte Auflistung zu finden ist?
    Wie gesagt, wozu? Du weißt doch, was jeden Monat reinkommt. Liste dir deine Ausgaben auf, sind sie höher als das was dir überwiesen wird, reduziere die Ausgabenpositionen; egal wie.

    Das Grundprinzip sollte aber eben sein, nicht nur das notwendigste zurückzulegen und alles andere auszugeben (was die meißten machen und worauf deine Planung ja letztlich auch hinausläuft). Dann rennst du nur dauernd deiner Dispo-Kreditlinie hinterher und wehe es passiert was. Ist doch Mist.

    Pack die Sache vielleicht mal von der ganz anderen Seite her an: Nur das ausgeben, was wirklich nötig ist. Und alles was dann übrigbleibt, bleibt erstmal grundsätzlich als Erspartes auf dem Konto. Wenn du das konsequent ein par Monate durchziehst, wirst du sehen, daß dein Kontostand steigt. Dann kanst du dir irgendwann auch mal was gönnen - Klamotten kaufen was auch immer. Natürlich nicht so viel, daß du dadurch wieder unter die eiserne Reserve rutscht (was auch viele machen; sie sparen eine Weile und kommen dann in einen regelrechten Kaufrausch, bis alles wieder weg ist - finanzieller Jojo-Effekt). Und glaub mir, es lebt sich wesentlich entspannter, wenn man erstmal ein konstantes Polster auf der Bank hat. Und es geht; definitiv. Auch in H4.

    Zitat Zitat von Taomon Beitrag anzeigen
    Hüstel, 1,55 Euro für Bildung? Wohnen, Energie Wohninstandhaltung 34 euro, ich zahl im Monat zur Zeit schon 63 Euro Abschlag für Strom und Gas, da Warmwasser über Strom läuft.
    Zu viel - wenn du alleine wohnst. Hast du einen Trockner? Ich zahle EUR 45,- +/- ein par Euro konstant sein zwei Jahren und nachts läuft mitunter noch ein Heizstrahler... Irgendwas saugt bei dir Strom, was nicht sein müßte.

    Zitat Zitat von Taomon Beitrag anzeigen
    Ja, manchmal ist es wirklich schwer zu widerstehen, wenn man doch was übrig hat.
    Stell dir einfach immer die Frage: Was ist besser? Irgendwas kaufen (was man im Grunde nicht braucht), um kurzfristig Spaß zu haben - und dann die ganze Zeit hoffen, daß nichts passiert? Oder auf dem Konto ein Polster zu haben und sich langfristig entspannt zurücklehnen zu können, relativ egal was kommt?

    Zitat Zitat von Taomon Beitrag anzeigen
    Damit habe ich auch den Stromverbrauch meiner Elektronik gemeint. letztes Jahr mußte ich 100 euro Nachzahlen. Ich find das immer klasse, da es bei mir im Nov und Dez unheimlich knapp ist.
    Wie gesagt - du weißt, wann die Stromrechnung kommt. Wenn du dir neue Elektronik anschaffst, weißt du auch im voraus das die Kosten höher sein werden. Wenn es "unheimlich knapp" ist, ist das außerdem ein deutliches Zeichen, daß man über seine Verhältnisse gelebt hat und irgendwo was ändern muß.
    Thorn1030 ist offline

  11. #11 Zitieren
    Provinzheld Avatar von Taomon
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    Zitat Zitat von Thorn1030 Beitrag anzeigen
    Wenn du dir neue Elektronik anschaffst, weißt du auch im voraus das die Kosten höher sein werden. Wenn es "unheimlich knapp" ist, ist das außerdem ein deutliches Zeichen, daß man über seine Verhältnisse gelebt hat und irgendwo was ändern muß.
    Ich hatte jetzt Jahrzente lang gut verdient. die Umstellung fällt dann halt schwer. Wenn ich physisch könnte, würde ich mit Freuden zumindest halbtags bei meiner letzten Firma arbeiten. Das Kleine (neue Lagerleiterin) hat eh schon gefragt ob ich wieder kommen will/kann. Damit ich von diesem H4 weg komme.

    Ich muß überlegen was noch möglich ist.


    Taomon
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